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    Bankeinlage  5123  0 Kommentare Risiko Bankeinlage bei neuer Bankenkrise - was sind die Alternativen? - Seite 2

    Erstens können Sie liquide Mittel in kurzlaufenden Bundesanleihen anlegen. Allerdings haben diese eine negative Rendite. Wenn Sie beispielsweise eine Bundesanleihe (DE000 110462 8) mit Ablauf 15. Dezember 2017 für 1 Million Euro kaufen, dann machen Sie - inklusive Ankaufsprovision, Depotgebühren und Einlöseprovision - je nach Bank - bis Ende Dezember 2017 einen Verlust von etwa 10.000 Euro. Es kommt auf Ihr Sicherheitsbedürfnis an, ob Sie bereit sind, diesen Preis zu zahlen. Mir persönlich sind es 1% Verlust wert, wenn ich dafür zwei Jahre gut schlafen kann.

    Zweitens können Sie überprüfen, ob die Anlage bei einer der Schweizer Kantonalbanken möglicherweise eine Alternative wäre. Die Schweiz gehört nicht zur EU, deshalb ist dort grundsätzlich eine Staatsgarantie möglich. Für die Verbindlichkeiten der meisten Kantonalbanken haftet der jeweilige Kanton. Leider haben einige Kantonalbanken jedoch in der jüngeren Vergangenheit auch für Tagesgeldkonten Kündigungsfristen eingeführt, so dass Sie nicht jederzeit liquide sind.

    Drittens können Sie Bargeld im Safe deponieren. Eine Bargeldreserve beruhigt - und sie ist übrigens die beste Versicherung nicht nur für den Fall extremer Turbulenzen an den Finanzmärkten und für einen Bankenkrach, sondern auch für das Szenario einer Deflation. Mit dem Horten von Bargeld tut man sich in Zeiten von höheren Zinsen bzw. höherer Inflation natürlich schwer, aber heute, wo es ohnehin eine nur geringe Geldentwertung und fast keine Zinsen gibt, ist das vielleicht eine der sichersten Anlagen für Ihr Geld. Wenn Sie auf Nummer sicher gehen wollen, sollten Sie den Inhalt des Schließfaches versichern, was jedoch meist nur bis zu bestimmten Obergrenzen möglich ist.

    Wenn Sie Ihr Geld in einem Bankschließfach haben, was in der Regel sehr viel sicherer ist als in einem Safe zu Hause, müssen Sie jedoch beachten, dass bei einem Bank-Run oder einer Insolvenz von der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) angeordnet würde, die Bankgebäude für den Kundenverkehr zu schließen. Allerdings steht dem Schließfachmieter im Falle der Insolvenz ein sogenanntes Aussonderungsrecht an den Gegenständen in seinem Safe zu. Die betroffene Bank kann bei der BaFin beantragen, die Schließfächer für ihre Kunden öffnen zu dürfen. "Dem wird die Aufsicht auch in der Regel entsprechen", so informiert die BaFin. "Der Kunde muss sich dann mit dem Institut in Verbindung setzen, um individuell einen Termin zu vereinbaren, an dem ihm Zugang zu seinem Schließfach eingeräumt werden kann." Wer auf Nummer sicher gehen will, sollte seine Gold- bzw. Bargeldbestände auf verschiedene Banken bzw. Sparkassen verteilen.


    23 Besprechungen, Interviews und Artikel zu Rainer Zitelmanns aktuellem Buch "Reich werden und bleiben": http://www.reichwerdenundbleiben.net/


    Rainer Zitelmann
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    Dr. Dr. Rainer Zitelmann ist Historiker, Politikwissenschaftler und Soziologe - und zugleich ein erfolgreicher Investor. Er hat zahlreiche Bücher auch zu den Themen Wirtschaft und Finanzen* geschrieben und herausgegeben, viele davon sind in zahlreiche Sprachen übersetzt worden. * Werbelink
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    Verfasst von Rainer Zitelmann
    Bankeinlage Risiko Bankeinlage bei neuer Bankenkrise - was sind die Alternativen? - Seite 2 Die Bankwerte stehen aktuell wieder unter massivem Druck. Viele italienische Banken sind faktisch schon längst pleite. Aber auch in Deutschland werden die Risiken (beispielsweise für die Deutsche Bank) deutlich, wenn man sich die extrem gestiegenen Preise für die Ausfallversicherungen anschaut.