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    Bankeinlage  5123  0 Kommentare Risiko Bankeinlage bei neuer Bankenkrise - was sind die Alternativen?

    Die Bankwerte stehen aktuell wieder unter massivem Druck. Viele italienische Banken sind faktisch schon längst pleite. Aber auch in Deutschland werden die Risiken (beispielsweise für die Deutsche Bank) deutlich, wenn man sich die extrem gestiegenen Preise für die Ausfallversicherungen anschaut.

    40 Prozent ihres Geldvermögens haben die Deutschen in Bankeinlagen angelegt, also auf Giro- und Tagesgeldkonten, in Sparbriefen oder anderen Anlagen. Die Verzinsung dieser Anlagen liegt heute in der Nähe von null Prozent. Damit liegen sie etwa auf dem Niveau von Bundesanleihen. Ich kann jedoch niemanden verstehen, der über einen längeren Zeitraum sehr große Summen auf der Bank liegen hat. Die Verzinsung steht in keinem angemessenen Verhältnis zum Risiko - und es gibt bessere Alternativen.

    Die gesetzliche Einlagensicherung, auf die die Banken gerne verweisen, geht nur bis 100.000 Euro. Größere Summen sind bei der Institutssicherung der Sparkassen und der Genossenschaftsbanken gesichert. Doch im Fall eines erneuten Ausbruchs einer Finanzkrise würde ich mich auch darauf nicht verlassen, zumal die Sparkassen zunehmend unter der Niedrigzinsphase leiden und deren Erträge massiv unter Druck stehen. Besonders sehr vermögende Anleger sollten sich auf keinen Fall auf solche Sicherungssysteme verlassen. Sie wären die ersten, die im Ernstfall bluten müssten - wie seinerzeit die Zypern-Krise zeigte. In meinem Buch "Reich werden und bleiben" habe ich ausführlich die unterschätzten politischen Risiken für Reiche aufgezeigt. Leider haben diese Ausführungen durch die aktuellen Entwicklungen an den Finanzmärkten erneut an Aktualität gewonnen.

    Immer wieder höre ich die Meinung, die Einlagen bei Sparkassen seien staatlich abgesichert. Das ist jedoch unrichtig. Früher gab es in der Tat die sogenannte Gewährträgerhaftung. Danach hatte jeder Kunde einer Sparkasse im Insolvenzfall einen direkten Anspruch gegen die Eigentümer - also die Kommunen oder das Bundesland. Gegen diese Regelung richtete sich jedoch eine Beihilfe-Klage der EU-Kommission vom April 2000. In den Folgejahren wurde die Gewährträgerhaftung abgeschafft, was aber offensichtlich vielen Bundesbürgern bis heute nicht bekannt ist. Heute ist ein Sparkassenkunde nur noch über die Institutssicherung der Sparkassen gesichert.

    Jeder Anleger sollte stets einen Teil seines Geldes in liquiden, möglichst sicheren Geldanlagen halten. Es spricht nichts dagegen, wenn man einen gewissen Betrag auf dem Tagesgeldkonto der Sparkasse hat. In brenzligen Situationen, wie 2008 nach der Pleite der Lehman-Bank, sollte man sich aber auf keinen Fall auf die Sicherheit solcher Einlagen oder auf "Garantien" verlassen, wie sie seinerzeit von der Bundeskanzlerin Angela Merkel und dem damaligen Finanzminister Peer Steinbrück ausgesprochen wurden. Diese "Garantie" war niemals rechtlich einklagbar, sondern sollte nur der Beruhigung der Gemüter dienen, weil damals ein "Bank-Run" befürchtet worden war, bei dem Bankkunden aus Angst rasch große Summen abziehen. So etwas hat es immer wieder in der Geschichte gegeben. Doch was ist die Alternative zur Bankeinlage?


    Rainer Zitelmann
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    Dr. Dr. Rainer Zitelmann ist Historiker, Politikwissenschaftler und Soziologe - und zugleich ein erfolgreicher Investor. Er hat zahlreiche Bücher auch zu den Themen Wirtschaft und Finanzen* geschrieben und herausgegeben, viele davon sind in zahlreiche Sprachen übersetzt worden. * Werbelink
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    Verfasst von Rainer Zitelmann
    Bankeinlage Risiko Bankeinlage bei neuer Bankenkrise - was sind die Alternativen? Die Bankwerte stehen aktuell wieder unter massivem Druck. Viele italienische Banken sind faktisch schon längst pleite. Aber auch in Deutschland werden die Risiken (beispielsweise für die Deutsche Bank) deutlich, wenn man sich die extrem gestiegenen Preise für die Ausfallversicherungen anschaut.