75-Prozent-Chance bei Linde
Nach einem steilen Anstieg im August kam die Aktie von Linde an einer charttechnisch bedeutenden Hürde an. Scheitert sie am Widerstand um 156 Euro, kann sich mit einem Open End Turbo Short und fallenden Notierungen eine Trend-Chance von 75 Prozent ergeben. Im Update: Siemens.
Fusionsgerüchte schwirrten zuletzt bei Linde durch den Raum. Bei einer möglichen Fusion der beiden Industriegase-Spezialisten Linde und Praxair könnte der Sitz des gemeinsamen Konzerns einem Handelsblatt-Bericht zufolge in Europa liegen. Sowohl London als auch die Niederlande oder Irland seien angedacht, berichtete die Zeitung am Montag. Im August gehörte die Linde-Aktie zu den großen Gewinnern im DAX. Um rund 20 Prozent legten die Notierungen zu. Beim steilen Anstieg bildete sich zwischen 140 und 145 Euro eine noch nicht geschlossene Kurslücke. Kritisch begutachteten zuletzt die Analysten der DZ Bank diesen Anstieg, da die Aktie nun deutlich über ihrem fairen Wert gehandelt würde. Zudem sei der Ausgang der Gespräche ungewiss, was aber nicht ausreichend durch die steigenden Kurse reflektiert worden sei.
Linde (Tageschart in Euro)
In diesen Tagen erreichte die Aktie ein Hoch bei 156,15 Euro. In diesem Bereich befinden sich die Notierungen allerdings schon seit zwei Wochen, ohne die bisherige Richtung weiter verfolgen zu können. Und das hat seinen Grund: Denn charttechnisch kamen sie nach dem Anstieg seit Anfang August am bedeutenden Widerstand um 156 Euro an und über diesen nicht hinaus. Diese Hürde ist nicht neu, sondern stand der Aktie von Linde bereits von Mai 2014 bis Januar 2015 im Weg. Geht es dort nicht weiter, scheint es möglich, dass sich mehr Anleger zur Gewinnmitnahme entschließen, wodurch die Aktie ebenso schnell, wie sie zuletzt gestiegen war, wieder fallen könnte. Schließlich wurde der zuvor gesehene Anstieg nicht konsolidiert. Nach unten könnte deshalb ein Potenzial bis in den Bereich von 135 bis 130 Euro bestehen.
Linde (Wochenchart in Euro)
Strategie
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Mit einem Open End Turbo Short (WKN UA75AJ) können risikofreudige Anleger, die von einer fallenden Linde-Aktie ausgehen, mit einem Hebel von 5,1 überproportional davon profitieren. Der Abstand zur Stopp-Loss-Barriere beträgt aktuell 19,0 Prozent. Der Einstieg in diese spekulative Position bietet sich dabei stets unter Beachtung eines risikobegrenzenden Stoppkurses an. Dieser kann hier über dem im Chart dargestellten Widerstand im Basiswert bei 157 Euro platziert werden. Im Open End Turbo Short ergibt sich ein Stoppkurs von 2,64 Euro. Ein Kursziel nach unten könnte sich in einem darüber hinaus abgabebereiten Marktumfeld schon auf kurze Sicht um 130 Euro befinden. Das Chance-Risiko-Verhältnis dieser Idee beträgt dann 5,9 zu 1.