USA: erste Dellen im Lack - Seite 2
Experten hatten immerhin noch mit 2,2 Prozent gerechnet, nachdem der Zuwachs im Sommerquartal bei 3,5 Prozent gelegen hatte. In den Quartalen zuvor waren 1,4 und 0,8 Prozent ausgewiesen worden. Im Gesamtjahr 2016 wuchs die US-Wirtschaft damit insgesamt um 1,6 Prozent, was das schwächste Wachstum in den USA seit 2011 war.
Zudem gab der Einkaufsmanagerindex für die Region Chicago (Chicago-PMI) im Januar um 4,3 auf nur noch 50,3 Punkte nach (Konsens: 55,0). Und das US-Konsumentenvertrauen des Conference Board zeigte sich im Januar im Vergleich zum Vormonat weniger positiv. Mit 111,8 Punkten wurde das Vormonatsergebnis 113,3) um 1,5 Punkte unterschritten (Konsens: 112,8).
Waren die Erwartungen an Trump überzogen?
Zwar ist das absolute Niveau immer noch kompatibel mit einem soliden Konsumzuwachs, denn das Konsumentenvertrauen hatte im Vormonat den höchsten Stand seit August 2001 erreicht, doch vor allem der Umfragewert für die Erwartungen fiel spürbar niedriger aus (99,8 nach 106,4 Punkten).
Und so könnten diese Daten bereits anzeigen, dass der nach der US-Präsidentenwahl gestiegene Optimismus bei Unternehmen und Hausalten bezüglich der künftigen konjunkturellen Perspektiven unter der Präsidentschaft von Donald Trump möglicherweise übertrieben waren. Und damit passen diese ersten Dellen im Lack zu den jüngsten Kursrückgängen an den Aktienmärkten.
Erwartung: Das Wachstum der US-Wirtschaft beschleunigt sich
Die Weltbank prognostiziert in ihrem halbjährlichen Wirtschaftsbericht für die USA ein Wirtschaftswachstum im laufenden Jahr von 2,5 Prozent, das in 2018 auf 2,9 Prozent zulegen soll. Demnach nimmt die US-Wirtschaft nach dem schwächeren Jahr 2016 wieder Fahrt auf.
Wenn die optimistischen Erwartungen enttäuscht werden…
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Sollte sich jedoch in den kommenden Tagen und Wochen abzeichnen, dass diese optimistischen Erwartungen nicht erfüllt werden, vielleicht auch, weil Trump nicht die von ihm angekündigten Maßnahmen umsetzt, dann könnten sich die aktuellen Gegenbewegungen in eine ausgewachsene Korrektur verwandeln. Denn in diesem Fall müssten die hohen Erwartungen, die durch steigende Kurse im Umfang von rund 10 Prozent eingepreist wurden, wieder ausgepreist werden.
DAX hat idealtypisch das erste Korrekturkursziel erreicht
Damit noch kurz zum DAX: Nachdem die Kurse den Kreuzwiderstand aus der oberen Begrenzung des aktuellen Aufwärtstrendkanals (dunkelgrün) und der Rechteckgrenze bei 11.880 erreicht hatten und davon abgeprallt waren, fanden sie im bisherigen Tief der Gegenbewegung eine Kreuzunterstützung. Diese besteht aus der oberen Begrenzung des flacheren Aufwärtstrendkanals (hellgrün), der rot gestrichelten Konsolidierungslinie und der Mittellinie bei 11.525 Punkten.
Damit hat der DAX bereits den ersten Schritt gemacht, um das Alpha-Target (roter Kreis) anzusteuern. Die nächsten Schritte wären nun gemäß der Börse-Intern von Montag ein weitergehender Kursverfall in den hellgrünen Trendkanal und ein Bruch der 11.525er Mittellinie.
Entspannen würde sich das kurzfristig angeschlagene Chartbild, wenn der DAX die jüngsten Hochs bei ca. 11.730 Punkten überschreiten könnte.
Ich wünsche Ihnen viel Erfolg bei Ihrer Geldanlage
Ihr
Sven Weisenhaus
(Quelle: www.stockstreet.de)