Jetzt könnte die Herbstschwäche begonnen haben - Seite 2
S&P 500 - Die nächsten Kursziele
Auch im S&P 500 sind die nächsten Kursziele nach unten recht eindeutig. Seine jüngsten Hochs markierte der S&P 500 genau an der Oberkante des oberen gelben Rechtecks (siehe oberer Chart). Dort lag das Kursziel nach dem Ausbruch aus der vorangegangenen Seitwärtsbewegung, in welcher der S&P 500 von März bis Juni verharrte (unteres gelbes Rechteck). Die Oberkante dieses unteren Rechtecks ist nun das minimale Kursziel der Bären.
Danach stehen die Unterkante des übergeordneten Aufwärtstrends (dicke grüne Linien im obersten Chart) bei aktuell ca. 2.070 bis 2.080 Punkten und die Unterkante des unteren gelben Rechtecks bei 2.028 Punkten auf dem Programm. Aber spätestens an der runden 2.000-Punkte-Marke sollte auch im S&P 500 das kurzfristige Rückschlagspotenzial erschöpft sein.
Wenn es so kommt, dann haben sich natürlich die Charts auch übergeordnet merklich eingetrübt. Aber: Selbst nach den skizzierten Rückgängen befinden sich die US-Indizes immer noch in mittelfristigen Aufwärtsbewegungen – und langfristig sowieso. Von einem großen Trendwechsel kann also noch keine Rede sein!
Eine Stimmungsanalyse, die wirklich interessant ist
Aber wie lässt sich nun die Lage aus stimmungstechnischer Sicht einordnen? Wir sahen am Freitag einen Rückschlag, den die Medien auf Zinserhöhungsängste der Börsianer zurückführen. Das halte ich aus folgendem Grund für unwahrscheinlich: Noch Ende August haben die Anleger entsprechende Andeutungen von Fed-Chefin Yellen persönlich nahezu unbeeindruckt weggesteckt (siehe Börse-Intern vom 29.08.2016). Seitdem zeigten sich die Konjunkturdaten eher durchwachsen bzw. verwirrend (siehe Börse-Intern vom 05.09.2016). Das sollte die Wahrscheinlichkeit für eine Zinserhöhung eher mindern. Und genau das signalisieren auch die Fed Funds Futures, nach denen die Wahrscheinlichkeit für eine Zinserhöhung auf dem gleichen niedrigen Niveau liegt (24 %) wie vor den Yellen-Äußerungen.
Lesen Sie auch
Dennoch erkennen wir tatsächlich eine Unsicherheit in den Charts. Diese wird an den blauen Begrenzungslinien der jüngsten Konsolidierung im S&P 500 sichtbar. Diese verlaufen so, dass sie einen nach rechts öffnenden Keil bilden. Ob diese Unsicherheit durch Zinsängste bedingt ist oder irgendetwas anderes, bleibt natürlich offen. Häufig ist es aber so, dass eine derart lange Konsolidierung, die zudem noch unter extrem geringer Volatilität verläuft (siehe Börse-Intern vom 30.08.2016), die Nerven der Anleger bis zum Äußersten strapaziert. Dann reicht der unbedeutendste Auslöser, um die angestaute Spannung zur Explosion zu bringen.