Situation wie 2008
Börsencrash - das ist erst der Anfang! Finanzlegende Soros beschwört neue Finanzkrise
Das Reich der Mitte musste heute zum zweiten Mal im erst jungen Jahr 2016 den Handel an der Börse aussetzen. Der heutige 7. Januar markiert auch den bislang kürzesten Handelstag der Börsengeschichte Chinas. Nach dreißig Minuten und panikartigen Verkäufen war Schluss.
Wie schon bereits am Montag riss das Börsenbeben in China auch die globalen Aktienmärkte mit in die Tiefe. So stürzte der deutsche Leitindex DAX zum Handelsbeginn um mehr als drei Prozent ab und rauschte unter die psychologisch wichtige 10.000-Punkte-Marke. Innerhalb der ersten vier Handelstage des neuen Jahres gab der DAX nahezu seinen gesamten Vorjahresgewinn von 10 Prozent wieder ab. Weltweit wurden von Montag bis Mittwoch an den Börsen 2,5 Billionen US-Dollar an Wert verbrannt, berichtet die Nachrichtenagentur „Bloomberg“. Da ist der heutige Tag noch nicht einmal eingerechnet.
Soros: "Erinnert an die Krise von 2008"
Das könnte den Anfang einer neuen Finanzkrise markieren, warnt Finanzexperte George Soros. „Wenn ich mit die Finanzmärkte ansehe, stehen wir vor einer ernsten Herausforderung, die mich an die Krise von 2008 erinnert,“ sagte Soros laut „Bloomberg“ auf einem Wirtschaftsforum in Sri Lanka. Dass der Konjunkturmotor in China stottert, ist nicht neu. Auch ist der der Aktienmarkt des Landes weniger von der Realwirtschaft als von Zockerei geprägt, was sich in einer stärkeren Volatilität niederschlägt. Auch das ist nicht neu. Doch habe laut Soros das Reich der Mitte ein erhebliches Problem, sich den neuen Umgebungsvariablen anzupassen. Das Land sei auf der Suche nach einem neuen Wachstumsmodell, das dem Wandel zu einer Konsum- und Dienstleistungsindustrie Rechnung trägt. Die im vergangenen Jahr verstärkte Abwertung der Landeswährung transferiere die Probleme zugleich auch auf den Rest der Welt.
Ein weiterer Punkt sei die beginnende Rückkehr zu positiven Leitzinsen, was vor allem die Schwellenländer vor Probleme stellt. Im Dezember 2015 beendete die US-Notenbank Federal Reserve (Fed) die Ära der Nullzinsen und hob den Leitzins auf einen Korridor von 0,25 bis 0,5 Prozent an (mehr dazu hier). Zugleich erklärten die US-amerikanischen Währungshüter, den Straffungskurs "graduell" fortzusetzen. Entsprechend der konjunkturellen Entwicklung könne die Fed den Leitzins sogar schneller anheben, als an den Finanzmärkten erwartet - bis zu vier Mal sei im Bereich des Möglichen, sagte der stellvertretende Notenbankchef am Mittwoch dem US-Sender CNBC (mehr dazu hier).
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Nehmen wir nun die Situation in China und die Normalisierung der Leitzinsen, stehen wir laut Soros am Vorabend einer weiteren Krise, deren Vorzeichen jenen im Jahr 2008 ähneln. Investoren sollten sich wappnen.