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    Ultrasonic AG  4969  0 Kommentare Wirtschaftskrimi - Chefs machen sich mit Firmengeldern aus dem Staub

    Zwei Firmenchefs machen sich über Nacht aus dem Staub und von den Firmengeldern fehlt jede Spur. Ein echter Wirtschaftskrimi, nur dieses Mal nicht auf der Kinoleinwand, sondern mitten in Deutschland.

    Der Fall Ultrasonic hat alle Zutaten, die man für einen spannenden Wirtschaftskrimi braucht:

    - Das Unternehmen: Ultrasonic, ein chinesischer Schuhhersteller, gelistet an der Frankfurter Börse.

    Der Schauplatz: besteht in Wahrheit aus mehreren Schauplätzen, wie es sich für einen guten Krimi eben gehört. Da wären Frankfurt am Main und Köln, außerdem noch Hong Kong bzw. China.

    - Die Protagonisten: Firmenchef Chi Kwong Clifford, der eigentlich bald aus familiären Gründen kürzer treten möchte, CEO Qingyong Wu und COO Minghong Wu – beide spurlos verschwunden.

    Und das ist passiert:

    Die Ultrasonic AG mit Sitz in Köln wurde 2011 als deutsche Holdinggesellschaft des gleichnamigen chinesischen Schuhherstellers gegründet und an die Börse gebracht. In der Folgezeit lieferte Ultrasonic mit einem Gesamtumsatz (2012) von 149 Millionen Euro starke Ergebnisse und auch die Wachstumsrate von über 30 Prozent konnte sich sehen lassen. Die Firmenkassen waren dementsprechend gut gefüllt, laut einem Bericht der „FAZ“ verfügte das Unternehmen im vergangenen Jahr über rund 100 Millionen Euro Barreserven. So weit, so unspektakulär – aber das ist ja bekanntlich bei den meisten Krimis so.

    Seit einigen Wochen ist es jedenfalls vorbei mit der idyllischen Ruhe, seither überschlagen sich gar die Ereignisse. Angefangen hat alles vor knapp einer Woche, als Minghong Wu, COO der Ultrasonic AG, bekannt gab, sich aufgrund von gesundheitlichen Problemen in ärztliche Behandlung begeben zu müssen (siehe wallstreet:online). Er wolle daher für rund sechs Monate sein Amt ruhen lassen, seine Aufgaben solle der CEO, Qingyong Wu übernehmen, hieß es.

    Firmenchefs machen sich aus dem Staub

    Gestern dann ließ Firmenchef Chi Kwong Clifford, der eigentlich zum 30. September zurücktreten wollte um mehr Zeit mit seiner Familie zu verbringen, verkünden, man könne sowohl COO Minghong Wu als auch CEO Qingyong Wu seit dem Wochenende nicht mehr erreichen (siehe wallstreet:online). Nachforschungen hätten ergeben, dass „beide Vorstände ihre Wohnstätten offenbar verlassen haben und nicht auffindbar sind“, so die Ad-hoc-Mitteilung. Aber damit nicht genug. Denn offenbar haben sich nicht nur die Firmenchefs urplötzlich aus dem Staub gemacht, auch die Firmengelder sind spurlos verschwunden.

    Auch das Geld ist weg - Aktie bricht ein

    Der „ganz überwiegende Teil der liquiden Mittel“, sowohl in China als auch in Hong Kong, seien transferiert worden und befänden sich „ nicht mehr im Einflussbereich des Unternehmens“. Offenbar ist von den 100 Millionen Euro an Barreserven lediglich ein sechsstelliger Betrag übrig geblieben. Dieser reiche jedoch aus, um den Zahlungsverpflichtungen in gewohnter Weise nachkommen zu können, beschwichtigte Ultrasonic. Geholfen hat es allerdings wenig. Nach Bekanntwerden der Ereignisse brach der Aktienkurs des Schuhherstellers um fast 80 Prozent ein und vernichtete damit einen Börsenwert von fast 60 Millionen Euro, berichtet die „FAZ“.

    Bei Ultrasonic bemüht man sich indes um Schadensbegrenzung, beziehungsweise erst einmal um Aufklärung. Denn noch immer fehlt von den Firmenchefs, inklusive den Firmengeldern, jede Spur – Ausgang ungewiss. Aber auch das ist ja bekanntlich bei vielen Wirtschaftskrimis so.

    5-Tageschart der Ultrasonic-Aktie





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