Die spinnen die Amis! - 500 Beiträge pro Seite | Diskussion im Forum

[Nachrichten [wO]]

Wer heute Nachmittag vor dem Fernseher oder seinem Bildschirm des Personalcomputers gesessen hat und mal so eben nebenbei hören wollte, was so an den New Yorker Aktienmärkten getrieben wird, der kam wohl so schnell nicht mehr von der Flimmerkiste weg.

Beruhigend wirkte der leicht positive Nasdaq-Future kurz vor Handelsbeginn, nachdem am Vortag durch die Spekulationen um eine Microsoft-Zerschlagung im Vorfeld des Richterspruchs im Kartellrechtsstreit ein Abschlag von fast 350 Indexpunkten an der Technologiebörse hingenommen werden musste.

Gegen 15:30 MESZ startete die Nasdaq auch wie erwartet leicht freundlich und schaffte ein kleines Plus auf fast 4.300 Indexpunkte. Wer jetzt abgeschaltet hat, hat sich einen nervenzerreißenden Nachmittag erspart, denn es kam alles anders als zunächst erwartet...

Gegen 16:10 MESZ setzte ein bisher noch nie da gewesener Ausverkauf von Technologieaktien ein, der den Hightechsektor bis 19:20 MESZ um 575 Indexpunkte oder gut dreizehn Prozent auf 3.649 Indexpunkte in die Tiefe riss... ja, Sie mögen es kaum glauben, aber es waren tatsächlich 575 Punkte! Die massivsten Kurseinbrüche hatten Aktien aus den Bereichen Halbleiter und Hightechinfrastruktur zu erleiden, so gaben beispielsweise Werte wie Ciena, PMC-Sierra, JDS Uniphase und RF Micro Devices im Tagestief um mehr als zwanzig Prozent nach.

Nachdem der Kursverfall auch durch die charttechnische Unterstützung bei 3.716 Punkten und der psychologischen Marke von 3.700 Punkten nicht zu stoppen war, hatten wir wohl alle schon die größten Befürchtungen, der Abwärtstrend sei zunächst durch nichts zu stoppen. Als dann beim Fernsehsender n-tv und auch im wallstreet-online-Board vom Crash die Rede war, fanden sich jedoch die ersten Käufer am ausgebombten Markt wieder.

Dann geschah das unglaubliche: So schnell wie die Kurse abstürzten, so schnell kletterten sie plötzlich wieder nach oben. Innerhalb von siebzig Handelsminuten von 19:20 bis 20:30 MESZ schaffte der Nasdaq einen Rebound von 450 Indexpunkten auf 4.100 Punkte. Vom Intradaytief bei 3649 Punkten an gerechnet entspricht diese Kurssprung fantastischen 12,3 Prozent.

In den weiteren Handelsstunden pendelte die Nasdaq bei weiterer Volatilität zielstrebig nach oben. Eine halbe Stunde vor Handelsschluss sieht es sogar fast so aus, als könnte der Tech-Index sogar noch in positivem Terrain schließen...

[kopfstossguenther]

Die Nasdaq zeigt uns eben wo der Hammer hängt!
Gruß KG

[mejer]

die amis sind verückt,und die welt ist ein irrenhaus.

[alpy]

Tja, die Amis sind halt g`scheiter als die Neuen-Markt-Anleger und Nerverl-Spekulanten, die immer nur Negatives übertrieben übertragen, anstatt bei guten Kaufkursen wie jetzt auch einmal 15 % an einem Tag gutzumachen. Wird Zeit, daß bei uns die Käufer wieder die abnormen Korrekturen zurechtbiegen. Aber nein, bei uns werden im Direkthandel noch immer pessimistische Kurse gestellt, obwohl die Amis zeigen, wie schnell es raufging.

[trading-&web.corner]

Guten Morgen,
ich hoffe Sie haben die letzte Nacht gut überstanden. Sicherlich ist die Schere zw. New - and Old Econ. wieder einen Schritt weiter angeglichen worden. WIr haben gesehen, dass die Highflyer der Vergangenheit ordentlich unter die Räder gekommen sind und die Blue Chips der Internetwelt sich über Wasser halten konnten. Nach wie vor setze ich auf die Schergewichte wie z.b. AMAZON, AOL, Qualcom & CMGI. Auch in Zukunft werden Sie ein Arondieren der Märkte sehen und die 2. und 3. Kategorie wird sich sukzessiv von dem Parkett verabschieden. Zeit zum Einstieg!

j.reinert
wertpapierspezialist

[Pulpman]

Am gestrigen Tag hat uns der US-Markt in seiner vollsten Pracht gezeigt wozu er fähig ist.
M.E. verdeutlicht es uns nur wie unruhig die Stimmung ist, und wir einer Korrektur immer näher kommen.
Gruß
Pulpman

[Gelanto]

Ich sage es schon seit ca. 20 Jahren:

Wer sich auf Börsengeschäfte einläßt, der muß mit der Hysterie leben können. Hysterie in beide Richtungen, sowohl nach oben wie nach unten. Gestern haben wir wieder einmal ein sehr gutes Beispiel dafür erlebt, und das war bestimmt nicht das letzte mal in diesem Jahrhundert.

Den 87er Oktobercrash habe ich Gottseidank auf einer Auslandsreise erlebt, und nur wenig davon mitbekommen. Als ich wieder zu Hause war, war es zu spät für Verkäufe. Dadurch bin ich damals vor übereilten Reaktionen bewahrt worden. In den folgenden Monaten habe ich dann günsitg nachgekauft und konnte dann 1989-1990 schöne Gewinne realesieren.

Seit dieser Zeit bin ich nie voll investiert, ich habe immer noch Spielraum für Nachkäufe, und ich versuche auch in turbulenten Zeiten immer die Ruhe zu bewahren.

Zum Trost für Leute, die in der Hektik der letzten Tage Federn lassen mußten, ich bin davon auch nicht ganz verschont geblieben, denn es juckt einen ja doch noch manchmal in den Fingern und der Gaul geht mit einem durch.

Trotzdem, wer noch nie Geld an der Börse verloren hat, kann auch nie Gewinne machen. So gesehen haben alle, die jetzt Geld verloren haben ihren ersten Schritt zum Millionär gemacht.

Allzeit ein glückliches Händchen

wünscht
Gelanto