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    Finanzkrieg in Russland  3316  0 Kommentare Russland im Würgegriff der internationalen Finanzmärkte - Seite 3

    Russland hat aber noch über 400 Mrd. US-Dollar an Währungsreserven und zwei staatliche Reservefonds mit einem Volumen von jeweils über 70 Mrd. USD. Der Ölkonzern Rosneft hat aber schon Notkredite im Volumen von 50 Mrd. USD bei der Regierung angefordert und auch die VTB Bank, die zweitgrößte Bank Russland, braucht dringend Geld, um zu überleben und  um die Auslandsschulden zu bedienen.

    Höhere Inflation und Rezession als Folge des Rubel-Crash in Russland

    Der Rubel-Crash wird im nächsten Jahr wahrscheinlich starke negative wirtschaftliche und soziale Auswirkungen für Russland haben. Die Inflation wird von 7 auf 11% ansteigen; vor allem Rentner leiden schon jetzt unter der stark gestiegenen Lebensmittelinflation. Das Bruttosozialprodukt (BSP)  wird um 4 Prozent schrumpfen. Die Arbeitslosigkeit wird ansteigen und es wird zu Einsparungen beim Haushalt kommen.  Gespart werden soll dabei weniger beim Militäretat, sondern beim Bildungs- und Gesundheitsetat, was die Bevölkerung wieder auf die Straße zu Protestaktionen bringen wird. Das ist schon jetzt der Fall in Moskau, wo 8 Krankenhäuser geschlossen werden sollen. Es stehen dabei 10.000 Arbeitsplätze auf dem Spiel. Selbst die Reichen müssen den Gürtel enger in Russland schnallen. Im Moment gibt es einen Kaufrausch in Moskau und anderen Großstädten, weil die Russen eine Entwertung der Währung erwarten.

    Europa und Deutschland leiden mit         

    Aber auch Europa wird unter der wirtschaftlichen Schwäche Russlands leiden. Der Tourismus wird von Russen im Ausland einbrechen, weil die Reisen durch den Rubel-Crash zu teuer wurden. Dies werden Länder wie Griechenland, Spanien, die Türkei und Österreich stark im Tourismus-Bereich beintrachtigen. Aber auch der Außenhandel Europa mit Russland wird stark abnehmen, wovon wieder Deutschland besonders negativ betroffen ist. Hier wird es Umsatzeinbrüche im Export von Maschinenbauunternehmen um 20 Prozent (und mehr) geben, da die Maschinen jetzt für Russen zu teuer geworden sind. Durch den Rubel-Crash haben sich die Preise fast verdoppelt. Jeder fünfte Arbeitsplatz hängt in Deutschland am Russlandgeschäft. Auch Deutschland und Europa können in eine Rezession gleiten. Insofern können die Sanktionen, die die EU und USA jetzt sogar verschärfen wollen, im nächsten Jahr zum Eigentor werden.

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    Andreas Männicke
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    Andreas Männicke ist Geschäftsführer der ESI East Stock Informationsdienste GmbH (www.eaststock.de), Herausgeber und Chefredakteur des EAST STOCK TRENDS, freier Mitarbeiter vom Emerging Markets Portal und Berater für Vermögensverwalter im Bereich Osteuropa. Er hat eine über 15 jährige Erfahrung mit den aufstrebenden Kapitalmärkten in Osteuropa und ist ein gefragter Interviewpartner in den Medien (u.a. bekannt aus NTV/Telebörse, N24, 3 SAT Börse, Bloomberg TV).
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    Verfasst von Andreas Männicke
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