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    Börsenrallye trotz anhaltender Schulden-Risiken  2928  0 Kommentare Gute Miene zum bösen Spiel beim Fondskongress in Mannheim

    Obwohl die Klärung Griechenland- und Iranfragen offen bleiben, steigen die Börsenindices auf neue Jahreshöchtskurse, Die Stimmung der Börsenteilnehmer wird zunehmend besser.

    Die Stimmung wird wieder besser. Dies ist das  Fazit des Fondskongress in Mannheim am 25/26. Januar, wo ich anwesend war. Die Vortragsäle waren alle gut gefüllt, einige sogar überfüllt. Jeder will jetzt wisse, wie es weitergeht und wo besondere Chancen bestehen. Wenn man es aber bei Licht betrachtet, dann ist es eher so, dass  die altbekannte „gute Miene zum bösen Spiel“ zum Berufsethos der Marktteilnehmer gehört, insbesondere, wenn man Produkte verkaufen will. Wie Sie wissen, fordere auch ich schon lange mehr Ethik in der Wirtschaft, vor allem in de Finanzwirtschaft und bei Banken, da sonst das System auseinanderbrechen wird.

    Ex-Bundespräsident Köhler machte bei seiner Grundsatzrede am Anfang des Kongresses  klar, dass sich das Ethos in Politik und in der Wirtschaft verbessern muss und dass die Weltwirtschaft vor großen Herausforderungen stehe, die aber zu meistern seien. Das Auseinanderbrechen des Euros sei das schlechtere Übel, was unbedingt vermieden werden muss. Er selbst hat bei der Erarbeitung der Maastricht-Kriterien mitgearbeitet.

    Beim Fondkongress am 25/26. Januar in Mannheim überwogen aber die positiven Aspekte, die im letzten Jahr nicht wirkten, wie die Rekordliquidität der Unternehmen und auch die niedrigen Zinsen, die die Aktie in einem unfreundlichen Umfeld alternativlos erscheinen lassen. Die Fondsmanager erhöhen jetzt auch wieder den Aktienanteil international. Die Steigerung des IFO Geschäftsklima-Index zum dritten Mal in Folge verstärkte die Zuversicht, dass es in Deutschland keine Rezession geben wird. Dafür könnte die Rezession in den Problembeländern wie Griechenland und Portugal bis 2015 anhalten. Es gibt also nicht nur eine Zwei-Klassen–Gesellschaft in den einzelnen Ländern, sondern auch in Europa. Gefährdete Länder in Europa sind neben den bekannten Rezessions-Ländern aus Südeuropa auch Großbritannien, Italien und Frankreich, während Deutschland auch von dem Wachstum in den Emerging Markets profitiert.

    Beachten Sie bitte, dass die Kreditausfallprämien für Bundesanleihen höher liegen als bei Siemens und BASF. Auch die Rekordniedrig-Zinsen von 2,62% bei  30-jährigen Bundesanleihen dürfen  nicht darüber hinwegtäuschen, dass Deutschland immer mehr in die Haftung kommt und die Haftsumme immer größer wird. Deutschland spart durch die niedrigen Zinsen seit 2009 schon 45 Mrd € im Bundeshaushalt, den andere südeuropäische  Länder wie Italien aber zahlen müssen. Italien muss schon 120 Mrd € für Zinsen zahlen, wenn die Zinsen bei 7% bleiben. Durch die Mithaftung der deutschen Steuerzahler auch im Rahmen des ESM, aber auch bei der EZB, werden auch deutsche Steuerzahler durch das Minus in Italien demnächst in (gar nicht so ) ferner Zukunft zur Kasse gebeten werden.

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    Andreas Männicke
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    Andreas Männicke ist Geschäftsführer der ESI East Stock Informationsdienste GmbH (www.eaststock.de), Herausgeber und Chefredakteur des EAST STOCK TRENDS, freier Mitarbeiter vom Emerging Markets Portal und Berater für Vermögensverwalter im Bereich Osteuropa. Er hat eine über 15 jährige Erfahrung mit den aufstrebenden Kapitalmärkten in Osteuropa und ist ein gefragter Interviewpartner in den Medien (u.a. bekannt aus NTV/Telebörse, N24, 3 SAT Börse, Bloomberg TV).
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    Verfasst von Andreas Männicke
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