Aktien New York
Moderate Verluste - Kaum Reaktion auf Kerry-Aussagen
NEW YORK (dpa-AFX) - Die Wall Street hat am Freitag kaum auf Aussagen von US-Außenminister John Kerry zu Syrien reagiert. Diese hätten wenig Neues enthalten, hieß es am Markt. Als Belastung sahen Experten hingegen Konjunkturdaten, welche die Erwartung untermauerten, dass die US-Notenbank bereits im September ihr Anleihekaufprogramm drosseln könnte. Zudem hielten sich die Anleger vor dem verlängerten Wochenende zurück. Am Montag bleiben die US-Börsen wegen eines Feiertags geschlossen.
Der Dow Jones Industrial pendelte sich nach kurzzeitigen Turbulenzen wieder auf seinem vorherigen Niveau ein - zuletzt gab der US-Leitindex um 0,20 Prozent auf 14.810,54 Punkte nach. Für den marktbreiten S&P-500-Index ging es um 0,28 Prozent auf 1.633,53 Punkte bergab und der Technologiewerte-Index Nasdaq 100 verlor 0,59 Prozent auf 3.074,98 Punkte.
Nach dem britischen Nein zur Beteiligung an einem Militärschlag gegen das Regime in Damaskus richten sich die Augen auf US-Präsident Barack Obama. Mit Spannung wird erwartet, ob er notfalls einen Alleingang in Kauf nimmt. Außenminister Kerry zufolge haben die USA 'klare und schlüssige' Beweise, dass das syrische Regime von Präsident Baschar al-Assad am 21. August chemische Waffen gegen die eigene Bevölkerung eingesetzt hat. Die US-Geheimdienste hätten alle Fakten ausführlich überprüft und seien sich sicher, was exakt passiert sei. Die Ergebnisse der Untersuchung der Vereinten Nationen (UN) würden keine zusätzlich nötigen Beweise erbringen. Die UN teilte mit, nach dem Abschluss der Syrien-Mission der UN-Chemiewaffenexperten sei noch unklar, wann ein Untersuchungsbericht veröffentlicht werden könne.
Wie der Chicago-Einkaufsmanagerindex zeigte, hellte sich die Stimmung der Einkaufsmanager in der US-Region Chicago im August wie erwartet auf. Zudem trübte sich das von der Universität Michigan veröffentlichte Konsumklima im August weniger ein als prognostiziert. Die Einkommen und Ausgaben der privaten Haushalte in den USA waren im Juli hingegen mit einem nur geringfügigen Anstieg hinter den Erwartungen zurückgeblieben.
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Die Aktien von General Electric (GE) nahmen mit plus 0,17 Prozent einen der vorderen Plätze im Dow ein, nachdem das 'Wall Street Journal' berichtet hatte, der Mischkonzern könnte Anfang 2014 seine Konsumentenkredit-Sparte an die Börse bringen. Im S&P 500 sprangen die Papiere von Salesforce um 12,39 Prozent hoch, nachdem der Anbieter von Coud-Computing-Lösungen starke Zahlen für das zweite Quartal vorgelegt und seinen Ausblick auf das Geschäftsjahr 2014 angehoben hatte.
Dagegen gaben die Titel von Microsoft um 0,42 Prozent nach. Laut der Nachrichtenagentur Bloomberg konkurriert der Softwarekonzern mit American Express und anderen Unternehmen um eine Investition in den Online-Dienst Foursquare, bei dem Nutzer sich gegenseitig über ihren aktuellen Aufenthaltsort informieren können. Die Aktien des Kreditkartenunternehmens verloren 0,47 Prozent.
Die Aktien von Tablet- und Computerherstellern reagierten unterschiedlich auf eine Studie des Marktforschungsunternehmens IDC. Diese sieht drei Jahre nach dem Erfolg von Apples iPad Grenzen für das Wachstum des Tablet-Marktes. Entsprechend trimmten die Analysten ihre Prognose für den Absatz in diesem Jahr leicht. Sie sehen stärkere Konkurrenz für die Tablets durch Smartphones mit einem großen Bildschirm. Zugleich erwarten die Experten für den PC-Markt einen weiteren Schrumpfkurs.
Für Hewlett-Packard (HP) ging es um 0,75 Prozent bergab, während sich die Amazon-Aktien um 0,99 Prozent verbilligten. Apple büßten 0,80 Prozent ein. Hingegen schafften Dell Computer ein Plus von 0,11 Prozent./gl/she