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    Wall Street zieht die Weltbörsen nach oben  1992  0 Kommentare Es wird alles gut – wirklich? - Seite 2

     

    Es ist aber fraglich, ob Griechenland in Zukunft die dann fälligen, jetzt wesentlich geringeren Zins- und Tilgungszahlungen leisten kann, wenn die Wirtschaft durch den Sparkurs durch die Auflagen der Troika so radikal fortsetzten muss. Das gleiche Problem wird im Sommer aber auch in Portugal haben und damit die Weltbörsen beschäftigen, die immer noch Staatsanleihen-Renditen von über 15% haben, was ein Warnsignal ist. Bei italienischen und spanischen Anleihen kann temporär Entwarnung gegeben werden, aber auch nur temporär, was auch die jüngste Weltbörsen-Hausse begünstigte.

     

     Es war für die Weltbörsen sehr von Vorteil, dass die EZB die Liquiditätsschleusen in den letzten 6 Monaten fast noch mehr öffnete als die FED. Dadurch wurden Staatsbankrotte und Bankenpleiten vermieden. Ich frage mich aber, wie die EZB und die FED alle die zweifelhaften Forderungen im Wert von zusammen über 4 Billionen USD (!) wieder los werden wird und wie sie ohne Folgen den Märkten auch die Liquidität wieder entziehen wird, um eine Inflation zu vermeiden. Für mich sind nun die FED und die EZB, die eigentlich Währungshüter sein sollen, zu den größten „bad banks“ der Welt mutiert. Und an den Aktienmärkten tut man so als ob nichts passiert sei.

     

    Die nächste Stufe ist jetzt die Rekapitalisierung der Banken bis zum Sommer, die spannend sein wird. Ein Lackmustest ist dabei die Commerzbank, die die erforderliche Eigenkapitalquote bis zum Sommer ohne Staatshilfe schaffen will. Wenn sie es schafft, werden weltweit die Banktitel in die Höhe springen, allen voran die Commerzbank selbst, deren Kurs sich seit dem Tief schon fast verdoppelt hat.

     

     Nach dem letzten US-Stresstests bestanden 19 amerikanische Banken den Test, 4 fielen aber durch, darunter auch die Citibank. Das mag auf den ersten Blick positiv aussehen, ist es aber nicht. Denn alleine die Insolvenz der Citibank hätte fatale Folgen für das internationale Banken- und Finanzsystem, das immer noch sehr fragil ist. Die Insolvenz der Citibank hätte die gleichen fatalen Folgen wie damals die Insolvenz von Lehman Brothers.

     

    Diese vordergründig gute Meldung über den US-Stresstest brachte Banktitel aber wieder nach oben, allen voran die Bank of America. Die Sberbank konnte  seit dem Tief im Oktober 2011 schon um 75% ansteigen. Die Sberbank ist nach Apple seit 2001 die am besten performende Aktie der Welt. Der russische Aktiemarkt wird von westlichen Investoren trotz seiner Größe immer  noch sehr stiefmütterlich behandelt, was ein Fehler ist. Die Moskauer Börse ist auch in diesem Jahr wieder einer der Outperformer unter den Weltbörsen mit einem Plus von 25%. Damit konnte Russland sogar den DAX und erst recht den S&P-Index schlagen.

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    Andreas Männicke
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    Andreas Männicke ist Geschäftsführer der ESI East Stock Informationsdienste GmbH (www.eaststock.de), Herausgeber und Chefredakteur des EAST STOCK TRENDS, freier Mitarbeiter vom Emerging Markets Portal und Berater für Vermögensverwalter im Bereich Osteuropa. Er hat eine über 15 jährige Erfahrung mit den aufstrebenden Kapitalmärkten in Osteuropa und ist ein gefragter Interviewpartner in den Medien (u.a. bekannt aus NTV/Telebörse, N24, 3 SAT Börse, Bloomberg TV).
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    Verfasst von Andreas Männicke
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