Schluss mit kostenlos
Gebühren-Hammer: Berliner Sparkasse schraubt Kontogebühren in die Höhe
Nach und nach fallen die Dominosteine um… Ein Geldinstitut nach dem anderen zieht fester an der Service- und Gebührenschraube. Letzte Woche berichteten wir über steigende Gebühren an den Geldautomaten (mehr dazu hier). Zuvor schlugen bereits News über das Abwälzen der Negativzinsen der Europäischen Zentralbank (EZB) auf vermögende Großkunden hohe Wellen. Die ersten Dominosteine hießen: Raiffeisenbank Gmund am Tegernsee, Thüringer Skatbank sowie einige regionale Sparkassen in Ostdeutschland.
Eine weitere Schraube sind die Kontogebühren. So gibt es ab November bei der Postbank das Girokonto nicht mehr kostenlos. Zumindest dann nicht, wenn man pro Monat weniger als 3.000 Euro einzahlt. Bei der Commerzbank fallen Gebühren auf Papierüberweisungen an. Jetzt reiht sich die Berliner Sparkasse in den Gebührenschraub-Reigen ein. Ganz getreu dem Motto: "Wer meint, auf Dauer Leistungen kostenlos anbieten zu können, hat entweder keine guten Leistungen oder einen dritten Finanzier - oder er kann nicht rechnen,“ so Sparkassen-Präsident Georg Fahrenschon Ende Juni (mehr dazu hier).
84 Euro im Jahr für ein Konto
Für die meisten Kunden der Berliner Sparkasse fallen ab Dezember sieben Euro im Monat für ein klassisches Girokonto an ("Giro Pauschal"). Aber auch mit einem Online-Konto sind Sie nicht aus dem Schneider. Der Preis beim "Giro Digital" erhöht sich von bislang zwei auf drei Euro. Aber: Hier muss der Kunde alles online erledigen. Werden trotzdem Kontoauszüge am Automaten gezogen oder an der Kasse in der Bank Geld holt, werden jedes Mal zwei Euro fällig. Und dann gibt es noch das "Giro Individual“, für das ein Euro pro Monat berappt wird. Hört sich wenig an. Aber: Bei diesem Modell muss für jede Gut- oder Lastschrift oder jede Auszahlung am Geldautomaten der Sparkasse 0,30 Euro gelöhnt werden. Und das läppert sich. Da man sich junge Neukunden nicht schon vorab vergraulen will, ist die Kontoführung für Kunden bis 25 Jahre kostenfrei.
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Sie sind nicht bei der Berliner Sparkasse? Vorsicht! Ausruhen dürfen Sie nicht. Denn es ist mehr als gewiss, dass die Dominosteine nach und nach fallen. Die Zeit der kostenlosen Girokonten, sie scheint mehr und mehr vorbei. Was Ihnen bleibt, ist zum Beispiel die Bank zu wechseln. Und das geht seit Kurzem - dank der EU-Richtlinie zur Verringerung bürokratischer Wechselhürden - innerhalb von zehn Tagen (mehr dazu hier).