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    An der US-Ölschlagader nagt der Rost - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 21.08.06 12:25:06 von
    neuester Beitrag 21.08.06 13:55:52 von
    Beiträge: 4
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      schrieb am 21.08.06 12:25:06
      Beitrag Nr. 1 ()
      Handelsblatt.com - Unternehmen / Industrie
      An der US-Ölschlagader nagt der Rost
      Montag 21. August 2006, 11:52 Uhr

      Lecke Öl-Pipelines im größten Abbaugebiet der USA, der Prudhoe Bay, sind nach Meinung von Experten nur ein Ausschnitt eines weit größeren Problems. Mussten bislang nur Zulieferleitungen stillgelegt werden, weil sie vom Rost angefressen waren, könnte es im schlimmsten Falle auch die Hauptleitung treffen. Eine Umweltkatastrophe droht.

      DÜSSELDORF. Die drei Konzerne, denen Prudhoe Bay gehören – BP (London: BP.L - Nachrichten) , Conoco-Phillips und Exxon Mobil (NYSE: XOM - Nachrichten) – sind auch Anteilseigner der 1 280 Kilometer langen Trans-Alaska Pipeline, die das Öl von den Förderstätten im Norden bis an die Südküste Alaskas transportiert.
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      schrieb am 21.08.06 12:39:01
      Beitrag Nr. 2 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 23.543.710 von Aktienkrieger am 21.08.06 12:25:06Handelsblatt.com - Unternehmen / Industrie
      An der US-Ölschlagader nagt der Rost
      Montag 21. August 2006, 11:52 Uhr

      Lecke Öl-Pipelines im größten Abbaugebiet der USA, der Prudhoe Bay, sind nach Meinung von Experten nur ein Ausschnitt eines weit größeren Problems. Mussten bislang nur Zulieferleitungen stillgelegt werden, weil sie vom Rost angefressen waren, könnte es im schlimmsten Falle auch die Hauptleitung treffen. Eine Umweltkatastrophe droht.

      DÜSSELDORF. Die drei Konzerne, denen Prudhoe Bay gehören – BP (London: BP.L - Nachrichten) , Conoco-Phillips und Exxon Mobil (NYSE: XOM - Nachrichten) – sind auch Anteilseigner der 1 280 Kilometer langen Trans-Alaska Pipeline, die das Öl von den Förderstätten im Norden bis an die Südküste Alaskas transportiert. "Die Rostprobleme, die jetzt diskutiert werden, betreffen nur die Zulieferleitungen", sagt der Ölexperte Richard Fineberg. "Aber es gibt wenig Grund zu der Annahme, dass bei der Trans-Alaska Pipeline ein radikal anderes Wartungsmanagement herrscht als bei den Zulieferleitungen. Im Gegenteil."

      Nach Angaben von BP wird die riesige Leitung weit häufiger gewartet als die jetzt in der Kritik stehenden Zulieferleitungen. Die Luftüberwachung finde mehrmals am Tag statt, alle zwei Wochen würden Spezialsonden durch die Rohre geschickt.

      Trotzdem gab es immer wieder Probleme. Richard Fineberg beschäftigt sich seit drei Jahrzehnten mit der Erdölindustrie in Alaska. Er war von 1986 bis 1989 Chefberater des Gouverneurs von Alaska bei der Öl- und Gaspolitik und ist bis heute viel beachteter Ölexperte.

      2002 war Fineberg an einer Untersuchung der Trans-Alaska Pipeline beteiligt. Dabei wurden zahllose Pannen, Unglücke und Managementfehler aufgedeckt. In dem Untersuchungsreport zitierte interne Dokumente belegen, dass Maschinen für die Bearbeitung der Pipeline schlecht gewartet waren, Mitarbeiter unzureichend angelernt wurden und sich diese Zustände trotz ihres Bekanntwerdens jahrelang nicht besserten. Bei einem Untersuchungsausschuss im November 1993 wandte sich der Abgeordnete John Dingell mit den Worten an Richard Olver, dem damaligen Chef der British Petroleum Exploration: "Ich sehe all diese Worte in Ihrer Präsentation, die ich schon in dem Dokument von 1990 gesehen habe. Und in all dieser Zeit, Gentlemen, ist nichts passiert."

      Die Trans-Alaska Pipeline wird von der Alyeska Pipeline Service Company betrieben. Sie wurde von 1975 bis 1977 für rund acht Mrd. Dollar gebaut. Firmenaussagen aus der dieser Zeit zeigen, dass Alyeska die Rostgefahr stark unterschätzte. Auf die Frage eines Reporters wie lange die Pipeline halte, antwortete ein Sprecher: "Die Leitung ist auf 30 Jahre ausgelegt. Tatsächlich ist aber die Lebensdauer weit länger. Wir haben nur wenige Korrosionsfaktoren."

      Wie groß dieser Irrtum war, zeigte sich im Laufe der Zeit immer mehr. Zwischen 1996 und 2000 wurde die Trans-Alaska Pipeline wegen Wartungsarbeiten dreimal so oft still gelegt wie in den 18 Jahren zuvor. 1991 gab Alyeska an, bis 1993 insgesamt 800 Mill. Dollar für Rostbekämpfung auszugeben. Dokumente aus 1997 zeigen aber, dass die Budgets nur einen Bruchteil dieser Gelder enthielten. 2005 wendete BP nach eigenen Angaben in Alaska 71 Mill. Dollar für Rostschäden auf. Dazu Steve Marshall, der Chef von BP Exploration Alaska in einem Interview: "Im Nachhinein kann man klar sagen, dass dies zu wenig war."

      Trotz der Umweltschäden haben Naturschützer in Alaska einen schweren Stand. "Die Ölindustrie ist hier so etwas wie eine Heilige Kuh", sagt Melanie Duchin, eine Energieexpertin von Greenpeace in Alaska. Nach Aufzeichnungen von Greenpeace gab es in der Arktis zwischen 1994 und 1999 1 600 Vorfälle, bei denen mehr als 4,5 Millionen Liter Öl, Säuren, Bohrflüssigkeit und andere giftige Stoffe in der Arktis ausliefen. Dennoch war die Politik mit zusätzlichen Umweltauflagen sehr zurückhaltend.

      "Die Mehrheit der Amerikaner sind gegen die Ölförderung in den arktischen Naturschutzgebieten", sagt Duchin. "Aber die Mehrheit der Bevölkerung Alaskas ist dafür." Ein Grund ist der 35 Mrd. Dollar schwere Fond, den der Bundesstaat inzwischen mit Geldern aus der Ölindustrie angelegt hat. Aus ihm erhält jeder Einwohner jedes Jahr eine Dividende – 2005 waren es 845 Dollar.

      Kenner des Landes rechnen deshalb damit, dass sich in Alaska nichts ändert. "Leider haben die Politiker hier das Sagen und die Politiker hängen am Tropf der Ölindustrie", sagt Frank DeLong. Der ehemalige Öl-Manager, der 28 Jahre lang für Exxon und seine Vorgängerfirma Standard Oil arbeitete und in Alaska lebt, sieht die nächste Katastrophe schon kommen. "Große Teile der Trans-Alaska Pipeline sind unterirdisch und in der Erde ist die Korrosion einerseits noch viel größer und andererseits viel schwerer zur erkennen als bei Überlandleitungen", sagt DeLong, der heute als Berater für die Ölindustrie arbeitet. "Die Gefahren in Alaska werden von Jahr zu Jahr größer. Prudhoe Bay war erst der Anfang."

      Die Trans-Alaska-Pipeline

      Die Öl-Schlagader: Die Trans-Alaska Pipeline befördert jeden Tag 160 Mill. Liter von der Arktis an die Südküste Alaskas. Das entspricht 17 Prozent der US-Förderung. Insgesamt hat sie schon mehr als 2,5 Billionen Liter transportiert.

      Die Eigentümer: Die Leitung wird von der Alyeska Pipeline Service Company betrieben. Ihre größten Anteilseigner sind die Ölkonzerne BP mit 46,9 Prozent, Conoco-Phillips mit 28,3 Prozent und Exxon-Mobil mit 20,3 Prozent.

      Der Schauplatz: Alaska gehört erst seit 1867 zu den USA. Damals kaufte die Regierung das riesige Territorium für 7,2 Mill. Dollar von Russland. Alaska ist fast fünf mal so groß wie Deutschland, hat aber lediglich 660 000 Einwohner.
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      schrieb am 21.08.06 13:41:20
      Beitrag Nr. 3 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 23.543.855 von Aktienkrieger am 21.08.06 12:39:01Anstatt immer von "drohenden" Umweltverschmutzungen zu faseln, sollten sich die Umweltfuzzies mal um die tatsächlichen Pipelinekatastrophen in Rußland kümmern. Dort gibt es reale Ölseen und Unmengen in die Atmosphäre austretendes Erdgas, ein zigfach stärkeres Treibhausgas als CO2. Mancher schätzt den dortigen Gasverlust auf ein Viertel der Gesamtförderung. Aber vermutlich scheuen sie den Knast, in den Putin sie relativ schnell stecken würde, wenn sie was unternähmen. Da kümmert man sich doch lieber um hypothetische, aufgebauschte Probleme.
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      schrieb am 21.08.06 13:55:52
      Beitrag Nr. 4 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 23.544.550 von borazon am 21.08.06 13:41:20Stimmt. Nur das interessiert überhaupt niemanden.


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