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    Exklusiv: www.wallstreet-village.de Analyse zu Coca-Cola - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 05.04.00 07:57:53 von
    neuester Beitrag 17.04.00 13:35:09 von
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      schrieb am 05.04.00 07:57:53
      Beitrag Nr. 1 ()
      Für alle die sich Coca-Cola bei den gegenwärtige Tiefständen überlegen: hier vorab unsere Wallstreet-village analyse.


      Coca-Cola
      ein König, der sich behaupten muss?

      Coca-Cola ist mit einem Weltmarktanteil von 50% der König der Brausen. Das gleichnamige Getränk ist das Zugpferd unter den zahlreichen Produkten. Neben den Kernprodukten, zu denen außer Coca-Cola auch Fanta, Sprite und Diet Coke gehören, gibt es noch ungefähr 160 weitere Softdrinks, die alle auf Sirupbasis hergestellt werden. Sie können die Getränke in fast 200 Ländern auf der ganzen Welt erhalten. Der Konzern ist in fünf geographische Gruppen eingeteilt. Der Gewinn des Unternehmens wird zu 80% außerhalb der Vereinigten Staaten erwirtschaftet.
      Coca-Cola ist ein sehr „schlankes“ Unternehmen. Um die Produkte in aller Welt zu verbreiten, hat das Unternehmen ein umfassendes, effizientes Vertriebssystem aufgebaut, das erweiterungsfähig und flexibel ist. Coca-Cola arbeitet mit lokalen Abfüllbetrieben zusammen. Dabei handelt es sich um selbständige Unternehmen, die in ihrem jeweiligen regionalen Vertriebsgebiet beheimatet sind. Natürlich kennen sich solche Unternehmen auf den lokalen Märkten besser aus. Trotz der lokalen Nähe ist Coca-Cola ein Weltkonzern, der international denkt. Deshalb ist das Management sehr auf die Gleichheit seiner Produkte weltweit bedacht. A Coke is a Coke is a Coke, in den USA, in Deutschland und in Südafrika. Professionelles Marketing und Werbung haben die Marke zu der bekanntesten der Welt gemacht.

      Die Geschichte
      Die erste Coke wurde 1886 verkauft. Somit hat das Getränk eine 114-jährige Geschichte. Ursprünglich wurde es als Medizin von einem Apotheker in Atlanta, Georgia gebraut. Der Konzernsitz von Coca-Cola befindet sich auch heute noch in Atlanta. Seit 1893 ist „Coca-Cola“ als Markenname registriert und seitdem existiert der bis heute unveränderte Schriftzug.
      Damit beweist das Unternehmen Kontinuität in seiner Markenpolitik.
      Das „Rezept“, nach dem produziert wird, ist bis heute streng geheim.

      Die ersten Aktien des Unternehmens wurden 1919 ausgegeben. Hätten Sie damals eine Aktie für 40 USD gekauft und bis 1998 behalten, wäre daraus ein Vermögen von 6,7 Millionen USD geworden.

      Die Königskriterien
      Einen König können wir anhand der folgenden acht Kriterien identifizieren:
      1. Ein Königsunternehmen hat einen weltbekannten Massen-Markennamen, der sich deutlich von dem seiner Konkurrenten abhebt. Das Unternehmen dominiert also seine Branche.
      2. Die Produkte gehören zu den geringwertigen Wirtschaftsgütern und werden regelmäßig gekauft.
      3. Das Unternehmen befindet sich in einer Branche, deren Dynamik im Moment überschaubar erscheint, die aber dennoch ein gutes Wachstumspotential erwarten lässt.
      4. Strategischer Fokus: das Unternehmen konzentriert sich auf eine ganz bestimmte Tätigkeit oder Nische.
      5. Das Unternehmen hat eine mindestens fünfjährige Geschichte herausragenden Gewinnwachstums und einer entsprechenden Wertsteigerung der Aktie.
      6. Die Bruttogewinnspannen sind höher als 15% und die Nettogewinnspannen höher als 7,5%.
      7. Das Unternehmen hat wenig langfristige Schulden.
      8. Das Unternehmen hat ein möglichst geringes Umlaufvermögen.

      Schauen wir uns nun an, wie Coca-Cola bei den Königskriterien abschneidet:

      · Coca-Cola hat nicht nur einen weltbekannten Massen-Markennamen, sondern den bekanntesten überhaupt. Darüber hinaus ist er der wertvollste Markenname der Welt. Er wird mit 80 Mrd. USD bewertet. Damit macht er rund zwei drittel des gesamten Marktwertes des Konzerns aus.
      Um die Bekanntheit des Markennamens nachhaltig zu sichern, gibt Coca-Cola horrende Summen für Werbemaßnahmen aus. Die neueste internationale Werbekampagne mit dem Slogan „Coca-Cola enjoy“ hat die Gesellschaft sich allein in Deutschland (Start: 14.02.2000) einen Betrag im hohen zweistelligen Millionenbereich kosten lassen.

      · Der Preis für eine Dose Cola liegt unter einem halben Dollar, ebenso verhält es sich mit den übrigen Getränken. Damit sind die Produkte von Coca-Cola für nahezu jeden erschwinglich und können als geringwertige Wirtschaftsgüter bezeichnet werden. Die Produkte von Coca-Cola sind nicht auf bestimmte Kunden zugeschnitten, sondern für jeden gedacht. Außerdem werden Getränke nicht nur von Zeit zu Zeit konsumiert, sondern täglich, da sie keine nachhaltigen Konsumgüter sind wie z.B das langersehnte Auto oder die Wohnungseinrichtung, die schon seit 20 Jahren ihre Dienste tut. Den regelmäßigen Konsum der Produkte können wir anhand der täglichen Nachfrage bestätigen. Die Zahl der „servings per day“ (verkaufte Dosen pro Tag) erreichte 1998 eine Milliarde. Angefangen hatte es 1886 mit neun. 3% des durchschnittlichen täglichen Flüssigkeitsbedarfs weltweit wird heute allein von Coca-Cola abgedeckt.

      · Coca-Cola versorgt mit seinen Erfrischungsgetränken die Menschen mit etwas Lebenswichtigstem, nämlich Flüssigkeit. Der Bedarf eines Menschen an Flüssigkeit beträgt jeden Tag etwa 2,5 Liter. Weltweit steigt der Flüssigkeitsbedarf im gleichen Maße wie die Weltbevölkerung wächst. Damit hat man einen Anhaltspunkt, der die Dynamik in der Branche überschaubar macht. Die Weltbevölkerung beträgt heute ungefähr 6,025 Mrd. Diese Zahl erhöht sich jährlich um weitere 80 Millionen Menschen. Damit beträgt das Wachstum 1,3% pro Jahr. In den Entwicklungsländern wird das Wachstum aber auf jeden Fall höher liegen, vermutlich bei 2,5 bis 3 Prozent pro Jahr. Die Marktpenetration (Marktdurchdringung) in diesen Ländern liegt bei geschätzten 5%. Dieser Wert wird sich mit steigendem Standard in den Entwicklungsländern verbessern. So ist insgesamt ein Wachstumspotential für die Getränkebranche zu erwarten, das um einiges höher liegt als 1,3%.

      · Über die Geschäftstätigkeit von Coca-Cola haben Sie sich anfangs bereits ein Bild machen können. Dabei sehen Sie, dass sich der Konzern auf die Herstellung von Getränkesirup, dessen Abfüllung und Vermarktung konzentriert. Für die Vermarktung steht, wie bereits beim ersten Kriterium erwähnt, ein unglaublich hoher Werbeetat zur Verfügung. Das Geschäftsfeld ist enorm eingegrenzt und der strategische Fokus somit stark ausgeprägt. Das erleichtert es Ihnen als Investor, die Unternehmenstätigkeit nachzuvollziehen.

      Bei der Überprüfung der folgenden Kriterien stehen die Zahlen der Bilanz und der Gewinn- und Verlustrechnung im Vordergrund.

      · In den Jahren 1991-1998 stieg der Wert einer Aktie von unter 10 USD auf knapp 90 USD gesteigert. Das entspricht einer durchschnittlichen jährlichen Rendite von ca. 35%.
      Für einen Aktionär der ersten Stunde wären die 40 USD, die er für eine Aktie bezahlen musste, bis 1998 auf 6,7 Mio USD angewachsen! (Unter der Prämisse, dass sämtliche Dividendenzahlungen wieder angelegt worden wären.) Das entspricht 79 Jahre lang einem jährlichen Wertzuwachs von 16%. Mit dieser Wertsteigerung kann sich das Unternehmen sehen lassen.

      Doch was passiert seit Mitte 1998 mit dem Kurs von Coca-Cola?
      Wir beobachten einen Kursverlust von über 40% in 20 Monaten. Damit ist der Kurs der Aktie heute wieder genauso hoch wie Ende 1996.
      Die Umsätze sind im vergangenen Jahr zwar weiter gestiegen, aber die Gewinne gingen zurück, so dass der Gewinn pro Aktie von 1,42 USD um 30% auf 0,98 USD fiel.
      Auch im Geschäftsjahr 1998 ging der Gewinn pro Aktie um 12% zurück (EPS 1997: 1,62 USD).
      · Brutto- und Nettogewinnspanne liegen mit 69,31% bzw. 12,2% so hoch, dass die Richtwerte für Könige (15% bzw. 7,5%) spielend übertroffen werden. Auch im Branchenvergleich sind diese Werte überdurchschnittlich gut.
      · Die langfristigen Schulden wurden in den letzten Jahren kontinuierlich abgebaut und machten im Geschäftsjahr 1998 mit 687 Millionen USD ca. 3,7% der Bilanzsumme aus. Ein Wert, der sehr niedrig ist. Dies wird besonders deutlich, wenn Sie Pepsi dagegenhalten:17,8% langfristige Verschuldung (= 4,028:22,660).
      · Das Umlaufvermögen betrug in der letzten Bilanz 6,48 Mrd. USD. Um diese Größe bewerten zu können, ist es sinnvoll, das Umlaufvermögen zum Umsatz in Beziehung zu setzen. So sehen Sie, wie viel Vermögen pro Einheit Umsatz benötig wurde. Der Umsatz betrug im vergangenen Jahr 19,805 Mrd. USD. Damit ist das Verhältnis Umlaufvermögen : Umsatz = 0,327. Das bedeutet, dass jede Mark bzw. jeder Dollar Umlaufvermögen in einem Jahr etwa drei Mark Umsatz erwirtschaftete oder anders ausgedrückt, dass das Umlaufvermögen in einem Jahr dreimal umgesetzt wurde.

      Nachdem wir Coca-Cola nun auf alle acht Königskriterien hin überprüft haben, stellen wir fest, dass sieben davon erfüllt sind. Nur das Gewinnwachstum und die Wertsteigerung der Aktie in den letzten zwei Jahren entsprechen nicht den Anforderungen, die wir an einen König stellen. Bei der Betrachtung dieses einen Kriteriums sollte man allerdings bedenken, dass wir uns auf die Zahlen der jüngsten Vergangenheit beziehen. Wenn man nur einen kurzen Zeitraum fokussiert, kann leicht ein falsches und in diesem Fall zu schlechtes Bild entstehen. In der Geschichte von Coca-Cola gab es mehrere Situationen, in denen die Aktie an Wert verlor. Der erste große Verlust war gleich im ersten Jahr nach dem Börsengang zu verzeichnen, der Wert der Aktie halbierte sich nahezu von 40 USD auf 21 USD. Anfang der dreißiger Jahre verlor die Aktie 36% und in den siebziger Jahren sogar 63% in 30 Monaten.
      Für die jeweiligen Betrachtungszeiträume von ein, zwei Jahren ergeben sich große Verluste, wer aber die ausreichende Geduld besaß und das Vertrauen in „sein“ Unternehmen nicht verloren hat, der wurde am langen Ende mit einer Rendite von 16% über 79 Jahre belohnt.
      Damit kann der Kursverlauf der letzten 20 Monate vielleicht in ein anderes Licht gerückt werden.
      Avatar
      schrieb am 05.04.00 08:00:15
      Beitrag Nr. 2 ()
      Hier Teil II: zur gegenwärtigen Marktbewertung

      Die Analyse ist übrigends von Silke B.

      Coca-Cola Teil II
      Gründe für die Kurs- und Gewinnentwicklung der letzten Jahre
      Zukunftsperspektiven

      40% Kursverlust in 20 Monaten sind kein Pappenstiel! Im folgenden will ich versuchen, mögliche Gründe dafür zu finden. Außerdem brennt uns als Investor die Frage unter den Nägeln, wie es mit Coca-Cola weitergehen wird.

      Zweifel an der Qualität des Managements
      Die Präsidentschaft Doug Ivesters wurde von Anfang an kritisch beäugt, da ihm der Ruf einer eher konservativen Haltung anhängt. Die Investoren trauten ihm wenig Gespür für fremde Märkte zu.
      Bereits zwei Jahre nach seinem Amtsantritt wird Douglas Daft sein Nachfolger. Damit war die Amtszeit von Ivester ungewöhnlich kurz. In der Geschichte von Coca-Cola hat es vorher eine 16- und eine 60-jährige Präsidentschaft gegeben.

      Reinheit in Dosen
      Nachdem im vergangenen Jahr verunreinigte Cola-Dosen in Belgien und Frankreich aufgetaucht waren, musste eine Rückrufaktion gestartet werden, die zum einen Kosten verursachte und zum anderen dem Image nicht unerheblich geschadet hat.
      Technische Verbesserungen und strengere Kontrollen werden nun durchgeführt, um das Vertrauen der Brause-Fans zurückzugewinnen.

      Sprunghafter Anstieg des KGV
      Das derzeitige Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von knapp 50 liegt über dem Branchendurchschnitt (43) und ist verglichen mit einem als „normal“ zu bezeichnenden KGV von 15 sehr hoch. Da Könige „teure“ Aktien sind, ist ein hohes KGV die Regel.
      Dennoch fällt die Entwicklung des KGV in den letzten beiden Geschäftsjahren ins Auge.
      1998 erreichte es einen Höchststand von 62,81 und 1999 sogar 72,62. Das entspricht einer Steigerung von 64% (höchstes KGV 1997 betrug 44,23). Der Wert der Aktie am Markt stieg überproportional zu den Gewinnen pro Aktie.
      Eine mögliche Erklärung für den gefallenen Kurs der Aktie ist eine „Korrektur“ des sprunghaften Anstiegs des KGV. Das jetzige KGV passt wieder genau in die Entwicklung seit 1995.

      Höchstwerte des KGV (mittleres KGV)
      1995 1996 1997 1998 1999 Heute
      34,32 / 27,4 39,20 (32,89) 44,23 (37,8) 62,81 (50,4) 72,62 (40,7) 49,89 (33,2)



      Ein Blick in die Zukunft

      Das Unternehmen reagiert auf die momentan ungünstig anmutende Situation mit Umstrukturierungsmaßnahmen.
      Die zentrale Konzernstruktur soll entzerrt werden, um so eine stärkere Ausrichtung an lokalen Märkten zu erreichen..

      Rationalisierung als Garant für Produktivitätssteigerung?
      Rationalisierung ist angesagt. Über 6000 Arbeitsplätze (das sind etwa 20%) werden abgebaut. Diese Maßnahme wird den neue Konzernchef Douglas Daft rund 800 Mio. USD an Abfindungen kosten. Im Gegenzug erwartet er, jährlich 300 Mio. USD Personalkosten einsparen zu können. Damit baut der Konzernchef auf eine Stärke, die Coca-Cola auch bisher schon auszeichnete: viel Umsatz mit möglichst wenig Mitarbeitern zu erzielen.
      Insgesamt hat Coca-Cola zur Zeit etwa 29.000 Beschäftigte, die im letzten Jahr einen Umsatz von 19,805 Mrd. USD erbrachten. Das ergibt einen Umsatz pro Mitarbeiter von ca. 680.000 USD. Pepsi kommt dagegen nur auf einen Umsatz pro Mitarbeiter von 135.000 USD. Pepsi braucht also fünf Mitarbeiter, um genauso viel Umsatz zu erreichen wie Coca-Cola mit einem Mitarbeiter. Coca-Cola schneidet hier so hervorragend ab, weil der arbeitsintensive Abfüllvorgang nicht im Unternehmen selbst stattfindet, sondern ausgelagert ist.
      Ob jedoch ein weiter fortschreitender Abbau von Personal als Patentrezept dienen kann, wird sich erst noch erweisen müssen.

      Coke nicht mehr zeitgemäß?
      Gesundheit und Fitness sind in. Zucker wird out. Das zunehmende Bewusstsein für gesunde Ernährung macht den zuckerhaltigen Brausen das Leben schwer. Die Konsumenten setzten mehr und mehr auf Säfte, Wasser und Tees. Das bedeutet für den Coca-Cola Konzern auf lange Sicht unweigerlich eine Neugestaltung der Produktpalette. Die Produktvielfalt wird erhöht, indem neue Marken aus der Taufe gehoben werden. Dabei wird es sich um nicht kohlensäurehaltigen Getränke handeln. Diese werden ein höheres Gewicht in der Produktpalette bekommen. Douglas Daft sieht 30% des zukünftigen Unternehmenswachstums in diesem Bereich.
      Bricht Coca-Cola nun mit alten Traditionen, wenn die gleichnamige Marke nicht mehr als das einzig Wahre gilt, oder hat das Unternehmen die Zeichen der Zeit erkannt?
      Die neuen Marken müssen zwar erst mal kräftig beworben werden, um sie bekannt zu machen. Aber vermutlich wird sich die Berühmtheit und Tradition des Markennamens „Coca-Cola“ günstig auf die Vermarktung der neuen Produkte auswirken.

      Revival der guten alten Zeiten
      Trotz der Neuorientierung knüpft Coca-Cola auch an alten Traditionen an. So wird es in diesem Jahr zum erstenmal seit Ende der 50er Jahre wieder Coca-Cola in Glasflaschen geben, bei denen der Schriftzug nicht aufgedruckt ist, sondern als Relief hervorkommt. Damit werden Erinnerungen an die guten alten Zeiten geweckt. Auch der Eindruck verschiedener Städtenamen im Flaschenboden erinnert an die Vergangenheit. Damals konnten Sie so die Herkunft einer Colaflasche bestimmen. Daraus entwickelte sich ein Spiel um die Städtenamen, mit dem laut einer Umfrage von Coca-Cola in den USA viele Menschen Erinnerungen an ihre Jugend verbinden, die jetzt wieder aufleben sollen. Gleichzeitig mit der Wiederauflage der „alten“ Flaschen präsentiert Coca-Cola ein neues Design der Verpackung bzw. des Kronkorkens. Bereits optisch verspüren Sie dadurch den Genuss einer Coke.
      Im Gegensatz zu der Anpassung der Produkte an das neue Gesundheitsbewusstsein wird durch diese Maßnahmen nicht der Verstand sondern das Gefühl angesprochen. In diesem Sinne setzt Coca-Cola auf Sentimentalität anstatt auf Rationalität. Viele Kaufentscheidungen werden eher im Bauch als im Kopf getroffen. Deshalb kann Coca-Cola auf gute Erfolge dieser Produktpolitik hoffen.

      Doch eine sichere Regentschaft?
      Trotz des zurückgegangenen Überschusses bzw. der Verluste im vierten Quartal 1999 hat Coca-Cola die Vormachtstellung auf dem Markt der Erfrischungsgetränke weltweit.
      Ob dies in Zukunft so bleiben wird, hängt auch von der Stärke des größten Konkurrenten Pepsi ab, der seinen Jahresüberschuss 1999 von 1,66 auf 1,85 Mrd. USD steigern konnte. Auch im letzten Quartal des abgelaufenen Geschäftsjahres konnte Pepsi seine Gewinne weiter steigern, im Gegensatz zu dem Verlust, den Coca-Cola erlitt. Erstmals (seit 1996) lag der Gewinn pro Aktie bei Pepsi höher als bei Coca-Cola. Allerdings hat der Wert der Aktie seit Anfang 1998 ebenfalls einen Verlust von 30% erlitten.
      Betrachtet man die Effizienz, mit der die beiden Unternehmen arbeiten, liegt Coca-Cola eindeutig besser im Rennen. Sowohl die Betriebsergebnismarge (operative Ergebnismarge) als auch die Nettogewinnspanne betragen bei Coca-Cola mindestens doppelt so viel wie bei Pepsi. Folglich erwirtschaftete Coca-Cola in den vergangenen Jahren mit einem Dollar Umsatz das gleiche Ergebnis wie Pepsi mit mindestens zwei Dollar.

      1996 1997 1998 1999
      Umsatz Coca-Cola 18,673 18,868 18,813 19,805
      (in Mrd. USD) PepsiCo 20,337 20,917 17,626 18,666
      Betriebsergebnis Coca-Cola 3,927 5,481 4,952 3399 (bis September)
      (in Mrd. USD) PepsiCo 2,040 2,662 2,584 2054 (bis September)
      Betriebsergebnis- Coca-Cola 21,03 29,05 26,32 22,66
      marge in % PepsiCo 10,03 12,73 14,66 13,99
      Gewinn Coca-Cola 3,492 4,129 3,533 2,431
      (in Mrd. USD) PepsiCo 1,149 2,142 1,66 1,85
      Gewinn pro Coca-Cola 1,38 1,62 1,42 0,98
      Aktie in USD PepsiCo 0,59 0,95 1,30 1,03
      Nettogewinn- Coca-Cola 18,7 21,88 18,78 12,27
      spanne in % PepsiCo 5,65 10,24 9,42 9,91
      mittlerer Aktienkurs Coca-Cola 45,2 61,95 71,5 59
      (splitbereinigt) Pepsi 31,57 34,97 36,19 36,35


      Kundenstruktur als Versicherung?
      Die Soft-Drinks von Coca-Cola werden von unzähligen Menschen aller Altersgruppen, Bevölkerungsschichten und Nationen getrunken. Damit ist das Unternehmen quasi immun gegen die Abwanderung einzelner Kunden. Coca-Cola besitzt ein perfekt diversifiziertes (risikofreies) Kundenportfolio. Das sichert auch in Zukunft die Erträge.

      Faire Marktkapitalisierung
      Coca-Cola ist mit einem KGV (Kurs-Gewinn-Verhältnis) von knapp 50 immer noch eine „teure“ Aktie. Wie können Sie nun beurteilen, ob sich ein Investment in diesen Wert lohnt?
      Das beste Beurteilungskriterium ist die jährliche Rendite, die Sie mit der Investition erzielen können. Als Vergleichsgröße für die Rendite bietet sich der langfristige Kapitalmarktzins an, der bei ca. 6% liegt. Wenn Ihnen die Coca-Cola Aktie also langfristig eine erwartete Rendite von mehr als 6% bringt, lohnt sich der Einstieg.
      Die Rendite, die Sie für Ihr Aktienkapital erhalten, setzt sich aus den Kurssteigerungen und der jährlich gezahlten Dividende zusammen.
      Coca-Cola hat in den letzten zehn Jahren eine durchschnittliche Dividende von 1,35% gezahlt. Die erwarteten jährlichen Kurssteigrungen müssen also bei 4,65% liegen, um auf eine Gesamtrendite von 6% zu kommen.
      Wie kommen Sie nun zu zuverlässigen Aussagen über die künftige Kursentwicklung? Dazu ist eine Modellrechnung nötig, die ich Ihnen einmal vorstellen möchte.
      Die jährliche Wertsteigerung Ihrer Aktien entspricht dem jährlichen Wachstum der Marktkapitalisierung (Anzahl aller Aktien des Unternehmens x Kurs je Aktie).
      Die Marktkapitalisierung ist das Produkt aus Gewinn und KGV. Coca-Cola hat eine Marktkapitalisierung von 120 Mrd. USD, ein KGV von 50 und einen Gewinn (1999) von 2,431 Mrd. USD.

      Marktkapitalisierung : Gewinn = KGV
      120 Mrd. : 2,431 Mrd. = 49,36 @ 50

      Die Modellrechnung geht von einem Planungshorizont von 10 Jahren aus. Der Wert, der Sie interessiert, ist der Kurs Ihrer Aktie bzw. die Marktkapitalisierung in 10 Jahren. Für die Berechnung müssen Sie zum einen Annahmen über das Gewinnwachstum von Coca-Cola treffen und zum anderen ein langfristig realistisches KGV unterstellen.
      Ich werde die Berechnung für fünf verschiedene Szenarien durchführen. Dabei wird das Gewinnwachstum variieren und das KGV in 10 Jahren mit 25 angenommen. Der langfristige Durchschnitt über alle Branchen liegt zwar bei 15. Da Coca-Cola aber die bekannteste Marke der Welt ist, ist 25 ein realistischer Wert.





      Szenario I II III IV V
      jährlichesGewinnwachstum 5% 10% 12% 15% 20%
      Gewinn in 10 Jahren in Mrd. USD 3,96 6,31 7,55 9,84 15,05
      KGV in 10 Jahren 25 25 25 25 25
      Marktkapitalisierung in 10 Jahren in Mrd. USD(KGV x Gewinn) 99 158 189 246 376
      Jährliche Rendite* - 1,91% + 2,79% + 4,65% + 7,44% + 12,10%

      * [(Marktkapitalisierung in 10 Jahren : Marktkapitalisierung heute) 1/10 – 1] x 100

      Bei einem jährlichen Gewinnwachstum von 12% wäre eine Investition in Coca-Cola Aktien genauso rentabel wie eine langfristige Anlage am Kapitalmarkt.
      Wenn Sie also erwarten, dass Coca-Cola seinen Gewinn jährlich um mehr als 12% steigern wird, lohnt sich der Kauf von Coca-Cola Aktien.
      Der zehnjährige Wachstumsdurchschnitt der Gewinne lag bei Coca-Cola in den letzten 10 Jahren immer deutlich über diesem Wert.
      Avatar
      schrieb am 17.04.00 13:35:09
      Beitrag Nr. 3 ()
      Heute Zahlen.Bin ja mal gespannt was die heute bringen.

      AOLer


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