Klöckner&Co auf langfristiger Basis investieren? (Seite 1832)
eröffnet am 23.07.06 10:35:19 von
neuester Beitrag 07.05.24 17:04:22 von
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Antwort auf Beitrag Nr.: 40.788.078 von portfolio111 am 03.01.11 10:35:02ich tippe auf 27,45€ mit rückfall in april-mai.
wann gibt es denn dividende?
gruß der anfänger
wann gibt es denn dividende?
gruß der anfänger
n alle Klöckner-Aktionäre!
Liebe Leser,
Analysten sind sich bei Klöckner einig, dass die Aktie auf aktuellem Niveau einfach zu günstig bewertet ist.
Denn vor allem die Stahlnachfrage dürfte in 2011 nochmals eine Schippe drauf legen und das wird sich natürlich auch bei den Zahlen von Klöckner positiv auswirken. Schon am heutigen ersten Handelstag im neuen Jahr, zeigt Klöckner in welche Richtung es 2011 gehen wird, nämlich nach oben. Man erwartet in 2011 mindestens Kurse von 25,00 Euro.
Sollte es ganz gut laufen, wären auch Kurse von 30,00 Euro nicht auszuschließen. Dazu sollte aber die 20,00-Euro-Marke nicht mehr unterschritten werden, denn dies würde wieder ein stärkeres Verkaufssignal auslösen. Klöckner-Aktionäre sollten somit weiter investiert bleiben.
Liebe Leser,
Analysten sind sich bei Klöckner einig, dass die Aktie auf aktuellem Niveau einfach zu günstig bewertet ist.
Denn vor allem die Stahlnachfrage dürfte in 2011 nochmals eine Schippe drauf legen und das wird sich natürlich auch bei den Zahlen von Klöckner positiv auswirken. Schon am heutigen ersten Handelstag im neuen Jahr, zeigt Klöckner in welche Richtung es 2011 gehen wird, nämlich nach oben. Man erwartet in 2011 mindestens Kurse von 25,00 Euro.
Sollte es ganz gut laufen, wären auch Kurse von 30,00 Euro nicht auszuschließen. Dazu sollte aber die 20,00-Euro-Marke nicht mehr unterschritten werden, denn dies würde wieder ein stärkeres Verkaufssignal auslösen. Klöckner-Aktionäre sollten somit weiter investiert bleiben.
Leute ihr könnt weiter mittippen.....
*
*KC0100 für 29. Juli 2011 auf Xetra
1 infomi 30,00
2 GerdaGiraffe 29,00
3 Portfolio111 28,00
4 me_2 25,00
*
*KC0100 für 29. Juli 2011 auf Xetra
1 infomi 30,00
2 GerdaGiraffe 29,00
3 Portfolio111 28,00
4 me_2 25,00
TITELGESCHICHTE | PRIME STANDARD
8 Nebenwerte-Journal 1/2011
Chart: Ariva.de AG; Foto: Klöckner & Co SE
Klöckner & Co (MDAX)
Mit der Strategie 2020 ambitionierte Wachstumsziele vorgelegt
Im Frühjahr 2010 bestand mehr Hoffnung
auf eine sich wieder belebende Konjunktur
als Gewissheit. Dennoch schuf die Klöckner
& Co SE bereits zu diesem frühen Zeitpunkt
die Basis für profitables Wachstum (s. NJ
4/10). Die Börse nahm hier bereits viel von
dem erwarteten Aufschwung vorweg, so
dass der Kurs am 06.04.2010 mit € 23.87
den höchsten Stand seit zwei Jahren markierte.
Bekanntlich ging der Schwung des
Frühjahrs an den Börsen verloren,
zumal die Problematik um den Euro viele
Investoren verschreckte, die den vermeintlich
sicheren Hafen der Anleihen aufsuchten.
Daher bestand in den folgenden
Monaten mehrfach die Gelegenheit, sich
erstmals, erneut oder nochmals günstig,
einzudecken; ihren Tiefkurs markierte die
Aktie am 08.05.2010 mit € 13.65. Mit
zunehmender Zuversicht für die heimische
und für die internationale Konjunkturentwicklung,
hier insbesondere in
den Schwellenländern, marschierte der
Kurs stramm nach oben und gewann
seit Oktober von € 15.45 auf aktuell
21.29 – ein sattes Plus von 38 % in zwei
Monaten.
Viele positive Nachrichten
Die vielen positiven Nachrichten, die
von der Klöckner & Co SE in ihren Quartalsberichten,
aber auch in anderen Veröffentlichungen
verbreitet wurden, die
aber aus übergeordneter Angst um die
Aktienmärkte nicht fruchteten, lassen sich
in folgenden Schlagworten zusammenfassen:
Verschuldung komplett abgebaut;
Rückkehr in die Gewinnzone geplant;
ausreichende Mittel für Zukäufe vorhanden;
Expansion in wachstumsstarke
Schwellenländer, vorzugsweise Brasilien,
Russland, Indien und China (BRIC-Staaten)
geplant; mittelfristig stärkere Unabhängigkeit
von den Stahlpreisen durch höherwertige
Produkte und Dienstleistungen
angestrebt; Wiederaufnahme der Dividendenzahlung
für 2010 vorgesehen; besseres
Rating als „Metalldistributeur“ und
nicht als reiner „Stahldistributeur“ eingefordert.
Der bereits 2009 eingeleitete Erwerb
der Becker Stahl-Service Gruppe und
der Bläsi AG in der Schweiz erwies sich
als goldrichtig; besonders Becker Stahl-Service
profitiert stärker als erwartet von
der großen Nachfrage aus der Automobilbranche.
9M mit deutlichen Verbesserungen
Nach Ablauf von neun Monaten meldeten
die Duisburger eine „deutliche Verbesserung
von Absatz, Umsatz und Ertrag“.
Die Bestätigung der Prognose für das Gesamtjahr
2010 kam allerdings nicht bei
allen Börsianern gut an, die auf eine
Anhebung spekuliert hatten, so dass die
Aktie zunächst um 4 % auf € 17.25 nachgab.
Der Absatz legte um 26.7 % auf 4
(3.2) Mio. Tonnen und der Umsatz um
29.4 % auf € 3.9 (3) Mrd. zu. Die Steuerungsgröße
EBITDA erreichte bereits jetzt
auf Grund des höheren Rohertrags und
der nachhaltigen Maßnahmen zur Kostensenkung
€ 190 (-151) Mio. Auch das
EBIT verbesserte sich um € 331 Mio. auf
€ 127 (-204) Mio. Das Konzernergebnis
von € 63 (-198) Mio. führte zu einem Ergebnis
je Aktie von € 0.92 (-4.16). Der
Vorstandsvorsitzende Gisbert Rühl stellte
zwar in den Kernmärkten seit dem Sommer
eine etwas nachlassende Dynamik
fest, doch profitierte Klöco weiterhin von
der schon erwähnten hohen Auslastung in
der Automobilbranche und von der einsetzenden
Nachfrage aus dem Maschinenund
Anlagenbau. Dagegen war in der Bauindustrie
noch keine spürbare Erholung
sichtbar.
Solide Bilanzrelationen
Die Finanzierung der beiden Akquisitionen
und der geschäftsbedingte Aufbau des
Net Working Capital auf € 1.09 (0.64)
Mrd. führte zu einem Anstieg der Netto-
Finanzverbindlichkeiten auf € -233 (150)
Mio. Der Cashflow aus betrieblicher
Tätigkeit fiel daher mit € -82 (541) Mio.
negativ aus, für Investitionen flossen
€ -148 (-6) Mio. ab. Die kräftige Ausweitung
der Bilanzsumme auf € 3.32
(2.71) Mrd. führte trotz des Anstiegs
des Eigenkapitals auf € 1.22 (1.12)
Mrd. zu einem leichten Rückgang der
EK-Quote auf weiterhin solide 36.7
(41.4) %. Das Verhältnis der Netto-Finanzverbindlichkeiten
zum Eigenkapital
(„Gearing“) lag bei 19 nach -14 % zum
Jahresende 2009.
Neue Strategie 2020 vorgestellt
Der jüngste Kursaufschwung dürfte nicht
nur auf verbesserte Konjunkturaussichten,
sondern auch auf die im Oktober vorgestellte
„Strategie Klöckner & Co 2020“
mit ihren ambitionierten Wachstumszielen
zurückzuführen sein, die jetzt offenbar
stärker im Bewusstsein der Investoren
verankert ist. Auslöser waren die Ver-
Klöckner & Co SE, Duisburg
Telefon: 0203 / 307-0
Internet: www.kloeckner.de
ISIN DE000KC01000,
66.5 Mio. Aktien, AK € 166.25 Mio.
Kurs am 10.12.2010:
€ 21.29 (Xetra), 23.87 H / 13.19 T
Börsenwert: € 1.42 Mrd.
KGV 2010e 17, 2011e 10, KBV 1.16 (09/10)
Aktionäre: Streubesitz 100 %
Kennzahlen 9M 2010 9M 2009
Umsatz 3.87 Mrd. 2.99 Mrd.
EBITDA 190 Mio. -151 Mio.
Periodenüberschuss 63 Mio. -198 Mio.
Ergebnis je Aktie 0.92 -4.16
EK-Quote 36.7 % 41.4 %
FAZIT: Der Kursverlauf der Klöckner & Co SE
spiegelt die wechselnden Einschätzungen der
Börse über den künftigen Konjunkturverlauf
wider, der für die nachhaltige Rückkehr in die Gewinnzone
entscheidend ist. Mehr noch als die erfreulichen
Zahlen für 9M 2010, die u. E. ein Übertreffen
der Jahresprognose ermöglichen werden,
ist die Börse offenbar von der „Strategie Klöckner
& Co 2020“ überzeugt, mit der vom Vorstand ein
klares Ziel vorgegeben wird, dessen Umsetzung zu
einer deutlich höheren Bewertung des künftig
„ersten globalen Multi Metal Distributeurs“ führen
dürfte, der zudem durch eine solide Bilanz und
ein ausgefuchstes Finanzmanagement überzeugt:
Wenn die Konjunktur mitspielt, sind in zwei Jahren
Kurse von € 30 drin. KH
Nach der Zurückhaltung im Sommer honoriert
die Börse nunmehr die Wachstumsstrategie.
TITELGESCHICHTE | PRIME STANDARD
Nebenwerte-Journal 1/2011 9
werfungen der Finanzkrise und die damit
verbundenen Rahmenbedingungen, die
eine Anpassung der Strategie erforderten.
Eine Kernthese des Vorstands ist, dass
der Stahlverbrauch in den Industrienationen
nach dem drastischen Einbruch im
Jahr 2009 „noch Jahre unter dem Vorkrisenniveau“
liegen werde, während die
Schwellenländer ihr Wachstum ohne
wesentliche Einbrüche ungebremst fortgesetzt
hätten. Daher sollen „vier strategische
Stoßrichtungen“ die Perspektiven und Leitlinien
für die kommenden zehn Jahre aufzeigen.
Vier strategische Stoßrichtungen
Da der Kernmarkt Europa an Bedeutung
verlieren wird, soll der Fokus auf die
Akquisition von Unternehmen mit margenstärkeren
Produkten, Dienstleistungen
und Kundensegmenten gelegt werden.
Durch größere Zukäufe in Nordamerika
wird der dortige Marktanteil deutlich
ausgebaut. Langfristig lässt sich ein
hohes Wachstumstempo nur durch den
Markteintritt in die Schwellenländer
sichern.
Das organische Wachstum in den
Kernmärkten Europa und Nordamerika ist
gekennzeichnet durch einen starken
Wett bewerb um ein erheblich kleineres
Marktvolumen. Vor diesem Hintergrund
ist der Vorstand davon überzeugt, dass
der Fokus auf den Kunden deutlich in den
Vordergrund gerückt werden muss, um
mit „maßgeschneiderten Angeboten
Marktanteile auszubauen“. Gleichzeitig
sollen das Produktportfolio durch höhermargige
Produkte erweitert und
die Andienungsleistungen gesteigert werden.
Unter dem Stichwort Geschäftsoptimierung
weist der Vorstand darauf hin,
dass für einen global aufgestellten Distributeur
wie Klöckner & Co „optimierte
und aufeinander abgestimmte Prozesse
ein entscheidender Erfolgsfaktor und ein
wichtiges Differenzierungsmerkmal gegenüber
der Konkurrenz“ sind. Die schon
seit dem Börsengang vor vier Jahren
mit hoher Priorität vorangetriebene Optimierung
des Einkaufs, des Logistiknetzwerkes
und der IT wird daher stringent
fortgesetzt.
Um die ambitionierten Wachstumsziele
für ein Dienstleistungsunternehmen
erfolgreich umsetzen zu können, ist die
Entwicklung von Mitarbeitern und Führungskräften
eine unabdingbare Voraussetzung,
die eine Neugestaltung dieses
Bereichs erfordert.
CEO Gisbert Rühl fasst das Ziel der
Strategie 2020 so zusammen: „Mit den vier
Stoßrichtungen werden wir Klöckner & Co
zum ersten globalen Multi Metal Distributeur
entwickeln. Als ambitionierte Wachstumsziele
streben wir die Verdoppelung
des Absatzes in fünf Jahren und eine
Verdrei- bis Vervierfachung bis zum Jahr
2020 an.“
Prognose für 2010 bestätigt
Mit dem 9M-Bericht bestätigte der Vorstand
„auch vor dem Hintergrund des aufgelaufenen
operativen Gewinns von € 190
Mio.“ die Prognose von „mehr als € 200
Mio. EBITDA bei einem Umsatzwachstum
inklusive Akquisitionen von mehr als
25 %“. Damit wäre auch „die Grundlage
für die Wiederaufnahme der Zahlung einer
Dividende geschaffen“, heißt es weiter, die
Gisbert Rühl in einem vorhergehenden Interview
mit „etwa € 0.25 je Aktie“ nach
zuletzt € 0.80 für das Geschäftsjahr 2008
eingrenzte.
Die etwas geringere Wachstumsdynamik
in Q3 ist dem gegenüber Q2 vielfach
schwächeren Lageraufbau geschuldet,
wobei die Entwicklung, wie ausgeführt,
in den einzelnen Branchen durchaus
unterschiedlich verlief. Q4 dürfte, nicht
zuletzt saisonal bedingt, eine leichte
Abschwächung beim Absatz gegenüber
dem Vorquartal bringen. Die EBITDAMarge
sollte je nach endgültigem Gesamtumsatz
mit „mehr als € 200 Mio.“
leicht über 4 % liegen; die angestrebte
Zielgröße von 6 % ist für 2011 ins Visier
genommen worden.
Klaus Hellwig
Klöckner & Co hat schnell auf die Veränderungen im Markt reagiert und stellt sich mit neuen
Strategien den Herausforderungen der kommenden Jahre.
TITELGESCHICHTE | FIRMENLENKER IM FOKUS
10 Nebenwerte-Journal 1/2011
Chart: Ariva.de AG; Fotos: Klöckner & Co SE, SKW Stahl-Metallurgie Holding AG
Klöckner & Co
„Unsere Wachstumsziele sind anspruchsvoll, aber klar definiert“
Der Kursverlauf bei der Klöckner & Co SE
spiegelt sowohl die Hoffnungen als auch
die Ängste der Investoren bei ihrer Einschätzung
der kommenden Konjunkturentwicklung wider.
Im Moment ist wieder Hoffnung angesagt. Über
die Aussichten für den führenden konzernunabhängigen
Metalldistributeur sprachen wir mit
dem Vorstandsvorsitzenden Gisbert Rühl.
NJ: Herr Rühl, wenn diese Ausgabe bei unseren
Lesern ankommt, ist das vierte Quartal
fast vorbei. Sie hatten es nach einem über den
Erwartungen liegenden dritten Quartal als
„herausfordernd“ bezeichnet. Hat Klöckner &
Co die Herausforderung gemeistert?
Rühl: Volatilitäten wie im dritten und aktuell im
vier ten Quartal sind für uns keine Herausforderungen,
sondern übliches Geschäft. Das vierte Quartal
hat sich so entwickelt wie von uns erwartet. Wichti -
ger ist jetzt der Blick nach vorne und da sieht es,
auch auf Grund festerer Preise, nicht so schlecht
aus.
NJ: Damit ist die Trendwende nach dem vorjährigen
Krisenjahr geschafft. Können die Aktionäre
also, wie schon angekündigt, mit einer Dividende
rechnen? Wäre eine von uns geschätzte
Größenordnung von € 0.30 je Aktie realistisch?
Rühl: Nach zwei dividendenlosen Jahren werden
wir unsere Aktionäre wieder am Erfolg des Unternehmens
beteiligen. Generell verfolgen wir die Dividendenpolitik,
30 % vom bereinigten Netto-Gewinn
auszuschütten. In den ersten neun Monaten
haben wir € 0.92 Gewinn pro Aktie erwirtschaftet,
so dass bei Anwendung der Formel ein Betrag
von € 0.25 bis 0.30 herauskäme. Für die genaue
Höhe müssen wir auf den Jahresabschluss warten
und anschließend der Hauptversammlung einen
Vorschlag machen.
NJ: Trotz der insgesamt positiven Entwicklung
gab es doch Unterschiede in den einzelnen Branchen,
z. B. erholte sich der Bau wesentlich langsa -
mer als die Automobilindustrie. Wie schätzen Sie
für 2011 Ihre wichtigsten Kundengruppen ein?
Rühl: Insgesamt muss man die Entwicklung
nach Regionen und Sektoren differenzieren. Generell
erwarten wir das stärkste Wachstum im
Maschinen- und Anlagenbau, gefolgt von einer
leichten Erholung im Bau und zumindest einer
stabilen Entwicklung im Automobilbau. Wir
gehen weiter davon aus, dass Deutschland seine
Rolle als Wachstumslokomotive durch seine hohe
Exportorientierung ausbauen und weiter überdurchschnittlich
wachsen wird. In Süd-Europa, insbesondere
in Spanien, sehe ich dagegen noch
keine Erholung. Die Schweiz hatte ohnehin keinen
Einbruch in der Krise zu verzeichnen, und Frankreich
wird zunehmend robuster. In den USA dreht
sich die Einschätzung etwas: Nach einem Stottern
der Konjunktur im Sommer erwarten wir wieder
mehr Fahrt. Alles in allem rechnen wir mit einem
Anstieg der realen Stahlnachfrage in Europa
und den USA um 5 bis 6 % in 2011. Wir selbst
haben uns ehrgeizigere Ziele gesteckt: Wir wollen
mit 10 % über zusätzliche Marktanteilsgewinne
wachsen.
NJ: Wie wirkt sich die Konsolidierung in der
Stahlbranche mit immer größeren Einheiten auf
den von Herstellern unabhängigen Handel aus?
Rühl: Auf der Herstellerseite scheint die Konsolidierung
sehr weit fortgeschritten zu sein, während
dies eindeutig noch nicht auf der Distributionsebene
der Fall ist. Während in Europa die fünf größten
Produzenten bereits über einen Marktanteil von
etwa 60 % verfügen, sind es im Handel nur rund
30 %. In den USA ist das Verhältnis mit etwa 70 %
und fast 20 % noch krasser. Der Zwang zur Größe
als Gegengewicht ist damit überdeutlich. Wir sehen
unsere Wachstumsstrategie Klöckner & Co 2020
aber nicht nur als Defensivmaßnahme, sondern
sehr offensiv. Über unsere globale Wachstumsstrategie
wollen wir künftig eine Größe erreichen,
mit der wir als freier Händler zunehmend
das Marktgeschehen mitbestimmen.
NJ: Ihre im Oktober vorgestellte „Wachstumsstrategie
Klöckner & Co 2020“ sieht drei explizit
genannte Ziele vor. Welche Größenordnungen
sind im Zeitablauf zu stemmen?
Rühl: Die Wachstumsziele sind anspruchsvoll,
aber klar definiert: Wir wollen unseren Absatz in
5 Jahren verdoppeln und in 10 Jahren bis zu vervierfachen.
Da der Stahlverbrauch nicht in dem
Maße wachsen wird, kommt das erforderliche
Wachstum über Akquisitionen und den Gewinn
von Marktanteilen. Grundsätzlich streben wir vor
allem in den USA größere Akquisitionen mit Umsätzen
im höheren drei- aber auch vierstelligen
Millionenbereich an. Nach unten sollten Akquisitionen
möglichst einen Umsatz von € 50 Mio.
nicht unterschreiten, aber auch kleinere Arrondierungen
können auf Landesebene weiterhin Sinn
machen.
NJ: Welches Potenzial räumen Sie dem zweiten
Ziel des organischen Wachstums zu?
Rühl: Die Karten werden neu gemischt, jeder
denkt über die Optimierung seiner Wertschöpfungskette
nach: Da müssen wir ansetzen und
Mehrwerte anbieten. Wir haben immer mehr
Kunden, die aus einer Hand, und das möglichst
global und mit zusätzlichen Services, beliefert
werden wollen. Durch einen höheren Serviceanteil
wollen wir uns unabhängiger von der Stahlpreisentwicklung
machen, die derzeit noch zu stark
mit unseren Ergebnissen korreliert. Das Credo lautet:
mehr Service, größere Kundenzufriedenheit,
und damit höhere Margen und geringere Ergebnisschwankungen.
NJ: Zur Strategie gehört auch eine Geschäftsoptimierung.
Was ist darunter konkret zu verstehen?
Rühl: Bei einem Distributor liegt ein entscheidender
Wettbewerbsvorteil in optimierten Prozessen, in
einer ausgeklügelten Logistik und einem gebündelten
Einkauf. Durch die Einführung von SAP 6.0
werden wir einen Quantensprung machen, bisher
sind wir auf halber Strecke mit der Implementierung.
Das Thema Personal- und Managemententwicklung
haben wir bisher zu sehr vernachlässigt.
Hier geben wir jetzt Vollgas, um uns damit auch klar
gegenüber unserem Wettbewerb abzusetzen.
NJ: Bis wann sehen Sie eine Chance, sowohl den
Umsatz von € 6.75 Mrd. als auch den Jahresüberschuss
von € 364 Mio. des Jahres 2008
wieder zu erreichen? Oder ist ein solches Ausnahmejahr
gar nicht wiederholbar?
Rühl: Das Jahr 2008 war sicherlich ein Ausnahme -
jahr, insbesondere, was den Jahresüberschuss betrifft.
Darin enthalten waren auch Buchgewinne aus
dem Verkauf einer Tochtergesellschaft in der
Schweiz. Wir werden über unsere Akquisitionsstrategie
die Größenordnung in nächster Zeit wieder
erreichen und überschreiten.
NJ: Ihre Strategie ist auf das Jahr 2020 gerichtet.
Unsere Leser planen zumeist ebenfalls langfristig,
wenn auch wohl nicht für einen solchen Zeitraum.
Daher fragen wir gerne danach, wo das Unternehmen
– und daraus abgeleitet der Bör senwert
– in fünf Jahren, also 2015, stehen könnte.
Rühl: Wir haben das Ziel, unseren Absatz bereits
in den kommenden Jahren mindestens zu verdoppeln
und sind davon überzeugt, dass sich dies auch
in einer deutlich verbesserten Bewertung niederschlägt.
NJ: Vielen Dank für das Gespräch.
Das Interview führte Klaus Hellwig.
8 Nebenwerte-Journal 1/2011
Chart: Ariva.de AG; Foto: Klöckner & Co SE
Klöckner & Co (MDAX)
Mit der Strategie 2020 ambitionierte Wachstumsziele vorgelegt
Im Frühjahr 2010 bestand mehr Hoffnung
auf eine sich wieder belebende Konjunktur
als Gewissheit. Dennoch schuf die Klöckner
& Co SE bereits zu diesem frühen Zeitpunkt
die Basis für profitables Wachstum (s. NJ
4/10). Die Börse nahm hier bereits viel von
dem erwarteten Aufschwung vorweg, so
dass der Kurs am 06.04.2010 mit € 23.87
den höchsten Stand seit zwei Jahren markierte.
Bekanntlich ging der Schwung des
Frühjahrs an den Börsen verloren,
zumal die Problematik um den Euro viele
Investoren verschreckte, die den vermeintlich
sicheren Hafen der Anleihen aufsuchten.
Daher bestand in den folgenden
Monaten mehrfach die Gelegenheit, sich
erstmals, erneut oder nochmals günstig,
einzudecken; ihren Tiefkurs markierte die
Aktie am 08.05.2010 mit € 13.65. Mit
zunehmender Zuversicht für die heimische
und für die internationale Konjunkturentwicklung,
hier insbesondere in
den Schwellenländern, marschierte der
Kurs stramm nach oben und gewann
seit Oktober von € 15.45 auf aktuell
21.29 – ein sattes Plus von 38 % in zwei
Monaten.
Viele positive Nachrichten
Die vielen positiven Nachrichten, die
von der Klöckner & Co SE in ihren Quartalsberichten,
aber auch in anderen Veröffentlichungen
verbreitet wurden, die
aber aus übergeordneter Angst um die
Aktienmärkte nicht fruchteten, lassen sich
in folgenden Schlagworten zusammenfassen:
Verschuldung komplett abgebaut;
Rückkehr in die Gewinnzone geplant;
ausreichende Mittel für Zukäufe vorhanden;
Expansion in wachstumsstarke
Schwellenländer, vorzugsweise Brasilien,
Russland, Indien und China (BRIC-Staaten)
geplant; mittelfristig stärkere Unabhängigkeit
von den Stahlpreisen durch höherwertige
Produkte und Dienstleistungen
angestrebt; Wiederaufnahme der Dividendenzahlung
für 2010 vorgesehen; besseres
Rating als „Metalldistributeur“ und
nicht als reiner „Stahldistributeur“ eingefordert.
Der bereits 2009 eingeleitete Erwerb
der Becker Stahl-Service Gruppe und
der Bläsi AG in der Schweiz erwies sich
als goldrichtig; besonders Becker Stahl-Service
profitiert stärker als erwartet von
der großen Nachfrage aus der Automobilbranche.
9M mit deutlichen Verbesserungen
Nach Ablauf von neun Monaten meldeten
die Duisburger eine „deutliche Verbesserung
von Absatz, Umsatz und Ertrag“.
Die Bestätigung der Prognose für das Gesamtjahr
2010 kam allerdings nicht bei
allen Börsianern gut an, die auf eine
Anhebung spekuliert hatten, so dass die
Aktie zunächst um 4 % auf € 17.25 nachgab.
Der Absatz legte um 26.7 % auf 4
(3.2) Mio. Tonnen und der Umsatz um
29.4 % auf € 3.9 (3) Mrd. zu. Die Steuerungsgröße
EBITDA erreichte bereits jetzt
auf Grund des höheren Rohertrags und
der nachhaltigen Maßnahmen zur Kostensenkung
€ 190 (-151) Mio. Auch das
EBIT verbesserte sich um € 331 Mio. auf
€ 127 (-204) Mio. Das Konzernergebnis
von € 63 (-198) Mio. führte zu einem Ergebnis
je Aktie von € 0.92 (-4.16). Der
Vorstandsvorsitzende Gisbert Rühl stellte
zwar in den Kernmärkten seit dem Sommer
eine etwas nachlassende Dynamik
fest, doch profitierte Klöco weiterhin von
der schon erwähnten hohen Auslastung in
der Automobilbranche und von der einsetzenden
Nachfrage aus dem Maschinenund
Anlagenbau. Dagegen war in der Bauindustrie
noch keine spürbare Erholung
sichtbar.
Solide Bilanzrelationen
Die Finanzierung der beiden Akquisitionen
und der geschäftsbedingte Aufbau des
Net Working Capital auf € 1.09 (0.64)
Mrd. führte zu einem Anstieg der Netto-
Finanzverbindlichkeiten auf € -233 (150)
Mio. Der Cashflow aus betrieblicher
Tätigkeit fiel daher mit € -82 (541) Mio.
negativ aus, für Investitionen flossen
€ -148 (-6) Mio. ab. Die kräftige Ausweitung
der Bilanzsumme auf € 3.32
(2.71) Mrd. führte trotz des Anstiegs
des Eigenkapitals auf € 1.22 (1.12)
Mrd. zu einem leichten Rückgang der
EK-Quote auf weiterhin solide 36.7
(41.4) %. Das Verhältnis der Netto-Finanzverbindlichkeiten
zum Eigenkapital
(„Gearing“) lag bei 19 nach -14 % zum
Jahresende 2009.
Neue Strategie 2020 vorgestellt
Der jüngste Kursaufschwung dürfte nicht
nur auf verbesserte Konjunkturaussichten,
sondern auch auf die im Oktober vorgestellte
„Strategie Klöckner & Co 2020“
mit ihren ambitionierten Wachstumszielen
zurückzuführen sein, die jetzt offenbar
stärker im Bewusstsein der Investoren
verankert ist. Auslöser waren die Ver-
Klöckner & Co SE, Duisburg
Telefon: 0203 / 307-0
Internet: www.kloeckner.de
ISIN DE000KC01000,
66.5 Mio. Aktien, AK € 166.25 Mio.
Kurs am 10.12.2010:
€ 21.29 (Xetra), 23.87 H / 13.19 T
Börsenwert: € 1.42 Mrd.
KGV 2010e 17, 2011e 10, KBV 1.16 (09/10)
Aktionäre: Streubesitz 100 %
Kennzahlen 9M 2010 9M 2009
Umsatz 3.87 Mrd. 2.99 Mrd.
EBITDA 190 Mio. -151 Mio.
Periodenüberschuss 63 Mio. -198 Mio.
Ergebnis je Aktie 0.92 -4.16
EK-Quote 36.7 % 41.4 %
FAZIT: Der Kursverlauf der Klöckner & Co SE
spiegelt die wechselnden Einschätzungen der
Börse über den künftigen Konjunkturverlauf
wider, der für die nachhaltige Rückkehr in die Gewinnzone
entscheidend ist. Mehr noch als die erfreulichen
Zahlen für 9M 2010, die u. E. ein Übertreffen
der Jahresprognose ermöglichen werden,
ist die Börse offenbar von der „Strategie Klöckner
& Co 2020“ überzeugt, mit der vom Vorstand ein
klares Ziel vorgegeben wird, dessen Umsetzung zu
einer deutlich höheren Bewertung des künftig
„ersten globalen Multi Metal Distributeurs“ führen
dürfte, der zudem durch eine solide Bilanz und
ein ausgefuchstes Finanzmanagement überzeugt:
Wenn die Konjunktur mitspielt, sind in zwei Jahren
Kurse von € 30 drin. KH
Nach der Zurückhaltung im Sommer honoriert
die Börse nunmehr die Wachstumsstrategie.
TITELGESCHICHTE | PRIME STANDARD
Nebenwerte-Journal 1/2011 9
werfungen der Finanzkrise und die damit
verbundenen Rahmenbedingungen, die
eine Anpassung der Strategie erforderten.
Eine Kernthese des Vorstands ist, dass
der Stahlverbrauch in den Industrienationen
nach dem drastischen Einbruch im
Jahr 2009 „noch Jahre unter dem Vorkrisenniveau“
liegen werde, während die
Schwellenländer ihr Wachstum ohne
wesentliche Einbrüche ungebremst fortgesetzt
hätten. Daher sollen „vier strategische
Stoßrichtungen“ die Perspektiven und Leitlinien
für die kommenden zehn Jahre aufzeigen.
Vier strategische Stoßrichtungen
Da der Kernmarkt Europa an Bedeutung
verlieren wird, soll der Fokus auf die
Akquisition von Unternehmen mit margenstärkeren
Produkten, Dienstleistungen
und Kundensegmenten gelegt werden.
Durch größere Zukäufe in Nordamerika
wird der dortige Marktanteil deutlich
ausgebaut. Langfristig lässt sich ein
hohes Wachstumstempo nur durch den
Markteintritt in die Schwellenländer
sichern.
Das organische Wachstum in den
Kernmärkten Europa und Nordamerika ist
gekennzeichnet durch einen starken
Wett bewerb um ein erheblich kleineres
Marktvolumen. Vor diesem Hintergrund
ist der Vorstand davon überzeugt, dass
der Fokus auf den Kunden deutlich in den
Vordergrund gerückt werden muss, um
mit „maßgeschneiderten Angeboten
Marktanteile auszubauen“. Gleichzeitig
sollen das Produktportfolio durch höhermargige
Produkte erweitert und
die Andienungsleistungen gesteigert werden.
Unter dem Stichwort Geschäftsoptimierung
weist der Vorstand darauf hin,
dass für einen global aufgestellten Distributeur
wie Klöckner & Co „optimierte
und aufeinander abgestimmte Prozesse
ein entscheidender Erfolgsfaktor und ein
wichtiges Differenzierungsmerkmal gegenüber
der Konkurrenz“ sind. Die schon
seit dem Börsengang vor vier Jahren
mit hoher Priorität vorangetriebene Optimierung
des Einkaufs, des Logistiknetzwerkes
und der IT wird daher stringent
fortgesetzt.
Um die ambitionierten Wachstumsziele
für ein Dienstleistungsunternehmen
erfolgreich umsetzen zu können, ist die
Entwicklung von Mitarbeitern und Führungskräften
eine unabdingbare Voraussetzung,
die eine Neugestaltung dieses
Bereichs erfordert.
CEO Gisbert Rühl fasst das Ziel der
Strategie 2020 so zusammen: „Mit den vier
Stoßrichtungen werden wir Klöckner & Co
zum ersten globalen Multi Metal Distributeur
entwickeln. Als ambitionierte Wachstumsziele
streben wir die Verdoppelung
des Absatzes in fünf Jahren und eine
Verdrei- bis Vervierfachung bis zum Jahr
2020 an.“
Prognose für 2010 bestätigt
Mit dem 9M-Bericht bestätigte der Vorstand
„auch vor dem Hintergrund des aufgelaufenen
operativen Gewinns von € 190
Mio.“ die Prognose von „mehr als € 200
Mio. EBITDA bei einem Umsatzwachstum
inklusive Akquisitionen von mehr als
25 %“. Damit wäre auch „die Grundlage
für die Wiederaufnahme der Zahlung einer
Dividende geschaffen“, heißt es weiter, die
Gisbert Rühl in einem vorhergehenden Interview
mit „etwa € 0.25 je Aktie“ nach
zuletzt € 0.80 für das Geschäftsjahr 2008
eingrenzte.
Die etwas geringere Wachstumsdynamik
in Q3 ist dem gegenüber Q2 vielfach
schwächeren Lageraufbau geschuldet,
wobei die Entwicklung, wie ausgeführt,
in den einzelnen Branchen durchaus
unterschiedlich verlief. Q4 dürfte, nicht
zuletzt saisonal bedingt, eine leichte
Abschwächung beim Absatz gegenüber
dem Vorquartal bringen. Die EBITDAMarge
sollte je nach endgültigem Gesamtumsatz
mit „mehr als € 200 Mio.“
leicht über 4 % liegen; die angestrebte
Zielgröße von 6 % ist für 2011 ins Visier
genommen worden.
Klaus Hellwig
Klöckner & Co hat schnell auf die Veränderungen im Markt reagiert und stellt sich mit neuen
Strategien den Herausforderungen der kommenden Jahre.
TITELGESCHICHTE | FIRMENLENKER IM FOKUS
10 Nebenwerte-Journal 1/2011
Chart: Ariva.de AG; Fotos: Klöckner & Co SE, SKW Stahl-Metallurgie Holding AG
Klöckner & Co
„Unsere Wachstumsziele sind anspruchsvoll, aber klar definiert“
Der Kursverlauf bei der Klöckner & Co SE
spiegelt sowohl die Hoffnungen als auch
die Ängste der Investoren bei ihrer Einschätzung
der kommenden Konjunkturentwicklung wider.
Im Moment ist wieder Hoffnung angesagt. Über
die Aussichten für den führenden konzernunabhängigen
Metalldistributeur sprachen wir mit
dem Vorstandsvorsitzenden Gisbert Rühl.
NJ: Herr Rühl, wenn diese Ausgabe bei unseren
Lesern ankommt, ist das vierte Quartal
fast vorbei. Sie hatten es nach einem über den
Erwartungen liegenden dritten Quartal als
„herausfordernd“ bezeichnet. Hat Klöckner &
Co die Herausforderung gemeistert?
Rühl: Volatilitäten wie im dritten und aktuell im
vier ten Quartal sind für uns keine Herausforderungen,
sondern übliches Geschäft. Das vierte Quartal
hat sich so entwickelt wie von uns erwartet. Wichti -
ger ist jetzt der Blick nach vorne und da sieht es,
auch auf Grund festerer Preise, nicht so schlecht
aus.
NJ: Damit ist die Trendwende nach dem vorjährigen
Krisenjahr geschafft. Können die Aktionäre
also, wie schon angekündigt, mit einer Dividende
rechnen? Wäre eine von uns geschätzte
Größenordnung von € 0.30 je Aktie realistisch?
Rühl: Nach zwei dividendenlosen Jahren werden
wir unsere Aktionäre wieder am Erfolg des Unternehmens
beteiligen. Generell verfolgen wir die Dividendenpolitik,
30 % vom bereinigten Netto-Gewinn
auszuschütten. In den ersten neun Monaten
haben wir € 0.92 Gewinn pro Aktie erwirtschaftet,
so dass bei Anwendung der Formel ein Betrag
von € 0.25 bis 0.30 herauskäme. Für die genaue
Höhe müssen wir auf den Jahresabschluss warten
und anschließend der Hauptversammlung einen
Vorschlag machen.
NJ: Trotz der insgesamt positiven Entwicklung
gab es doch Unterschiede in den einzelnen Branchen,
z. B. erholte sich der Bau wesentlich langsa -
mer als die Automobilindustrie. Wie schätzen Sie
für 2011 Ihre wichtigsten Kundengruppen ein?
Rühl: Insgesamt muss man die Entwicklung
nach Regionen und Sektoren differenzieren. Generell
erwarten wir das stärkste Wachstum im
Maschinen- und Anlagenbau, gefolgt von einer
leichten Erholung im Bau und zumindest einer
stabilen Entwicklung im Automobilbau. Wir
gehen weiter davon aus, dass Deutschland seine
Rolle als Wachstumslokomotive durch seine hohe
Exportorientierung ausbauen und weiter überdurchschnittlich
wachsen wird. In Süd-Europa, insbesondere
in Spanien, sehe ich dagegen noch
keine Erholung. Die Schweiz hatte ohnehin keinen
Einbruch in der Krise zu verzeichnen, und Frankreich
wird zunehmend robuster. In den USA dreht
sich die Einschätzung etwas: Nach einem Stottern
der Konjunktur im Sommer erwarten wir wieder
mehr Fahrt. Alles in allem rechnen wir mit einem
Anstieg der realen Stahlnachfrage in Europa
und den USA um 5 bis 6 % in 2011. Wir selbst
haben uns ehrgeizigere Ziele gesteckt: Wir wollen
mit 10 % über zusätzliche Marktanteilsgewinne
wachsen.
NJ: Wie wirkt sich die Konsolidierung in der
Stahlbranche mit immer größeren Einheiten auf
den von Herstellern unabhängigen Handel aus?
Rühl: Auf der Herstellerseite scheint die Konsolidierung
sehr weit fortgeschritten zu sein, während
dies eindeutig noch nicht auf der Distributionsebene
der Fall ist. Während in Europa die fünf größten
Produzenten bereits über einen Marktanteil von
etwa 60 % verfügen, sind es im Handel nur rund
30 %. In den USA ist das Verhältnis mit etwa 70 %
und fast 20 % noch krasser. Der Zwang zur Größe
als Gegengewicht ist damit überdeutlich. Wir sehen
unsere Wachstumsstrategie Klöckner & Co 2020
aber nicht nur als Defensivmaßnahme, sondern
sehr offensiv. Über unsere globale Wachstumsstrategie
wollen wir künftig eine Größe erreichen,
mit der wir als freier Händler zunehmend
das Marktgeschehen mitbestimmen.
NJ: Ihre im Oktober vorgestellte „Wachstumsstrategie
Klöckner & Co 2020“ sieht drei explizit
genannte Ziele vor. Welche Größenordnungen
sind im Zeitablauf zu stemmen?
Rühl: Die Wachstumsziele sind anspruchsvoll,
aber klar definiert: Wir wollen unseren Absatz in
5 Jahren verdoppeln und in 10 Jahren bis zu vervierfachen.
Da der Stahlverbrauch nicht in dem
Maße wachsen wird, kommt das erforderliche
Wachstum über Akquisitionen und den Gewinn
von Marktanteilen. Grundsätzlich streben wir vor
allem in den USA größere Akquisitionen mit Umsätzen
im höheren drei- aber auch vierstelligen
Millionenbereich an. Nach unten sollten Akquisitionen
möglichst einen Umsatz von € 50 Mio.
nicht unterschreiten, aber auch kleinere Arrondierungen
können auf Landesebene weiterhin Sinn
machen.
NJ: Welches Potenzial räumen Sie dem zweiten
Ziel des organischen Wachstums zu?
Rühl: Die Karten werden neu gemischt, jeder
denkt über die Optimierung seiner Wertschöpfungskette
nach: Da müssen wir ansetzen und
Mehrwerte anbieten. Wir haben immer mehr
Kunden, die aus einer Hand, und das möglichst
global und mit zusätzlichen Services, beliefert
werden wollen. Durch einen höheren Serviceanteil
wollen wir uns unabhängiger von der Stahlpreisentwicklung
machen, die derzeit noch zu stark
mit unseren Ergebnissen korreliert. Das Credo lautet:
mehr Service, größere Kundenzufriedenheit,
und damit höhere Margen und geringere Ergebnisschwankungen.
NJ: Zur Strategie gehört auch eine Geschäftsoptimierung.
Was ist darunter konkret zu verstehen?
Rühl: Bei einem Distributor liegt ein entscheidender
Wettbewerbsvorteil in optimierten Prozessen, in
einer ausgeklügelten Logistik und einem gebündelten
Einkauf. Durch die Einführung von SAP 6.0
werden wir einen Quantensprung machen, bisher
sind wir auf halber Strecke mit der Implementierung.
Das Thema Personal- und Managemententwicklung
haben wir bisher zu sehr vernachlässigt.
Hier geben wir jetzt Vollgas, um uns damit auch klar
gegenüber unserem Wettbewerb abzusetzen.
NJ: Bis wann sehen Sie eine Chance, sowohl den
Umsatz von € 6.75 Mrd. als auch den Jahresüberschuss
von € 364 Mio. des Jahres 2008
wieder zu erreichen? Oder ist ein solches Ausnahmejahr
gar nicht wiederholbar?
Rühl: Das Jahr 2008 war sicherlich ein Ausnahme -
jahr, insbesondere, was den Jahresüberschuss betrifft.
Darin enthalten waren auch Buchgewinne aus
dem Verkauf einer Tochtergesellschaft in der
Schweiz. Wir werden über unsere Akquisitionsstrategie
die Größenordnung in nächster Zeit wieder
erreichen und überschreiten.
NJ: Ihre Strategie ist auf das Jahr 2020 gerichtet.
Unsere Leser planen zumeist ebenfalls langfristig,
wenn auch wohl nicht für einen solchen Zeitraum.
Daher fragen wir gerne danach, wo das Unternehmen
– und daraus abgeleitet der Bör senwert
– in fünf Jahren, also 2015, stehen könnte.
Rühl: Wir haben das Ziel, unseren Absatz bereits
in den kommenden Jahren mindestens zu verdoppeln
und sind davon überzeugt, dass sich dies auch
in einer deutlich verbesserten Bewertung niederschlägt.
NJ: Vielen Dank für das Gespräch.
Das Interview führte Klaus Hellwig.
SO MAL WIEDER WAS ZU KLÖCKNER; EURE PRIVATDISKUSSION KÖNNT IHR DEMNÄCHST PER BOARDMAIL MACHEN
http://www.nebenwerte-journal.de/images/pdf/Titel_KloeCo_011…
ROTS
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ROTS
Antwort auf Beitrag Nr.: 40.786.980 von portfolio111 am 02.01.11 20:30:02also für den Gelegenheitsanwender kann ich Adobe Photoshop Elements V8.0 empfehlen. Kostet ca. 80 - 100 Euro und damit kann man schon sehr viel machen.
Wie gesagt, wenn du mal einzelne Sachen brauchst, bin ich gerne für dich da.
LG,
Gerdi
Wie gesagt, wenn du mal einzelne Sachen brauchst, bin ich gerne für dich da.
LG,
Gerdi
Antwort auf Beitrag Nr.: 40.786.890 von GerdaGiraffe am 02.01.11 19:44:07Ja.....!!!Was kannst du mir empfehlen, ich kenn mich damit nicht sogut aus..*
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Gruß: Portfolio111
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Gruß: Portfolio111
Antwort auf Beitrag Nr.: 40.786.048 von portfolio111 am 02.01.11 11:38:54na da gibt es doch jede Menge Billigtools, ich kann aber auf der Arbeit mehrere Programm nutzen
Wenn du mal was brauchst, lass es mich wissen
Wenn du mal was brauchst, lass es mich wissen
KC0100 für 29. Juli 2011 auf Xetra
1 infomi 30,00
2 GerdaGiraffe 29,00
3 Portfolio111 28,00
4 me_2 25,00
1 infomi 30,00
2 GerdaGiraffe 29,00
3 Portfolio111 28,00
4 me_2 25,00
25,00
"bescheidener" me_2
"bescheidener" me_2
07.05.24 · wO Newsflash · Carl Zeiss Meditec |
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07.05.24 · dpa-AFX · Kloeckner |
07.05.24 · wO Newsflash · Kloeckner |
07.05.24 · wO Newsflash · Kloeckner |
07.05.24 · EQS Group AG · Kloeckner |
07.05.24 · EQS Group AG · Kloeckner |