Moventum S.C.A. Marktkommentar 19.07.2017
Weiterhin erfreuliches Wachstum
In den USA stehen die Vorzeichen weiter auf Wachstum – wenn auch mit kleinen Schönheitsfehlern. Die Industrieproduktion legte gegenüber dem Vormonat um 0,4 Prozent zu, während die Konsumausgaben allerdings hinter den Erwartungen zurückblieben und die zuletzt erfreuliche Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt nicht widerspiegeln. Die Einzelhandelsumsätze (sowohl mit als auch ohne Autos) fielen um 0,2 Prozent gegenüber dem Vormonat. Dass die Amerikaner im Moment weniger Geld für den Konsum ausgeben zeigte auch der um 1,9 auf 93,1 Punkte gefallene Verbraucherstimmungs-index der University of Michigan. Nicht verwunderlich ist, dass sich dieses Kaufkraftverhalten negativ auf die Inflation auswirkt. Der Verbraucherpreisindex notiert nur 1,6 Prozent über dem Vorjahresstand, was der geringsten Teuerung seit acht Monaten entspricht. Eine schwache Inflation spricht tendenziell gegen eine straffere Geldpolitik und Janet Yellen sieht die Inflation auch als größten Unsicherheitsfaktor mit Blick auf die künftige geldpolitische Entwicklung. Die FED-Chefin hält die US-Wirtschaft aber dennoch für stark genug, um weiter an der graduellen Zinserhöhung festzuhalten. In der Eurozone gewinnt die Konjunktur weiter an Fahrt. Unbeeindruckt vom zuletzt stärkeren Euro stieg der Handelsüberschuss für Güter und Dienstleistungen weiter an, auf derzeit 21,5 Mrd. Euro. Die Industrieproduktion lag mit einem Plus von vier Prozent gegenüber dem Vorjahr deutlich über den Erwartungen.
In diesem Umfeld entwickelte sich aus Sicht des Euro-Anlegers der europäische Aktienmarkt am besten, gefolgt vom japanischen und US-amerikanischen Markt. Die Emerging Markets entwickelten sich mit Ausnahme der ASEAN Region besser als die Industriestaaten. In Europa wies die Eurozone eine bessere Entwicklung als Gesamteuropa auf.
Der Preis für ein Barrel Öl der Sorte Brent stieg nach einem langen Bärenmarkt wieder um circa vier USD auf 49 US-Dollar. Bei den Währungen näherte sich der Euro gegenüber dem US-Dollar der Marke von 1,15 USD/EUR weiter an. Der japanische Yen gewann hingegen 0,7 Prozent gegenüber dem Euro.
Auf Sektorebene ergab sich folgendes Bild: In Europa konnten alle Sektoren eine Outperformance aufweisen, wobei sich die Bereiche Grundstoffe und Versorger am besten entwickelten. In den USA war das Bild ähnlich. Bis auf Titel aus den Bereichen Finanzen, Telekom und zyklischer Konsum entwickelten sich alle Bereiche, besonders aber der IT-Sektor, positiv. Kleinkapitalisierte Werte (Small Caps) schnitten in Europa gegenüber Large Caps besser ab. In den USA war das Bild umgekehrt. Hinsichtlich der Investmentstile „Value“ und „Growth“ zeigte sich in Europa und den USA eine Outperformance des Growth-Segments.
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Im Rentenbereich entwickelten sich Schwellenländeranleihen gefolgt von Hochzinsanleihen und europäischen Staatsanleihen am besten. Auch Unternehmensanleihen mit Investment-Grade-Rating und US-Staatsanleihen wiesen (auf währungsgesicherter Basis) - eine Outperformance auf.