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    Moventum S.C.A. Marktkommentar 05.07.2017  1832  0 Kommentare Banken stark – Tech schwach

    Die wirtschaftliche Stimmung bleibt in der Eurozone weiter freundlich – in Deutschland kann sie schon fast als euphorisch beschrieben werden. Das zeigte zumindest die Umfrage des IFO-Instituts unter Unternehmen des verarbeitenden Gewerbes, des Baugewerbes sowie des Groß- und Einzelhandels.

    Der IFO-Geschäftsklima-Index kletterte erneut auf ein Allzeithoch und notiert mit 115,1 Punkten deutlich über den Erwartungen. Als Treiber hinter dieser Entwicklung war besonders die Beurteilung der aktuellen Lage zu sehen, die mit 124,1 Punkten den zehnten Anstieg in Folge verzeichnete. Auch die IFO-Geschäftserwartungen der 7000 befragten Unternehmen stiegen erneut auf einen Indexstand von 106,8.

    Zudem verheißt auch die Situation auf dem Arbeitsmarkt nur Gutes: Die Arbeitslosenquote in Deutschland sank auf 5,5 Prozent und lag damit 0,3 Prozent niedriger als der Konsensus. Trotz der anhaltend großen Konjunkturdynamik blieben Preissteigerungen bisher aus: laut Eurostat liegt die aktuelle Inflationsrate in der Eurozone bei 1,3 Prozent gegenüber 1,4 Prozent im Mai.

    In den USA stehen die Vorzeichen ebenfalls auf Wachstum. Der amerikanische Einkaufsmanagerindex Chicago PMI stieg auf 61,1 Punkte und lag damit überraschend drei Punkte über der Vorhersage. Auch das Konsumentenvertrauen (Consumer Confidence Index) konnte von zuvor 117,9 wieder auf 118,9 Punkte zulegen. Einzig der Auftragseingang langfristiger Güter sank im Mai um 1,1 Prozent und damit stärker als erwartet.

    Aufgrund der dennoch anhaltenden hohen Konsumnachfrage und der steigenden Exporte fiel die Abschwächung des US-Wirtschaftswachstums deutlich langsamer aus. Das BIP stieg in den USA im zweiten Quartal um 1,4 statt der erwarteten 1,2 Prozent.

    Der Preis für ein Barrel Öl der Sorte Brent stieg nach langer Schwächephase wieder um über drei Prozent auf rund 48 US-Dollar je Barrel. Bei den Währungen stieg der Euro gegenüber dem US-Dollar deutlich auf 1,14 USD/EUR. Der japanische Yen wertete um 2,75 Prozent ab.

    Vor diesem Hintergrund schnitt der japanische Aktienmarkt mit einer deutlich negativen Wertentwicklung am schwächsten ab. Europäische und US-amerikanische Aktien verloren ebenfalls an Wert, wenn auch weniger stark.

    Innerhalb Europas entwickelte sich die Eurozone schlechter als Gesamteuropa. Schwellenländertitel verloren in der vergangenen Woche weniger stark an Wert als Industrieländer. Innerhalb der Schwellenländer wies die Asean-Region die geringste Underperformance auf.

    Auf Sektorebene ergab sich folgendes Bild: Titel aus dem Finanzsektor verzeichneten vergangene Woche weltweit als einziger Sektor ein positives Ergebnis. Aktien der Sektoren Versorgungsunternehmen, Telekommunikationsdienstleister, IT und Gesundheitswesen gingen mit teils deutlichen Verlusten aus der Handelswoche. Hinsichtlich des Investmentstils konnte in den USA und in Europa das „Value“-Segment deutlich besser als die „Growth“-Werte abschneiden. Bezüglich der Kapitalisierung schnitten sowohl in den USA als auch in Europa „Small Caps“ etwas besser ab als „Large Caps“.

    Im Rentenbereich entwickelten sich Hochzinsanleihen am besten. Währungsgesicherte US-Staatsanleihen, Euro-Staatsanleihen, Unternehmensanleihen mit Investment-Grade und Schwellenländeranleihen schlossen negativ.





    Carsten Gerlinger
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    Carsten Gerlinger ist mit über 30 Jahren Berufserfahrung – davon allein gut zwanzig Jahre in den Bereichen Private Banking und Portfoliomanagement am Finanzplatz Luxemburg – ein ausgewiesener Kenner der internationalen Finanzmärkte. Vor seinem Wechsel 2015 zu Moventum arbeitete der Certified European Financial Analyst (CEFA) bei der Luxemburger Kapitalverwaltungsgesellschaft Quint:Essence Capital S.A. Weitere berufliche Stationen waren die Commerzbank, die DZ Bank und die Deutsche Bank.
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    Verfasst von Carsten Gerlinger
    Moventum S.C.A. Marktkommentar 05.07.2017 Banken stark – Tech schwach In der vergangenen Handelswoche entwickelten sich nahezu alle europäischen und amerikanischen Konjunkturindikatoren positiv. An den Aktienmärkten konnten dabei vor allem Titel aus dem Finanzsektor zulegen. Aktien der Sektoren Versorgungsunternehmen, Telekommunikationsdienstleister, IT und Gesundheitswesen gingen mit teils deutlichen Verlusten aus der Handelswoche.