Pershing Square
Nike-Aktie springt an, das ist der Grund!
Die Anteile von Sportartikelhersteller Nike sind in der US-Nachbörse am Donnerstag gefragt und legen zu. Grund ist der Einstieg eines aktivistischen Investors.
- Nike-Aktien steigen nach Ackmans Einstieg um 4,5%.
- Aktie hat 28% seit Jahresbeginn verloren, drittschwach.
- Grundprobleme: Konsumzurückhaltung und unattraktive Produkte.
- Report: Sondersituation: Vervielfachungschance bei diesen Goldaktien
Mit einem Minus von 28 Prozent seit dem Jahreswechsel ist die Aktie von Sportartikelhersteller Nike die drittschwächste im US-Leitindex Dow Jones. Nur die Anteile von Flugzeugbauer Boeing und Halbleiterhersteller Intel haben sich mit Verlusten von -35 und -60 Prozent noch schlechter entwickelt.
Bewertung so niedrig wie seit Jahren nicht
Grund für die Kursverluste des einstigen Kursgaranten ist die zunehmende Schwäche der Verbraucherinnen und Verbraucher. Gleichzeitig hat die Konkurrenz nicht geschlafen, Nike ist auch mit dem Verlust von Marktanteilen etwa an Adidas konfrontiert.
Mit einem für 2024 erwarteten Kurs-Gewinn-Verhältnis von 25 ist Nike zwar kein Schnäppchen, nichtsdestotrotz verharren die Anteile auf einem der niedrigsten Bewertungsniveaus der vergangenen Jahre. Der historische Durchschnitt für die Aktie liegt bei einem KGV von 35, somit notiert Nike aktuell rund 30 Prozent unter seinem Mittelwert.
Aktivistischer Investor schlägt zu und steigt ein
Das hat den als aktivistisch geltenden Investor Bill Ackman mit seinem Hedgefonds Pershing Square dazu veranlasst, bei der Aktie zuzugreifen. Wie aus den an die Börsenaufsichtsbehörde SEC übermittelten 13F-Formularen hervorgeht, hat Pershing Square im zurückliegenden Quartal 3 Millionen Aktien des Sportbekleidungshändlers eingesammelt.
Zuvor hatte am Mittwoch das Research-Haus Gordon Haskett über den möglichen Einstieg eines Investors bei Nike spekuliert, wovon die Aktie im regulären Handel aber nicht profitieren konnte.
Aktie profitiert von Einstieg
In der Nachbörse allerdings ging es nach 2,3 Millionen gehandelten Stücken um 3,3 Prozent bergauf. Dieser Trend hält am Donnerstag an, die Aktie hat ihre Gewinne sogar ausbauen können und notiert zur Stunde rund 4,5 Prozent im Plus.
Zahlreiche Anleger dürften nach dem Bekanntwerden des Einstiegs von Bill Ackman auf eine nachhaltige Kurserholung hoffen, was zu entsprechenden Spekulationen in der Aktie führt. Diese hatte sich in den vergangenen Tagen im Bereich von 74 US-Dollar stabilisieren können und profitiert nun von der technisch bislang erfolgreichen Bodenbildung.
Fazit: Nike? Lululemon!
Wie nachhaltig die am Donnerstagmittag zu verzeichnenden Kursgewinne sein werden, wird die Zukunft zeigen müssen, denn der Einstieg von Pershing Square ändert nichts an den grundlegenden Problemen des Konzerns.
Diese sind die wachsende Konsumzurückhaltung vor allem auf dem US-amerikanischen Heimatmarkt sowie eine Produktpalette, die Verbraucherinnen und Verbrauchern als zunehmend unattraktiv gilt. Erst vor kurzem hat Nike daher bekanntgegeben, wieder günstigere Modelle von Sportschuhen herstellen zu wollen. Hier sind die Margen aber vergleichsweise gering.
Attraktiver als die Aktie von Nike dürfte aktuell jene von Lululemon sein. Auch hier ist die Bewertung eine der günstigsten der vergangenen Jahre, gleichzeitig ist das Unternehmen trotz geringfügiger Schwierigkeiten weiter auf Wachstumskurs.
Autor: Max Gross, wallstreetONLINE Redaktion
*ab 500 Euro Ordervolumen, zzgl. marktüblicher Spreads und Zuwendungen
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