PCCW auf dem Weg zu BIG-PLAYER????? - 500 Beiträge pro Seite
eröffnet am 24.07.00 18:56:07 von
neuester Beitrag 25.07.00 18:49:37 von
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1. Der Medien- und Telekommunikationsmarkt
In den letzten Jahren hat sich bestätigt, dass der Trend zur
modernen Informationsgesellschaft und die damit verbundene
Ausweitung der Internetnutzung enorme Vorteile mit sich bringt und
daher unausweichlich ist. Immer mehr Skeptiker verlieren ihr
Mißtrauen und folgen diesem Trend. So nutzt in den Vereinigten
Staaten, dem Vorreiter dieser Entwicklung, bereits jeder Zweite
(ca. 130 Mio. Menschen) das Internet.
Der Wandel zur modernen Informationsübermittlung und
Kommunikation hat jedoch in weiten Teilen der Welt noch nicht in
diesem Maße statt gefunden. Vor allem der asiatische Raum hat
nach Expertenmeinungen ein hohes Nachholpotential.
Marktanalysten gehen von einem Rückstand von ca. 5 Jahren
gegenüber den USA aus. Wie die Statistiken der letzten Jahre
beweisen, kommt auch hier der „Internetzug" langsam in Fahrt. So
hat sich die Zahl der Internetnutzer im asiatisch-pazifischen Raum
(ohne Japan) seit Anfang 1999 mit einem Anstieg auf 25 Mio. fast
verdoppelt.
Um weiteren Menschen in dieser Region den Zugang zum Internet
und anderen modernen Medien zu ermöglichen, ist erst einmal die
Schaffung der entsprechenden Infrastruktur bzw. die Ausweitung
der bestehenden Kapazitäten erforderlich. Weiterhin ist die
Bereitstellung von Inhalten notwendig, mit denen die Benutzer über
die Datenleitungen versorgt werden können. Genau in diesen
Märkten will sich Pacific Century Cyberworks (PCCW) mit einem
seiner Geschäftsfelder etablieren.
2. Die Entstehung
PCCW ging im April ‘99 aus der Hong Konger Pacific Century
Group (PCG) als Tochterunternehmen hervor und stellte fortan das
Flaggschiff der Technologiesparte von PCG dar (s. Management).
Um den geplanten Börsengang zu beschleunigen wurde im Mai
1999 das unbedeutende, jedoch bereits an der Hong Konger Börse
notierte, Telekomunikations-Unternehmen Tricom übernommen und
in Pacific Century Cyberworks umbenannt.
Im August ‘99 ging auch Pacific Convergence Corporation (PCC),
ein schon 1998 gegründetes Gemeinschaftsunternehmen zwischen
PCG und dem Halbleiter-Konzern Intel (s. auch
Geschäftsbereiche), in den Besitz von PCCW über. Das
US-Unternehmen erhielt für seine 40prozentige Beteiligung an
PCC, Optionen auf 1003 Mio. Cyberworks-Aktien, die nach einer
10jährigen Laufzeit automatisch ausgeübt werden. Zusätzlich
investierte Intel 50 Mio. US$ in PCCW, was ihnen einen Anteil von
aktuell 0,8 Prozent beschert.
Doch auch andere Großunternehmen waren schon früh an einer
Kooperation mit PCCW interessiert. Schon im September ‘99 ging
man eine Allianz mit der renommierten
US-Beteiligungsgesellschaft CMGI ein, bei der sich die Amerikaner
mit 4,4 Prozent beteiligten. Im Februar folgte dann eine
Überkreuzbeteiligung mit dem japanischen
Telekommunikations-Ausrüster Hikari Tsushin. Das zu dieser Zeit
nach der Marktkapitalisierung zweitgrößte japanische
Hightech-Unternehmen erwarb mit eigenen Aktien einen
3,3prozentigen Anteil an PCCW (s. auch Geschäftsbereiche).
Unternehmen / Aktionär
Anteil
Pacific Century Group
59.3%
Intel
0.8%
CMGI
4.4%
Hikari Tsushin
3.3%
Streubesitz
32.2%
Tab.1: Vereinfachte Aktionärsstruktur (Stand: April 2000)
Auch der Börsenwert des jungen Unternehmens entwickelte sich
rasant. So katapultierten die begeisterten Anleger den Aktienkurs
zwischenzeitlich auf mehr als das 30-fache des Anfangsniveaus
und PCCW damit zum größten asiatischen Internetwert außerhalb
Japans. Inzwischen hat sich der Kurs jedoch im Zuge der
allgemeinen Technologie-Korrektur wieder deutlich konsolidiert.
3. Das Management
Dreh- und Angelpunkt von PCCW ist der 34jährige Richard Li Tzar
Kai - kurz Richard Li genannt (s. Abb.1). Er ist der jüngste Sohn
des Hong Konger Immobilientycoon und Multimilliardärs Li
Ka-Shing (s. Umfeld). Von der Fachpresse als „Bill Gates Asiens"
gepriesen, gründete der Stanford-Absolvent im Alter von 24 Jahren
sein erstes Unternehmen, Star TV. Dabei handelte es sich um das
erste Satellitennetz, das im gesamten asiatischen Raum den
Empfang von Fernsehprogrammen ermöglichte. Bereits 1993 gab Li
das TV-Netzwerk für 950 Mio. US$ an die australische News Corp.
von Medienmagnaten Rupert Murdoch ab. Damit hatte sich sein
Startkapital von 125 Mio. US$ innerhalb kürzester Zeit mehr als
versiebenfacht.
Mit dem Erlös aus dem Star
TV-Verkauf gründete Li noch im
gleichen Jahr das bereits erwähnte
Unternehmen Pacific Century
Group.Auf das Drängen seines Vaters
hin legte er bei dieser Unternehmung
den Schwerpunkt zunächst auf
Immobilieninvestments. Als jedoch
wenige Jahre später die Internet-
Abb.1: Richard Li
euphorie aus den USA auch nach Asien überschwappte, orientierte
sich Li, nach mäßigem Erfolg mit der Immobiliensparte, wieder auf
sein Spezialgebiet um, den modernen Medien der „New Economy"
(s. Entstehung).
Mit seiner bisherigen Arbeit wird Richard Li den zahlreichen
Auszeichnungen und Lobeshymnen der öffentlichen Medien
gerecht. Auch die erstklassige Fähigkeit, mit strategischen
Akquisitionen oder Allianzen den Unternehmenswert zu steigern,
hat Li in beeindruckender Weise unter Beweis gestellt (s.
Geschäftsbereiche).
Der Führungsstab von PCCW wird durch größtenteils erfahrene
Kräfte ergänzt, die sich schon in verschiedensten Bereichen der
modernen Kommunikation profiliert haben. Des weiteren handelt es
sich um Personen die auch eine tragende Rolle bei der
erfolgreichen Star TV-Unternehmung spielten.
4. Die Geschäftsbereiche
PCCW setzt sich im Wesentlichen aus folgenden Geschäftsfeldern
zusammen:
Cyber-Port
Eines der Tätigkeitsbereiche von PCCW stellt das sogenannte
„Cyber-Port"-Projekt dar. Hierbei handelt es sich um ein
Technologie Park an der Süd-West Küste von Hong Kong Island,
der, nach dem Vorbild des amerikanischen „Silicon Valley",
internationalen Technologieunternehmen und einheimischen
Start-ups als Standort zur Entwicklung von zukünftigen
Kommunikationstechniken und Strategien dienen soll. Das junge
Unternehmen von Richard Li erhielt im vorigen Jahr ohne offene
Ausschreibung den Zuschlag für das 1,6 Mrd. US$ teure
Bauprojekt. Schon im September ‘99 begann das
Tochterunternehmen Carlyle International, das eigens für diesen
Zweck erworben wurde, mit dem Bau des gigantischen
Bürokomplexes. Ab der geplanten Fertigstellung im Jahr 2007
sollen bis zu 12.000 Entwickler in dem 26 Hektar großen
High-Tech Park Platz finden.
Zahlreiche internationale
Technologieunternehmen
haben bereits ihr
Interesse für einen
Standort in Asien
bekundet und sich für
einen Platz im
„Cyber-Port"
angemeldet.Unter ihnen
namhafte Firmen, wie
Microsoft, Cisco, IBM,
Oracle, Hewlett
Abb.2: Simulation eines Cyber-Port Bürogebäudes
.
Packard, Yahoo, CMGI, Softbank und Hikari Tsushin. Bei der
Betrachtung dieser Resonanz auf die Ankündigung der neuen
Einrichtung läßt sich erahnen, welch herausragende Hilfe der Park
bei der Bestrebung Hong Kongs darstellen könnte, sich als einer
der weltweit wichtigsten Wirtschaftsstandorte zu etablieren. Daher
wird die lokale Regierung alles daran setzen, um PCCW bei der
Entwicklung und Vermarktung des „Cyber-Ports" zu unterstützen.
Auch für Cyberworks ergeben sich verschiedene Möglichkeiten vom
eigenen Technologie Park zu profitieren. So kann den Start-ups, an
denen man sich im Rahmen des Geschäftsfeldes
„CyberworksVentures" (s. unten) beteiligt, ein attraktives Umfeld
zur Weiterentwicklung angeboten werden. Zusätzlich entsteht für
PCCW ein Standort für die eigenen Technologie-Projekte.
Letztendlich sollte man auch nicht die lukrativen
Immobilien-Gewinne vergessen, die durch die Vermietung der
Bürogebäude eingefahren werden.
CyberworksVentures
Ein weiteres Standbein von PCCW bildet die Geschäftssparte
„CyberworksVentures". Dabei handelt es sich um eine Art
Beteiligungsgesellschaft, die hauptsächlich Venture Capital in
junge, ungelistete Unternehmen investiert, sich aber auch an
größeren bereits etablierten Gesellschaften beteiligt. Im Fokus
stehen besonders Werte aus dem asiatischen Raum, die
ausschließlich im Technologiebereich tätig sind.
Bei den eingegangenen Beteiligungen stehen Synergien mit den
anderen Geschäftsbereichen von PCCW im Vordergrund. Daher
werden überwiegend Unternehmen akquiriert, die über Erfahrungen
bei der Produktion von Internetinhalten (Content) sowie der
Entwicklung von Technologien zur Übertragung und Vertreibung
dieser Inhalte verfügen. Von diesem Know-How profitiert besonders
der Bereich „Pacific Century Convergence" (s. unten). Eine
wichtige Rolle spielen natürlich auch die möglichen
Spekulationsgewinne, die mit Investments in diesen
Wachstumsbereich erwirtschaftet werden können. Zwischenzeitlich
belief sich der Buchgewinn der größten Beteiligungen bereits auf
mehr als 1,3 Mrd. US$, schmolz jedoch mit der allgemeinen
Technologiekorrektur wieder deutlich zusammen. Zusätzliches
Gewinnpotential lassen die übernommenen Start-ups zu, welche
an die Börse gebracht werden sollen.
Zu den den wichtigsten Schritten im Rahmen von
„CyberworkVentures" gehört die strategische Beteiligung an der
amerikanischen Internet-Holding CMGI mit einem Anteil von 3,4
Prozent. Im Zuge dieser Kooperation, bei der sich auch CMGI wie
oben genannt an PCCW beteiligte, gründete man das
Gemeinschaftsunternehmen CMGI Asia, das zur Akquisition und
Weiterentwicklung von kleinen Technologiefirmen in Asien
vorgesehen ist. Eine weitere Großallianz wurde im Oktober ‘99 mit
dem ebenfalls amerikanischen Technologie-Unternehmen Softnet
geschlossen. PCCW übernahm 23 Prozent und vereinbarte die
Gründung der Tochtergesellschaft Pacific Century Softnet, die mit
der Ausweitung des Brandbandkabelnetzes in Asien, zum
„PCC-Projekt" (s. unten) beitragen soll.
Ein Überblick über die Beteiligungen (Stand: April 2000):
Unternehmen
Land
Geschäftsgebiet
CMGI (3,4%)
USA
Internet-Holding
Softnet (23%)
USA
Breitbandkabel
CMGI Asia (50%; JV)
Hong Kong
Venture Capital
PC SoftNet (50%; JV)
Hong Kong
Breitbandkabel
tom.com
Hong Kong
Internet Portal
Satyam Infoway (5%)
Indien
Internet Service Provider
sina.com (5%)
China
Internet Portal
Korea Thrunet (5%)
Südkorea
Breitbandkabel
Horizon.com Ltd (5%)
Singapur
Internet Portal
Palm, Inc.
USA
Handheld Computer
SOHU.com (4,65%)
Taiwan
Internet Portal
Beatnik, Inc.
na
Multimediasoftware
Dotcast, Inc.
USA
Breitbandkabel
Golden Power (20%)
Hong Kong
Telekom-Ausrüster
Outblaze (46%)
USA
Internetservice
Rediff
Indien
Internet Portal
Taste for Living
na
Internet-Lifestyle-service
3Fusion (22,4%)
na
E-Commerce
@Ventures Global
Partners (JV)
Hong Kong
Venture Capital
Bowman Capital (JV)
Hong Kong
Venture Capital
DigiScents Inc. (12,5%)
na
AI-Technologie
iMerchants (10%)
na
E-Commerce
Intelligenesis Corporation
(8%)
USA
AI-Software
Magically Inc. (12,5%)
USA
Verwaltungs-Software
pp.com (25%)
Hong Kong
Internet-Immobilien
TurboLinux, Inc.
na
Linux-Software
Weave Innovations
na
Content-Provider
ilink.net (80%)
Hong Kong
Datenbank-Verwaltung
MediaRing (6%)
Singapur
Kommunikationssoftware
SilkRoute (25%)
Singapur
Internet-Holding
StarEast IT (20%)
Hong Kong
Content-Provider
Spike Networks (30%)
Australien
Web Design
Total E-commerce Ltd
(50%)
Hong Kong
E-Commerce
Equinix, Inc
USA
Datenbank-Verwaltung
City Telecom HK (7,88%)
Hong Kong
Telekommunikation
Action Ace.com (10%)
USA
E-Commerce
CASH ON-LINE, Inc. (5%)
Hong Kong
Finanz-Dienstleister
Creditland.com (5%)
USA
Finanz-Dienstleister
Morningstar Asia (50,1%;
JV)
Hong Kong
Finanzberatung
Quelle: Unternehmensberichte
Pacific Convergence Corporation
Die zentrale Rolle von PCCW nimmt der bereits mehrmals
erwähnte Unternehmensteil „Pacific Convergence Corporation"
(PCC) ein. Wie der Name schon andeutet, geht es bei diesem
Projekt um die Verschmelzung von Computer und Fernseher in den
asiatischen Haushalten zu einem interaktiven Medium. Die
benötigten Daten für dieses Medium sollen durch ein Asien
übergreifendes Netzwerk mit dem Namen „Network of the World"
(NOW) übertragen werden. Dieses Netzwerk, das Ende Juni den
Betrieb aufnehmen soll, hat zunächst eine Reichweite von bis zu
110 Mio. Haushalten in Massenmärkten, wie China und In
In den letzten Jahren hat sich bestätigt, dass der Trend zur
modernen Informationsgesellschaft und die damit verbundene
Ausweitung der Internetnutzung enorme Vorteile mit sich bringt und
daher unausweichlich ist. Immer mehr Skeptiker verlieren ihr
Mißtrauen und folgen diesem Trend. So nutzt in den Vereinigten
Staaten, dem Vorreiter dieser Entwicklung, bereits jeder Zweite
(ca. 130 Mio. Menschen) das Internet.
Der Wandel zur modernen Informationsübermittlung und
Kommunikation hat jedoch in weiten Teilen der Welt noch nicht in
diesem Maße statt gefunden. Vor allem der asiatische Raum hat
nach Expertenmeinungen ein hohes Nachholpotential.
Marktanalysten gehen von einem Rückstand von ca. 5 Jahren
gegenüber den USA aus. Wie die Statistiken der letzten Jahre
beweisen, kommt auch hier der „Internetzug" langsam in Fahrt. So
hat sich die Zahl der Internetnutzer im asiatisch-pazifischen Raum
(ohne Japan) seit Anfang 1999 mit einem Anstieg auf 25 Mio. fast
verdoppelt.
Um weiteren Menschen in dieser Region den Zugang zum Internet
und anderen modernen Medien zu ermöglichen, ist erst einmal die
Schaffung der entsprechenden Infrastruktur bzw. die Ausweitung
der bestehenden Kapazitäten erforderlich. Weiterhin ist die
Bereitstellung von Inhalten notwendig, mit denen die Benutzer über
die Datenleitungen versorgt werden können. Genau in diesen
Märkten will sich Pacific Century Cyberworks (PCCW) mit einem
seiner Geschäftsfelder etablieren.
2. Die Entstehung
PCCW ging im April ‘99 aus der Hong Konger Pacific Century
Group (PCG) als Tochterunternehmen hervor und stellte fortan das
Flaggschiff der Technologiesparte von PCG dar (s. Management).
Um den geplanten Börsengang zu beschleunigen wurde im Mai
1999 das unbedeutende, jedoch bereits an der Hong Konger Börse
notierte, Telekomunikations-Unternehmen Tricom übernommen und
in Pacific Century Cyberworks umbenannt.
Im August ‘99 ging auch Pacific Convergence Corporation (PCC),
ein schon 1998 gegründetes Gemeinschaftsunternehmen zwischen
PCG und dem Halbleiter-Konzern Intel (s. auch
Geschäftsbereiche), in den Besitz von PCCW über. Das
US-Unternehmen erhielt für seine 40prozentige Beteiligung an
PCC, Optionen auf 1003 Mio. Cyberworks-Aktien, die nach einer
10jährigen Laufzeit automatisch ausgeübt werden. Zusätzlich
investierte Intel 50 Mio. US$ in PCCW, was ihnen einen Anteil von
aktuell 0,8 Prozent beschert.
Doch auch andere Großunternehmen waren schon früh an einer
Kooperation mit PCCW interessiert. Schon im September ‘99 ging
man eine Allianz mit der renommierten
US-Beteiligungsgesellschaft CMGI ein, bei der sich die Amerikaner
mit 4,4 Prozent beteiligten. Im Februar folgte dann eine
Überkreuzbeteiligung mit dem japanischen
Telekommunikations-Ausrüster Hikari Tsushin. Das zu dieser Zeit
nach der Marktkapitalisierung zweitgrößte japanische
Hightech-Unternehmen erwarb mit eigenen Aktien einen
3,3prozentigen Anteil an PCCW (s. auch Geschäftsbereiche).
Unternehmen / Aktionär
Anteil
Pacific Century Group
59.3%
Intel
0.8%
CMGI
4.4%
Hikari Tsushin
3.3%
Streubesitz
32.2%
Tab.1: Vereinfachte Aktionärsstruktur (Stand: April 2000)
Auch der Börsenwert des jungen Unternehmens entwickelte sich
rasant. So katapultierten die begeisterten Anleger den Aktienkurs
zwischenzeitlich auf mehr als das 30-fache des Anfangsniveaus
und PCCW damit zum größten asiatischen Internetwert außerhalb
Japans. Inzwischen hat sich der Kurs jedoch im Zuge der
allgemeinen Technologie-Korrektur wieder deutlich konsolidiert.
3. Das Management
Dreh- und Angelpunkt von PCCW ist der 34jährige Richard Li Tzar
Kai - kurz Richard Li genannt (s. Abb.1). Er ist der jüngste Sohn
des Hong Konger Immobilientycoon und Multimilliardärs Li
Ka-Shing (s. Umfeld). Von der Fachpresse als „Bill Gates Asiens"
gepriesen, gründete der Stanford-Absolvent im Alter von 24 Jahren
sein erstes Unternehmen, Star TV. Dabei handelte es sich um das
erste Satellitennetz, das im gesamten asiatischen Raum den
Empfang von Fernsehprogrammen ermöglichte. Bereits 1993 gab Li
das TV-Netzwerk für 950 Mio. US$ an die australische News Corp.
von Medienmagnaten Rupert Murdoch ab. Damit hatte sich sein
Startkapital von 125 Mio. US$ innerhalb kürzester Zeit mehr als
versiebenfacht.
Mit dem Erlös aus dem Star
TV-Verkauf gründete Li noch im
gleichen Jahr das bereits erwähnte
Unternehmen Pacific Century
Group.Auf das Drängen seines Vaters
hin legte er bei dieser Unternehmung
den Schwerpunkt zunächst auf
Immobilieninvestments. Als jedoch
wenige Jahre später die Internet-
Abb.1: Richard Li
euphorie aus den USA auch nach Asien überschwappte, orientierte
sich Li, nach mäßigem Erfolg mit der Immobiliensparte, wieder auf
sein Spezialgebiet um, den modernen Medien der „New Economy"
(s. Entstehung).
Mit seiner bisherigen Arbeit wird Richard Li den zahlreichen
Auszeichnungen und Lobeshymnen der öffentlichen Medien
gerecht. Auch die erstklassige Fähigkeit, mit strategischen
Akquisitionen oder Allianzen den Unternehmenswert zu steigern,
hat Li in beeindruckender Weise unter Beweis gestellt (s.
Geschäftsbereiche).
Der Führungsstab von PCCW wird durch größtenteils erfahrene
Kräfte ergänzt, die sich schon in verschiedensten Bereichen der
modernen Kommunikation profiliert haben. Des weiteren handelt es
sich um Personen die auch eine tragende Rolle bei der
erfolgreichen Star TV-Unternehmung spielten.
4. Die Geschäftsbereiche
PCCW setzt sich im Wesentlichen aus folgenden Geschäftsfeldern
zusammen:
Cyber-Port
Eines der Tätigkeitsbereiche von PCCW stellt das sogenannte
„Cyber-Port"-Projekt dar. Hierbei handelt es sich um ein
Technologie Park an der Süd-West Küste von Hong Kong Island,
der, nach dem Vorbild des amerikanischen „Silicon Valley",
internationalen Technologieunternehmen und einheimischen
Start-ups als Standort zur Entwicklung von zukünftigen
Kommunikationstechniken und Strategien dienen soll. Das junge
Unternehmen von Richard Li erhielt im vorigen Jahr ohne offene
Ausschreibung den Zuschlag für das 1,6 Mrd. US$ teure
Bauprojekt. Schon im September ‘99 begann das
Tochterunternehmen Carlyle International, das eigens für diesen
Zweck erworben wurde, mit dem Bau des gigantischen
Bürokomplexes. Ab der geplanten Fertigstellung im Jahr 2007
sollen bis zu 12.000 Entwickler in dem 26 Hektar großen
High-Tech Park Platz finden.
Zahlreiche internationale
Technologieunternehmen
haben bereits ihr
Interesse für einen
Standort in Asien
bekundet und sich für
einen Platz im
„Cyber-Port"
angemeldet.Unter ihnen
namhafte Firmen, wie
Microsoft, Cisco, IBM,
Oracle, Hewlett
Abb.2: Simulation eines Cyber-Port Bürogebäudes
.
Packard, Yahoo, CMGI, Softbank und Hikari Tsushin. Bei der
Betrachtung dieser Resonanz auf die Ankündigung der neuen
Einrichtung läßt sich erahnen, welch herausragende Hilfe der Park
bei der Bestrebung Hong Kongs darstellen könnte, sich als einer
der weltweit wichtigsten Wirtschaftsstandorte zu etablieren. Daher
wird die lokale Regierung alles daran setzen, um PCCW bei der
Entwicklung und Vermarktung des „Cyber-Ports" zu unterstützen.
Auch für Cyberworks ergeben sich verschiedene Möglichkeiten vom
eigenen Technologie Park zu profitieren. So kann den Start-ups, an
denen man sich im Rahmen des Geschäftsfeldes
„CyberworksVentures" (s. unten) beteiligt, ein attraktives Umfeld
zur Weiterentwicklung angeboten werden. Zusätzlich entsteht für
PCCW ein Standort für die eigenen Technologie-Projekte.
Letztendlich sollte man auch nicht die lukrativen
Immobilien-Gewinne vergessen, die durch die Vermietung der
Bürogebäude eingefahren werden.
CyberworksVentures
Ein weiteres Standbein von PCCW bildet die Geschäftssparte
„CyberworksVentures". Dabei handelt es sich um eine Art
Beteiligungsgesellschaft, die hauptsächlich Venture Capital in
junge, ungelistete Unternehmen investiert, sich aber auch an
größeren bereits etablierten Gesellschaften beteiligt. Im Fokus
stehen besonders Werte aus dem asiatischen Raum, die
ausschließlich im Technologiebereich tätig sind.
Bei den eingegangenen Beteiligungen stehen Synergien mit den
anderen Geschäftsbereichen von PCCW im Vordergrund. Daher
werden überwiegend Unternehmen akquiriert, die über Erfahrungen
bei der Produktion von Internetinhalten (Content) sowie der
Entwicklung von Technologien zur Übertragung und Vertreibung
dieser Inhalte verfügen. Von diesem Know-How profitiert besonders
der Bereich „Pacific Century Convergence" (s. unten). Eine
wichtige Rolle spielen natürlich auch die möglichen
Spekulationsgewinne, die mit Investments in diesen
Wachstumsbereich erwirtschaftet werden können. Zwischenzeitlich
belief sich der Buchgewinn der größten Beteiligungen bereits auf
mehr als 1,3 Mrd. US$, schmolz jedoch mit der allgemeinen
Technologiekorrektur wieder deutlich zusammen. Zusätzliches
Gewinnpotential lassen die übernommenen Start-ups zu, welche
an die Börse gebracht werden sollen.
Zu den den wichtigsten Schritten im Rahmen von
„CyberworkVentures" gehört die strategische Beteiligung an der
amerikanischen Internet-Holding CMGI mit einem Anteil von 3,4
Prozent. Im Zuge dieser Kooperation, bei der sich auch CMGI wie
oben genannt an PCCW beteiligte, gründete man das
Gemeinschaftsunternehmen CMGI Asia, das zur Akquisition und
Weiterentwicklung von kleinen Technologiefirmen in Asien
vorgesehen ist. Eine weitere Großallianz wurde im Oktober ‘99 mit
dem ebenfalls amerikanischen Technologie-Unternehmen Softnet
geschlossen. PCCW übernahm 23 Prozent und vereinbarte die
Gründung der Tochtergesellschaft Pacific Century Softnet, die mit
der Ausweitung des Brandbandkabelnetzes in Asien, zum
„PCC-Projekt" (s. unten) beitragen soll.
Ein Überblick über die Beteiligungen (Stand: April 2000):
Unternehmen
Land
Geschäftsgebiet
CMGI (3,4%)
USA
Internet-Holding
Softnet (23%)
USA
Breitbandkabel
CMGI Asia (50%; JV)
Hong Kong
Venture Capital
PC SoftNet (50%; JV)
Hong Kong
Breitbandkabel
tom.com
Hong Kong
Internet Portal
Satyam Infoway (5%)
Indien
Internet Service Provider
sina.com (5%)
China
Internet Portal
Korea Thrunet (5%)
Südkorea
Breitbandkabel
Horizon.com Ltd (5%)
Singapur
Internet Portal
Palm, Inc.
USA
Handheld Computer
SOHU.com (4,65%)
Taiwan
Internet Portal
Beatnik, Inc.
na
Multimediasoftware
Dotcast, Inc.
USA
Breitbandkabel
Golden Power (20%)
Hong Kong
Telekom-Ausrüster
Outblaze (46%)
USA
Internetservice
Rediff
Indien
Internet Portal
Taste for Living
na
Internet-Lifestyle-service
3Fusion (22,4%)
na
E-Commerce
@Ventures Global
Partners (JV)
Hong Kong
Venture Capital
Bowman Capital (JV)
Hong Kong
Venture Capital
DigiScents Inc. (12,5%)
na
AI-Technologie
iMerchants (10%)
na
E-Commerce
Intelligenesis Corporation
(8%)
USA
AI-Software
Magically Inc. (12,5%)
USA
Verwaltungs-Software
pp.com (25%)
Hong Kong
Internet-Immobilien
TurboLinux, Inc.
na
Linux-Software
Weave Innovations
na
Content-Provider
ilink.net (80%)
Hong Kong
Datenbank-Verwaltung
MediaRing (6%)
Singapur
Kommunikationssoftware
SilkRoute (25%)
Singapur
Internet-Holding
StarEast IT (20%)
Hong Kong
Content-Provider
Spike Networks (30%)
Australien
Web Design
Total E-commerce Ltd
(50%)
Hong Kong
E-Commerce
Equinix, Inc
USA
Datenbank-Verwaltung
City Telecom HK (7,88%)
Hong Kong
Telekommunikation
Action Ace.com (10%)
USA
E-Commerce
CASH ON-LINE, Inc. (5%)
Hong Kong
Finanz-Dienstleister
Creditland.com (5%)
USA
Finanz-Dienstleister
Morningstar Asia (50,1%;
JV)
Hong Kong
Finanzberatung
Quelle: Unternehmensberichte
Pacific Convergence Corporation
Die zentrale Rolle von PCCW nimmt der bereits mehrmals
erwähnte Unternehmensteil „Pacific Convergence Corporation"
(PCC) ein. Wie der Name schon andeutet, geht es bei diesem
Projekt um die Verschmelzung von Computer und Fernseher in den
asiatischen Haushalten zu einem interaktiven Medium. Die
benötigten Daten für dieses Medium sollen durch ein Asien
übergreifendes Netzwerk mit dem Namen „Network of the World"
(NOW) übertragen werden. Dieses Netzwerk, das Ende Juni den
Betrieb aufnehmen soll, hat zunächst eine Reichweite von bis zu
110 Mio. Haushalten in Massenmärkten, wie China und In
Guten Abend Saltus2!
Gute Arbeit....
Ich möchte noch kurz die jüngsten Ereignisse erwähnen:
1.Übernahme von C&W... das ist der Hammer... ein vor einem Jahr gegründeter Youngstar, übernimmt ein Traditionsunternehmen...
(David übernimmt Goliat...)
2. Der anstehende Deal mit der australischen Telstra... auch ein Traditionsunternehmen aus der Telekommunikationsbranche...
---> wer in Asien/China in der Internet/Telekommunikationsbranche mitmischen will, muß mit PCCW - Richard Li - reden... an PCCW führt kein Weg vorbei... bin schon gespannt, wer da noch alles an die Pforte klopft... Japaner, Amerikaner, Deutsche - wir werden sehen...
Ich bin schon länger in Internetwerten investiert und war bzw. bin von keinem so überzeugt, wie von PCCW...
so habe ich mich dann auch an dieser Firma beteiligt und Richard Li mein Vertrauen geschenkt... die Firma wird sein Lebenswerk... und so Gott will... auch unser...
Viele Grüße
Geduld
Gute Arbeit....
Ich möchte noch kurz die jüngsten Ereignisse erwähnen:
1.Übernahme von C&W... das ist der Hammer... ein vor einem Jahr gegründeter Youngstar, übernimmt ein Traditionsunternehmen...
(David übernimmt Goliat...)
2. Der anstehende Deal mit der australischen Telstra... auch ein Traditionsunternehmen aus der Telekommunikationsbranche...
---> wer in Asien/China in der Internet/Telekommunikationsbranche mitmischen will, muß mit PCCW - Richard Li - reden... an PCCW führt kein Weg vorbei... bin schon gespannt, wer da noch alles an die Pforte klopft... Japaner, Amerikaner, Deutsche - wir werden sehen...
Ich bin schon länger in Internetwerten investiert und war bzw. bin von keinem so überzeugt, wie von PCCW...
so habe ich mich dann auch an dieser Firma beteiligt und Richard Li mein Vertrauen geschenkt... die Firma wird sein Lebenswerk... und so Gott will... auch unser...
Viele Grüße
Geduld
@Gedult
Genauso sehe ich es auch.
Ich hatte schon viele Aktien, manche länger manche kürzer, einige halte ich noch...
... doch nur bei PCCW besteht sagen wir mal eine "emotionale Bindung".
Kein anderer als Mr. Li hat die Möglichkeit ein 2. Gates zu werden.
Hoffen wird also das beste... und das Mr. Li auf dem Teppich bleibt.
Gruesse, JLP2
Genauso sehe ich es auch.
Ich hatte schon viele Aktien, manche länger manche kürzer, einige halte ich noch...
... doch nur bei PCCW besteht sagen wir mal eine "emotionale Bindung".
Kein anderer als Mr. Li hat die Möglichkeit ein 2. Gates zu werden.
Hoffen wird also das beste... und das Mr. Li auf dem Teppich bleibt.
Gruesse, JLP2
Sorry, aber ich glaube die Analyse ist nicht wirklich von Saltus. Wohl eher (oder genau die?? ;-) ): http://www.em-research.de
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