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    eröffnet am 14.09.01 17:20:03 von
    neuester Beitrag 14.09.01 17:56:53 von
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      schrieb am 14.09.01 17:20:03
      Beitrag Nr. 1 ()
      12.9.01 Das Kapital: Der Terrorakt erzwingt eine Neubewertung der Börsen

      ... Eines scheint aber sicher: Die Risikoprämie an den Aktienmärkten ist stark gestiegen. Wer jetzt auf Kaufkurse setzt, geht ein riskantes Spiel ein. Gut, auf Basis der Konsensschätzungen kosten Dax und Stoxx jetzt das 15fache des 2002er Gewinns. Spottbillig? Die Analysten werden ihre Schätzungen, die schon zuvor optimistisch waren, nach unten korrigieren müssen.

      Die US-Wirtschaft, die im letzten Quartal auf der Stelle trat, stand vor dem Terroranschlag an der Kippe zur Rezession. Jetzt ist sie möglicherweise heruntergestürzt. Drei Gründe zwingen zum Nachdenken - selbst wenn es nicht zu einer Spirale des Schreckens kommt.

      Erstens und vor allem: Die US-Verbraucher, die rund zwei Drittel zum Sozialprodukt beitragen, haben bislang mit unerschütterlichem Zukunftsvertrauen die Wirtschaft getragen. Nachdem der sichtbarste Beweis für den US-Vorrang in der Welt in Trümmern liegt, werden die Amerikaner wohl andere Probleme auf sich zukommen sehen als die Wahl des nächsten Autos. Je unsicherer die Zeiten, desto mehr wird gespart. Für die Konjunktur ist das gefährlich.

      Zweitens: Der Ölpreis ist sofort um 3,5 $ auf 31 $ pro Fass hochgeschossen. Äußerungen der Opec, sie würde ausreichend Öl anbieten, beruhigten etwas. Eine schwächere Weltwirtschaft würde für sich genommen auch den Anstieg bremsen. Aber es ist unwahrscheinlich, dass die bisherigen Ölprognosen von 25 $ und darunter bestehen bleiben. Die Unsicherheit ist einfach zu groß und droht den Preis hoch zu halten.

      Drittens: Niemand kann derzeit sagen, wie stark das Weltfinanzsystem durch den Terrorakt getroffen wurde. Allein Morgan Stanley, eine der ganz großen US-Investmentbanken, hat ein Achtel des World Trade Center gemietet. Dort arbeiteten bis zu 50.000 Menschen.

      ... Das bedeutet: Auf Europa kommt künftig eine noch größere Verantwortung zu. Bislang hat eine US-Rezession noch immer Europa angesteckt. Und Japan steckt ohnehin schon mittendrin in der Wirtschaftsflaute. Der Export fällt für die Europäer als Konjunkturmotor aus, die Binnenwirtschaft muss einspringen. ... (FTD, 12.9.01)

      Ölpreis und Aktien von Ölkonzernen schießen nach oben
      Nach den Terroranschlägen in den USA ist der Ölpreis schlagartig auf 31 US-Dollar für ein Barrel Nordsee Brent angestiegen. In den USA wurde der Ölhandel ausgesetzt, berichten Händler.

      dpa-afx LONDON. Ölwerte sind nach den mutmaßlichen Terroristenangriffen auf das World Trade Center in New York sowie mehrere US-Ministerien in Washington sprunghaft gestiegen. In London schoss der Preis für Brent-Termingeschäfte um 2 USD je Barrel in die Höhe. Spekulationen, Terroristen aus den Nahen Osten könnten für die Angriffe verantwortlich sein, nährten Befürchtungen an den internationalen Märkten, dass die USA zu Vergeltungsschlägen ausholen. ... (Handelsblatt.com, 11.9.01)

      Kommentar: Die Anschläge auf die USA, treffen nun die Wirtschaft an einem Punkt, an dem sie vor einer Rezession gestanden hatte. Gleichzeitig geht der Ölpreis nach oben und die Kriegsgefahr, vor allem im Nahen Osten, steigt. Die weiteren Folgen sind dabei nicht abzusehen. Ursache davon ist jedoch ein flasches System, welches erst dazu führte, daß sich spekulative Balsen ausbildete, welche nun platzen können.

      Richtig kritisch wird es dann, wenn es zu einer deflationären Abwärtsspirale aus sinkenden Investitionen, Rückzug des Geldes vom Markt, Unternehmenszusammenbrüchen, Massenarbeitslosigkeit, sinkende Unternehmensumsätze, Bankenpleiten, Vernichtung des Vermögens kommt. Alles beschrieben im Buch “Börsenkrach und Weltwirtschaftskrise - der Weg in den 3. Weltkrieg”

      11.9.01 Die bitteren Tränen des Kleinanlegers Im Börsencrash auf Raten starb der Traum des Kleinanlegers. Der Traum, ein altes Menschheitsgesetz außer Kraft setzen zu können: Du musst arbeiten für dein Brot

      ... Alles war plötzlich leicht, und wer nicht dabei war, ein armer Willy. Die Mühen im Job zählten für ihn nicht mehr. Freunde von ihm verdienten an der Börse mehr als im Büro - virtuell, ohne sich die Hände zu beschmutzen. Mochten andere Karriere machen und sich ihre Gehälter erhöhen - was war das gegen die Unabhängigkeit, die ihm die Nasdaq schenkte? Das Leben war CNBC und dessen biedere Deutschkopie N-tv. Auch er überlegte ernsthaft, welche Internet-Geschäftsidee noch möglich wäre. Auch er war in dieser "Alles ist möglich"-Stimmung mit First-Tuesday-Freuden. Fasziniert verfolgte er die blauen Laufbänder, auf denen im Fernsehen die Kurse immer weiter stiegen. Verkaufen? Geht nicht. Was hätte er mit dem Geld denn machen sollen? Die Party ging doch weiter.

      Es sind die erfahreneren Anleger, die zuerst unruhig werden. Als sie merken, dass ihr Friseur dieselben Titel hält wie sie. Es fällt ihnen die Warnung vor der Hausfrauenhausse wieder ein, und sie erinnern ihren Freund daran, dass in der Zeitung stand, die meisten Staranalysten der Wall Street seien längst dazu übergegangen, Kasse zu machen.

      Da ist es schon zu spät. Als die ersten Einbrüche kommen, kauft er noch beherzt nach. Gelegenheiten, die sicher so bald nicht wiederkommen, denkt er. Aber sie kommen wieder - und es wird immer günstiger. Irgendwann dämmert es dem mittlerweile in seinem Optimismus etwas angekratzten Kleinanleger, dass da etwas aus dem Ruder läuft. Er will jetzt Cash aufbauen. Nokia standen schon bei 65 Euro, waren dann runtergekracht auf unter 50. Bei 57 Euro möchte er seine Position reduzieren. Der Anlageberater schaut in seine Charts und meint, es sei noch Luft bis 65. Also warten. Der Kleinanleger wartet - bis heute. Nokia steht nun bei 15 Euro.

      Ach ja, Telekom hat er auch noch. Die hatte er zum Jahresende clever verkauft, um steuerwirksam Verluste zu realisieren. Freuden des kleinen Mannes. Im neuen Jahr allerdings gab es keine Gewinne zum Gegenrechnen. Im Januar hat er Telekom gleich zurückgekauft, fast zum selben Kurs (der ihm im Vorjahr schon 50 Prozent Verlust gebracht hatte). Kaufkurs: 33 Euro - gestern fiel die T-Aktie unter 15. Superempfehlung von seinem Berater. Immer wieder denkt er, jetzt sind die Kurse so tief, da kann man nicht mehr verkaufen. Das sitzen wir aus. Die Kurse fallen weiter.

      Sein Traum ist gestorben. Und ihm helfen auch keine Geschichten mehr, wie die Kostolany-Gags vom drei Jahre schlafenden Aktienverkäufer, der aufwacht, und alles ist toll. Seine Euphorie ist lange weg. Er ärgert sich nicht einmal mehr. Er ist depressiv geworden, fast apathisch schaut er dem Sturzflug zu, als gehe er ihn nichts mehr an. N-tv kann er nicht mehr ertragen, so wenig wie die Moderatoren. Jetzt erst fällt ihm auf, dass die meisten ihrer Profi-Gesprächspartner Milchgesichter sind, die in ihrem Leben nichts erlebt haben, schon gar keine große Krise. Sie wissen nicht, wovon sie reden.

      ... Die Berater haben selbst keine Ahnung, sonst wären sie wahrscheinlich keine Berater, sondern reich. Und deshalb, so dräut es ihm, ist das Ganze ein großes Theater, in dem er, der Kleinanleger, den Narren gibt. (Welt, 11.9.01) Kommentar: Es ist schon erstaunlich, wie lange sich die Leute von scheinbaren Experten, Fernseh-Börsengurus und Banker über den Tisch ziehen lassen. Sogar jetzt, wo das Desaster offensichtlich geworden ist, vertraut man immer noch seinen “Beratern”. Kritische Stimmen, welche zeigen, daß es noch viel schlimmer kommen muß und daß jetzt entschiedenes handeln gefragt ist, werden weiterhin ignoriert. Zweckoptimismus nach dem Motto: “Es wird schon wieder werden” regiert das Geschehen. Viel sinnvoller wäre es, sich grundlegende Gedanken über unser System zum machen, wie in meinen Büchern gezeigt.

      5.9.01 "Das Kurs-Gewitter ist noch nicht vorüber"

      Crash-Propheten halten Fall des Dow bis auf 6000 Punkte für möglich - Anleger sind noch zu optimistisch

      Von Thomas Exner

      Berlin - Keine Entwarnung für die internationalen Börsen geben die als "Crash-Propheten" zu Bekanntheit gelangten Aktienexperten Roland Leuschel und Marc Faber. Im Gegenteil: Sie halten weitere drastische Kursrückgänge, insbesondere bei den Standardwerten in den USA und Europa, für wahrscheinlich. "Das Kurs-Gewitter ist noch nicht vorüber", sagte Leuschel, der im Sommer 1987 den Oktober-Crash im selben Jahr exakt vorausgesagt hatte, der WELT. Selbst wenn eine Verkaufspanik ausbleibe, sei ein Absturz des Dow Jones auf rund 8000 Punkte und des Dax auf etwa 4000 Zähler wahrscheinlich. Noch skeptischer ist der in Hongkong ansässige Fondsmanager Faber, der den Dow auf Sicht von 18 bis 24 Monaten nur noch bei 6000 bis 7000 Punkten stehen sieht.

      "Immer noch sind viel zu viele Markteilnehmer viel zu optimistisch", erklärt Leuschel. "Die Anleger haben mehr Angst, die nächste Hausse zu verpassen, als vor dem Bärenmarkt", konstatiert Faber. Verantwortung tragen hierfür nach ihrer Meinung auch die Analysten der internationalen Investmentbanken, die für das Jahr 2002 bei den im S & P-500 zusammengefassten US-Aktien bereits wieder kräftige Gewinnsteigerungen erwarten. "Prognosen, wie die von Abby Joseph Cohen, die für die S & P-500-Unternehmen Gewinne von 61 Dollar erwartet, scheinen mir völlig unrealistisch", so Faber. Schließlich habe dieser Wert selbst im Rekordjahr 2000 nur bei 56 Dollar gelegen. Trotz der zurückliegenden Kurseinbrüche seien die meisten Aktien noch immer sehr hoch bewertet.

      "Ich kann mir kaum vorstellen, dass die Märkte nach der Vernichtung von rund 5000 Milliarden Dollar einfach wieder zur Tagesordnung übergehen werden", begründet Leuschel seine Skepsis. Ebenso wie Faber fürchtet er, dass die Realwirtschaft in den USA, aber auch in Europa, die Talsohle längst noch nicht erreicht hat. Fraglich sei vor allem, wie lange der private Konsum der Amerikaner, der bisher ein Abgleiten in die Rezession verhindert habe, noch als Stütze wirken könne. Zudem seien die Handlungsmöglichkeiten der US-Notenbank beschränkt: "Es ist nicht auszuschließen, dass Fed-Chef Alan Greenspan sein Pulver bereits zu früh verschossen hat. Auf wirklich schlechte Wirtschaftsdaten kann er dann nicht mehr reagieren."

      ... Drastische Kursverluste erwarten die Auguren angesichts dieses Szenarios vor allem bei den bisher noch relativ stabilen Standardwerten der Old Economy. Im Technologie- und Telekommunikationssektor dürfte nach ihrer Einschätzuung dagegen das Schlimmste überstanden sein. "Den finalen Ausverkauf haben wir allerdings selbst am Neuen Markt noch nicht gesehen", dämpft Leuschel überzogene Hoffnungen.

      Anlegern raten die beiden Börsen-Skeptiker vorläufig zu starker Zurückhaltung bei Aktienengagements. Allenfalls bei einigen stark gefallenen Qualitätswerten könnten Investoren mit einem langfristigen Anlagehorizont beginnen, erste Positionen aufzubauen, so Leuschel. Hierzu zählt er selbst beispielsweise die Aktien von Daimler-Chrysler, Deutsche Telekom oder IBM. Ansonsten sonst setzt er wie Faber vornehmlich auf (Euro-)Bonds und eine hohe Cash-Position. Eine Ausnahme von seiner weitgehenden Aktien-Abstinenz macht allerdings auch der Hongkonger Fondsmanager: "Die Aktienmärkte in Thailand, Indonesien, Malaysia und den Philippinen sind nicht nur noch immer absolut niedrig bewertet, sondern auch durch eine florierende Binnenkonjunktur abgesichert." (Welt, 5.9.01) Kommentar: Die Überbewertung bei den Standardwerten ist nach wie vor gewaltig, dementsprechend, das Rückschlagpotential sehr hoch. Ob jedoch die Wirtschaft eine solchen Schock, wenn die Werte “korrigieren”, aushalten wird ist fraglich. Wahrscheinlich wird es ähnlich wie 1929 laufen und die Welt in eine noch nie dagewesene Depression stürzen. Unverständlich allerdings die Aussage von Faber, daß Aktien in Südostasien niedrig bewertet wären - gerade hier ist die Überschuldung deutlich und die Abhängigkeit von den USA am größten.

      31.8.01 IWF warnt vor Einbruch der Weltkonjunktur
      Von Claus Hulverscheidt, Berlin

      Der Internationale Währungsfonds (IWF) hält die Gefahr eines globalen Konjunktureinbruchs noch nicht für gebannt. Das geht aus dem Entwurf des IWF-Weltwirtschaftsausblicks hervor, der der Financial Times Deutschland vorliegt.

      ... Noch düsterer beurteilt der Fonds die Lage in Japan, das "zum vierten Mal binnen eines Jahrzehnts in eine Rezession rutschen dürfte." Für 2001 rechnen die Volkswirte jetzt nicht mehr mit einem leichten Wachstum, sondern mit einem Rückgang des BIP um 0,2 Prozent. Auch 2002 werde die Konjunktur mit plus 0,5 Prozent nicht richtig in Schwung kommen.

      ... Erhebliche Konjunkturrisiken

      Dennoch könnte sich sogar dieses nur mäßig zuversichtliche "Basis-Szenario" als zu optimistisch erweisen. "Es besteht die erhebliche Gefahr eines schlechteren Ausgangs", heißt es in dem Bericht. Falls die Produktivität in den USA schwächer steige als erwartet, die Überinvestitionen im IT-Sektor höher gewesen seien als bekannt und daraus resultierend Aktienkurse und Verbrauchervertrauen einbrächen, "könnte dies zu einem viel tieferen und deutlich längeren globalen Abschwung führen - ähnlich denen in den frühen 80er und den frühen 90er Jahren".

      Überhaupt sehen die Experten in den Vereinigten Staaten erhebliche Konjunkturrisiken. Dazu zählten das hohe Leistungsbilanzdefizit, die immer noch hohen Aktienkurse und die niedrige Sparquote. Zudem sei der Dollar gegenüber dem Euro überbewertet, was die Konjunkturerholung in den USA hemme und den Zinssenkungsspielraum in Europa einenge.

      ... Schuld an der Konjunkturflaute sind nach Ansicht des IWF unter anderem drei Faktoren: der Ölpreisanstieg 2000, Zweifel an der Unternehmensprofitabilität und der damit einhergehende Kurssturz an den Börsen sowie die straffe Geldpolitik der USA und Europas in den Jahren 1999 und 2000. Damit macht der Fonds die US-Notenbank und die Europäische Zentralbank indirekt mitverantwortlich für den globalen Abschwung. (FTD, 31.8.2001) Kommentar: Wenn der IWF vor einer Krise warnt, ist Vorsicht angesagt. Diese Organisation ist normalerweise für ihren sprühenden Zweckoptimismus bekannt und hat sich schon vor der Asienkrise damit blamiert, als Ostasien (nur wenige Wochen vor der Krise) noch als “Weltklassewirtschaft” gelobt wurde. Wenn nun der IWF warnende Töne anschlägt, dann muß es schon ganz schön schlimm um unsere Aussichten bestellt sein.

      28.8.01 Kritik an der Deutschen Telekom wächst
      Die Deutsche Telekom AG gerät wegen ihrer Informationspolitik im Zusammenhang mit den Verkäufen von Großaktionären zunehmend in die Kritik. „Die Informationspolitik der Telekom ist unprofessionell und eines Dax-Wertes nicht würdig“, sagte Marc Tüngler, Telekom-Experte bei der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW), dem Handelsblatt.
      ... Am Wochenende war bekannt geworden, dass der finnische Telekom-Konzern Sonera im Juni und Juli 21,9 Mill. T-Aktien verkauft hatte, obwohl das Unternehmen bis Ende August zum Halten der Aktien verpflichtet gewesen wäre. Die Telekom hatte dem Verkauf zugestimmt, dies aber erst jetzt bekannt gemacht. Ein Telekom-Sprecher begründete das Vorgehen damit, dass sich die Telekom an ihre Vertraulichkeitsvereinbarung habe halten müssen, um den Sonera-Aktienkurs nicht auf Talfahrt zu schicken. Außerdem habe man zum Zeitpunkt, als die Deutsche Bank 44 Millionen T-Aktien des Investors Hutchison auf den Markt warf, noch darauf gehofft, dass sich der Kurs schneller erholen würde. „Aus heutiger Sicht hätten wir das vielleicht anders gemacht“, sagte der Sprecher. ... (Handelsblatt.com, 27.8.2001) Kommentar: Immer deutlicher wird, wie der Kleinanleger vor allem bei der als “Volksaktie” gefeierten Telekom an der Nase herumgeführt wurde und wird. Dabei wird der Ausstieg von Großinvestoren zu hohen Kursen gefördert, während der Kleinanleger schön die Papiere halten soll. Eigentlich hätte es jedem von Anfang an klar sein müssen, daß niemand ein Interesse daran haben kann, daß der Kleinanleger reich wird.

      24.8.01 Wirtschaftswachstum kommt zum Stillstand
      Bruttoinlandsprodukt stagniert im zweiten Quartal - Forscher erwarten aber keine Rezession

      Berlin - Das Wirtschaftswachstum in Deutschland ist zum Stillstand gekommen. Die gesamtwirtschaftliche Leistung war im zweiten Quartal dieses Jahres nicht höher als im ersten Vierteljahr. Zum gleichen Zeitraum April bis Juni des Vorjahres legte das Bruttoinlandsprodukt (BIP) zwar noch zu, allerdings nur noch um 0,6 Prozent. Dies war das niedrigste Wachstum seit Anfang 1997, wie das Statistische Bundesamt bekannt gab.

      Mit den amtlichen Daten aus Wiesbaden bestätigen sich die Prognosen von Wirtschaftsforschern, die eine deutliche Abschwächung der Konjunkturentwicklung erwartet hatten. Das Abgleiten in eine Rezession gilt dennoch als wenig wahrscheinlich. Darauf deutet auch die wieder positivere Grundstimmung bei den Unternehmen hin, die das Münchner Ifo-Institut ermittelt hatte. Auch der Wirtschaftsweise Horst Siebert sieht derzeit keine Gefahr einer Rezession. Die Bundesbank erwartet Anfang nächsten Jahres neue Wachstumsimpulse aus Übersee. ... (Welt, 24.8.2001) Kommentar: Die Entwicklung der Wirtschaft zeigt deutlich, wie die Realität aussieht. Doch statt die Wirklichkeit zu sehen, begnügen sich die Entscheidungsträger damit, Zweckoptimismus nach dem Motto “nächstes Jahr wird alles besser” zu verbreiten. Wer jedoch das System verstanden hat, der weiß, daß die explodierenden Kapitalkosten jede Wirtschaftsentwicklung erwürgen. Es kann deshalb nur schlimmer werden.

      Das Volk verabschiedet sich von den "Volksaktien" </daten/2001/08/24/0824fi277188.htx> </daten/2001/08/24/0824fi277188.htx>

      Kurse von Deutscher Telekom, Post und Infineon gehen auf Tauchstation - Experten bangen um die Aktienkultur in Deutschland
      Von Henning Kruse ... Der Begriff "Volksaktie" erscheint vielen Experten nur noch als pfiffiger PR-Gag. Besonders deutlich werde dies im Fall Telekom. Schon zum Börsengang vor fünf Jahren seien die Risiken ausgeblendet worden, kritisiert Nieding. "Mit dem Begriff ,Volksaktie`, gegen den sich die Telekom nie gewehrt hat, entstand der Eindruck, dass dieses Papier jedem bedenkenlos ans Herz gelegt werden kann." Bei der Zuteilung der ersten Tranche von 713 Mio. T-Aktien wurden Privatanleger gegenüber institutionellen Anlegern sogar bevorzugt.

      Wie riskant eine Aktienanlage aber sein kann, haben Telekom-Aktionäre inzwischen erfahren. Hinzu kam das Gefühl, dem Geschehen an den Börsen machtlos gegenüberzustehen. Die zur Übernahme des US-Mobilfunkunternehmens Voicestream eingesetzten 1,17 Mrd. jungen T-Aktien wanderten fast alle in Depots von Großaktionären. Und diese können sich anscheinend nicht schnell genug wieder von den Papieren verabschieden - mit fatalen Auswirkungen auf den Kurs.

      Durchhalteparolen wie zuletzt von Telekom-Chef Ron Sommer würden aber wenig helfen, um das angeknackste Vertrauen wiederherzustellen, meinen Aktionärsschützer. Auch Äußerungen von Infineon-Chef Ulrich Schumacher, der im April nur von "Wachstumsdellen" im Chipgeschäft sprach und wenige Monate später einen Milliardenverlust für dieses Jahr ankündigte, seien fragwürdig. ... (Welt, 24.8.2001) Kommentar: Der Begriff “Volksaktien” war immer schon ein Unsinn und sollte nur die Kleinanleger ködern. Von Anfang an war klar, daß bspw. die Telekom massiv überbewertet war und immer noch ist. Hinter der Entwicklung von Aktien stehen keinerlei reale Vorgänge, es sind reine Luftnummern, welche hier im Hintergrund wachsen oder fallen - der Kleinanleger ist deshalb gut beraten, von solchen Luftblasen die Finger zu lassen.

      21.8.01 OECD erwartet Besserung in Brasilien
      Gute Wachstumschancen auf mittlere Sicht. Internationaler Handel nimmt zu

      Von Alfred Zänker

      Genf - Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) erwartet, dass Brasilien nach Jahrzehnten der Isolation den Weg zur vollen Integration in die Weltwirtschaft beschreitet. Auch die gegenwärtige Krise dürfte daran wenig ändern, die OECD sieht das Land am Wendepunkt zu nachhaltigem Wachstum. Ein irreversibler Prozess sei in Gang gekommen, meint die Organisation in einer umfassenden Analyse zur wirtschaftlichen Situation des südamerikanischen Landes.

      Präsident Fernando Henrique Cardoso hatte das Ruder 1994 herumgeworfen, um Brasilien aus seinen bürokratischen Fesseln zu befreien. Die Inflation sollte überwunden, die Handelsschranken abgebaut und ein stetes Wachstum von vier bis fünf Prozent gesichert werden. ... (Welt, 21.8.2001) Kommentar: Die OECD blamierte sich schon mehrmals, beispielsweise, als sie Wochen vor der Asienkrise die Südostasiatischen Länder als “Weltklasse-Wirtschaft” anpries. Noch vor zwei Jahren prophezeihte diese Organisation, daß es zu Beginn des jetzigen Jahrhunderts ein “glückliches zeitalter” beginnen werde. In Wirklichkeit handelt es sich um reinen Zweckoptimismus, der über die harte Realität hinwegtäuschen soll. Es kommen keine glücklichen Zeiten, sondern eine entbehrungsreiche Periode mit elend, Armut, Unruhen und Krieg - doch die Wahrheit hat sich noch nie gut verkaufen lassen.

      20.8.01 Müller sagt für 2002 Wachstumsschub voraus
      Bundeswirtschaftsminister Werner Müller (parteilos) rechnet im Herbst, spätestens aber im Wahljahr 2002 mit einem deutlichen Anziehen der deutschen Wirtschaft. Deshalb bleibe er auch dabei, dass die Zahl der Arbeitslosen nächstes Jahr auf 3,5 Mill. gesenkt werden könne, sagte Müller am Sonntag dem Berliner "Tagesspiegel".... (Handelsblatt.com, 19.8.2001) Kommentar: Immer wieder der gleiche Zweckoptimismus. Unseren Entscheidungsträgern scheint völlig zu entgehen, wie sich die Realitäten entwickeln, daß die Kapitalkosten die Unternehmen regelrecht strangulieren und diese, besonders, wenn die Umsätze weiter zurückgehen, dazu gezwungen sind, Arbeitskräfte auf die Straße zu setzen. Diese Fehleinschätzung und das jetzige praktizierte “die Hände in den Schoß legen” wird für uns noch fatale Auswirkungen haben.

      18.8.01 Telekom-Rettungsaktionen verpuffen am Markt T-Aktie fällt weiter in Richtung Ausgabepreis - Morgan Stanley: Überangebot beläuft sich auf 858 Millionen Papiere

      Von Henning Kruse und Holger Zschäpitz

      Berlin - Die Rettungsaktionen der Deutschen Telekom zur Stützung des eigenen Kurses sind bisher gescheitert. Selbst die jüngste Äußerung von Finanzchef Karl-Gerhard Eick, dass die Telekom den Rückfluss von Aktien unter Kontrolle habe, konnte Investoren nicht imponieren. Die T-Aktie fiel auf ein Jahrestief und nähert sich verdächtig dem Ausgabepreis von 14,57 Euro.

      Eick hatte in einem Interview vorgerechnet, dass ab September gerade einmal 80 Millionen Anteile von ehemaligen Voicestream-Aktionären auf den Markt kommen würden. Auch 100 Millionen Stück dürften den Markt nach seinen Worten nicht beeindrucken. Doch Investoren haben ihre Zweifel. Schätzungen gingen bis zu 230 Millionen Papieren. "Die Telekom-Einschätzung ist sehr optimistisch", sagt Jochen Lins, Analyst bei der belgischen Fortis. Allein der Hongkonger Mischkonzern Hutchison könne ab 1. September 82,4 Millionen T-Aktien verkaufen, alle anderen Aktionäre müssen im Eick-Szenario stillhalten, und das sei nicht zu erwarten.

      Dass es Hutchison ernst meint, zeigte die vergangene Woche. So stammten die 44 Millionen Aktien, die die Deutsche Bank in einem umstrittenen Geschäft platziert hatte, nach Börsenkreisen aus Hongkong. Der Paketverkauf des deutschen Bankenprimus hatte eine Verkaufslawine bei den T-Aktien losgetreten. Investoren fürchten weitere Großverkäufe. Wenn schon 44 Millionen Stück Aktien den Kurs um über 20 Prozent in den Keller drückten, könnten zusätzliche Stücke das Vertrauen endgültig zerstören. In der angespannten Situation wären selbst die von Eick anvisierten 80 Millionen T-Aktien schwierig platzierbar. "Institutionelle Anleger werden sich schwer tun, weitere Aktienpakete abzunehmen", sagt Klaus Breil, Fondsmanager bei Adig Investment. Zumal seiner Meinung nach deutlich mehr als 80 Millionen Stück den Markt überschwemmen werden. "Eine effektive Kontrolle darüber hat die Telekom nicht." Die Investmentbank Morgan Stanley kommt in ihrer jüngsten Studie zu einer fatalen Einschätzung. Nach Meinung der Experten gibt es insgesamt 858 Millionen T-Aktien, die bis Ende des Jahres einen neuen Käufer suchen könnten. Der so genannte Aktienüberhang betrage 48 Prozent aller frei gehandelten Telekom-Aktien. Bei einem durchschnittlichen täglichen Handelsvolumen von 20 Millionen T-Aktien bräuchte es somit 43 Handelstage, um nur das potenzielle Überangebot abzubauen. Der Hunger auf T-Aktien dürfte damit mehr als gestillt sein. ... (Welt, 18.8.2001)Kommentar: Anhand der “Volksaktie” Telekom wird überdeutlich, was die Aktieneuphorie immer schon war: Ein Trugbild. Es hätte jedem klar sein müssen, daß das größte Schuldenunternehmen unseres Landes nie irgendwie Gewinne erwirtschaften kann. Wenn dann noch dazu neue Firmen durch Aktientausch erworben werden und nun diese Aktienpakete in großem Stil verkauft werden, ist klar, wohin das führen muß. Bekanntlich beißen die letzten die Hunde - dumm wer auf diesen Pleitepapieren sitzen bleibt.

      Charttechniker prognostiziert: Das dicke Ende kommt erst noch

      Erst beim Stand von 3800 Punkten habe der Dax Potenzial für einen Trendwechsel - Stimmungsindikatoren noch zu positiv

      Berlin - Kurssturz und kein Ende. Angeführt von Bayer und der Deutschen Telekom markiert der Dax täglich neue Tiefstände. Nach Einschätzung des technischen Analysten Marcel Mußler ist das Ende der Talfahrt aber noch immer weit entfernt. Eine nachhaltige Trendwende erwartet der Herausgeber der auf Charttechnik spezialisierten Mußler-Briefe erst nach einem weiteren Absacken bis auf 3800 Indexpunkte. Dies liegt im Bereich des Tiefpunkts der Börsenkorrektur des Jahres 1998. Dort treffen mehrere langfristige Trendlinien zusammen, woraus sich eine "dominante und provozierende Dreifachunterstützung" ergebe, so Mußler.

      Aber es kommt noch schlimmer: Auf dem Weg bis zur 3800 sieht der Chartist keine elementaren Auffanglinien, die ausreichend tragfähig wären, um als Wendepunkt herzuhalten.

      Den möglichen Zeitpunkt für das Erreichen des anvisierten Tiefpunkts sieht Mußler im Verlauf des kommenden Jahres. Kurzfristige, auch saisonale Erholungsversuche seien denkbar, dürften sich aber als wenig nachhaltig erweisen. "Die bittere Pille wird uns nicht erspart bleiben - der Sell-Out (Ausverkauf) muss einfach her", so Mußlers wenig ermutigendes Fazit. Erst danach sei der Weg für eine deutliche Erholung wieder geebnet.

      Argumente, die den skeptischen Ausblick stützen, liefern vor allem auch die Stimmungsindikatoren. "Solange von Seiten der Medien und der Fundamentalanalysten ständig Hoffnung und Durchhalteparolen verbreitetet werden, wird an den Märkten nichts gehen", so der Charttechniker.

      ... Einzige Hoffnung für Langfrist-Bullen bleibt folglich, dass sich die Talfahrt nicht weiterhin über Wochen und Monate hinzieht. Die Chancen auf einen nächsten großen Schritt nach Süden sind derzeit aber ausnehmend günstig. Der steigende Euro bringt jetzt zusätzlichen Druck auf die Exportwerte und auch die Technik deutet auf die nächste Verkaufswelle hin. Der Dax näherte sich dieser Tage wieder dem unteren Rand des mittlerweile 17-monatigen Abwärtstrendkanals.

      Ein deutlicher Durchbruch und eine nachfolgende Verkaufspanik könnten helfen, einen Großteil des verbleibenden Weges nach Süden zurückzulegen, anstatt wie bisher in einem langsamen und mühseligen Trend nach unten zu marschieren. raf (Welt, 18.8.2001) Kommentar: In der Tat steht den Börsen der große Absturz erst noch bevor. Allerdings ist es ein Trugschluß zu glauben, daß es danach wieder aufwärts ginge. Im Gegenteil: Wie 1929 wird die Welt damit in eine massive Weltwirtschaftskrise getrieben, die auf Schulden aufgebaute Wirtschaft wird zusammenbrechen und Bankpleiten die Ersparnisse der Anleger vernichten. Wie in den dreißiger Jahren wird Not und Elend, gefolgt von Unruhen und Kriegen der Lohn für die Gutgläubigkeit der Massen an die “Beste aller Welten” sein. Rettung gibt es nur, wenn endlich stabiles Geld eingeführt wird.

      15.8.01 Euro auf Dreieinhalb-Monatshoch Der Euro ist am Dienstag infolge jüngster Einschätzungen des Internationalen Währungsfonds auf Kurse von deutlich über 0,90 Dollar gestiegen.

      Der IWF schreibt in seinem Bericht, dass das US-Leistungsbilanzdefizit auf längere Sicht nicht tragbar sei und auf eine starke Abwertung des Dollar deute, insbesondere wenn sich die US-Produktivität weiter abschwächen werde. ... (SZ, 15.8.2001) Kommentar: Man wird sich sehr bald noch wundern, wie schnell und massiv der Dollar gegenüber fast allen anderen Währungen einbrechen wird. Der US-Dollar ist heute beinahe die am meisten überbewerteste Währung überhaupt. Der hohe Dollarkurs ist allerdings der seidene Faden, an dem unser System noch hängt. Fällt der Dollar, dann kehrt sich der kapitalfluß in die USA um, dann kommt es zu einer Kapitalflucht aus den USA, entsprechend zu einem Börsenkrach und damit zu einer Weltwirtschaftskrise.

      Goldman-Sachs-Chefvolkswirt befürchtet Rezession
      Der europäische Chefvolkswirt der Investmentbank Goldman Sachs, Thomas Mayer, schätzt einem Zeitungsbericht zufolge die jüngsten Prognosen der führenden Wirtschaftsforschungsinstitute als möglicherweise zu optimistisch ein.

      rtr/ddp BERLIN. "Es besteht die ernsthafte Gefahr, dass wir in Deutschland in diesem Jahr weniger als ein Prozent Wachstum haben werden", sagte Mayer in einem Gespräch mit der "Berliner Zeitung". Deutschland stecke bereits mit einem Fuß in der Rezession.

      Zwar zeichne sich bei den drei größten Krisenherden - Konjunktureinbruch in den USA, Explosion der Öl- und Nahrungsmittelpreise, sowie Nachwirkung der Zinserhöhungen der Europäischen Zentralbank (EZB) vom vergangenen Jahr - eine Entspannung ab. Jetzt stelle sich aber die Frage, «ob die Wirtschaft schon so geschwächt ist, dass sich eine Abwärtsspirale von steigender Arbeitslosigkeit, nachlassendem Konsum und Investitionen und wieder steigender Arbeitslosigkeit nicht mehr vermeiden lässt», sagte Mayer.

      Im Herbst könne es in vielen Unternehmen noch einmal zu kräftigen Entlassungen kommen. "Wenn es so weiter geht, dann haben wir möglicherweise bald über vier Mill. Arbeitslose", warnte er. (Handelsblatt.com, 12.8.2001) Kommentar: Nur noch besonders naive oder gutgläbige leute können heute einen Zweifel daran haben, daß wir direkt in eine Rezession hinaischlittern. Diese wird allerdings viel massiver ausfallen, als das, was wir bisher gewohnt waren. Schnell kommt es dann auch zur deflationären Abwärtsspirale, wie im Artikel beschrieben. Leider wird wieder nicht die Ursache, die explodierenden Kapitalkosten, welche die Wirtschaft erwürgen, beachtet. Der Zinskapitalismus kann rein mathematisch gesehen nur immer wieder zusammenbrechen.

      14.8.01 T-Aktionäre bekommen keine politische Rückendeckung </daten/2001/08/14/0814fi274744.htx> </daten/2001/08/14/0814fi274744.htx>

      Analysten legen mit Verkaufsstudien für den Titel nach. Deutsche Bank tritt mit dem Verkauf eines Pakets von 44 Mio. T-Aktien eine Verkaufslawine los


      ... Für T-Aktionäre könnte es nach dem GAU der letzten Woche aber noch schlimmer kommen. Denn nach dem Deutsche-Bank-Verkauf drohen weitere regelrechte Überschwemmungen des Marktes mit T-Papieren. Der Grund: Beim Kauf der amerikanischen Mobilfunkunternehmen Voicestream und Powertel zahlte die Telekom den Aktionären der US-Firmen nicht nur zehn Mrd. DM in bar, sondern auch eigene Aktien. Um einen sofortigen Verkauf von Großinvestoren zu vermeiden, wurden mit diesen konkrete Haltefristen vereinbart. Diese fallen am 1. September und am 1. Dezember. Zu Beginn kommenden Monats könnten dadurch schlagartig 232 Millionen T-Aktien auf den Markt kommen. Drei Monate später endet dann die Haltefrist für weitere 213 Millionen Aktien. "Die Kleinanleger müssen jetzt die Zeche für die Übernahmen zahlen", sagt ein Fondsmanager.

      Tatsächlich wurden viele Investoren beim Kauf der beiden US-Mobilfunkunternehmen, darunter auch der Spekulant George Soros, wider Willen T-Aktionäre. "Ein Viertel des Aktienkapitals ist in unsicheren Händen und damit nicht kontrollierbar", sagt Jochen Lins, Analyst bei der belgischen Fortis. Bis zum Ende des Jahres werde dieser Aktienüberhang wie ein Damoklesschwert über der Telekom hängen. Lins erwartet den Kurs der T-Aktie in den kommenden Monaten zwischen 17 und 25 Euro und stufte das Papier gestern von Halten auf Verkaufen zurück. ... (Welt, 14.8.2001) Kommentar: Bei einer Verschuldung von 69 Mrd. Euro (mehr als die ganze Türkei an Schulden hat) ist und war die Telekom zu allen zeiten katastrophal überbewertet. Nur durch massive Werbemaßnahmen konnten die Kleinanleger zum Kauf dieses Papiers gebracht werden. Aus gutem Grund stoßen deshalb nun die Großinvestoren das potnetielle Pleiteunternehmen ab. Der Kleinanleger, der jetzt nicht richtig handelt, wird die zeche zu zahlen haben.

      11.8.01 Auch bei Banken zählt die Profitmaximierung

      Ein Fondsmanager: "Kaufempfehlungen bei Umplatzierungen sind ein alter Brauch"

      Berlin - Bei Empfehlungen denken die meisten Banken zuerst an sich, dann an ihre vermögenden Kunden, und zum Schluss werden Lemminge gesucht, die den Kurs in die gewünschte Richtung bewegen. Die zugespitzte Börsenweisheit macht deutlich, dass Anleger jeder Analystenempfehlung mit einer Portion Skepsis begegnen sollten. Denn nicht immer wird das Research nach bestem Wissen und Gewissen hergestellt. Oftmals dienen Studien als Verkaufsförderungsinstrument für bestimmte Geschäfte.

      "Es ist alter Brauch bei den Investmentbanken, dass man die Platzierung von Aktienpaketen mit einer Kaufstudie unterstützt", sagt ein Fondsmanager, der nicht genannt werden will. Tatsächlich ist der Fall Deutsche Bank kein Einzelfall. Insbesondere angelsächsische Häuser stehen in dem Ruf, ihr Research oft in den Dienst von Geschäften zu stellen.

      Unvergessen ist etwa die Kaufempfehlung eines großen US-Hauses für das Neuer-Markt-Unternehmen Ixos, mit der das Institut den Altaktionären und sich selbst den Verkauf von Aktien zu hohen Kursen ermöglichte. Wenige Wochen später kam eine empfindliche Gewinnwarnung, die den Kurs abstürzen ließ. Ende Januar wurde in einer umfangreichen Biotech-Studie desselben Institutes GPC Biotech als einziger Topwert herausgestellt. Just zu dem Zeitpunkt, als die Studie herauskam, wurden 100 000 Aktien im Auftrag eines großen Fonds von der Bank verkauft.

      Nicht wenige Häuser verfassen Jubelstudien, um an ein lukratives Unternehmensgeschäft zu kommen, etwa die Emission einer Konzerntochter. Andere Institute wiederum decken sich vor einer Kaufstudie auf eigene Rechnung mit den Aktien des betreffenden Unternehmens ein. Wenn dann die Kaufempfehlung auf den Markt kommt, werden die Stücke wieder verkauft.

      Man wird den Instituten nie zweifelsfrei Fehlverhalten nachweisen können. Eines müssen Anleger aber stets im Blick behalten: Banken sind keine gemeinnützigen Stiftungen, sondern auf Profitmaximierung ausgerichtete Konzerne. hz. (Welt, 11.8.2001) Kommentar: Angesichts solcher Praxis, daß Kaufempfehlungen oft nur dazu dienen, Aktien zu einem hohen Preis loszuwerden, stellt sich die Frage, warum immer noch viele Anleger überhaupt auf die Analysten, “Experten” und “Börsengurus” hören. Wer sein Vermögen wirklich richtig anlegen will, kommt um eine gründliche Beschäftigung mit dem System nicht herum. Dann wird erst deutlich, daß der große Knall nicht schon vorbei, sondern erst noch bevorsteht! Näheres in den Büchern “Geldcrash - So retten Sie Ihr Vermögen” und “Börsenkrach und Weltwirtschaftskrise - Der Weg in den 3. Weltkrieg”.

      9.8.01 T-Aktie ist nicht mehr zu halten </daten/2001/08/09/0809fi273462.htx> Die Deutsche Bank steht am Pranger. Erst jubelte sie mit einer Studie die Kurse hoch. Dann verkaufte sie am nächsten Tag 44 Millionen Telekom-Aktien. Jetzt befürchten Analysten weitere Kursverluste

      Von Holger Zschäpitz und
      Henning Kruse

      Berlin - Bei der T-Aktie gibt es kein Halten mehr. Am Mittwoch rutschte die Volksaktie in der Spitze über sieben Prozent auf den tiefsten Stand seit Oktober 1998 und zog auch das deutsche Standardbarometer Dax in die Tiefe. Allein die Hälfte der 100 Minuspunkte ging auf das Konto des Bonner Ex-Monopolisten. Der kapitale Absturz hat auch den Branchenprimus Deutsche Bank ins Schussfeld gebracht. Fondsmanager kritisieren vor allem das Geschäftsgebaren beim Verkauf eines großen Paketes von T-Papieren am Dienstag. Dies wurde als Auslöser für den erneuten Einbruch gewertet. "Das Vertrauen in die T-Aktie ist jetzt endgültig hin", meint ein Fondsmanager, der ungenannt bleiben wollte.

      Die Hauptschuld trägt in den Augen vieler Profi-Investoren die Frankfurter Großbank. Die Deutsch-Banker hatten im Auftrag eines großen Kunden 44 Millionen Aktien auf den Markt geworfen. Das Pikante daran: Erst am Freitag nach Börsenschluss hatten die hauseigenen Analysten eine neue Kauf-Studie veröffentlicht. Als Kurziel bis zum Jahresende wurde dabei die Marke von 31 Euro genannt.

      Die Studie zeigte zum Wochenstart ihre Wirkung: Am Montag konnte sich die Telekom mit einem Plus von 1,7 Prozent gegen den negativen Markttrend behaupten. Marktbeobachter vermuten, dass die Deutsche Bank ihre Studie nicht ganz uneigennützig erstellte. Vielmehr sei es ihr darum gegangen, ein gutes Klima für den Verkauf des Riesen-Paketes von T-Aktien zu schaffen. "Die Abfolge von Kaufstudie und Aktien-Platzierung ist mehr als fragwürdig. Nur so war es möglich, die Aktie zu 23,60 Euro an den Markt zu bringen", meint ein Händler. ... Als die Aktie unter das bisherige Jahrestief von 23 Euro sackte, zogen viele Investoren die Reißleine. Gerade auch diejenigen Anleger, die erst am Vortag T-Aktien ins Depot gelegt bekamen, verabschiedeten sich reihenweise. "Keiner kann sich starke Verluste erlauben. Dann geht man lieber schnell wieder raus", sagt ein Händler.

      Fondsmanager sehen in der Deutschen-Bank-Aktion ein böses Omen für weitere Platzierungen von T-Aktien. Und die dürften kommen: Denn die Telekom hat die Übernahme des US-Mobilfunkunternehmens Voicestream zu einem Großteil mit eigenen Aktien bezahlt. Von den insgesamt 1,7 Milliarden neuen T-Aktien könnten ab September 232 Millionen Aktien auf den Markt schwemmen und den Kurs weiter unter Druck bringen. "Wenn der erste Deal mit gerade einmal 44 Millionen Stück schon so schlecht gelaufen ist, wie soll es dann bei den nächsten Runden laufen", fragt ein Fondsmanager. ... (Welt, 9.8.2001) Kommentar: Eigentlich hätte es jedem schon von Anfang an klar sein müssen: Die Telekom-Aktien war schon von Anfang an völlig überbewertet und nur durch massive Werbung war es überhaupt möglich, solch ein völlig überschuldetes Unternehmen überhaupt als “Volskaktie” dem Kleinanleger schmackhaft zu machen. Nun wird die Misere immer deutlicher und große Investoren stoßen ihre Pakete ab. Der Kleinanleger, dem über Jahre eingetrichtert wurde “Aktien in jedem Fall zu halten”, wird am Ende auf wertlosen Papieren sitzen bleiben. Dabei läßt sich die weitere Entwicklung, für den, der das System kennt, sicher vorhersagen.

      7.8.01 Währungsfonds zieht Hilfe für Argentinien vor
      Von Claus Hulverscheidt, Berlin

      Der Internationale Währungsfonds (IWF) will eine neue Finanzkrise in den Schwellenländern mit aller Macht verhindern.

      IWF-Chef Horst Köhler kündigte an, die Auszahlung der nächsten Kredittranche in Höhe von rund 1,2 Mrd. $ an Argentinien werde auf August vorgezogen und ein Teildarlehen an die Türkei termingerecht freigeben. Zudem soll Brasilien eine neue Kreditlinie für den Krisenfall eröffnet werden. Das Tempo, das der IWF anschlägt, zeigt, dass der Fonds und seine größten Anteilseigner, die G7-Staaten, die Lage vor allem in Argentinien für Besorgnis erregend halten. Noch vor kurzem hatten sie sich strikt geweigert, Kreditauszahlungen vorzuziehen.

      ... Darüber hinaus räumt der IWF Brasilien eine "vorbeugende" Kreditlinie über 15 Mrd. $ ein, die ein ähnliches, bald auslaufendes Programm ersetzen soll. Aus dem Topf kann Brasilien für den Fall Geld entnehmen, dass es bei Zahlungsunfähigkeit des Nachbarlandes in Turbulenzen gerät.

      ... Trotz dieser Summen bezweifeln viele Marktteilnehmer, dass die derzeit Verantwortlichen in Argentinien und der Türkei das Ruder herumreißen können. Dies äußert sich in immens hohen Anleihezinsen, die es den Regierungen wiederum erschweren, Reformen umzusetzen und finanzielle Verpflichtungen zu erfüllen.

      Es ist fraglich, ob die IWF-Zusagen an dieser Skepsis viel ändern werden. Die Türkei räumte jetzt ein, dass die Wirtschaft 2001 statt um drei wohl um 5,5 Prozent schrumpfen werde. Dafür dürften die Anleihezinsen mit durchschnittlich 91 Prozent und die Jahresendinflation mit 58 Prozent höher ausfallen als erwartet. Damit wird es für das Land immer schwieriger, seinen Zahlungsverpflichtungen nachzukommen. (FTD, 6.8.2001) Kommentar: Die hektischen Aktionen des IWF zeigen deutlich, daß einer Reihe von Schuldnerländer die Luft ausgeht. Dabei lösen die vergebenen Kredite die Problematik keineswegs, sondern vergrößern diese nur noch weiter, weil das Grundproblem Zinssyhulden noch größer wird. Viel sinnvoller als den IWF-Rezepten zu folgen wäre es, durchgreifende Maßnahmen mit stabilem Geld selbst in die Hand zu nehmen.

      3.8.01 Chefstratege sagt Crash an Wall Street voraus Die Investmentbank Dresdner Kleinwort Wasserstein erwartet nächste Woche Kurssturz von über 20 Prozent an den US-Börsen
      Von Holger Zschäpitz

      Frankfurt/Main - Crash-Gurus gibt es viele, aber es gibt nur wenige, die einen Börseneinbruch auf eine Woche genau vorhersagen. Und es ist nicht irgendeiner: Albert Edwards, globaler Chefstratege bei Dresdner Kleinwort Wasserstein, sagt für die kommende Woche einen Börsenkrach an der Wall Street - also einen Einbruch über 20 Prozent - voraus, der weltweit die Märkte zum Beben bringen wird. "Wir haben bisher noch keinen Crash ausgerufen, weil es dafür keinen vorhersehbaren Grund gab", sagt Dresdner-Stratege Albert Edwards. Nun aber sollten sich Anleger den 7. August dick im Kalender anstreichen.

      Als Auslöser für den Einbruch sieht der Experte neue US-Konjunkturdaten. So werden am kommenden Dienstag die Produktivitätszahlen für das zweite Quartal veröffentlicht. Denn eine neue Berechnungsmethode werde zum erschreckenden Resultat führen, dass es doch nicht so weit her ist mit dem amerikanischen Produktivitätswunder. Das Potenzialwachstum, in dem die Wirtschaft zulegen kann ohne Inflation zu produzieren, werde nicht wie bisher angenommen bei 3,5 Prozent liegen, so Edwards. "Es dürfte nur 2,5 Prozent ausmachen."

      Das hätte gravierende Folgen: Denn ein nach unten revidiertes Potenzialwachstum mache es nötig, die gesamte Wirtschaftspolitik einschließlich der geldpolitischen Ausrichtung der Notenbank Federal Reserve zu überdenken. ... Das amerikanische Wirtschaftswunder wäre dann nur noch eine von der Notenbank finanzierte Fiktion. Unternehmen hätten auf Grund der falschen Wachstumsannahmen zu viel investiert; und Verbraucher hätten entsprechend zu viel konsumiert: "Die New Economy wird dann endgültig begraben", meint Edwards. "Das ist Dynamit für die Märkte, die Börsianer werden zu Tode erschreckt werden."

      ... Andere ehemalige Crash-Propheten sind deshalb skeptisch. "Einen Börsenkrach kann man nicht auf die Woche genau vorhersagen", sagt Roland Leuschel, der sowohl den Absturz 1987 als auch den jüngsten Abschwung bei den Technologietiteln prognostiziert hatte. Dann würden sich sämtliche Marktteilnehmer inklusive der Notenbanken dagegen stemmen. Leuschel hält deshalb einen Crash derzeit für eher unwahrscheinlich. Dennoch will er auf längere Frist auch angesichts der mittlerweile hohen Bewertungen bei den Standardwerten einen Einbruch nicht ausschließen. "Der Kurssturz hat sich nur die Technologiewerte in die Tiefe gerissen und ist am breiten Markt weitgehend vorbei gegangen." ... (Welt, 3.8.2001) Kommentar: Die Überbewertung der Börsen, speziell der konventieonellen Werte, ist immer noch gewaltig - ein Crash demanch nur eine Frage der Zeit. Die jetzige kräftige Konjunkturverlangsamung erhöht die Überbewertung weiter. Allerding läßt sich der Zusammenbruch nicht auf den Tag genau vorhersagen, da dafür ein Auslöser nötig ist, der den Ballon zum Platzen bringt. Die Wahrscheinlichkeit, daß dies noch dieses Jahr passiert ist allerdings sehr hoch. Dann zieht sich das Geld vom Kapitalmarkt zurück, eine Kapitalflucht aus den USA läßt den Dollar abstürzen, dies wird den Euoro vernichten. Banken werden kippen und die Menschen ihr Vermögen verlieren. Schulden werden dann deflationär aufgewertet, Immobilien verfallen im Preis. Wer Schulden hat, der wird in einer hoffnungslosen Situation sein. Weitreichende Massenarbeitslosigkeit mit Verelendigung und bürgerkriegsähnlichen Zuständen muß die Folge sein. Der Ablauf ist rein logisch und entspringt unserem falschen Finanzsystem - alles eine Frage der Zeit!

      Geprellte Anleger gehen mit Analysten ins Gericht

      Schadenersatzklagen gegen Morgan Stanley und einstige "Königsmacherin" Mary Meeker eingereicht

      New York/Berlin - Analysten geraten nach dem Ende des Börsenbooms in den USA zunehmend in Bedrängnis. In dieser Woche wurden bei einem Bundesgericht zwei Sammelklagen gegen die US-Bank Morgan Stanley und deren Internet-Star-Analystin Mary Meeker eingereicht. Grund seien unbegründete Kaufempfehlungen Meekers für den Online-Buchhändler Amazon und das Internet-Auktionshaus Ebay, heißt es in der Anklageschrift. In den vergangenen Wochen wurden ähnliche Klagen gegen Merrill Lynch und Salomon Smith Barney angestrengt. In allen Fällen werfen die Kläger den Analysten vor, das Interesse ihres Unternehmens über die Interessen ihrer Kunden zu stellen.

      Bei Meeker, der einstigen "Königsmacherin" von Internet-Unternehmen, monieren die geschädigten Investoren, dass sie einseitige Analysen herausgegeben habe, um so lukrative Kunden zu gewinnen. Die Analystin habe sich zudem durch die Empfehlungen finanziell bereichert, weil ihr Gehalt - schätzungsweise 15 Mio. Dollar im vergangenen Jahr - an das Geschäftsvolumen im Investment Banking gebunden sei. Die Anleger hätten allerdings nichts von diesen "Interessenkonflikten" erfahren, kritisieren die Kläger. Sie verlangen Schadenersatz in unbestimmter Höhe. Der Kurs von Amazon.com, der im Dezember 1999 den Rekordwert von 106 Dollar erreichte, liegt derzeit bei 12,50 Dollar. Ebay sackte seit März 2000 von 121,88 Dollar auf 61,62 Dollar.

      ... Meeker gehört zu einer Reihe von Analysten für Technologiewerte, die in der Hausse-Phase der Nasdaq berühmt wurden. Im Oktober 1999 kürte die Zeitschrift "Fortune" Meeker sogar zur drittmächtigsten Frau in der US-Wirtschaft. Mitarbeiter nennen die Kollegin wegen ihrer wenig zärtlichen Umgangsformen "Bloody Mary". Die Analystin beobachtet derzeit 16 Dotcom-Aktien. Bis auf zwei stuft sie alle auf "Strong Buy" oder "Outperformer" - als hätte es einen Absturz der Internet-Aktien nicht gegeben. Ihre Kaufempfehlungen betreffen dabei fast nur Unternehmen, die Morgan Stanley an die Börse gebracht hat.

      Bei Jack Grubman, dem Staranalysten für Telekommunikation bei Salomon, verhält sich die Sache ähnlich. Er hatte sich nach anhaltender Kritik erstmals Ende 1999 positiv über die Strategie des amerikanischen Telefongiganten AT&T geäußert. Kurze Zeit später erhielt Salomon den Auftrag, die Mobilfunksparte von AT&T mit an die Börse zu bringen. Noch im vergangenen Jahr empfahl Grubman die Aktie weiter zum Kauf, als der Kurs schon längst dramatisch gefallen war. ... (Welt, 3.8.2001) Kommentar: Eigentlich hätte es jedem klar sein müssen, daß die herausgegebenen Kaufeempfehlungen (Verkaufempfehlungen gab es kaum) nur zur persönlichen Bereicherung dienten. Statt sich selbst Gedanken zu machen ist und war es offensichtlich für die meisten Anleger bequemer, einfach den Rufen von selbsternannten “Gurus” zu folgen. Wer so Geldanlage betreibt, der muß sich nicht wundern, wenn er einmal mittellos dastehen wird. Viel besser wäre es, das System an sich zu durchschauen, die entsprechenden Bücher sind vorhanden.

      1.8.01 Geldanlage: Indexzertifikate sind die wahren Schnäppchen
      Von Rüdiger Spann

      Kein Ausgabeaufschlag, keine Verwaltungsgebühr: Banken sprechen nur ungern über diese Alternative zu Indexfonds.

      ... Bis vor kurzem gab es allerdings den Nachteil, dass es sich formal um Schuldverschreibungen des jeweiligen Emittenten handelte, die eine begrenzte Laufzeit aufwiesen. Der Anleger konnte also nicht sicher sein, nach Ablauf dieser Laufzeit wieder in ein analoges Finanzprodukt investieren zu können, und er musste damit rechnen, dass bei der Wiederanlage erneut Gebühren anfallen.

      Breites Angebot

      Im September 2000 kamen erstmals Indexzertifikate mit unbegrenzter Laufzeit auf den Markt. Vorreiter war die niederländische Großbank ABN Amro.

      ... Wenig Publicity Trotz ihrer Vorteile spielen Indextitel im Bewusstsein hiesiger Anleger kaum eine Rolle. Noch immer wissen erstaunlich viele Investoren gar nicht, dass es solche Papiere gibt und was es damit auf sich hat. Das kommt nicht von ungefähr, denn diese Titel genießen wenig Publicity. Nach wie vor verkaufen die Banken lieber Fonds - vorzugsweise hauseigene - als Indexzertifikate oder ETFs. Schließlich lassen sich beim Vertrieb von Fondsanteilen lukrative Ausgabeaufschläge und Verwaltungsgebühren erwirtschaften. Kein Wunder also, dass der Privatanleger nicht damit rechnen darf, der Banker seines Vertrauens werde ihm ausgerechnet Indextitel zum Kauf empfehlen.

      Eine allgemeine Empfehlung ist hier auch schlecht möglich, denn die Attraktivität von Indextiteln für den Einzelanleger hängt von dessen individuellen Eigenschaften ab. Wer eine weit überdurchschnittliche Performance anstrebt, wird diese Papiere links liegen lassen. Für den typischen Fondsanleger sind Indexzertifikate und ETFs aber in der Tat eine interessante Alternative - wenn er sich damit abfindet, niemals besser abschneiden zu können als der Index. Aber diese ernüchternde Einsicht teilt man mit gut 80 Prozent der Fondsmanager. (FTD, 1.8.2001) Kommentar: Wenn die meisten Fonds sich weitaus schlechter entwicklen, als entsprechende Indizes, stellt sich die Frage, warum der Anleger überhaupt in einen Fond investieren soll. Dazu kommt, daß er auf die Entscheidungen des Fonds keinerlei Einfluß hat, jedoch beispielsweise Indexpapiere jederzeit mit niedrigen Gebühren kaufen und verkaufen kann.

      Japans Elektronikriesen schwächeln

      Gesunkene Nachfrage sorgt für rote Zahlen - Investitionen gehen stark zurück
      ... Tokios Börsianer standen am Freitag vor allem unter dem "Sony-Schock": Der Konzern hatte am Vortag einen Einbruch des operativen Gewinns im ersten Quartal des laufenden Geschäftsjahres 2001/2002 (31. März) um 90 Prozent im Vergleich zum Vorjahr auf drei Mrd. Yen (53 Mio. DM/27 Mio. Euro) bekannt gegeben und nahm die Gewinnerwartung für das Gesamtjahr um 40 Prozent zurück. Die Aktie des Konsumelektronikbauers stürzte daraufhin am Freitag um 11,45 Prozent auf 6260 Yen. Auch Fujitsu belastete den Markt schwer: Bei dem Computer- und Chiphersteller hatte sich der Verlust im ersten Quartal gegenüber dem Vorjahr auf 55,4 Mrd. Yen mehr als vervierfacht.

      Für das Gesamtjahr rechnet Fujitsu jetzt statt wie bisher mit einem Gewinn von 50 Mrd. Yen mit einem Nettoverlust von 220 Mrd. Yen.

      ... Noch schlimmer erging es dem Konkurrenten NEC: Der Konzern musste bekannt geben, dass der Gruppengewinn im ersten Quartal wegen des schwachen Marktes für Speicherchips um 72 Prozent auf 800 Mio. Yen eingebrochen war. Der operative Gewinn sank um 70 Prozent auf 3,7 Mrd. Yen.

      Für das erste Geschäftshalbjahr rechnet NEC nur noch mit einem Nettogewinn von drei Mrd. Yen, nachdem zuvor noch 15 Mrd. Yen angepeilt worden waren. Damit würde der Ertrag um 85 Prozent unter dem Vorjahresergebnis liegen.

      ... Bereits zwei Tage zuvor hatte Matsushita Communication mit der Ankündigung für einen Schock gesorgt, im ersten Geschäftshalbjahr voraussichtlich erstmals seit Börsennotierung im Jahre 1968 rote Zahlen zu schreiben. Japans größter Hersteller von Mobiltelefonen und Tochter von Matsushita Electric rechnet wegen des schleppenden Handy-Absatzes mit einem Nettoverlust von 18,5 Mrd. Yen, nachdem zuvor noch ein Gewinn von 500 Mrd. Yen erwartet wurde.

      Wie auch ihre Konkurrenten in anderen Ländern zwingt die weltweit gesunkene Nachfrage nach Mobiltelefonen, Personal Computern sowie Netzwerkausrüstungen auch die japanischen Unternehmen zu Einschnitten: So wollen die fünf größten Chiphersteller des Landes nach Berichten der führenden Wirtschaftszeitung "Nikkei" im laufenden Geschäftsjahr rund 550 Mrd. Yen in Anlagen und Ausrüstungen investieren. Das sind rund 40 Prozent weniger als noch im vergangenen Geschäftsjahr. Die Lage werde sich vorerst nicht bessern, hieß es. Ähnlich äußerte sich auch Japans Ministerpräsident Koizumi, dessen hohe Beliebtheitswerte bei Meinungsumfragen in jüngster Zeit etwas nachgegeben hatten: Er kündigte zur Sanierung der japanischen Wirtschaft harte Sparmaßnahmen und Stellenstreichungen an. dpa (Welt, 30.7.2001)

      Bonität deutscher Konzerne hat sich stark verschlechtert
      Von C. HERZ und J. KOENEN
      Deutsche Unternehmen müssen für Anleihen immer tiefer in die Tasche greifen. Führende Rating-Agenturen geben Dax-Firmen im Vergleich zum Vorjahr schlechtere Noten - das kostet Millionen.

      FRANKFURT/M. Die in Deutschland ausgeprägte Konjunkturschwäche kratzt auch an der Kreditwürdigkeit heimischer Unternehmen. Seit Jahresbeginn haben die führenden US-Ratingagenturen Standard & Poor’s (S&P) sowie Moody’s etwa jeden dritten der von ihnen beobachteten Dax-Konzerne in seiner Bonität herabgestuft. Die Firmen müssen deshalb mit höheren Kosten für künftige Anleihen rechnen.

      Insgesamt beurteilten die beiden renommierten Agenturen 17 der 30 Dax-Unternehmen. In fünf Fällen revidierten sie ihr Urteil nach unten, so etwa beim Gasehersteller Linde und dem Finanzriesen Allianz. Nur Fresenius Medical Care wurde hinsichtlich der Bonität aufgewertet.

      Ende der Fahnenstange noch nicht erreicht

      Nach Ansicht von Claudia Hopstein, Kreditanalystin der Großbank HSBC, ist damit das Ende der Fahnenstange noch nicht erreicht: „Tendenziell werden wir in Europa eine weitere Verschlechterung der Krediteinstufungen sehen.“ Die Liberalisierung der Strom- und Gasmärkte sowie der anhaltende Kostendruck in vielen Branchen könnten zu weiteren Rückstufungen führen.

      Eine Herabstufung verteuert die Finanzierung über Anleihen deutlich. Davon sind besonders die Firmen betroffen, die angesichts der Börsenflaute vermehrt nach anderen Wegen an den Kapitalmarkt suchen. Genaue Prognosen über Mehrkosten bekommt man nicht. Aber hinter vorgehaltener Hand gehen Experten mindestens von einem dreistelligen Millionenbetrag für die im Dax vertretenen Firmen aus.

      ... Dennoch scheinen Anleihen gerade angesichts der Börsenschwäche für viele Firmen die attraktivste Geldquelle zu sein. So wurden nach Angaben des Informationsdienstes Dealogic Capital Data in den ersten sechs Monaten dieses Jahres Unternehmensanleihen über 124,7 Mrd. € aufgelegt. Das ist mehr als im gesamten Vorjahr (116,2 Mrd. €). Vor allem Kapital- und Telekomkonzerne waren kapitalhungrig. ... (Handelsblatt.com, 30.7.2001) Kommentar: Drastische Gewinnrückgänge von 70 oder 90 Prozent bei nahmhaften japanischen Konzernen, sowie weltweit eine deutlich Bonitätsverschlechterung für die Unternehmen sprechen eine deutliche Sprache davon, wie es in Wirklichkeit in der Wirtschaft aussieht. Unser System befindet sich dabei schon seit längerem in der Endphase, in der die explodierenden Kapitalkosten die Gewinne der Betriebe auffressen. Ein “Aufschwung” oder eine Besserung der Lage ist unter solchen Bedingungen unmöglich.

      26.7.01 Arbeitsplatzabbau belastet Konjunktur

      Die Entlassungswelle bei Konzernen wie Siemens, Lucent und ABB könnte das Verbrauchervertrauen erschüttern - und die Konjunktur zusätzlich belasten, warnen Volkswirte.

      Deutsche Führungskräfte beurteilen die wirtschaftliche Lage im Inland und damit in der bedeutendsten Volkswirtschaft der Euro-Zone so schlecht wie seit Jahren nicht. Bundesbank-Präsident Ernst Welteke und der Bundesverband deutscher Banken (BdB) vertraten dagegen die Ansicht, dass die wieder sinkende Inflation in der Euro-Zone die Konjunktur über eine stärkere Kaufkraft wieder beleben könnte. Am Mittwoch kündigte der Technologiekonzern Siemens an, dass es über den Abbau von etwa 10.000 Stellen hinaus weitere Streichungen geben dürfte. Eine schnelle Verbesserung des Wirtschaftsklimas sehe man nicht, teilte das Unternehmen mit. Der Halbleiter-Hersteller Infineon, der mehrheitlich zu Siemens gehört, will nach Informationen der IG Metall 5000 Stellen streichen, was 15 Prozent der Belegschaft entsprechen würde. Bereits am Dienstag hatten andere internationale Konzerne wegen der schwachen Konjunktur neue Pläne zum Abbau von Arbeitsplätzen angekündigt. So will unter anderem der Netzwerkhersteller Lucent weitere 15.000 bis 20.000 Stellen streichen, beim Elektrotechnikkonzern ABB ist der Abbau von 12.000 Arbeitsplätzen geplant. Schlechte Nachrichten dämpfen Konsumentenvertrauen "Wenn die schlechten Nachrichten von europäischen Unternehmen anhalten, wird es definitiv ein dämpfender Faktor für das Konsumentenvertrauen sein", sagte Stefan Bielmeier von der Analyseabteilung der Deutschen Bank. Die Konsumausgaben, der Exportüberschuss und die Investitionen sind die drei Pfeiler der Produktionsmenge einer Volkswirtschaft.

      ... Eine am Mittwoch veröffentlichte Umfrage des Allensbach-Instituts ergab, dass 68 Prozent der befragten Führungspersonen aus Wirtschaft, Verwaltung und Politik einen anhaltenden wirtschaftlichen Abschwung erwarten. Ein ähnlich schlechter Wert war in den vergangenen fünf Jahren nicht ermittelt worden. Zudem war der viel beachtete Ifo-Geschäftsklimaindex für Deutschland im Juni mit 89,5 (minus 1,3) Punkten auf den tiefsten Stand seit August 1996 gefallen. Damit war er aber noch deutlich höher als während der letzten Rezession Anfang der 1990er Jahre, als der Index einen Tiefstand von 79,3 Punkten erreicht hatte.

      Nach Einschätzung von Volkswirten könnte nun die Sorge der Bürger um ihre Arbeitsplätze die noch vergleichsweise hohen Raten des Verbrauchervertrauens drücken. "Ich denke, dass der europäische Arbeitsmarkt starke Bremsspuren zeigen wird", sagte Hans Redeker von BNP Paribas.... (25.7.2001) Kommentar: Zunehmend kommt nun eine sich selbst verstärkende Abwärtsspirale in Gang: Sinkende Gewinne zwingen die Unternehmen zu Entlassungen, durch Arbeitslosigkeit sinkt die Kaufkraft der Bevölkerung, damit brechen die Unternehmensgewinne noch weiter ein, was noch mehr Arbeitslose zur Folge hat usw. usf...
      In früheren Jahren griff in solchen Momenten immer der Staat ein und startete ein schuldenfinanziertes Konjunkturpaket - was dazu führte, daß die Staatsverschuldung explodierte. Da dieser jedoch heute auf “Sparen” eingeschworen ist, wird ein solches Paket ausbleibt und die Spirale direkt in die Depression führt. Man hat also heute nur zwei Möglichkeiten: Mehr Verschuldung oder Wirtschaftskrise. Einzige Lösung: Stabiles Geld

      19.7.01 In den Bilanzen vieler Unternehmen tickt eine Bombe
      Hoher Abschreibungsbedarf lastet auf Kursen
      Berlin - In den Bilanzen vieler Neuer-Markt-Werte tickt eine Bombe: substanzlose Firmenwerte. Die meisten Wachstumsunternehmen haben in guten Zeiten wild akquiriert. Doch obwohl sich viele Übernahmen jetzt als wertlos herausgestellt haben, werden sie noch immer voll in der Bilanz aufgeführt. Eine Studie von HSBC Trinkaus & Burkhardt könnte jetzt die Bombe zum Platzen bringen. Die Experten sehen erheblichen außerplanmäßigen Abschreibungsbedarf. Kopfschmerzen bereitet den Experten der hohe Good-Will-Anteil in den Bilanzen. Laut HSBC befindet sich eine ganze Reihe von Neuer-Markt-Unternehmen in einer Good-Will-Falle. Und damit sind auch die Aktienkurse der Unternehmen absturzgefährdet. Good-Will entsteht bei den meisten Übernahmen, weil die Preise für die akquirierten Unternehmen über deren Buchwert liegen.

      "Wenn man berücksichtigt, dass mehr als 300 Akquisitionen am Neuen Markt durchgeführt wurden, sind die ersten Meldungen über planmäßige Abschreibungen nur die Spitze des Eisbergs", sagt Peter Barkow, Analyst bei HSBC Trinkaus & Burkhardt mit Blick auf Unternehmen wie Kabel New Media oder Adva Optical. .... (Welt, 19.7.2001) Kommentar: Was vor noch einem Jahr niemand wahrhaben wollte, wird nun offenkundig: Ein Großteil der Technologiefirmen ist und war nur auf Schulden aufgebaut. Überzogenen Erwartungen katapultierten dabei die Aktienkurse nach oben - ohne jeden realen Bezug. Wer jedoch gründlich über diese Scheinwerte nachgedacht hat, wie auf dieser Seite geschehen, der wußte schon seit längerer Zeit, was zwangsläufig kommen muß: Der Zusammenbruch.

      Junkbond-Fonds stolpern über Telekom-Anleihen
      Angehäufte Schuldenberge der Telekom-Konzerne drücken MSDW-High-Yield-Fund binnen Jahresfrist um 38 Prozent
      Boston - Wie ein Albtraum kamen den meisten Portfolio-Managern von Junkbond-Fonds die letzten zwölf Monate vor. Junkbond-Fonds, die in hochverzinsliche aber bonitätsschwache Papiere investieren, büßten im Schnitt sieben Prozent ein. ... Nach den Daten von Standard & Poor`s nahmen in den ersten sechs Monaten dieses Jahres die Zahlungsausfälle bei Unternehmensanleihen so stark zu wie seit einem Jahrzehnt nicht mehr. Die Konjunkturflaute drückte auf die Unternehmensgewinne. Auf Telekom-Unternehmen entfiel über ein Fünftel der Zahlungsausfälle. Im ersten Halbjahr konnten Winstar Communications, 360-Networks, Viatel und PSI-Net ihren

      Zahlungsverpflichtungen nicht nachkommen.

      Der Telekom-Anleihemarkt ist so riesig geworden, dass die Fondsmanager ihn kaum meiden können. Während der gesamte Junk Bond Markt seit 1990 von 173 Mrd. Dollar auf 517 Mrd. Dollar im letzten Jahr wuchs, stieg der Anteil der Telekom-Bonds von 6,9 Prozent im Jahr 1996 auf 20 Prozent. "Die Fondsmanager hatten das Gefühl, dass sie zumindest teilweise dabei sein müssten," so Curt Mitchell. Nach dem Merrill Lynch High Yield Master II Index sind die Kurse der hoch verzinslichen Telekom-Anleihen binnen Jahresfrist um über 30 Prozent eingebrochen. Die Anleger befürchten, dass es für die Telekom-Konzerne angesichts der Überkapazitäten schwieriger wird, angehäufte Schulden zurückzuzahlen. ... (Welt, 19.7.2001) Kommentar: Der starke Anstieg von Zahlungsausfällen bei Unternehmensanleihen zeigt deutlich, unter welchem kapitaldruck die Betriebe mittlerweile stehen. Am schlimmsten sieht es wohl auf dem Telekom-Sektor aus. Vor allem die hohe Überschuldung aufgrund des Aufkaufs von Mobilfunklizenzen dürfte dieser Branche wohl schon bald das Genick brechen. Viele Kleinanleger, welche der Werbung vertraut haben und auf diese Firmen gesetzt haben, werden große Teile des Vermögens verlieren.

      12.7.01 Geldanlage: Aktien langfristig weniger profitabel

      Von David Schwartz Langfristige Aktienanlagen sind bei weitem nicht so profitabel wie gemeinhin angenommen. Das zumindest zeigt eine Langzeitstudie am Beispiel des britischen Aktienmarktes.

      Der den britischen Aktienmarkt repräsentierende Index FTSE All Share schoss in den beiden letzten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts von 230 auf 3242 Punkte. Das war der größte jemals verzeichnete Zuwachs auf dem britischen Aktienmarkt. Die Anleger hoffen, dass der Absturz der letzten 18 Monate nur eine kurze Unterbrechung dieses mächtigen Aufwärtstrends darstellt. Mit ein bisschen Glück könnte das sogar zutreffen.

      Aber die Geschichte zeigt eine ernüchternde Perspektive. Die schlichte Wahrheit ist, dass langfristige Anlagen auf dem Aktienmarkt bei weitem nicht so profitabel sind, wie viele Leute glauben. Die meisten Anleger wären wahrscheinlich schockiert von den mageren Renditen einer typischen 25-Jahres-Periode. Man betrachtet 25 Jahre, weil das eine übliche Zeitspanne für Geldanlagen auf dem Aktienmarkt ist. Während der letzten beiden Jahrhunderte war die Bewegung der inflationsbereinigten Aktienpreise in den typischen 25-Jahres-Zyklen meistens nur gering. Die durchschnittliche jährliche Preiserhöhung betrug ein Prozent. ... Aus den nackten Zahlen lässt sich statistisch errechnen, dass die Aktienkurse die Renditen der Periode 1975 bis 1999 in den nächsten 25 Jahren deutlich unterschreiten werden und vielleicht sogar ins Minus rutschen könnten. ... Nur kurzfristige Profit-Chancen

      Einige Anleger denken jetzt sicher an die starken 15-Jahre-Zyklen, die wir gerade hinter uns haben: 1982 bis 1997, 1983 bis 1998 oder 1984 bis 1999. Was steht uns als Nachwirkung dieser fetten Jahre bevor? Wenn man den Informationen aus der Vergangenheit trauen kann, liegen schwere Zeiten vor uns.

      ... Bei solchen Bedingungen können beliebte Anlagegrundsätze, etwa "Kaufen und lange halten", zu schweren Enttäuschungen führen. Die Kaufen-und-Halten-Technik zeitigt meistens Verluste, wenn sie nach Perioden mit überdurchschnittlichem Wachstum angewendet wird. Wenn die Geschichte Recht behält, führt der Weg zum Erfolg nur über Anlagen mit kurzfristigeren Profitchancen, die man eine begrenzte Zeit hält und verkauft, wenn das Profitziel erreicht ist. ... (FTD, 12.7.2001) Kommentar: In der Tat ist die Behauptung, daß Aktien immer gewinnen würden falsch. Zwangsläufig sind starke Anstiege, mit noch viel schwereren Einbrüchen verbunden. Gerade jetzt die Alterssicherung auf Aktien aufbauen zu wollen, grenzt an Naivität sondersgleichen.

      Argentin
      Avatar
      schrieb am 14.09.01 17:56:53
      Beitrag Nr. 2 ()
      dat is viiel zu lang, kann ich net alles lesen.


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