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    Börsenrallye trotz anhaltender Schulden-Risiken  2928  0 Kommentare Gute Miene zum bösen Spiel beim Fondskongress in Mannheim - Seite 2



    Bei dem bevorstehenden Griechenland-Deal – gefordert wird ein Schuldenschnitt um 70% -  wird wie auf dem Basar um die Zinsen der umgewandelten Restschulden gehandelt. Nach der Empfehlung des IWF soll sich die EZB auch an dem Schuldenschnitt beteiligen. Die EZB hält Griechenlandanleihen im Volumen von 40 Mrd. €. Die Banken verlangen 4% Zinsen, die Griechen und der IWF wollen, das es unter 4% werden, damit Griechenland mit den 130 Mrd € Hilfspaket hernach auch auskommt. Auch hier kann es noch zu Enttäuschungen kommen, vor allem zu Protesten auf der Straße. Dieses erwarte ich aber auch in Spanien und in Italien. In Rumänien wird gegen den Sparkurs der Regierung ebenfalls weiter auf der Straße demonstriert.

    Auch beim Wirtschafts-Gipfel in Davos wird um Einigkeit gerungen, wobei Merkel international im Kreuzfeuer der Kritik über den Sparkurs steht. Viele Ausländer, darunter auch der Investment-Guru George Soros, sind der Meinung, dass Deutschland mehr in den EU-Sanierungstopf einzahlen müsse, um Europa zu retten, weil Deutschland davon auch am meisten profitieren. Auch dürfe der Sparkurs nicht übertrieben werden, da eine Rezession in Europa viel teurer für alle Beteiligten sein würde. In Davos wurde aber zu wenig darüber nachgedacht, dass das kapitalistische System an seine Verschuldungs- und Solidaritätsgrenzen stößt und sich bei Fortsetzung selbst zerstören kann.

     Es ist auch bemerkenswert, dass Firmen wie Siemens und BASF ihre Liquidität nicht mehr bei Banken, sondern bei der EZB zu Niedrigstzinsen anlegen. Es wird demnächst wohl öfters Negativzinsen bei Bundesanleihen geben. Zumindest müssen Versicherungen und Pensionskassen demnächst auch mit negativen Realzinsen rechnen und der deutsche Sparer erst recht.

    Die FED hat eine Nullzinspolitik bis 2014 angekündigt und im Bedarfsfall weitere Konjunkturprogramme, was den Dow Jones stütze. Der Dow Jones Index stieg am Freitag zunächst auf das neue Jahres-Hoch von über 12.700 Indexpunkten, um dann auf 12.676 mit einem Minus von 0,45% zu korrigieren. Die Rekordgewinn von Apple mit 14 Mrd USD im 4. Quartal und die Rekordunternehmensliquidität sind prototypisch für den amerikanischen Aktienmarkt, der sich weltweit in den letzten Jahren noch am stabilsten mit der geringste „Vola“ präsentierte.
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    Andreas Männicke
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    Andreas Männicke ist Geschäftsführer der ESI East Stock Informationsdienste GmbH (www.eaststock.de), Herausgeber und Chefredakteur des EAST STOCK TRENDS, freier Mitarbeiter vom Emerging Markets Portal und Berater für Vermögensverwalter im Bereich Osteuropa. Er hat eine über 15 jährige Erfahrung mit den aufstrebenden Kapitalmärkten in Osteuropa und ist ein gefragter Interviewpartner in den Medien (u.a. bekannt aus NTV/Telebörse, N24, 3 SAT Börse, Bloomberg TV).
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    Verfasst von Andreas Männicke
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