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     1969  0 Kommentare US-Aktien überdurchschnittlich teuer - Lohnt sich ein Einstieg dennoch?

    Seit Jahresbeginn legte der amerikanische Aktienindex Dow Jones um fünf, der breiter gefasste S&P500 sogar um sechs Prozent zu. Dies ist durchaus bemerkenswert, denn der MSCI World hat in den letzten Monaten keine Rendite gebracht und der DAX liegt seit Jahresstart mit 3,5 Prozent im Minus. Somit sind US-Aktien deutlich besser gelaufen als der deutsche Leitindex. Sind Investoren denn jetzt noch gut beraten, amerikanische Aktien zu kaufen?

    Schaut man nüchtern auf die gängigen Bewertungskennzahlen, muss man feststellen, dass US-Aktien derzeit sehr teuer sind. Das Kurs-Gewinn-Verhältnis des S&P500 hat historische Ausmaße erreicht und liegt bei über 18. Der langfristige Mittelwert liegt bei 12. Das Kurs-Buchwert-Verhältnis beträgt aktuell 2,8, was ebenfalls sehr sportlich ist. Besonders interessant ist aber das Kurs-Umsatz-Verhältnis, da dieser Wert nicht durch die milliardenschweren Aktienrückkäufe der letzten Jahre geschönt werden kann. Das aktuelle KUV liegt bei beängstigenden 1,92 und somit auf dem Niveau wie Anfang des Jahrtausends, als die Internetblase platze und die Aktienkurse massiv einbrachen.

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    Ein Grund für die Börsenrally der letzten Monate waren auch die oben erwähnten Aktienrückkäufe. Für mehr als 550 Milliarden Dollar haben amerikanische Firmen in den vergangenen zwölf Monaten eigene Aktien zurückgekauft - eine in der amerikanischen Börsengeschichte nie dagewesene Höhe. Der Technologiekonzern Apple beispielsweise kaufte zuletzt pro Jahr Aktien mit einem Wert in zweistelliger Milliardenhöhe zurück, der Softwarekonzern Microsoft kommt auf ähnliche Zahlen.

    Trotz der hohen Bewertung und des damit verbundenen Rückschlagpotentials gibt es auch Gründe weiterhin amerikanische Aktien zu kaufen. Die amerikanische Wirtschaft erzielt im Vergleich zu Europa ordentliche Wachstumsraten, 2,5 Prozent werden für dieses Jahr erwartet. Dies ist für die Börse aber ein zweischneidiges Schwert. Denn durch eine Erhöhung der Leitzinsen durch die amerikanische Notenbank FED würde eine wichtige Unterstützung für den Aktienmarkt wegfallen: nämlich das billige Geld der Notenbank, welches vor allem Großanleger in die Aktienmärkte investieren. Die US Wahlen im November dürften auch eine wichtige Rolle an den Finanzmärkten spielen. Sollte Trump gewinnen, dürften die Konsumaktien wohl zulegen. Denn eine seine Kernforderungen ist es, dass US-Unternehmen wieder im Land produzieren. Verlagern Großkonzerne ihre Produktion wieder nach Amerika, dürfte dies steigende Löhne zur Folge haben. US-Amerikaner würden somit auch wieder mehr konsumieren. Letzten Freitag wurde jedoch das Ergebns des Bruttoinlandsproduktes für das erste Halbjahr veröffentlicht. Dieses fiel mit 1,2% ernüchternd aus, denn etwa doppelt so viel wurde erwartet.   

    Es gab sicherlich schon bessere Zeitpunkte, um amerikanische Aktien zu kaufen. Denn Anleger könnten schon bald enttäuscht werden, beispielsweise wenn sich das Wirtschaftswachstum als nachhaltig schwächer erweisen sollte oder wenn Unternehmensgewinne wie Eis in der Sonne dahinschmelzen.

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    Guido vom Schemm
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    Guido vom Schemm ist geschäftsführender Gesellschafter der GVS Financial Solutions GmbH. Der studierte Betriebswirt blickt auf eine langjährige Berufserfahrung (seit 2000) in der Finanzindustrie zurück. Unter anderem als Aktienanalyst bei der Cominvest / Cominvest Asia und als Vorstandassistent sowie mehrere Jahre als leitender Direktor einer großen Wertpapierspezialisteneinheit der Commerzbank AG. Weitere Informationen unter www.gvs-fs.de
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    Verfasst von Guido vom Schemm
    US-Aktien überdurchschnittlich teuer - Lohnt sich ein Einstieg dennoch? Seit Jahresbeginn legte der amerikanische Aktienindex Dow Jones um fünf, der breiter gefasste S&P500 sogar um sechs Prozent zu. Dies ist durchaus bemerkenswert, denn der MSCI World hat in den letzten Monaten keine Rendite gebracht und der DAX liegt …

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