Porsche strotzt vor Kraft - Seite 2

Angetrieben von der starken Macan-Nachfrage will Porsche-Chef Müller bereits 2015 und damit drei Jahre früher als ursprünglich geplant beim Absatz die Marke von 200.000 Fahrzeugen knacken. Laut den Schätzungen der Analysten von IHS Automotive könnte Müller das Ziel bereits in diesem Jahr erreichen. Der Macan solle dazu mehr als 45.000 Fahrzeuge beisteuern.Der Firmenlenker denkt bereits über die Einführung einer sechsten Modellreihe nach. Schon länger im Gespräch ist eine kleinere Version des Panamera.

Porsche-Aktie mit starkem Jahr

Porsche

Wegen der starken Geschäftsperspektiven ist die Porsche-Aktie zuletzt auf das höchste Niveau seit 2008 geklettert. Nach dem schwachen Ausblick der Mutter Volkswagen und dem Angebot für die Komplettübernahme der Lkw-Tochter Scania ist allerdings neben der VW-Aktie auch das Papier der Tochter kurz unter Druck gekommen. Hingegen konnten selbst die Klagen wegen der geplatzten Übernahme von Volkswagen durch Porsche die gute Stimmung der Porsche-Investoren nicht trüben. Zuletzt hatte eine Hedgefonds-Gruppe ihre Klage auf Ferdinand Piech und Wolfang Porsche ausgeweitet. Der US-Investor Elliot Associates fordert nun auch von den beiden Porsche-Aufsichtsratsmitgliedern persönlich Schadensersatz in Höhe von 1,8 Mrd. Euro. Die nun bekannt gewordene Klage war im Herbst 2013 am Landgericht Frankfurt am Main eingereicht worden. Elliot hatte die Dachgesellschaft Porsche SE (PSE) schon 2012 beim Landgericht Hannover auf diese Summe verklagt.

An anderen Gerichten sind weitere Klagen anhängig. Bislang haben Privatanleger und Hedgefonds Porsche und Volkswagen auf Schadensersatz in Höhe von insgesamt 5,7 Mrd. Euro verklagt. Die Investoren fühlen sich rückblickend von der PSE falsch informiert. Die Hedgefonds beziehen sich auf Pressemitteilungen der Porsche SE während der Übernahmeschlacht um VW. Die Holding hatte damals zunächst bestritten, ihren Anteil am Volkswagen-Konzern auf 75 Prozent aufstocken zu wollen. Einige Monate später gab sie dann aber bekannt, genau diesen Plan zu verfolgen. Bei einer Klage von US-Hedgefonds vor dem Landgericht Stuttgart hatte die Vorsitzende Richterin zum Prozessauftakt am 10. Februar aber Zweifel an der Argumentation der Hedgefonds geäußert. Dort fordern Hedgefonds 1,36 Mrd. Euro Schadensersatz von der PSE.

In den nächsten Monaten dürften sich Anleger daher weiter auf die guten Geschäftsperspektiven fokussieren. Laut den Schätzungen der Analysten soll Porsche 2014 den Gewinn je Aktie um knapp 20 Prozent auf 11,73 Euro steigern. Im Gegensatz zur hohen Profitabilität des Unternehmens scheint die Aktie mit einem KGV von lediglich 6,5 sehr niedrig bewertet.