Prognosen
Zurück in die Zukunft 2015
Am Mittwoch ist es endlich so weit: Marty McFly, der zeitreisende Teenager aus „Zurück in die Zukunft“, wird mit seinem DeLorean im kalifornischen Hill Valley landen. Zur Willkommensparty auf Facebook sagten rund 400000 Gäste zu.
Nicht wenige davon haben die Filme 1985 und 1989 selbst im Kino gesehen. Im zweiten Teil der Trilogie verschlägt es den Protagonisten dabei in den Oktober 2015, der damals ferne Zukunft war und deshalb den Alltag so zeigte, wie ihn sich die Drehbuchautoren in den achtziger Jahren vorstellten.
Da fliegen dann Autos, Skateboards und Hundeleinen durch die Luft. Die Wettervorhersage funktioniert sekundengenau. Eine Pepsi kostet 50 US-Dollar und „Hydratoren“ backen kleine Teigrohlinge binnen Sekunden zu Riesenpizzen auf. Nicht minder interessant ist, was es im Film 2015 alles nicht gibt: kein Internet, keine E-Mails, keine Smartphones! Kommuniziert wird stattdessen über Fax-Geräte, als Hauptinformationsquelle dienen gedruckte Zeitungen.
Natürlich wird manches von den Autoren bewusst überzeichnet und ist auch nicht als ernst gemeinte Prognose gedacht. Dennoch lassen sich interessante Schlüsse ziehen. Die Vorhersagen waren meist treffsicher, wenn Trends einfach zu extrapolieren sind, wie z. B. das seit Jahrzehnten geltende Mooresche Gesetz über die Leistungsfähigkeit von Mikrochips. Flachbildschirme, Fingerabdruckscanner oder eine an Skype erinnernde Kommunikationsform wurden in „Zurück in die Zukunft“ denn auch richtig vorhergesagt.
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Traten dagegen Trendbrüche auf, waren die Prognosen oft gefährlich falsch. So hatten die Autoren das plötzliche Ende der Kapitalmarkt-Großmachtstellung Japans ab 1990, die Verdrängung traditioneller Medien durch das Internet oder die rasant gesunkenen Inflationsraten nicht auf dem Schirm. Für Anleger in der realen Welt hatten diese Entwicklungen dagegen schwerwiegende Folgen.