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    Die Zukunft des Ölpreises - Theoriereflexion - 500 Beiträge pro Seite (Seite 6)

    eröffnet am 28.04.07 11:14:49 von
    neuester Beitrag 12.03.11 14:23:58 von
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      Avatar
      schrieb am 14.11.08 19:12:53
      Beitrag Nr. 2.501 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 35.950.295 von Helmut112 am 14.11.08 19:00:33Hi Helmut,
      ich denke, das ist ein temporäres, rein "technisches" Phänomen, bedingt einmal durch massive Repatriierungen von Auslandskapital. Jeder Dollar wird zuhause gebraucht, Auslandsinvests aufgelöst und in Dollar gewechselt, könnte man als letztes Aufbäumen vor dem Exitus interpretieren...
      Dann sind da die Auflösungen von Carry-Trades (auch in Dollar), auch erkennbar an der Yen-Stärke (in Japan sind Zinsen noch niedriger) auch diese Schulden müssen zurückgefahren werden.
      Und dann kommen etliche Trittbrettfahrer hinzu, die den Ernst der Lage nicht begreifen, wie Chartgläubige, Trendfolger, Anhänger des US-Überlegenheitswahns, Leute die glauben, dass da wo die Krise ausbricht auch die Bewältigung zuerst einsetzt usw.
      Aber das ist nur eine Momentaufnahme, auch den Dollar wird irgendwann die Realität zwangsläufig erreichen...
      Avatar
      schrieb am 14.11.08 21:34:55
      Beitrag Nr. 2.502 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 35.950.030 von Pank24 am 14.11.08 18:32:37@Pank24,
      die Höhe der Staatsverschuldung ist NOCH nicht das Problem, bzw nur insofern ein Problem, wie viele Staaten in dieser Höhe verschuldet sind, eigentlich schon viel zu hoch.
      Das große Problem ist die exponentielle VerschuldungsDYNAMIK in den USA.
      Haushaltsjahr 2006/2007: 500 Mrd Neuverschuldung
      erste 9 Monate des Haushaltsjahres 2007/2008: 500 Milliarden Neuverschuldung
      letztes Quartal des Haushaltsjahres 2007/2008: 500 Milliarden Neuverschuldung
      erster Monat des Haushaltsjahres 2008/2009: 550 Mrd Neuverschuldung

      Oder anders gesagt: 5% der gesamten Staatsverschuldung der USA sind in einem Monat aufgelaufen.
      Zwar kann man diesen Monatswert nicht linear hochrechnen, aber ich rechne mit einer Neuverschuldung im aktuellen Haushaltsjahr zwischen 14 und 21% des BIP (2 bis 3 Billionen Dollar).
      Also zwischen dem 5- bis 7-fachen der sanktionsfreien Neuverschuldungsrate im Euroraum.
      In wenigen Jahren dürfte die US-Gesamtverschuldung japanische Größenordnungen erreichen. Allerdings nicht mit satten Außenhandelsüberschüssen, wie in Japan, und mit einer bis an die Ohren verschuldeten Bevölkerung.
      Avatar
      schrieb am 15.11.08 00:48:10
      Beitrag Nr. 2.503 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 35.949.906 von Triakel am 14.11.08 18:20:06Hallo Triakel,
      hatte dein Posting nicht gesehen, wir sind ja meist einer Meinung.

      Die USA werden zweifelsohne von allen Staaten die schlimmsten Einbußen an Lebensstandard zu verdauen haben.
      Ja, die Chinesen schwimmen (noch) in Liquidität und sind wettbewerbsfähig, Russen und Araber haben die Rohstoffe, Deutschland und Japan produzieren die hochwertigen Güter, die Inder könnten die Dienstleister werden-im Grunde genommen braucht eigentlich niemand die USA. Leider ist nur alles eng miteinander verflochten und die Welt hat gut gelebt von den konsumwütigen Amis. Die Frage wird sein, wie sehr die USA den Rest der Welt mit in den Abgrund reißen werden, momentan sieht es eher danach aus, als wären die Auswirkungen gravierend.
      Avatar
      schrieb am 15.11.08 01:10:43
      Beitrag Nr. 2.504 ()
      http://www.ftd.de/politik/international/:Amerika-in-der-Kris…

      Der Link demonstriert die ganze Absurdität und Ausweglosigkeit der amerikanischen Situation. Der Konsument muss noch mehr Schulden machen und konsumieren, obwohl er bereits bis über die Halskrause verschuldet ist, ansonsten bricht die US-Wirtschaft völlig zusammen. Bisher haben Chinesen, Japaner usw. diesen Wahnsinn finanziert, da sie davon profitiert haben. Werden sie weiterhin dazu bereit sein, wenn das Schuldenkartenhaus offensichtlich zusammenbricht?
      Avatar
      schrieb am 15.11.08 04:20:33
      Beitrag Nr. 2.505 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 35.952.543 von Algol am 15.11.08 00:48:10Die USA haben gelaubt sie seien 95% der Welt.
      Viele Staaten (teilweise auch Chinesen und Europaeher) haben ihnen dass auch zugespochen.
      Bush und Co. war nach Meinung vieler US-Amerikaner , mit denen ich mich darueber unterhalten habe, einer der schlechtesten Regierungen dort.
      Kann sich noch jemand an die Haushaltsueberschusse in Clintons Zeiten erinnern ?
      Trotdem gibt jeder US Staatbuerger 2 000 $ pro Jahr fuer einen voellig ueberzogenen Verteidigungshaushalt.
      Alleine damit koennte man die Zinsen zahlen.
      Braucht doppelt so viel Energie wie die Westeuropaeher bei gleicher oder aehnlicher Wirtschaftleistung (pro Kopf).
      Die Ausgaben fuer Energieimporte sollten nochmals 2000 $ ausmachen.
      Es gibt also schon noch Hoffnung.
      Die Asiaten haben noch ganz andere (Korruption, traditionelle und gesellschaftliche ) Probleme als der Westen.
      In Indien leben noch immer grosse Teile der Bevoelkerung wie im Mittelalter. Breitenbildung ist dort kaum vorhanden.
      Ich kann mir nicht vorstellen dass man mit Leuten die weder schreiben noch Lesen koennen grosses leisten kann.

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      Avatar
      schrieb am 15.11.08 10:16:21
      Beitrag Nr. 2.506 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 35.953.774 von Pank24 am 15.11.08 04:20:33Hi Pank,
      deine Einwände sind z.T. berechtigt.
      Clinton war ein wesentlich fähigerer Präsident, allerdings ganz so rosig war es unter seiner Ägide auch nicht, berücksichtigt man eingegangene Verpflichtungen wie Medicare, Pensionslasten usw.,dann lösen sich auch seine "Überschüsse" in nichts auf.
      Der "militärische Komplex" ist derjenige, der als einziger noch substanzielle Beiträge zu Beschäftigung und BSP leistet.
      Die USA haben sich weitgehend deindustrialisiert (auch wenn es natürlich immer noch effiziente big player wie eine Microsoft gibt), sind stolz auf ihre "Dienstleistungsgesellschaft", aber gab es jemals das Paradoxon, dass eine Person oder ein Staat nachhaltig zu Wohlstand gelangten, indem sie oder er mehr Geld ausgaben als sie hatten? Das ist der eigentliche Kern der amerikanischen "Idiotie", der aber von Politikern (s. Paulson), Ökonomen und auch dem unwissenden Bürger propagiert wird. Die USA befinden sich in einer Sackgasse, aus der sie nicht mehr herauskommen. Und zwar auch deswegen, weil es nun leistungsbereite äußerst genügsame Wettbewerber gibt und zusätzlich Peak Oil vor der Tür steht.

      Leider muss ich mich nun aus dieser interessanten Diskussion ausklinken, bin 2 Tage unterwegs und anschließend 2 Wochen im Ausland und werde vielleicht erst im Dezember wieder posten können.
      Grüße, Algol
      Avatar
      schrieb am 15.11.08 16:23:37
      Beitrag Nr. 2.507 ()
      Fernsehtip für Hardcore Oiljunkies:

      Kabel 1 20:15 Mad Max Jenseits der Donnerkuppel

      damit ihr wißt, wie es in 20 Jahren zugeht. ;)
      Avatar
      schrieb am 15.11.08 17:26:58
      Beitrag Nr. 2.508 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 35.958.534 von Kostolany4 am 15.11.08 16:23:37den finde ich scheiße

      der zweite ist natürlich kult:D
      Avatar
      schrieb am 15.11.08 18:24:07
      Beitrag Nr. 2.509 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 35.959.002 von schlangenmeister am 15.11.08 17:26:58Hier mal was aus der Taipan-Werbung, die ich auch per Mail bekam:

      https://www.investor-verlag.de/sam/taipan/

      Weiß jemand, welche Aktien das sind ?

      Noch interessanter ist die Frage, ob das wirklich stimmt.
      Dann hätten wir nämlich eine sagenhafte Zukunft mit Elektroautos und kein Peak Oil Problem mehr.

      ;)
      Avatar
      schrieb am 15.11.08 18:27:15
      Beitrag Nr. 2.510 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 35.959.480 von Urlaub2 am 15.11.08 18:24:07Das "https" kommt doppelt vor.

      Man muß es löschen, damit der Link funzt.

      :D
      Avatar
      schrieb am 15.11.08 18:30:32
      Beitrag Nr. 2.511 ()
      :)hallo leute, mal ne frage an euch:

      ich habe ein zerti auf den Brent Crude Oil Futures.
      kann mir einer von euch sagen, welchen future ich bei der comdi ins depot stellen muß,der auch bis 22-23uhr gehandelt wird?
      Um den Kurs vom Basiswert sehen zu können,
      schaue ich momentan netdania oder videotext:cry:
      lg
      uwe
      Avatar
      schrieb am 15.11.08 18:58:51
      Beitrag Nr. 2.512 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 35.959.507 von Urlaub2 am 15.11.08 18:27:15Noch im Sommer waren wir uns hier einig, daß die Spekulation den Ölpreis kaum beeinflußt.

      Inzwischen kann man aber sehen, daß der Einfluß der Spekulation geradezu extrem ist.

      Ein Ölpreis von 57 Dollar ist genauso absurd wie 147 Dollar vor kurzem.

      Es sind offensichtlich Zwangsverkäufe von Hedgefonds und Rohstoffonds.

      Durch Kapazitäts-Abbau wird sich der Engpaß 2013/14 verschärfen.

      ;)
      Avatar
      schrieb am 15.11.08 22:13:40
      Beitrag Nr. 2.513 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 35.959.774 von Urlaub2 am 15.11.08 18:58:51Hallo Urlaub 2
      Die Annahme, dass die hohen Preise von damals durch Spekulation getrieben waren, waren doch reine „Spekulation“. Und nun zeigen die verfügbaren Daten und Untersuchungen doch auch, dass das nicht der Fall war.
      Zu dem Preisniveau jetzt: Wir haben einen extremen Contango! Also den müsste man interpretieren, dass der Markt deutlich steigende Preise erwartet. Anders ausgedrückt, es gibt eine Spekulation auf höhere Preise. „Spekulanten“ treiben also den Preis höher als er bei reiner Angebot und Nachfragesituation wäre.

      Offensichtlich ist der Einfluss der Spekulanten die die enorme Preisdifferenz durch den Contango nutzen indem sie physisch Öl horten gering, sonst würde es den Contango in dieser extremen Ausprägung gar nicht geben können. In einem früheren Post wurde angesprochen, dass durch die Finanzkrise die Marktteilnehmer eher zum Vorratsabbau tendieren.
      Was also der Fall ist: Es gibt zu wenig „Spekulation“ um den Preis hoch zu halten.
      Die Daten die wir aus den USA durch die EIA haben zeigen ja einen enormen Nachfrageeinbruch. Wie die weltweite Nachfrage aussieht ist noch nicht statistisch erfasst, aber selbst wenn die gar nicht zurückgegangen muss man bedenken, dass allein der Verbrauchsrückgang der USA deutlich über der tatsächlichen Förderdrosselung der Opec liegt.
      Angebotsseite: Der aktuelle IEA Monatsbericht deutet auf ein relativ hohes Förderniveau weltweit im Oktober hin von hier also kein Signal um den Preisverfall kurz oder mittelfristig zu stoppen.

      Was man als Fakt einfach hinnehmen muss: Die Preiselastizität beim Öl ist gering. Wenn die Nachfrage wegen schlechter Konjunktur einbricht hat das nun einmal starke Auswirkung auf den Ölpreis.
      Als die Wirtschaft noch brummte konnte man das in Form hoher Preise erkennen. Nun ist es halt umgekehrt.
      Der Anteil von Öl am BSP ist heute geringer als bei den beiden Ölkrisen, daher ist es nur logisch, dass die Preiselastizität auch geringer geworden ist. Deshalb sind die Preisausschläge auch wesentlich höher als damals.
      Avatar
      schrieb am 15.11.08 23:31:01
      Beitrag Nr. 2.514 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 35.959.774 von Urlaub2 am 15.11.08 18:58:51Ich gebe meinen Irrtum gerne zu: was kurzfristige Schwankungen angeht, ist der Einfluß der Spekulation wesentlich stärker, als ich angeneommen habe.
      Man muß ja seine Meinung immer mit der Realität abgleichen, um letzten Endes zu realistischeren Einschätzungen zu kommen.
      Das die exponentielle Steigerung der Preise der ersten Jahreshälfte nicht weitergehen konnte, war mir klar, aber die Heftigkeit des Absturzes hat mich schon überrascht. Allerdings habe ich die Strärke des Krise in den Finanzmärkten und der Realwirtschaft so nicht vorrausgesehen, die ein Hauptgrund für den starken Preisrückgang ist.
      Eine geglättete langfristige Chartlinie, die diese heftigen Schwankungen egalisiert, sagt allerdings dann doch wieder, wie sich die Angebots-Nachfrage-Relation entwickelt.
      Ich rechne nach wie vor damit, dass wir innerhalb der nächsten 5 bis 8 Jahre in die Phase der zunehmenden physischen Verknappung des Öls, insbesondere des Exportöls eintreten. Die nicht mehr bedienbare Nachfrage kann nur über höhere Preise eliminiert werden.
      Auch die neue Schätzung der IEA von 200 Dollar für 2030 (selbst inflationsbereinigt) halte ich vor diesem Hintergrund für viel zu niedrig. Aber immerhin bewegt sich die IEA mit großer Geschwindigkeit in die richtige Richtung. Die Schätzungen der WEO 2002 bis 2006 waren ja geradezu lächerlich.
      Avatar
      schrieb am 16.11.08 00:48:43
      Beitrag Nr. 2.515 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 35.961.823 von Triakel am 15.11.08 23:31:01was kurzfristige Schwankungen angeht, ist der Einfluß der Spekulation wesentlich stärker, als ich angeneommen habe.

      bei manchen kommt die erkenntnis spät ... zu spät

      ein blick auf den Chart (mein prognosen) die seit 2005 öffendlich zugäglich sind hätte diese erkenntnis früher gebracht;)
      Avatar
      schrieb am 16.11.08 00:53:56
      Beitrag Nr. 2.516 ()
      Anhand der verfügbaren Daten bleibe ich bei meiner Meinung: Der Ölpreis wird im Zeitraum größer als 2 Wochen nicht durch Spekulation beeinflusst!

      Der Vorteil der Finanzkrise ist, dass aufgrund der Nachfrageschwankung nun die Preiselastizität beim Öl genauer berechnet werden kann. Dies ermöglicht präzisere Modellrechnungen zur Ölpreisentwicklung für den ja interessanten Zeitraum wo das Angebot die Nachfrage nicht mehr bedienen kann.
      Aus dem Bauch heraus würde ich im Szenario mit einem Weltwirtschaftswachstum von 3% und 2 % Decline bei der Weltölförderung den Ölpreis auf über 300$ pro Barrel tippen.
      Basis für diese Spekulative Annahme ist die vergangene Situation: Wirtschaftswachstum 4% und Fördererhöhung 1% hat bis Nahe 150$ pro Barrel geführt.
      Dabei rechne ich mit pro Prozent Wirtschaftswachstum braucht man 0,5 % mehr Öl. Eine Unterdeckung von 1% bei der Ölförderung hat also zu fast 150$ pro Barrel geführt.
      Bei einem Wirtschaftswachstum von 3% und 2% Decline beträgt die Unterdeckung also 3,5%.

      Zugegeben, das ist natürlich alles sehr spekulativ, besonders die Frage ob ein Wirtschaftswachstum überhaupt noch möglich ist im Falle des Declines und wieder deutlich steigenden Ölpreisen.

      Persönlich bin ich vorsichtig geworden ob die maximale Laufzeit der verfügbaren call-Optionen von Ende 2012 ausreicht um der Weltwirtschaft genug Zeit geben wieder Tritt zu fassen. Trotzdem steige ich jetzt langsam wieder ein, nachdem ich leider zu spät ausgestiegen bin.
      Avatar
      schrieb am 16.11.08 09:30:47
      Beitrag Nr. 2.517 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 35.962.348 von Helmut112 am 16.11.08 00:53:56
      Helmut, volle Zustimmung zu der These, dass Spekulation keine relevante Rolle spielt. Triakel, ich fürchte, Du lässt Dich an diesem Punkt von der extrem starken Amplitude des Preissignals täuschen. Im Allgemeinen ist Spekulation oft eine Ursache für extreme Volatilitäten, da reale Veränderungen der Angebots-/Nachfragesituation extreme Preisausschläge regelmäßig nicht erklären können. Beim Öl scheint mir aber alles dafür zu sprechen, dass der Preis - auch schon über kurze Sicht - fast keinen spekulativen Einfluss zeigen kann und fast ausschließlich durch die reale Angebots-/Nachfragesituation bestimmt wird.

      Das Gegenargument des gesunden Menschenverstands ist es dann, dass sich die reale Angebots-/Nachfragerelation nicht binnen Wochen und Monaten dermaßen verschieben kann, wie es das Preissignal scheinbar anzeigt. Also muss es ja die Spekulation sein...

      Ich denke, dass Helmut hier die bessere Erklärung liefert: Schon kleine Verschiebungen in der Angebots-/Nachfragesituation führen beim Öl zu sehr, sehr großen Amplituden des Preissignals.

      Wir haben mittlerweile genug Daten, die uns zeigen, dass die Weltnachfrage (beinahe) stagniert, während die Förderung in 2008 gegenüber 2007 signifikant zugenommen hat.

      Die Nachfrage reagiert aufgrund der Wirtschaftskrise derzeit auf die billigeren Preise aber nicht positiv und das Angebot wird noch nicht wirksam eingeschränkt.

      Ein Beispiel:
      Nehmen wir an, der faire Preis läge bei 90 Dollar (Fördergrenzkosten "fully loaded") und Angebot und Nachfrage währen bei diesem Preis im Gleichgewicht. Jetzt soll die Nachfrage um nur ein Prozent sinken. Wie tief wird das den Preis drücken?

      Da Öl nicht physisch gelagert wird (nicht in relevanten Mengen in Bezug auf die Weltförderung), fällt der Preis genau so lange, bis die Nachfrage steigt oder die Förderung reduziert wird. Ob das bei 80 Dollar oder erst bei 50 oder erst bei 30 Dollar geschieht, das hängt von zahlreichen Daten ab, nicht zuletzt vom Zustand der Weltwirtschaft. Wenn - aus welchen konkreten Gründen auch immer - erst bei einem Preis von 50 oder 30 Dollar der 1%ige Angebotsüberhang beseitit wird, dann fällt der Preis wegen einer 1%igen Verschiebung in der Angebots-/Nachfragerelation um 50 oder 70% oder wie viel auch immer nötig ist, um ein neues Gleichgewicht zu finden. Alles ganz ohne Spekulation.
      Avatar
      schrieb am 16.11.08 09:49:57
      Beitrag Nr. 2.518 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 35.962.348 von Helmut112 am 16.11.08 00:53:56
      Helmut, ein Einstieg in Öl halte ich bei diesen Preisen für nicht verkehrt. In gewisser Weise haben sich die Ölbullen bei den Preisen im ersten Halbjahr 2008 ihr eigenes Grab geschaufelt, denn die extremen Preise haben der Weltwirtschaft geschadet und vielleicht wird man sich eines Tages im Rückblick einig sein, dass das zeitliche Zusammentreffen des Ölpreisschocks mit der katastrophalen Zuspitzung der Finanzkrise nicht nur ein merkwürdiger Zufall gewesen ist, sondern das Öl der Funken am Pulverfass war.

      Auf der anderen Seite schaufeln die Bären jetzt ihr Grab, denn offenkundig sind die heutigen Preise nicht mehr geeignet, die teuersten Explorationsprojekte mit vernünftigen Renditen zu rechnen, insbesondere beim Ölsand. Das wird mittelfristig wieder zu einer Anspannung der Angebots-/Nachfragesituation führen, weil ja Altquellen ständigem decline unterliegen.

      Für 2009 vermute ich persönlich eher schwache Ölpreise, aufgrund der weltwirtschaftlichen Lage und der entspannten Situation bei der Förderung. Die OPEC bleibt natürlich eine wildcard, weil sie das Angebot politisch verknappen könnte.

      Mit welchem Instrument arbeitest Du bei Deinem Einstieg? Mit einem Future oder mit einem OS?
      Avatar
      schrieb am 16.11.08 14:03:01
      Beitrag Nr. 2.519 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 35.962.348 von Helmut112 am 16.11.08 00:53:56Der Ölpreis wird im Zeitraum größer als 2 Wochen nicht durch Spekulation beeinflusst!

      die aussage ist Falsch !!!!!!!!!!

      Fakt ist 1999 haben bestimmte Investmentbanken beschloßen mit Öl ein spielchen zu machen dazu war es notwendig ein gute Storry unters Volk zu bringen. Dazu wurde China als der neue Megaölverbraucher bei jeder gelegenheit dargestellt. Es wurden dei Sogenannten Monsterscheine/zertifkate von Amro aufgelegt Barcli der große player war mit am Boot wie Man der zweite große Rohstoffhändler zu dem hat man den Ölfirmen es schmackhaft gemacht vermehrt auf öl und damit auf den Rohstoff den sie selbst so teuer als möglch verkaufffen wollen zu spekulieren.

      Die folge ist das Schell sprunghaft bis zum 3 fachen an Öl handelt als hart gesottener Daytrader wie auch als langfristspekulannt wie sei selbst brauchen bzw haben. Zu dem wurde neben der Nymex weitere Plattformen ICE genannt errichtet.

      Fazit ihr habt alle null Ahnung was beim Öl abging.




      [urlnymex-ice]http://www.trader-inside.de/files/amaranthterminboers_1_136.gif[/url]
      weitere artikel dazu [urlhier]http://www.trader-inside.de/viewtopic.php?t=2251&postdays=0&postorder=asc&start=125[/url] und [urlhier Das Futures-Spiel]http://www.trader-inside.de/viewtopic.php?t=2251&postdays=0&postorder=asc&start=175[/url] usw .....
      Avatar
      schrieb am 16.11.08 14:08:51
      Beitrag Nr. 2.520 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 35.965.235 von SLGramann am 16.11.08 09:49:57Hallo SLGramann
      Ich arbeite mit OS.
      Mit Futures habe ich keinerlei Erfahrung. Im Prinzip bin ich da sehr interessiert, weil ich vermute, dass man mit diesem Instrument weniger Kosten hat. Du hast ja einen Link angegeben aber aus dem werde ich auch nicht schlauer. Hast du einen Link wo die Funktionsweise genau erläutert wird, bzw. vor allem wie das Handeln dann für mich in der Praxis funktioniert.
      Avatar
      schrieb am 16.11.08 14:21:51
      Beitrag Nr. 2.521 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 35.965.096 von SLGramann am 16.11.08 09:30:47Helmut, volle Zustimmung zu der These, dass Spekulation keine relevante Rolle spielt. Triakel, ich fürchte, Du lässt Dich an diesem Punkt von der extrem starken Amplitude des Preissignals täuschen. Im Allgemeinen ist Spekulation oft eine Ursache für extreme Volatilitäten, da reale Veränderungen der Angebots-/Nachfragesituation extreme Preisausschläge regelmäßig nicht erklären können. Beim Öl scheint mir aber alles dafür zu sprechen, dass der Preis - auch schon über kurze Sicht - fast keinen spekulativen Einfluss zeigen kann und fast ausschließlich durch die reale Angebots-/Nachfragesituation bestimmt wird.

      Ja die Rolle der Spekulation bleibt wohl umstritten. Manche meinen ja, es sei alles bloß eine Spekulationsblase gewesen. Das scheint mir recht abwegig. Andererseits ist die Rolle der Spekulation wohl auch unterschätzt worden.

      Letztendlich bildet ja ein Markt den Ölpreis, daher ist er nie ganz genau am fundamental "gerechten" Wert, ähnlich wie bei Aktienmärkten. Schätzungsweise waren die 140 und 150 beim Ölpreis etwas exzessiv und vielleicht sind es die ca. 50 $ auch schon wieder...

      Alles in allem glaube ich aber nach wie vor, dass der Preis stark von Angebots-Nachfragerelationen geprägt ist. Wenn es auch nur einen geringen Überhang von Ang. oder Nachfr. gibt, kippt das System extrem.

      Anfang 2008 war das Angebot kaum noch in der Lage die Nachfrage zu befriedigen = Preisexzesse nach oben.

      Derzeit scheint die Nachfrage hinter das Angebot zurückzufallen = Preise werden butterweich.

      Dies ist natürlich nur eine Interpretation der Daten, aber die Angebots-Nachfragerelationen und die Preisentwicklung passen schon verdächtig gut zueinander...
      Avatar
      schrieb am 16.11.08 15:28:42
      Beitrag Nr. 2.522 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 35.967.295 von Assetpfleger am 16.11.08 14:21:51Ja die Rolle der Spekulation bleibt wohl umstritten. Manche meinen ja, es sei alles bloß eine Spekulationsblase gewesen

      die rolle ist glas klar !
      und es war eine Spekulationsblase ;) das ist Fakt

      an der blase bastelten Ölfirmen Investmenstbanken und diverse Emidenten weltweit ..... die alle damit verdienten zu dem wurde geschickt über die medien ein hyp erzeugt von Rebellen in Nigeria über dei jeden tag berichtet wurde zu china die mehr Öl brachten zu jeden Pfurz und Rylp´ser den Anmintrottel aus dem irak sagte ...angeblich sagte plus durch das Internet weit vertreitungs mögliche ÖlPeakblödsinn das zwar irgendwann stimmen wird aber nicht jetzt ........;)
      Avatar
      schrieb am 16.11.08 20:50:55
      Beitrag Nr. 2.523 ()
      Gefahren für die Ölnachfrage: Autoindustrie bedroht? Hessens Ministerpräsident schlägt Schutzschirm auch für Automobilindustrie vor:

      http://www.handelsblatt.com/politik/deutschland/wir-spannen-…
      Avatar
      schrieb am 17.11.08 09:02:48
      Beitrag Nr. 2.524 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 35.970.237 von Assetpfleger am 16.11.08 20:50:55Asset,
      "Gefahren für die Ölnachfrage" klingt etwa so, wie der Satz "Bei fortgestzter und sich vertiefender Krise droht die ernsthafte Gefahr, dass die weltweiten Ölreserven 3 Jahre länger reichen."

      :laugh:
      Avatar
      schrieb am 17.11.08 09:59:20
      Beitrag Nr. 2.525 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 35.974.832 von Triakel am 17.11.08 09:02:48nur schwachmaten ..... die autoindustrie hat diverses verpennt wo bei die ausnahme Toyota ist die voll auf den Hyprit zu setzt und sich zum größten autostückverkäufer gemausert hat !

      und wenn dumdeutschlands autoindustrie nicht umdenkt haben sie keine existenzberechtigung so einfach ist das ;)
      Avatar
      schrieb am 17.11.08 10:47:14
      Beitrag Nr. 2.526 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 35.975.482 von oegeat am 17.11.08 09:59:20Deutschlands Automobilindustrie haelt sich noch erstaunlich gut.
      Der Toyota Hybrid kostet noch ein wenig.
      Den Dacia ( Ranault) Diesel gibts fuer ca. 12 000 Euro.
      4,6 l / 100 km.
      Ab 2009 dann auch Erd(Bio)Gas.
      Braucht dann ein wenig mehr.
      Auf die Idee Bio(Erd)gas und Hybrid ist leider noch niemand gekommen.
      Insbesondere da die meisten Tagesfahrleistungen ( 75% ) unter 40 km sind.
      Avatar
      schrieb am 17.11.08 11:59:48
      Beitrag Nr. 2.527 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 35.974.832 von Triakel am 17.11.08 09:02:48Klar, kommt es auf den Zeitraum an.

      Auf 100 Jahre gerechnet - und schon lange davor - haben wir massivst das Angebotsproblem beim Öl.

      Kurzfristig ist aber die Frage wie sehr die Nachfrage einbricht. Ich möchte das hier ansprechen, um nicht einseitig pro Peak Oil zu reden, sondern differenziert, wie wir ja bisher diskutiert haben.

      Die 2. Weltwirtschaftskrise halte ich aber trotzdem noch nicht für sicher.
      Avatar
      schrieb am 18.11.08 07:54:51
      Beitrag Nr. 2.528 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 35.948.239 von SLGramann am 14.11.08 15:49:18
      Weiterer Bericht, dass die derzeitigen Ölpreise den Ausbau der Förderung für die mittlere Zukunft bremsen. Insbesondere Ölsand rechnet sich derzeit nicht mehr, wenn es um teure, neue Projekte geht.

      Nov. 17 (Bloomberg) -- Petro-Canada, the country's third- largest oil company, said it again delayed a plan to build an oil-sands upgrader estimated to cost as much as C$12.5 billion ($10.1 billion) on rising costs and falling oil prices.

      ...

      ``The writing had been on the wall for the upgrader,'' said Jim Hall, who oversees about C$1 billion at Mawer Investment Management in Calgary, including 116,000 Petro-Canada shares. ``It would have been a marginal project at $120 or $130 oil, so at $60 it's a non-starter.''


      http://www.bloomberg.com/apps/news?pid=20601082&sid=aZr5Xly9…
      Avatar
      schrieb am 18.11.08 08:13:18
      Beitrag Nr. 2.529 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 35.985.779 von SLGramann am 18.11.08 07:54:51Ganz kurz,
      volle Zustimmung beim Thema Ölpreis+Spekulation.

      Was den Link betrifft, so widerlegt er auch einen weit verbreiteten Irrglauben, nämlich den an die "Effizienz" des Marktes. Der Markt ist völlig blind für das, was kommt, er reagiert nur sehr kurzfristig auf den aktuellen Preis. Diese Projekte benötigen aber lange Vorlaufzeiten.
      Avatar
      schrieb am 19.11.08 11:36:30
      Beitrag Nr. 2.530 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 35.985.925 von Algol am 18.11.08 08:13:18ja öl war rein spekulation ....

      die blase ist geplatzt [urlnach dem klicken im brauser auf aktualisieren klicken !!!;) ]http://tinyurl.com/6qullb[/url]

      in 10 jahren hören wir uns wieder ein geschichterl an von peakirgendwas :laugh:
      Avatar
      schrieb am 19.11.08 14:15:54
      Beitrag Nr. 2.531 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 35.985.925 von Algol am 18.11.08 08:13:18Dazu auch ein Schnipsel aus dem Bereich Politik:

      Hessische SPD revidiert Energieprogramm:
      (Zitat aus dem Spigel vom 17.11.2008)
      "Damit werden auch weite Teile des unrealistischen Energieprogramms obsolet, mit dem Ypsilanti und Scheer die Wähler überzeugen wollten. Bis 2025 sollte der kompletten Strombedarf des Industrielandes Hessen mit Windrädern, Solaranlagen, Geothermie, Biomasse und Wasserkraft gedeckt werden. In Schäfer-Gümbels (Anmerkung: Schäfer-Gümbel ist der neue Spitzenkandidat der SPD bei der kommenden Landtagswahl) Plänen spielen nun auch fossile Brennstoffe, wie Gas, Kohle oder Öl eine Rolle".

      -----

      Dies könnte ein Einzelfall sein, aber wahrscheinlich vollzieht nicht nur die hessische SPD derzeit eine Rolle rückwärts zu den fossilen Energien. Sehr schön auch dies mit "Realismus" bzw. "unrealistisch" zu begründen.
      Avatar
      schrieb am 19.11.08 14:17:22
      Beitrag Nr. 2.532 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.003.446 von Assetpfleger am 19.11.08 14:15:54Korrektur heisst natürlich:

      (Zitat aus dem Spiegel vom 17.11.2008)
      Avatar
      schrieb am 19.11.08 14:46:52
      Beitrag Nr. 2.533 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.003.446 von Assetpfleger am 19.11.08 14:15:54Was wir jetzt erleben, ist so ziemlich der worst case hinsichtlich des ohnehin verspäteten, aber wenigstens um so entschlosseneren Umstiegs auf nichtfossile Energien.
      Die Finanzkrise bremst start-up-Firmen im Energiebereich aus, behindert entscheidend das Wachstum bereits bestehender Firmen im Bereich Solar/Wind usw., zwingt den Staat, massiv Banken zu stützen, anstatt größere Beträge in die Energieforschung zu investieren...
      Und die Autobauer sind mit dem Überleben oder wenigstens mit der Krisenbewältigung beschäftigt und werden kaum entschlossen E-Cars und ähnliches pushen.
      Und auch der Verbraucher glaubt uf Grund der massiv eingebrochenen Öl- und demnächst auch Gaspreise, Peak Oil und Gas wären ein Phantasieprodukt von irgendwelchen Spinnern. (siehe auch die Aussage unseres Board-Schwachmaten).

      Tja, dümmer kann es wirklich nicht laufen. Und in wenigen Jahren, wenn die Öl- und Gaspreise in völlig neue Regionen klettern, ist wieder eine Chance verpasst, einen halbwegs geordneten Übergang hinzubekommen.
      Avatar
      schrieb am 19.11.08 15:11:16
      Beitrag Nr. 2.534 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.003.846 von Triakel am 19.11.08 14:46:52Tja, so ist es wohl. Neue Firmen im Energiebereich sind zarte Pflänzchen - die jetzt verkümmern. Ob der Outout großer Ölfelder zeitweilig etwas runtergefahren wird wegen der niedrigen Preise oder Ölsand langsamer erschlossen wird ist nicht so wild, denn das sind ENtwicklungen die man jederzeit umkeheren kann, denn es gibt keine technologische Schranke.

      Bei neuen Projekten etwa der Wasserkraft, kann aber die derzeitige Finanzierungssituation, die allgemeine Unsicherheit und eine Rezession alles Neue ersticken.

      In 3 jahren haben wir das 2008er Problem wohl wirklich wieder. Obwohl man muss abwarten wieviel an Alternativen bis dahin gebaut werden, aber es ist klar dass die finanziellen und ökonomischen Rahmenvariablen sich deutlich verschlechtert haben.
      Avatar
      schrieb am 19.11.08 22:36:41
      Beitrag Nr. 2.535 ()
      Das ist die Vorstellung der IEA von der zukünftigen Ölversorgung:



      [urlQuelle The OilDrum]http://www.theoildrum.com/[/url]

      Chapter 10, p 243 of IEA WEO 2008 says this:

      On this basis, we estimate that the average observed decline rate worldwide is 6.7%. Were that rate applied to 2007 crude oil production the annual loss of output would be 4.7mmbpd.

      Diese Wahnsinns-Declinerate soll durch die riesigen Posten "yet to be found" und "yet to be developed" überkompensiert werden und zu einer Gesamtölförderung von 106 Mio bpd führen. Das halte ich für grotesk.
      Avatar
      schrieb am 20.11.08 15:51:19
      Beitrag Nr. 2.536 ()
      Ölpreis fällt erstmals seit rund drei Jahren unter 50 US-Dollar


      Brent-Rohöl ($ pro Barrel)
      Typ: Index | WKN: 3788000
      19.11.2008, 00:00
      48,93
      −2,44 −4,75 %


      Avatar
      schrieb am 20.11.08 17:12:45
      Beitrag Nr. 2.537 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.017.685 von Dantyren am 20.11.08 15:51:19Der Chart ist glasklar in seiner Aussage:
      Im Juni 2009 bekommen wir für jedes Barrel, das wir den Exporteuren abnehmen, noch 30 Dollar in die Hand gedrückt.

      Ich mag Charttechnik. Bei solchen Aussichten...
      Avatar
      schrieb am 20.11.08 17:52:08
      Beitrag Nr. 2.538 ()
      Die Deutsche Bank rechnet nunmehr mit einem Ölpreis von 40 Dollar in 2009 aufgrund fallender Förderkosten:

      NEW YORK (Reuters) - Oil prices could fall to as low as $40 a barrel next year as more efficient refining capacity comes online and production costs for some regions fall, Deutsche Bank said in a Wednesday research note.

      http://www.reuters.com/article/GCA-Oil/idUSTRE4AI7DT20081119


      Die FAZ geht davon aus, dass keine Ölsand-Firma mehr Gewinne macht:

      Mit besonderer Spannung verfolgen Fachleute, wie sich die Verarbeiter von Ölsand in Kanada verhalten. Es gilt als sicher, dass keines dieser Unternehmen zu den gegenwärtig herrschenden Ölpreisen noch rentabel arbeiten kann. Zur allgemeinen Produktionsentwicklung bei Öl heißt es, sie hänge nicht nur vom Ölpreis, sondern besonders davon ab, wie die Produzenten die Dauer der konjunkturellen Talfahrt und damit auch die ihrer Durststrecke einschätzen.

      http://www.faz.net/s/Rub58BA8E456DE64F1890E34F4803239F4D/Doc…
      Avatar
      schrieb am 20.11.08 18:18:18
      Beitrag Nr. 2.539 ()
      wie 30 dollar, ich dachte es gibt bald kein öl mehr und werden auf die 200 zusteuern:laugh: oh man diese experten! öl wird es in 300 jahren noch geben
      Avatar
      schrieb am 20.11.08 18:27:09
      Beitrag Nr. 2.540 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.020.244 von ichkaufnach am 20.11.08 18:18:18Was heißt in 300 Jahren! Selbst in tausenden Jahren wird man irgendwo noch ein paar Barrel aus dem Boden holen.
      Es ist sicher: Erdöl geht nie zu Ende.
      Ist doch tröstlich, oder?
      Avatar
      schrieb am 20.11.08 18:32:27
      Beitrag Nr. 2.541 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.019.171 von Triakel am 20.11.08 17:12:45:laugh:
      Avatar
      schrieb am 20.11.08 18:36:32
      Beitrag Nr. 2.542 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.010.590 von Kostolany4 am 19.11.08 22:36:41Etwas optimistisch wie ich finde: Peak Oil ohne Peak Energie und auch nur geringe Probleme.

      Den Decline der derzeitigen Ölfelder geben sie ja genug wieder. Aber dass die Felder, die man neuanschliesst oder sogar neu entdeckt - wo bitteschön? - alleine reichen um die Weltölförderung bis 2030 im wesentlich konstant zu halten - abwegig.

      Außerdem alles nur fossile Energien. Man müsste Biodiesel, Holz und Solar, Wind und Wasser die Elektroautos speisen stark miteinbeziehen, um ein realistisches Bild zu zeichnen.
      Avatar
      schrieb am 21.11.08 01:08:05
      Beitrag Nr. 2.543 ()
      TROTZ NIEDRIGER PREISE
      Experten warnen vor akuter Ölknappheit

      Deutsche Geoforscher schlagen Alarm: Schon in wenigen Jahren droht weltweit eine Erdölknappheit. Trotz gestiegener Anstrengungen bei der Suche sind die Erdölreserven im vergangenen Jahr erstmals nicht weiter gewachsen.

      http://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/0,1518,591688,00.ht…

      Quelle: Der Spiegel
      Avatar
      schrieb am 21.11.08 16:02:11
      Beitrag Nr. 2.544 ()
      IEA fürchtet 2010 neue Ölpreis-Explosion

      Die Internationale Energieagentur IAE befürchtet angesichts sinkender Investitionen in die Ölförderungen eine neue Ölpreisexplosion. "Wir beobachten mit erheblicher Unruhe, dass im Nahen Osten, Nordamerika und anderswo gebremst wird. Wir brauchen jährlich um die 380 Mrd. Dollar (303 Mrd. Euro) Investitionen, um auf dem jetzigen Produktionsniveau zu bleiben", sagte Fatih Birol, Chefökonom der IAE.

      Würden die Investitionen wegen des wirtschaftlichen Abschwungs gesenkt, „stehen wir vor unzureichenden Kapazitäten, wenn die Wirtschaft wieder Fahrt aufnimmt.“ Die IAE erwartet daher einen baldigen Wiederanstieg des Ölpreises. „Wir halten in 2010 Ölpreise für möglich, die das deutlich überschreiten, was wir in diesem Jahr gesehen haben“, sagte Birol und nannte als Preis deutlich über 150 Dollar pro Barrel (je 159 Liter). Wie rasch der Preis anziehe, hänge auch davon ab, wie gut die USA und China die aktuelle Wirtschaftskrise bewältigten.

      Für Europa sieht Birol kurzfristig eine deutlich steigende Abhängigkeit von Öl und Gas. „Keine Region wird in den kommenden Jahren eine derartige Zunahme dieser Abhängigkeit sehen wie die Europäer“, sagte Birol voraus. Die eigenen Ressourcen gingen zur Neige und eine Reihe von Kernkraftwerken von Großbritannien bis hin zu Deutschland würden nicht mehr betrieben werden.

      [urlSalzburger Nachrichten]http://www.salzburg.com/nwas/index.php?article=DText/u3b0rt-hzu9421~g_*ew_aa&img=&text=&mode=§ion=wirtschaft&channel=nachrichten&sort=[/url]

      Sehr gutes Statement von Fatih Birol !:)
      Ob der Zeitrahmen genau stimmt, ist nebensächlich. Niemand kann heute abschätzen, wie tief die Depression in USA ausfallen wird. Wenn Obama einen guten New Deal zuwege bringt, könnte es sogar schon vor 2010 dazu kommen.
      Avatar
      schrieb am 21.11.08 17:52:42
      Beitrag Nr. 2.545 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.010.590 von Kostolany4 am 19.11.08 22:36:41
      On this basis, we estimate that the average observed decline rate worldwide is 6.7%. Were that rate applied to 2007 crude oil production the annual loss of output would be 4.7mmbpd.

      Hi Kosto,

      nichts für ungut, aber in dem zugehörigen Artikel wird ja gerade die Methodik der IEA in Bezug auf die Ermittlung dieser decline-Rate angezweifelt.

      Bis auf weiteres sollte man wohl besser von 4 bis 4,5% ausgehen. Indes ist auch das eine beachtliche Größenordnung und es gilt dabei immer der Hinweis, den Triakel hier als erster eingebracht hat, dass tendenziell die Ersetzung jeder wegfallenden Menge im Altbestand durch neue Projekte nur um den Preis eines immer höheren Aufwands geschehen kann.

      Um aus einem anderen "WEO-watch"-Artikel von TOD zu zitieren:

      Therefore, in the US, and subsequently the world, geologic limits have trumped technological advances, and so we reiterate: the arguments about how much oil is left in the ground misses the point - what is important is not the total oil remaining but how much we can get out at a significant energy profit. Unfortunately this amount is likely not large, and this increasing differential between gross and net will only exacerbate Peak Oil. Economics will eventually reflect decreasing energy profits, and even though the price of oil has dropped below what it costs to produce a barrel in many oil-producing countries this will only guarantee larger oil production problems in the (not far off) future. Fancy economic theory will have no ability to change these physics (Hall et al., 2008). As usual, in the long run Mother Nature holds the high cards.
      Avatar
      schrieb am 21.11.08 18:03:34
      Beitrag Nr. 2.546 ()
      Eines habe ich in den letzten 2 Jahrzehnten gelernt :
      Glaubt nicht jeden Mist den " Experten "verzapfen !
      Vor wenigen Jahren als der Ölpreis bei 40 Dollar lag war es möglich die Förder Kapazitäten auszubauen, jetzt wo der Preis binnen weniger Jahre um 20 % höher liegt soll das nicht mehr möglich sein, wo jetzt doch auch der Preis der meisten Metalle massiv zusammengebrochen ist. - Mir scheint hier liegt typ. Lobbyarbeit für die Ölproduzenten vor !
      Fraglich ist zudem ob die Wirtschaft überhaupt wieder anspringt ,der Kursverlauf vieler Aktien spricht nicht dafür, vielleicht gehen die grossen Autobauer in den USA alle pleite, dann gibt es auch dort warscheinlich fast nur noch sparsame sparsame Fernostautos
      Avatar
      schrieb am 21.11.08 20:41:37
      Beitrag Nr. 2.547 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.036.066 von SLGramann am 21.11.08 17:52:42Genau richtig. Die Nettoenergieausbeute pro Barrel sinkt tendenziell von Jahr zu Jahr, sowohl in den konventionellen Feldern, als auch erst recht im immer größer werdenden Anteil der unkonventionellen Förderung. Wenn die Hälfte des förderbaren Öls gefördert ist, dann ist schon weit mehr als die Hälfte der aus Öl gewinnbaren Nettoenergie verbraucht.
      Und ich behaupte mal aus dem Bauch heraus, dass 10 oder 15% des prinzipiell TECHNISCH förderbaren Öls NIE gefördert werden, weil der Energieinput weit über dem Energieoutput liegt. Beispiele dafür sind kleinere Tiefssevorkommen oder tiefliegende Ölsände mit geringerem Ölgehalt, die jetzt natürlich eifrig zu den Ressourcen dazugerechnet werden.

      Und nie vergessen: Peak Oil und die nachfolgende Declinerate der Förderung sind für uns Quasi-Habenichtse völlig uninteressant. Ausschlaggebend ist für uns alleine Peak Exportoil und die nachfolgende Declinerate beim Exportöl.

      Die gegenwärtig beginnede Weltwirtschaftskrise scheint diese Zusammenhänge unwichtig werden zu lassen. Aber der Schein trügt. Die Krise überdeckt diese Gesetzmäßigkeiten nur, setzt sie aber nicht außer Kkraft.

      @ Kosto,
      Birol ist ein kluger Mann. Und wenn er jetzt 380 Mrd Dollar Investitionen anmahnt, um die jetzige Fördermenge nur aufrechtzuerhalten, dann muss er in einigen Jahren 500 Mrd, 600 Mrd, 700 Mrd... anmahnen. Denn die neuen Projekte werden fortlaufend im Durchschnitt technisch anspruchsvoller und teurer.
      Also spielt nicht nur das EROEI eine Rolle, sondern auch das finanzielle Input-Output-Verhältnis eine Rolle.
      Bis hin zu der Schwelle, von der an sich eine Verbrennung in Motoren schon aus wirtschaftlichen Gründen verbietet und nur noch hochwertige stoffliche Wertschöpfung als Option übrigbleibt.
      Avatar
      schrieb am 22.11.08 12:57:44
      Beitrag Nr. 2.548 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.036.216 von ernestokg am 21.11.08 18:03:34Ist doch voellig Wurst, ob die Autohersteller in den USA Pleite gehen. Die Menschen werden sich dann andere Fahrzeuge kaufen, kein Ami verzichtet auf sein Auto !

      Zitat." Fraglich ist zudem ob die Wirtschaft überhaupt wieder anspringt ,der Kursverlauf vieler Aktien spricht nicht dafür "

      Selten so einen Schwachsinn gelesen... Nein, die Witschaft wird nie wieder anspringen- wir fallen zurueck in das Dinosaurierzeitalter .... :laugh::laugh:
      Avatar
      schrieb am 22.11.08 13:03:14
      Beitrag Nr. 2.549 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.038.228 von Triakel am 21.11.08 20:41:37Die gegenwärtig beginnede Weltwirtschaftskrise scheint diese Zusammenhänge unwichtig werden zu lassen. Aber der Schein trügt. Die Krise überdeckt diese Gesetzmäßigkeiten nur, setzt sie aber nicht außer Kkraft.

      Genau so sehe ich es auch.Wäre dieser Wahnsinn, leben auf Pump weiter gegangen, hätten wir in wenigen Jahren Engpässe in der Ölförderung bekommen.
      Avatar
      schrieb am 22.11.08 13:08:11
      Beitrag Nr. 2.550 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.036.216 von ernestokg am 21.11.08 18:03:34" .. Fraglich ist zudem ob die Wirtschaft überhaupt wieder anspringt ,der Kursverlauf vieler Aktien spricht nicht dafür ... "

      Da schließe ich mich meinem Vorredner an.

      Ich mag solche fundamental gut unterlegten Analysen ...
      Avatar
      schrieb am 22.11.08 13:12:52
      Beitrag Nr. 2.551 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.019.876 von SLGramann am 20.11.08 17:52:08Die Deutsche Bank rechnet nunmehr mit einem Ölpreis von 40 Dollar in 2009 aufgrund fallender Förderkosten

      Bitte erklaert mir das mal, aufgrund fallender Foerderkosten .....
      Drehen wir nun einfach den Wasserhahn auf und es kommt Oel raus ?
      Sind ploetzlich tausender Risenoelfelder aufgetaucht , wo ich nur einen Spaten in die Erde rammen muss, und es spritzt Oel raus ? Muss Oel icht mehr transportiert werden ?
      Was fuer ANALysten, vor 4 Monaten noch 200-1000 $ nun kann es gar nicht tief geug sein:mad:
      Avatar
      schrieb am 22.11.08 13:32:22
      Beitrag Nr. 2.552 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.044.278 von Procera am 22.11.08 13:12:52Die Deutsche Bank rechnet nunmehr mit einem Ölpreis von 40 Dollar in 2009 aufgrund fallender Förderkosten

      Scheinbar ist die Deutsche Bank davon überzeugt das es genug Dumme gibt, die diesen Stuss auch glauben anderst würde sie so etwas auch nicht veröffentlichen.
      Avatar
      schrieb am 22.11.08 13:35:23
      Beitrag Nr. 2.553 ()
      Ich glaube mittlerweile auch daran das der Kurs auf 40 Euro runtergeprügelt wird.Ich bin aber auch der Meinung das er in 3 Jahren wieder bei 150 Dollar oder noch mehr steht.
      Avatar
      schrieb am 22.11.08 13:41:48
      Beitrag Nr. 2.554 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.044.375 von AHEO am 22.11.08 13:35:23mittlerweile glauben alle an 40 $ oder noch tiefer....

      Das stoert mich nun genauso wie alle an 150-1000 dachte vor ein paar Monaten

      Aber mal im ernst, fuer unter 30 $ kann doch fast keiner mehr Oel produzieren-woher soll es dennn kommen ? zudem sind die meisten ja noch staatlich un der Staat braucht schon seine 70 $ fuer den Staatshaushalt ..
      Avatar
      schrieb am 22.11.08 16:05:01
      Beitrag Nr. 2.555 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.044.407 von Procera am 22.11.08 13:41:48Aber mal im ernst, fuer unter 30 $ kann doch fast keiner mehr Oel produzieren-woher soll es dennn kommen

      Genau das ist ja das Problem.Wenn die Investitionen in der Branche ausgehen wird bald viel weniger gefördert und treibt wieder die Preise.Es ist ja nicht so das man den Hahn aufdreht und es läuft schon Öl.
      Avatar
      schrieb am 22.11.08 17:05:55
      Beitrag Nr. 2.556 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.044.905 von AHEO am 22.11.08 16:05:01Procera willst jetzt in 2 Threads die antwort lesen ..oder wie :mad:


      die verkauffen immer mal weniger mal mehr das weniger ist ein bruchteil weniger ..... und reine kosmetik

      die brauchen GELD um zu leben und MÜSSEN was verkauffen um jeden Preis zu dem was wollen die Affen den - vor 2000 bekamen die um die 20$ für das Fass und das bei geringeren Gesammtvolumen das sie verkaufften ....... die gierigen Affen müssen sich wie die ganze Welt in einer Wirtschaftskriese halt üblich einschränken ... und das eh nur einen bruchteil den sie bekommen in Summe bei Kursen von 40$ noch immer mehr als vor 2000.

      das sit der punkt ...
      und da sag ich dir ALLE LÜGEN wenn die sagen 60$ kostet die Produktion ....... dann glaube ich das nicht und wenn doch dann ist dir frage wann begannen die zu Produzieren ? vor 2005 ? dann haben die schon damals lauffend ein minus gemacht den da überstieg Öl den kurs von 60.-

      Fazit in der Ölbrange wird gelogen so wie in vielen anderen bereichen auch ....... und keiner kanns überprüfen .. das beginnt mit den Vorräten und endet mit den Produktionskosten.


      schreib ich dir drüben plus

      4. Die Förderkosten sind weit niedriger als 100 Dollar per Barrel:
      Auch wenn die Kosten der Erdöldienstleister steigen, lagen die Förderkosten von Shell pro Rohöleinheit 2006 bei etwa neun Dollar, rechnet die Energie-Research-Firma John S. Herold. Die Förderkosten für die saudiarabische Aramco dürften vier bis fünf Dollar je Barrel betragen. Die Gesamtkosten für die Neuproduktion – die sowohl Kapital- und Betriebskostenkomponenten umfassen – in den schwierigsten Förderregionen, wie etwa in den kanadischen Ölsandgebieten, belaufen sich auf vielleicht 30 Dollar je Barrel. Die Rohölpreise können heftige Einbußen erleiden, ohne dass dadurch irgendein Förderprojekt unwirtschaftlich wird.

      [urlthread drüben]http://www.wallstreet-online.de/diskussion/1128185-neustebeitraege/oel-jetzt-schnell-richtung-150-dollar-oel-der-fundamentale-info-meinungs-und-nachrichtenthread-oh[/url]
      Avatar
      schrieb am 22.11.08 18:08:41
      Beitrag Nr. 2.557 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.045.047 von oegeat am 22.11.08 17:05:55Aber oegatlein,
      es geht doch garnicht um irgendwelche durchschnittlichen Förderkosten aus konventionellen Feldern. Es geht um die Förderkosten und die darin enthaltenen Projektkosten für neue Felder, Tiefseevorkommen, Ölsandprojeklte usw, die nötig sind, um den zunehmenden Rückgang aus alten Feldern zu kompensieren oder leicht überzukompensieren. Und jedes Jahr werden die Projekt- und Förderkosten für neu zu erschließende Vorkommen durchschnittlich etwas höher, werden durchschnittlich technisch anspruchsvoller und bedingen einen höheren Energieeinsatz pro Barrel.
      Also mit anderen Worten: die Ölpreise, bei denen ausreichende Ersatzkapazitäten für wegbrechende alte Kapazitäten überhaupt profitabel sind, steigen von Jahr zu Jahr tendenziell an. Wenn die Ölpreise unter dieser Schwelle liegen, bei denen die neuen, teureren Projekte profitabel sind, entstehen eben nicht genügend neue Ersatzkapazitäten, was auf mittlere Sicht zu Verknappungen und zu einem erneuten extremen Anstieg der Ölpreise führt.

      Niedrige Ölpreise mögen ja für den Moment angenehem sein und außerdem noch Dein gewaltiges Ego als bärischer Ölpreisprophet stärken, mittelfristig, auf Sicht weniger Jahre, können sich solche Preise jedoch sehr schnell rächen.

      Die wahrscheinlichste Entwicklung: die jetzt schon sichtbare extreme Volatilität wird eher noch zunehmen, bei tendenzieller Zunahme des durchschnittlichen Preislevels.
      Und eine hohe Preisvolatilität ist für die Writschaft genau so schädlich, wie ein andauernder hoher Preis, weil keinerlei Planungssicherheit für die Energiekosten mehr vorhanden ist.
      Avatar
      schrieb am 23.11.08 01:04:35
      Beitrag Nr. 2.558 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.045.243 von Triakel am 22.11.08 18:08:41Und eine hohe Preisvolatilität ist für die Wirtschaft genau so schädlich, wie ein andauernder hoher Preis

      Eine gelegentliche Preisspitze kann aber auch heilsame Schocks auslösen, wie man am Einbruch der amerikanischen SUV-Verkäufe sehen kann.

      Die Ölpreisspitze hat ohne Zweifel die Sensibilität für Energiesparen geschärft, auch bei mir. Wenn ich an unseren alten Golf III TDI denke, der 5,7 Liter (all-year) brauchte, kriege ich nostalgische Gefühle.

      Instinktiv spüren die meisten Leute, daß es in Zukunft eng werden könnte mit der Energie. Bei mobile.de werden zur Zeit 1075 (!) Phaetons angeboten - von 1500 die jemals gebaut wurden. Die Leute merken, daß es Schwachsinn ist, ein 15-Liter-Auto zu fahren. Sie ändern ihr Verhalten.

      Daher haben diese Preisspitzen eine Lenkungsfunktion hin zu einer energiesparenderen Verhaltensweise, lassen aber noch Luft für dahingehende Investitionen, gottseidank.

      Die Oszillationen können in Zukunft durchaus heftig sein, da durch den Einfluß der Spekulanten jede Bewegung verstärkt wird. Uns steht wahrscheinlich eine riesige Achterbahnfahrt des ölpreises bevor.
      Avatar
      schrieb am 23.11.08 10:29:37
      Beitrag Nr. 2.559 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.046.199 von Kostolany4 am 23.11.08 01:04:35Kosto,
      ich gebe Dir durchaus recht. Aber man sollte die heilsame Wirkung gelegentlicher Preisspitzen auch nicht überbewerten bei der breiten Masse der Bevölkerung. Viele vergessen die Lektion sehr schnell wieder, wenn die Preise durch eine Krise auf niedrigem Niveau liegen. Insbesondere in den Ländern, in denen Bezin nicht so hoch besteuert wird, wie in Deutschland. In den USA sind die Preise für eine Gallone von über 4 Dollar auf aktuell unter 2 Dollar gefallen. Ein verhängnisvolles Signal, das suggeriert: "Alles nicht so schlimm."
      Deine eigene Einstellung zum Thema Energie und Öl darfst Du nicht verallgemeinern, denn Du bist ohnehin schon sensibilisiert dafür und denkst über den Moment hinaus. Die Mehrheit der Menschen tut das leider nicht.
      Am Schlimmmsten wäre es, wenn dieses niedrge Preisniveau sich durch die Krise für einige Jahre etablieren sollte, somit die nötigen Preissignale für ein entschlosseenes Umsteuern ausbleiben und Alternativen nicht in ausreichendem Maß nachgefragt werden.
      Wenn dann in einigen Jahren der nächste Boom ausbricht durch die in der Krise massiv ausgeweitete Liquidität kommnt es zu einem massiven Ölpreis- und Energiepreisschock, der anzeigt, dass wieder wertvolle Jahre vergeudet wurden. Und dann kommen wir ohnehin schon in die Phase, in der die Föderung und insbesondere die Weltölexportmenge von Jahr zu Jahr unwiederruflich sinkt, in immer größeren Jahresraten. Und wir sind wieder nicht vorbereitet, weil eben die Menschheit leider nicht nur aus Kostos, Assetpflegern, Punicamelons, Gramanns und (mit Verlaub) Triakels usw. besteht.
      Avatar
      schrieb am 24.11.08 11:59:01
      Beitrag Nr. 2.560 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.046.455 von Triakel am 23.11.08 10:29:37Viele vergessen die Lektion sehr schnell wieder, wenn die Preise durch eine Krise auf niedrigem Niveau liegen.

      Tja man sollte genau beobachten ob die Energiespar- und Ökowelle (ich formuliere es mal so) nicht wieder allzuschnell abebbt in der Rezession.

      Vor allem die Unterscheidung zwischen erzwungenem Sparen und überzeugungsgetragenem Handeln könnte wichtig sein. Dies insofern als Strukturen verändert werden.
      Gemäß dem hier diskutierten kybernetischen Modell wäre es zwar grundsätzlich egal, ob etwa eine Nachfrage wegen Umweltbewusstsein oder durch ökonomischen Zwang geringer wird.

      Allerdings muss man bedenken, dass Angebot und Nachfrage keine völlig homogenen Blöcke sind. Was etwa das Angebot angeht muss man unterscheiden zwischen variablem, so lange man genug Öl hat und nicht variablem, dass man erst ausbauen muss. Da Anlagenbau immer dauert ist die eine Frage von politischen Entscheidungen und nicht so sehr von kurzfristigen Ölpreissschwankungen. Wenn aber die kurzfristigen Preiseinbrüche zum starken Mentalitätswechsel in der Politik führten, so wäre dies fatal.

      Daher ist insbesondere der politische Wille energetische Alternativen zu schaffen - und zwar unabhängig von Ölpreisschwankungen kurzfristiger Art - bedeutsam.
      Avatar
      schrieb am 24.11.08 12:25:29
      Beitrag Nr. 2.561 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.050.772 von Assetpfleger am 24.11.08 11:59:01Es ist ja bezeichnend, wie selbstverkündete Ziele von der Politik wieder aufgeweicht werden. Beispiel: der Zeitrahmen, in dem die Durchschnittsemissionen der neuen Autos reduziert werden sollen (was ja mit einer Kraftstoffeinsparung gleichzusetzen ist.)
      Jetzt, in Zeiten der Krise werden ambitionierte Ziele wieder einkassiert, weil schädlich für die Konjunktur.
      Und die US-Bürger werden ihre Spritschlucker auch noch ein paar Jahre länger fahren, wenn der Preis für die Gallone bei oder unter 2 Dollar liegt. Auch, bzw. gerade in der Krise.

      Diejenigen, die aus tieferer Einsicht heraus auch in Zeiten niedrigerer Ölpreise ihren Verbrauch an Ölprodukten senken wollen, machen vielleicht einen Anteil von 5% der Gesamtbevölkerung aus. Die meisten reagieren nur auf schmerzhafte Preissignale.
      Avatar
      schrieb am 25.11.08 01:23:05
      Beitrag Nr. 2.562 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.051.001 von Triakel am 24.11.08 12:25:29Es ist ja bezeichnend, wie selbstverkündete Ziele von der Politik wieder aufgeweicht werden. Beispiel: der Zeitrahmen, in dem die Durchschnittsemissionen der neuen Autos reduziert werden sollen (was ja mit einer Kraftstoffeinsparung gleichzusetzen ist.)

      Ein gutes Beispiel.

      Heute an der Börse ist wieder Idiotenrallye angesagt, man man man.
      Nur weil eine Bank gestützt wird brennen die gleich ein Kursfeuerwerk ab...
      Avatar
      schrieb am 25.11.08 01:58:42
      Beitrag Nr. 2.563 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.057.262 von Assetpfleger am 25.11.08 01:23:05brennen die gleich ein Kursfeuerwerk ab.

      Mal sehen wie lange noch. :cool:

      Geht´s bei euch um Börse oder Politik?
      Avatar
      schrieb am 27.11.08 00:13:12
      Beitrag Nr. 2.564 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.057.280 von coldor am 25.11.08 01:58:42Geht´s bei euch um Börse oder Politik?

      Eigentlich weder noch. Aber wenn Du so fragst ist Politik eher relevant. Ziel diese threads soll es sein die zukünftige Entwicklung des Ölpreises zu prognostizieren, indem Modelle vorgeschlagen und verfeinert werden, die dazu in der Lage sind.

      Hauptsächlich beziehen wir uns dabei auf eine systemtheoretische/kybernetische Weltsicht, wie sie Dörner in "Die Logik des Mißlingens" und Vester in "Die Kunst vernetzt zu Denken" formulieren. Auch das ELM-Modell wurde diskutiert.

      Meine Anmerkung zur Börse war ein spontaner Gefühlsausbruch, angesichts von einer Kursrally während einer Finanzkrise.
      Börse sollte nur insofern Thema sein, als sie den Ölpreis prägt (was derzeit stark der Fall ist).

      Grüße
      Asset
      Avatar
      schrieb am 30.11.08 16:05:52
      Beitrag Nr. 2.565 ()
      Zur Aktuellen Lage

      Die aktuelle Lage bezüglich des Ölpreises ist stark mitgeprägt von der Finanzkrise und einer Rezession die schon begonnen hat, sowie Ängsten bezüglich einer Weltwirtschaftskrise.

      Die letzte beiden Punkte - Rezession oder Weltwirtschaftskrise - möchte ich deutlich unterschieden wissen. Ab einer gewissen Intensität und Dauer wird die Rezession zwar zur WWK (= Weltwirtschaftskrise), dies ist aber kein Automatismus. Die Weltwirtschaftskrise ist (noch) nicht da und wird vielleicht auch nie kommen.

      Dies alles hat mit Öl zu tun, da die Wirtschaft vereinfacht gesagt die Nachfrage ist. Die Wirtschaft schrumpft nun, die Nachfrage also auch.Dies alles lässt sich weiterhin in dem kybernetischen Modell denken. Nachfrage fällt hinter Angebot zurück, also Entspannung beim Preis, die wir ja sehen. Allerdings kann diese Entspannung auch nur teilweise rational sein, eventuell wird sie übertrieben durch eine schon vorweggenommene WWK die aber nicht kommt.

      Was folgt daraus? Jeder Systemzustand des Ölmarktes erzeugt den nächsten. Das heisst, dass der eher niedrige Ölpreis wieder Wachstumsimpulse an die Wirtschaft sendet => mehr Nachfrage. Gleichzeitig wird er die Neigung Alternativen aufzubauen etwas hemmen => weniger Angebot. Auch die Neigung der Opec bei solchen Preisen weniger öl zu lifern ist so zu fassen: => weniger Angebot.

      Somit dürfte ein gefallener Ölpreis regulativ dafür Sorgen, dass er bald wieder steigt. Und Peak Oil läuft auch noch weiter. Allerdings, muss man berücksichtigen, dass die WIrtschaft nicht 1:1 vom Ölpreis abhängt, auch wenn dieser eine zentrale Variable ist.
      Die Finanzkrise hat eine Eigendynamik, die nur aus dem Ölpreis erklären zu wollen schlicht anmassend wäre. Das heisst die Nachfrage ist derzeit auch unabhängig vom Ölpreis "gehemmt". Der Ölpreis sendet zwar gewisse positive Steuerungsimpulse, diese müssen aber nicht dominat sein.

      Das alles bedeutet, der Ölpreis hat zwar das Potential sich selbst zu regulieren. Bei massiven Eigendynamiken In der Nachfrage (oder auch im Angebot denkbar) wird der Ölpreis allerdings eher zur Indikatorvariablen die Systemzustände anzeigt und ist keine so starke kritische Variable mehr, die alle anderen Variablen beeinflusst.

      Das normale Geschehen des Ölmarktes kann erst wieder wirken, wenn die Wirtschaftskrise sich legt. Solange ist der Ölpreis zwar auch beeinflussend, aber nicht dominant.

      Grüße
      Asset
      Avatar
      schrieb am 30.11.08 18:44:08
      Beitrag Nr. 2.566 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.119.089 von Assetpfleger am 30.11.08 16:05:52Es gibt ja eine Menge von kleineren Regelkreisen im großen Gesamtsystem.
      Das niedrigere Preise den Druck wegnehmen, in Alternativen zu investieren, haben wir ja schon besprochen. Insbesondere dann, wenn dieses niedrigere Preisniveau längere Zeit anhält.
      Es gibt aber auch einen gewissen positiven Effekt niedrigerer Preise: der etwas gebremste Anstieg des Eigenverbrauchs der Ölförderländer.
      Meine These: je größer die Differenz zwischen den Weltmarktpreisen und den Binnenmarkrtpreisen der Ölexpöortzländer ist, desto größer die Dynamik des Eigenverbrauchsanstiegs. Denn eine riesige Kaufkraft der Opec-Staaten und Russlands trifft bei großen Preisdifferenzen auf extrem niedrige Binnenmarktpreise. Der Verbrauch steigt immer mehr in diesen Ländern.
      Wenn der Weltmarktpreis sinkt, dann sinkt auch die Kaufkraft in den Exportländern. Zwar sind die Binnenmarkrtpreise nach wie vor sehr niedrig, aber die Preisdifferenz ist geringer.
      Zu einem Einbruch im Eigenbedarf wird es zwar nicht kommmen, schon auf Grund der meist stürmischen demographischen Entwicklung (außer in Russland), aber die Verbraussteigerung wird geringer sein, als in Zeiten sehr hoher Weltmarktpreise.

      Also mal ein positiver Aspekt niedrigerer Weltmarktpreise.
      Wenn allerdings das Weltmarktpreisniveau wieder dauerhaft ansteigt, und damit ist in der nächsten Dekade definitiv zu rechnen, dann haben wir eben das Problem des extrem steigenden Eigenbedarfs und somit eines überproportionalen Abfalls der Weltölexportmenge, was wiederum den Weltmarktpreis erhöht. Also eine "positive" Rückkopplung.
      Die Binnenmarktpreise in den Exportländern haben eine ähnliche politische Sprengkraft, wie die Brotpreise. Eine vorrausschaunde freiwillige Erhöhung der Binnenmarkrtpreise ist innenpolitisch nicht durchsetzbar. Das Volk würde auf die Barrikaden geben, wenn Regierungen die Preise beispielsweise um 50% erhöhen würde, was immer noch extrem niedrig wäre.
      Avatar
      schrieb am 01.12.08 17:38:58
      Beitrag Nr. 2.567 ()
      US-Öllagerbestände erneut deutlich angestiegen

      Datum 26.11.2008 - Uhrzeit 16:58 (© BörseGo AG 2000-2008, Autor: Hoyer Christian, Redakteur, © GodmodeTrader - http://www.godmode-trader.de/)
      WKN: A0AET0 | ISIN: US78378X1072 | Intradaykurs:


      New York (BoerseGo.de) - Die US-Rohöllagerbestände sind nach Angaben des Energieministeriums der USA in der letzten Woche um 7,3 Millionen Barrel auf 320,8 Millionen Barrel gestiegen. Die Lagerbestände im Bereich der Destillate einschließlich Diesel und Heizöl nahmen um 200.000 Barrel ab. Benzin verzeichnete einen Zuwachs von 1,9 Millionen Barrel. Die Prognosen gingen bei Öl von einem Anstieg von 1,0 Millionen Barrel aus, bei Diesel und Heizöl von keiner Veränderung gegenüber der Vorwoche und bei Benzin von einem Anstieg von 500.000 Barrel.

      Der Preis für ein Barrel Rohöl der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) zur Auslieferung im Januar fällt aktuell um 0,4 Prozent auf 50,58 Dollar.
      Avatar
      schrieb am 02.12.08 14:30:58
      Beitrag Nr. 2.568 ()
      Saudi-Arabien, wünscht sich mittelfristig einen Preis je Fass (159 Liter) von 75 Dollar

      http://www.boerse.ard.de/content.jsp?key=dokument_324164

      Das kybernetische Spiel das Jahrelang in die Richtung "bei steigender Nachfrage und stagnierendem Angebot steigt der Preis" hieß, wird nun eher in die andere Richtung gespielt: "bei sinkender Nachfrage und stagnierendem Angebot fällt der Preis".

      Diese Dynamik muss irgendwann unterbrochen werden, denn sinkende Preis müssten die Nachfrage stimulieren und das Angebot absenken.
      Das letzte, die Absenkung des Angebotes kann durch das einfrieren von neuen Ölprojekten geschehen, eher aber durch Senkung der Förderung in der Opec.
      Die Opec kann einfach flexibler auf den Ölpries reagieren und ist damit einer der bedeutendsten, weil reaktivsten Teile des Blockes Angebot.

      So fügt sich die Tagesmeldung ins Bild der Kybernetik. Schlussfolgerung ist, dass die Opec mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit ihre Förderung kürzen wird, solange der Ölpreis niedrig ist. Alles unter 60 $ wird ihnen nicht mehr schmecken.

      Grüße
      Asset
      Avatar
      schrieb am 03.12.08 00:34:16
      Beitrag Nr. 2.569 ()
      Was sich wer wünscht? :laugh::laugh::laugh:

      Ich wünsche mir einen Goldpreis von 5000 Dollar! Her damit!!!

      :lick::lick::lick:

      Öl wird wohl erst wieder teurer werden, wenn 20 % der Ölförderanlagen eingemottet sind. Warum sollte es bei Öl anders sein, als in andern Anlagesegmenten? Banken pleite, Minen pleite, Autofirmen pleite, folglich Scheichs pleite!

      Öl wird runter gehen auf 20-30 Dollar!

      Ein guter Indikator für das, was uns bevorsteht, ist der BDI:



      Tiefstand: Trend nach wie vor abwärts. Es wird zu schlimmen Zeiten kommen. Die Welt wird in einen Abwärtsstrudel geraten, Gold wird explodieren.

      Ist das ne Diskussionsgrundlage? :rolleyes:
      Avatar
      schrieb am 03.12.08 01:20:37
      Beitrag Nr. 2.570 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.135.348 von Fuenfvorzwoelf am 03.12.08 00:34:16du stoßt hir auf taube ohren ... die jungs schweben in einer anderen welt und das begann bei kursen von 100 $ aufwärts
      bis dato hat noch keiner sie runter geholt da der verstand nein das nicht aber einfach die erkenntniss das sie komplett falsch liegen nicht anerkennen wollen

      ÖL und diverse Rohstoffe liegen seit 3o Jahren zu 60-95% IMMER in der hand von Spekulannten/hedgefonds/Trendfolgern die damit spielen ...... das wollen die Bubis einfach nicht kapiern

      Fundermentales is ein beleiterscheinund die zum Charttechnsichen dazugepasstelt wird
      Avatar
      schrieb am 03.12.08 02:01:22
      Beitrag Nr. 2.571 ()
      Alles nur blablabla...

      Es wurde virtuelles Geld gehandelt. Also mehr Geld als da ist.

      Nun platzt die Blase/die Blasen und Ebbe ist angesagt. Das Geld was gehandelt und im Umlauf ist, ist faktisch nicht vorhanden.

      Volkswirtschaftlich hat sich der Markt eingependelt auf eine fixe Gütermenge zu einer fixen Geldmenge. Durch das platzen der Bubbles wird offenbar das diese Geldmenge geringer ist als vorher angenommen. Das Geld was in diesem Systemn steckt ist nicht vorhanden - es ist virtuell.

      Die Folge ist eine globale Deflation, da das Verhältniss Güter zu Geldmenge nun in Schieflage ist.

      Eine Deflation dieser Art lässt sich nur durch Geldausgabe seitens der Zentralbanken regeln. Global betrachtet schütten die Rettungspackete nur aus, was eigentlich schon im Geldkreislauf sein sollte durch die künstliche Geldschaffung der unzureichend regulierten Banken.

      Realwirtschaftliche Probleme lassen sich hier nur durch eine ehrhebliche Geldmengenausweitung lösen. Dies bedeutet Steuergeschenke Konsumchecks (Bezugsscheine) und anderer Geldschwemmeinstrumente.

      Faktisch ist zur Stabilisierung unserer Weltwirtschaft eine so ehrhebliche Geldmengenausweitung notwendig, dass eine Geldentwertung von über 50% der Währung in den nächsten Jahren folgen muss.

      Öl passt sich an... es gibt noch genug.
      Avatar
      schrieb am 04.12.08 13:57:16
      Beitrag Nr. 2.572 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.135.348 von Fuenfvorzwoelf am 03.12.08 00:34:16Warum sollte es bei Öl anders sein, als in andern Anlagesegmenten? Banken pleite, Minen pleite, Autofirmen pleite, folglich Scheichs pleite!

      Warum? Weil man Öl derzeit verbrauchen muss. Solange es beheizte Wohnungen gibt, Autoverkehr, ja überhaupt eine komplexe arbeitsteilige Gesellschaft, die ihren Konsum mit dem Verbrauch fossiler Energieträger energetisch finanziert wird Öl gefragt sein und daher auch nicht allzu billig.

      Autos und Banken sind eine ganz andere Geschichte. Auf Neuanschaffungen von Autos kann man sehr wohl verzichten, sind die im reichen Westen doch eher Statussymbol als Nutzwert. Deine Heizung drehst Du dir aber wohl nicht runter bis auf Null.

      Asset
      Avatar
      schrieb am 04.12.08 13:59:29
      Beitrag Nr. 2.573 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.135.412 von traderralph am 03.12.08 02:01:22Auch wenn deine Betrachtungen zur Geldmenge richtig sein können: die Geldmenge reguliert nicht den Ölverbrauch.
      Avatar
      schrieb am 04.12.08 14:17:33
      Beitrag Nr. 2.574 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.135.390 von oegeat am 03.12.08 01:20:37du stoßt hir auf taube ohren ... die jungs schweben in einer anderen welt und das begann bei kursen von 100 $ aufwärts

      Das ist wieder 100 % falsch. Wenn Du oben in den Thread guckst, siehst Du, dass er am 28.04.2007 aufgemacht wurde, also zu einer Zeit, wo Öl deutlich unter 80 $ stand.

      Mehr noch, die extrem ölbullishen Szenarios, die ich hier gepostet habe, habe ich im Winter 2006/2007 entwickelt, als der Ölpreis auf 50 $ gefallen war und einige vom Platzen der Blase redeten.

      Die Diskussion wurde also keinewegs bloß von Preisnieveaus geleitet.
      Avatar
      schrieb am 05.12.08 22:40:37
      Beitrag Nr. 2.575 ()
      Verfolge den Thread auch noch.

      Viele lesen und schreiben hier aus Interesse. Einige wirds wohl auf dem "falschen" Fuss erwischt haben - temporär, sofern solide Investments. Aber primär ist das kein "Zocker"-Thread. Wir schreiben auch nicht über Anlageempfehlungen - und/oder nur am Rande.

      Der Ölpreis ist wie alle Güter gesunken, weil der Welthandel aufgrund mangelnder Kredite faktisch stillsteht. Das hat im Oktober angefangen. Nun kommt natürlich noch die Konjunktur dazu.

      Im Moment spielt alles verrückt. Der Dollar war vor zwei Monaten CHF 1.-- Wert. Jetzt CHF 1.23. Die Währungen spielen genau so verrückt.

      Sobald die Volumen am Interbankenmarkt zunehmen, werden auch wieder mehr Güter transportiert und dann werden auch die Preise wieder steigen, sofern die "Trockenphase" nicht noch "unendlich" lange dauert bis die Konjunktur effektiv "tot" ist.
      Avatar
      schrieb am 05.12.08 22:43:40
      Beitrag Nr. 2.576 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.135.412 von traderralph am 03.12.08 02:01:22Es wurde virtuelles Geld gehandelt. Also mehr Geld als da ist.

      Nun platzt die Blase/die Blasen und Ebbe ist angesagt. Das Geld was gehandelt und im Umlauf ist, ist faktisch nicht vorhanden.

      Volkswirtschaftlich hat sich der Markt eingependelt auf eine fixe Gütermenge zu einer fixen Geldmenge. Durch das platzen der Bubbles wird offenbar das diese Geldmenge geringer ist als vorher angenommen. Das Geld was in diesem Systemn steckt ist nicht vorhanden - es ist virtuell.


      Also wenn du so argumentierst, ist alles virtuell. Es geht immer um Erwartungen.
      Avatar
      schrieb am 05.12.08 22:46:10
      Beitrag Nr. 2.577 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.135.412 von traderralph am 03.12.08 02:01:22Faktisch ist zur Stabilisierung unserer Weltwirtschaft eine so ehrhebliche Geldmengenausweitung notwendig, dass eine Geldentwertung von über 50% der Währung in den nächsten Jahren folgen muss.

      Das hab ich mir auch schon überlegt. Wenns wieder anzieht, ist wieder die Inflation das Thema. Ist schon ne verrückte Sache. Wenn nur endlich diese Volatilität verschwinden würde, dann wäre schon vieles besser.
      Avatar
      schrieb am 08.12.08 12:04:21
      Beitrag Nr. 2.578 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.158.115 von Nobbele_2010 am 05.12.08 22:46:10Inflation in höherem Maße als bisher halte ich auch für wahrscheinlich. Wohl keine Hyperinflation, aber doch spürbar.
      Avatar
      schrieb am 08.12.08 12:12:24
      Beitrag Nr. 2.579 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.158.087 von Nobbele_2010 am 05.12.08 22:40:37Sobald die Volumen am Interbankenmarkt zunehmen,

      Interbankenmarkt was verstehst du darunter ? :(
      Avatar
      schrieb am 08.12.08 12:39:19
      Beitrag Nr. 2.580 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.165.203 von oegeat am 08.12.08 12:12:24Bei Google gibt es ca. 75 000 Einträge zum "Interbankenmarkt". Da kannst Du Dir was aussuchen, Du Finanzmarktexperte.
      Avatar
      schrieb am 08.12.08 16:58:04
      Beitrag Nr. 2.581 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.165.378 von Triakel am 08.12.08 12:39:19Von China aus nur 29 200 Eintraege.:cry:
      Avatar
      schrieb am 10.12.08 11:35:42
      Beitrag Nr. 2.582 ()
      Bericht: Weltweite Öl-Nachfrage fällt erstmals seit Jahrzehnten
      Mittwoch, 10. Dezember 2008, 07:22 Uhr

      Washington (Reuters) - Der weltweite Bedarf nach Öl wird in diesem und kommenden Jahr erstmals seit den frühen 80er Jahren sinken.

      Wie die US-Energie-Informationsbehörde (EIA) am Dienstag mitteilte, werde die Nachfrage 2008 um 50.000 Barrel pro Tag und 2009 sogar um 450.000 Barrel pro Tag abnehmen. Der Ölpreis geriet nach dem Bericht weiter unter Druck. Ein Fass US-Leichtöl verbilligte sich um drei Prozent auf unter 43 Dollar. Im Juli kostete das Barrel (159 Liter) noch 147 Dollar. Für 2009 prognostiziert die EIA einen Ölpreis von 51 Dollar. Zuvor hatte sie noch 63,50 Dollar pro Fass erwartet.

      Die EIA-Prognose ist die erste größere Vorhersage eines weltweit sinkenden Energiebedarfs infolge der Finanzkrise. Das letzte Mal sank die Öl-Nachfrage der Behörde zufolge im Jahr 1983.

      © Thomson Reuters 2008 Alle Rechte vorbehalten.
      Avatar
      schrieb am 10.12.08 22:41:29
      Beitrag Nr. 2.583 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.178.664 von Dantyren am 10.12.08 11:35:42Tja, das ist eigentlich klar. Wie soll es eine Rezession ohne Absinken der Weltölnachfrage geben?

      Die Frage der Fragen ist derzeit wann die Rezession enden wird...
      Avatar
      schrieb am 11.12.08 00:05:40
      Beitrag Nr. 2.584 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.083.146 von Assetpfleger am 27.11.08 00:13:12Hi Asset,

      kenne den Dörner nicht. Werd`s mal anlesen.:)

      MMn. ist der Ölpreis, und nicht nur der, rein psychologisch/speculativ getrieben. Was "Die" an Geldern
      drin haben oder hatten, weis wahrscheinlich keiner hier
      am Sräd. Wenn doch, her mit der Info.:kiss:
      Avatar
      schrieb am 11.12.08 08:45:22
      Beitrag Nr. 2.585 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.184.227 von coldor am 11.12.08 00:05:40der Ölpreis, und nicht nur der, rein psychologisch/speculativ getrieben

      fast richtig Öl ud speziel die rohstoffe sind rein charttechnsich zu betrachten fundermentales unwichtig ... das si die begrünung im NACHhinein immer .. den dei leute brauchen ja nen fundikäse da es geistig zur chartauswertung nicht reicht ;)

      +++++++++++++++++++++

      Avatar
      schrieb am 11.12.08 10:06:45
      Beitrag Nr. 2.586 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.184.227 von coldor am 11.12.08 00:05:40kenne den Dörner nicht. Werd`s mal anlesen.

      Gut. ;)Ist so oder so ein wichtiges Buch. Lies auch "Die Kunst vernetzt zu denken" von Vester. Dörner ist zum Einstieg aber besser. Der Zusammenhang mit dem Ölpreis ist nicht offensichtlich, dazu dient aber auch der Thread.

      MMn. ist der Ölpreis, und nicht nur der, rein psychologisch/speculativ getrieben.

      Naja, rein Spekulativ hieße ja 100 %. Das scheint mir ehrlich gesagt eher abwegig. Genauso abwegig wäre es natürlich von 0 % Spekulation auszugehen. DIe Wahrheit liegt dazwischen.

      Was "Die" an Geldern
      drin haben oder hatten, weis wahrscheinlich keiner hier
      am Sräd. Wenn doch, her mit der Info.


      :laugh:

      Nein, genau kann dir das wohl keiner seriös sagen.

      lg
      Asset
      Avatar
      schrieb am 11.12.08 10:19:00
      Beitrag Nr. 2.587 ()
      Tja, wenn man sich den Preisverlauf ansieht:


      Ich warte auf den Prozess der Bodenbildung. Derzeit redet alles über die Wirtschaft = Ölnachfrage und deren Systemproblem. Was die kybernetische Sicht angeht dürfte der Ölpreis die Wirtschaft auf diesem Nieveau schon stimulieren. Aber die WIrtschaft ist ja nicht nur von Ölpreis abhängig.

      Noch wichtiger könnte eine Angebotsverknappung durch niedrigen Preis sein, sei es durch kurzfristige Drosselung der Förderung oder langsameren Ausbau der Kapazitäten.

      Währenddessen läuft ja auch noch Peak Oil was manche Angesichts des Preises vergessen. Der kuriose Fall ist eingetreten, dass trotz Peak Oil der Preis fällt, da die Nachfrage zeitweilig schneller fällt als das Angebot.

      Tja, warten für die Ölbullen im Moment.
      Avatar
      schrieb am 11.12.08 12:15:01
      Beitrag Nr. 2.588 ()
      +7,48 %

      Heute haussiert Öl ja gradezu.
      Avatar
      schrieb am 11.12.08 12:37:06
      Beitrag Nr. 2.589 ()
      Hey!
      Es läuft wieder ....SPEKU.....
      Die Bläser Blasen wieder auf, zumindestens versucht man .:laugh::laugh:
      Zu Zeit ist Öl am Überfuss dar, ist sogar überflüssig:eek:
      Ich denke ,dass nächsten Jahr die 25-30$ grüssen werden :laugh:
      Die Weltwirtschafts ist leider only nach unten programmiert.

      cheers
      Avatar
      schrieb am 11.12.08 13:14:53
      Beitrag Nr. 2.590 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.186.729 von serafino am 11.12.08 12:37:06Danke für diesen rhetorisch schön formulierten Beitrag.

      "Die Bläser Blasen wieder" :laugh:
      Avatar
      schrieb am 11.12.08 14:21:58
      Beitrag Nr. 2.591 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.186.729 von serafino am 11.12.08 12:37:06Das könnte auch ganz anders laufen, als Du Dir vorstellst, Serafino.
      Ich halte mal dagegen und sage für einen Zeitpunkz x innerhalb der nächsten 24 Monate einen Barrelpreis von über 200 Dollar voraus.
      Grund: überragender Wahlsieg von Netnjahu (zeichnet sich ab), weitere Provokation des Iran mit indienststellung weiterer Zentrifugen und mit weiteren Tests von Mittelstreckenraketen, massives Bombardement aller auf Iran verteilten Nuklearanlagen und Raketenfertigungsanlagen (auch ohne Zustimmung seitens Obama), Eskalation mit zumindest zeitweiser Sperrung der Straße von Hormouz...
      Tja, dann kansste mit Deinen 25 bis 30 Dollar grüßen, wen Du willst. Dann kommen Preise jenseits der 200 Dollar schneller, als uns allen lieb sein kann.
      Avatar
      schrieb am 11.12.08 15:26:24
      Beitrag Nr. 2.592 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.187.654 von Triakel am 11.12.08 14:21:58Halte ich auch für möglich, aber während wir noch mutmaßen, wissen unsere Chartgläubigen doch längst Bescheid, denn im Chart steckt doch schon jede zukünftige Information :D

      http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,595180,00.html
      Avatar
      schrieb am 11.12.08 19:03:03
      Beitrag Nr. 2.593 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.187.654 von Triakel am 11.12.08 14:21:58"Ich halte mal dagegen und sage für einen Zeitpunkz x innerhalb der nächsten 24 Monate einen Barrelpreis von über 200 Dollar voraus.
      Grund: überragender Wahlsieg von Netnjahu (zeichnet sich ab), weitere Provokation des Iran mit indienststellung weiterer Zentrifugen und mit weiteren Tests von Mittelstreckenraketen, massives Bombardement aller auf Iran verteilten Nuklearanlagen und Raketenfertigungsanlagen (auch ohne Zustimmung seitens Obama), Eskalation mit zumindest zeitweiser Sperrung der Straße von Hormouz...
      "

      Tja, auch noch möglich dass Peak Oil politisch induziert wird. Die Wahrscheinlichkeit besteht immer, wegen vieler möglicher Krisenpunkte in Nahost.
      Avatar
      schrieb am 11.12.08 19:14:06
      Beitrag Nr. 2.594 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.190.148 von Assetpfleger am 11.12.08 19:03:03Eskalation mit zumindest zeitweiser Sperrung der Straße von Hormouz..."

      is der blödsin nicht tot zu bekommen ..... verdammt noch mal

      Warum Irans Drohung mit der Öl-Waffe sinnlos ist

      [urlhier lang]http://www.trader-inside.de/viewtopic.php?p=28267#28267[/url]
      Avatar
      schrieb am 12.12.08 08:22:05
      Beitrag Nr. 2.595 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.190.232 von oegeat am 11.12.08 19:14:06Super! Beitrag! Weiter so!
      Avatar
      schrieb am 12.12.08 10:00:03
      Beitrag Nr. 2.596 ()
      Jawoll! Gut analysiert!
      Wenn das Bombardement des Iran beginnt, stürzt der Ölpreis sofort ins Bodenlose.
      Avatar
      schrieb am 12.12.08 17:11:57
      Beitrag Nr. 2.597 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.193.455 von Triakel am 12.12.08 10:00:03Tja Richtig. Außerdem geht es bei den möglichen Szenarien für Nahost nicht nur um den Iran und nicht nur um die Straße vom Hormuz.

      - US-Angriffe auf den Iran
      - israelische auf den Iran
      - Bürgerkrieg im Irak
      - Putsch in anderen Öl-Ländern
      - Israelischer Krieg mit einem der Opec-Länder
      - Opec Ölembargo
      - Innerarabische Konflikte
      - usw usw

      Die Zahl möglicher Konflikte ist schier unlimitiert. Die Straße von Hormuz ist nur EIN Aspekt. Ohne den teufel an die Wand zu malen kann man sagen, ein großer Teil des Öls kommt aus einer politisch labilen Region.

      Schwer einzuschätzen, was da geht oder nicht geht. Aus ökonomischer Sicht:

      Erwartungwert des politischen Einflusses auf den Ölpreis = Szenarien x deren Wahrscheinlichkeit

      Die Summe der Wahrscheinlichkeiten aller Szenarien addiert ist
      > 50 % (meine Einschätzung der Lage. Insbesondere Bürgerkrieg im Irak ist recht wahrscheinlich auf mehrjährige Sicht.). Der Effekt jedes einzelnen dürfte vom heutigen Preisniveau aus so 20 - 100 USD betragen, Mittel 60 USD. 60 USD x 0,5 = 30 USD.

      Also 30 USD an politischer Labilität kann man auf den Ölpreis draufschlagen. Dies ist ein hypothetischer Mittelwert, denn es kann nichts eintreten oder viel mehr! Die Berechnung dieses Wertes, dient nur der Veranschaulichung des potentiellen politischen Einflusses auf den Ölpreis.

      grüße
      Asset
      Avatar
      schrieb am 12.12.08 19:53:10
      Beitrag Nr. 2.598 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.197.220 von Assetpfleger am 12.12.08 17:11:57:eek::eek::D
      Avatar
      schrieb am 13.12.08 02:42:12
      Beitrag Nr. 2.599 ()
      Wenn es um Öl geht sollte man lieber die EIA fragen als sich auf obskure Artikel vom ZDF verlassen:
      http://www.eia.doe.gov/emeu/cabs/Persian_Gulf/ExportRoutes.h…
      Dort ist nicht die Rede von einem Ausbau der Ost-West-Pipeline. Die Kapazität wird dort mit 5 Millionen Barrel pro Tag angegeben.
      Und 17 Millionen Barrel werden pro Tag durch die Straße von Hormuz verschifft.
      Avatar
      schrieb am 13.12.08 10:11:14
      Beitrag Nr. 2.600 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.199.329 von Helmut112 am 13.12.08 02:42:12Richtig. Und auch Pipelines sind ein leichtes Angriffsziel.
      Das könnte ein zentrales Problem der Zukunft werden: dass die weitverzweigte Öl- und Gasinfrastruktur praktisch nicht zu schützen ist.
      Und selbst Supertanker können mittels zweier Schnellboote entfürhrt werden.
      Alles das ist billigster Low-Tec-Terrorismus. Von jeder Terror- oder Piratenorganisation und jedem instabilen oder vom Westen angegriffenen Staat sofort durchzuführen.

      Merke: unsere Ölversorgung (und auch die Gasversorgung) sowie die Preisentwicklung ist abhängig von:
      -der Entwicklung der Angebots-Nachfrage-Relation (wird durch eine Weltwirtschaftskrise zeitweise entspannt, durch die vorraussehbare Verknappung in der Zukunft mehr und mehr angespannt)
      -der Möglichkeit und der Bereitschaft der Ölförderländer und der Ölfirmmen, die notwendigen Investitionen in die Fördertechnik , die Exploration und die Ölinfrastruktur in Höhe von mehreren hunderten Milliarden Dollar pro Jahr durchzuführen, auch in Phasen niedrigerer Ölpreise,
      -von der geopolitischen Situation insgesamt und der Entwicklung lokaler Konflikte, sowie von politisch-taktischen Erwägungen von mehr oder weniger stabilen oder berechenbaren Regierungen,
      -von der Taktik und der Stärke von Terrororganisationen,
      -von der Seriosität der Reserveschätzungen der Ölexportländer,
      und einigen anderen Faktoren.

      Man sieht: ein sehr komplexes und schwer vorrausberechenbares Zusammenwirken von Faktoren, auf die wir als Ölimportland fast keinen Einfluß haben.
      Avatar
      schrieb am 14.12.08 15:55:21
      Beitrag Nr. 2.601 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.199.533 von Triakel am 13.12.08 10:11:14Tja dann wäre da noch der Ausbau der Alternativen. Bidodiesel neuerer Art, Biogas oder Strom in Elektroaustos aus Wasser-, Wind- und Solarenergie.
      Ich bin gespannt ob man während der Rezession der nächsten Jahre diesen Ausbau bremst, weiterlaufen lässt wie bisher oder forciert.

      Alles außer dem letzten würde auf deutlich steigende Ölpreise hinwirken. Dies hängt weitgehend an dem Willen der politischen Entscheidungsträger.

      Sah es diesen Sommer noch sehr gut aus, was den Alternativenausbau betraf könnte es sein, dass das Thema dank Finanzkrise nahezu vergessen wird!
      Avatar
      schrieb am 14.12.08 15:56:57
      Beitrag Nr. 2.602 ()
      Eine weitere Idee. Der Kollaps der Autoindustrie derzeit GM, Chrylser usw. Könnte das nicht eine Spätwirkung der Ölpreise dieses Sommers sein?

      Mir scheint das schlüssig, habe aber keine Zahlen dazu.

      Hat sich da mal jemand schlau gemacht?
      Avatar
      schrieb am 14.12.08 16:07:29
      Beitrag Nr. 2.603 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.202.571 von Assetpfleger am 14.12.08 15:56:57Dazu muss ich keine Analyse machen. Sehe das auch so. Die Finanzkrise ist nicht der Grund für die Probleme von GM, sondern verstärkt diese nur. Die "Ölpreisblase" ist nicht geplatzt. Geplatzt ist nur die "Flucht in das schwarze Gold". Langfristig steigt der Ölpreis.

      Hat sich irgendwas geändert? Sobald der Geldfluss wieder funktioniert, stehen wir wieder da, wo wir vorher waren, mit den beiden Hauptproblemen:
      1. Klimawandel
      2. Ressourcenmangel Energie und Wasser

      Autos gehören zu den Grund- und Existenzbedürfnissen in der heutigen Gesellschaft, gerade in Amerika. Natürlich hat man gerne grosse und schnelle Autos. Aber lieber ein kleines, leichtes und energiesparendes Auto als gar kein Auto. Ich denke die Konsumenten in den USA verlangen primär nach anderen Autos. Deshalb kaufen sie keine mehr.
      Avatar
      schrieb am 14.12.08 16:28:56
      Beitrag Nr. 2.604 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.202.592 von Nobbele_2010 am 14.12.08 16:07:29Natürlich hat man gerne grosse und schnelle Autos

      groß schon ....:rolleyes: in carbon gebaut wären die dinger super leicht verformbar und damit auch spritspaarender ..schnell wo für von einem Stau zum nächsten .. zu dem in den USA darfst eh nur 95 km/h fahren :laugh:

      ja der americaner is stubid
      Avatar
      schrieb am 15.12.08 11:10:23
      Beitrag Nr. 2.605 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.202.571 von Assetpfleger am 14.12.08 15:56:57Eine weitere Idee. Der Kollaps der Autoindustrie derzeit GM, Chrylser usw. Könnte das nicht eine Spätwirkung der Ölpreise dieses Sommers sein?

      Mit Sicherheit hat der teure Ölpreis in der ersten Jahreshälfte ein Umdenken der US-Amerikaner hinsichtlich des Benzinverbrauchs eines neu anzuschaffenden Wagens ausgelöst. Und da die US-Autokonzerne auf die für sie profitableren Spritfresser gesetzt haben, sind deren Verkaufszahlen so dramatisch eingebrochen.
      Das ist allerdings nur eine Ursache des Niedergangs dieser Firmen.

      Merke: hohe Ölpreise sind ein Segen hinsichtlich des Umsteuerns, niedrige Ölpreis sind Gift.
      Mit um so dramatischeren Entwicklungen ist langfristig zu rechnen, je länger der Ölpreis im völlig verantwortungslosen Preisbereich von unter 100 Dollar bleibt. Dann entfällt weitestgehend das Preissignal zum schnellen Umsteuern und in der zweiten Hälfte des nächsten Jahrzehnts haben wir dann den Salat.
      Avatar
      schrieb am 15.12.08 11:56:33
      Beitrag Nr. 2.606 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.202.592 von Nobbele_2010 am 14.12.08 16:07:29Hat sich irgendwas geändert? Sobald der Geldfluss wieder funktioniert, stehen wir wieder da, wo wir vorher waren,

      Tja, derzeit würde ich fast sagen: falls der Geldfluss wieder funktioniert.

      Sicher wird das irgendwann wieder der Fall sein, denn ich denke nicht, dass wir von einer komplex arbeitsteiligen Gesellschaft wieder ins Mittelalter zurückfallen. Wie das aber passieren soll, den Problemkomplex aus geplatzter Immobilienblase, marodem Banksystem, Mangel an Krediten, überbordender Staatsverschuldung und jetzt auch noch Konjunktureintrübung zu lösen ist schleierhaft. Das sind etwas viele Probleme auf einmal.
      Avatar
      schrieb am 15.12.08 11:59:01
      Beitrag Nr. 2.607 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.205.196 von Triakel am 15.12.08 11:10:23Merke: hohe Ölpreise sind ein Segen hinsichtlich des Umsteuerns, niedrige Ölpreis sind Gift.
      Mit um so dramatischeren Entwicklungen ist langfristig zu rechnen, je länger der Ölpreis im völlig verantwortungslosen Preisbereich von unter 100 Dollar bleibt. Dann entfällt weitestgehend das Preissignal zum schnellen Umsteuern und in der zweiten Hälfte des nächsten Jahrzehnts haben wir dann den Salat.


      So ist das, jetzt werden die Heizungen schon wieder hochgedreht und die Tanks gefüllt!

      Spannend bleibt die Frage ob auch Energieprojekte beschnitten werden, was katastrophal wäre. Ich schätze, dass das überwiegend nicht der Fall sein wird, da die so langfristig angelegt sind, dass man sie wegen Ölpreiseinbruch nicht stoppt.
      Avatar
      schrieb am 15.12.08 12:01:50
      Beitrag Nr. 2.608 ()


      Das könnte der Beginn einer Bodenbildungsphase über 40 USD sein, da auf diesem Nieveau Förderung massiv eingestellt wird und Nachfrage wieder anspringt.

      Weiter ist das wirklich ein ziemlich tiefes Nieveau angesichts von PO und dass trotz der Finanzkrise.
      Avatar
      schrieb am 15.12.08 12:18:10
      Beitrag Nr. 2.609 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.205.579 von Assetpfleger am 15.12.08 12:01:50seit wann wird hier über charts gesprochen :rolleyes:

      hier lang wenn man was Profisonelles lesen will [url...XX]http://www.wallstreet-online.de/diskussion/1056838-neustebeitraege/oel-charttechnische-betrachtung[/url]
      Avatar
      schrieb am 15.12.08 12:27:40
      Beitrag Nr. 2.610 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.202.571 von Assetpfleger am 14.12.08 15:56:57Jupp,
      denke ich auch. Denn erst die hohen Spritpreise haben ein Umdenken bei den Konsumenten gebracht und da die Amis nur Spritfresser produziern gehts denen halt zu erst an den Kragen.
      Avatar
      schrieb am 16.12.08 18:30:49
      Beitrag Nr. 2.611 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.205.699 von oegeat am 15.12.08 12:18:10"hier lang wenn man was Profisonelles lesen will"

      "profisonell" ist gut. Wo bleiben denn die von dir propagierten 35$?

      Außerdem, wenn einer deiner tausend Charts mal zufällig zutreffen sollte, ist das kein statistisches Wunder.
      Avatar
      schrieb am 16.12.08 19:57:55
      Beitrag Nr. 2.612 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.216.408 von Assetpfleger am 16.12.08 18:30:49:confused:

      ich lebe vom handlen daher binich ein Profi wärend du ein Laie bist

      zu deiner Aussge

      Wo bleiben denn die von dir propagierten 35$?

      bist du nicht einer der Dödel die bei 140 von 150 bzw 200 sprach ?

      das waren nur 10$ bzw 50$

      mien Ziel war klar WTI 40igerbereich und brent 36$ bereich

      beides kam intraday und da hier war der Startschuß





      beim letzten Chart lies ich deinen namen weg weil ich dich als vernünftigeren einschätzt ... doch da hab ich mich nun getäuscht anscheinend :(


      zu der aussage

      Außerdem, wenn einer deiner tausend Charts mal zufällig zutreffen sollte, ist das kein statistisches Wunder.


      Idi...... ! zeig mir einen Chart der mit einem anderen nicht zumenpasst :mad: das problem ist bei leuten wie dir das du nciht zwischen Monatscharts Wochen Tage intraday unterscheiden kannst

      von bewegungen dei auf jahres sich long sind aber uaf wochen Korrektiv short ud Intraday heute long ... da reicht dein Computer (Hirn) dan nicht ..gell


      zu guter letzt weils mich so ärgert 35$ warum bestitz du die frechheit so zu Lügen !!!!!!!!!!!!!!

      35$ welcher Rohstoff/notierung wo steht das ? nrigends

      hier vom anderne .......


      im februar woch ich noch bullisch war !!!!!!




      Fazit öl war bei 36,90$ und damit von meinen Startschuß 110$ runter und das mit ansagen !!!!!!!!!

      Avatar
      schrieb am 16.12.08 20:10:05
      Beitrag Nr. 2.613 ()
      ihr seit über mich am motzen wenn ich mal ne fage zu nem zerti hab, aber selber schreibt ihr euch auch kacke ans bein:cry:
      :keks:
      Avatar
      schrieb am 16.12.08 21:34:37
      Beitrag Nr. 2.614 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.217.229 von 434 am 16.12.08 20:10:05:laugh: der unterschid is der das es um öl geht in einem öl thread wobei mich dei unterstellung ankotzt bzw das verdrehen von tatsachen
      Avatar
      schrieb am 17.12.08 22:28:06
      Beitrag Nr. 2.615 ()
      Mal eine kurze Zwischenanalyse.
      Man gewinnt allmählich den Eindruck, dass Notenbanker, Politiker, Experten und Medien nun endgültig den Verstand verloren haben. Sinkt der Ölpreis und dadurch bedingt die Preise allgemein, ist das gefährliche Deflation, obwohl dadurch die Kaufkraft deutlich erhöht wird.
      Da muss man massivst gegensteuern, indem Konsumschecks verteilt , Steuern gesenkt werden, Konjunkturprogramme hermüssen, Zinsen auf Null gesenkt werden, obwohl das in Relation peanuts sind und dadurch nur die Verschuldung/Geldmenge drastisch erhöht wird, was ein wichtiger Auslöser der Krise ist.
      Ökonomen und Politik denken eben nur unter der Prämisse des absurden Wachstumsdogmas. Angesichts verzockter Billionen, extremer Verschuldung , im Hintergrund wartender Ölverknappung, Klimawandel und Überbevölkerung sind schlicht die Wachstumsgrenzen erreicht. Da unsere Wirtschaft und unser Wohlstand aber auf ewigem Wachstum beruhen, kann nicht sein, was nicht sein darf...
      Avatar
      schrieb am 17.12.08 22:53:31
      Beitrag Nr. 2.616 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.217.229 von 434 am 16.12.08 20:10:05Mal ne Frage. Im TV wurde heute von Tiefstständen von unter 40 $ und Tagesabschlag von 7,5%geredet. In den Charts im Internet war heute war Tiefststand bei 45,6 mit -3%. Warum läuft der so falsch?
      Avatar
      schrieb am 17.12.08 22:54:46
      Beitrag Nr. 2.617 ()
      Die Blase nach unten baut sich immer weiter aus..., der Preis ist wie immer nur von Spekulanten getrieben, die nach vorheriger Preisabsprache sich komplett von fundamentalen Daten absetzen können...:rolleyes:

      Nur eine Frage der Zeit, wann die Bombe/ der Ölpreis explodiert.

      Gruss rh
      Avatar
      schrieb am 17.12.08 23:18:58
      Beitrag Nr. 2.618 ()
      Nur eine Frage der Zeit, wann die Bombe/ der Ölpreis explodiert.

      In welche Richtung meinst du denn?

      Mal ne Frage. Im TV wurde heute von Tiefstständen von unter 40 $ und Tagesabschlag von 7,5%geredet. In den Charts im Internet war heute war Tiefststand bei 45,6 mit -3%. Warum läuft der so falsch?

      Hab ich auch nicht kapiert. Vermutlich rechneten die schon mal in Teuro!

      :laugh:
      Avatar
      schrieb am 17.12.08 23:31:16
      Beitrag Nr. 2.619 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.226.945 von Fuenfvorzwoelf am 17.12.08 23:18:58in Richtung 75 USD
      Avatar
      schrieb am 18.12.08 00:12:24
      Beitrag Nr. 2.620 ()
      Wer - wie ich am Anfang - Probleme mit den verschiedenen Ölpreisen hat, sollte doch einfach mal auf die Seite der ICE (Intercontinental Exchange ) in London gehen. Hier werden die Futures gehandelt. Da kann man auch erkennen um welchen Future es geht ( aktuell Jan.2009 oder Feb.2009 )und ob Brent oder WTI.
      https://www.theice.com/homepage.jhtml" target="_blank" rel="nofollow ugc noopener">https://www.theice.com/homepage.jhtml
      Avatar
      schrieb am 18.12.08 00:18:13
      Beitrag Nr. 2.621 ()
      hat nicht geklappt mit der URL einfügen. Neuer Versuch :
      https://www.theice.com/homepage.jhtml
      Avatar
      schrieb am 18.12.08 00:30:57
      Beitrag Nr. 2.622 ()
      Avatar
      schrieb am 18.12.08 11:54:04
      Beitrag Nr. 2.623 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.226.748 von Algol am 17.12.08 22:28:06Hallo Algol,
      das Unangenehme einer Deflation für die Ökonomie steten Wachstums besteht darin, dass der Geldfluß weitgehend zum Erliegen kommt.
      Denn in einer Deflation "verzinst" sich das Geld sozusagen von selbst, wenn man es einfach liegen lässt. Ohne jedes Risiko.
      Dadurch sitzen die Verbraucher und die Banken auf ihrem Geld und eine länger anhaltende Rezession ist die Folge. Japan hatte damit über 10 jahre lang zu kämpfen, und jetzt erneut.

      Übrigens interessant die Rückkopplung der Finanzkrise auf das Umsteurn weg vom Öl:
      GM verschiebt Bau eines Motorenwerkes für den "Volt", der ja das Aushängeschild des GM-Strategiewechsels werden sollt,
      Toyota hat den Bau eines Prius-Werkes in den USA gecancelt,
      Kredite für Offshore-Windanlagenprojekte sind in Deutschland derzeit kaum zu bekommen, was zu einer Verschiebung von solchen Projekten führen wird,
      und so weiter.
      Die Krise mag ja für den Ölpreis phantastisch sein, das Umsteuern weg vom Öl, das ohnehin viel zu spät kommt, wird jedoch dadurch behindert.
      Avatar
      schrieb am 18.12.08 14:32:00
      Beitrag Nr. 2.624 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.229.244 von Triakel am 18.12.08 11:54:04Hallo Triakel,
      momentan scheint mir die Preisentwicklung primär vom Ölpreis gesteuert zu werden: Explodierender Ölpreis->Inflation, drastisch sinkender Ölpreis->Deflation. Notenbanker und Politiker versuchen ein Problem zu bewältigen, was sie gar nicht bewältigen können, das führt nur zu kontraproduktivem Aktionismus.
      Die sinkenden Ölpreise stellen doch ein weltweites, kostenloses Konjunkturprogramm dar, was sollen denn da die hilflosen Versuche, per Konsumschecks oder sinkender Steuern die Nachfrage anzukurbeln?
      Die Nachfrage läßt sich nicht ankurbeln, weil durch die Finanzkrise Billionenwerte zerstört wurden und durch die zeitweise Ölverknappung zusätzlich viel Kaufkraft entzogen wurde.
      Wenn überhaupt etwas irgendwann für Entlastung sorgt, dann die sinkenden Ölpreise, die zusätzlichen Staatsschulden belasten uns doch nur später, wenn es darauf ankommt wegen Peak Oil notwendige Mega-Investitionen zu stemmen.

      Die Krise mag ja für den Ölpreis phantastisch sein, das Umsteuern weg vom Öl, das ohnehin viel zu spät kommt, wird jedoch dadurch behindert
      Ja, so sieht es leider aus. Noch schlimmer, durch den Ölpreisverfall begreifen noch weniger, dass es überhaupt ein Ölproblem geben wird.
      Avatar
      schrieb am 18.12.08 15:14:48
      Beitrag Nr. 2.625 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.229.244 von Triakel am 18.12.08 11:54:04
      in einer Deflation "verzinst" sich das Geld sozusagen von selbst, wenn man es einfach liegen lässt. Ohne jedes Risiko.
      Dadurch sitzen die Verbraucher und die Banken auf ihrem Geld und eine länger anhaltende Rezession ist die Folge.



      Das ist zweifellos richtig. Aber das wirklich schlimme an der Deflation ist noch etwas anderes, nämlich, dass die Schulden real wachsen (also in Kaufkraft gerechnet). Denn so wie die Inflation die Position der Schuldner stärkt und die der Gläubiger schwächt, weil der Realwert der Verschuldung immer weiter sinkt, so verfährt die Deflation genau entgegengesetzt.

      Wer glaubt, dass das eine nur akademische Debatte ist, der soll sich ausrechnen, was von bspw. 1 Billion Euro Staatsschulden nach 40 Jahren Inflation von 4% pro Jahr real noch übrig ist und auf welchen Realwert diese Schuldsumme nach 40 Jahren Deflation von 4% pro Jahr anwachsen würde.

      Unser gesamtes Wirtschaftssystem einschließlich der Staatshaushalte beruht aber auf einer exorbitanten Verschuldung, die letzlich nur durch die Inflation beherrschbar bleibt. Gläubiger der letzten Instanz in diesem System ist übrigens der "kleine Mann" in seiner Eigenschaft als Steuerzahler, Gläubiger der Sozialsysteme (Rente), als Kleinsparer (Lebensversicherung usw. Der wird durch die Inflation systematisch entreichert, während das "Große Geld" die Sachwerte besitzt (insbesondere das Produktionskapital).

      Die Deflation dreht dieses ganze Spiel um, Geld (und Ansprüche auf künftige Geldzahlungen) gewinnt an Wert, Sachwerte verlieren an Wert, der kleine Mann, der nichts als seine Arbeitskraft gegen Geld zu verkaufen hat, gewinnt, das große Geld verliert plötzlich.

      Wer wundert sich da noch, dass es diese Panik vor der Deflation gibt? ;) Und wer wundert sich, dass sich das System vor stabilem Geld (also einem quasi Goldstandard) so sehr fürchtet und auf Fiat-Währungen ausgewichen ist.

      Aber keine Sorge, die US-Notenbank wird die Welt schon reflationieren, dass die Schwarte kracht - es sind ja mittlerweile wirklich alle Schleusen weit offen.
      Avatar
      schrieb am 18.12.08 15:54:45
      Beitrag Nr. 2.626 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.231.090 von SLGramann am 18.12.08 15:14:48Hallo SLGramann,
      deine Ausführungen zur Deflation sind zutreffend, aber die Frage ist doch, wie nachhaltig die Deflation in diesem Falle ist. Sie mag teilweise auch mit der heraufziehenden Depression zu tun haben, aber ein wesentlicher Grund ist der Verfall der Ölpreise. Wenn die Weltproduktion in die Decline-Phase übergeht, kann das schon wieder ganz anders aussehen. Man muss unterscheiden zwischen rein monetären Zusammenhängen und dem Einfluss verknappender und dann wieder scheinbar im Überfluss vorhandener Ressourcen. Auf letzteres haben die Notenbanker keinen Einfluss, auf ersteres evtl. langfristig, wobei aber nie eindeutig ist, ob und wann die Verbraucherpreise erreicht werden oder ob neue Assetblasen entstehen.
      Aber keine Sorge, die US-Notenbank wird die Welt schon reflationieren, dass die Schwarte kracht - es sind ja mittlerweile wirklich alle Schleusen weit offen.
      Vermutlich, auf jeden Fall wird so der Dollar weiter ruiniert.
      Avatar
      schrieb am 18.12.08 16:45:01
      Beitrag Nr. 2.627 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.231.518 von Algol am 18.12.08 15:54:45
      Ja, ich gehe nicht von einer nachhaltigen Deflation aus, eben weil dies politisch nicht gewollt ist und durch die "richtige" Geld- und Fiskalpolitik relativ leicht verhindert werden kann.

      Inflation und Deflation sehe ich wirklich als ausschließlich monetäre Phänomene an. Die Verteuerung oder Verbilligung des Öls aufgrund verschiedener Angebots-/Nachfragerelationen sehe ich - ceteris paribus - nur als eine Wertverschiebung innerhalb der Güterordnung und nicht als allgemeine Inflation/Deflation. Aber das führt jetzt zu weit vom Thema weg.
      Avatar
      schrieb am 18.12.08 17:17:55
      Beitrag Nr. 2.628 ()
      Ok,
      das führt zu weit, ist auch nicht gerade mein Kompetenzbereich, mir scheint es nur so zu sein, dass der Ölpreis wesentlich eindeutigere Auswirkungen auf Inflation/Deflation hat (im Sinne von steigenden oder fallenden Preisen), da ja fast alles über Transport und Energie vom Ölpreis beeinflusst wird. Die Maßnahmen der FED versickern hingegen momentan in Billionenlöchern, erhöhen langfristig aber die Wahrscheinlichkeit einer Hyperinflation.
      Geld verdienen läßt sich vermutlich mit den Auswirkungen auf den Dollar.
      Avatar
      schrieb am 18.12.08 18:01:53
      Beitrag Nr. 2.629 ()
      Der Ölpreis spielt natürlich eine wichtige Rolle bei der Inflation/Deflation. Aber auch fast alle anderen Rohstoffe und soft commidities sind im Preis Stark gefallen. Kupfer beispielsweise von über 8000 Dollar auf gut 3000 Dollar, wo die Förderung in manchen Vorkommen schon problematisch wird.
      Genau genommen haben wir natürlich noch keine Deflation, sondern ein Deinfaltion. Aber wenn es so weitergeht, kännen wir in 3 bis 6 Monaten von einer Dflation sprechen.
      Wichtig für das entstehen einer Deflation ist die Geldumlaufgeschwindigkeit. Wenn alle ängstlich auf ihrem Geld sitzen und der Geldfluß sowohl zwischen den Banken als auch von den Banken zur Wirtschaft und den Verbrauchern (Kredite) als auch von Verbraucher zurück in die Wirtschaft (Konsum) abebbt, dann ist immer eine Dflationsgefahr vorhanden. Da helfen dann auch Liquiditätsspritzen des Staates nur begrenzt.
      Zusätzlich kommt dann noch Druck auf die Wirtschaft (insbesondere den Handel) , die ihre Waren und Dienstleistungen durch die Krise billiger anbieten müssen, um noch halbwegs Umsatz zu machen.
      Wenn jedoch die Krise durch die massivsten Staatsinterventionen der Wirtschaftsgeschichte wieder in den nächsten Aufschwung übergeht (kann noch etwas dauern), dann springt durch die stark erhöhte Liquidität die inflation sehr stark und kräftig an, was dann auch den Ölpreis massiv nach oben ziehen wird.
      Aber Prognosen über Zeitpunkte zu geben, ist schlichtweg nicht möglich.
      Klar ist nur, dass auch bei vermindertem Ölverbrauch irgendwann zunehmende Knappheiten auf uns zukommen. Spätestens ab 2015 ist dieser Zeitpunkt nach meiner Einschätzung erreicht. Einzige Ausnahme: wenn bis dahin die Wirtschaft und das Finanzsystem vollends vor die Hunde gehen und wir es mit einer lang andauernden Depression zu tun haben. Dann verlagert sich das Ölvernappungsproblem entsprechend.
      Avatar
      schrieb am 18.12.08 19:05:34
      Beitrag Nr. 2.630 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.226.859 von rodgerhodger am 17.12.08 22:54:46jo die spekus die vorher long waren sind jetzt short...........
      immer die gleiche kacke;)
      Avatar
      schrieb am 18.12.08 19:10:20
      Beitrag Nr. 2.631 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.227.112 von sisyphullus am 18.12.08 00:12:24danke für die geile seite!
      is ne große hilfe:kiss:
      Avatar
      schrieb am 18.12.08 21:34:58
      Beitrag Nr. 2.632 ()
      bin raus, Versuch gescheitert...sieht einfach zu krass Short aus.

      Gruss rh
      Avatar
      schrieb am 18.12.08 23:20:14
      Beitrag Nr. 2.633 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.226.859 von rodgerhodger am 17.12.08 22:54:46Die Blase nach unten baut sich immer weiter aus..., der Preis ist wie immer nur von Spekulanten getrieben, die nach vorheriger Preisabsprache sich komplett von fundamentalen Daten absetzen können...

      Tja am Ölmarkt wie an der Restbörse gilt: Preis = Fundamentalwert + Spekulation nach unten/oben.

      Daher der existierende innere Wert wird praktisch zu jedem Zeitpunkt nicht abgebildet. Das innerer Wert und Markwert gleich sind, wird nur sein, wenn die beiden Verläufe zufällig mal sich kreuzen.

      Annahmen die Markteffizienztheoretiker und viele andere nicht teilen, die aber Sinn machen. Wobei man natürlich die Spekulation nicht als Krücke nehmen sollte, wenn einem die Argumente ausgehen, aber sie existiert.
      Avatar
      schrieb am 18.12.08 23:25:03
      Beitrag Nr. 2.634 ()
      Wisst ihr wahrscheinlich alle schon, trotzdem nochmal zur Opec:


      Die Drosselung von Opec-Öl verpufft

      Erstellt 18.12.08, 21:20h
      Die stärkste Drosselung der Ölförderung in der Geschichte des Opec-Kartells hat die internationalen Rohölmärkte kaum beeindruckt. Im Gegenteil: Zeitweise fielen die Rohölpreise auf ein Vier-Jahres-Tief, bevor sie sich wieder leicht erholten.



      HAMBURG - Für die Autofahrer in Deutschland gab der Energie-Informationsdienst (EID) Entwarnung. „Ich halte es für ausgeschlossen, dass die Kraftstoffpreise im nächsten Jahr stark steigen werden“, sagte Herausgeber Heino Elfert. Höhere Ölpreise vertrügen sich nicht mit einer Weltwirtschaftsrezession, die von einer rückläufigen Gesamtnachfrage gekennzeichnet ist. „Die Nachfrage nach Öl fällt schneller, als die Opec ihre Produktion kürzen kann.“

      Die Organisation erdölexportierender Länder (Opec) hatte am Mittwoch beschlossen, die Produktion um weitere 2,2 Millionen Barrel (je 159 Liter) pro Tag von Januar 2009 an zu kürzen. Mit einer im September beschlossenen Reduzierung nimmt die Organisation ihre offizielle Produktion um insgesamt etwa 4,2 Millionen Barrel auf rund 25 Millionen Barrel pro Tag zurück. Ihr Ziel ist, den Ölpreis möglichst wieder auf 70 bis 80 Dollar je Barrel (159 Liter) zu verdoppeln. Die Opec stellt nach eigenen Angaben etwa 40 Prozent der Weltförderung.

      Der Hamburger EID erwartet 2009 durchschnittlich einen Rohölpreis von 60 Dollar je Barrel (159 Liter) und stimmt mit dieser Einschätzung weitgehend mit dem Hamburgischen WeltwirtschaftsInstitut (HWWI) überein, das eine Spanne von 50 bis 60 Dollar ansetzt. Laut EID entspricht der obere Wert dann etwa 1,20 Euro je Liter Superbenzin. Derzeit liegt diese Kraftstoffsorte bei 1,10 Euro. Dieselkraftstoff kann in einigen Regionen vorübergehend schon wieder für weniger als einen Euro je Liter getankt werden.

      An den Ölmärkten hat seit dem Sommer - parallel zur Finanzkrise und dem massiven Ausstieg von Fondsmanagern und Spekulanten - ein Preisrutsch eingesetzt. Die Notierungen erreichen nicht mal mehr ein Drittel der Höchststände vom Juli. Ein Barrel der US-Referenzsorte West Texas Intermediate (WTI) zur Auslieferung im Januar sank gestern auf bis zu 39,19 US-Dollar (nach 39,66 Dollar zum Vortagesschluss), erreichte dann aber wieder fast 40 Dollar.

      Am Markt dominierten Sorgen um die Entwicklung der weltweiten Konjunktur, sagten Händler. Die trüben wirtschaftlichen Aussichten ließen eine sehr schwache Ölnachfrage erwarten, was die Preise stark belaste.

      Die Opec-Minister erklärten, es komme weiter erheblich mehr Rohöl auf den Markt, als benötigt werde. Die westlichen Industriestaaten lagerten derzeit deutlich mehr Öl ein als im Durchschnitt der vergangenen fünf Jahre. Die wirtschaftliche Abschwächung habe zudem „zur Vernichtung von Nachfrage geführt, was einen nie zuvor erlebten Druck auf die Preise ausgelöst“ habe.
      (dpa)
      Avatar
      schrieb am 18.12.08 23:32:20
      Beitrag Nr. 2.635 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.235.286 von Assetpfleger am 18.12.08 23:25:03Das kybernetische Spiel geht weiter, nur in die andere Richtung.

      Hat der Ölpreis bisher die Tendenz gehabt sich selbst zu hemmen, indem er Angebot erhöhte und vor allem Nachfrage zerstörte wirken die Mechanismen der Selbstregulation jetzt anders.

      Jetzt ist der Ölmarkt bestrebt sich entgegen der Außenfaktoren wie Wirtschaftskrise zu erhöhen, indem er Nachfrage anregt und vor allem Angebot verknappt. Das letztere geschieht ganz konkret durch die Förderdrosselungen der Opec.

      Mag die Selbstregulation auch nicht sofort greifen, so ist sie doch am wirken. Das Ölsystem scheint sich nicht stabil halten zu können, sondern ist sehr schwankend. Das aktuelle Phänomen einer beginnenden Weltrezession dominiert derzeit den Ölmarkt + Ängste die zu einer Übertreibung in dieselbe Richtung führen.

      Der Markt reagiert mit den Mechanismen der Angebotsverringerung bei niedrigen Preisen und der Nachfrageerhöhung. Regulationstendenz heisst allerdings nicht perfekte Selbstregulation.

      Dominante Außenfaktoren der fallenden Nachfrage können derzeit kaum kompensiert werden oder es ist zumindest eine längerfristige Sache.
      Avatar
      schrieb am 18.12.08 23:57:43
      Beitrag Nr. 2.636 ()
      kann mir jemand sagen, wieso WTI nun so viel billiger als Brent ist? Das war doch immer umgekehrt, Brent 3-5$ teurer, in etwa der Preis den es kostet ein Fass Brent in die USA zu karren.
      Nun ist WTI schon zeitweise unter 37 Dollar und Brant immer noch seit tagen über 45$ - allein der starke Euro kann das doch nicht sein. Das sind ~20% Preisunterschied.
      Vielleicht die überfüllten US Lager? - würde es nicht Sinn machen auf fallenden Preisunterschied der Sorten zu wetten, oder hab ich da nen Denkfehler?
      Avatar
      schrieb am 19.12.08 00:13:21
      Beitrag Nr. 2.637 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.235.392 von Lutz83 am 18.12.08 23:57:43würde es nicht Sinn machen auf fallenden Preisunterschied der Sorten zu wetten,

      Ja auffällig ist es schon, was du beschreibst. Aber begründe mal warum sich die Schere deiner Meinung nach - und zwar grade jetzt -Schließen sollte.

      Keine Spekulaton ohne Überlegung!
      Avatar
      schrieb am 19.12.08 01:12:43
      Beitrag Nr. 2.638 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.235.432 von Assetpfleger am 19.12.08 00:13:21nun ja ich möchte ja erstmal die ursachen verstehen, darum fragte ich ja. Meine einzige Begründung wären die gestiegenen Ölvorräte in den USA.

      Ich hatte oben übrigends etwas verdreht, Brent war natürlich immer 2-3$ UNTER WTI.

      Meine Überlegung wäre, dass der WTI Spot wieder über den Brent Spot ansteigt, sobald die Vorräte vor Ort knapper werden. Also die Lager wieder abgebaut werden. Im Endeffekt ginge das Hand in Hand mit besseren Konjunkturaussichten und somit steigendem Ölpreis.

      Gibt es überhaupt produkte, die sich mit dem spread brent/wti befassen? ist schon recht speziell.
      Avatar
      schrieb am 19.12.08 01:33:43
      Beitrag Nr. 2.639 ()
      ich sehe gerade, hier (und folgende)

      http://www.wallstreet-online.de/diskussion/1139439-71-80/spr…

      wird das thema schon behandelt.
      mal sehen ob ich da fündig werde. Kann keine cfds traden, bin also auf emittierte produkte angewiesen.
      Avatar
      schrieb am 19.12.08 01:49:21
      Beitrag Nr. 2.640 ()
      ok und nochmal - hier wurde das thema vor geraumer zeit schon einmal aufgegriffen, scheint zu der zeit ein ähnliches szenario gewesen zu sein - überangebot an WTI

      Ein Produkt wird auch genannt: SG03N3
      Avatar
      schrieb am 19.12.08 15:28:52
      Beitrag Nr. 2.641 ()
      Hollo zusammen,

      ich denke, dass der Preis für ein Barrel vorest noch weiter sinken wird. Länderfristig aber steigen wird, vielleciht nicht wieder auf 150$ aber zumindest auf 50-80.

      daran würde ich gern profitieren. Nur wie?

      Ich habe ein einen Long call gedacht, mit laufzeit mind. 1 jahr eher 2. Habt ihr evtl schon welche rausgesucht? bin in der hinsicht relativer neuling und wollte mich zuerst mal informieren.

      Oder habt ihr nen anderen Vorschlag, wie ich meine gedanken in einen trade einbinden kann??

      danke

      wer ähnliche gedanken gehabt hat, würde gern weiter darüber nachdenken...

      gruß beffman
      Avatar
      schrieb am 19.12.08 17:22:47
      Beitrag Nr. 2.642 ()
      Bin heute in ABN14R und will langfristig halten. Open End Quanto Zerti.

      :cool:
      Avatar
      schrieb am 19.12.08 18:28:54
      Beitrag Nr. 2.643 ()
      Hoffe, dass hier wieder vermehrt die altbekannten User substanzielle Beiträge verfassen...

      Erstmalig hat auch ein Schreiberling begriffen, was einigen von uns hier schon lange klar war:

      http://www.ftd.de/meinung/leitartikel/:Kolumne-Thomas-Fricke…

      Dass er letztlich überhaupt nichts verstanden hat, belegt er im letzten Absatz. Was wir erleben, ist ein Vorgeschmack auf Peak Oil,
      zusätzlich verschärft durch die massiven Finanzexzesse. Rutscht die Weltförderung in die decline-Phase, dürften uns noch ganz andere Krisen bevorstehen...
      Avatar
      schrieb am 19.12.08 18:30:07
      Beitrag Nr. 2.644 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.239.498 von beffman am 19.12.08 15:28:52ich denke, dass der Preis für ein Barrel vorest noch weiter sinken wird. Länderfristig aber steigen wird, vielleciht nicht wieder auf 150$ aber zumindest auf 50-80.

      daran würde ich gern profitieren. Nur wie?


      Hallo beffman!

      Mit Öl zu handeln ist nicht ganz einfach. Wie wurde hier schon öfter diskutiert. Ich bin kein großer Experte für exotischere Finanzprodukte sondern eher mit Fundamentalen Gründen befasst. ich kann dir trotzdem hier einen kurzen Abriss einiger Möglichkeiten und Diskussionspunkte geben (ohne Gewähr):

      - Zertifikate. Sind Kurzfristig möglich, aber langfristig schlecht wegen übermäßiger Kosten, welche Dir die Rendite weggfressen.

      - Eigenverbrauch senken durch kleinerse Auto oder alternative Enrgien wie Solarthermie.

      - Ein Portfolio der gängigsten Ölfirmen basteln. Durch angemessene Streuung sollte sich das Risiko im Rahemn halten.

      - Ein Portfoloio der gängigen Alternativenergien nutzen. Etwa BGF-New-Energy. Eine Anlage mit größerem Zeithorizont, denn sie profitiert nur indirekt von steigenden Ölpreisen.

      Wie gesagt nur meine Subjektive Meinung, aber vielleicht ein guter Ausgangspunkt für eigene Recherchen.

      Grüße
      Asset
      Avatar
      schrieb am 19.12.08 18:38:16
      Beitrag Nr. 2.645 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.235.286 von Assetpfleger am 18.12.08 23:25:03Wahnsinn, die Opec kürzt nochmal um 2,2 Millionen Barrel pro Tag und trotzdem fällt Öl weiter.

      Fundamental ergibt das nicht wirklich Sinn, denn SO VIEL Nachfragezerstörung haben wir nun doch nicht. Vermutlich wird einfach eine Weltwirtschaftskrise jetzt schon eingepreist...
      Avatar
      schrieb am 19.12.08 20:28:25
      Beitrag Nr. 2.646 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.241.312 von Assetpfleger am 19.12.08 18:38:16Völlig verrückte Entwicklung !

      Im Sommer waren wir uns noch einig, daß die Spekulation keine Rolle spielt, das Gegenteil ist aber richtig.

      Ich denke, daß Obama und Bernanke es schaffen, die Ami-Wirtschaft wieder in Schwung zu bringen.

      Er gibt Firmen direkt Kredit und über Fannie/Freddie auch Privatleuten.

      Dauert aber eine Weile.

      Wir laufen sehenden Auges in die nächste Ölkrise !!

      Viele Ölprojekte werden wohl erst am 100 Dollar wieder hochgefahren.

      ;)
      Avatar
      schrieb am 19.12.08 20:37:04
      Beitrag Nr. 2.647 ()
      Also ich bin etwas ernüchtert. Die Wirtschaft hat einen Faustschlag erhalten und bleibt nun liegen. Der Güterstrom ist zusammengebrochen und tendiert nun seitwärts. Und die Volumen am Interbankenmarkt nehmen immer noch nicht zu.

      Und wenn die Unternehmen Leute entlassen, Anlagen stilllegen, dann ist das so real wie "real" nur sein kann.
      Avatar
      schrieb am 19.12.08 21:37:14
      Beitrag Nr. 2.648 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.242.111 von Nobbele_2010 am 19.12.08 20:37:04Ja die Rezession haben wir schon und die kann dauern. Nur ne echte Weltwirtschaftskrise eben noch nicht, wobei das jetzt keine Gesundbeterei von mir ist sondern nur Differenzierung.

      Real ist es schon nur ist nicht die Nachfrage nach Öl um 66 % gefallen so wie der Preis!

      Die nachfrage ist vielleicht derzeit weltweit um 1-2% zürückgegangen, kaum mehr.
      Avatar
      schrieb am 19.12.08 21:42:23
      Beitrag Nr. 2.649 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.242.069 von Urlaub2 am 19.12.08 20:28:25Im Sommer waren wir uns noch einig, daß die Spekulation keine Rolle spielt, das Gegenteil ist aber richtig.

      Ich habe auch das Gefühl von Übertreibung durch Spekulation. Im Sommer 2008 nach oben, komme an Nachrichten was wolle.

      Jetzt nach unten, denn so massiv ist die Nachfrage nach Öl (noch) nicht zusammengebrochen.

      Einen gewissen Anteil Spekulation habe ich ja schon immer angenommen, wie man an älteren Postings von mir sieht. Allerdings glaube ich nach wie vor, dass der Hauptteil des Ölpreises fundamental ist, mit einem Anteil von vielleicht 20-30 % Spekulativer Verzerrung nach oben/unten.

      Man muss bedenken, dass eine Veränderung der Angebot/Nachfrage-Relation um 0,5 % Den Preis mal um 10 $ springen lassen kann. Eine um 3 % schon um 50 $ (nur Schätzungen) usw.
      Also kleine Ursachen, große Wirkungen!
      Avatar
      schrieb am 20.12.08 02:05:17
      Beitrag Nr. 2.650 ()
      Ich sehe nachwievor keinen überzeugenden Beleg für einen nachhaltigen spekulativen Einfluss. Wir erleben einen erschreckenden, annähernden Stillstand etlicher Wirtschaftsbereiche, ausgelöst durch die enormen Kaufkraftverluste infolge des zeitweisen Ölmangels, zusätzlich verstärkt durch die Finanzkrise.
      Belegt wird das auch dadurch, dass auch die Preise etlicher Rohstoffe, für die es überhaupt keine Futuremärkte (d.h. der spekulative Einfluss ist gleich null) gibt (z.B. Eisen, Molybdän, Kobalt, Stahl, aber auch die Frachtraten u.a.), zusammengebrochen sind. Bitte um (plausible) Gegenargumente, Algol
      Avatar
      schrieb am 20.12.08 16:20:37
      Beitrag Nr. 2.651 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.243.211 von Algol am 20.12.08 02:05:17Naja unsere Positionen liegen nicht weit auseinander. Ich nehme an dass der Großteil Fundamental ist und ein Teil Spekulation und Du, dass alles fundamental ist.

      Man kann die Schwankungen am Ölmarkt weitgehend fundamental erklären, da sind wir uns einig. Den Anteil der Spekulation zu bemessen ist schwierig.
      Avatar
      schrieb am 20.12.08 16:51:52
      Beitrag Nr. 2.652 ()
      Öl war eine Blase und das von Anfang an .......

      eine gut verpakte Storry - ausgeheckt von der Marketingabteilung Amros und Barkly die den Chinaschmäh zusammen mit der Ölindustrie die den Peekoil Hyp sich ausdachten der sicher irgendwann mal kommt in gang setzten um Ihre Produkte zu verkauffen.


      Ich habe von Anfang an es so gesehen und das neben dem Charttechnsichen Bild das auch zu 100% passte.

      wer jetzt glaubt das wir sofort wieder hoch lauffen werden und da schließ ich nen hüpfer hoch in richtung 50-60$ net aus um dan noch weiter runter zu gehen ....... ist schief gewickelt
      Avatar
      schrieb am 20.12.08 17:40:01
      Beitrag Nr. 2.653 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.244.762 von oegeat am 20.12.08 16:51:52Mensch Oegat, musst denn den 3 mal den gleichen Text ueberall reinkopieren ? Hat doch wirklich nun auch der Letzte begriffen, was du uns mitteilen wolltest :cool:
      Avatar
      schrieb am 20.12.08 17:46:05
      Beitrag Nr. 2.654 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.244.899 von Procera am 20.12.08 17:40:01Absolut - genau das wollte ich auch grad schreiben. Einmal reicht echt.:keks:
      Avatar
      schrieb am 20.12.08 23:54:50
      Beitrag Nr. 2.655 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.244.653 von Assetpfleger am 20.12.08 16:20:37Minimalst sind unsere Positionen auseinander, denn ich würde auch nicht sagen, dass es überhaupt keinen spekulativen Einfluss gibt, er ist nur zeitlich begrenzt und dem fundamentalen untergeordnet.
      Avatar
      schrieb am 21.12.08 01:19:00
      Beitrag Nr. 2.656 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.244.899 von Procera am 20.12.08 17:40:01obs der Letzte begriffen hat ...so sicher bin ch mir nicht !

      den 2006 al sich bei WO über öl schreiben begann schenkte man mir bis eben keinen Glauben ..........;)

      doch in ein Fels ...... eine Eiche die dem Sturm trotz an falschen Meinungen ;)
      Avatar
      schrieb am 21.12.08 17:08:09
      Beitrag Nr. 2.657 ()
      Die Investitionsbereitschaft in neue Ölförderprojekte lässt erwartungsgemäß nach:

      ]NEW YORK (Reuters) - Global spending on oil and gas exploration and production will shrink 12 percent to $400 billion in 2009 as the steep slide in energy prices and tight credit markets reverse a six-year trend of rising budgets, analysts at Barclays Capital said on Friday.

      http://www.reuters.com/article/GCA-Oil/idUSTRE4BI2RU20081219

      ------------

      Ich gehe davon aus, dass diese Analyse die Situation noch immer unterzeichnet. Denn man kann die Sache nicht nur betriebswirtschaftlich sehen. Die Masse der Investitionen muss von staatlichen Gesellschaften getragen werden. Dies gilt bspw. für den Nahen Osten, aber auch bspw. für Mexico oder Venezuela, mit Abstrichen auch für Russland. Das Problem dabei ist, dass diese staatlichen Ölgesellschaften eben Teil des gesamtstaatlichen Budgetzusammenhangs sind und dass fast alle diese Staaten sehr, sehr große soziale und konsumptive Ausgaben stemmen müssen, um ihre zumeist unterdrückten, jungen und unterbeschäftigten Bevölkerungen ruhig zu halten. Durch den stark gesunkenen Ölpreis laufen diese Staaten in ziemlich heftige Haushaltsprobleme hinein und es ist auch unter diesem Aspekt sehr fraglich, ob Dutzende Milliarden Dollar in Investitionen in die Ölindustrie vorgenommen werden können, wenn das Geld für den Konsum benötigt wird - egal, ob sich das betriebswirtschaftlich rechnet oder nicht.

      Weiterhin ist recht interessant, dass die eingangs des Artikels zitierten 6 Jahre mit steigenden Investitionen lediglich zu einer ziemlich bescheidenen Erhöhung des Ölangebots geführt haben, das ja seit 2005 mehr oder weniger stagniert hat, um dann erst in 2008 um ca. 1,5 Mio. Barrel zu steigen.

      Average global production in 2007 was 85.41 million b/d according to the IEA. In 2008 an average of 86.73 million b/d has been produced from January to November.

      Die bisherigen - eher geringfügigen - Produktionskürzungen der OPEC wurden durch die Non-OPEC-Länder überkompensiert.

      In November world production of total liquids increased by 160,000 barrels per day from October according to the latest figures of the International Energy Agency (IEA). Resulting in total world liquids production of 86.53 million b/d.

      Total non-OPEC liquids production increased by 920,000 b/d to a level of 50.01 million b/d from October to November, according to the latest figures of the IEA.


      Kein Wunder also, dass der Ölpreis sinkt und sinkt, wenn bei einer fallenden Nachfrage das Angebot immer noch steigt! Und nochmals: Für Erklärungen des Ölpreises reichen die vorliegenden fundamentalen Daten vollkommen aus. Irgendwelche aus dem Bauch kommenden Vermutungen über spekulative Verzerrungen sind einfach nicht notwendig.

      Die Nachfrage nach Öl fällt wie ein Stein (während das Angebot bis einschl. November gegenüber Vorjahr deutlich gestiegen ist):

      The decline in OECD consumption is accelerating much faster in 2008. Consumption in September 2008 was 45.46 million b/d, a decline of 1.85 million b/d year on year. Average consumption from January to September 2008 was 46.34 million b/d, which is 1.11 million b/d lower then consumption in the same period in 2007. The decline is mainly a result of a decrease in oil consumption in the United States. Consumption is 951,000 b/d lower on average in the US from January to September 2008 then in the same period last year.

      Selbst in bisherigen Wachstumsmärkten schwächelt oder fällt die Ölnachfrage, was wahrscheinlich zum Teil mit dem Absturz der Chemischen Industrie zusammenhängt:

      ...July 2008. Since then liquids consumption in Saudi Arabia and Iran has declined by respectively 58,000 b/d and 96,000 b/d.

      Chinese liquids consumption averaged 7.28 million b/d from January to September 2008 according to the JODI database. An increase of only 50,000 b/d versus average 2007 January to September consumption of 7.23 million b/d.


      In China dürfte die Nachfrage mittlerweile ebenfalls zurückgehen - genaue Zahlen werden wir in zwei bis drei Monaten haben.

      Danke für alle Zahlen und Daten an Rembrandt Koppelaar, dessen Oilwatch monthly einfach ein Augenöffner ist.

      Zum Abschluss ein Zitat von Koppelaar, wie dieser Ölpreiscrash mal enden wird:

      The main factor in this dispute over future oil prices is what is going to happen to demand. Some institutes expect oil consumption to increase slightly in 2009 while others foresee a continuation of the drop in consumption that is currently taking place. Depending on the actual level of demand in 2009, and how much production the OPEC oil cartel cuts in an attempt to prop up the price, oil prices will either remain at 40 dollars per barrel or lower, or rise quickly to 75 dollars per barrel. On the medium term, if the economy stabilizes and demand growth becomes more robust again, perhaps around 2011, oil prices will undoubtedly rise to new heights and remain at higher levels. This is enclosed in the present as investment has been lacking in recent years in new oil fields. Declines in ageing oil fields are simply too severe to be offset by planned investments. This decline and investment pattern has recently been analyzed by the International Energy Agency, which concluded in its recent World Energy Outlook 2008 that oil production can only rise to a maximum of 88 million b/d between now and 2015, a level that is only slightly higher than oil production today.

      The IEA picture was made up based on figures from before the current economic crisis. As the oil price has declined to 40 dollars per barrel a more pessimistic picture is emerging. Many of the investments that were planned and included in the IEA report in more expensive regions have now been postponed. Their profitability is in doubt at current oil prices , hence oil companies will wait for more certainty to bring these projects to the investment table. These postponed investments, according to recent research by Cambridge Energy Research Associates, means 5 million barrels per day less that will be pumped of the ground in five years time. In other words, the maximum available supply in 2015 will not be 88 million but 83 million barrels per day or lower. Or in qualitative instead of quantitative terms, world oil production has peaked as of 2008.

      Rembrandt Koppelaar
      Avatar
      schrieb am 21.12.08 18:59:42
      Beitrag Nr. 2.658 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.247.306 von SLGramann am 21.12.08 17:08:09Danke, wieder ein sehr informativer Beitrag.
      Während die Entwicklung des zukünftigen Angebots recht gut prognostizierbar ist, ist die Nachfrageentwicklung z.Z. kaum vorhersehbar. Niemand kann abschätzen, zu welchen Ausfällen die Krise noch führt und wann sie sich abschwächt. Im Extremfall könnte sie derart gravierend und nachhaltig sein, dass sie nahtlos in die "nächste" Krise übergeht, nämlich dann, wenn die Angebotsausfälle, die Nachfrageausfälle "überholen". Ich erwarte (mit großem Fragezeichen) allerdings eher eine Überwindung der Krise (nach 2009) in einigen wichtigen Schwellenländern, die dann zunächst vom Wegbrechen der US-Nachfrage (aufs Öl bezogen) und den reduzierten Preisen profitieren können, bevor es zur nächsten, noch dramatischeren Verknappung kommt. Wie ist Eure Prognose?
      Avatar
      schrieb am 21.12.08 21:04:27
      Beitrag Nr. 2.659 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.247.306 von SLGramann am 21.12.08 17:08:09Auch von mir herzlichen Dank für den wie von Dir gewohnt sehr informativen Beitrag, SL Gramann.
      Wenn man auf die gegenwärtigen Ölpreise schaut, scheint ja jede Brisanz aus diesem Thema gewichen zu sein.
      Natürlich ist das ein Irrglaube. Das Gegenteil ist der Fall. Die jetzige sich verschärfende Krise, die längst die Ölförderländer mit voller Wucht erfasst hat, zerstört Strukturen, die wir für den wieder ansteigenden Bedarf in einer eventuell letzten Boomphase der Weltwirtschaft für absehbare Zeit dringend benötigen würden.

      Ein interessanter Aspekt: die Kosten für die Erhaltung der Infrastruktur, für die zeitweilige Aufrechterhaltung der Förderung aus alten Feldern und vor allem für die Erschließung neuer Felder werden auch in der Zukunft tendenziell weiter steigen. Das ist einfach der Tatsache geschuldet, dass IM DURCHSCHNITT die neuen Felder kleiner werden, sich der Fördermix mehr in Richtung "unkonventionell" verschiebt und natürlich das Material und die Energie für die Erhaltung der Ölinfrastruktur und die Ölförderung verteuert, von zeitweisen Dellen wie die jetzige deflationäre Phase im Bereich der Rohstoffe abgesehen, die nur vorübergehend diesen Trend der ständigen Kostensteigerungen unterbrechen können.
      So weit, so schlecht.

      Nun kommt aber ab einem Zeitpunkt x die abnehemnde globale Ölförderung als weitere Tendenz dazu. Selbst wenn wir eine tiefe, mehrjährige Realwirtschaftskrise annehmen, die zunächst das Problem etwas entschärft, dürfte dieser Zeitpunkt x spätestens 2015 erreicht sein.
      Dann stehen also steigenden Kosten für das Auffinden neuer Felder, der Förderung und des Transport z.B. per Pipeline immer geringere Fördermengen gegenüber. Die durchschnittlichen Kosten pro Barrel werden dann also deutlich schneller steigen als früher, wo ja steigenden Kosten wenigstens steigende oder letztens stagnierende Fördermengen gegenüber standen.

      Mein Bauchgefühl: die letzten 20% des noch förderbaren Öls wird NIE gefördert werden, weil die Kosten gegenüber der immens abesunkenen Fördermenge dann so enorm hoch sind, dass sich zumindest eine Verbrennung dieses Öls in Motoren überhaupt nicht mehr lohnt. Maximal eine hochwertige stoffliche Wertschöpfung wird dann teilweise noch für einige Zeit in Frage kommen.

      Wenn die gegenwärtigen Preise um 35 bis 40 Dollar eine Weile bestehen bleiben (bei einer Verschärfung der Wirtschaftskrise halte ich das für möglich) werden außerdem etliche Firmen im Biokraftstoffbereich, insbesondere in Ländern mit Hochkostenlandwirtschaft wie den USA, in finanzielle Probleme kommen. Denn die Kredite für die vielen neuen Biotreibstoff-Raffinerien, die für diesen Bedarf zusätzlich angeschaffte Landtechnik usw. müssen ja bedient werden. In Zeiten schwieriger Rekapitalisierungsmöglichkeiten für die Wirtschaft dürfte ein Teil der neugeschaffenen Strukturen bei der Biospritherstellung zerstört werden. Und wenn der Ölpreis wieder in einen Bereich steigt, wo die Biospritherstellung beginnt, profitabel zu werden, dürften diese Strukturen nicht sehr schnell wieder neu entstehen auf Grund der negativen Erfahrungen aus dieser Krise und der Angst, die wieder erhöhten Preise könnten nicht nachhaltig genug sein, um die langjährige Finanzierung der neuen Investitionen sicherzustellen.
      Avatar
      schrieb am 22.12.08 12:02:53
      Beitrag Nr. 2.660 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.247.306 von SLGramann am 21.12.08 17:08:09Hallo SLGramann,

      ich habe deinen Beitrag in den thread von Otto Energy kopiert:

      http://www.wallstreet-online.de/diskussion/1140273-501-510/o…

      Ich hoffe, Du bist damit einverstanden ...

      Danke + Gruß
      Tommy :)
      Avatar
      schrieb am 22.12.08 17:21:14
      Beitrag Nr. 2.661 ()
      Hallo Leute ich habe da mal ne Frage, würde mich echt supi freuen wenn mir jemand weiterhelfen könnte

      Ich beobachte schon einige Zeit WTI Öl und habe mich letzten Mi. vor der OPEC Entscheidung entschlossen bei ca. 42,8 in einen Call einzusteigen, leider 2 Tage zu früh

      Das wäre der Schein SG00M0! Dann ist innerhalb von 2 Tagen das Öl auf ca. 33 USD abgeschmiert!!! Aber egal wo ich jetzt nachschaue sehe ich Kurse von über 40??!! Auf N-tv Seite 201 oder auf Livecharts.uk da ist das Brent sogar auf 48!! Wti war doch sonst immer 3 Dollar höher!!

      Wäre echt ssuuuuuppppper nett wenn mir da jemand ein paar infos geben könnte.

      War wohl noch ein wenig zu früh für mich mit Zertis anzufangen
      Avatar
      schrieb am 23.12.08 14:51:15
      Beitrag Nr. 2.662 ()
      Hier ein Beleg, wie sich die aktuelle Wirtschaftskrise auf den Bereich der regenerativen Energien auswirkt:

      14.17 Uhr: Die Finanzkrise hat das "Solar Valley" im sächsischen Thalheim erreicht: Wegen der gesunkenen Nachfrage nach Solarmodulen hat die CSG Solar AG ihre Produktion eingestellt. Das Unternehmen werde sich von 124 der 164 Beschäftigten trennen, sagte eine Firmensprecherin am Dienstag. Zur Zahl betriebsbedingter Kündigungen wurden keine Angaben gemacht. Damit die Fachkräfte nicht die Region verlassen, werde nach Auffanglösungen gesucht, sagte Wirtschaftsminister Reiner Haseloff (CDU) der dpa.
      Avatar
      schrieb am 23.12.08 16:14:39
      Beitrag Nr. 2.663 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.259.077 von Triakel am 23.12.08 14:51:15
      Hi Triakel,

      die Finanzkrise beeinflusst die EE in der Tat sehr negativ. Zum einen durch die Verbilligung der fossilen Rohstoffe, insbesondere von Erdöl und Steinkohle. Zum anderen - und das ist kurzfristig der stärkere Effekt - durch die Schwierigkeiten bei der Projektfinanzierung (Kapitalknappheit und Kapitalkosten).

      Bei CSG haben wir allerdings eine besondere Situation. Das Unternehmen ist in Wahrheit technologisch gescheitert - die Finanzkrise ist nur vorgeschoben. Die haben versucht, eine sehr spezielle Dünnschichttechnologie vom Labor in die Industriefertigung zu holen und zwar auf Basis von mikrokristallinem Silizium (also nicht amorph oder mikromorph wie sonst bei Si-TF, sondern im Prinzip reines Si nur als TF). Die Idee war super interessant, aber sie sind seit zwei Jahren oder so im ramp up und es ist einfach nichts bei rausgekommen. Schade.

      Ansonsten sind die EE aber ziemlich voran gekommen in 2008. Ein wichtiger Durchbruch ist im Siliziumbereich gelungen, wo nun so genanntes direkt gereinigtes metallurgisches Silizium in die Massenanwendung kommt. Das mag wie ein technisches Detail klingen, aber es ist sehr, sehr bedeutsam. Ein so genannter "game changer". Und es gibt auch noch andere bedeutende Fortschritte. Alles in allem steht die Photovoltaik jetzt technologisch wirklich bereit, zunächst in sonnenreichen Ländern mit hohen Stromkosten ohne Subventionen wirtschaftlich zu werden.

      Bei den Großen der Branche wie REC, Q-Cells oder Suntech wird inzwischen im Industriemaßstab gedacht und auch die Zulieferindustrie ist inzwischen in der Lage, solche Anforderungen zu erfüllen.

      Mein Fazit: Wenn wir die PV irgendwann nach 2010 dringend brauchen, wird sie da sein. Und es kann dann sehr, sehr schnell gehen.
      Avatar
      schrieb am 23.12.08 16:33:55
      Beitrag Nr. 2.664 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.259.749 von SLGramann am 23.12.08 16:14:39Danke für die vertiefenden Infos, SL Gramann.
      Ich weiß ja, dass die Leute von Fraunhofer in Freiburg dran sind, unreineres Silizium für die PV nutzbar zu machen. Dass es schon geschafft wurde, wusste ich nicht.
      Dann hoffen wir mal, dass sich Geldgeber für die baldige Fertigung in großen Szückzahlen finden.

      Wenn die Menschheit nur nicht solche Irrsinnsbeträge für die Rüstung ausgeben würde. Wenn in den letzten 10 Jahren nur 20% dessen für die Energietechnologieforschung ausgegeben worden wäre, dann wären wir sehr viel weiter. "Wenn, "würde", "wäre" - Scheiß Konditionalsätze!
      Gerade in den USA waren die letzten 8 Jahre verlorene Jahre. Ein Glück, dass der Kriegsheini bald weg ist. Obama hat ja anscheinend die Zeichen der Zeit erkannt, wie man an seiner Personalentscheidung für das Energieministerium sieht. Leider wird ihn die finanzpolitische Kernschmelze wohl teilweise daran hindern, genügend Geld bereitzustellen. Sein Konjunkturprogramm, das als wichtiges Element die Förderung der EE beinhalten sollte, wird schon jetzt immer mehr gefleddert. 100 Milliarden soll als Nothilfe für Bundesstaaten bereigestellt werden, ein weiterer Teil wird wohl als Rettung für insolvente Arbeitslosenfonds verwendet werden, so dass immer weniger Mittel aus diesem Big-Bang-Paket für die ursprünglichen Aufgaben zur Verfügung stehen werden.
      Schon Mist, wenn man die Präsidentschaft in einem bankrotten Land übernehmen muß.
      Avatar
      schrieb am 26.12.08 23:42:14
      Beitrag Nr. 2.665 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.259.901 von Triakel am 23.12.08 16:33:55Die Amis können nie pleite gehen, weil sie ja beliebig viele Dollars drucken können.

      Ich denke, daß der Bernanke Obamas komplettes Paket von 800 Mrd. druckt.

      Wenn das alles für einen guten Zweck ist, ist es ja okay.

      Damit kann er den starken Ölpreisanstieg 2012/13 etwas mindern.

      ;)
      Avatar
      schrieb am 27.12.08 09:31:41
      Beitrag Nr. 2.666 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.267.495 von Urlaub2 am 26.12.08 23:42:14Ironie oder ? ;)

      Ansonsten:
      Das wäre schön, wenn sich die Probleme dieser Welt mit dem Drucken von Papier lösen ließen :rolleyes:
      Die USA bekommen schon dann ein Problem, wenn die Ausländer nicht mehr wie gewohnt ihre Staatsanleihen kaufen. Und wie entwickelt sich wohl eine Währung, deren Geldmenge willkürlich erhöht wird (es gibt da diesen blühenden Staat Simbabwe)?
      Avatar
      schrieb am 27.12.08 11:33:55
      Beitrag Nr. 2.667 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.267.495 von Urlaub2 am 26.12.08 23:42:14aber nur nicht wenn irgendwelche schwachköpfe weiterhin deren anleihen kaufen;)
      Avatar
      schrieb am 27.12.08 11:34:27
      Beitrag Nr. 2.668 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.267.674 von Algol am 27.12.08 09:31:41;)
      Avatar
      schrieb am 27.12.08 18:28:32
      Beitrag Nr. 2.669 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.267.495 von Urlaub2 am 26.12.08 23:42:14Das war keine Ironie.

      ;)

      Ich denke, daß der Ölpreis sehr stark von der US-Konjunktur abhängt und deswegen kann es nicht schaden, dieses Thema zu diskutieren.

      Ich wundere mich nur, wieso die Amis so viele Schulden haben, wenn sie das Geld doch locker drucken können.

      Die Chinesen werden dem Bernanke wohl kaum 800 Mrd. geben, weil sie ja selbst fast 600 Mrd. zum Konjunkturpush brauchen.

      Er hat inzwischen für alle Maßnahmen zusammen fast 9 Billionen (!) locker gemacht.
      Ich glaube kaum, daß er sich die irgendwo leihen könnte.

      Inzwischen kauft er sogar Anleihen auf, um die Zinsen auf Null zu bringen.

      Ich bin mir sicher, daß er den Dow bei 8000 stützt.
      Die Hochkaufaktionen unter 8000 konnte man schön sehen, übrigens schon damals in 2002.

      Ich empfehle übrigens die Ölaktie Otto Energy, die locker 1000 % machen müßte.

      :D
      Avatar
      schrieb am 27.12.08 19:57:19
      Beitrag Nr. 2.670 ()
      Wie ist es bei ETC`S sind die besser als ETFs? Verstehe den genauen unterschied noch nicht richtig. hat jemand ein gutes ETF und ein ETC auf Rohöl wo er mir den Unterschied mal erklären kann. soweit ich das bisher verstanden haben läuft ein ETC auf den Spotpreis und hat deswegen keine Rollingkosten (hab ich das richtig verstanden?). Aber wo kann ich den Spotpreis denn checken? Normal geht doch nur der Future-Preis! Wäre auch dankbar für ein paar gute Vorschläge in Etf und Ezc. Am besten die WKN. DANKE EUCH
      Avatar
      schrieb am 27.12.08 20:13:31
      Beitrag Nr. 2.671 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.268.813 von Urlaub2 am 27.12.08 18:28:32Der Absturz der USA entlastet die Welt bzgl. des knapper werdenden Öls. Wie lange das so bleibt, ist offen, sollten andere Staaten, insbesondere einige Schwellenländer, sich fangen und zusätzlich im neuen Jahrzehnt die Weltproduktion unwiderruflich schrumpfen.

      Dass Bernanke mit seinen Tricksereien und Manipulationen nicht die Elementarprobleme der USA lösen kann, liegt klar auf der Hand.
      Avatar
      schrieb am 27.12.08 21:27:27
      Beitrag Nr. 2.672 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.267.674 von Algol am 27.12.08 09:31:41....Hyperinflation mit anschliessender Währungsreform? :confused:

      Die Mittelamerikanischen Staaten haben eine gemeinsame Währung Anfang Dezember beschlossen.

      Ich würde fast drauf wetten, dass diese Gemeinschaftswährung sehr schnell realisiert wird und AMERO heissen wird.

      Später wenn das Proletariat die massive Geldmengenausweitung zu spüren bekommt, werden Sie befürworten dieser Währungsunion beizutreten.

      Die Gerüchte das die NAFTA sich zur North American Union wandelt mit einer Gemeinschaftswährung namens AMERO würden so bewahrheitet, ohne den Anschein das dies gewollt und geplant war seitens der Hochfinanz.

      Die neue Gemeinschaftswährung eines Staatenbundes alls Rettungsanker für die USA. Im Gegenzug Mitgliedschaft in der NAFTA bzw. NAU und Schuldenerlass für diese extrem armen Staaten, die teilweise derzeit den Dollar als Währung nutzen.

      Reine Spekulation! :cool:
      Avatar
      schrieb am 27.12.08 21:44:03
      Beitrag Nr. 2.673 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.269.060 von traderralph am 27.12.08 21:27:27Ich finde es sehr bedenklich, wenn die Mittelamerikanischen Staaten die den USD als offizielle Währung haben bzw. als Zweitwährung sich zusammenfinden und eine Wirtschafts- und Währungsunion zu beschliessen.

      Und zwar OHNE das die USA sich dazu äussern.

      Die USA billigen dies sogar und verkünden zeitgleich die hemmungslose Ausweitung der Geldmenge durch eine Null-Zinspolitik der FED.

      Das stinkt einfach zum Himmel.

      Aber die Inflation wird den Ölpreis treiben. Soviel ist sicher. :yawn:
      Avatar
      schrieb am 27.12.08 22:20:13
      Beitrag Nr. 2.674 ()
      Wie war nun eigentlich der schluß Kurs?
      Avatar
      schrieb am 27.12.08 23:13:58
      Beitrag Nr. 2.675 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.269.085 von traderralph am 27.12.08 21:44:03Anstelle der mittelamerikanischen Staaten würde ich die USA nicht aufnehmen, denn die verkaufen immerhin Bananen, während die USA letztlich z.Z. nur 2 Dinge können, grünes Papier drucken und auf Kosten des Auslands Geld ausgeben... ;)
      Avatar
      schrieb am 28.12.08 00:23:18
      Beitrag Nr. 2.676 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.269.196 von Algol am 27.12.08 23:13:58Deren Volkswirtschaften sind aber TOTAL abhängig von den USA und deren größter Gläubiger sind die USA.

      De facto handelt es sich um Staaten die vom Wohlwollen der USA leben.

      Marionetten.
      Avatar
      schrieb am 28.12.08 01:16:07
      Beitrag Nr. 2.677 ()
      ja ja grau is jede Theorie .... :rolleyes:

      oegeat´s charts sind hingegen glas klar



      Öl aus etwa 10,5 wurde fast 147 also x 14 in 8 Jahren
      Nassi 348 x 14 = 4872 in 93 bis mitte 2000 8 Jahre

      zitat 1.06.2008 13:40
      [urlQuelle]http://www.trader-inside.de/viewtopic.php?p=38712#38712[/url]

      Egebniss



      und wie geht es weiter ?

      [urlso in etwa]http://isht.comdirect.de/html/detail/main.html?hist=30y&sSym=DE0009781724.DFK&DEBUG=0&asc=lin&avgtype=simple&chart=perf&dsc=rel&from=852116400&ind0=VOLUME&overview_hist=10d&sCat=FND&sFrom=01.01.1997&sIsin=DE0009781724&sPageType=extended&sTab=chart&sTo=01.05.2000&sWkn=978172&to=957175200&type=CONNECTLINE&x=0&y=0[/url] der Ölzug ist gelauffen ....... führ jahre ... nur dei ewig gestrigen wolls net wahr haben ;)
      Avatar
      schrieb am 28.12.08 01:29:19
      Beitrag Nr. 2.678 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.269.196 von Algol am 27.12.08 23:13:58Aber Recht hast... blos weg vom Dollar ;););)

      Es mangelt aber (noch) an Alternativen.

      Seit Bush wurde die Geldmenge verdoppelt unter Greenspan und danach nochmal unter dem Neuen. Danach wurde die Geldausgabe geheim gehalten und Analysten schätzen hier eine Geldmengenerhöhung allein nur in den letzten Monaten von 75% - gehen wir mal von 100% mal aus.

      2x2x2 = 8

      Die Geldmenge hat sich unter Bush verachtfacht - die Gütermenge nicht. Sie ist durch Outsourcing sogar drastisch rückläufig. Und durch die Nullzinspolitik der privaten Bank FED, die das Geld druckt und an den Staat verleiht, ist das erst der lächerliche Anfang gewesen...

      Das Problem - warum die Welt mitspielen muss - wegen der massiven Entwertung des Dollars würde alle Exporteure -auch wir- in den Ruin getrieben werden.

      Totaler Systemcrash oder Tod in Raten.

      Eine schrittweise Umstruckturierung der globalen Volkswirtschaften ist möglich und verhindert das Schlimmste. Eine bittere Pille die alle auf dem Finanzgipfel schlucken mussten.

      Eine offene Vorbereitung einer Währungsreform würde sofort den totalen Systemkollaps herbeiführen.

      *denkt mal drüber nach*

      ---Schadensbegrenzung---
      Avatar
      schrieb am 28.12.08 02:02:28
      Beitrag Nr. 2.679 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.269.363 von oegeat am 28.12.08 01:16:07.... das spiegelt in etwa die Geldmengenausweitung im gleichen Zeitraum wieder. Lustig is das es die Wechselkurse nicht großartig stört. :laugh::laugh::laugh:

      Die Kursmanipulation wird nicht ewig mitgetragen...

      Auch wenn die Handelspartner keine Wahl haben.

      Wenn die Papierschwemme (Dollar) nicht mitgetragen wird kippt die eigene mit Volkswirtschaft um.

      Naja, Ameros sind derzeit eine reine Recheneinheit (wie der ECU). Aber mann kann sie sogar physisch kaufen (die staatlichen Druckereien verticken sie übers Net als Sammlerstücke) zum Wechselkurs 1 AM = 100 USD. 1 AM sind 1 Euro bzw. ca. 100 Yen.
      Avatar
      schrieb am 28.12.08 02:35:00
      Beitrag Nr. 2.680 ()
      Danke für die Boardmail,

      ich habe keine Lust das hier detailliert darzulegen mit Quellen.

      Jeder kann meine Aussagen nachrecherchieren, mit ein wenig kritischer Distanz zu den Verschwörungstheoretikern und der reinen Neugier nach Fakten lässt sich dies ohne weiteres über INet bewerkstelligen.

      Als kleinen Einstieg würde ich mal auf Google Video gehen und nach Zeitgeist der Film suchen. (Die erste halbe Stunden sollte man überspringen wenn man gläubig ist.) Das ist ein guter Einstieg - die Recherche danach wird einen verblüffen... So einfach ist die Welt. ;)

      Alle Fakten sind frei zugänglich, alle Thesen belegbar.

      Viel Spaß. :eek::D:eek:

      PS: Leider wurde in der frei verfügbaren Version von Zeitgeist Teil 1 einiges weggelassen was sich nicht exakt beweisen lässt.


      Kernaussage der Kürzung ist dies.

      "Das römische Reich war nicht zu halten, daher wurde im röm. Konzil die Einführung des Christentums als Staatsreligion forciert. Um nicht eine Niederlage gegen die heidnische Religion einzugestehen wurde 325 die Erstellung des neuen Testamentes verfügt. Dieses setzt sich aus Adaptionen der ägyptischen Mytologie und zeitgenössischen Berichten zusammen. Im Gegensatz zum Urchristentum wurde die Fixierung zur Sonne aufgehoben und durch einen Personenkult um Jesus ersetzt; analog zur ehm. Staatsreligion Roms. Desweiteren wurde im 2ten Konzil die Schaffung eines Gottesvertreters auf Erden (Rom) beschlossen. Auch nach dem absehbaren Zusammenbruch konnte so die Herrschaft aufrechterhalten werden mit Scheinregierungen. Rom kontrollierte Europa bis zur Kapitulation am Ende des 30jährigen Krieges."
      Avatar
      schrieb am 28.12.08 16:06:32
      Beitrag Nr. 2.681 ()
      Hier mal kurz vor dem Jahreswechsel einige Prognosen der Profis:


      Demand for oil will fall by largest margin in 25 years

      * Tim Webb, industrial editor
      * The Observer, Sunday 28 December 2008
      * Article history

      Gloibal demand for oil in 2009 will fall by the largest amount for 25 years, according to the chief energy economist of Deutsche Bank.

      Adam Sieminski said oil prices could hit a low of $30 a barrel next year, a fall of a quarter from today's price, because of the sickly global economy. He forecast an average price of $47.5 for the whole year for oil traded in New York. Deutsche Bank predicts global demand will contract by 1 per cent, or 1 million barrels a day, three times the fall seen this year and the biggest since 1983.

      Sieminski is predicting much lower prices than most other analysts and even Opec or the International Energy Agency (IEA). He said that other forecasts underestimate how much the global downturn would reduce demand for oil. The IEA forecasts that global demand for oil will rise by 400,000 barrels per day next year, but is expected to slash its numbers next month after the IMF revises down its economic growth projections for 2009.

      Citigroup is forecasting an average of $65 per barrel next year. Barclays Capital is predicting $76, although it said there was a greater risk that prices would undershoot rather than exceed this figure. Dresdner Kleinwort forecasts $84.50. Oil prices averaged just under $100 in 2008 as soaring prices in the first half - they hit a record $147 in July - countered the recent slump.

      If Sieminski is right about lower prices next year, it is good news for motorists in particular. Households should also see lower utility bills as gas prices are index-linked to the cost of oil. A continued slump in oil and gas prices, however, could make the cost of using alternatives to fossil fuels to generate electricity, such as wind farms or nuclear power, uneconomic. This will make meeting Britain's climate change targets even harder.

      -------------------

      Die Deutsche Bank kann sehr gut recht behalten, mit ihren 30 Dollar. Solange die Produktion über der Nachfrage liegt - und sei die überschießende Menge auch nur eine Winzigkeit im Vergleich zur Gesamtförderung - muss der Preis immer weiter und weiter fallen.

      Ich bin sehr gespannt, ob bei den derzeitigen Preisen zwischen 30 und 50 Dollar unabhängig von den politischen Entscheidungen der OPEC auch die Förderung im non-OPEC-Bereich zurückgeht. Es hieß ja mal, dass der Bereich um 80 Dollar der Grenzförderkostenbereich ist, wenn man "fully loaded" rechnet und bei 50 Dollar, wenn man cash-Kosten rechnet.

      Wenn das stimmt, sollten bei den derzeitigen Preisen die teuersten Förderprojekte binnen 6 Monaten stillgelegt werden.

      Auf der anderen Seite könnten die cash-Kosten in 2009 rückläufig sein, weil die Auslastung der Explorationsindustrie sinkt, so dass es nicht sicher ist, dass die Förderung schon bei 40 bis 50 Dollar rückläufig sein wird.

      Bei all dem darf nicht vergessen werden, dass die derzeitigen Ölpreise keinesfalls ein nachhaltiges Niveau darstellen können, denn die notwendigen Ersatzinvestitionen der Industrie sind mit diesen Preisen schlicht nicht refinanzierbar. Denn am Ende des Tages zählen natürlich nicht die cash-Kosten, sondern die Gesamtkosten inkl. Abschreibungen und Eigenkapitalverzinsung. Bis es aber allein aus diesem Grund wieder zu steigenden Preisen kommt, kann es gut 2 oder 3 Jahre dauern. Entscheidend bleibt daher auf kurze und mittlere Sicht die Nachfrageseite.
      Avatar
      schrieb am 28.12.08 17:28:05
      Beitrag Nr. 2.682 ()
      was nutzt ihr um bei öl zu partizipieren? zertifikate, etc`s oder etf`s??? wäre für ein paar wkns dankbar!
      Avatar
      schrieb am 28.12.08 17:51:14
      Beitrag Nr. 2.683 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.270.370 von SLGramann am 28.12.08 16:06:32Es hieß ja mal, dass der Bereich um 80 Dollar der Grenzförderkostenbereich ist,

      das halte ich für ein gerücht !

      ölsand kann um 15-25$ gefördert werden .....
      Avatar
      schrieb am 28.12.08 17:52:33
      Beitrag Nr. 2.684 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.270.623 von Boersianer123 am 28.12.08 17:28:05was nutzt ihr um bei öl zu partizipieren?

      die frage kommt immer wieder hir mein .... http://www.brokervorschlag.de
      Avatar
      schrieb am 28.12.08 18:22:05
      Beitrag Nr. 2.685 ()
      was soll ich damit? suche produkte keine software! wenn ich eine vernüftige tradingsoftware haben will, gehe ich zur sino und nutze nicht sowas!
      Avatar
      schrieb am 28.12.08 18:27:57
      Beitrag Nr. 2.686 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.270.623 von Boersianer123 am 28.12.08 17:28:05zertifikate, etc`s oder etf`s???

      wer damit handelt soll sich net wundern wen er man von a-z beschissen wird :laugh: :laugh:

      oder weist du welche Kosten beim Rolieren anfallen
      nicht der Kontraktsprung sondern was dei mitschneiden
      zum welchen e-d Kurs umgerechnet wird........

      es gibt noch zig Punkte wo du dich bescheißen lasst

      und sich nur einer freud - der Emident den dem ist es egal ob Öl zulegt oder runter geht hauptsache viel Dumme kaufen das zeugt und bezahlen ;)
      Avatar
      schrieb am 28.12.08 18:31:55
      Beitrag Nr. 2.687 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.270.818 von oegeat am 28.12.08 18:27:57jo deswegen auch meine frage zu etcs? stimmt es das dort keine rollingkosten anfallen?
      Avatar
      schrieb am 28.12.08 21:21:06
      Beitrag Nr. 2.688 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.270.370 von SLGramann am 28.12.08 16:06:32Wenn in 2009 alle teuren Ölprojekte stillgelegt werden, kann das in der ferneren Zukunft eine echte Verknappung auslösen, die die Spekulation schon in 2010 aufnehmen kann und wird.

      Ich sehe für 2010 deswegen eine Bandbreite von 50-70 Dollar, wobei bis 2013 durchaus 200 Dollar erreicht werden können, was wieder einen Crash auslösen kann.

      Immerhin hatten wir Mitte 2008 noch keine echte Verknappung.

      :eek:
      Avatar
      schrieb am 29.12.08 07:45:50
      Beitrag Nr. 2.689 ()
      was haltet ihr von dem schein: ABN14R? der bildete in der vergangenheit öl sehr gut nach ohne große rollingkosten! läuft aber auf brent und nicht wti.
      Avatar
      schrieb am 29.12.08 08:27:56
      Beitrag Nr. 2.690 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.272.128 von Boersianer123 am 29.12.08 07:45:50
      Wie intensiv hast Du Dir diesen Thread durchgelesen? Ich habe ja eine gewisse Sympathie für diese Art Fragen, aber ich hoffe, sie werden ausgerechnet hier nicht beantwortet werden...
      Avatar
      schrieb am 29.12.08 08:49:25
      Beitrag Nr. 2.691 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.272.191 von SLGramann am 29.12.08 08:27:56dann sag doch einfach nicht :p
      Avatar
      schrieb am 30.12.08 11:15:19
      Beitrag Nr. 2.692 ()
      IEA expects oil prices at USD 100 in long term

      The International Energy Agency said that oil prices are expected to rebound to an average USD 100 a barrel in the long term and could surge above that level in the longer term despite their collapse in the past few months.

      IEA said the plunge in crude prices was a result of the global financial crisis, which has prompted the agency to slash its forecasts on world oil demand by nearly 10 million barrels per day by 2030.

      Mr Fatih Birol, chief economist at IEA said that despite the lower projection, it remains concerned about future crude supplies as some national oil companies could be reluctant or unable to invest in capacity expansions.

      Mr Birol in an interview with the Paris based Arab Oil and Gas Magazine said that the IEA has reduced its projection of world oil demand by 10 million barrels per day relative to the forecasts in its 2007 World Energy Outlook for three main factors. He mentioned that "The first factor is that we have revised down our economic growth assumptions, but the change is rather small since we now assume that the world economy will grow by around 3.3% per annum up to 2030, as against 3.6% a year in the 2007 edition."

      He added that "Although there may be volatility, we think that the era of cheap oil is over. I am aware that saying this at a time when oil prices have fallen by over 50% since July 2008 may seem strange, but we are making long term projections.”

      Mr Birol further said that "Our assumption is that the price of crude oil imported by IEA member countries will average around USD 100 a barrel in real 2007 dollars between 2008 and 2015 and that it will rise to just over USD 120 a barrel by 2030. It is also interesting to note that, despite the recent downturn, crude oil prices averaged USD 107 a barrel between January 1st and November 10th 2008, which is not particularly low."

      He also mentioned that the third factor is the policies pursued by major oil consuming countries for enhancing their energy security and combating climate change, adding that such policies have a real impact on their oil consumption.

      http://steelguru.com/news/index/2008/12/30/NzY4Njk%3D/IEA_ex…

      Woher das ganze billige Öl kommen soll, sagt die IEA aber leider nicht. Daher könnte es auch ganz anders kommen.......:rolleyes:
      Avatar
      schrieb am 30.12.08 13:53:24
      Beitrag Nr. 2.693 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.279.947 von Kostolany4 am 30.12.08 11:15:19IEA said the plunge in crude prices was a result of the global financial crisis, which has prompted the agency to slash its forecasts on world oil demand by nearly 10 million barrels per day by 2030.

      Tja. Derzeit sehen wir die Preise nicht am Boden, weil die Nachfrage schon um 10 Millionen barrel gefallen wäre, sondern weil man solche Szenarien für die Zukunft annimmt.

      Wie so oft wird an der Börse Zukunft gehandelt. So auch beim Öl. Das bedeutet eine mögliche Rezession enormen Ausmaßes mit entsprechender Nachfragezerstörung ist jetzt schon drin im Preis. Wenn sie kommen sollte zu recht. Wenn sie aber nicht kommt wird sich der momentane Preis in der Zukunft als starke Übertreibung nach unten herausstellen.

      Man muss abwarten wie sich die Wirtschaft in 2009 entwickelt. Und dann ist da ja noch Peak Oil im Hintergrund...
      Avatar
      schrieb am 30.12.08 16:59:47
      Beitrag Nr. 2.694 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.279.947 von Kostolany4 am 30.12.08 11:15:19Hm, bestätigt nur mein Posting 2686.

      ;)
      Avatar
      schrieb am 30.12.08 19:13:54
      Beitrag Nr. 2.695 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.269.085 von traderralph am 27.12.08 21:44:03Die arabischen Staaten haben heute die Einführung einer neuen Gemeinschaftswährung beschlossen. Innerhalb von 5 Monaten soll eine neue Zentralbank geschaffen werden.

      Die nächste Schritt weg vom Dollar.

      :eek:
      Avatar
      schrieb am 30.12.08 20:51:31
      Beitrag Nr. 2.696 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.283.751 von traderralph am 30.12.08 19:13:54quelle ?

      weist was füg IMMER dei quelle ein ohne das man nach fragen muss ;)
      Avatar
      schrieb am 30.12.08 21:45:25
      Beitrag Nr. 2.697 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.272.128 von Boersianer123 am 29.12.08 07:45:50sieht ok aus
      Danke, suche auch solche Scheine.
      vgl: DE000GS5HH29
      Avatar
      schrieb am 31.12.08 08:19:14
      Beitrag Nr. 2.698 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.283.751 von traderralph am 30.12.08 19:13:54Golf-Staaten einigen sich auf Gemeinschaftswährung

      Die Pläne für eine gemeinsame Währung am persischen Golf gibt es schon lange. Jetzt wollen die sechs Mitgliedsstaaten des Golf-Kooperationsrates Ernst machen. Bis 2010 soll die Währungsunion in trockenen Tüchern sein. Zwischen den beiden größten Mitgliedstaaten gibt es allerdings Unstimmigkeiten.

      HB DUBAI. Die Golf-Staaten haben sich nach Angaben des Kooperationsrates GCC auf die Einführung einer gemeinsamen Währung geeinigt. Saudi-Arabien, die Vereinigten Arabischen Emirate, Kuwait, Katar, Oman und Bahrain hätten der Währungsunion zugestimmt, sagte der stellvertretende GCC-Geschäftsführer Nasser Al-Kaud am Dienstag der Nachrichtenagentur Reuters. Über Details wie den Sitz der Zentralbank solle in den nächsten fünf Monaten entschieden werden, fügte er hinzu.

      Über die für 2010 anvisierte Währungsunion debattiert die GCC, eine vergleichsweise lose politische und wirtschaftliche Vereinigung, bereits seit Jahren. Das Treffen des Kooperationsrats am Montag und Dienstag war durch einen Streit zwischen den beiden größten Mitgliedstaaten Saudi-Arabien und den Vereinigten Arabischen Emiraten über eine Abkehr von der Dollar-Bindung und die Einführung eines Währungskorbes belastet worden.

      http://www.handelsblatt.com/finanzen/devisen/golf-staaten-ei…

      Die Abkehr von der Dollarbindung werden die "Freunde" aus USA wahrscheinlich - wie bei allen vorhergehenden Bestrebungen - zu verhindern wissen, denn die Wirkung auf den Dollar wäre verheerend.
      Avatar
      schrieb am 31.12.08 08:44:42
      Beitrag Nr. 2.699 ()
      Ölpreis fällt infolge schwacher Konjunkturdaten
      Datum 30.12.2008 - Uhrzeit 21:49 (© BörseGo AG 2000-2008, Autor: Hoyer Christian, Redakteur, © GodmodeTrader - http://www.godmode-trader.de/)
      WKN: | ISIN: XC0007924514 | Intradaykurs:

      New York (BoerseGo.de) - Der Preis für ein Barrel Rohöl der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) fällt an der New Yorker Terminbörse Nymex um 85 Cents auf einen Schlusstand von 39,17 Dollar. Händler begründen den Preisrückgang des schwarzen Goldes mit schwachen Konjunkturdaten vom Immobilienmarkt und einem US-Verbrauchervertrauen auf Rekordtief.

      Erdgas verliert 21,4 Cents auf 5,87 Dollar, Heizöl legt um 0,52 Cents auf 1,29 Dollar zu und der Preis für Benzin verteuert sich um 1,5 Cents auf 0,88 Dollar.
      Avatar
      schrieb am 31.12.08 11:58:34
      Beitrag Nr. 2.700 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.285.237 von Kostolany4 am 31.12.08 08:19:14Das ist der Hammer!

      Wenn eine Golf-Währung kommt werden die Karten neu gemischt. Die Folgen - insbesondere für die USA - sind unabsehbar.
      Avatar
      schrieb am 02.01.09 09:40:02
      Beitrag Nr. 2.701 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.285.859 von Assetpfleger am 31.12.08 11:58:34Wünsche schöne neues Jahr !

      Es ist egal, in welcher Währung das Öl bezahlt wird.

      Wenn Obama und Bernanke mit gedrucktem Geld die Ami-Wirtschaft wieder in Schwung bringen, muß der Dollar gar nicht sehr fallen.

      Ölpreise unter 40 Dollar sind Blödsinn und gefährlich.

      Für das Jahresende habe ich einen Ölzielkurs von 50-60 Dollar.

      In 2010 mehr.

      ;)
      Avatar
      schrieb am 02.01.09 13:51:02
      Beitrag Nr. 2.702 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.290.147 von Urlaub2 am 02.01.09 09:40:02Wünsche schöne neues Jahr !
      Ja Gleichfalls!


      Es ist egal, in welcher Währung das Öl bezahlt wird.

      Na egal wohl nicht. Wenn die Saudis und friends eine stabile Petrowährung bauen muss es für die Amerikaner bei immer weicherem Dollar immer teurer werden, wenn die Petrowährung stabil bleibt.

      Es entstünde ja eine neue Währungsparität. Oder übersehe ich da was?
      Avatar
      schrieb am 02.01.09 13:59:31
      Beitrag Nr. 2.703 ()
      Kleine Ergänzung zu dem kybernetischen Modell:

      Bei steigenden Preisen ist es eher die Nachfrage, die über ihren Verfall preisregulierend, also dann preissenkend wirkt. Das Angebot kann hier - durch mögliche Stegerung - nicht so schnell wirken, denn es ist an Infrastruktur gebunden.

      Bei sinkenden Preisen ist es eher das Angebot das reguliert! Die Nachfrage kann nämlich bei sinkenden Preisen nicht "beliebig" sich steigern, denn sie ist an Infrastruktur gebunden ähnlich wie es auf das Angebot bei steigendem Preis zutraf.
      Das Angebot kann sich hingegen nach unten hin sehr gut als Regulator gebrauchen lassen, denn Angebot kann man jederzeit verknappen (nicht aber erhöhen s.o.), indem man die Hähne zudreht.

      Das heisst bei steigenden Preisen wird das preisliche Gleichgewicht wahrscheinlich eher über einen Zusammenbruch der Nachfrage reguliert, bei sinkenden Preisen eher über einen Zusammenbruch des Angebots.
      Avatar
      schrieb am 02.01.09 18:40:33
      Beitrag Nr. 2.704 ()
      In Anbetracht der sich exponentiell ausweitenden Geldmenge des Dollars ist die zügige Schaffung einer Golfwährung zwingend notwendig für die Golfstaaten.

      Was helfen die ganzen Petrodollars wenn sie immer weniger wert sind?

      Nach Mittelamerika der zweite Staatenverband der aus dem "Dollarsystem" aussteigt. Fehlt nur noch die Einheitswährung für Afrika.
      Avatar
      schrieb am 02.01.09 19:46:41
      Beitrag Nr. 2.705 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.294.155 von traderralph am 02.01.09 18:40:33Hi Ralph!

      In Anbetracht der sich exponentiell ausweitenden Geldmenge des Dollars ist die zügige Schaffung einer Golfwährung zwingend notwendig für die Golfstaaten.

      Was helfen die ganzen Petrodollars wenn sie immer weniger wert sind?


      Genau so habe ich mir das auch gedacht und wohl auch die Saudis und V.A.E. und ihre Nachbarn.

      Fragt sich nur ob sie das organisatorisch gebacken kriegen und die USA es nicht verhindern können durch politische Drohungen, wirtschaftliche Sanktionen oder Geheimdienstaktionen.

      Klingt jetzt alles vielleicht etwas dramatisch, aber die USA haben schon wegen geringeerer Anlässe Kriege geführt und Regimewechsel durch Geheimdienstaktionen anzustoßen ist fast eine Sportart für sie, wenn man die letzten 100 Jahre betrachtet.

      Grüße
      Asset
      Avatar
      schrieb am 02.01.09 19:57:35
      Beitrag Nr. 2.706 ()
      Avatar
      schrieb am 02.01.09 20:14:06
      Beitrag Nr. 2.707 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.294.791 von SLGramann am 02.01.09 19:57:35Danke für den guten Hintergrundartikel zum "Golfo"!

      Nicht zu sehr dramatisieren

      Ist das nicht ein dramatischer Wechsel, wenn ein guter Teil der Ölexportländer eine Währungsunion vollzieht?
      Avatar
      schrieb am 02.01.09 20:16:03
      Beitrag Nr. 2.708 ()
      Auch das sollte man nicht überbewerten, aber es zeigt, wohin die Reise geht:

      http://info.kopp-verlag.de/news/chinas-regionale-waehrungszo…
      Avatar
      schrieb am 03.01.09 12:47:07
      Beitrag Nr. 2.709 ()
      USA kaufen wieder Öl für strategische Reserven

      03/01/2009 13:51

      WASHINGTON, 03. Januar (RIA Novosti). Die US-Administration hat beschlossen, den Erwerb von Rohöl für die Auffüllung der strategischen Ölreserven des Landes wieder aufzunehmen. Das geht aus einer am Freitag in Washington veröffentlichten Erklärung des US-Energieministeriums hervor.

      "Das Ministerium will vom neuesten radikalen Rohöl-Preisrückgang Gebrauch machen und rund 12 Millionen Barrel Rohöl kaufen, wenn es ein annehmbares Angebot dafür bekommen wird", heißt es in der Erklärung.

      Für diese Zwecke werden 600 Millionen Dollar bereitgestellt. Das Ministerium wird die Angebote im Februar, März und April prüfen.

      "Die geplanten diesjährigen Ölkäufe werden die Reservetanks vollständig füllen, wonach es für die USA für rund 70 Tage keine Notwendigkeit bestehen wird, zusätzliche Ölmengen zu importieren", wird im Dokument festgestellt.

      Die strategischen Ölreserven der USA haben derzeit ihren maximalen Umfang von 727 Millionen Barrel und werden in den Tieftanks an der Küste der Mexikanischen Bucht in den Bundesstaaten Louisiana und Texas aufbewahrt.

      Im vergangenen Jahr hatte der US-Kongress den Ölerwerb für die strategischen Ölreserven angesichts der hohen internationalen Ölpreise vorübergehend verboten. Das Verbot lief am 31. Dezember ab.


      Quelle: RIA Novosti
      Avatar
      schrieb am 04.01.09 10:30:13
      Beitrag Nr. 2.710 ()
      Wie es sich schon das ganze Jahr angedeutet hat, ist die russische Produktion nun wirklich in 2008 gefallen.

      Ist das nach dem ersten (noch sowjetischen) Peak Ende der 80er Jahre nun der zweite, endgültige Peak der russischen Ölproduktion? Mindestens wird man wohl annehmen müssen, dass wir ein Plateau erreicht haben, das mehr oder weniger lange gehalten werden kann, je nachdem, was in Ostsibirien exploriert werden wird.

      Ostsibirien ist aber ein schwieriges und teures Terrain. Die russischen Ölunternehmen sind stark verschuldet und der russische Staat braucht deren Geld auch für viele andere Aufgaben, als die Exploration von Taiga und Tundra. Der stark gesunkene Ölpreis ist für neue Investitionen da alles andere als günstig. Alles in allem keine rosigen Aussichten für 2010 + X was das russische Öl angeht.

      ---------------

      MOSCOW (Reuters) - Russian oil production fell by around one percent in 2008, official data showed on Friday, the country's first annual decline in a decade after large increases in previous years and a sign of things to come.

      The decline is widely expected to continue because of ageing reserves and plunging oil prices, which combine with heavy taxation to leave producers with limited cash to invest in maintaining production and opening new fields.

      The Energy Ministry data showed that December crude and gas condensate production fell 1.6 percent, month-on-month, to 9.66 million barrels per day (bpd), bringing the annual average output to 488.105 million tonnes or 9.78 million bpd.

      The annual figure is 0.9 percent lower, on a daily basis, than Russia's 2007 oil production, which stood at 491.481 million tonnes or 9.87 million bpd.


      http://uk.biz.yahoo.com/03012009/325/russia-oil-output-falls…
      Avatar
      schrieb am 05.01.09 13:56:43
      Beitrag Nr. 2.711 ()
      Avatar
      schrieb am 05.01.09 13:59:12
      Beitrag Nr. 2.712 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.299.333 von SLGramann am 04.01.09 10:30:13Wie es sich schon das ganze Jahr angedeutet hat, ist die russische Produktion nun wirklich in 2008 gefallen.

      Dafür gibt es aber 2 Interpretationen, wie der Artikel selber andeutet:
      1. Weil sie nichrt mehr Öl produzieren können
      2. Weil sie bei den derzeitigen Preisen die Produktion zurückfahren

      Zitat:
      "The decline is widely expected to continue because of ageing reserves and plunging oil prices, which combine with heavy taxation to leave producers with limited cash to invest in maintaining production and opening new fields."

      Allerdings sind die Preise in 2008 insgesamt ja Rekordpreise, also müsste die Ölproduktion über 2008 insgesamt eher hochgefahren worden sein, was wiederum gegen Erklärung 2 spricht.

      Nur als kritische Ergänzung. Aber beobachten wir es einfach weiter. Ich halte den russichen Decline durchaus für möglich. Ein Einjahresvergleich könnte aber auch eine Sonderentwicklung sein. Wenn die russ. Produktion auch 2009 fällt ist es dagegen schon sehr deutlich.
      Avatar
      schrieb am 05.01.09 17:17:33
      Beitrag Nr. 2.713 ()
      Richtig interessant wird es erst dann, wenn zeitgleich alle wichtigen Ölförderländer in die decline-Phase kommen bzw ihr Decline fortsetzen:
      Russland, Saudi-Arabien, VAE, Kuwait, Iran, Venezuela, Nigeria, China, Kasachstan...
      USA, Norwegen und Großbritannien sowieso...

      Und diese Phase wird wohl in der 2. Hälfte des nächsten Jahrzehnts erreicht sein. Dann wird auch ein klitzekleiner Anstieg in Angola, Kanada und Brasilien sowie ein gewisser eventueller Beitrag der Arktis (?) nur ein Tropfen auf den heißen Stein sein.

      Und in den 20er Jahren werden dann wohl alle Länder im Decline sein, Kanada als einziges Land eventuell noch stagnierend.

      Klar ist: wir alle werden es erleben, vorrausgesetzt wir wollen nicht in den nächsten Jahren den Löffel abgeben (und wer will das schon?
      Avatar
      schrieb am 05.01.09 17:50:39
      Beitrag Nr. 2.714 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.307.241 von Triakel am 05.01.09 17:17:33Längerfristig sehe ich das zwar etwas anders.

      Ich stimme aber insofern mit dir überein, als durch die dummen Ölspekulanten der Ölpreis so stark gedrückt wurde bzw. wird, daß viele Projekte stillgelegt werden, was dieses Mal bis 2013 zu einer echten Verknappung mit Preisen bis 200 Dollar und nicht nur zu einer Spekulationsblase führt, wie wir sie in diesem Sommer hatten.

      ;)
      Avatar
      schrieb am 05.01.09 18:58:10
      Beitrag Nr. 2.715 ()
      hilfe!
      eine frage an die spezies:
      Zerti: GS5HH2 Bezugsverhältnis: 0,839!



      zerti: dr1v9t Bezugsverhältnis: 1:1!

      welches der beiden läuft besser bei steigendem ölpreis?
      gs5hh2 oder dr1v9t????

      lg
      uwe
      Avatar
      schrieb am 05.01.09 20:38:16
      Beitrag Nr. 2.716 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.307.241 von Triakel am 05.01.09 17:17:33"Richtig interessant wird es erst dann, wenn zeitgleich alle wichtigen Ölförderländer in die decline-Phase kommen bzw ihr Decline fortsetzen:
      Russland, Saudi-Arabien, VAE, Kuwait, Iran, Venezuela, Nigeria, China, Kasachstan...
      USA, Norwegen und Großbritannien sowieso...

      Und diese Phase wird wohl in der 2. Hälfte des nächsten Jahrzehnts erreicht sein. Dann wird auch ein klitzekleiner Anstieg in Angola, Kanada und Brasilien sowie ein gewisser eventueller Beitrag der Arktis (?) nur ein Tropfen auf den heißen Stein sein.
      "

      Naja, spannend ist aber doch auch die Frage nach dem Gesamtdecline, die wir hier nicht vergessen wollen. Dieser kann zum Beispiel nach Campbell auch bald eintreten obwohl Saudiarabien und einige andere ihre Förderung noch steigern!

      Die von dir gennanten USA, Norwegen eund GB sind ohnehin und chronisch im Decline. Jetzt auch noch Russland. Bald können die Declineraten auch durch Saudiarabien und Irak nicht mehr kompensiert werden.

      Ich gehe sogar davon aus, dass wir Peak Oil schon hatten und es nur nicht auffällt, weil die Nachfrage gefallen ist, so dass man die ehemaligen Förderspitzen derzeit gar nicht braucht.
      Sobald aber die Nachfrage wieder steigt wird es sehr schnell sehr eng werden (es sei denn man baute Alternativen wie Elektroautos und Solar, Wasser usw sehr schnell aus).

      Grüße
      Asset
      Avatar
      schrieb am 05.01.09 21:49:10
      Beitrag Nr. 2.717 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.309.200 von Assetpfleger am 05.01.09 20:38:16Peak "all liquids" hatten wir noch nicht, aber der niedrige Ölpreis verschärft das Problem ganz klar und kurzfristig wird es unübersichtlicher.

      Für mich ist es wohl kaum zu glauben, daß es Dummköpfe und sogar Fondsmanager gibt, die von einem Ölpreis von 20 Dollar labern.

      :D
      Avatar
      schrieb am 05.01.09 22:36:09
      Beitrag Nr. 2.718 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.309.200 von Assetpfleger am 05.01.09 20:38:16Bin ganz Deiner Meinung, Asset.
      Aber wenn alle wichtigen Förderländer im Decline sind, dann sind die jährlichen Rückgangsraten sowohl bei der Gesamtförderung als auch erst recht bei der Gesamtexportmenge um so drastischer.

      Die jetzige Krise zeigt, wie sehr auch die Forcierung der Energiealternativen von einem fuktionierenden Kapitalmarkt abhängig ist. Derzeit müssen Börsengänge abgesagt werden (z.B. Schott Solar), die Banken scheuen größere Kredite (z.B. Rückschläge bei der Finanzierung der ersten deutschen Offshore-Windkraftfelder), Anleihen müssen teuer verzinst werden und nur noch von etablierten Firmen zu emittieren, Risikofinanzierer liegen in Agonie...
      Die jetzige Krise beutelt die PV- und Windkraftfirmen, Biospritfirmen und auch die E-Cars-Entwickler kräftig. Nicht nur wegen der gesunkenen Ölpreise, sondern wegen der problemnatischeren Finanzierung. Auf dem US-Markt hat sich die Zahl der verkauften Hybrid-Wagenin den letzten Monaten halbiert, während die Gesamt-Autoverkäufe "nur" um 30% eingebrochen sind.
      Heute las ich, dass VW in den USA vor stärkeren Rückgängen nur durch seinen neuen Geländewagen gerettet wurde...

      Salto rückwärts!

      Und was heißt das für die Zukunft? Sofort, wenn der nächste Aufschwung kommt und das Kapital wieder anfängt zu zirkulieren, werden alle Rohstoffe, insbesonderer Öl, sofort wieder sehr teuer. Für eine kurze Zeit steht dann wieder mehr Kapital für Energiealternativen bereit und es gibt einen kurzen Aufschwung in diesem Bereich, bevor die Wirtschaft und die Finanzwirtschaft durch die extreme Teuerung der Rohstoffe erneut in den Sturzflug übergeht. Dann sitzt wieder jeder auf seinem Geld und für Grundlagen- und angewandte Forschung sowie Schaffung großer Produktionskapazitäten steht erneut nicht genügend Kapital zur Verfügung.
      Und der Staat? Steht als Retter in der Not kaum mehr zur Verfügung, weil er billionenfachen Kredit- und sonstigen Finanzmarktschrott entsorgen muß, um die ultimative Kernschmelze zu verhindern. Schon aus dieser Krise werden die völlig überschuldeten Staaten nahezu handlungsunfähig für die Zukunft herausgehen.
      Die erneuerbaren Energien in ihrer Breite bedürften eines gleichmäßigen, gewaltigen Kapitalflusses von vielleicht 2 Jahrzehnten, um einen Anteil am Gesamtenergieaufkommen zu erreichen, den man als signifikant bezeichnen kann.
      Ein krisenbedingt schwankender Kapitalfluß zerstört die Möglichkeit, rechtzeitig den break trough zu erreichen.

      Und da sind wir schon bei einer alten Lebensweisheit: in guten Zeiten (hier: 1970 bis 2007) muß man vorsorgen, um rechtzeitig die nötige nichtfossile Energie zur Verfügung zu haben. ("Spare in der Zeit, dann hast Du in der Not", wie der Volksmund in etwas gewöhnungsbedürftigen Deutsch sagt).
      Wir haben schlicht wertvolle Jahrzehnte verpennt und jetzt, in der Krise, fällt es uns um so schwerer, dass Versäumte nachzuholen.
      Genau genommen wird es im erforderlichen Ausmaß nicht mehr möglich sein, die umfassende Energiewende zu bewerkstelligen, denn für das komplette Umsteuern benötigen wir 3 Dinge:
      - preiswerte fossile Energie für den Übergang (derzeit vorübergehend vorhanden)
      - große Mengen an verfügbaren Kapital (derzeit nicht ausreichend vorhanden)
      - mindestens 2 Jahrzehnte Zeit - wahrscheinlich eher länger (= nicht vorhanden).
      Avatar
      schrieb am 05.01.09 22:58:07
      Beitrag Nr. 2.719 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.308.176 von 434 am 05.01.09 18:58:10

      variante ETC A0KRJX


      könntest Du auch selber machen...
      Avatar
      schrieb am 06.01.09 11:10:59
      Beitrag Nr. 2.720 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.310.366 von Triakel am 05.01.09 22:36:09Ich sehe das nicht so pessimistisch.

      Ich denke, daß der Obama notfalls ein weiteres Paket für alternative Energien mit gedrucktem Geld auflegen kann.

      Der Rest der Welt wird dann folgen.

      Es ist aber richtig, daß Öl Richtung 100 Dollar steigen wird, wo es auch hingehört.

      ;)
      Avatar
      schrieb am 06.01.09 11:18:25
      Beitrag Nr. 2.721 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.309.915 von Urlaub2 am 05.01.09 21:49:10#12395 von oegeat 01.01.09 19:11:09 Beitrag Nr.: 36.289.006
      Dieses Posting: versenden | melden

      --------------------------------------------------------------------------------
      Solange die Rezession nicht vom Tisch ist, wird sich beim Ölpreis keine signifikante Erholung einstellen

      so ist es ich rchne mit einem seitwörts hoch lauffen bis zu meiner grünen Linie also 65 -70 doch dann wieder runter ... also viel seitwärts SOLLTEN wir aber zurück unter 36 fallen dann könnten wir 24$ und sogar 8$ sehen !!!!!
      Avatar
      schrieb am 06.01.09 12:42:36
      Beitrag Nr. 2.722 ()
      Die Zahlen sind zwar aus heutiger Sicht schon wieder relativ alt, zeigen aber den Trend der stark steigenden Förderkosten sehr gut auf.

      Mitte des Jahres hatten wir hier mal den erstaunlichen Anstieg der US-Gasförderung diskutiert. Bei einem schon 2007 um 100% gestiegenen Investitionsvolumen, ist so eine Steigerung schon etwas weniger erstaunlich. Ich gehe davon aus, dass 2008 die Investitionen noch höher lagen, denn die Preise für Gas und Öl waren die meiste Zeit sehr hoch und das war ein starker Inestitionsanreiz. Außerdem sind die Kosten in 2008 weiter gestiegen.

      Im Ergebnis führt diese Explosion bei der Steigerung der Investitionen aber nicht zu einer explosiven Steigerung der Produktion, sondern im Fall des Gases zu einem "okay"-Ergebnis (ca. +10% in 2008 gegenüber 2006) und beim Öl zu einem "na ja"-Ergebnis (Stagnation in 2008 gegenüber 2006). Die Grenzen der Geologie sind eben mit Geld letztlich nicht zu überwinden.

      Tja, 226 Milliarden Dollar in die Plünderung des Planeten und die Aufrecherhaltung der letztlich nicht aufrechtzuerhaltenden Versorgung mit zerstörenden Energien gepumpt. Nur 2007 und nur in den USA.
      Kann es sein, dass die gegenwärtig im Umlauf befindliche Zahl von 1 Mrd. Dollar pro Tag nötigem Investitionskapital in die Öl- und Gasförderung zu niedrig gegriffen ist?

      Wie wäre es, die erneuerbaren Energien mal 5 Jahre lang weltweit mit 365 Milliarden Dollar pro Jahr zu unterstützen? Das wären ca. 350 GW Windleistung oder bis zu 90 GW Solarmodule pro Jahr. (Die tatsächlichen Zahlen dürften im Bereich von 25 GW Wind und 6 GW Solar liegen...)


      US drilling outlays soar to $226.4 billion in 2007

      Nick Snow
      Washington Editor

      WASHINGTON, DC, Jan. 5 -- US oil and gas drilling expenditures soared to a record $226.4 billion in 2007, more than doubling the previous record of $109.8 billion a year earlier, the American Petroleum Institute said on Jan. 5.

      API said the Joint Association Survey of Drilling Costs for 2007, the latest year for which figures are available, showed that records also were set in average costs per well and per foot.

      Average costs per US oil well grew 82% to $4 million in 2007 from $2.2 million, while per foot costs climbed 78% year-to-year to an average of $717 from $412, according to API. It said that average costs per domestic natural gas well rose 105% to $3.9 million in 2007 from $1.9 million in 2006 as average costs per foot grew 74% year-to-year to $604 from $348.

      Total oil well expenditures jumped 94% to $72.3 billion in 2007 from $37.3 billion in 2006, while gas well expenditures grew by nearly 101% to $119.1 billion from $59.3 billion, API said.

      Hazem Arafa, director of API's statistics department, said strong demand and historically high prices increased competition for labor, services, and equipment, which pushed drilling costs higher along with record-high steel costs.

      "But despite a doubling of the cost to drill and develop wells, we also witnessed a rise in both the number of wells drilled, which increased 4% from 2006, and the average depth of those wells, which increased 9%," he continued.

      API said the latest numbers showed more spending for gas wells (53%) in the US in 2007 than for oil wells (32%) for a 20th consecutive year despite exceptionally strong oil exploration. Dry holes represented the remaining 15% of the total, it indicated.
      Avatar
      schrieb am 06.01.09 12:50:34
      Beitrag Nr. 2.723 ()
      Die letzten Tage stiegt Öl wohl wegen politischer Einflüsse des Gaza-Konfliktes...
      ...oder aber der Markt nimmt politische Einflüsse zum Anlass seinen Kurs wieder einmal zu korrigieren.
      Avatar
      schrieb am 06.01.09 12:56:21
      Beitrag Nr. 2.724 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.310.366 von Triakel am 05.01.09 22:36:09Und was heißt das für die Zukunft? Sofort, wenn der nächste Aufschwung kommt und das Kapital wieder anfängt zu zirkulieren, werden alle Rohstoffe, insbesonderer Öl, sofort wieder sehr teuer. Für eine kurze Zeit steht dann wieder mehr Kapital für Energiealternativen bereit und es gibt einen kurzen Aufschwung in diesem Bereich, bevor die Wirtschaft und die Finanzwirtschaft durch die extreme Teuerung der Rohstoffe erneut in den Sturzflug übergeht. Dann sitzt wieder jeder auf seinem Geld und für Grundlagen- und angewandte Forschung sowie Schaffung großer Produktionskapazitäten steht erneut nicht genügend Kapital zur Verfügung.

      Ist auf jeden Fall ein dankbares Szenario. Die von Dir beschriebene Austrocknung neuer Energieprojekte findet auf jeden Fall statt, insbesondere wenn wir nicht nur über alternative Energien reden, sondern über Energien insgesamt.

      Eine Reihe von Projekten dieser Art wird man zwar weiter machen, aber es ist nicht allzu utopisch anzunehmen, dass wir beim nächsten WIrtschaftsaufschwung wieder vor einem Ölmangel stehen!

      Grüße
      Asset
      Avatar
      schrieb am 06.01.09 13:02:40
      Beitrag Nr. 2.725 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.313.442 von Assetpfleger am 06.01.09 12:56:21sorry sollte heißen:

      "Ist auf jeden Fall ein denkbares Szenario."
      Avatar
      schrieb am 06.01.09 14:03:54
      Beitrag Nr. 2.726 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.313.442 von Assetpfleger am 06.01.09 12:56:21Die Technologie ist zum grossteil schon vorhanden. Der Verbrennungsmotor wird im laufe der naechsten Jahrzehnte seinen Platz neben der Dampfmaschine im Museum einnehmen.
      Zur Stromproduktion. Alleine Windkraft kann einen Anteil bis 45
      % dazu leisten.
      Bei einem Oelpreis von 40-50 $ spielt das keine Rolle.
      Nur langfristig sollten hoehere Preise kommen.
      Schon alleine wegen dem immer groesseren Aufwand bei der Oelgewinnung.
      Beim der berechnung des Gesamtwirkungsgardes eines KFZ das mit Benzin aus Oelsand faehrt kommt man so an die 5-10%.
      Nicht sehr ueberzeugend.
      Avatar
      schrieb am 07.01.09 13:30:07
      Beitrag Nr. 2.727 ()
      Peak Oil Politik geht weiter.

      Dies Thema ist kein Notnagel, sondern die logische Ergänzung zu Peak Oil. Öl kann knapp werden, weil die Weltförderung stagniert oder fällt, das ist es was Peak Oil meint. Öl kann aber auch schnell vorher knapp werden, wenn politische Spannungen zu Embargos oder Blockaden oder Kriegen mit Zerstörung von Ölanlagen führen.

      Die neueste Variante davon ist Russlands Gasembargo gegen die Ukraine. Auch wenn es sich um Gas handelt ist der Vorgang exemplarisch.

      ------

      http://www.handelsblatt.com/politik/international/russen-sto…
      Avatar
      schrieb am 07.01.09 14:08:58
      Beitrag Nr. 2.728 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.323.415 von Assetpfleger am 07.01.09 13:30:07Richtig Asset.
      Das de-fakto-Gasembargo gegen Südosteuropa zeigt, wohin der Hase geopolitisch in den nächsten 2 Jahrzehnten läuft.
      Russland macht es ganz raffiniert: schiebt der Ukraine den Schwarzen Peter zu und zeigt ganz nebenbei Bulgarien, Rumänien, Ungarn Österreich usw., wo der Hammer hängt, wenn russische Interessen nicht gebührend gewürdigt werden.

      Und jetzt leben wir noch in Zeiten überreichlichen Angebots von Öl und Gas.
      Wenn das Zeitalter der fortschreitenden Verknappung erstmal richtig angebrochen ist, können sich die Lieferländer den Meistbietenden und poltisch Sympatischsten raussuchen.
      Avatar
      schrieb am 07.01.09 14:28:05
      Beitrag Nr. 2.729 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.323.746 von Triakel am 07.01.09 14:08:58Wenn das Zeitalter der fortschreitenden Verknappung erstmal richtig angebrochen ist, können sich die Lieferländer den Meistbietenden und poltisch Sympatischsten raussuchen.

      möglich .. doch dazu wird man in der EU klever genug sein und sagen wir kauffen zu pres X und laut vertag z

      und wenn net liefern auch schön rußland ist großein käufer in punkto lebensmittel und wird dann wie 1998 betteln um zu überleben ;)
      Avatar
      schrieb am 08.01.09 12:16:01
      Beitrag Nr. 2.730 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.323.415 von Assetpfleger am 07.01.09 13:30:07Bei allem Respekt für deine meistgut fundierten Beiträgen, aber diese Gas-"Situation" hat mit Peak-Oil oder Peak-Gas rein gar nichts zu tun.

      Was ist aus der englischen Übersetzung für die Transneft-Homepage geworden? http://www.transneft.ru

      Wieso passiert dieses Gas-Theater, angeblich ein Konflikt zwischen Russland und der Ukraine, jedesmal zwischen Neujahr (bei uns) und den orthodoxen Weihnachten bei den Slawen.

      Das was jetzt folgt, gilt keineswgs für die Bevölkerung der Länder sondern einzig und allein gegen eine kleine kleptomanische, skrupellose Verbrecherclique die aus dem Zusammenbruch des Kommunismus hervorgegangen ist (meistens aus dem Militär, den Nachrichtendiensten und einer kleinen Gruppe von damals noch sehr jungen Wirtschaftsstudenten die unter Gorbatschows Glastnost und Perestroika in einem eigens für diese Reformen geschaffenen Labor mit den Formeln des "freien"-Marktes experimentieren durften.).
      Viktor Tschernomyrdin, seines Zeichens bis zum Zusammenbruch der UdSSR Minister für die Sowjetische Gasindustrie überführte noch 1989 die gesamten Erdgasvorkommen Russland in ein einziges Unternehmen. GAZPROM war geboren, und damit ein Moloch der allein schon durch seine Grösse die Korruption und die damit verbundene politische Instabilität gerade zu magisch anzog. Das Resulatat davon sehen wir heute wieder einmal. Das abstrakteste am ganzen ist indes nicht die eben geschilderte GAZPROM oder ihr ukrainisches Pendant Naftohaz Ukainy (NAK), das oft beschuldigt wird für die Blocklade verantwortlich zu sein. Wieso müssen zwei der grössten Gasfirmen (GAZPROM & NAK) stets mit einer dritten Firma verhandeln (mal heisst die Itera, mal ETG und jetzt RosUkrEnergo)?
      Wollen das gewisse Gruppen vielleicht ihr Weihnachtsgeld erpressen?

      Quelle: Wiki, MCMafia von Misha Glenny, allg. gegoogelt
      (bin nicht heute daraufgekommen, wollte es einfach mal loswerden)

      Ist doch schon seltsam??? :confused:
      Scheinbar wurde die Gasblockade auch als Rechtfertigung benutzt und ein bereits stillgelegtes AKW ans Netz zurück zuhohlen (hab leider keine Quelle). :confused:
      Avatar
      schrieb am 08.01.09 13:10:51
      Beitrag Nr. 2.731 ()
      Keine Frage, PeakGas ist in Russland gewiss (noch lange) kein Thema, aber ich gebe Asset recht, dass hieran gut zu sehen ist, in welch prekären Abhängigkeiten man durch die Nutzung zerstörerischer Energien gefangen ist.

      Was Russland angeht, muss aber auch gesagt werden, dass das Land seine Verträge dem Westen gegenüber immer eingehalten hat. Da konnte politisch Eiszeit herrschen, ein Afghanistan-Krieg (der sowjetische) toben und olympische Spiele boykotiert oder SS 20 gegen Pershing-Atomraketen stationiert werden. Da konnte die ganze Sowjetunion zusammenbrechen und Russland ins tiefste Elend stürzen, samt Staatsbankrot und Rubelentwertung - Russland hat das Gas durch die Drushba-Trasse gepumpt, Tag für Tag, Jahr für Jahr, mit absoluter Zuverlässigkeit. Und das ist in Wahrheit auch heute so.

      Das Problem mit der Ukraine ist, dass die Ukrainer noch immer russisches Gas zu sowjetischen Preisen beziehen und dann nicht mal diese Billigst-Rechnungen pünktlich und vollständig bezahlen. Da treffen sich ukrainische Unfähigkeit und Korruption mit dem objektivem ukrainischem Staatsbankrott.

      Ich kann die russische Regierung verstehen, dass sie einem Land, das nicht mehr zu ihren Freundstaaten zählt und zählen will, Gas nicht länger unter Weltmarktpreis verkaufen will. Die Sowjetunion ist seit 20 Jahren tot. Die Ukraine kann diesen Fakt nicht nur dort anerkennen wollen, wo er ihr von Nutzen ist, sondern muss auch da die Konsequenzen ziehen, wo es weh tut.

      Europa sollte sich 1.) um alternative und sicherere Pipelines kümmern (North-Stream insbesondere!) und 2.) sollte die Produktion von Biogas endlich mit relevanten Summen voran getrieben werden. Insbesondere in Mittel- und Osteuropa gibt es riesige landwirtschaftlich nutzbare Flächen und jede Menge Gasabhängigkeit - und für die Ukraine gilt das Beides in noch verstärktem Maße. Klar, das kostet erst mal was, aber dieses daumenlutschende Nichtstun und dabei hoffen, dass das russische Gas für immer und in jeder beliebigen Menge und billig zur Verfügung stehen wird, das wird am Ende noch viel mehr kosten!
      Avatar
      schrieb am 08.01.09 14:49:55
      Beitrag Nr. 2.732 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.331.243 von Brenttrader am 08.01.09 12:16:01Hallo brenttrader!

      "Bei allem Respekt für deine meistgut fundierten Beiträgen, aber diese Gas-"Situation" hat mit Peak-Oil oder Peak-Gas rein gar nichts zu tun."

      Naja wahrscheinlich mißverstehen wir uns hier. Ich habe ja nicht behauptet, dass dies Gas-Embargo durch Peak Gas verursacht worden sei.
      Vielmehr können "Peak-Oil-Politik" oder auch "Peak-Gas-Politik" und möglicherweise auch "Peak-Energy-Politik" die Peak Oil, bzw. Peak Gas Problematik zusätzlich verschärfen oder auch im besten aber eher unwahrscheinlichen Fall maximaler int. Kooperation leicht entschärfen.
      Vielleicht sollte man auch von Ölpolitik/Gaspolitik/Energiepolitik ohne Peak reden usw. das Ergebnis ist das gleiche.

      Was Du ansonsten zu Gasprom bzw. dem russichen Gasmonopoly schreibst klingt soweit plausibel.
      Öl und Gas werden in den Händen von Staatskonzernen, das gilt auch für Venezuela oder den Iran, zu politischen Waffen.

      Grüße
      Asset
      Avatar
      schrieb am 08.01.09 14:56:31
      Beitrag Nr. 2.733 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.331.726 von SLGramann am 08.01.09 13:10:51Bisher hatte ich eig. eher Russland als den bösen Buben gesehen, aber es stimmt wohl, dass die Ukrainer das Gas zu Preisen weit unter Weltmarkt wollen. Warum sollte Russland das ermöglichen?

      Die Konsequenz wie Du es schon sagst: Alternativen ausbauen. Wir müssen langsam weg von den fossilen Energien.
      Von Öl auf eine reine Kohle - und Gaswirtschaft umzuschwenken - was energetisch möglich wäre - wäre äußerst naiv.

      Kohle und Gas können durchaus eine wichtige Rolle als Übergangsenergien spielen, sollte naber nicht das (langfristige) Ziel sein.

      Elektroautos und eventuell auch die Bioschiene (also Biodiesel mit Fragezeichen, Holzpellets, Biogas und noch weitere) müssen forciert werden.

      Grüße
      Asset
      Avatar
      schrieb am 08.01.09 14:59:33
      Beitrag Nr. 2.734 ()
      Das politische Element geht wohl wieder raus aus dem Preis im Moment. Haben die Israelis sich etwa aus Gaza zurückgezogen?
      Avatar
      schrieb am 08.01.09 17:48:03
      Beitrag Nr. 2.735 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.331.726 von SLGramann am 08.01.09 13:10:51Keine Frage, PeakGas ist in Russland gewiss (noch lange) kein Thema, aber ich gebe Asset recht, dass hieran gut zu sehen ist, in welch prekären Abhängigkeiten man durch die Nutzung zerstörerischer Energien gefangen ist.

      Natürlich ist klar, dass die jetzige Gaskrise, die uns ja weniger betrifft, mit Peak Gas nicht das Geringste zu tun hat.

      Allerdings hat Gas durch seine andere Transportspezifik seine eigenen Gesetze. Und zwar sind das Gesetze, die regional wirksam sind, im Gegensatz zum Öl, dass global an jeden Hafen der Welt mit Ölterminal gebracht werden kann.
      Beim Gas ist das etwas anders:
      einmal gibt es den Transport per Pipeline, der den weitaus größten Teil des internationalen Gashandels ausmacht, auch in der Zukunft. Dieser ist an die Reichweite der Pipelinenetze gebunden. Im Falle Europas geht diese Reichweite bis Westsibirien, norwegisches Schelf, Maghreb und eine unbedeutendere Trasse nach Iran.
      Gas aus Ostsibirien, Katar oder Südamerika wird uns nie über Pipeline erreichen.
      Zum Zweiten gibt es den Transport als Flüssiggas mit entsprechenden Tankern.
      Abgesehen davon, dass fast 15% des Energiegehalts des Gases für die Verflüssigung, den Transport und die Wiederrückverwandlung in Gas draufgehen, wird LNG nie die dominante Transportart werden. Zu hoch sind die Investitionskosten, die sich in kleineren Gasvorkommen nicht lohnen. Katar baut bis etwa 2013 seine LNG-Kapazitäten noch aus, Iran will begrenzte Kapazitäten errichten (stagniert derzeit durch die politischen und wirtschaftlichen Spannungen) und in Ostsibirien ist eine kleinere Kapazität geplant.
      Das Snoevit-Feld in Norwegen ist ja LNG-mäßig bereits erschlossen, so dass bedeutende zusätzliche Kapazitäten nicht dazukommen werden.

      Sehen wir uns mal als Beispiel den noramerikanischen Bereich an. Die Pipelinenetze umfassen Kanada, die USA und Mexiko. In allen 3 Ländern wird es in den nächsten 15 Jahren einen scharfen Gasförderdecline geben, fast zeitgleich und sehr ausgeprägt. Dazu kommt noch, dass Kanada einen immer größeren Anteil seiner rückläufigen Gasförderung für die Ölsandverarbeiitung einsetzen muß, von jetzt gut 10% bis geschätzt 30% allein bis 2015.
      Im Laufe der 20er Jahre wird die einheimische verfügbare Gasförderung in Nordamerika sehr stark nach unten rauschen.
      Dann wird dieser extrem energiehungrige Halbkontinent mit der restlichen Welt (dann insgesamt 8 Milliarden Menschen) vermehrt um den viel zu kleinen LNG-Markt konkurrieren.
      Der nordamerikanische Peak Gas wird also spätestens 2020 erreicht sein.
      Auch in Eurpa wird dieser Peak bis Ende der 20er Jahre deutlich überschritten sein. Die westsibirischen Felder sind dann weitgehend ausgebeutet, die Niederlande ist nicht mehr exportfähig und Norwegen hat die besten Gas-Zeiten hinter sich.
      Auch wir reihen uns dann zunehmend in die globale Liste der Konkurrenten um viel zu geringe LNG-Kapazitäten ein.

      Einen globalen Peak Gas gibt es im eigentlichen Sinne nicht. Katar hat noch Gas für über 100 Jahre für den Eigenbedarf. Das nützt uns herzlich wenig.
      Avatar
      schrieb am 08.01.09 19:18:07
      !
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      Avatar
      schrieb am 08.01.09 19:24:47
      Beitrag Nr. 2.737 ()
      Interessante Details - kommt komplett rein:

      By Marianne Stigset

      Jan. 8 (Bloomberg) -- Oil production on the Norwegian continental shelf may fall 9.7 percent this year, declining for a ninth year, the country’s Petroleum Directorate said.

      Crude output will fall to about 110.8 million standard cubic meters, or 1.9 million barrels a day, in 2009, from about 122.7 million standard cubic meters, or 2.11 million barrels a day, last year, the directorate said in a report. Production will drop to 94.4 million standard cubic meters in 2013.

      “Between 2009 and 2013 we expect significantly reduced oil production,” Bente Nyland, head of the directorate, said at a press conference in Stavanger. “We expect cost growth to level off or decline next year.”

      Norway, the world’s fifth-largest oil exporter and third- biggest natural-gas supplier, pumped its first barrel of oil more than three decades ago in the North Sea. The country is boosting production of natural gas and opening more of its unexplored northern waters to drilling to counter a decline in oil output at maturing fields.

      Exploration Record

      Total petroleum production is expected to fall to 236 million cubic meters of marketable oil equivalents this year and to about 228 million in 2013, the directorate estimates. Petroleum production was 242.2 million cubic meters last year, down 8 percent from a record in 2004.

      A record 56 exploration wells were spudded on the Norwegian continental shelf in 2008, up from 32 in 2007, the directorate said. With almost every other well yielding a discovery, this resulted in a record 25 discoveries, of which four were in the Barents Sea, nine in the Norwegian Sea and 12 in the North Sea, the agency said.

      Natural gas output is forecast to rise to 102.9 billion cubic meters this year and peak at 112 billion cubic meters in 2011, the directorate said. Production was 99.3 billion cubic meters last year, the agency estimates.

      Ten new development plans have been submitted to the authorities for approval in 2009, including the Gudrun field, operated by StatoilHydro ASA, and Eni SpA’s Goliat field.

      Challenge

      Norway had an estimated 13 billion standard cubic meters of oil equivalents in petroleum resources at the end of 2008, following an annual gross increase of 39 million cubic meters, the directorate said.

      Norway’s oil and gas industry invested more than 130 billion kroner in 2008 amid record oil prices and rising costs on the Norwegian continental shelf, the directorate said. There’s “uncertainty” about what effect the drop in oil prices and the global slowdown will have on investments after 2009, the agency said.

      Norwegian fields “have a robust economy at $50 to $70 a barrel of oil,” Nyland said in an interview. “Should prices fall below $50, without production costs going down, projects may be postponed.”

      Crude has plunged more than 70 percent from a record $147.27 a barrel in July as the global recession erodes demand.

      Nyland said she expected to see consolidation in the Norwegian oil industry in 2009 because of tightening credit and the time-lag in the decline of oil-services costs. This could impact Norway’s 20th licensing round, the production licenses for which will be awarded in the spring.

      We do believe there will be consequences from the change in profitability-level on the continental shelf,” Nyland said. “We’ll see a consolidation in the number of actors. Some companies may withdraw their application.

      To contact the reporter on this story: Marianne Stigset in Oslo at mstigset@bloomberg.net
      Last Updated: January 8, 2009 06:23 EST
      Avatar
      schrieb am 09.01.09 00:05:21
      Beitrag Nr. 2.738 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.334.500 von Triakel am 08.01.09 17:48:03Voellig richtige Auflistung.
      Allerdings sind die Nordamerikaner immer noch Energieverschwender.
      Mit doppelten Energieverbrauch als Westeurpaeuer.
      Da sollte ich auch auch einiges tun.
      Die USA verfuegen aber gegensatz zu Deutschland ueber genuegend Anbauflaeche die nicht zur Nahrungsmittelproduktion benotigt werden. Nur Brasillien und Russland verfuegen noch uber groessere verfuegbare Flaechen als die USA.
      Dazu verfuegen Sie noch uber einige Sonnenstaaten.
      Was Katar betrifft. Die sollten genug Sonne haben, fuer welchen Eigenbedarf.

      Der Gasstreit sollte ein gutes Verkaufsargument fuer Waermepumpenhersteller sein.
      Avatar
      schrieb am 09.01.09 10:32:28
      Beitrag Nr. 2.739 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.337.528 von Pank24 am 09.01.09 00:05:21Du hast ja prinzipiell recht, Pank.

      Aber derzeit geht alles in die Grütze "dank" der niedrigen Ölpreise und der Probleme bei der Finanzierung von Projekten durch die Finanzkrise:
      -Finanzierung von offshore-Windparks ist problematisch,
      -die erfolgsverwöhnten PV-Firmen müssen ihre ehrgeizigen Expansionsplände zusammenstreichen und vermelden kaum noch Steigerungsraten beim Absatz,
      -Biospritfirmen kommen in finanzielle Schieflage, für 2009 wird ein regelrechter Zusammenbruch dieses Marktes weltweit erwartet...

      Die Finanz- und Realwirtschaftkrise mit ihren verschiedenen Auswirkungen ist eine Katastrophe für diese Branche.

      Das ist der jetzige Stand. Ob sich daran in den nächsten 2 bis 3 Jahren etwas ändert, weiß ich nicht Wenn die Krise andauert oder sich gar verschärft wird die EE-Branche wohl weiter massiv unter Druck kommen.
      Dümmer konnte es wirklich nicht laufen. Wenn die Weltwirtschaft in einigen Jahren wieder in Schwung kommen sollte und der Energiebedarf wieder stark ansteigt, haben wir den Salat.
      Avatar
      schrieb am 09.01.09 14:24:47
      Beitrag Nr. 2.740 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.335.328 von SLGramann am 08.01.09 19:18:07PS: Es gibt ja die Fraktion derer, die an den chinesichen Kohleressourcen und damit an einer starken Ausweitung der Förderung zweifeln (Energy-Watch-Group natürlich mal wieder). Die Wahrheit ist, dass niemand im Westen zuverlässige Daten hat, dass es aber Hinweise direkt aus China gibt, dass die Ressourcen absolut gigantisch sind (hunderte Milliarden Tonnen, 300?, 500?).

      genau so sehe ich das auch. Ich habe mir die Grafik zum sog. Peak Kohle Szenario der Energy-Watch-Group mal angesehen. Das ist so unglaublich pessimistisch!

      Habe mal eigene Zahlen recherchiert und siehe da: Südafrika etwa hat Kohle für 200 Jahre, China sogar für noch länger! Auch die USA haben riesige Kohlereserven. Die Kohleressourcendiskussion habe ich schon geführt und zwar hier: http://www.wallstreet-online.de/diskussion/1138219-1-10/saso…

      Zurück zur Energy-Watch-Group. Bei denen ist wohl eher der Wunsch der Vater des Gedanken, anders kann man das nicht auffassen. Nichts gegen radikale Meinungen, aber die gängigen Zahlen zu den Kohlereserven sprechen eine deutlich andere Sprache. Öl kann mittelfristig durch Kohle ersetzt werden. Ob man das will oder sollte (Umweltschutz) ist eine andere Frage.
      Avatar
      schrieb am 09.01.09 14:41:22
      Beitrag Nr. 2.741 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.341.367 von Assetpfleger am 09.01.09 14:24:47Wenn die statische (!!!) Reichweiten der Kohle für China und Südafrika wirklich stimmen sollte, dann würde ich das für eine schlimme Nachricht halten. Dann würden wohl 2030 an die 10 Milliarden Tonnen pro Jahr verbrannt werden.
      Gnade uns Gott.

      Aber ich haben volles Zutrauen, dass zumindest im Falle China die 200 Jahre statische Reichweite auf Basis des heutigen Verbrauchs von 2,4 Mrd Tonnen weit übertrieben sind, bzw große Teile der Kohle so minderwertig und schwer zu erreichen sind, dass sich ihre Förderung nicht lohnt.
      Die besten Kohlevorkommen werden ja immer als erste abgebaut. In einigen Jahrzehnten bleibt der miese Rest, der hoffentlich nie gefördert wird.

      Statische Reichweiten sind schon eine lustige Sache. Als wenn irgendwetas auf dieser Welt statisch wäre oder als wenn man alle Flöze wirklich schon genau kennen würde. Und als wenn die letzten 10% der Vorkommen genau son einfach zu fördern und hochwertig wären, wie die ersten 10%.
      Aber es schafft ein wohliges Gefühl von Energiesicherheit, keine Frage.
      Avatar
      schrieb am 09.01.09 15:25:40
      Beitrag Nr. 2.742 ()
      Zur chinesischen Kohle:

      Mit der Frage hat sich Rembrandt Koppelaar im Rahmen des WEO 2008-Reviews durch TOD im Dezember 2008 befasst. Koppelaar empfindet zwar die Gesamtaussage im WEO als durchaus optimistisch und macht dazu einige kritische Anmerkungen, aber China kann wohl wirklich aus dem Vollen schöpfen.


      In the WEO 2008, the IEA does not state what assumptions were made in arriving at their scenario for Chinese coal production. However, some information is given in an earlier report, the World Energy Outlook of 2007. In the 2007 edition a more detailed look was taken on China and India, including Chinese coal production and consumption. Regarding Chinese coal resources and reserves the following is stated:

      "China’s remaining coal resources are second only to Russia’s, totalling 1003 billion tonnes (General Geological Bureau, 1999). These resources have been defined by exploration and mapping, but only 115 billion tonnes can be regarded as proven reserves, yielding a reserve-to-production ratio of around 50 years at current production levels. More recent assessments conclude that proven reserves could be as high as 192 billion tonnes (Barlow Jonker, 2007). A prospecting programme is currently under way to prove up more resources, using revenues from the competitive tendering of mining rights."(IEA WEO 2007, page 334)

      ...

      The report (Anmerkung: gemeint ist Barlow/Jonker) sounds like a worthwhile piece of information, but it is inaccessible due to high costs. Since we cannot read the report, no judgment can be made regarding the validity of the 192 billion tonnes coal reserves figure. However, what is possible is modeling Chinese coal production with a figure of 192 billion tonnes. Even better, to make my life easier, there already is a study in which Chinese coal production is modeled using a similar coal reserve figure. This analysis has been conducted by Tao and Li (2007) from China Northeastern University. In this study a coal reserve figure of 186.6 billion tonnes is taken that comes from the Chinese Ministry of Land and Natural Resources as of 2002.

      http://www.theoildrum.com/node/4810


      Was wir also wahrscheinlich haben, sind Gesamtressourcen im Bereich von einer Billion Tonnen und derzeit gesicherte Reserven von knapp 200 Milliarden Tonnen. Ich kann mir deshalb gut vorstellen, dass am Ende bis zu 500 Milliarden Tonnen Kohle nur in China gefördert werden können (50% der Ressourcen).

      Bei einer Jahreförderung von 3,3 Millarden Tonnen (Ziel 2015) betrüge die statische Reichweite (Basis 2015!) noch 151 Jahre.

      Ich brauche hoffentlich nicht extra betonen, dass ich das keineswegs ermutigend, sondern eine Katastrophe finde!

      Triakel, Deine 10 Milliarden Tonnen für 2030 entsprechen ziemlich genau dem Szenario der IEA:



      Persönlich glaube ich, dass die Zahl eher noch höher liegen wird, wenn es - nach 2015 - zu einer massiven CtL-Produktion kommen sollte, wofür vieles spricht.
      Avatar
      schrieb am 09.01.09 16:55:00
      Beitrag Nr. 2.743 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.342.022 von SLGramann am 09.01.09 15:25:40Übrigens: ich glaube dann doch nicht, dass diese astronomische Kohleförderung im Jahr 2030/2050 erreicht wird.
      Einfach aus logistischen Gründen und weil durch die hektische Förderaktivität immer größere Bereiche der Kohleflöze Nordchinas in Flammen stehen werden, durch Selbstentzündung infolge unsachgemäßem Abbaus.
      Und hoffentlich durch saftige Preise für CO2-Zertifikate, die China auch irgendwann bezahlen muß und die Kohle als Massenenerrgieträger völlig unattraktiv werden lassen.
      Aber das ist nur eine Hoffnung. Villeicht stirbt der zertifikatehandel infolge Energienotstands auch einen Heldentod.

      Ein gewisser Teil der vorhandenen Kohle wird also vor allem das Erdreich heizen.
      Schon heute schätzt man die Kohleverluste durch Selbstentzündung auf 200 Mio Tonnen im Jahr, Tendenz steigend.
      Aber auch diese gewaltigen Mengen, die ohne Nutzen verbrennen werden (genauer gesagt nur mit Schaden, durch massenhafte CO2- und Schfel-Emission), sind natürlich in den Reserveangeben enthalten.
      Wir Menschen sind schon lustige Realitätszurechtbieger.

      Und über die Abenteurlichkeit der Berechnungsgrundlage von "Ressourcen" will ich mich als Mensch, der nicht zu Kraftausdrücken neigt, lieber nicht äußern...
      Avatar
      schrieb am 09.01.09 21:04:36
      Beitrag Nr. 2.744 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.343.205 von Triakel am 09.01.09 16:55:00Alleine durch da Glimmen der Kohleflöze in China geht pro soviel CO2 in die Luft, wie der ganze Straßenverkehr in Deutschland im selben Zeitraum produziert. Manchmal komme ich mir richtig blöd, wenn ich das Fahrrad nehme.:(
      Avatar
      schrieb am 09.01.09 21:05:33
      Beitrag Nr. 2.745 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.345.590 von hirnwurst am 09.01.09 21:04:36pro Jahr soll das natürlich heißen.
      Avatar
      schrieb am 10.01.09 17:39:56
      Beitrag Nr. 2.746 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.339.052 von Triakel am 09.01.09 10:32:28Ich meinte schon den Zeitraum von Jahrzehnten.
      Es kann sein das 3 oder 5 Jahre ein Einbruch kommt.
      Aber die Technik ist entwickelt.
      Die bisherige Biospritbranche hat mehr mit der Vernichtung von landw. Ueberproduktion als mit Bio oder Energieversogung zu tun.
      In noerdlichen Regionen ist keine vernueftige Pflanzenoelproduktion aufzubauen. Genauso wie es wenig Reisbauern in Schweden gibt.
      Kohle wird uns noch lange begleiten. Einfach noch zu gut abzubauen.
      Avatar
      schrieb am 11.01.09 16:13:45
      Beitrag Nr. 2.747 ()
      lesezeichen
      Avatar
      schrieb am 11.01.09 20:48:13
      Beitrag Nr. 2.748 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.342.022 von SLGramann am 09.01.09 15:25:40Ich denke, daß die Biokraftstoffe der 2. Generation, nämlich Holz und Pflanzenteile, z.B. Energiegras, ab 2015 eine bedeutende Rolle spielen werden, wie hier schon früher gepostet.

      Deswegen haben wir wohl noch lange keinen peak "all liquids".

      Abgesehen von dem Engpaß, den wir uns durch den unsinnig niedrigen Ölpreis selbst einbrocken.

      ;)
      Avatar
      schrieb am 11.01.09 21:38:53
      Beitrag Nr. 2.749 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.351.946 von Urlaub2 am 11.01.09 20:48:13Ich denke, daß die Biokraftstoffe der 2. Generation, nämlich Holz und Pflanzenteile, z.B. Energiegras, ab 2015 eine bedeutende Rolle spielen werden, wie hier schon früher gepostet.

      So ist auch mein Gefühl in dieser Sache.
      Derzeit sind die Biokraftstoffe noch keine so große Nummer. Sie könnten es aber werden mit Erhöhung der Energiedichte/ des Wirkungsgrades.

      Ob es so kommt ist zwar nicht sicher, aber das kategorische füt-unmöglich-halten solcher Entwicklungen der Biospritgegner ist auch sehr gewagt.

      Ich schätze zwar, dass Elektroautos aus reg. Energien wie Wind und Wasserkraft zunächst relevanter sind, aber die Biogeschichten solte man nicht ganz ad acta legen.
      Avatar
      schrieb am 11.01.09 22:20:06
      Beitrag Nr. 2.750 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.352.051 von Assetpfleger am 11.01.09 21:38:53Das wäre toll, wenn das MÄRCHEN vom Durchbruche der erneuerbaren Energien 2015 wahr werden würde.
      Derzeit geht die Entwicklung exakt in die entgegengesetzte Richtung:
      die beiden derzeit erfolgreichsten Automodelle in den USA sind Spritsäufer, erst an dritter Stelle kommt eine "normale" Limousine, der Verkauf von Hybrid-Modellen ist gegenüber 2007 in den USA um über 50%, und damit wesentlich stärker als der Gesamtmarkt eingebrochen.
      Die PV-Hersteller streichen ihre ehrgeizigen Wachstumsziele erheblich zusammen und kommen immmer schlechter an Kredite oder müssen Börsengänge ansagen.
      Die Windenergiebranche berichtet über erhebliche Schwierigkeiten bei der Finanzierung von Offshore-Windkraftprojekten.
      Der Biospritbranche wird für 2009 von Experten ein massiver Einbruch vorrausgesagt. Vielen Firmen, die in entsprechende Projekte investiert haben, droht auf Grund der Fremdkapitalbelastung die Insolvenz.
      Risikokapitalgeber für neue Technologien bei den EE gibt es fast garnicht mehr. Das Kapital ist verdammt ängstlich geworden.
      Das ist die gegenwärtige REALITÄT.
      Avatar
      schrieb am 11.01.09 22:32:42
      Beitrag Nr. 2.751 ()
      Ich weiß aus interner Quelle, dass Daimler längst spritsparende marktreife Modelle in der Pipeline hat, Verbrauch ca. 30% weniger bei ähnlichem Komfort. Allerdings rücken die die noch nicht raus, weil sie die alten Modelle natürlich noch verkaufen wollen. Finde ich echt zm K....

      :cool:
      Avatar
      schrieb am 12.01.09 00:03:18
      Beitrag Nr. 2.752 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.352.179 von Fuenfvorzwoelf am 11.01.09 22:32:42dann muss der dume gesetzgeber einfach mrgen was beschließen das in 3 Monaten ..... und schon gehts

      doch dir trotteln traun sich net

      daher bin ich für eine diktatur ;)
      Avatar
      schrieb am 12.01.09 00:34:15
      Beitrag Nr. 2.753 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.352.051 von Assetpfleger am 11.01.09 21:38:53Das Know-How ist jedenfalls da:

      http://www.iogen.ca/

      ;)
      Avatar
      schrieb am 12.01.09 01:25:56
      Beitrag Nr. 2.754 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.352.424 von Urlaub2 am 12.01.09 00:34:15Oder hier:

      http://www.choren.com/de/

      Ich wundere mich, wieso wir nur so langsam vorankommen.
      Liegt wohl daran, daß diese Alternativen bei 40 Dollar pro Barrel nicht wirtschaftlich sind.

      ;)
      Avatar
      schrieb am 12.01.09 01:36:40
      Beitrag Nr. 2.755 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.352.478 von Urlaub2 am 12.01.09 01:25:56Hier noch etwas Grundlagenwissen:

      http://de.wikipedia.org/wiki/BtL-Kraftstoff

      :eek:
      Avatar
      schrieb am 12.01.09 11:46:16
      Beitrag Nr. 2.756 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.352.148 von Triakel am 11.01.09 22:20:06Hallo Triakel!

      "Das wäre toll, wenn das MÄRCHEN vom Durchbruche der erneuerbaren Energien 2015 wahr werden würde.
      Derzeit geht die Entwicklung exakt in die entgegengesetzte Richtung:
      "

      Naja, jetzt wirst Du etwas polemisch. Es ist doch längst Fakt, dass die Windenergie gigantische Zuwachsraten der installierten Leistung die letzten 10 Jahre hat, von etwa 20 % pro Jahr. Und dies ist nur ein Beispiel für neue Energien. Deren Beitrag in Deutschland zum gesamtenergiehaushalt liegt schon über 10 % ist also schon spürbar.

      Die von Dir angesprochene Problematik des Investitionsstaus gibt es zwar, aber das ist ja nicht der Todesstoss für ALLE alternativen Energiefirmen. Es gibt längst genug große Solar- und - Windfirmen, die das Beben an der Börse überleben können.

      Neue Projekte werde im Moment tatsächlich Finanzierungsschwierigkeiten haben, auch Börsengänge sind schwierig, aber warum sollte das Potential nicht von den bestehenden Firmen erschlossen werden. Selbst manche Ölfirmen haben Unterabteilungen alternativer Energie wie etwa BP die sich neuerdings "beyond Petroleum" nennen.

      Selbst wenn 30 % der neuen Energiefirmen in einer starken Rezession sterben sollten, so ist das eine sinnvolle Bereinigung des Marktes und die anderen können umso besser den Markt nutzen.

      Grüße
      Asset
      Avatar
      schrieb am 12.01.09 11:59:14
      Beitrag Nr. 2.757 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.352.486 von Urlaub2 am 12.01.09 01:36:40Auf jeden Fall faszinierend, dass man Treibstoff auch aus Holz machen kann oder Stroh!

      Ich meine man kennt Biodiesel und auch die Nachteile der Geschichte (Emissionen, Motorschäden oder vorzeitige Alterung der Motoren, Verbrauch von Ackerland).

      Die Bioschiene ist aber viel breiter als nur Biodiesel aus Raps:
      Biogas, Sprit aus Holz, Holzpellets zum Heizen, Algen.
      Ich will nicht pauschal behaupten, dies sei die Lösung von Peak Oil, aber ich erwarte hier irgendwann einen technischen Durchbruch. Alleine wird dies Peak Energy/peak all liquids wohl nicht aufhalten können, aber vielleicht im Zusammenspiel mit Kohle- und Gasverflüssigung als Übergangsenergie und Elektroaustos zunehmend gespeist aus Wind, Wasser und Sonne.

      Übrigens wenn irgendwer auf gutr Firmen stösst, die in dem Bereich aktiv sind, darf er sie gerne hier posten!
      Avatar
      schrieb am 12.01.09 15:28:00
      Beitrag Nr. 2.758 ()
      Jan. 12 (Bloomberg) -- Crude oil fell below $40 in New York on concern production cuts by the Organization of Petroleum Exporting Countries will fail to counter a slump in demand.

      Oil consumption will fall by 1 million barrels a day this year as the U.S., Europe and Japan face their first simultaneous recessions since the Second World War, Deutsche Bank AG predicted last week.

      http://www.bloomberg.com/apps/news?pid=20601072&sid=auSzu520…


      Eine Million Barrel wäre enorm. Mal sehen, um wie viel die Nachfrage 2008 gefallen ist. Die endgültigen Daten stehen ja noch aus. Gleichzeitig ist in 2008, das kann man wohl jetzt schon sagen, das Ölangebot deutlich gestiegen.
      Avatar
      schrieb am 12.01.09 15:56:34
      Beitrag Nr. 2.759 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.354.036 von Assetpfleger am 12.01.09 11:46:16Hallo Asset,
      Polemik stand nicht in meiner Absicht. Eher Frust über die Entwicklung, die uns bei der Verspätung, die wir haben auflaufen lassen beim Umsteuern, nun daran hindert, die Sache mit dem nötigen Tempo voranzutreiben.
      Avatar
      schrieb am 12.01.09 16:49:42
      Beitrag Nr. 2.760 ()
      DETROIT (dpa-AFX) - Elektroautos haben bis zu einem breiten Markterfolg nach
      Ansicht von General-Motors-Vizechef Bob Lutz noch einen weiten Weg vor sich.
      Besonders wegen der hohen Kosten und der geringeren Reichweite könnten die
      Batterie-Autos vorerst nicht mit Benzin- oder Dieselfahrzeugen konkurrieren. Wie
      schnell der Durchbruch komme, hänge entscheidend von der weiteren Entwicklung
      des Spritpreises ab, sagte Lutz am Montag auf der Automesse in Detroit.




      Für einen wirtschaftlichen Erfolg seines für Ende 2010 angekündigten
      Elektroautos Chevrolet Volt sei GM wesentlich auf Subventionen der US-Regierung
      für Käufer eines solchen Wagens angewiesen. 'Wenn die Zuschüsse null sind, dann
      wird es ein äußerst schwieriges Geschäft für uns', warnte der gebürtige
      Schweizer Lutz.

      In Europa will die GM-Tochter Opel eine Variante des Volt im zweiten Halbjahr
      2011 auf den Markt bringen. Die Stückzahlen seien im Moment noch schwer
      vorherzusehen, sagte der deutsche Opel-Chef Hans Demant. 'Es wird aber lange
      dauern, bis Elektroautos einen großen Teil herkömmlich angetriebene Fahrzeuge
      ersetzen.' /fd/DP/sb
      Avatar
      schrieb am 12.01.09 17:05:43
      Beitrag Nr. 2.761 ()
      Avatar
      schrieb am 13.01.09 02:12:43
      Beitrag Nr. 2.762 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.356.097 von Triakel am 12.01.09 15:56:34Hallo Triakel!

      Na war nicht so persönlich gemeint! Ich schätze Deine gut geschriebenen Beiträge sehr, das weisst du!

      Ich wollte in diesem Fall der alternativen Energien mal das Gegenszenario kontrastierend rausarbeiten!
      SO gibt es für jeden etwas: wer glauben will, dass die Finanzkrise den Ausbau der reg. Energien stoppt kann sich auf Triakel berufen, wer meint, dass die reg. Energien trotz dessen ausgebaut werden auf mich.

      Kontroversen beleben die Diskussion. ;)
      Avatar
      schrieb am 13.01.09 03:11:53
      Beitrag Nr. 2.763 ()
      Tuesday, 13 Jan, 2009

      IEA sees oil likely to rebound to some USD 100 in 2010-2015

      Mr Fatih Birol chief economist of International Energy Agency said that oil prices are expected to rebound to around USD 100 per barrel between 2010 and 2015. He added that he expects prices to move upward again in 2010 with a recovery of the world economy.

      Oil is on track for a nearly 60% loss this year, the biggest annual fall since crude futures began trading 25 years ago. Oil prices rose above USD 40 a barrel, after violence between Israel and Hamas served as a reminder of the geopolitical risk over crude supplies in the Middle East.

      Mr Birol said that energy investments have taken a hit around the world from the global economic crisis. He added that "The projects aimed to develop oil fields are being postponed. This poses a great risk."

      ***************************************************************************************************************************
      Mr. Birol fällt seit einiger Zeit mit sehr realistischen Kommentaren auf. Ich unterstreiche das, was er sagt.








      http://steelguru.com/news/index/2009/01/02/NzcxMjY%3D/IEA_se…
      Avatar
      schrieb am 13.01.09 08:41:25
      Beitrag Nr. 2.764 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.354.144 von Assetpfleger am 12.01.09 11:59:14das thema habe ich im 150$ thread zum erbrechen bis ins Detail ...
      durchgekaut ;)

      [url* Holzvergasung]http://de.wikipedia.org/wiki/Holzvergasung[/url]

      [url* so will ich aber nicht rumfahren -LOL]http://news.orf.at/video/iptvpopup.html?car_wood_fuel.wmv[/url]
      Avatar
      schrieb am 13.01.09 09:04:07
      Beitrag Nr. 2.765 ()
      Russland: Öl gegen Rubel

      Dienstag, 13. Januar 2009

      Russland will den eigenen Börsenhandel mit Rohöl auf den Rubel umstellen.

      Ein entsprechendes Dokument soll noch in diesem Jahr konzipiert werden, heißt es in einem am Montag in Moskau veröffentlichten Zwei-Jahres-Aktionsplan der russischen Regierung. Das Dokument, für das unter anderem das Ministerium für Wirtschaftsentwicklung und das Energieministerium zuständig seien, solle ebenfalls 2009 im Parlament eingebracht werden.

      Geschäfte mit Rohöl und Ölprodukten werden in Russland an der St. Petersburger Internationalen Waren- und Rohstoffbörse abgewickelt. Eine Lizenz dafür hatte die Börse am 28. Mai 2008 erhalten. Das Grundkapital der Börse beträgt 750 Millionen Rubel (18 Millionen Euro). Unter den Gründern sind die größten russischen Energieunternehmen wie Transneft, Transnefteprodukt, Rosneft, Gazpromneft, Zarubezhneft und Surgutneftegas, die Reederei Sovcomflot, die OAO Russische Eisenbahnen (RZD) sowie die Banken VTB, Sberbank und Gazprombank.

      Die Geschäfte an der Börse wurden im vergangenen September mit dem Verkauf von Kerosin und Dieselkraftstoff aufgenommen. Anfang dieses Jahres soll die Börse in vollem Umfang aktiv werden. In der ersten Phase sollen Ölprodukte für die Belange des Binnenmarktes angeboten werden. Für die Zukunft sind auch Exporte von Öl und Ölprodukten geplant. Zudem soll das Sortiment der Börse durch Metalle, Baustoffe, Getreide und Mineraldünger erweitert werden.

      Laut dem Zwei-Jahres-Plan soll 2010 ein Bericht über den Bau des Unterwasser-Teils der Ostsee-Pipeline Nord Stream sowie der Kaspischen Gaspipeline (entlang der Ostküste des Kaspischen Meeres) und der Ölleitung zwischen Burgas (Bulgarien) und Alexandroupolis (Griechenland) erstellt werden.

      Quelle: MMNews
      Avatar
      schrieb am 13.01.09 09:41:10
      Beitrag Nr. 2.766 ()
      Avatar
      schrieb am 13.01.09 09:46:18
      Beitrag Nr. 2.767 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.360.155 von Assetpfleger am 13.01.09 02:12:43SO gibt es für jeden etwas: wer glauben will, dass die Finanzkrise den Ausbau der reg. Energien stoppt kann sich auf Triakel berufen, wer meint, dass die reg. Energien trotz dessen ausgebaut werden auf mich.

      Ich glaube nicht, dass der Ausbau der EE gestoppt wird. Aber er wird gebremst, wo doch statt dessen eine Beschleunigung bisher unbekannten Ausmaßes notwendig wäre.
      Avatar
      schrieb am 13.01.09 16:07:42
      Beitrag Nr. 2.768 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.360.961 von Triakel am 13.01.09 09:46:18Na, da sind wir doch in der Position ähnlicher als ich dachte!

      Ausbau wird gebremst, dass ist eigentlich offensichtlich. Es ist halt nur die Frage wie stark!
      Avatar
      schrieb am 13.01.09 16:12:49
      Beitrag Nr. 2.769 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.360.631 von Dantyren am 13.01.09 09:04:07Tja die Abschaffung des Dollars als Ölwährung...

      Es scheint ein globaler Trend: erst die Araber, jetzt Rußland.
      Was das für Konsequenzen hätte haben wir ehrlich gesgt noch nicht ädaquat diskutiert!

      Intuitiv scheint es, dass es für die Amerikaner sehr schlecht ist, denn sie können nicht über Dollarweichgeld sich Öl besorgen.
      Solche Polemiken wie meinen letzte Satz liesst man jetzt häufiger - Amerika, Konsumnation ohne Industrieproduktion.

      Sicher etwas polemisch, aber nicht allzuweit von der Wahrheit entfernt, beschreibt es zumindest die Tendenz, in die sich die USA die letzten Jahrzehnte entwickelt haben.
      Avatar
      schrieb am 13.01.09 17:14:21
      Beitrag Nr. 2.770 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.364.252 von Assetpfleger am 13.01.09 16:07:42Na, da sind wir doch in der Position ähnlicher als ich dachte!

      War schon immer meine Meinung. ;)
      Und nicht nur im Ergebnis der Analyse sind wir nicht weit auseinander (von Details abgesehen), sondern auch in der Art der Analyse (vernetzte Betrachtung, Kybernetik, wie Du immer so schön sagst).
      Gelegentliche Abweichungen der Meinung sind ja gerade das Interessante.

      Denn wie sagte Erich Kästner so treffend: "Wo alle das Gleiche denken, wird nicht viel gedacht!"
      Avatar
      schrieb am 13.01.09 21:19:50
      Beitrag Nr. 2.771 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.364.303 von Assetpfleger am 13.01.09 16:12:49Ich bleibe dabei, daß es keine Rolle spielt, in welcher Währung Öl bezahlt wird, zumal jedes Ölförderland dann seine eigene Währung will.

      Aktuell ist der Dollar auch stärker als der Rubel.

      Schließlich machen Handelsgeschäfte allgemein auch nur 1 % des weltweiten Devisenumsatzes aus, davon sind Ölgeschäfte auch wieder nur ein kleiner Teil.

      ;)

      Ist so ähnlich wie die Klimadiskussion, wo das vom Menschen erzeugte Co2 nur ein winziger Bruchteil des natürlichen Co2 ist, das nur ein winziger Bruchteil der Luft ist.

      :D
      Avatar
      schrieb am 13.01.09 21:30:56
      Beitrag Nr. 2.772 ()
      Können sich Ölhändler nicht sowieso devisentechnisch absichern?
      Ich handle z.B. das Quantozertifikat ABN14R, das ist währungsgesichert. Fällt der Dollar, zieht der Ölpreis in Dollar an. Da ich abgesichert bin, kann ich voll davon profitieren.

      Wer will denn schon Öl mit Rubeln kaufen?

      ;)
      Avatar
      schrieb am 13.01.09 21:52:35
      Beitrag Nr. 2.773 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.367.292 von Fuenfvorzwoelf am 13.01.09 21:30:56Wer will denn schon Öl mit Rubeln kaufen?

      Alle, wenn der Rubel billig ist!:laugh::laugh::laugh:
      Avatar
      schrieb am 13.01.09 22:00:48
      Beitrag Nr. 2.774 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.367.471 von flupke am 13.01.09 21:52:35Wer will schon etwas in Doller verkaufen...

      Mittalamerika kehrt dem Dollar den Rücken mit Währungsunion, die arabischen Staaten auch. Die asiatischen Länder handeln untereinander nicht mehr in Dollar. Die Russen wollen nun auch nicht mehr in Dollar handeln.

      So langsam sollte man den "Verschwörungstheoretikern" mal glauben schenken. Der Dollar hat wohl wirklich fertig. Das Weltwährungssystem wird vor aller Augen in den nächsten 1-2 Jahren umgebaut.

      :cool: Short in Dollar könnte bald sehr interessant werden. ;)
      Avatar
      schrieb am 14.01.09 08:41:57
      Beitrag Nr. 2.775 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.367.542 von traderralph am 13.01.09 22:00:48Der Dollar ist langfristig nichts Wert. Tendenz Richtung 0.

      Zum Ôlpreis: Wenn man sich mal vor Augen führt, welche Panik im letzten Quartal 08 herrschte: Geldfluss kam zum Erliegen, niemand kaufte mehr Rohstoffe.... und nun schaut, wo der Ölpreis ist, so kann man sich ein Bild machen, wo der Ôlpreis beim nächsten Aufschwung sein wird.

      Entgegen dem allgemeinen Pessimismus gibt es bereits wieder positive Signale aus der Wirtschaft. (Völliger Unsinn ist aktuell die Aussage, dass die Quartalszahlen schlechter ausfallen würden als erwartet. Was für ein Quatsch. Das letzte Quartal war ja der absolute Horror. Es herrschte die ultimative Panik. Alle haben zugewartet. Keine neuen Aufträge, niemand bestellt, Rohstoffpreise vielen in den Keller... gibt es da ernsthaft noch Leute, die nun überrascht sind, dass die Quartalszahlen noch schlechter ausfallen als "erwartet"? So ein Unsinn)....

      Zurück zu den positiven Indikatoren: Na ja, viel ist es zwar nicht, aber der Handel kommt zaghaft wieder in die Gänge, der Dienstleistungssektor hat die Erwartungen sogar übertroffen. Interbankenmarkt - na ja, Bernanke hat es ja schon angedeutet, ev. braucht es noch Massnahmen, um diesen nachhaltig und schneller wieder in die Gänge zu bringen. Aber zaghaft entspannt sich auch dieser. Alle warten halt noch ab....

      Je mehr der Welthandel zunimmt und die Wirtschaft in Schwung kommt - desto stärker wird auch der Ôlpreis wieder steigen. Und wenn wir mal nicht ganz so pessimistisch sind wie die Schwarzmaler, so kommt der nächste Aufschwung 2010.... Das ist gar nicht mehr so weit weg.

      In den nächsten Jahren wird wohl so einiges umgebaut, nicht nur das Währungssystem. Die ganze Weltordnung wird umgebaut. Und sehr gespannt bin ich darauf, mit was wir 2012 - 2015 herumfahren.....
      Avatar
      schrieb am 14.01.09 11:22:41
      Beitrag Nr. 2.776 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.367.292 von Fuenfvorzwoelf am 13.01.09 21:30:56Dein Zerti ABN14R hat aber nur eine Partizipation von 66 % zum Oilpreis , nur wenn es runter geht bist Du 1:1 dabei

      durch die Stärke des Dollars mag das jetzt noch etwas ausgeglichen sein
      Avatar
      schrieb am 14.01.09 13:25:47
      Beitrag Nr. 2.777 ()
      Dein Zerti ABN14R hat aber nur eine Partizipation von 66 % zum Oilpreis

      :confused:

      Wie kommst du denn darauf? Ich sehe nur, dass das Zertifikat ziemlich genau mit dem Ölpreis korreliert. Z.B. in dieser Grafik:



      Viele Grüße und danke für den Kommentar. Falls du was besseres hast, als dieses Quanto, ich bin für jeden Tip dankbar. Allerdings bitte keine Turbos, Minilongs oder CDF´s, davon habe ich die Nase voll. :cool:
      Avatar
      schrieb am 14.01.09 13:54:44
      Beitrag Nr. 2.778 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.371.280 von Fuenfvorzwoelf am 14.01.09 13:25:47ich empfehle Dir das hier mit hebel 2

      ein ETF http://www.wallstreet-online.de/nachrichten/nachricht/265296…


      oder das hier auch Hebel 2 Symbol DXO ISIN U25154K882

      alles ETF s , rechtlich kein Zertifikat ( werden beide in Amerika an der NYSE gehandelt müsste aber auch über deutsche Broker gehen


      oder hier in Deutschland gehandelt AOKRKN

      Zertifikate bieten keine große Sicherheit , siehe Lehman
      Avatar
      schrieb am 14.01.09 14:12:02
      Beitrag Nr. 2.779 ()
      OT:

      Die Performance deines Vorschlags überzeugt mich nicht. Ich denke, ein währungsgesichertes Zertifikat mit dem geringen Risiko der Emi-Pleite ist wohl für mich das geeignete.



      Sind ETF´s denn keine Schuldverschreibungen?

      liebe Grüße

      PS: ich glaube, wir sind hier OT und sollten diesen interessanten Thread nicht mit Anlageideen zuposten.
      Avatar
      schrieb am 14.01.09 14:52:20
      Beitrag Nr. 2.780 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.371.697 von Fuenfvorzwoelf am 14.01.09 14:12:02ETF sind rechtlich wie Fonds Echange Trading Funds
      Avatar
      schrieb am 14.01.09 15:46:46
      Beitrag Nr. 2.781 ()
      Hm, also Emittentensicher. Doch keine schlechte Idee zu diesen Zeiten. Gibt es die auch währungsgesichert? Habe Sorgen wegen Dollarverfall. :yawn:
      Avatar
      schrieb am 14.01.09 16:11:23
      Beitrag Nr. 2.782 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.372.732 von Fuenfvorzwoelf am 14.01.09 15:46:46Meines Wissens sind nicht alle ETF's 100% sicher. SWAFT ETF's sind zu 90% sicher? Ruf doch einfach die Bank an, um sicher zu sein. Zumal es ja mittlerweile auch nicht nur mehr "normale" ETF's gibt usw... Obwohl der eigentliche Sinn eines ETF's ja darin besteht, dass er nicht noch Hebel usw... drin hat.

      Betreffend Dollar: Eine Währungsabsicherung kostet. Ich würde diese einfach umgehen indem ich keine ETF's kaufe, welche amerikanische Indizes nachbilden. Gibt doch genug Alternativen. Ob du nun den Eurostox 50 "kaufst", den "S&P" oder den Dow Jownes, so unterschiedlich performen die nun auch wieder nicht. Und zum Nasdaq gibts auch Alternativen. Interessant kann auch der SMI sein, wobei du da wieder ein Währungsrisiko hast. Sofern es in der Schweiz keinen unerwarteten Bankenkollaps gibt oder ne härtere Krise, dürfte der Franken eher an Stärke gewinnen. (Aber das ist nur meine Meinung aus dem Bauch heraus, auf die du nichts geben solltest). Von den Firmen her ist der SMI top. Und, und, und... gibt genug Möglichkeiten.

      Wird nicht lange dauern, bis nun gleich Einsprüche kommen betreffend USA: "Die Welt ist global, US-Firmen arbeiten weltweit, USA profitiert von einem schwachen Dollar, das spielt keine Rolle"....

      Dazu folgende Argumente, die du einfach überprüfen kannst:
      1. Der Import der USA ist weit grösser als der Export.
      2. US-Firmen sind mehrheitlich im eigenen Land tätig. (Ist auch auch relativ gross und besteht aus 50 Staaten. (United States)
      Bestes Beispiel die drei grossen Autobauer: Chrysler, GM, Ford. Wie gross ist der Umsatzanteil der verkauften Autos in Europa?

      Daneben gibts natürlich Top-Firmen wie ne Coca Cola. Fragt sich was es bringt, diese herauszusuchen. Da kannste genauso gut einen ETF auf den EuroStoxx, den Dax und den Tech-Dax und den SMI kaufen. (Wäre meiner Meinung nach gar nicht mal so ne schlechte Kombination)

      Bin übrigens deiner Meinung - der Dollar ist langfristig nichts wert. So wie die Amis Geld drucken, kann man nur zu diesem Schluss kommen.

      Lieber Gruss, Nobbele
      Avatar
      schrieb am 14.01.09 16:15:51
      Beitrag Nr. 2.783 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.372.732 von Fuenfvorzwoelf am 14.01.09 15:46:46Ach so - du willst in Öl investieren. Sorry, aber ich lese nur sporadisch und weil mir grad langweilig ist. Was du suchst ist ein Quantozertifikat. Findest du wenn du googelst. Die Absicherung ist aber relativ teuer.
      Avatar
      schrieb am 14.01.09 16:35:20
      Beitrag Nr. 2.784 ()
      Muss mich nochmals entschuldigen. Ich dachte ursprünglich, ich sei in einem anderen Thread, wo ich seit längerem eine konträre Haltung einnehme. Lag vermutlich daran, dass es um Anlageideen geht. Solche wurden hier bisher noch nie so besprochen. Ich denke viele hier würden sich daran stören, wenn nun plötzlich Anlageideen diskutiert werden (ich eingeschlossen).

      Lieber Gruss.
      Avatar
      schrieb am 15.01.09 06:10:47
      Beitrag Nr. 2.785 ()
      Ex-Talisman CEO: Cheap oil not here to stay

      Consumers shouldn't get too comfortable with cheap gasoline, because the planet is running out of oil and prices will go "sky high" — as high as $20 per litre — as petroleum reserves dwindle in the coming years.

      That's the view of Jim Buckee, the British oilman who was CEO of Calgary-based Talisman Energy Inc., one of Canada's largest energy producers, from 1993 to 2007.

      Buckee was a controversial figure in Canada, hounded (verfolgt) by human-rights activists and investors in the 1990s for helping the rogue government of Sudan exploit its oil reserves.


      He is now retired and living in England, but Buckee says society hasn't done enough serious thinking about how to cope with gasoline prices of $10-$20 a litre.


      "Black oil has peaked," he said in telephone interview this week. "The biggest oilfields in the world have been producing for 50 years and they're all getting tired."


      He says no giant oilfield, capable of replacing those in Saudi Arabia, Iraq or Kuwait that produce more than half-a-million barrels a day, has been discovered and developed since the 1970s.


      That fact, coupled with rising demand means "we're going to need a new Saudi Arabia" to sustain existing reserves into the future.


      He calls the current recession a mere "hiccup" on the road to much higher energy prices.


      Once it's over, in 18 months or so, he says the pressure on oil supply and demand will "snap back higher, and stronger than before."


      Buckee's belief that world petroleum supplies have peaked is not popular in the oil industry. In Newfoundland last year, when Buckee made his case at a convention of offshore oil industry suppliers, delegates greeted his presentation with polite but scant applause.


      More popular inside the industry is the notion new extraction technologies and discoveries in unconventional places, such as the Arctic, will replace the world's depleted reserves.


      Buckee says it's difficult for executives of the world's biggest oil companies to speak plainly and honestly about the future. For one thing, he says companies such as BP and Exxon are guided by the views of in-house economists, who preach "commodity prices always go down and that ingenuity always beats scarcity — none of which is true."


      Discussing peak oil is also just bad for business.


      "If Exxon comes out and says, 'Sorry guys, the oil production rate is not going to go up, this is it,' there'd be hell to pay (from investors). So they're better off just zipping their lips."


      Senior executives from a number of big companies including Exxon, BP, the Saudi state oil giant Aramco and the Italian oil producer ENI have all condemned in recent years the idea that global oil supplies are dwindling.


      "Peak oil supply is still a long way off," said Michael Daly, vice-president of exploration for BP in 2007. "Exploration and unconventional oil development (plus) additional sources of liquid hydrocarbons means the peak oil argument looks even more misplaced, or at least premature."


      But Buckee says the evidence speaks for itself. The population of the world, particularly in emerging economies such as China, India, Brazil and Malaysia, continues to grow. Once the recession finishes, demand for petroleum will continue to rise.


      At the same time, he says exports from OPEC countries will shrink as their own domestic consumption increases, fuelled by large populations of young people in Saudi Arabia, Iran, and Nigeria.


      And where will new supplies come from to solve the riddle of rising demand and shrinking reserves? Of the planet's roughly 4,000 oilfields, the 14 biggest account for 20 per cent of the global supply, and all of those were discovered before 1976.


      Today all 14 are in decline.


      During the 1990s, 400 new oilfields were discovered, but only 2.5 per cent of those are now producing more than 100,000 barrels a day — about the size of the Hibernia oilfield, Canada's largest.


      And while a 100,000 barrel-per-day field is a big discovery, it is only a drop in the bucket when compared to the world's daily demand of 80-million barrels.


      Buckee says the Alberta oilsands are overrated as a future source of supply, partly because labour problems and environmental challenges such as water use will complicate investment there.


      He also says there may be lots of oil in the Arctic, "but can you really envisage another Saudi Arabia — eight-million barrels a day — coming from sub-ice wells in such a hostile environment?"


      All of which adds up, he says, to a future of steadily falling petroleum supplies and rapidly increasing prices.


      "The price at the moment," says Buckee, "is not sustainable".

      http://www.calgaryherald.com/Technology/Cheap+here+stay+Tali…

      Schön daß man mal eine ehrliche Meinung von einem Insider erfährt. Ein wohltuender Kontrast zu den ständigen Beschwichtigungen der Ölindustrie sowie von IEA, CERA und EIA. Hoffentlich rüttelt es mal einen Politiker auf.
      Avatar
      schrieb am 15.01.09 20:08:14
      Beitrag Nr. 2.786 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.377.593 von Kostolany4 am 15.01.09 06:10:47Ich halte die IEA-Studien für glaubwürdig.

      Auch wird Öl/Gas aus Biomasse stark unterschätzt.

      Zum Vergleich hier mal der Strom aus EE.
      Ist viel mehr und besser als üblicherweise geglaubt wird:

      http://www.bmu.de/files/pdfs/allgemein/application/pdf/leits…

      ;)
      Avatar
      schrieb am 15.01.09 20:22:39
      Beitrag Nr. 2.787 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.384.057 von Urlaub2 am 15.01.09 20:08:14Hier nochmal:

      http://www.bmu.de/erneuerbare/energien/doc/42386.php

      Ich halte die Klimadiskussion zwar für Blödsinn, es geht aber trotzdem in die richtige Richtung.

      Wenn es z.B. um 2018 ein Peak "all liquids" gibt, muß man bei EE halt noch eine Schippe drauflegen.

      :D
      Avatar
      schrieb am 15.01.09 20:58:27
      Beitrag Nr. 2.788 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.373.355 von Nobbele_2010 am 14.01.09 16:35:20
      dass es um Anlageideen geht. Solche wurden hier bisher noch nie so besprochen. Ich denke viele hier würden sich daran stören, wenn nun plötzlich Anlageideen diskutiert werden (ich eingeschlossen).



      Danke für diese Stellungnahme. Wir haben hier in der Vergangenheit auch schon über Möglichkeiten gesprochen, sich als Investor zu positionieren, wenn man eine Verknappung/Verteuerung zerstörender Energieträger annimmt. Persönlich finde ich das okay, solange das Thema - dem Geiste dieses Threads entsprechend - strategisch und allgemein behandelt wird.

      Die hier in den letzten Tagen zu beobachtenden detaillierten Besprechungen zu einzelnen konkreten Hebelprodukten, Zertifikaten etc. passen definitiv nicht in diesen Thread.
      Avatar
      schrieb am 15.01.09 23:19:45
      Beitrag Nr. 2.789 ()
      booooo hier wurde gelöscht ... und wie :laugh:

      frechheit ...... wer fakten liefert mit Link aussagen anderer in Bildschimkopy usw ... wird versucht Mundtot zu machen wärend jeder Dümling was unbelegt behapten kann :mad:
      Avatar
      schrieb am 16.01.09 01:19:48
      Beitrag Nr. 2.790 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.385.548 von oegeat am 15.01.09 23:19:45booooo hier wurde gelöscht ... und wie

      Ich habe heute keine Löschung beantragt.

      Vielleicht liegt es am Tonfall. Beleidigungen in jedem zweiten Satz sind nicht akkzeptabel, für Niemanden.
      Avatar
      schrieb am 16.01.09 01:23:50
      Beitrag Nr. 2.791 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.384.530 von SLGramann am 15.01.09 20:58:27Danke für diese Stellungnahme. Wir haben hier in der Vergangenheit auch schon über Möglichkeiten gesprochen, sich als Investor zu positionieren, wenn man eine Verknappung/Verteuerung zerstörender Energieträger annimmt. Persönlich finde ich das okay, solange das Thema - dem Geiste dieses Threads entsprechend - strategisch und allgemein behandelt wird.

      So sehe ich es auch. Wir sind hier nicht im Optionsscheinforum und auch nicht in einem Forum für Charttechnik.

      Ich kann die Leute zwar verstehen, die hier Infos zu einzelnen Scheinen haben wollen - insbesondere wenn es sich um Neulinge handelt - und werde niemand dafür tadeln, aber das zu beantworten habe ich auch keine Lust.

      Die Diskussion einzelner Alternativen ist an der Grenze zu unserem Thema. Wenn es zur Erklärung des Ölpreis beiträgt - gerne.
      Avatar
      schrieb am 16.01.09 15:30:06
      Beitrag Nr. 2.792 ()
      So, die mit Spannung erwartete neue Prognose der IEA für die Ölnachfrage in 2009 ist da.

      Forecast global oil demand in 2009 is revised down by 1.0 mb/d, following a halving of assumed GDP growth to 1.2%, given the worsening outlook. Global oil demand is now projected at 85.3 mb/d in 2009 (‑0.6% or -0.5 mb/d year-on-year). The 2008 estimate is revised down 70 kb/d to 85.8 mb/d (-0.3% or -0.3 mb/d versus 2007). The expected two-year contraction in oil demand would be the first since 1982 and 1983.

      Global oil supply was flat in December at 86.2 mb/d, with curbed OPEC output offset by gains elsewhere.


      Meiner Meinung nach, ist das indes nicht die letzte Abwärtskorrektur, denn die IEA setzt noch immer viel zu viel Wirtschaftswachstum in 2009 voraus imho.

      Wir haben also die Situation, dass derzeit ohne weiteres ca. 87 Mio. Barrel pro Tag gefördert werden können, aber nur ca. 85 Mio. Barrel nachgefragt werden - mit sinkender Tendenz.

      Soweit nicht die OPEC ihre Förderkürzungen radikal umsetzt, ist daher mit tendenziell weiter fallenden Ölpreisen in 2009 zu rechnen. Allerdings scheinen zumindest die Saudis es mit der Stabilisierung der Preise ernst zu meinen. Mal sehen...

      Das ändert aber alles nichts daran, dass bei einem Anspringen der Weltkonjunktur die Nachfrage wieder schnell steigen wird, während die Förderung wieder bei 87 bis 88 Mio. Barrel an einen Deckel stoßen dürfte imho. Eine erneute Explosion des Preises ist dann unausweichlich.

      Alles also ganz einfach: Angebot und Nachfrage bilden den Preis - auch ganz ohne Spekulation. ;)
      Avatar
      schrieb am 16.01.09 16:25:09
      Beitrag Nr. 2.793 ()
      Hier auch eine Erklärung für den ungewöhnlichen Spread zwischen Brent und WTI:

      Cushing ist am Limit
      Das turbulente Rohstoffjahr 2008, das sich in allen Sektoren durch eine sehr hohe Volatilität auszeichnete, ist gerade erst vorrüber - schon ist an den Märkten eine weitere, neue Rekordmarke aufgestellt worden. Am Ölmarkt zeichnet sich das amerikanische Leichtöl WTI normalerweise dadurch aus, dass es gegenüber der Nordseesorte Brent mit einem leichten Aufschlag notiert. Dieser Aufschlag resultiert im Wesentlichen daher, dass WTI im Vergleich zu Brent physikalisch etwas bessere Eigenschaften hat, die dazu führen, dass bei der Weiterverarbeitung beispielsweise zu Benzin weniger Aufwand anfällt. In den letzten zehn Jahren lag der Aufschlag von WTI gegenüber Brent bei durchschnittlich 1,50 Dollar. Dieser Bonus hat sich in den letzten Wochen jedoch zu einem Malus gewandelt, denn aktuell notiert Brent etwa 10 Dollar höher als WTI.

      Die Gründe für den historisch einmaligen Aufschlag von Brent gegenüber WTI liegen teilweise sicher an den Auswirkungen des Gasstreits zwischen Russland und der Ukraine sowie der Kältewelle in Europa, welche speziell die Brent-Nachfrage tendenziell erhöhen. Zum anderen ist insbesondere die Ölnachfrage in den USA in den letzten Monaten stark zurückgegangen, so dass US-Leichtöl nur noch wenig gefragt war. Zudem haben die Öllager in den USA den höchsten Stand der letzten zehn Jahre erreicht. Insbesondere die Lager in Cushing sind zuletzt kräftig auf 33 Mio. Barrel angeschwollen.

      Das 8.371-Einwohner-Städtchen in Oklahoma ist als Lieferort für WTI-Terminkontrakte, die an der US-Börse NYMEX gehandelt werden, sehr wichtig. Die Restkapazität in Cushing dürfte jedoch nur noch 1 bis 2 Mio. Barrel betragen. Ist die Kapazitätsgrenze erreicht, bleibt nur noch der relativ teure Weitertransport oder der Verkauf um (fast) jeden Preis. Die sehr schwache US-Konjunktur macht zunächst einen wei-teren Aufbau der US-Öllager wahrscheinlich - dieser Trend dürfte sich natürlich auch in Cushing weiter bemerkbar machen. Insofern könnte der Spread von 10 Dollar zwischen Brent und WTI in den nächsten Wochen sogar noch getoppt werden.


      © Dr. Frank Schallenberger
      Commodity Analyst



      Die Wirtschaft insbesondere in den USA kollabiert förmlich, solange sich da keine Trendwende abzeichnet (und ich sehe nicht wie) kann es dauern, bis wir wieder neue Höchstpreise sehen.
      Avatar
      schrieb am 16.01.09 19:47:22
      Beitrag Nr. 2.794 ()
      @SLGramann, Algol,
      ich teile Eure Einschätzung - bei einer mehrjährigen, tiefen Realwirtschaftskrise ist ein mehrjähriger Bärenmarkt beim Ölpreis wahrscheinlich.

      Allerdings gilt nach meiner Meinung auch: je länger die Preisbaisse und je tiefer das durchschnittliche Preisniveau, desto drastischer und plötzlicher der darauffolgende Anstieg.
      Was dann zur Folge hätte, dass die vom Finanzmarkt ausgehende umfassende Wirtschaftskrise, an deren Anfang wir jetzt stehen, von der nächsten, diesmal verschärfteren Öl- und Energiekrise abgelöst wird.
      Nachfrage- und Angebotszerstörung beim Öl werden sich wohl zukünftig einander ablösen, allerdings ab Mitte der nächsten Dekade mit eindeutig stärkerer Tendenz zur Nachfragezerstörung durch generell höhere Preisniveaus.
      Avatar
      schrieb am 16.01.09 22:00:23
      Beitrag Nr. 2.795 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.392.543 von Triakel am 16.01.09 19:47:22
      Ja, dem stimme ich zu.

      Und an diesem Punkt will ich Asset nochmals meine Hochachtung aussprechen. Denn er hat dieses chaotische Schwanken zwischen Preisspitzen und Depressionen aufgrund von Nachfragezerstörung mit seinen kybernetischen Modellen ganz am Anfang dieses Threads thematisiert. Man muss dafür nicht auf den Details, den Zeitlinien und den prognostizierten Preisniveaus rumreiten - wichtig ist vielmehr, dass Asset nach meinem jetzigen Verständnis schon damals qualitativ den richtigen Grundansatz hatte.

      Ich selbst habe damals eher an ein Plattform-Modell geglaubt, das ein Steigen des Ölpreises bis zur Schwelle der Substituierung des Öls durch einen alternativen Energieträger und ein stabiles Verharren des Ölpreises an dieser Schwelle postuliert hat.

      In den vielen Monaten seit Thread-Eröffnung bin ich langsam zu der Ansicht gekommen, dass die Prozesse in der Realität extrem dynamisch und chaotisch verlaufen und dass mein Plattform-Modell nicht haltbar ist.

      PS: Die derzeitige Wirtschaftskrise hat ihre eigentliche Ursache in einer Verschuldungsorgie, insbesondere im Dollar-Raum und der damit ja immer verbundenen Fehlallokation von Kapital. Dies hat die Bankbilanzen (und nicht nur die) faul und stinkig gemacht. Aber: Der Katalysator, der die Krise zum Crash hat werden lassen, war m.E. die Explosion der Energiepreise 2007 und 2008, die den Volkswirtschaften des Westens exorbitante Kosten aufgebürdet hat. Geld, das für den Konsum und auch für die Bedienung von Krediten dann nicht mehr zur Verfügung stand.

      Man muss sich die Dimensionen mal klar machen. Wenn Öl statt 40 Dollar wie heute, 140 Dollar wie Mitte 2008 kostet, dann sind das 100 Dollar Differenz pro Barrel.

      Bei 85 Mio. Barrel täglicher Nachfrage sind das 8,5 Milliarden Dollar Mehrkosten pro Tag oder 255 Milliarden Dollar pro Monat oder 3,1 Billionen Dollar pro Jahr.

      Dazu kam die Verdopplung der Preise bei Gas, bei Kohle, bei Stahl usw.

      Nagelt mich nicht auf die 3 Billionen fest. Ich weiß, dass der Preisunterschied nicht ein ganzes Jahr lang bei 100 Dollar lag und nicht alles Öl am Spotmarkt gehandelt wird usw. Aber dass die Dimension auf jeden Fall gewaltig ist, das sollte schon klar sein.

      Ich bin daher der Meinung, dass die heutige Wirtschaftskrise, zumindest was ihr Ausmaß angeht, zu einem großen Teil eine Energiekrise ist. Wenn man die Sache so betrachtet, muss man sich auch nicht so sehr darüber wundern, dass diese Krise gleichzeitig in allen Teilen der industrialisierten Welt wütet (erstmals seit 1929) und es keine Abkopplungseffekte gibt. Energiepreise wirken halt weltweit.
      Avatar
      schrieb am 16.01.09 22:27:12
      Beitrag Nr. 2.796 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.393.647 von SLGramann am 16.01.09 22:00:23Dem stimme ich wiederum zu.
      Ja, auch ich musste einige Annahmen korrigieren und habe die Dynamik des Preissturzes durch die Krise deutlich unterschätzt.
      Ich bin immer noch erstaunt, denn der Nachfragerückgang bei Öl liegt ja, bisher jedenfalls, im Promillebereich. So gesehen ist der Rückgang der Preise um über 100 Dollar wirklich bemerkenswert.

      Was die Substitution durch andere Energieformen angeht: zweifellos ist richtig, das höhere Ölpreise die Suche nach Alternativen (hauptsächlich EE) beschleunigen.
      Aber ich sehe auf der anderen Seite die Gefahr, das bei sehr hoher Volatilität des Ölpreises, von der ich bei prinzipiell steigender Gesamttendenz ausgehe, diesen Umstieg auf andere Energiequellen behindert, weil eine mittelfristige Planungssicherheit für Investoren nicht vorhanden ist.
      Darüber hinaus denke ich, dass die Verknappungsentwicklung bei Öl ab spätestens 2015 (insbesondere bei Exportöl) so dynamisch verlaufen wird, dass der Ausbau alternativer Energie einfach nicht Schritt halten kann.
      Und eine weitere Befürchtung habe ich: wenn wir durch eine Dauer-Energiekrise in eine Dauer-Wrtschaftskrise geraten, die durchaus oszillierend verlaufen kann mit kurzen Aufschwungphasen, dann fehlt auch ausreichedes Kapital für Großinvestitionen bei den EE.
      Avatar
      schrieb am 16.01.09 22:50:53
      Beitrag Nr. 2.797 ()
      Ich bin daher der Meinung, dass die heutige Wirtschaftskrise, zumindest was ihr Ausmaß angeht, zu einem großen Teil eine Energiekrise ist.

      Das hat einen überzeugenden Beigeschmack. Aber es mangelt an der Tatsache, dass die Inflation zwar hoch war bis zum Crash, aber nicht zu hoch.

      Meine Meinung.

      lg :cool:
      Avatar
      schrieb am 17.01.09 13:01:31
      Beitrag Nr. 2.798 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.393.647 von SLGramann am 16.01.09 22:00:23Was mich stört, war, daß fast alle Threadteilnehmer zur Jahresmitte überzeugt waren, daß die Ursache des Ölpreises von 147 Dollar eine echte Verknappung war und nicht eine gigantische Spekulation.

      Wir müssen in der Richtung dazulernen.

      Ich erkenne immerhin an, daß deine Beiträge hier die besten sind.

      Ich denke, daß durch deinen Beitrag hier sichtbar wird, daß der extrem niedrige Ölpreis die größte Konjunkturspritze überhaupt ist neben weltweiten Konjunkturprogrammen im Billionen-Dollar-Bereich, die wohl erst mit Verzögerung wirken und gigantischen Zinssenkungen.

      Mein Szenario ist jetzt, daß das IV. Quartal 2008 extrem schwach war.
      Entsprechend ist durch den Basiseffekt das IV. Quartal 2009 zumindest nicht noch schlechter, wir können also spätestens zum Jahreswechsel 2009/10 die Trendwende in der Konjunktur sehen.

      Die Trendwende bei den Aktien ist dann 6 Monate früher, also etwa Juni/Juli.

      Die größten Chancen gibt es wohl nicht in USA, sondern in den Emerging Markets.

      Es ist für mich keine Frage, daß wir diese 147 Dollar beim Öl wieder sehen, allerdings nicht ganz klar, wann das sein wird.

      Gute Ölaktien haben also langfristig hervorragende Chancen, ich habe z.B. Otto Energy.

      ;)
      Avatar
      schrieb am 17.01.09 14:56:50
      Beitrag Nr. 2.799 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.395.175 von Urlaub2 am 17.01.09 13:01:31
      Urlaub, an dem Punkt werden wir hier nicht mehr einig. ;) Du vertrittst die Spekulations-Theorie, Asset und Triakel erklären die Preisbildung mit Fundamentaldaten zuzüglich eines gewissen spekulativen Anteils, den Asset, glaube ich, für relativ hoch hält, was den Sommer 2008 angeht. Helmut und ich sind dagegen der Auffassung, dass sich die gesamte Preisentwicklung aus den Fundamentaldaten von Angebot und Nachfrage erklären lässt und Spekulation keine merkbare Rolle spielt und auch im Sommer 2008 keine Rolle gespielt hat.

      Ich weiß, dass diese Position "nix Spekulation" befremdlich wirkt. Denn zum einen gibt es nunmal "die Spekulanten" und zum anderen gibt es extreme Preisschwankungen, die im Verhältnis viel massiver sind, als die Schwankungen der realen Mengen von Angebot und Nachfrage.

      Meine Auffassung ist, dass die Spekulanten mit all ihrem spekulieren es doch nicht schaffen, den Preis des Öls zu bestimmen, weil sie das Öl nicht physisch verknappen (lagern) können und das sie auch nicht benötigt werden, um selbst die extremsten Preissprünge zu erklären.

      Tatsache ist nämlich, dass die Angebots-/Nachfragerelation bis Mitte 2008 extrem angespannt war und es eine echte Verknappung gegeben hat. Die hat sich erst gelöst, als die Saudis (damals) die Förderung erhöhen konnten (Khursaniyah usw.) und vor allem auf der anderen Seite dann aufgrund der extremen Preise und der Wirtschaftskrise die Nachfrage zurückzugehen begann. In unmittelbarer Folge dieser gleichzeitigen Verschiebung der Angebots- und Nachfragekurve ist dann der Ölpreis zusammengebrochen.

      Gut, es geht hier um eine Gesamtverschiebung von vielleicht 1 bis 1,5 Mio. Barrel - das sind irgendwas zwischen 1 und 2% der Tagesförderung. Und diese max. 2% sollen Preisänderungen von 100% nach oben und wieder 50% nach unten auslösen? Klingt unmöglich und vollkommen unverhältnismäßig... Also doch Spekulation als verstärkender Effekt? Meines Erachtens nicht!

      Was die Verhältnismäßigkeit der Preisschwankungen angeht: Man stelle sich modellhaft folgende Situation vor:

      10 reiche Männer verschlägt es durch einen Unfall in eine Wüste. Der ärmste Mann von ihnen besitzt 1 Million Dollar, der reichste besitzt 10 Millionen, der zweitreichste besitzt 9,999999 Mio. Dollar. Der Rest irgendwas dazwischen.

      Jeder hat 10 Liter Wasser im Gepäck, das sie vor ihrem Aufbruch für 10 Cent pro Liter gekauft haben. Jeder braucht 11 Liter Wasser, um die Wüste verlassen zu können. Weniger als 11 Liter zu besitzen, bedeutet den Tod.

      Die Gesamtfehlmenge beläuft sich mithin auf 10 x 1 Liter = 10 Liter oder 10% der insgesamt vorhandenen Menge von 100 Litern.

      Jetzt kommt ein Kamelreiter des Weges, der genau einen Liter Wasser zu verkaufen hat.

      Wir schließen für das Modell außerdem folgende Optionen aus: 1.) Einen Krieg der 10 Männer gegeneinander, um sich gegenseitig das Wasser zu rauben. 2.) Einen Krieg einiger oder aller der Männer gegen den Kamelreiter, um ihm das Wasser zu rauben. 3.) Einen altruistischen Anfall eines der Männer, so dass der freiwillig sein Wasser den anderen überlässt, um mit seinem Tod alle anderen zu retten.
      (Wer mag an dem Punkt Parallelen zur realen Welt bilden? ;) )

      Zur Erinnerung:
      Der eine Liter Wasser des Reiters entspricht 1% der bisher vorhandenen Gesamtmenge von 100 Litern und 10% der Fehlmenge von 10 Litern.

      Der Kamelreiter gründet nun eine Wasserbörse (Desert-Water-Exchange Limited, kurz DWE Ltd.) und führt eine Auktion für diesen einen Liter Wasser durch.

      Preisfrage 1:

      Welchen Preis wird dieser Liter wahrscheinlich erzielen? Welcher Wasserpreis wird also an der DWE am Ende des Tages notiert werden (Schlusskurs)?

      Preisfrage 2:

      Wenn die bisher vorhandenen 100 Liter jeweils 10 Cent gekostet haben, wie hoch ist die prozentuale Preissteigerung für den letzten, den 101. Liter, den der Kamelreiter verauktioniert?

      Ergänzung:

      Kaum ist der Deal geschlossen und der Mann, der gekauft hat auf dem Weg aus der Wüste hinaus, da kommt ein zweiter Reiter mit 10 Litern Wasser und führt eine weitere Auktion mit den verbleibenden 9 Männern durch. Wie werden sich die Wassernotierungen an der DWE Ltd. wohl entwickeln?

      ---------------------

      Was das Modell zeigen soll: Kleinste Änderungen der Relation zw. Angebot und Nachfrage können zu absolut "unverhältnismäßigen" Preissprüngen führen, wenn Angebot und Nachfrage starr oder relativ starr sind. Dabei muss es nicht gleich um Leben und Tod gehen. Aber bei Öl geht es schon um etwas sehr wichtiges und Angebot und Nachfrage sind relativ starr. Das ist eigentlich schon alles und die ganze Erklärung für die Preishysterie. ;)
      Avatar
      schrieb am 17.01.09 15:15:29
      Beitrag Nr. 2.800 ()
      @SLGramann, @Triakel

      Ich bin ganz eurer Meinung,
      die derzeitige Krise hat sehr viel mit der ersten, nicht politisch bedingten, Ölverknappung zu tun. Wer hatte denn schon Lehmann-Zertifikate, aber jeden trafen die Preissteigerungen bei Sprit, Energie , fast jeden Lebensbereich, schließlich wird alles transportiert. Ein Fingerzeig ist auch, dass speziell die Automobilindustrie betroffen ist. Zudem lösten auch die beiden ersten Ölkrisen Rezessionen aus.
      Allerdings sind die Auswirkungen der Finanzkrise für sich genommen auch schon gewaltig, die Banken haben Billionen mit obskuren Produkten verzockt, ein Pseudo-Wirtschaftsmodell (Wohlstand durch Konsum auf Pump) ist und musste scheitern.
      Hilflos-absurd wirken die sogenannten Rettungspakete, als ob man das Schuldenproblem mit noch mehr Schulden bewältigen könnte.
      Und ein Denkfehler durchzieht die gesamte Diskussion in Wirtschaft, Politik, Gewerkschaften, Medien: Man versucht auf Teufel komm raus das Wachstum wieder anzukurbeln, als ob auf einem kleinen, begrenzten Planeten ewiges exponentielles Wachstum möglich wäre...
      Da aber ohne Wachstum unser Wirtschaftssystem und auch das politische System nicht funktioniert, gibt es da offenbar Denkverbote, obwohl Meadows die grundsätzliche Problematik schon vor fast 40 Jahren erkannt hat.

      Was den Ölpreis betrifft, so hat sich gezeigt, dass ein kleiner Mangel bereits zu Preisexplosionen führt, Öl ist eben in allen Lebensbereichen elementar wichtig. Ein Überschuss führte dann umgekehrt zu dem jetzigen Preisverfall. In nächster Zeit sehe ich keine erneute Verknappung, lediglich die Saudis haben vielleicht die Möglichkeit und die Disziplin eine Förderkürzung politisch umzusetzen.
      Irgendwann wird die Wirtschaft, vermutlich zuerst in Schwellenländern wie China, wieder anspringen, in der Tat wirken die niedrigen Ölpreise bedingt durch den Ausfall Amerikas da langfristig effizienter als jedes Konjunkturprogramm (zumal auf Pump, wie in den USA uns bei uns).
      Trifft dann eine anziehende Nachfrage auf ein zurückgehendes Angebot (Peak Oil), dann wird es erst richtig "lustig" werden, eine solche Situation hat die Menschheit noch nie erlebt. Die jetzige Krise, selbst wenn sie evtl. mit Staatsbankrotten und einer Währungsreform enden muss, wird harmlos sein im Vergleich zu einer weltweiten Energiekrise, die sich auch nicht mit irgendwelchen monetären Tricks lösen läßt. Und die Gelder, die nötig sein werden, um mit massivsten Investitionen in Alternativen die Krise wenigstens etwas abzufedern, werden derzeit mit sinnlosen Konjunkturprogrammen verschleudert...
      Avatar
      schrieb am 17.01.09 15:26:33
      Beitrag Nr. 2.801 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.395.561 von SLGramann am 17.01.09 14:56:50Danke für dieses sehr anschauliche und plausible Beispiel,
      ich habe hier schon mehrfach (leider vergebens) versucht darzulegen, dass die Spekulation bei einer Ressource, die physisch nicht gehortet werden kann, grundsätzlich gar keinen großen Einfluss haben kann. Ich habe diesbzgl. aufgegeben, denke aber, dass du hoffentlich erfolgreicher sein wirst.
      Avatar
      schrieb am 17.01.09 16:40:51
      Beitrag Nr. 2.802 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.395.561 von SLGramann am 17.01.09 14:56:50Sehr gut, das Beispiel mit dem Wasser.
      Natürlich hinken Vergleiche von Berufs wegen, aber analog zu diesem Vergleich sage ich für die Zeit nach 2015, spätestens ab den 20er Jahren, eine neue Art der Preisbildung beim Öl voraus: die Tanker mit dem Öl werden von den dann wenigen Ölexportländern versteigert werden.
      Die Länder oder Firmen, die den höchsten Preis bezahlen können, werden den Zuschlag erhalten, die anderen erhalten nichts.
      Zudem wird es womöglich auch noch politische Kriterien geben bei der Ölzuteilung.
      Avatar
      schrieb am 17.01.09 17:26:30
      Beitrag Nr. 2.803 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.395.561 von SLGramann am 17.01.09 14:56:50Nun gut, ich interessiere mich nicht nur für die Ölpreisentwicklung, sondern auch für die daraus folgende Entwicklung in der Konjunktur bzw. am Aktienmarkt.

      Ob jetzt Spekulation oder nicht, denke ich, daß der Ölpreis in spätestens 3-4 Jahren wieder bei 150 Dollar ist, was wieder einen Crash auslösen wird.


      Der Obama wird dann wohl wie bisher schon mit gedrucktem Geld alternative Energien, z.B. Öl/Gas aus Biomasse fördern.

      Ich denke, daß wir mit Hilfe dieses anspruchsvollen Threads künftige Entwicklungen besser voraussehen können.

      ;)
      Avatar
      schrieb am 17.01.09 20:05:22
      Beitrag Nr. 2.804 ()
      habe mir
      überlegt short zu gehen nächste woche werden die auftragseingänge und zew-index sicherlich nicht zu einem steigenden ölpreis führen, obama wird wieder sein fable für erneuerbare energien erklären und die börse knnte ebenfalls nach dem amtsantritt von obama wieder sinken....wie sind eure meinungen dazu????
      Avatar
      schrieb am 17.01.09 20:39:18
      Beitrag Nr. 2.805 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.396.451 von Everlast07 am 17.01.09 20:05:22Mit Öl würde ich nie spekulieren. Ist viel zu abhängig von kurzfristig unberechenbaren Faktoren, die den Preis leicht in die eine oder andere Richtung treiben können.
      Nur eine Terrorattcke auf eine wichtige Pipeline, und der Kurs steigt wieder. Kan niemand vorausahnen.
      Versuch´s mal mit Platin, Kupfer oder Silber. Ist deulich sicherer. (Natürlich nicht short - die Preise sind völlig ausgebombt)
      Avatar
      schrieb am 17.01.09 23:47:50
      Beitrag Nr. 2.806 ()
      Der Ölpreis wird steigen... jedoch in Dollar.

      Das wird aber eine Folge der Geldentwertung sein durch die Geldschwemme. In 1-2 Jahren wird Öl jedoch nicht mehr in Dollar gehandelt.

      Russisches Öl wird in Rubel an der eigenen neuen Rohstoffbörse (ab Januar 2010) gehandelt. Arabisches Öl in der neuen eigenen Währung ab 01.01.2010. Der Rest der Welt in Yuan, Jen und Euro.

      :laugh:

      Das Dollarsystem ist doch zu Ende. Die Lieferanten schaffen doch gerade die neuen Struckturen.

      :rolleyes:

      Augen auf, Leute.

      In Rezession und Depression ist die Umlaufgeschindigkeit von Geld gering. Sobald die Wirtschaft anzieht steigt die Umlaufgeschwindigkeit und die Geldmengenerweiterung zeigt Ihr wahres Gesicht in Form von Inflation...

      Das wissen alle Liferanten und bauen daher um. Die sind doch nicht blöd. :D
      Avatar
      schrieb am 19.01.09 12:33:05
      Beitrag Nr. 2.807 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.395.561 von SLGramann am 17.01.09 14:56:50Moin,

      eine nette Geschichte hast du da aufgeschrieben. Ich fürchte nur, dass die Annahmen so nicht stimmen können. Öl ist nach wie vor reichlich da und selbst im Sommer bei 147 Dollar musste keiner Angst haben, nix mehr zu bekommen. Es war halt wesentlich teurer. Aber es hat nicht ein einziges Fass gefehlt, es war immer noch überaus reichlich Öl da. Also muss auch niemand verdursten. Da war die Ölkrise in den 70er weitaus dramatischer. Da wäre der Vergleich wohl besser aufgehoben.

      Der Preis des Öls hängt von der wirtschaftlichen Entwicklung ab und davon, ob das globale Angebot höher ist als die Nachfrage - in der Tendenz! Nicht wegen dem letzten Fass Öl! Meines Erachtens sind die Spitzen der Auf- und Abbewegungen auf die Spekulation zurückzuführen. Es gibt sicher einen reellen Wert des Öls, den sehe ich persönlich zwischen 40 und 60 Dollar. Da arbeiten viele Förderer profitabel. Ob es reicht, die Staatskasse aufzufüllen und die Bürger zu finanzieren, glaube ich aber eher nicht.

      Wenn es um das letzte Fass Öl geht, haben wir Kriege hinter uns, die wir uns lieber nicht vorstellen wollen. Allerdings auch eine technische Entwicklung, die den Mangel an Öl leidlich ausgleicht. Das Leben wird wieder regionaler und weniger global. Es lohnt sich für die Landwirte z.B., das Gemüse hier anzubauen und nicht aus NZ zu importieren.

      :rolleyes:
      Avatar
      schrieb am 19.01.09 15:32:34
      Beitrag Nr. 2.808 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.402.202 von Fuenfvorzwoelf am 19.01.09 12:33:05Das ist eine schöne Aussicht.
      Ich werde Kupfer oder Eisenerz anbauen. Regional, versteht sich.

      So, dann lasst uns mal schnell in den nächsten paar Jahren ein paar Millionen Barrel Öl erstzen.
      Das wir das nicht schon eher gemacht haben...
      Avatar
      schrieb am 19.01.09 18:03:26
      Beitrag Nr. 2.809 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.396.451 von Everlast07 am 17.01.09 20:05:22habe mir
      überlegt short zu gehen nächste woche werden die auftragseingänge und zew-index sicherlich nicht zu einem steigenden ölpreis führen, obama wird wieder sein fable für erneuerbare energien erklären und die börse knnte ebenfalls nach dem amtsantritt von obama wieder sinken...


      Kurzfristig ist der Ölpreis wohl von einer politischen Entspannung geprägt: Russland und die Ukraine scheinen sich zu einigen -
      http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,602142,00.html
      - und auch in Gaza scheint sich die Lage zu beruhigen.

      Allerdings sind politische (Öl-)Börsen wackelige Börsen. Die Erklärung Obamas für eneuerbare Energie müsst auch eher in Richtung Entspannung wirken.

      Allerdings sind das nur Teile des Gesamtbildes.
      Avatar
      schrieb am 19.01.09 18:11:21
      Beitrag Nr. 2.810 ()
      Ethanol.

      Laut dem Spiegel vom 19.01.2009 wird derzeit ca. 1% der Welttreibstoffproduktion durch Ethanol aus Pflanzen erzeugt. Davon kommt die Hälfte allein aus Brasilien. Brasilien will seine Ethanolproduktion bis 2017 (!) verdoppeln und Präsident Lula träumt von einer Opec des Biosprits.

      ---
      Geht man von gleichen Steigerungraten im Rest der Welt aus hätten wir 2017 daher 2 % der Welttreibstoffproduktion aus Ethanol, aber nur wenn der Welttreibstoffhunger bis dahin nicht wächst, was eine eher absurde Annahme ist.

      Dies spricht gegen die von mir formulierten Hoffnungen auf die "Bioschiene" der alternativen Energien zu Öl. Ruft man sich die in diesem Thread skizzierten Declineraten ins Gedächtnis, so ist das tatsächlich der sprichwörtliche Tropfen auf den heißen Stein, kaum mehr!
      Avatar
      schrieb am 19.01.09 23:32:51
      Beitrag Nr. 2.811 ()
      Das ist eine schöne Aussicht.
      Ich werde Kupfer oder Eisenerz anbauen. Regional, versteht sich.


      Das brauchst du nicht anbauen, das gibt es in Deutschland zum Abbauen:

      http://www.3sat.de/3sat.php?http://www.3sat.de/nano/bstuecke…

      Bergwerkmöglichkeiten in Deutschland gibt es genug, wenn es richtig knapp wird. http://de.wikipedia.org/wiki/Liste_von_Bergwerken_in_Deutsch…

      Aber du weißt ja, dass ich das SO nicht gemeint hab. :D

      So, dann lasst uns mal schnell in den nächsten paar Jahren ein paar Millionen Barrel Öl erstzen.
      Das wir das nicht schon eher gemacht haben...


      Ja, da haben wir noch ein paar Jahre mehr Zeit. Biotreibstoffe wie Wasserstoff/Ethanol, restriktiver Individualverkehr usw. und bis dahin viel viel mehr Energieeffizienz.

      Ich halte nix von Weltuntergangsprophetentum.

      ;)
      Avatar
      schrieb am 23.01.09 15:34:39
      Beitrag Nr. 2.812 ()
      Es gibt mittlerweile konkrete Anzeichen, dass der niedrige Ölpreis das Ölangebot wirklich dämpft. Vor allem scheinen die politischen Förderkürzungen der OPEC diesmal effektiver zu sein, als in der Vergangenheit. Aber auch die US-Förderung könnte 2009 deutlich fallen, weil sich die "stripper wells" nicht mehr lohnen.

      Der Rückgang des Ölangebots dürfte sich - jenseits von OPEC-Beschlüssen - ab 2010 beschleunigen, weil viele Investitionen gekürzt oder ganz gestrichen werden - das gilt offensichtlich vor zuerst - aber nicht nur - für Ölsand-Projekte.

      Es mag sein, dass wir uns jetzt endlich einem neuen Gleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage und damit einem fürs Erste stabilen Preisniveau des Öls annähern.

      Wenn das so wäre, zeigt es, wie teuer Öl in Wahrheit mittlerweile geworden ist. Wir stecken in der schwersten Wirtschaftskrise seit 1929 und wahrscheinlich wird es eine Depression werden und nicht nur eine Rezession und trotzdem ist der Ölpreis bei knapp über 40 Dollar pro Barrel. Wo war er während dieser Mini-Krise in Asien 1997 oder wann? Bei 10 oder 11 Dollar / Barrel? Das ist erst gute 10 Jahre her und die Krise heute ist viel, viel schlimmer und der Ölpreis ist trotzdem 4x höher, als damals.
      Okay, noch misstraue ich der Stabilisierung etwas - aber die Abwärtsdynamik des Preises (wie die Chartfreaks sagen würden), die ist doch sehr viel geringer geworden!

      Hier ein interessanter Artikel dazu:


      Oil production tumbles faster than expected

      By Carola Hoyos and Javier Blas in London

      Published: January 22 2009 20:28 | Last updated: January 22 2009 20:28

      Global oil production is falling faster than market expectations as production cuts by Opec members coincide with a sharp slide in supplies from some producers outside the cartel, raising the prospect of a price rise.

      In spite of the drop in supplies, oil prices remain stuck in the mid-$40 a barrel range depressed by weak consumption and worries about the economic crisis. However, traders in the physical oil market said supplies were now beginning to drop into balance with falling demand.

      Crude oil tankers, which a month ago were proving unsaleable because of the glut in the physical oil market, are selling relatively quickly as refiners look for supplies to replace the oil they are no longer being offered by Opec countries such as Saudi Arabia, Iran and even Venezuela.

      “It is clear that, slowly, the Opec cuts are biting,” said a senior physical trader from a non-Opec country. “There are some refineries in Asia which are looking for more oil to replace what the Saudis or the Iranians have stopped selling to them.”

      Another trader added: “The Opec cuts are filtering into the market, but the key is whether the demand will recover or not.”

      Saudi Arabia, the group’s biggest and most important member, recently announced it would cut even more of its output than it had pledged at Opec’s most recent meeting in Algeria in December.

      Industry officials believe Riyadh will supply fewer than 8m barrels per day in February, down from about 9.7m b/d last summer. The officials added that even Iran, Venezuela, Nigeria and Ecuador were cutting their production, breaking with their traditional habit of paying only lip-service to the cartel’s self-imposed supply limits.

      Total Opec oil production was likely to fall in January to just above 30m b/d, down from more than 32.5m b/d last summer, industry officials said. Oil Movements, a tanker tracker consultancy, on Thursday said that Opec supplies would drop in February to a five-year low.

      Even though no big producers have announced voluntary cuts in their production to join forces with the Opec cartel, which controls 40 per cent of the world’s supply, non-Opec output is falling enough to be making a serious dent in supply.

      Mexico this week said its oil production last year fell to 2.8m b/d, the lowest level in 13 years, after it suffered a 9 per cent annual drop in output, the largest in more than 50 years. Mexico is the world’s sixth largest producer. Like North Sea oilfields, Alaskan and Siberian oil deposits, Mexico is struggling with aging deposits that are producing less oil, adding to the pressure Opec has already put on global supplies.

      In the US, small producers that operate so-called stripper wells are having to abandon them because they are no longer making money at current prices. Each well pumps only a few barrels of oil, but together account for one in five of all the barrels extracted in the US.

      Taking history as a guide, analysts at Sanford Bernstein, the financial services company, predict north American production could fall by as many as 1.3m b/d in 2009 and the start of 2010. That is about a third of the 4.2m b/d all Opec’s active members have pledged to cut so far.

      Copyright The Financial Times Limited 2009
      Avatar
      schrieb am 23.01.09 17:33:51
      Beitrag Nr. 2.813 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.436.443 von SLGramann am 23.01.09 15:34:39
      Nur fürs Protokoll: Die russische Förderung ist 2008 gegenüber Vorjahr gefallen. Das war zwar seit Monaten absehbar, aber ich will es nochmal hier festhalten, jetzt, wo die Zahlen fürs Gesamtjahr klar werden.

      Auf die mittlere Sicht - also, wenn wir über die Energieversorgung der Welt in den nächsten 15 Jahren oder so nachdenken - sind die Daten aus Russland sehr, sehr wichtig. Man muss die Dimension berücksichtigen. Russland fördert gegenwärtig mehr Öl, als die Saudis und es war Russland, nicht die Saudis, das seine Förderung Ende der 90er bis jetzt um einige Millionen Tagesbarrel (3 bis 4?) hochgeschraubt hatte.

      Sollte es sich bewahrheiten, dass die russische Ölfördeung endgültig den Peak erreicht hat, wird das in wenigen Jahren drastische Konsequenzen haben. Zumal der Decline in Russland vielleicht recht heftig verlaufen wird. Verlässlich sagen lassen wird sich das alles freilich erst in 5 Jahren oder so.


      --------------

      MOSCOW, January 23 (RIA Novosti) - Russia's crude production in 2008 declined 0.7% year-on-year to 488 million metric tons (9.8 mln bbl/d), while natural gas output increased 1.6% to 663 billion cubic meters, the Federal Statistics Service said on Friday.

      Oil production fell 0.9% year-on-year in December and increased 3.3% against last November.

      Primary crude processing increased 3.2% in 2008 against the 2007 figures to 236 million tons and declined 3.9% in December year-on-year and 3.8% against last November.

      Natural gas production in December declined 6.8% year-on-year and grew 5.4% month-on-month.
      Avatar
      schrieb am 25.01.09 11:21:26
      Beitrag Nr. 2.814 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.437.949 von SLGramann am 23.01.09 17:33:51Was ja in Russland die Aussichten für die zukünftige Förderung eintrübt, ist, dass insbesondere in den 80er Jahren viele große Felder überstrapaziert wurden, weil gefördert wurde auf Teufel komm raus, um den wirtschaftlichen Niedergang der Sowjetunion zu stoppen und an Devisen zu kommen.
      Zwar bekamen dann die Felder durch den Wirtschaftseinbruch in den 90ern eine vorübergehende "Atempause", aber die Schädigung vieler Felder war irreversibel.
      So wundert es es mich nicht, vor einiger Zeit zu lesen, dass beispielseweise die Förderung des Feldes Sachalin 1 innerhalb eines Jahres um 40% eingebrochen war.
      Auch die Förderverlaufskurven der Super-Giant-fields Romashkino und Samotlor sprechen eine deutliche Sprache, was mit schlecht gemanagten und überbeanspruchten Ölfeldern passiert, wenn erst das Fördermaximum überschritten ist.
      Aber auch andere Felder wie Cantarell in Mexiko oder Yibal im Oman zeigen, wie drastisch die Förderung in einst hervorragenden Feldern runterrauschen kann, wenn erst die ganze Palette der sekundären Fördermethoden exzessiv angewendet wurde, um den Output möglichst lange und stark zu steigern.
      20 bis 30% decline innerhalb eines Jahres sind dann keine Seltenheit.
      Mittlerweile werden fast alle großen Felder, in denen bereits seit etlichen Jahrzehnten gefördert wird, auf diese Weise überstrapaziert, mit immer größeren Wasser- und Dampf-Verpressungen, immmer zahlreicheren und verzweigteren horizontalen Multilateralschächten mit MRC (maximum reservoir contact), mit Tensidanwendung, Pumpensystemen usw.
      Innerhalb der nächsten Dekade haben wir mit sehr unangenehmen Überraschungen zu rechnen. Wenn die Super-Giant-Fields erst einmal serienmäßig im weit zweistelligen Prozentbereich pro Jahr einbrechen, dann sinkt auch die weltweite Förderung und in noch stärkerem Maße die Weltölexportmenge dermaßen drastisch, dass Anpassungsleistungen der Wirtschaft völlig illusorisch sind.
      Dann wird es im Gegensatz dazu kommen, dass die durch die Energiekrise ausgelöste erneute Weltwirtschaftskrise die Fähigkeit zum schnellen Umbau des Energieversorgung lähmt.
      Weder die in Bedrängnis geratenen Konzerne noch die völlig überschuldeten Nationalstaaten werden dann die Kraft für diese Herkulesaufgabe aufbringen können.

      Vorsorgen und umsteuern muß man in guten Zeiten. Wenn die erst einmal vorbei sind und krisenhafte Entwicklungen (wie derzeit) in Gang gekommen sind, dann ist auch keine ausreichende Kraft mehr vorhanden, dass Ruder doch noch einmal schnell rumzureißen. Das würde sogar gelten, wenn die Zahl der Menschen gleich bliebe. Die jedes Jahr um die Bevölkerungszahl Deutschlands ansteigende Weltbevölkerung macht die Lage dann noch aussichtsloser.
      Avatar
      schrieb am 25.01.09 17:09:55
      Beitrag Nr. 2.815 ()


      So sieht die EIA den Ölpreis die nächsten 2 Jahre.

      Nur zur Information.

      Ich könnte mir vorstellen, daß sich die OPEC damit nicht abfinden wird und durch weitere Förderkürzungen einen höheren Ölpreis anstrebt, was ich für sehr wünschenswert hielte.

      50 Dollar erfreut zwar das Herz des Autofahrers, würde aber den Switch zu Alternativenergien und Energiesparmaßnahmen deutlich dämpfen.
      Avatar
      schrieb am 26.01.09 09:49:16
      Beitrag Nr. 2.816 ()
      So sieht die EIA den Ölpreis die nächsten 2 Jahre.

      Super, wenigstens darauf ist dann Verlass! Der Chart schaut fast so aus, als ob es den freien Markt nicht mehr gibt ...

      Die werden mit ihrer Prognose, wie immer, stets daneben liegen. Wenn der Dollar demnächst abwertet, wird der Ölpreis ganz woanders stehen. Und das wird auch nicht so lange dauern.

      :yawn:
      Avatar
      schrieb am 26.01.09 11:36:18
      Beitrag Nr. 2.817 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.445.217 von Kostolany4 am 25.01.09 17:09:55Tja der Ölpreis geht in eine Seitliche Bewegung über derzeit. Keine 20 $ oder was auch immer in Sicht:


      Es war nicht anders zu erwarten.

      Die Prognose der IEA ist natürlich ziemlicher Bullshit. Der Ölpreis ist nicht stabil in einem langsamen Aufwärtstrend. Vielmehr gibt es derzeit ein Gleichgewicht des Schreckens: Peak Oil wird durch die Angst vor einer großen Wirtschaftskrise in Schach gehalten, politische
      Spannungen fachen von Zeit zu Zeit den Preis wieder an.

      Ein sehr labiles Gleichgewicht. Wenn die Weltwirtschaftskrise ausbleibt oder Peak Oil sehr schnell fortschreitet (Stichwort Declineraten) geht der Ölpreis schnell wieder hoch. Genauso könnte er auch noch runter gehen, wenn wirkliche Serien von Horrornachrichten aus der Wirtschaft kämen.

      Ein Pendeln zwischen 40 und 50 $ ist derzeit der Stand, wird aber wohl nicht in der Konstanz über die nächsten Jahre so bleiben.
      Avatar
      schrieb am 26.01.09 13:48:25
      Beitrag Nr. 2.818 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.448.127 von Assetpfleger am 26.01.09 11:36:18Der Ölpreis entwickelt sich zu einer umgekehrten SKS und damit einer Umkehrformation. Sobald der Ölpreis wieder ansteigt - die anderen Rohstoffe ziehen im Gleichschritt mit - setzt wieder der gleiche Run ein und alle Spekulanten stürzen sich auf diesen Markt. Es gibt zwar ein paar Hedgefonds weniger, - das finde ich auch besser weil die Ausschläge nicht so heftig werden.

      Ich glaube daher an heftige Oszillationen mit steigender Tendenz.
      Avatar
      schrieb am 26.01.09 13:49:32
      Beitrag Nr. 2.819 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.448.127 von Assetpfleger am 26.01.09 11:36:18Nur eine kleine Korrektur:

      Wir haben die Krise, sie ist real, genauso wie die Nachfrageausfälle insbesondere der USA.
      Avatar
      schrieb am 26.01.09 14:42:54
      Beitrag Nr. 2.820 ()
      Umfassende Darstellung der Gesamtproblematik, lesenswert:

      http://www.goldseiten.de/content/diverses/artikel.php?storyi…
      Avatar
      schrieb am 26.01.09 15:00:07
      Beitrag Nr. 2.821 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.449.574 von Algol am 26.01.09 14:42:54Wie bekannt, bin ich beim Unterpunkt "Einfluss der Spekulation" anderer Ansicht, ebenso fehlt die Benennung des temporär verknappenden Öls als wichtiger Krisenmultiplikator, ansonsten aber mal eine recht gelungene Darstellung der Gesamtproblematik.
      Avatar
      schrieb am 26.01.09 20:53:30
      Beitrag Nr. 2.822 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.449.219 von Algol am 26.01.09 13:49:32Hallo Algol!

      Nur eine kleine Korrektur:
      Wir haben die Krise, sie ist real, genauso wie die Nachfrageausfälle insbesondere der USA


      Ja im Wesentlichen schon. Ich will keine Wortklauberei betreiben, aber eine richtige Weltwirtschaftskrise ist das m.E. noch nicht. Es ist vielmehr eine Rezession die weite Teile der Welt betrifft, aber noch nicht einmal alle sind in der Rezession.

      China wächst noch, nur langsamer. Es kann sehr gut sein, dass aus der Weltrezession die Weltwirtschaftskrise wird. Aber es ist erst soweit wenn es soweit ist, daher dann müssen auch schon der Welthandel und Die Produktion um 1/3tel zurückgehen.

      Die Weltölnachfrage ist 2008 gestiegen.

      Ich bin weiß Gott kein Schönredner aber die Krise ist erst da, wenn sie da ist. Mag sein, dass die Entwicklung vorhersehbar dazu führt, mag aber auch nicht sein.
      Avatar
      schrieb am 26.01.09 23:39:35
      Beitrag Nr. 2.823 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.452.817 von Assetpfleger am 26.01.09 20:53:30Hi Asset,

      ich sprach allgemein von Krise. Damit meine ich eine Rezession, die sich in vielen Staaten (insbesondere USA) Richtung Depression entwickelt. (Langfristig, wenn Öl wieder knapp wird, erwarte ich eine "Depflation", eine Schrumpfung der Wirtschaft bei steigenden Preisen)
      Die Krise beinhaltet 1. fehlende, von den Banken mit obskuren Derivaten verzockte Billionenwerte, die voraussichtlich auch die Möglichkeiten der Staaten dieser Erde übersteigen.
      Ferner meine ich damit 2. das gescheiterte Pseudowohlstandssystem "reich werden durch Konsum auf Pump". Das musste scheitern, Amerika hat aber keine Alternative parat und auch der Rest der Welt hat von den konsumverrückten Amis gut gelebt.
      3. meine ich damit das erstmalige Erreichen der Wachstumsgrenzen der Menschheit auf diesem Planeten (s. auch Link im letzten Posting).
      Die beiden ersten Krisen werden zwangsläufig schon fatale Auswirkungen auf den Lebensstandard vieler Staaten und Menschen haben, die 3. Krise, die viele Facetten beinhaltet, wie die Globalisierung/Entwicklung der Schwellenländer, die geologisch begrenzten Ölvorräte, aber auch begrenzte Anbauflächen, teilweise Wassermangel, Klimawandel, Überfischung u.a.stellt für die Menschheit eine höchstwahrscheinlich nicht zu bewältigende Herausforderung dar , da Wirtschaft, wie auch vermutlich soziale Strukturen nur auf der Basis ewigen Wachstums funktionieren. Ich meine damit nicht unbedingt das Aussterben von Homo sapiens (das könnte eher z.B. durch einen Asteroid, eine Pandemie oder einen Mega-Vulkan passieren), aber ich meine eine drastischen Einbruch des Lebensstandards, politische Unruhen, Kriege, in den armen Ländern auch viele Hungertote. Was wir im letzten Jahr erlebt haben, könnte ein kleiner Vorgeschmack sein, auf das, was zwangsläufig auf uns zukommt...
      Avatar
      schrieb am 27.01.09 00:20:34
      Beitrag Nr. 2.824 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.453.866 von Algol am 26.01.09 23:39:35Wie aussichtslos die Lage ist und besonders in den USA, zeigt auch der folgende Link. Der Fetisch "Wachstum" muss auf Teufel komm raus herausgekitzelt werden, da davon Wirtschaft, Arbeitsplätze und Wohlstand abhängen, obwohl es so offensichtlich ist, dass genau das nicht ewig machbar ist:

      Rettung auf Pump?
      Montag, 26. Januar 2009
      Die sogenannten "Rettungsmaßnahmen" stoßen auf immer mehr Zweifel. Langsam wird klar: Eine Schuldenkrise mit mehr Schulden zu bekämpfen, ist nicht unbedingt eine gute Idee. Wahrscheinlich wird damit der Abwärtsstrudel sogar stärker.
      Was ist das richtige Rezept gegen die immer dramatischere Finanz- und Wirtschaftskrise? Einfache Antworten darauf gibt es nicht. Aber die Art, wie die Debatte in den USA geführt wird, stimmt eher misstrauisch als zuversichtlich, und der Regierungswechsel hat daran nichts geändert.

      Zu den Ursachen der Krise zählt ohne Zweifel, dass in den USA viel mehr konsumiert wurde als man sich leisten konnte. Und jetzt? Amerikas Konsumenten werden Tag für Tag dazu aufgefordert, endlich wieder mehr Geld auszugeben. Eine Ursache war auch sicher, dass die Banken viel zu großzügig Kredite vergeben haben. Doch jetzt vergeht kein Tag, an dem die Banken nicht dafür gescholten werden, dass sie viel zu wenig Geld verleihen.

      Die Liste der Widersprüche ist lang. Bush, heißt es, habe den Etat ruiniert und enorme Schulden hinterlassen; Obama will nun nochviel mehr Schulden machen. Die niedrigen Zinsen haben zum Konsumrausch verführt, meint man; seither sind die Zinsen noch viel drastischer gesenkt worden.

      Die amerikanische Wirtschaft, so geht dieA nalyse weiter, leidet unter ihren Überkapazitäten, etwa in der Automobilindustrie; mit staatlicher Hilfe werden diese Überkapazitäten nun künstlich aufrecht erhalten. Wie passt das alles zusammen? Das wichtigste Argument gegen diese, vielleicht etwas einseitige, Sichtweise lautet: Jetzt, inmitten der Krise, geltenandere Maßstäbe. Es geht ganz einfach um Rettung in höchster Not.

      Das Argument ist überzeugend - wenn die Rechnung aufgeht. Das heißt: Sicher, wenn es mit den gigantischen Interventionen gelingt, Wirtschaft und Märkte zu stabilisieren, Arbeitsplätze zu erhalten, Unternehmen vor dem Untergang zu retten und die Krise zu überwinden, dann wird man sagen müssen, dass die staatliche Reaktion richtig war. Allerdings wird man, selbst in diesem günstigen Szenario, einen hohen Preis für die Rettungsaktion zahlen.

      Es gibt im neuen Regierungsprogramm auch einige wenige Aspekte, die mehr an den Kern der Probleme rühren, also etwa Obamas Ankündigung, die Finanzmärkte stärker zu regulieren oder von der Industrie eine umweltfreundliche Modernisierung der amerikanischen Autos zu verlangen. Aber das sind für den Augenblick Randaspekte.

      Im Wesentlichen ist die Reaktion von Bush zu Obama, von rechts bis links immer dieselbe: Der Staat soll Geld regnen lassen, um die ausgetrockneten Märkte zu beleben. Und weil das in den letzten Monaten völlig erfolglos war, heißt die Forderung jetzt: Wir brauchen mehr Regen! Das kann man nur mit Skepsis und Misstrauen beobachten.

      Westdeutsche Allgemeine Zeitung

      Avatar
      schrieb am 27.01.09 00:37:29
      Beitrag Nr. 2.825 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.454.000 von Algol am 27.01.09 00:20:34Der vorherige Text bezog sich auf Krise Nr. 2 (Konsum auf Pump), die aussichtslosen Dimensionen der Krise Nr. 1 (von Banken verzockte Billionen) zeigt der unten folgende Link.

      Die Ausmaße von Krise Nr. 3 (erreichte Wachstums-/Menschheitsgrenzen) übertrifft die beiden anderen übrigens um Lichtjahre.

      Wohl bekomms und trotzdem eine gute Nacht ;) , Algol

      http://wirtschaftquerschuss.blogspot.com/
      Avatar
      schrieb am 27.01.09 07:58:30
      Beitrag Nr. 2.826 ()
      Avatar
      schrieb am 27.01.09 09:22:15
      Beitrag Nr. 2.827 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.454.299 von schlangenmeister am 27.01.09 07:58:30Ja, lesenswert und in der Tat werden vermutlich Biokraftstoffe (wie leider auch Kohle und Kohleverflüssigung) bei der Abmilderung eines Teilaspekts von Krise Nr. 3 eine wichtige Rolle spielen. Es dürfte aber klar sein, dass Pflanzenöle nicht den Ausfall von Erdöl ersetzen können. Erdöl mit seiner Energiedichte sprudelte ursprünglich quasi zum Nulltarif aus dem Boden. Das Pflanzenöl muss man mühsam aus jedem einzelnen Samenkorn extrahieren.
      Avatar
      schrieb am 27.01.09 09:39:44
      Beitrag Nr. 2.828 ()
      Pflanzenöl muss man mühsam aus jedem einzelnen Samenkorn extrahieren.

      Naja, alles eine Frage der Fördertechnik! :cool:
      Preislich haut das schon hin, wenn du einen Liter Öl für 70 cents produzieren und verkaufen kannst, ist es im Prinzip egal.

      Allerdings bezweifle ich, dass es

      - erstens moralisch Sinn macht, den Individualverkehr durch Biokraftstoffe künstlich aufrechtzuerhalten

      - zweitens technisch möglich ist, den derzeitigen Konsum an Öl durch Biokraftstoffe auf dem gleichen Niveau zu halten.

      M.E. muss die Energieeffizienz gesteigert werden, der Individualverkehr zurückgefahren werden und eine Rückkehr zur Besinnung auf das Wesentliche stattfinden: Näher, langsamer, besser. Entschleunigung statt Beschleunigung aller Lebensprozesse.

      Nach dem Zusammenbruch des Kommunismus und jetzt nachfolgend des Kapitalismus alter Prägung muss was Neues her, damit die Menschheit überlebt. Übrigens hungern ja schon seit Jahrzehnten ungefähr plusminus 800 Mio Menschen weltweit. Ist ja nicht so, dass das exponentielle Menschheitswachstum noch ohne Blessuren davonkam.

      Peak Oil und das Drumherum. Das wird die Menschheit immer mehr beschäftigen.

      :rolleyes:
      Avatar
      schrieb am 27.01.09 10:25:43
      Beitrag Nr. 2.829 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.453.866 von Algol am 26.01.09 23:39:35ich sprach allgemein von Krise. Damit meine ich eine Rezession, die sich in vielen Staaten (insbesondere USA) Richtung Depression entwickelt.

      Ok, dann sorry! EIne Weltrezession haben wir schon, da bin ich ganz bei Dir.

      Fragt sich nur ob die 2. Weltwirtschaftskrise daraus wird.
      Avatar
      schrieb am 29.01.09 17:18:41
      Beitrag Nr. 2.830 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.454.299 von schlangenmeister am 27.01.09 07:58:30Erfreulich, daß unser sonst schlafmütziger Staat die Biotreibstoffe der 2. Generation als große Chance erkannt hat.

      Siehe Seite 8.

      Ich denke, daß Obama hier auch mit gedrucktem Geld fördern wird.

      ;)

      Nebenbei gesagt, kann der Obama mal zeigen, was er kann.
      Ich denke, daß unsere Krise spätestens ab 2010 überwunden wird.

      Der Obama baut eine Bad Bank auf, für die er vom Bernanke eine frisch gedruckte Billion :D bekommt.

      Dann kriegen die Amis wieder ihre Kredite und der Laden läuft wieder.

      ;)
      Avatar
      schrieb am 29.01.09 19:19:02
      Beitrag Nr. 2.831 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.475.250 von Urlaub2 am 29.01.09 17:18:41Der Bernanke sollte gleich für jeden Menschen dieses Planeten eine Million drucken, dann würde es wieder so richtig flutschen, alle könnten mal so richtig konsumieren, die Wirtschaft würde wieder laufen, Steuereinnahmen sprießen...
      Interessante Art der Problemlösung, sag mal, hast du Ökonomie studiert?
      Avatar
      schrieb am 30.01.09 00:06:09
      Beitrag Nr. 2.832 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.476.207 von Algol am 29.01.09 19:19:02Nun gut, gedrucktes Geld sollte möglichst nicht in Umlauf kommen bzw. es sollte damit der Zustand vor der Krise wiederhergestellt werden.

      Insofern wäre es besser, wenn der Bernanke die blöden Banker in USA überredet, mal wieder Geld zu verleihen.

      Alternativ kann er aber über seine FED das überschüssige Geld wieder zurückholen, indem er neuerdings selber Anleihen ausgeben kann.

      Ich denke aber, daß er das Inflationsrisiko im Auge behält, wobei 2-3 % noch kein Problem wäre und jedenfalls besser als Deflation.

      ;)
      Avatar
      schrieb am 30.01.09 01:35:55
      Beitrag Nr. 2.833 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.478.218 von Urlaub2 am 30.01.09 00:06:09Da haben die Amis wohl das perpetuum mobile erfunden, der Staat braucht dringendst Geld, bekommt es per Anleihe von der Notenbank, die es sich dann wiederum per Anleihe leiht...
      Kleine Frage, klingt das nach plausibler Problembewältigung? :rolleyes:
      Avatar
      schrieb am 30.01.09 15:04:46
      Beitrag Nr. 2.834 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.478.355 von Algol am 30.01.09 01:35:55Das Hauptproblem ist zur Zeit, daß die blöden Bänker keine Kredite geben.

      Da will sich auch der Obama einschalten.

      Ich denke aber schon, daß der Bernanke das Problem löst, wobei Deflation das größere Übel ist.

      Nebenbei wird der Obama mit seinem Konjunkturpaket, wofür der Bernanke ihm auch das Geld druckt, alternative Energien fördern, was dann unser Thema ist.

      Ich glaube nicht, daß der Ölengpaß in 2-3 Jahren noch verhindert werden kann.

      Ansonsten sehe ich die Zukunft positiv.

      ;)
      Avatar
      schrieb am 30.01.09 15:43:06
      Beitrag Nr. 2.835 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.482.389 von Urlaub2 am 30.01.09 15:04:46Das Leben zu genießen, ist nie verkehrt, eine realistische Weltsicht bewahrt einen aber u.U. vor Enttäuschungen und finanziellen Verlusten.
      Mitnichten ist die Kreditvergabe das Hauptproblem. Die Banken fahren das gefährlich hohe Leverage zurück, was angesichts der Krise und der Perspektiven auch notwendig ist.
      Das eigentliche Kernproblem ist die weltweit zusammenbrechende Nachfrage. Wer überschuldet ist, wessen Immobilien- oder Aktienvermögen drastisch an Wert verloren hat, wer seinen Job verliert, wer viel Kaufkraft wegen explodierender Energie-, Sprit- und sonstigen Preisen verloren hat, der konsumiert halt weniger. Da die Ölvorräte zukünftig immer knapper werden, der Planet begrenzt ist und Milliarden Menschen in den Schwellenländer mit uns um die knapper werdenden Ressourcen konkurrieren, existiert die Triebfeder unserer Wirtschaft, unseres Wohlstands, Wachstum, nicht mehr. Zeitenwende. Es wird dauern, bis diese Erkenntnis in die Köpfe sickert, aber die Wirklichkeit wird es erzwingen.
      Avatar
      schrieb am 30.01.09 16:38:58
      Beitrag Nr. 2.836 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.482.791 von Algol am 30.01.09 15:43:06Die große Verkaufswelle von Banken und Hedgefonds ist vorbei.

      Aktuell gibt es sogar einen Run auf Unternehmensanleihen.

      Ich denke, daß unterbewertete Aktien spätestens zum Jahresende wieder steigen.

      Wem sonst nichts besseres einfällt, kann mit Ölaktien aller Art in den nächsten Jahren sehr gut verdienen.

      Da gibt es auch Fonds.

      Ich habe z.b. Otto Energy, wo in etwa 3 Jahren klare 1000 % drin sind.

      ;)

      Die Zukunft ist insofern leicht vorauszusagen, als der nächste Ölpeak bei wohl 150-200 Dollar den nächsten Aktiencrash auslösen wird, worauf man sich gut einstellen kann.

      SL Gramann hat hier sehr gut analysiert, daß 100 Dollar Ölpreisansteig 3 Billionen Dollar Kosten ausmacht, was die Wirtschaft wieder entsprechend abwürgen wird.



      :eek:
      Avatar
      schrieb am 31.01.09 08:18:06
      Beitrag Nr. 2.837 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.483.376 von Urlaub2 am 30.01.09 16:38:58Die Zukunft ist insofern leicht vorauszusagen, als der nächste Ölpeak bei wohl 150-200 Dollar den nächsten Aktiencrash auslösen wird, worauf man sich gut einstellen kann.


      Ganz so leicht ist nun auch wieder nicht, wie das letzte Jahr gezeigt hat...
      Z.Z. ist auch nicht absehbar, wie und wann die jetzige Krise überwunden werden kann. So lange die Nachfrage schneller wegbricht als das Angebot (was derzeit ja noch gar nicht wegbricht), wird der Ölpreis auch nicht nachhaltig steigen (es sei denn aus politischen Gründen).
      Aber selbst wenn der nächste Preispeak käme (irgendwann wird er mit Sicherheit kommen), wäre das in meinen Augen selbst dann kein Grund zur Freude, wenn es mir als Anleger gelänge, davon finanziell zu profitieren. Was hätte ich davon, wenn dadurch die Welt, wie wir sie kennen, ins Wanken gerät, Abermillionen Menschen in aller Welt um ihre Existenz kämpfen müssen?
      Avatar
      schrieb am 31.01.09 10:18:09
      Beitrag Nr. 2.838 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.486.654 von Algol am 31.01.09 08:18:06Doch, letztes Jahr war das genauso gewesen.

      Der Absturz ist durch die Finanzkrise nur drastischer ausgefallen.

      Selbst ich wundere mich, daß der Ölverbrauch nur um gut 1 Mio. Barrel am Tag gefallen ist.
      Ist für mich ein Zeichen, daß die Krise gar nicht so schlimm ist.

      Die Gewinnchancen bei Ölexplorern mit nachgewiesenem Vorkommen sind für mich viel sicherer und höher als bei Goldminenaktien und -explorern, die relativ gesehen deutlich höhere Kosten haben.

      Man kann von dem hohen Gewinn dann ja etwas spenden.

      :eek:
      Avatar
      schrieb am 31.01.09 18:50:16
      Beitrag Nr. 2.839 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.486.857 von Urlaub2 am 31.01.09 10:18:09Ja, gute Idee, spende was von deinen Gewinnen und rette damit Wirtschaft und Menschheit... :eek:
      Avatar
      schrieb am 31.01.09 19:56:17
      Beitrag Nr. 2.840 ()


      Ein wirklich sehr schöner Artikel zum Thema "Ist der Preisrutsch beim Öl von Dauer" (Antwort: NEIN) ist vor 2 Tagen bei financialsense.com erschienen.

      http://www.financialsense.com/stormwatch/update.html

      Unbedingt lesenswert! :)
      Avatar
      schrieb am 31.01.09 20:08:30
      Beitrag Nr. 2.841 ()
      Eine Art Resumee ist dieser Absatz aus dem ganannten Artikel von Jim Puplova:

      What is shaping up is the perfect energy trifecta: rising demand, declining supply, and cooling global temperatures.

      During the next energy up-cycle prices are set to rise dramatically, and are likely to surpass the records set in July of 2008. The energy price curve is being reset as a result of accelerating depletion. Whereas in the recent cycle demand destruction did not occur until oil prices surpassed $100 a barrel, I believe this time around demand destruction will take place at much lower prices, perhaps in the $75–$85 range. The much-needed investments to slow down natural depletion rates are not being made. The industry's infrastructure is aging and rusting from the well bore, tank farms, pipelines, tankers, and refineries to drilling rigs. In addition, the energy workforce is aging and will have to be replaced by new geologists, engineers, and business executives. Where will the next energy employee crop emerge? University enrollments for geologists have declined over the last two decades.


      ..................

      By allowing the pricing mechanism to fluctuate as wildly as it does, oil is treated as an ordinary commodity rather than as a depleting resource. Therein lies the tragedy, since it distorts geological realities. Relying on markets to price energy has failed to alert us that our fuel tank gauges are broken. Unfortunately, it is going to take another energy shock to remind us that the geological clock is running out of time.

      Jim Puplova
      Avatar
      schrieb am 31.01.09 23:43:43
      Beitrag Nr. 2.842 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.488.473 von Kostolany4 am 31.01.09 19:56:17Der Artikel ist wirklich ausgezeichnet und unbedingt lesenswert.

      Danke dafür.
      Avatar
      schrieb am 01.02.09 13:36:08
      Beitrag Nr. 2.843 ()
      Avatar
      schrieb am 01.02.09 13:40:34
      Beitrag Nr. 2.844 ()
      Hey ihr,

      Bin noch neu hier.
      Was meint ihr, wie wird sich Rohöl der Marke Brent in den nächsten Tagen entwickeln?
      Da ich bald einsteigen möchte, hoffe ich doch, dass er ein wenig fallen wird.

      Was haltet ihr von dem Quanto DB3DNA, möchte nämlich gerne am Öl parizipieren.Für diesen Zweck stehen mir zur Zeit bis 2700 Euro zur Verfügung.
      Anlegen möchte ich mittel- langfristig (ab 3 Jahre).:cool:

      Freue mich auf jede (fundierte) Antwort .
      Avatar
      schrieb am 01.02.09 18:11:23
      Beitrag Nr. 2.845 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.489.873 von schlangenmeister am 01.02.09 13:36:08Ein riesiges Ölfeld in großer Meerestiefe müßte eine riesige Ansammlung organischer Stoffe als Grundlage haben.

      Ist für mich nicht glaubwürdig.

      Deswegen haben ich die abiotische Theorie schon immer für möglich gehalten.

      Um diese großen Ressourcen zu nutzen, sind aber hohe Explorationsaufwendungen nötig, die sich zur Zeit nicht rechnen.

      ;)
      Avatar
      schrieb am 01.02.09 20:31:48
      Beitrag Nr. 2.846 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.490.622 von Urlaub2 am 01.02.09 18:11:23
      Deswegen haben ich die abiotische Theorie schon immer für möglich gehalten.

      Oh oh! Die Mikrorenaissance der abiotischen Theorie in unserem thread.

      Leute, unterhalb von sounsoviel Metern (bin zu faul das nochmal nachzuschlagen) gibt es kein Öl, weil es sich wegen Hitze auflöst. Öl aus dem Erdinneren KANN es PRINZIPIELL nicht geben.
      Avatar
      schrieb am 01.02.09 20:34:08
      Beitrag Nr. 2.847 ()
      Der Trend geht zum nachhaltigen Investment. Dies ist Relevant für die Frage der Selbstregulation des Ölmarktes! Angeblich 15 % der in Europa angelegten Gelder werden in "nachhaltigen Investments angelegt". Dies dürften auch Solarfirmen und Windfirmen sein, die Alternativen zum Öl sind.

      Hier: http://www.boerse-online.de/fonds/aktuell/:Nachhaltigkeit:Fi…
      Avatar
      schrieb am 01.02.09 23:17:44
      Beitrag Nr. 2.848 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.491.155 von Assetpfleger am 01.02.09 20:31:48"Erdinnern" ist natürlich in dem Artikel ungeschickt ausgedrückt.


      Ich kann mir aber auch nicht vorstellen, daß gigantische Ölquellen rein organischen Ursprung haben.

      Wir können uns darauf einigen, daß auf dem Gebiet noch viel geforscht werden muß.

      Ölkonzerne freuen sich, wenn sie ein riesiges Ölfeld finden.
      Es ist denen egal, wo es herkommt.

      Die abiotische Theorie könnte auf "Peak Oil" aber durchaus Einfluß haben.

      ;)
      Avatar
      schrieb am 02.02.09 10:18:43
      Beitrag Nr. 2.849 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.491.155 von Assetpfleger am 01.02.09 20:31:48ölfenster ist ca zwischen 2000m und knapp 5000m meter tiefe ( oder zwischen 65 und 120 C), darunter gibts methan.

      die abiotische ist halt so ein gespenst, und so mancher sieht auch gleich die große verschwörung und glaubt ohne weiter zu forschen an die abiotische theorie.

      alle die ich kenne verstehen die peak oil problematik nicht bzw wollen nicht vertehen.
      alle glauben an eine neue technik, die das schon auffangen wird

      gibt n böses erwachen
      Avatar
      schrieb am 02.02.09 11:12:43
      Beitrag Nr. 2.850 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.491.677 von Urlaub2 am 01.02.09 23:17:44Die abiotische Theorie könnte auf "Peak Oil" aber durchaus Einfluß haben.

      Theorien sind biochemische Reaktionen in den Nervenzellen in unserem Gehirn und haben nicht die mikroskopisch kleinste Auswirkung auf die objektive Realität.

      Aber mitunter schafft es uns Genugtuung, von unseren Theorien zu erwarten, sie könnten die Realität irgendwie zu unseren Gunsten beeinflussen.. Wir träumen uns die Realität schön.
      So gesehen hat die abiotische Öltheorie also wenigstens einen positiven Zweck.
      Avatar
      schrieb am 02.02.09 11:24:07
      Beitrag Nr. 2.851 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.491.677 von Urlaub2 am 01.02.09 23:17:44Natürlich herscht hier prinzipiell Meinungsfreiheit. Aber dazu:

      Ich kann mir aber auch nicht vorstellen, daß gigantische Ölquellen rein organischen Ursprung haben.

      Wir können uns darauf einigen, daß auf dem Gebiet noch viel geforscht werden muß.


      Kann ich nur sagen: ob Du es Dir vorstellen kannst oder nicht ist egal. Die Evidenz für die organische Theorie ist überwältigen: es gibt Zwischenprodukte auf dem Weg vom Schlamm zum Öl, wie etwa den leicht brennbaren Schlamm in Dorset, England.
      Im Max Planck Institut - ist hier im Thread zu lesen - hat man aus Stroh schon fossile Brennstoffe experimentell herstellen können.

      Die abiotische Theorie hat dagegen gar nichts auf ihrer Seite: sie ist im Gegensatz zu allgemein anerkannten geologischen Tatsachen. Es gibt auch keinerlei empirische Belege dafür, dass irgendwo abiotisch Öl entstünde.

      100 % Sicherheit hat man zwar nie, aber diese beiden Theorien wegen der 0,01 % Restwahrscheinlichkeit als gleichwertig hinzustellen ist schon absurd.
      Avatar
      schrieb am 02.02.09 11:31:32
      Beitrag Nr. 2.852 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.492.871 von schlangenmeister am 02.02.09 10:18:43alle die ich kenne verstehen die peak oil problematik nicht bzw wollen nicht vertehen.
      alle glauben an eine neue technik, die das schon auffangen wird


      Das ist auch so ein Punkt. Es ist fast schon komisch. Aber wenn es den Leuten an die Substanz geht oder gehen könnte setzt das große Verdrängen ein.

      Der fallende Ölpreis scheint den meisten genug Beleg für die Fehlerhaftigkeit von Peak Oil.

      Bestenfalls haben wir durch die Rezession eine Atempause gewonnen. Schlechtestenfalls wird die Problematik durch die Rezession sogar noch verschärft, weil man den Ausbau der Alternativen wegspart.
      Avatar
      schrieb am 02.02.09 13:40:54
      Beitrag Nr. 2.853 ()
      Neben den genannten, real existierenden Krisen ist das das größte Problem: Homo "sapiens", nicht nur seine überschießende Anzahl und Lebensweise auf einem begrenzten Planeten, sondern seine Art zu "denken":
      Verdrängung, fehlende Analysefähigkeit, Wunschdenken, Sündenbocksuche statt Annehmen unangenehmer Realitäten etc.
      Beispiele ohne Ende hier bei WO, im Freundeskreis, aber selbst Hoffnungsträger Obama ist davor nicht gefeit, wenn er z.B. den Chinesen Währungsmanipulation vorwirft und dabei übersieht, dass die USA längst am Ende wären, wenn die Chinesen nicht ihre Bonds kaufen würden...
      Avatar
      schrieb am 03.02.09 13:00:15
      Beitrag Nr. 2.854 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.493.367 von Assetpfleger am 02.02.09 11:24:07Ich bin hier nicht der Verfechter der abiotischen Theorie, es ist mir im Prinzip auch egal.

      Wenn aber aus Schlamm Öl entsteht, wäre das ja schon abiotisch, wenn man mal davon absieht, daß im Schlamm Bakterien schlummern.

      Bei der Peak Oil Diskussion habe ich mehr Peak "all liquids" im Auge.

      Meine Grundannahme ist aber, daß es in spätestens 3-4 Jahren auch bei Peak "all liquids" einen Engpaß gibt, der durch die heutigen absurd niedrigen Ölpreise maßgeblich verursacht wird.

      Ich denke, daß das wohl die meisten hier im Thread zumindest ähnlich sehen.

      Was dann längerfristig, z.B. in 10-20 Jahren passiert, ist im Prinzip noch offen.

      Tatsache ist, daß man vermutlich aus fast allen organischen Stoffen mit Hilfe passender Enzyme Öl oder Gas herstellen kann.
      Daran wird aber z.T. noch geforscht.

      Dieser Thread ist dazu da, um künftige Entwicklungen richtig vorauszusehen.
      Sollte es längerfristig tatsächlich zu einer Krise aufgrund Ölmangel kommen, könnten wir uns rechtzeitig darauf vorbereiten.

      ;)
      Avatar
      schrieb am 06.02.09 15:18:28
      Beitrag Nr. 2.855 ()
      http://www.wallstreet-online.de./nachrichten/nachricht/26754…

      Der Ölpreis wird weiter unter Druck bleben.
      1. Die Realwirtschaftskrise verschärft sich (siehe die gigantischen Arbeitslosenneuzugänge in den USA und die Daten über den Einbruch der industrieproduktion in verschiedenen Ländern)
      2. die OPEC ist offensichtlich nicht in der Lage, ihre eigenen Beschlüsse auch nur halbwegs umzusetzen.

      Unter dem Gesichtspunkt der Vorbereitung auf die Öl-Dcline-Periode kann man die Entwicklung als worst case bezeichnen.
      Womöglich stehen uns bei Andauern der Krise noch 5 Jahre mit sehr billigem Öl bevor.
      Aber danach wird´s grausam. Die Alternativen zum Öl fallen zunächst von der Wirtschaftlichkeit her zurück (kurzfristig betrachtet).
      Avatar
      schrieb am 06.02.09 16:55:58
      Beitrag Nr. 2.856 ()
      Womöglich stehen uns bei Andauern der Krise noch 5 Jahre mit sehr billigem Öl bevor.

      Gut möglich, dass die Wirtschaftskrise noch 5 jahre dauert, dies ist keine undenkbare Zahl.

      Allerdings ist denkbar, dass der Ölpreis trotzdem wieder in Bereiche von 60-140 $ steigt, wenn nämlich die Declineraten die Wirtschaftsschrumpfung einholen!

      Nehmen wir Schrumpfungsraten der Weltwirtschaft von je 2 % die nächsten 5 Jahre an, so kann ich mir dennoch vorstellen, dass zum Beispiel ab Jahr 3 Peak Oil wieder die dominierende Tendenz ist.

      Ich werde das in neue Szenarien umsetzen, welche die Reszession stärker berücksichtigen.
      Avatar
      schrieb am 06.02.09 17:01:00
      Beitrag Nr. 2.857 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.501.305 von Urlaub2 am 03.02.09 13:00:15
      Wenn aber aus Schlamm Öl entsteht, wäre das ja schon abiotisch(...)


      Nein, wäre es nicht. Schlamm ist nicht einfach "geologischer Schlamm", sondern Schlamm aus Algenresten, so beschreiben es die gängigen Theorien.

      Das kannst Du schon in Aquarien beobachten, wie Schlamm fault und gärt, da tut sich chemisch eine Menge.

      Bei aller Freundschaft und Freundlichkeit, diese rettungsversuche der abiotischen Theorien kann ich so nicht stehenlassen, da dreht es mir fast den Magen um. Ansonsten finde ich deine Beiträge aber ok.
      Avatar
      schrieb am 06.02.09 17:15:41
      Beitrag Nr. 2.858 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.529.360 von Assetpfleger am 06.02.09 17:01:00Da bin ich noch gut dran, Asset. Bei mir dreht sich nicht der Magen um, sondern ich bekomme immer diesen Zwerchfellspassmus vom vielen Lachen.

      Allerdings finde ich es wirklich schade, dass Öl nicht aus flüssigem oder festem Gestein entsteht.
      Was könnten wir sonst für Öl produzieren...
      Denn an Gestein gibt es wirklich keinen Mangel.
      Abewr wir müssen uns wie die Natur mit Biomasse als Ausgangsmaterial für die künstliche Ölherstellung begnügen.
      Avatar
      schrieb am 06.02.09 17:47:27
      Beitrag Nr. 2.859 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.529.535 von Triakel am 06.02.09 17:15:41ich finde es überhaupt nicht schade, eher beruhigend

      schaut mal was wir menschen mit der "billigen" energie so alles anstellen.

      von wegen krone der schöpfung:laugh:
      Avatar
      schrieb am 06.02.09 18:54:59
      Beitrag Nr. 2.860 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.529.871 von schlangenmeister am 06.02.09 17:47:27Stimmt!
      Und dann würden wir den CO2-Gehalt der Atmosphäre auf 5000 ppm hochjubeln, wenn es möglich wäre, Öl abiotisch herzustellen.
      Avatar
      schrieb am 07.02.09 00:10:35
      Beitrag Nr. 2.861 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.530.561 von Triakel am 06.02.09 18:54:59Es funzt auf anderen Planetoiden und im Labor...

      Der Aufwand der Förderung ist entscheidend...

      Wenn die biogene allein gültig ist dürfte es nur auf der Erde Kohlenwasserstoffe geben. Dies ist nicht der Fall.

      Öl entsteht vornehm abiotisch. :yawn:
      Avatar
      schrieb am 07.02.09 00:14:33
      Beitrag Nr. 2.862 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.532.622 von traderralph am 07.02.09 00:10:35Is nunmal Fakt. Aus welcher Quelle das Methan kommt ist erst mal egal. Anzumerken gilt, es entsteht abiotisch fast 100mal mehr Methan als biotisch. ;)

      denk mal drüber nach
      Avatar
      schrieb am 07.02.09 09:33:10
      Beitrag Nr. 2.863 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.532.622 von traderralph am 07.02.09 00:10:35Das freut mich aber, dass man Öl und Methan auf Planetoiden nachgewiesen hat.
      Sind schon echte Teufelskerle, die Jungs von der NASA.

      Und danke auch für den angegebenen Faktor, um den abiotisches Öl das biotische Öl überschreitet.
      Das sind doch endlich mal handfeste Fakten und nicht irgendwelche aus der Hüfte geschossenen Vermutungen und Zahlen.

      Es ist immer gut, einen Wissenschaftler im Diskussionsforum zu haben, der in der Lage ist, die zigtausenden Geologen zu widerlegen.
      Avatar
      schrieb am 09.02.09 15:52:04
      Beitrag Nr. 2.864 ()
      Heute und morgen abend, jeweils von 19.00 bis 19.45 Uhr kommt auf ARTE die Sendung "Requiem für einen Rohstoff" (gemeint ist natürlich Öl!).
      Avatar
      schrieb am 09.02.09 19:31:38
      Beitrag Nr. 2.865 ()
      seid ihr immer noch beim biotische Oel oder schon wieder?
      Avatar
      schrieb am 09.02.09 20:00:56
      Beitrag Nr. 2.866 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.541.944 von Triakel am 09.02.09 15:52:04Ich habe es gesehen.

      Schöne Sendung !

      Ich denke, morgen kommt noch der interessantere Teil.

      ;)
      Avatar
      schrieb am 09.02.09 20:59:40
      Beitrag Nr. 2.867 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.501.305 von Urlaub2 am 03.02.09 13:00:15Ist die Aussage absurd niedrige Ölpreise begründbar:confused: oder nur auf einer grünen Trägerwelle wandernd:confused:

      Was hat die Annahme eines Tages endender Vorräte mit der heutigen Versorgung und der Preisbildung jetzt zu tun:confused:

      Alles Glaube und Peak Oil war eh nur von Goldman Sachs eingeredeter Quatsch:rolleyes:
      Avatar
      schrieb am 09.02.09 21:19:04
      Beitrag Nr. 2.868 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.544.667 von Friseuse am 09.02.09 20:59:40Alles Glaube und Peak Oil war eh nur von Goldman Sachs eingeredeter Quatsch

      Logisch! Weis doch jedes Kind, dass sich die Ölförserung noch bis ins Jahr 27000 nach Christus noch steigern lässt.
      Avatar
      schrieb am 09.02.09 21:21:36
      Beitrag Nr. 2.869 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.544.820 von Triakel am 09.02.09 21:19:04Oje, sollte mich unbedingt mal mit der Verbesserung meiner Rechtschreibung und Formulierungskunst beschäftigen!
      :laugh:
      Avatar
      schrieb am 10.02.09 18:52:23
      Beitrag Nr. 2.870 ()
      Solche Meldungen wird man in den nächsten Monaten öfter lesen. Ich hatte es vor einiger Zeit hier schon geschrieben und bleibe bei meiner Ansicht, wonach mit drastisch fallenden Investitionen in die Ölförderung zu rechnen ist und zwar unabhängig von betriebswirtschaftlichen Überlegungen.

      Der Punkt ist nämlich, dass die Masse der Weltölförderung von Staatsunternehmen oder zumindest staatsnahen Unternehmen geleistet wird. Ich würde jetzt aus dem Bauch 80 bis 85% sagen.

      Diese Unternehmen konkurrieren bei der Ausstattung ihres Investitionsbudgets aber mit allen anderen staatlichen Ausgabeverpflichtungen. In einer Zeit, wo die Staatseinnahmen der Ölstaaten aufgrund der gesunkenen Ölpreise geradezu einbrechen, die sozialen, ökonomischen und militärischen Ausgaben der Staaten aber weiter steigen, wird die Luft für Multimilliarden-Investments in neue Ölförderung ganz einfach knapp.

      Und daran ändert sich nichts dadurch, dass sich Explorationsinvestitionen im Mittleren Osten auch bei Ölpreisen von um die 40 Dollar langfristig betriebswirtschaftlich rechnen würden. Denn die staatlichen Ölunternehmen haben nicht die Freiheit, rein betriebswirtschaftlich zu entscheiden, sie stehen vielmehr unter kurzfristigen politischen und volkswirtschaftlichen Zwängen.

      Bin ja mal gespannt, wie solche Spinner-Dikatatoren wie Chavez oder der Nazi-Freund Ahmadinedschad ihre schnell wachsenden Bevölkerungen in der nächsten Zeit ruhigstellen wollen, wenn die Petrodollars nicht mehr vom Himmel regnen. Hat man dann noch mal eben 10 Mrd. übrig für die Entwicklung eines neuen Feldes, wenn man nebenbei dem Volk Zucker und Perlen kaufen muss und für sich selbst eine Atombombe entwickeln will?



      OPEC delays 35 drilling projects due to falling prices

      Eric Watkins
      OGJ Oil Diplomacy Editor

      LOS ANGELES, Feb. 9 -- Members of the Organization of Petroleum Exporting Countries, their economies battered by falling oil prices, have delayed 35 of 150 planned oil drilling projects by at least 4 years.

      "Current prices threaten the very sustainability of planned investment," said OPEC Sec. Gen. Abdalla Salem El-Badri in a speech at London's Royal Institute for International Affairs (RIIA).

      "These projects are on hold…and will continue to be until the [oil] price recovers," El-Badri said, adding that of the 150 projects due to come on line in the next few years, 35 had been set back to after 2013.

      "The start-up dates of many other projects are still expected to slip," said El-Badri, who noted that that oil has fallen to $40/bbl from a record near $150/bbl in July, resulting in a loss to OPEC of some $356 billion.

      "This year our income will be cut by 50%," he said.

      UAE Oil Minister Mohammed al-Hamli, underlining El-Badri's view, said at $40/bbl, the price of crude now is about half that required to attract enough investment in new supply.

      "It is clear that if oil prices remain low for much longer, the negative investment trend will increase to such an extent that large supply shortages will develop when the present economic woes are over," al-Hamli told listeners at RIIA.

      The UAE oil minister expressed OPEC's worry that low prices could lead to lower future supplies, potentially causing prices to surge when demand eventually does recover.

      OPEC's view was met with skepticism from industry analysts.

      "They're only hurting themselves," said Phil Flynn, an analyst at Alaron Trading Corp., one of several who warned that taking production projects off line represented short-term thinking on the part of OPEC members.

      According to Flynn, any spike in crude prices because of production declines from OPEC members will make it harder for economies to recover and for demand to pick up naturally. Then, he said, when demand does pick up, OPEC members won't have the production capacity to meet it.
      Avatar
      schrieb am 11.02.09 10:48:51
      Beitrag Nr. 2.871 ()
      Hat man dann noch mal eben 10 Mrd. übrig für die Entwicklung eines neuen Feldes, wenn man nebenbei dem Volk Zucker und Perlen kaufen muss und für sich selbst eine Atombombe entwickeln will?

      Bei 40 bis 50 Dollar pro Barrel wohl auf keinen Fall.
      Bei Barrelpreisen um 300 Dollar wird man diese Investition dann tätigen...

      Es gibt nur 2 Szenarien für die Zukunft:
      1. fortgesetzte Weltwirtschaftskrise und dadurch noch einige Jahre niedrige Ölpreise.
      2. Weltwirtschaftsboom und innerhlalb kurzer Zeit explodierende Öl- Gas-, und Kohlepreise, dadurch erneuter und noch brutalerer Absturz.

      Bitte machen Sie ein Kreuz hinter der von Ihnen favorisierten Variante.
      ("Sie" ist nicht auf Dich gemünzt, SLGramann.)

      Mann, haben wir ein Glück gehabt, in einer Phase leben zu dürfen, in der die Weltwirtschaft Jahrzehnte hintereinander gewachsen ist.
      Fast hätte man sich daran gewöhnen können und es für normal ansehen können.
      Avatar
      schrieb am 11.02.09 11:45:50
      Beitrag Nr. 2.872 ()
      "10:59 Uhr: Die Internationale Energieagentur (IEA) erwartet für das laufende Jahr den stärksten Rückgang der Ölnachfrage seit 1982. Wie die IEA in ihrem am Mittwoch veröffentlichten Monatsbericht schreibt, wird 2009 nur noch eine Nachfrage von 84,7 Millionen Barrel pro Tag (bpd) erwartet. Damit wurde die Nachfrageprognose gegenüber dem vorigen Monatsbericht um weitere 570. 000 Barrel pro Tag zurückgenommen. Insgesamt dürfte die tägliche Nachfrage 1,1 Prozent unter dem Vorjahresniveau liegen."
      Zitat Ende
      Aus: Krisenticker des Managermagazins

      Also: 30-Dollar-Marke in Sicht.
      Konsequenzen:
      -fast der gesamte Ölsand- und Tiefseeöl-Bereich werden unprofitabel (genauer gesagt: defizitär)
      -Russland, Iran und andere Länder erleben ein finanzielles Desaster und stoppen alle größeren Investitionen in die Ölinfrstruktur und Exploration,
      -Biodieselfirmen kommen in arge Bedrängnis (auch innovative, wie Choren)
      -die erste Generation von E-Cars floppt grandios, die geldklammen Automobilfirmen verabschieden sich wieder aus der Forschung und Entwicklung in diesem Bereich,
      -das Wachstum im PV-Bereich verlangsamt sich oder kommt zum Erliegen, auch Projekte für Offshore-Windkraftfelder werden verschoben, wegen Kapitalmangel, und weil fossile Energie insgesamt wieder konkurrenzlos billig wird.

      Es geht doch nichts über billiges Öl, oder?
      (Vorsicht: Sarkasmus!)
      Avatar
      schrieb am 13.02.09 22:33:32
      Beitrag Nr. 2.873 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.544.820 von Triakel am 09.02.09 21:19:04In der Kursbedeutung bleibt die Endlichkeit in Jahren völliger Nonsens, war nett eingeredet und alle Welt hats geglaubt, spekulativ gekauft und was bleibt ist ein Rohstoff wie hundert andere auch.

      Auf einmal hat sich der Marktglaube gedreht, sind die Ölförderländer auch abhängig.

      Beim Orangensaft gibts mal Frost, beim Öl politische Einschläge oder die a la Neuer Markt aufgeblasene Peak Oil Bedeutung.

      Der Meinung einer Zurückdrängung des Öls kann man sein oder auch nicht, jedenfalls ist die Preisgestaltung zu dem Zweck gescheitert und damit die Mainstreamargumentation von unsauber vermischten Glaubensaxiomen, Argumente sind das ja nicht wirklich:laugh:

      Die Ölländer sind in ihrem Finanzbedarf angefüttert, Ersatzenergien wachsen wie nie vorher und werden politisch gewollt weiter tun, die Weltwirtschaft will gerade nicht, das kann runter bis auf Deckungsbeitragsrechnung:laugh:

      Oder nicht:confused:
      Avatar
      schrieb am 13.02.09 23:41:16
      Beitrag Nr. 2.874 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.578.058 von Friseuse am 13.02.09 22:33:32Also runter auf 8-9 Dollars Selbstkostenpreis...

      Ich glaub nicht. Das war das Tief nun gehts aufwärts.

      Charttechnisch hat die Bodenbildung geklappt. Heute Trendwende. LONG!
      Avatar
      schrieb am 14.02.09 08:05:11
      Beitrag Nr. 2.875 ()
      Merrill Lynch: Non-OPEC-Länder haben Peak Oil wahrscheinlich erreicht

      Datum: 13.02. 19:30


      WTI
      42,00 -1,32%



      New York (BoerseGo.de) – Analysten von Merrill Lynch rechnen mit einer Beschleunigung des Abwärtstrends bei der Ölförderung in den kommenden Jahren.

      „Die Geschwindigkeit der Förderrückgänge hat sich weltweit in den letzten Jahren auf 4,5 Prozent pro Jahr beschleunigt. Diese Rate könnte sich im Verlauf der Jahre aber noch weiter erhöhen.“

      Dies liege vor allem am Mangel an alternativen Energieträgern und daran, dass in den letzten Jahren wegen der hohen Kosten ein Schwerpunkt auf die Entwicklung von kleinen Ölfeldern gelegt wurde. Die Ölfördermenge außerhalb der OPEC könnte ihren Höhepunkt daher schon überschritten haben. Die Produzentenländer außerhalb der OPEC decken 60 Prozent der gesamten Ölnachfrage.

      Durch die Kreditkrise könnte sich die angenommene Abnahme der Förderleistung der Non-OPEC-Länder weiter beschleunigen. „In unserem Basisszenario rechnen wir mit einem Rückgang der Ölfördermengen um 5 Prozent, wobei die Non-OPEC-Ölfördermenge bei 49 bis 50 Millionen Barrels/Tag festsitzen wird. Sollte die Kreditkrise weiter anhalten, könnte die Ölförderung der Non-OPEC-Länder um 6 Prozent zurückgehen, was bis zum Jahr 2015 zu einem Rückgang der Non-OPEC-Fördermenge auf 47 Millionen Barrels/Tag führen wird.“

      Eine Kombination aus niedrigen Preisen und der Kreditkrise wird sich „ziemlich schädigend“ auf die Ölindustrie auswirken. Je kleiner das Ölfeld, desto größer sei die Geschwindigkeit, mit der die Fördermenge abnehme. Bei den Super Giants – den größten Feldern – betrage die durchschnittliche Erschöpfungsrate 3,4 Prozent, bei Giants 6,5 Prozent und bei als „Large“ eingestuften Feldern sogar 10,4 Prozent. Die russische Ölförderung falle um 5 Prozent pro Jahr. Neue Projekte würden durch die Kreditkrise verschoben, wie die Entwicklung des Ölsands in Kanada.

      http://www.boerse-go.de/artikel/zeigen/articleId/1159951
      Avatar
      schrieb am 14.02.09 12:50:21
      Beitrag Nr. 2.876 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.578.058 von Friseuse am 13.02.09 22:33:32
      was bleibt ist ein Rohstoff wie hundert andere auch.

      Einerseits richtig, denn wie jeder andere nichtsolare Rohstoff ist auch das Öl endlich, was einen Förderpeak zu einer geophysikalischen Notwendigkeit macht. Die Frage ist nur, wann.

      Andererseits falsch, denn es gibt keinen Rohstoff, der für die Industriegesellschaft von größerer ökonomischer und politisch-militärischer Bedeutung ist. Das Öl hat Kriege entschieden und für das Öl sind Kriege geführt worden. Es ist das Blut unserer "Zivilisation". Alles, alles hängt am Öl.
      Avatar
      schrieb am 14.02.09 13:17:22
      Beitrag Nr. 2.877 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.579.594 von SLGramann am 14.02.09 12:50:21Öl hat noch eine zentrale wirtschaftliche Bedeutung. Die wird angegriffen durch andere Energieträger, bessere Energienutzung und Wiederverwertung einmal aus Öl erstellter Güter.

      Politisch gewollt ist eine Ölverdrängung unabhängig vom Ölpreis und die wird knallhart durchgezogen. Angela hat keine Probleme mit dem EEG und Obama findet in regenerativen Ideen ein zentrales Gesellschafts- und Wirtschaftsziel.

      Subventionen von Ölalternativen und über Steuern und sonstige Vorschriften eine Rückdrängung vom Öl, das ist ein Megatrend und ohne ihn fehlt nicht nur der politischen Kaste was. Von daher gibts keine freie Preisbildung.

      Auch die Geschichte mit den Kriegen und Öl kann man von anderer Seite lesen. Georgien ist als gekünstelte Ölpreisstützungsinzenierung verstehbar, Irak war es zweifach, der Nahostkonflikt entbrannte kaum zufällig in einer Ölpreisdrucksituation. Sowohl Israelis als auch Palis haben permanenten Spendenbedarf aus Ölländern und USA. Jetzt wird Obama nicht wie Bush den Affen für die Ölindustrie machen, sagen wir besser Leute dafür sterben lassen.

      Lässt sich eine Preisstützung über den Iran anzetteln:confused:

      Liegt wohl an Obama, werden sehen
      Avatar
      schrieb am 14.02.09 19:29:43
      Beitrag Nr. 2.878 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.578.058 von Friseuse am 13.02.09 22:33:32und was bleibt ist ein Rohstoff wie hundert andere auch.

      Falsch. Es gibt einen prinzipiellen Unterschied zwischen fossilem Öl, Gas und Kohle auf der einen Seite und ALLEN anderen Rohstoffen:
      Öl, Gas und Kohle werden VERBRAUCHT auf NIMMERWIEDERSEHEN, Kupfer, Platin, Aluminium und die anderen Metalle lassen sich prinzipiell wiederverwenden (natürlich nicht zu 100%, weshalb es bei einigen Metallen in der Zukunft ebenfalls zu Knappheiten kommen wird, Beispiel: Blei und Silber).
      Alle landwirtschaftlichen Rohstoffe sind erneuerbar.

      Also: Öl ist kein Rohstoff wie hundert andere auch.
      Was Abhängigkeiten angeht: natürlich gibt es auch die Abhängigkeit der Ölförderländer von den Importeuren, klar.
      Aber die Abhängigkeit der Importeure von den Exporteueren wird in der Zukunft immer größer werden, auch wenn es derzeit nicht den Anschein hat.
      Avatar
      schrieb am 15.02.09 16:09:20
      Beitrag Nr. 2.879 ()
      Seit dem der Ölpreis abgestürzt ist, geht in den USA auch die Zahl der Bohrplattformen kontinuierlich zurück. Die Angebotszerstörung hat schon lange begonnen, nur ist sie eben noch nicht zu merken, weil der Nachfragerückgang noch überwiegt.


      Drilling activity continues to fall

      By OGJ editors
      HOUSTON, Feb. 15 -- The US rig count continued to plummet, down by 60 rotary rigs with 1,339 working this week, the lowest number since the week ended June 10, 2005.

      That is down from 1,773 active rigs a year ago at this period, with cuts in every category, Baker Hughes Inc. reported.

      Land operations lost 55 rigs to 1,275 working this week. Inland waters activity was down 1 to 6 rigs. Offshore drilling declined by 4 rigs to 57 in the Gulf of Mexico and 58 in the whole US offshore.

      The number of rigs drilling for oil dropped by 10 to 273. Those drilling for natural gas were down 50 to 1,054. There were 12 rigs unclassified. Horizontal drilling was down by 21 units to 497. Directional drilling dropped 22 to 259.

      Texas had the biggest decline among major producing states, down 31 to 581 rotary rigs working. Louisiana dropped 11 to 160. California lost 5 rigs with 22 still working, while Colorado was down 4 to 69. Wyoming and New Mexico lost 3 rigs each to 53 and 50, respectively. North Dakota dropped 2 rigs to 64. Oklahoma and Alaska lost 1 rig each, for respective counts of 134 and 8. Arkansas increased by 1 rig to 51.

      In other states of interest, Pennsylvania's rig count increased by 2 to 24. Utah lost 1 to 22, while West Virginia was unchanged at 27.

      Canada's rig count was down 14 to 421 this week, compared with 632 working a year ago.
      Avatar
      schrieb am 15.02.09 18:46:11
      Beitrag Nr. 2.880 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.579.685 von Friseuse am 14.02.09 13:17:22Öl hat noch eine zentrale wirtschaftliche Bedeutung. Die wird angegriffen durch andere Energieträger, bessere Energienutzung und Wiederverwertung einmal aus Öl erstellter Güter.

      Ja, es gibt schon die Entwicklungen in diese Richtung. Aber hier muss man die Größenordungen beachten. Unsere ganze (Energie-) Wirtschaft basiert wesentlich auf fossilen Energieträgern, insbesondere Öl.

      Dies hat sich trotz massiver Bemühungen dieses Abhängigkeit zu verringern noch nicht grundlegend gewandelt, sondern eher graduell. Ölrecycling aus Kunsttoffen ist keine ökonomisch relevante Lösung, wie wir hier schon erörtert haben.

      Energiesparen ist schön und gut, aber ich glaube nicht, dass eine "Nullenergiewirtschaft" in Sicht ist, also eine Wirtschaft, die keine Energie verbraucht. Das ist nämlich durch einen technologischen Sprung alleine nicht mehr machbar, dafür müsste sich alles zu nahezu 100 % umdrehen, wenn es überhaupt möglich ist. Oder zurück ins Mittellater mit Segelschiffen usw, aber wer will das schon?

      Bleiben Alternativenergien zum Öl. Zum Entsetzen mancher extrem pessimistischer Peak Oiler habe ich immer darauf hingewiesen, dass meinen Überlegungen nach Öl prinzipiell ersetzbar ist und zwar auch mit den bestehenden technologischen Möglichkeiten, also kein Hoffen auf die kalte Fusion oder so etwas.
      Allerdings ist diese Umstellung sehr schwierig - ein riesiger ökonomischer Kraftakt. Nicht mehr als die völlige Umstellung unserer Energieversorgung auf Alternativen zum Öl ist nötig.
      Das kann auch gut scheitern, da die Zeit dafür ziemlich eng ist - ich sehe ein Zeitfenster von knapp 20 Jahren, denn Campbell und Leggett sehen ab 2030 einen Decline der dann schon ein Drittel der Förderung beträgt.

      Das man sich "anstrengt" ist ja schön. Aber von welchem Nieveau aus? WIndenergie hatte etwa Anfang der 2000 er Jahre Zuwachsraten von etwa 20 % der weltweit bereits installierten Leistungsfähigkeit. Dennoch ist die Weltenergiefrage damit noch lange nicht gelöst, denn die Alternativen machen weiterhin nur einen kleinen Teil des Weltenergieverbrauchs aus.
      Bei einer wieder wachsenden Wirtschaft, die irgendwann kommen wird und einer abfallenden Weltölproduktion wird es schon sehr eng, die Löcher der Weltenergieversorgung mit Alternativen zu stopfen. Dies kann gelingen, aber nur wenn die ganze Welt planvoll in diese Richtung agieren würde. Wahrscheinlich werden wir immer wieder Phasen des Energiemangels durch Peak Oil erleben, möglicherweise sogar regelrechte neue Ölkrisen.

      Eine Zurückdrängung durch Öl anzuehmen für die nächsten Jahre scheint mir weit überoptimistisch. Solch ein Szenario ist wahrscheinlich Annahmen der Fortschreibung der gegenwärtigen Rezession ins unendliche bei gleichbleibender Ölförderung geschuldet.

      Grüße
      Asset
      Avatar
      schrieb am 15.02.09 18:51:46
      Beitrag Nr. 2.881 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.580.654 von Triakel am 14.02.09 19:29:43und was bleibt ist ein Rohstoff wie hundert andere auch.

      Falsch. Es gibt einen prinzipiellen Unterschied zwischen fossilem Öl, Gas und Kohle auf der einen Seite und ALLEN anderen Rohstoffen:
      Öl, Gas und Kohle werden VERBRAUCHT auf NIMMERWIEDERSEHEN, Kupfer, Platin, Aluminium und die anderen Metalle lassen sich prinzipiell wiederverwenden (natürlich nicht zu 100%, weshalb es bei einigen Metallen in der Zukunft ebenfalls zu Knappheiten kommen wird, Beispiel: Blei und Silber).
      Alle landwirtschaftlichen Rohstoffe sind erneuerbar.


      Ja ich hätte es nicht schöner sagen können: Öl ist ein ganz besonderer Saft!

      Es wird zumeist verbrannt auf nimmer Wiedersehen. Genau wie Gas und Kohle. Metalle werden auch verbraucht aber sind Recyclebar und pflanzliche Rohstoffe - etwa Orangensaft - funktionieren nun wieder ganz anders, eben völlig regenerativ.

      Daher sind die Preisbildungsprozesse bei fossilen Rohstoffen auch anders (ab dem Zeitpunkt der Verknappung zumindest) als bei recyclebaren oder regenerativen.

      Wobei es auch bei jenen Knappheit geben kann durch Fehlplanung, falsche Bewirtschaftung (man denke an Peak Waltran) oder ähnliches. Beim Öl sind solche Probleme dagegen garantiert.
      Avatar
      schrieb am 15.02.09 19:05:01
      Beitrag Nr. 2.882 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.583.160 von Assetpfleger am 15.02.09 18:46:11Korrektur, am Ende des Textes:

      (...) Eine Zurückdrängung des Öles anzuehmen für die nächsten Jahre scheint mir weit überoptimistisch. Solch ein Szenario ist wahrscheinlich Annahmen der Fortschreibung der gegenwärtigen Rezession ins Unendliche bei gleichbleibender Ölförderung geschuldet.
      Avatar
      schrieb am 15.02.09 20:42:12
      Beitrag Nr. 2.883 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.583.160 von Assetpfleger am 15.02.09 18:46:11Bleiben Alternativenergien zum Öl. Zum Entsetzen mancher extrem pessimistischer Peak Oiler habe ich immer darauf hingewiesen, dass meinen Überlegungen nach Öl prinzipiell ersetzbar ist und zwar auch mit den bestehenden technologischen Möglichkeiten, also kein Hoffen auf die kalte Fusion oder so etwas.

      Ein Glück, dass ich kein Peak Oiler, sondern ein Peak Exportoiler bin (Also die Steigerung des Ersteren).:laugh:

      Aber im Ernst: ich gebe Dir völlig recht, Asset. Wir sind umgeben von einem Ozean an Energie, der, gemessen an unseren menschlichen Dimensionen, ausreichen würde, unseren Energiebedarf tausendfach zu decken.
      PRINZIPIELL also ein lösbares Problem.
      Aber wie Du richtig schreibst: es gibt ein Zeitproblem und mittlerweile leider auch ein Finanzierungsproblem, diesen Energieozean für uns so schnell nutzbar zu machen, wie es erforderlich wäre.

      Und die deadline sehe ich nicht erst im Jahr 2030, sondern irgendwo zwischen 2015 und 2020, wenn die Exportmengen weltweit beginnen einzubrechen. Und auf der Wertschöpfung unter anderem und vorrangig aus Öl entsteht nun mal die industrielle Kapazität und das Kapital, um diese Herkulesaufgabe zu stemmen.
      Die jetzige Krise zeigt ja schon, wie stark Projekte für erneuerbare Energien in Mitleidenschaft gezogen werden, wenn die Kapitalflüsse stocken. Ganz nebenbei: die Mittel in Obamas Konjunkturpaket für erneuerbare Energien sind absolut lächerlich und werden keineswegs das inzwischen fehlende Kapital privater Investoren ersetzen können. Der gesamte Infrastrukturbereich bekommt, auf 2 Jahre gesehen, gerade mal 150 Milliarden aus dem Paket, und EE sind nur ein kleiner Teil in diesem Infrastrukturprogramm.
      Und jede Milliarde, die jetzt in die Erhaltung des völlig maroden Weltfinanzsystems gesteckt werden muß (und man rechnet mittlerweile in Billionen), fehlt im EE-Bereich jetzt und in der Zukunft.
      Wenn die Wertschöpfungskrise etwa 2015 beginnen wird (eine wesentlich grundsätzlichere Krise, als die gegenwärtige Krise der Finanzmärkte), dann ist die Zeit abgelaufen, in der sich der schnelle Umbau der Energiewirtschaft noch bewerkstelligen lässt.

      Dann geht es uns vermutlich wie dem Schiffbrüchigen, der mitten auf dem Ozean, umgeben von tausenden Kubikkilometern Wasser, trotzdem verdurstet.
      (Ich weiß, Vergleiche hinken von berufs wegen. Natürlich werden wir nicht Null Energie zur Verfügung haben, aber viel zu wenig, um die jetzige Weltwirtschaftsordnung und die Industriegesellschaft in der heutigen Form aufrecht erhalten zu können).
      Avatar
      schrieb am 16.02.09 11:11:54
      Beitrag Nr. 2.884 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.583.610 von Triakel am 15.02.09 20:42:12Aber wie Du richtig schreibst: es gibt ein Zeitproblem und mittlerweile leider auch ein Finanzierungsproblem, diesen Energieozean für uns so schnell nutzbar zu machen, wie es erforderlich wäre.

      Das mit den Finazen ist so eine Sache. Fuer diverse Banken gabs such Milliarden . Und davon nicht zu wenig. Im Falle von Energie wurde sogar was zurruckkommen.
      Avatar
      schrieb am 16.02.09 12:31:20
      Beitrag Nr. 2.885 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.583.610 von Triakel am 15.02.09 20:42:12Und die deadline sehe ich nicht erst im Jahr 2030, sondern irgendwo zwischen 2015 und 2020, wenn die Exportmengen weltweit beginnen einzubrechen. Und auf der Wertschöpfung unter anderem und vorrangig aus Öl entsteht nun mal die industrielle Kapazität und das Kapital, um diese Herkulesaufgabe zu stemmen.

      Hmm tja. Ich habe mal 2030 genannt, weil da der Einbruch der Ölförderung sehr deutlich vorangeschritten sein wird.
      Im Prinzip hast Du recht: sobald das auf dem Weltmarkt verfügbare Öl überhaupt den Rückwärtsgang einlegt wird es schon sehr unangenehm.

      Die jetzige Krise zeigt ja schon, wie stark Projekte für erneuerbare Energien in Mitleidenschaft gezogen werden, wenn die Kapitalflüsse stocken.

      Das sollten wir aufmerksam beobachten. Manche Ölsandfirmen haben ihre ehemals ambitionierten Expansionspläne schon zurückgefahren.
      Wie sieht es mit den aktuellen Gewinnzahlen von Solar - und Windfirmen aus? Gibt es bereits Pleiten in dem Sektor?

      Ich könnte mir vorstellen, dass es derzeit schwierig ist Geld für Neugründungen zu bekommen. Laufende Firmen könnten sich allerdings behaupten. Dies sind aber eher Vermutungen, man müsste sich die Zahlen der Unternehmen mal im Detail ansehen...
      Avatar
      schrieb am 17.02.09 16:05:49
      Beitrag Nr. 2.886 ()
      Zum Thema der möglichen Schrumpfung oder zumindest des Stillstehens der Alternativen zu Öl:

      1. Solarworld:
      Gewinn pro Aktie in EUR:
      2010e 2009e 2008e 2007 2006
      1,92 1,53 1,40 0,99 1,19

      Hier sehe ich keine negativen Tendenzen. Im Gegenteil, trotz schwierigem Umfeld steigen die Gewinne.

      2. Iberdrola (Solar):
      Gewinn pro Aktie in EUR:
      2010e 2009e 2008e 2007 2006
      0,61 0,58 0,56 0,52 0,46

      Iberdrola steigert auch seine Gewinne und sogar die Dividenden.
      Allerdings im 4. Quartal Schwächen, die sich auf die Investitionen durchschlagen:
      MADRID (dpa-AFX) - Nach einem Gewinneinbruch im vierten Quartal hat der
      spanische Energiekonzern Iberdrola sein Ausgabenbudget für neue Projekte
      zusammengestrichen. Geplant seien in diesem Jahr nur noch Investitionen von 4,2
      Milliarden Euro, wie Vorstandschef Ignacio Galan am Dienstag bei der
      Bilanz-Pressekonferenz in Madrid mitteilte. Im abgelaufenen Jahr investierte
      Iberdrola noch 7,5 Milliarden Euro. Insgesamt würden sich die Investitionen 2009
      und 2010 zwischen 8,5 und 10 Milliarden Euro bewegen. Die genaue Höhe der
      Ausgaben hänge auch von den Entscheidungen der neuen US-Regierung für den
      geplanten Ausbau der Erneuerbaren Energien ab.

      Nicht sparen will der Konzern hingegen bei der Dividende. Der Vorstand kündigte
      an, dass die Ausschüttung um rund 20 Prozent auf insgesamt 0,332 Euro pro Aktie
      erhöht werden soll. Das sorgte bei den Anlegern für gute Laune. Der Kurs der
      Aktie stieg bis zum Mittag um knapp drei Prozent an.

      3. Vestas (Windkraft):
      Gewinn pro Aktie in EUR:
      2010e 2009e 2008e 2007e 2006e
      3,42 2,72 2,66 1,58 0,61

      Scheint auch gut zu laufen.

      Also, auch wenn dies nur eine kleine Stichprobe ist, die schon existierenden Energiefirmen scheinen gut Cash zu generieren.
      Natürlich bleibt noch die Frage, ob neue Firmen genug Kapital sammeln können im Moment, was wohl eher schwierig ist...
      Avatar
      schrieb am 17.02.09 16:31:43
      Beitrag Nr. 2.887 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.595.102 von Assetpfleger am 17.02.09 16:05:49Wenn man sehen moechte, wie sich die Finanzkrise auf die grossen erneuerbaren Projekte auswirkt, dann sind die geschaetzten Gewinne einiger Zellenhersteller weniger aussagekraeftig, als zum Beispiel diese Listen:

      http://en.wikipedia.org/wiki/List_of_solar_thermal_power_sta…
      http://en.wikipedia.org/wiki/List_of_photovoltaic_power_stat…
      http://en.wikipedia.org/wiki/List_of_large_wind_farms

      Dann sieht man zum Beispiel, dass ausgerechnet Spanien und Kalifornien die meisten Solarkraftwerke planen (CSP und PV). Beide haben noch mehr Finanzkrise, als der Rest der Welt. Ich kann mir kaum vorstellen, dass das nicht zu Verzoegerungen fuehren wird.

      Fuer mich ist klar, dass der Ozean der Energie nur mit grosser Diversitaet sinnvoll angezapft werden kann. Dass irgendeine Art der Energieproduktion nochmal einen ebenso hohen Anteil am Energiemix haben wird, wie Oel, Kohle oder Gas, halte ich fuer so gut wie ausgeschlossen. Eine detaillierte Darstellung des Energiemixes in der Welt wird in 25 Jahren hunderte verschiedener Energieproduktionsmethoden wiedergeben muessen.

      Lukanga
      Avatar
      schrieb am 18.02.09 11:43:41
      Beitrag Nr. 2.888 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.595.459 von lukanga am 17.02.09 16:31:43Danke für den Beitrag.

      Die Tendenz der Diversifizierung unserer Energieversorgung sehe ich auch. Photovoltaik, Solarthermie, Wasserkraft, Windkraft, Biodiesel, Biogas, Holzpellets, Geothermie, die Zahl der Möglichkeiten ist groß.

      Es ist auch allgemein sinnvoll, um etwa von Energielieferanten wie Russland weniger abhängig zu werden.
      Avatar
      schrieb am 18.02.09 13:19:47
      Beitrag Nr. 2.889 ()
      Schließe mich ebenfalls weitgehend Lukanga an:
      Umasatz- und Gewinnschätzungen auf 1 bis 2 Jahre bei EE-Firmen kann man vergessen, jetzt, wo die gesamte Wirtschaft sozusagen von Monat zu Monat "auf Sicht" fährt.
      Das viele EE-Firmen trotz Krise weiter wachsen werden, bezweifele ich nicht. Aber die Krise wird das in den letzten Jahren exponentielle Wachstum beispielsweise bei PV merklich drosseln.
      Insbesondere bei Großprojekten ist mit Verschiebungen und Streichungen zu rechnen auf Grund eines nach wie vor angespannten Kapitalmarktes. Bei Offshore-Windkraftfeldern ist das deutlich zu erkennen.
      Klar: alle sinnvollen Alternativen zu den fossilen Energiequellen sind zu erschließen, egal ob Wellenenergie oder Geothermie oder zig andere Sachen. Der Energieozean hält ja Energie in mannigfaltger Form für uns bereit.

      Und was sagt uns der gegenwärtige Ölpreis, sowie der im Gefolge des Ölpreisrutschs in Gang kommende Gaspreisrutsch?
      "Sorget Euch nicht! Es ist genug Öl und Gas für alle und auf lange Sicht da. Mit den Erneuerbaren müsst ihr Euch nicht so beeilen. Wir, die Fossilen, sind konkurrenzlos billig und bequem."

      Ja, genau das sagt gegenwärtig der Öl- und zunehmend auch der Gaspreis den Menschen.
      Avatar
      schrieb am 18.02.09 14:40:25
      Beitrag Nr. 2.890 ()
      Was sind im Moment die besten Hebelprodukte für öl wenn man long gehen will. Habe da nicht den richtigen Durchblick
      Avatar
      schrieb am 18.02.09 14:49:22
      Beitrag Nr. 2.891 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.602.409 von Triakel am 18.02.09 13:19:47Die Verzoegerungen bei den Erneuerbaren koennten zum Teil durch die Konjunkturpakete kompensiert werden. In allen Laendern stehen erneuerbare Energien weit oben auf der Liste der Konjunkturmassnahmen.

      Der Oelpreis (und Gaspreis) ist aber nun nicht niedrig, weil langfristig genug da ist, sondern weil zeitweise relativ mehr da ist, als vorher. Mit anziehender Wirtschaft wird sich das IMHO schnell aendern. Dieser Effekt wird dadurch verstaerkt, dass die Oelunternehmen ihre Investitionen, Explorations- und Forschungsausgaben gerade kraeftig reduzieren und damit die Kapazitaeten im Fall der Faelle nur langsam erweitern koennen.

      Ich gehe daher davon aus, dass der Oelpreis innerhalb der naechsten 5 Jahre nochmal empfindlich anzieht.

      Lukanga
      Avatar
      schrieb am 18.02.09 15:09:39
      Beitrag Nr. 2.892 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.603.160 von lukanga am 18.02.09 14:49:22Der Oelpreis (und Gaspreis) ist aber nun nicht niedrig, weil langfristig genug da ist, sondern weil zeitweise relativ mehr da ist, als vorher

      Völlig meine Meinung, Lukanga.
      Ich wollte nur darstellen, welche Signale der Ölpreis an Otto Normalbürger sendet, der sich nicht weiter mit einer der gravierendsten Entwicklungen in seiner zukünftigen lebensspanne beschäftigt (sprich: über 95% der Menschen). Der wird sich schwer hüten, sich ein E-Car zuzulegen, dass teurer in der Anschaffung ist, weniger Reichweite hat und nicht so bequem zu betanken ist.
      Niedrige Ölpreise (und Preise um 40 Dollar das Faß sind definitiv spottbillig in der heutigen Zeit) behindern die Etablierung von Alternativen in der nötigen Geschwindigkeit.

      Wie ich hier schon einmal schrieb: diese jetzigen Ölpreise stellen ein worst-case-Szenario hinsichtlich der Vorbereitung auf des Nach-Erdöl-Zeitalter dar.
      Avatar
      schrieb am 18.02.09 19:08:17
      Beitrag Nr. 2.893 ()
      Ein Hybidfahrzeug fuer 15 000 Euro, Limusine . Mit 100 Km Akkureichweite. Danach Benzin,an der Steckdose aufladbar, gibt es schon. Wird aber Sicher nie in Deutschland verkauft. Dafuer sorgt die Autolobby schon.
      Und es soll sogar Gas und Oelkonzerne in Deutschland geben.
      Wer will die schon Brotlos machen. Die Regierung sicher nicht.
      Der derzeitige Preisverfall sollte sich noch nicht auf die EE auswirken.
      Solcher unsinn wie choren wird vielleicht nicht mehr gefoerdert. Die Verbraucher sind stark verunsichert und kaum aufgeklaert.
      Wir haben jetz eine negative Uebertreibung.
      Avatar
      schrieb am 19.02.09 15:57:13
      Beitrag Nr. 2.894 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.603.160 von lukanga am 18.02.09 14:49:22Der Oelpreis (und Gaspreis) ist aber nun nicht niedrig, weil langfristig genug da ist, sondern weil zeitweise relativ mehr da ist, als vorher. Mit anziehender Wirtschaft wird sich das IMHO schnell aendern.

      So ist es. Allerdings kann es sogar schon passieren, bevor die Wirtschaft anzieht. Es gibt 2 Möglichkeiten (die mir grad einfallen) warum der Ölpreis mittelfristig wieder steigen kann.

      1. Die Wirtschaft und damit die Ölnachfrage zieht wieder an.

      2. Der Decline kommt so stark, dass selbst einer Rezessionsweltwirtschaft das Öl knapp wird.

      Nehmen wir etwa eine 5 Jahre schrumpfende Weltwirtschaft an. Anfangs Schrumpfung von 6%, in den letzten Schrumpfungsjahren nur 2 % Schrumpfung, im Mittel sagen wir mal 3,5 % (Fiktives Beispiel).
      Wenn der decline mit 5 % dei nächsten 5 Jahre läuft wird es trotz schr. Wirtschaft eng.
      Dies ist nicht so abwegig, denn der Decline läuft schon, nur eben verdeckt. Rein mathematisch gesehen, wird er sich beschleunigen.

      Es kann natürlich auch sein, dass wir durch eine schrumpfende Wirtschaft energetisch Luft bekommen. Muss aber nicht so sein, wie oben erläutert.
      Avatar
      schrieb am 19.02.09 18:30:48
      Beitrag Nr. 2.895 ()
      19.02.2009 , 09:45 Uhr
      China/Russland
      Chinesische Ölpreisbindung
      von Martin Hutchinson (breakingviews.com)

      Über das Abkommen mit Russland zum Kauf von Erdöl über 25 Mrd. Dollar sichert sich China gegen Cash für zwanzig Jahre Rohöl zu Schnäppchenpreisen. Damit ist das langfristige Ölversorgungsproblem Chinas zu einem guten Teil gelöst. Russland mag unzuverlässig sein, aber die Vorteile des Abschlusses sind so groß, dass die Risiken gut und gerne in Kauf genommen werden können.

      Als Gegenleistung für seine Kredite über 25 Mrd. Dollar erhält China in den kommenden zwanzig Jahren insgesamt rund 2,2 Mrd. Barrel an Rohöl. Zuzüglich der Zinsen von fünf Prozent errechnet sich für diesen Zeitraum ein Preis von 17,40 Dollar per Barrel - ein Schnäppchen, wenn man bedenkt, dass der Futures-Kontrakt mit der längsten Laufzeit an der New York Mercantile Exchange mit Fälligkeit im Dezember 2017 bei 73,22 Dollar gehandelt wird.

      Der Kontrakt deckt etwa acht Prozent der derzeitigen chinesischen Öleinfuhren ab, die sich in den kommenden Jahren spürbar erhöhen dürften. In den Augen der chinesischen Behörden ist die langfristige Erdölversorgung Ausschlag gebend für die nationale Sicherheit. Sie sind nicht bereit dazu, sich über ein bescheidenes Ausmaß hinaus auf den internationalen Spotmarkt zu verlassen. Daher haben chinesische Erdölgesellschaften in den vergangenen Jahren in einer Reihe von afrikanischen Ländern investiert, um den Nachschub sicherzustellen. Mit Venezuela, das zwar über große Ölvorkommen verfügt, aber unzuverlässig ist, ziehen sich die Verhandlungen hin.

      Angesichts der Unsicherheiten Chinas hinsichtlich seiner Energieversorgung könnte ein zwanzig Jahre laufendes Abkommen mit Russland, selbst wenn das Land auf unberechenbare Weise regiert wird, als nur mäßig riskant erachtet werden. Dass russische Ölunternehmen ihren Verpflichtungen bei einer Übereinkunft mit China, das in den meisten internationalen Angelegenheiten eine unnachgiebige Haltung einnimmt, nicht nachkommen, dürfte weniger wahrscheinlich sein als beispielsweise bei einer vergleichbaren Verpflichtung gegenüber der passiveren EU.

      Russland erhält das Kapital, das es braucht, um seine Erdölindustrie zu modernisieren. Das Land geht gleichzeitig eine auf lange Zeit angelegte Verbindung mit einem großen Kunden ein, der sich auf Wachstumskurs befindet. Und selbst der niedrige Preis, auf dem der Vertrag basiert, könnte sich angesichts der geringen Gewinnungskosten Russlands gar noch als Gewinn erweisen. Zudem garantiert das Abkommen den Absatz, falls es zu einer Ölschwemme kommen sollte.

      Es scheinen also beide Seiten von dem Deal zu profitieren, aber der Bedarf der Russen an liquiden Mitteln und der Rückgang der Rohölpreise scheint den chinesischen Unterhändlern in die Hände gespielt zu haben.


      http://www.handelsblatt.com/finanzen/breakingviews/chinesisc…
      Avatar
      schrieb am 19.02.09 19:59:52
      Beitrag Nr. 2.896 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.613.780 von schlangenmeister am 19.02.09 18:30:48Clever von den Chinesen, 20 Jahre überlebenswichtiges Erdöl für einen Haufen grünes Papier, dessen Wert sich dem von Klopapier annähern wird...
      Avatar
      schrieb am 19.02.09 20:19:11
      Beitrag Nr. 2.897 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.614.682 von Algol am 19.02.09 19:59:52äußerst clever
      ich schätze mal die chinesen hätten gerne noch mehr von dem schwarzen gold zu den konditionen genommen
      von den grünen papier haben sie ja noch genug
      Avatar
      schrieb am 19.02.09 21:45:44
      Beitrag Nr. 2.898 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.603.089 von Viva11 am 18.02.09 14:40:25schau mal den an

      A0V9YX
      Avatar
      schrieb am 21.02.09 11:01:53
      Beitrag Nr. 2.899 ()
      für das Protokoll: Cantarell ist nicht mehr das größte Feld Mexicos:

      MEXICO CITY, Feb 20 (Reuters) - Mexican oil production fell 9.2 percent in January to its lowest level since November 1995 as output from the aging Cantarell oil field continued to dwindle, state oil company Pemex said on Friday.

      Mexico pumped 2.685 million bpd in January, down from 2.957 million bpd in the same month a year ago, according to government data.

      The giant Cantarell oil field lost its position as Mexico's largest single oil producer in January to the nearby Ku Maloob Zaap heavy oil complex, Pemex said.

      Cantarell pumped 772,000 bpd in January, down from 811,000 bpd in December and down about 38 percent from a year ago.

      Ku Maloob Zaap produced 787,000 bpd in January.

      http://uk.reuters.com/article/marketsNewsUS/idUKN20274353200…
      Avatar
      schrieb am 21.02.09 11:14:32
      Beitrag Nr. 2.900 ()
      Stößt der Erdöl-Wunderstaat Aserbaidschan nunmehr an seine Grenzen?



      Azerbaijan has cut its 2009 oil production forecast by a fifth to 45 million tonnes due to production problems and low oil prices, potentially ending a decade of rapid output growth, an Azeri government source said.

      The revision comes after Azerbaijan in December became the only non-OPEC nation to offer output cuts at the group's meeting in Algeria, saying it was ready to cut output by 300,000 barrels per day to 540,000 bpd, its lowest output level in two years.


      If Thursday's forecast proves accurate, 2009 would mark the first year in which production has stayed flat in a decade that has seen the country raise production more than fivefold.

      http://www.rigzone.com/news/article.asp?a_id=73149
      Avatar
      schrieb am 21.02.09 18:09:48
      Beitrag Nr. 2.901 ()
      Ein weiterer Hinweis auf die bei den derzeitigen Ölpreisen einsetzende Angebotszerstörung:

      Russian oil firms, which say last year's round of tax cuts are insufficient to maintain a high pace of exploration, are considering budget cuts after oil prices fell below $40 a barrel, less than a third of the record peaks hit last July.

      The Kirishi meeting document does not have the suggested price level. Analysts said that some projects could be postponed until oil is back to $100 per barrel.

      Greenfields in East Siberia and on the Arctic shelf would be expedient to start at over $70 and $100 per barrel, respectively, Borisov added.

      http://uk.reuters.com/article/rbssEnergyNews/idUKLK489325200…
      Avatar
      schrieb am 21.02.09 18:16:51
      Beitrag Nr. 2.902 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.627.123 von SLGramann am 21.02.09 18:09:48
      Auch bei Erdgas, dessen Förderung in 2008 zur Überraschung vieler in den USA massiv gesteigert werden konnte, setzt nunmehr eine brachiale Angebotszerstörung ein, die in den nächsten Jahren zur Geltung kommen wird.

      Feb. 20 (Bloomberg) -- U.S. production of natural gas, the most widely used furnace fuel in the world’s largest economy, may tumble through 2012 as low prices prompt producers to shut down drilling rigs from Louisiana to the Rocky Mountains.

      Energy companies probably will slash onshore U.S. gas drilling to 800 or 900 rigs this year from a peak of 1,606 in 2008 after prices for the fuel plunged 70 percent from their 2008 high, said Keith Hutton, chief executive officer at Fort Worth, Texas-based producer XTO Energy Inc. As a result, gas output probably will decline by 3 percent to 5 percent in 2009, Hutton told investors on a conference call yesterday.

      http://www.bloomberg.com/apps/news?pid=20601109&sid=anyXBvUC…

      Achtung: Über der Artikelüberschrift auf die Lasche "Graphic" klicken - da gibts einen sehr interessanten Chart!
      Avatar
      schrieb am 22.02.09 09:12:53
      Beitrag Nr. 2.903 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.627.148 von SLGramann am 21.02.09 18:16:51@SLGramann,
      die US-gasförderung konnte nur gesteigert werden durch eine starke Erhöhung der zahl der Bohrsonden, von denen es bereits über eine halbe Million gibt. Die Förderung dürfte mittlerweile fast am Anschlag sein und etliche größere Gasfelder kopmmen nun in ihre Endphase. Der Förderverlauf bei Gasfeldern erfolgt nach einem anderen Modell als bei Ölfeldern: steiler Anstieg, längere Plateauphase, zum Schluß steiler Abfall auf null.
      Innerhalb der nächsten Dekade (wahrscheinlich ab 2015) wird es einen heftigen Rückgang bei der US-Gasförderung geben, ebenso, die bei der in Kanada.
      Die statische Reichweite der kanadischen uhnd der US-Gasreserven wird mittlerweile mit unter 10 Jahren angegeben.
      Die Gasförderung dürfte dann in wenigen Jahren mit deutlich größeren Jahresraten zurückgehen, als die Ölförderung.
      Da die GAS-Pipeline sich auf den nordamerikanischen Teilkontinent beschränken, werden die USA ab 2015 einen sehr stark ansteigenden Bedarf an LNG haben, der aber in diesem Umfang vom Weltmarkt nicht zur Verfügung gestellt werden kann, zumal auch Europa und Asien in etwa 10 Jahren einen explodierenden LNG-Bedarf haben werden..
      Avatar
      schrieb am 25.02.09 18:22:44
      Beitrag Nr. 2.904 ()
      Ich mache mal auf diesen großartigen Beitrag auf TOD aufmerksam:

      http://www.theoildrum.com/node/4820

      Es geht um die Bestimmung künftiger decline-Raten, insbesondere auf Basis der Giganten-Felder. Massenhaft interessante Daten und Grafiken. Ich habe es jetzt nur überflogen und werde am Wochenende mal genauer nachlesen.

      (Leider ist das eben alles immer auf englisch, aber wenn ich immer wieder lese, was auf TOD so gepostet wird, dann ist der Niveauunterschied zwischen der deutschen Diskussion (bspw. peak-oil-forum) und der US-amerikanischen bzw. internationalen Debatte (Khebab ist bspw. Kanadier) so gewaltig, dass man einfach anerkennen muss, dass wir in Deutschland schon gut sind, wenn wir die wesentlichen Erkenntnisse aus USA usw. zumindest einigermaßen aufnehmen und nachvollziehen können.)
      Avatar
      schrieb am 28.02.09 08:22:09
      Beitrag Nr. 2.905 ()
      Möglicherweise ist der Einbruch der Benzin- und Dieselnachfrage in den USA an einem Tiefpunkt angekommen und findet nun einen Boden. Schaut mal auf diese kleine violette Kurve für das Jahr 2009. Sie schneidet zumindest die 2008er-Kurve gerade von unten nach oben.

      Am spannendsten wird dann der Herbst werden, wo die 2008er-Niveaus ja unterirdisch waren.

      Bei der Gelegenheit nochmals mein ceterum censeo: Es ist die Angebot/Nachfrage-Relation, die den Ölpreis prägt, nicht die Spekulation. Allein die Bezinnachfrage in USA hatte im September 2008 um fast eine Million Barrel nachgegeben, während gleichzeitig die Weltförderung deutlich stieg. Was sollte denn sonst mit dem Ölpreis passieren, als ein Zusammenbruch?





      Vom Benzin abgesehen, ist der "Rest" der Ölnachfrage in USA weiter extrem schwach - der Weltwirtschaftskrise sei "dank".


      Avatar
      schrieb am 28.02.09 10:13:03
      Beitrag Nr. 2.906 ()
      Chef der Internationalen Energieagentur warnt vor Engpass

      "Die nächste Ölkrise kommt"

      Knappheit des Rohstoffs beschwört nächste Weltrezession um 2013 herauf. Preis wird 2010 auf Rekordhoch steigen

      [urlSüddeutsche Zeitung]http://epaper.sueddeutsche.de/digiPaper/servlet/articlepageservlet?page=343094&text=2777903[/url]

      "Wir könnten auf eine neue Krise zusteuern, deren Ausmaß die gegenwärtige übertreffen könnte", warnte Tanaka. "Deswegen mahnen wir die Ölgesellschaften, zu investieren", fügte Tanaka hinzu.

      Wie stellt sich Tanaka das vor? Nochmal kräftig Gas geben, wenn man auf die Wand zufährt? Der Mann hat offensichtlich auch eine an der Waffel... :mad:
      Avatar
      schrieb am 28.02.09 10:49:17
      Beitrag Nr. 2.907 ()
      Direkter Link auf die Seiten der SZ funktioniert nicht mehr :O


      Chef der Internationalen Energieagentur warnt vor Engpass

      "Die nächste Ölkrise kommt"

      Knappheit des Rohstoffs beschwört nächste Weltrezession um 2013 herauf. Preis wird 2010 auf Rekordhoch steigen


      Von Michael Kläsgen Paris - Die Internationale Energieagentur (IEA) in Paris warnt vor einer neuen, noch schlimmeren Weltwirtschaftkrise um das Jahr 2013. Grund dafür sei, dass die Ölkonzerne zu wenig in neue Förderprojekte investieren. Ziehe die Nachfrage 2010 wieder an, könnte der Ölpreis massiv ansteigen, die Inflation befeuern und das Weltwirtschaftswachstum gefährden.

      "Uns besorgt, dass die Ölfirmen ihre Investitionen zurückfahren. Denn wenn die Nachfrage wieder anzieht, könnte es zu einem Versorgungsengpass kommen. Wir prophezeien sogar, dass dieser Engpass 2013 eintreten könnte", sagte Nobuo Tanaka, Chef der Internationalen Energieagentur, der Süddeutschen Zeitung. Der Japaner ist alarmiert, weil ihm Daten vorliegen, die zeigen, dass die weltweiten Ölförderkapazitäten sinken und auch die Ölreserven sich bis 2013 voraussichtlich stark reduzieren werden. Je stärker die globale Ölnachfrage bei einem Aufschwung ab 2010 sein wird - vor allem in den USA, China und Indien -, desto früher könnte der Engpass eintreten und das Weltwirtschaftswachstum abwürgen.

      Laut IEA könnte der Ölpreis dann den Höchststand vom Sommer 2008 noch übertreffen und bis zu 200 Dollar pro Barrel erreichen. "Wir könnten auf eine neue Krise zusteuern, deren Ausmaß die gegenwärtige übertreffen könnte", warnte Tanaka. "Deswegen mahnen wir die Ölgesellschaften, zu investieren", fügte Tanaka hinzu. Trotz Milliardengewinnen im vergangenen Jahr stornieren die Ölkonzerne ihre Investitionen, weil sie sich bei dem gegenwärtigen Preis von etwa 40 Dollar pro Barrel kaum noch rentierten. Um ein Viertel reduzierten sie ihre Investitionen weltweit binnen Jahresfrist. Die erdölexportierenden Länder (Opec) wiederum drosseln ihre Produktion, weil sie gegenwärtig keine ausreichende Nachfrage sehen. 35 von 130 größeren Ölförderprojekten seien bis Anfang Februar eingefroren oder eingestellt worden, sagte Opec-Generalsekretär Abdullah al-Badri.

      Diese Investitionen sind jedoch notwendig, um den Bedarf zu decken, wenn die Nachfrage wieder steigt. Zwar geht nicht das Öl aus, IEA-Studien belegen jedoch, dass die geförderte Menge Öl bei 580 der 800 größten Ölfeldern der Welt kontinuierlich sinkt. Der Chef des französischen Ölkonzerns Total, Christophe de Margerie, rechnet sogar damit, dass weltweit nie wieder mehr als 89 Millionen Barrel pro Tag gefördert werden könnten, weil einerseits der Höhepunkt überschritten sei und andererseits Öl nur noch mit zunehmend hohem technischen Aufwand verfügbar ist. Die IEA prognostiziert jedoch einen wesentlich höheren globalen Bedarf. Fast die Hälfte des Bedarfs müsste in Zukunft über neu erschlossene Ölfelder gedeckt werden, weil bestehende Reserven nach und nach versiegen. Tanaka ruft deswegen die OECD-Staaten, also 30 westliche Industriestaaten, für die er spricht, zu einer radikalen Wende in der Energiepolitik auf. Leider stelle er fest, dass wegen der Wirtschaftskrise die Investitionen auch in erneuerbare Energien und in Atomkraft zurückgingen. Wenn jedoch keine zusätzlichen Maßnahmen gegen den Klimawandel ergriffen würden und die CO2-Emissionen weiter steil ansteigen, verursache dies einen Anstieg der Erdwärme um sechs Grad Celsius am Ende dieses Jahrhunderts. "Das wäre ein Desaster", sagt Tanaka. Denn dann würde es in Hannover so warm wie heute in Marrakesch.

      Die IEA rät zu einer größeren Energieeffizienz. Die Regierungen sollten die Konsumenten dazu verleiten, Energie so zielgenau wie möglich zu verbrauchen. Global empfiehlt er einen Energie-Mix, bei dem die Hälfte der Energie aus erneuerbaren Ressourcen wie Wind, Wasser oder Sonne kommt. Ein Viertel müsste aus der Atomkraft kommen. Und bei einem weiteren Viertel muss der CO2-Ausstoß eliminiert werden, indem das CO2 unter der Erde gespeichert wird.

      Weil dies aber schwierig umzusetzen sein wird, rechnet die IEA mit einer steigenden Abhängigkeit vom Öl. "Es stimmt, dass das Gewicht der Opec zunehmen wird, selbst wenn wir unseren Ölverbrauch senken. Und das ist eine zentrale Frage für unsere Energiesicherheit." Tanaka kündigt an, an die Regierungen zu appellieren. "Wenn sich die Staats- und Regierungschefs der führenden Industrienationen treffen, wollen wir vor den Folgen der fehlenden Investitionen im Energiebereich warnen."

      Quelle: Süddeutsche Zeitung
      Nr.49, Samstag, den 28. Februar 2009 , Seite 25
      Avatar
      schrieb am 28.02.09 11:39:22
      Beitrag Nr. 2.908 ()
      Die IEA wird langsam realistischer. Der kommende Aufschwung wird nicht lange dauern infolge der dann eintretenden Energiekrise.
      Und bei dieser Krise wird es keinen Bailout geben, es wird uns niemand herauskaufen aus dem Dilemma.

      Die jetzigen Ölpreise sind mittel- bis langfristig betrachtet ein Desaster, mit ihren Folgewirkungen auf Investitionen im EE-Bereich.
      Obamas Konjunkturprogramm sieht gerde mal Ausgaben im Bereich der EE von 15 Mrd. Dollar vor, verteilt auf 2 Jahre, also 7,5 Mrd pro Jahr.
      Das kann man wirklich als homäopathisch bezeichnen, denn bei einem einzigen Windkraft-Offshorefeld ist man schon im Milliarden-Dollar-Bereich. Mit seinen Ankündigungen zu den EE ist Obama als Tiger gestartet und landet jetzt als Bettvorleger.

      Ich werde innerhlb der nächsten 3 Monate ein privates Investitionsprogramm für die energetische Optimierung meines Wohnhauses (2-Familien-Haus) starten. Da ich das Geld nicht verfügbar habe, bediene ich mich eines KFW-Kredits (Prozentsatz derzeit 1,4% für eine 10-jährige Laufzeit für CO2-einsparende Investitionen). Wenn in wenigen Jahren die Inflation deutlich anspringt, ist man weit im negativen Realzinsbereich (was ja positiv ist). Die Zinsen sind bis zum Ende der Laufzeit fix.
      Dazu kommen erhebliche staatliche Zuschüsse für solche Investitionen.
      Wenn man einen KfW-Kredit von 25000 Euro aufnimmt, hat man eine monatliche Belastung von etwa 230 Euro Zins + Tilgung, aber durch die Zuschüsse eine Investitionssumme von etwa 28000 Euro. Damit kommt man schon sehr weit, denn eine Wärmepumpe habe ich ja schon. Jetzt steht Dämmung auf dem Plan.
      Wenn man die eingesparten Kosten dagegenrechnet und eine Energiepreisinflation von realistischerweise mindestens 6% p.a. mit berücksichtigt, lohnt sich die Investition schon im Tilgungszeitraum. In 10 Jahren ist man dann der große Gewinner, weil dann viele, die jetzt den richtigen Zeitpunkt für Investitionen verpasst haben, in kalten Buden sitzen werden, weil sie sich die Heizung kaum noch leisten können. Und weil dann wahrscheinlich auch der Staat pleite ist, wird er sich solche guten Förderkonditionen kaum mehr leisten können.
      Avatar
      schrieb am 28.02.09 14:23:16
      Beitrag Nr. 2.909 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.672.901 von Kostolany4 am 28.02.09 10:49:17... hier ein Link vom Spiegel:

      http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,610455,00.html]

      ...
      Avatar
      schrieb am 28.02.09 17:37:50
      Beitrag Nr. 2.910 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.673.562 von Dantyren am 28.02.09 14:23:16Auch hier nochmal:

      http://www.teleboerse.de/1111673.html

      Ich halte die Aussagen der IEA schon länger für realistisch.

      ;)
      Avatar
      schrieb am 28.02.09 20:16:59
      Beitrag Nr. 2.911 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.674.110 von Urlaub2 am 28.02.09 17:37:50Evonik ist angeblich führend auf dem Gebiet Lithium-Ionen-Batterien.

      Interessanter Bericht im Evonik-Magazin 1/09.

      Das kann man kostenlos abonnieren bei magazin-vertrieb@hoca.de.

      Ich finde es lesenswert.

      ;)

      Fraglich ist, wie lange die Lithium-Vorräte in Bolivien halten, wo die weltweit größten Vorkommen liegen.

      :eek:
      Avatar
      schrieb am 02.03.09 15:02:26
      Beitrag Nr. 2.912 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.673.052 von Triakel am 28.02.09 11:39:22"Ich werde innerhlb der nächsten 3 Monate ein privates Investitionsprogramm für die energetische Optimierung meines Wohnhauses (2-Familien-Haus) starten. "

      Ja, gut so!

      Der Heinberg, den ich grade nochmal durchlese meint auch, dass die Wende zu einer nachhaltigen Energiewirtschaft von jedem einzeln vollzogen werden müsse, indem er seinen individuellen Umgang mit Energie verändert, hin zur Nachhaltigkeit.
      Avatar
      schrieb am 02.03.09 15:09:31
      Beitrag Nr. 2.913 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.672.543 von SLGramann am 28.02.09 08:22:09"Bei der Gelegenheit nochmals mein ceterum censeo: Es ist die Angebot/Nachfrage-Relation, die den Ölpreis prägt, nicht die Spekulation. Allein die Bezinnachfrage in USA hatte im September 2008 um fast eine Million Barrel nachgegeben, während gleichzeitig die Weltförderung deutlich stieg. Was sollte denn sonst mit dem Ölpreis passieren, als ein Zusammenbruch? "

      Ja, so ist es. Weder ist Peak Oil vom Tisch, noch ist es eine reine Bubble gewesen. Vielmehr gilt durch die Rezession weltweit derzeit Nachfrage < Angebot = sinkender Preis.

      So einfach ist das. Zieht die Weltkonjunktur wieder an - wie auch die IEA für 2010 orakelt - so kommt es fast unweigerlich zu neuen Spannungen auf dem Ölmarkt, indem wiederum Nachfrage > Angebot = steigender Preis gilt.

      Dies bedeutet neue Preissprünge, je nach dem wie schnell die Wirtschaft sich erholt und wie weit der Ausbau der Alternativen bis dahin gelungen ist.
      Avatar
      schrieb am 02.03.09 15:20:20
      Beitrag Nr. 2.914 ()
      Ob und wann die Wirtschaft sich erholt, ist in meinen Augen eher fraglich, es ist auch denkbar, dass die derzeitige Extremstkrise, ausgelöst durch verzockte Derivatebillionen, zusammenbrechendes Schuldenschneeballsystem und erstmals erreichte Wachstumsgrenzen (Globalisierung, letztes Jahr temporär verknappendes Öl) derart drastische Auswirkungen hat und sich so lange hinzieht, dass sie nahtlos in die erste echte Peak Oil Krise übergeht.
      Zu den Dimensionen der jetzigen Krise auch der folgende Link:

      http://www.leap2020.eu/GEAB-N-32-ist-angekommen!-4-Quartal-2…
      Avatar
      schrieb am 02.03.09 17:07:02
      Beitrag Nr. 2.915 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.681.583 von Algol am 02.03.09 15:20:20Das ist völlig richtig, Algol.
      Man wird zukünftig die Wirtschafts- und Finanzkrise auf der einen Seite und die Energie- und Wertschöpfungskrise auf der anderen Seite garnicht mehr klar voneinander trennen können, weil die letztere immer die erstere nach sich zieht.
      Es wird sich ablösende Phasen geben, wo entweder die eine oder die andere Art der Krise dominiert.
      Aber wie auch immer: 10 Jahre mit weltwirtschaftlicher Prosperität sind in den nächsten Jahrzehnten wohl auszuschließen.
      Weltwirtschaftliches Wachstum von 1, 2 oder 3 Jahren Dauer führt uns in Zukunft immer schneller an die Grenzen der physischen Grundlagen unserer Wertschöpfung.
      Avatar
      schrieb am 02.03.09 17:50:21
      Beitrag Nr. 2.916 ()
      Öl Richtung 200?

      Samstag, 28. Februar 2009
      Ölpreis bei 200 Dollar
      Die nächste Krise wartet schon
      http://www.n-tv.de/1111671.html
      Avatar
      schrieb am 02.03.09 18:02:36
      Beitrag Nr. 2.917 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.682.722 von Triakel am 02.03.09 17:07:02Ja Triakel,
      so sieht es leider aus. Man darf gespannt sein, wie lange es dauert, bis diese Erkenntnis in die Köpfe sickert.
      Z.Z. versucht man, ein Schuldenproblem mit zusätzlichen Schulden zu bekämpfen, obwohl man das Geld für dringendst notwendige Investitionen in Alternativenergien bräuchte, um die schlimmsten Folgen von Peak Oil abzumildern. Stattdessen versucht man Konsum/Wachstum wieder anzukurbeln, in den USA z.B. durch den Bau neuer Schwimmbäder mittels Konjunkturprogramm, ein selten hanebüchener Schwachsinn, da damit das eigentliche Menschheitsproblem, die begrenzten Ressourcen, noch verschärft wird. Praktisch niemand begreift, dass die Wachstumsgrenzen erreicht, sogar überschritten sind, aber natürlich stellt sich kein Politiker hin und sagt seinen Wählern, stellt euch auf Jobverlust/Verarmung in der 3. Welt gar auf Hungertod ein, denn er will ja nicht zum Teufel geschickt werden.
      So werden die Dinge ihren Lauf nehmen, in Island und verschiedenen osteuropäischen Ländern gab es bereits erste Proteste und Unruhen, die breite Masse wird Sündenböcke suchen und finden. Und in der Tat, die Erkenntnis, dass die Masse selbst (d.h. wir alle) das eigentliche Kernproblem ist, ist relativ unerfreulich...
      Avatar
      schrieb am 03.03.09 14:08:31
      Beitrag Nr. 2.918 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.681.481 von Assetpfleger am 02.03.09 15:09:31Natürlich war Öl eine reine Bubble von GoldmanSachs Gnaden.

      Spekulativ geblasen wie ein Nemax50 Jahre vorher.

      Statt der großen und im Preis gekrönten:laugh: Aufführung von Peak Oil wird es Notverkäufe zu fast jedem Preis geben.

      Der Rest der Geschichte ist seit den 1970ern durch, Grenzen des Wachstum vom Club of Rome, Gruhls geplündertes Planetchen. Was ist geworden:confused:

      So what:confused:

      Hakuna Matata:laugh:
      Avatar
      schrieb am 04.03.09 10:59:35
      Beitrag Nr. 2.919 ()
      Mit dem vorherigen Beitrag werde ich meine Zeit nicht verschwenden,
      aber zur grundsätzlichen Lage vielleicht noch ein minimal positiveres Alternativszenario (also insbesondere @ Triakel):

      http://boerse.ard.de/content.jsp?key=dokument_338082

      Bzgl. Chinas sehe ich tatsächlich die Möglichkeit, dass sie nochmal einen Wirtschaftsaufschwung schaffen, bevor auch da das verknappende Öl die nächste Krise auslöst.
      Sie sind von der reinen Finanzkrise (Derivate/Schulden) kaum betroffen, profitieren aber von den derzeit günstigen Rohstoffpreisen. Allerdings müssen sie den Ausfall ihres wichtigsten Kunden verkraften. Wenn es nicht zu Unruhen wegen der momentan anwachsenden Zahl arbeitsloser Wanderarbeiter kommt, ist es denkbar, dass sie die Lücke, die durch den Nachfragerückgang in den Industriestaaten bei den Rohstoffen entsteht, für sich nutzen können.
      Avatar
      schrieb am 06.03.09 12:03:13
      Beitrag Nr. 2.920 ()
      Ich überarbeite gerade die Szenarien nochmal völlig. Einige Sachen die ich hier geschrieben habe waren ziemlich schlecht formuliert, die Szenarien gar nicht einheitlich.

      Habe mir auch nochmal massig neue Literatur zur Systemtheorie besorgt, die ich grade einarbeite. Demnächst dazu mehr!
      Avatar
      schrieb am 07.03.09 15:39:14
      Beitrag Nr. 2.921 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.714.053 von Assetpfleger am 06.03.09 12:03:13Hi Asset,
      gute Idee. Da können nun auch die konkreten Erfahrungen der letzten Monate einfließen. Zunächst explodiert der Ölpreis bei einer Unterversorgung offenbar, da Öl nunmal elementar wichtig ist. Anschließend führen die dadurch bedingten Kaufkraftverluste zu einer heftigen Wirtschaftskrise, die zu drastischen Nachfrageausfällen führt mit anschließendem Preisverfall.
      Kompliziert und unberechenbar wird das ganze nur durch die parallel auftretende Finanzkrise...

      Die Krise scheint eine derartige Dynamik zu entfalten, dass ich bezweifle, dass wir in nächster Zeit neue Preispeaks beim Öl erleben werden:

      http://www.mmnews.de/index.php/200903072433/MM-News/Finanzkr…
      Avatar
      schrieb am 07.03.09 18:03:51
      Beitrag Nr. 2.922 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.722.035 von Algol am 07.03.09 15:39:14Der Artikel ist weit übertrieben.

      Ich glaube kaum, daß es zu einem Staatsbankrott kommt, zumal auch der IWF mit gedruckten Dollars operiert, die er verleiht (sogenannte Sonderziehungsrechte).

      Selbst eine stark steigende Geldmenge löst noch keine Inflation aus, wenn die Wirtschaft nur verhalten läuft (Japan ist bestes Beispiel).

      Auch kann es bei einer noch schwach laufenden Wirtschaft zu einer Ölkrise kommen, weil der weltweite Ölverbrauch nur geringfügig gefallen ist.

      Insofern sind gute Ölaktien eine hervorragende und sichere Geldanlage, wobei man noch die paar Tage abwarten sollte, bis der Dow sein Tief gefunden hat.
      Es sind evtl. auch Bonuszertifikate auf Ölaktien denkbar.

      ;)
      Avatar
      schrieb am 07.03.09 19:38:33
      Beitrag Nr. 2.923 ()
      Staatsbankrott hin, Staatsbankrott her,aus dieser Falle kommt die globalisierte Welt nicht mehr heraus.Nur neue Währungen werden in den meisten Länder die Spirale nach unten vorerst stoppen können.
      Mehr als 3-4 Jahre aus meiner Sicht wird die Spirale sich nicht mehr drehen können dann ist Schicht im Schacht.
      Avatar
      schrieb am 07.03.09 19:51:50
      Beitrag Nr. 2.924 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.722.472 von Urlaub2 am 07.03.09 18:03:51Ich will hier zum Thema "Geld drucken" nochmal was grundsätzliches schreiben.

      Japan druckt zum Beispiel seit Jahren ständig Geld, die Geldmenge ist riesig und die Staatsverschuldung ist hoch.
      Trotzdem gibt es keine Inflation, sondern Deflation, die eher schädlicher ist.

      Die Japaner haben aber 1 Billion Dollar (!) Devisenreserven, was durchaus einen enormen Reichtum darstellt.

      Wo kommen die wohl her ?
      Doch nur von gedruckten Yen, die in Dollar getauscht werden.
      Und zwar in riesigen Mengen.
      Denn die Steuereinnahmen reichen bei weitem nicht, um auch nur die laufenden Staatsausgaben abzudecken.

      Auch in Europa sehe ich überhaupt keine Alternative als Geld zu drucken.

      Inflation kann nur entstehen, wenn es z.B. kein Güterangebot gibt.
      Auch wird Inflation (als Lohn/Preisspirale !) durch das weltweite Überangebot an Gütern und Arbeitskräften (hohe Arbeitslosigkeit !) verhindert.
      Eine Ausnahme würde dann sozusagen "unser Thema" darstellen, nämlich ein stark steigender Ölpreis durch mangelndes Angebot dieses Rohstoffes.

      Ich sehe "Gelddrucken" also als die richtige Methode, um die durch die gierigen Bänker verursachte schwere Krise zu lösen.

      ;)
      Avatar
      schrieb am 07.03.09 20:34:58
      Beitrag Nr. 2.925 ()
      Habt ihr einen Tipp parat, wie ich am besten an einem steigenden Ölpreis partizipieren kann? Bin fest davon überzeugt, dass der Ölpreis kurz- bis mittelfristig wieder steigen wird, bin aber noch unsicher wie ich am besten investiere...

      Indexzertifikat auf Öl? Irgendwas anderes auf Öl? Was? Öl-Aktien? Welche?

      Wäre für Tipps dankbar.
      Avatar
      schrieb am 07.03.09 20:48:26
      Beitrag Nr. 2.926 ()
      wenig Risiko CM5VTT
      hohes Risiko CM7AMV

      Gruß C1;);)
      Avatar
      schrieb am 07.03.09 22:39:34
      Beitrag Nr. 2.927 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.722.757 von Urlaub2 am 07.03.09 19:51:50Japan hat gegenüber den USA den Vorteil, dass sie eine hohe Sparquote haben, der Staat hat sich im Gegensatz zu den Amis bei den eigenen Bürgern (sich selbst) verschuldet. Die hohen Devisenreserven stammen aus dem jahrzehntelangen Leistungsbilanzüberschuss (ein wenig informieren und analysieren vor dem Posten macht Sinn...). Inzwischen sind die Krisensymptome allerdings derart außer Kontrolle, dass auch der japanische Export um fast 50% eingebrochen ist und selbst Japan ein Leistungsbilanzdefizit hat :eek:
      Das Bedrucken von Papier als wirksame Problembewältigung-denk mal drüber nach...
      Avatar
      schrieb am 08.03.09 02:03:12
      Beitrag Nr. 2.928 ()
      Die Lösung des Problems liegt m.E. darin, daß USA und Europa im Gleichschritt viel Geld drucken, und dieses über die Zentralbanken zu fast Null - sagen wir 0,25% - verleiht. In dem Maße, wie die Ausgaben über sehr niedrig verzinste Anleihen abgelöst werden können, kann das Geld wieder eingezogen werden. So läßt sich eine Hyperinflation vermeiden.

      Der Preis dafür ist Verzicht auf Wachstum über 15-20 Jahre. Was solls? Exponentielles Wachstum führt ohnehin früher oder später zum Kollaps. Was soll in einer gesättigten Gesellschaft noch groß wachsen?

      Verbraucher und Firmen brauchen jetzt in erster Linie Liquidität, sie können aber keine hohen Zinsen bezahlen, weil das ihren Bankrott bedeutet. Wenn die EZB es nicht bald begreift, daß der Zins auf 0,25 runter muß, droht Massenarbeitslosigkeit wie in den 30-er Jahren. Diese Witzfigur Trichet sollte jetzt schleunigst zusammen mit dem Papst in Pension gehen, beide sind vom Altersstarrsinn befallen und nicht mehr zurechnungsfähig.
      Avatar
      schrieb am 08.03.09 07:41:22
      Beitrag Nr. 2.929 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.723.351 von Kostolany4 am 08.03.09 02:03:12Hi Kosto,

      Deine Überlegungen zum Wachstum sind naheliegend und absolut zutreffend, zumal seit fast 40 Jahren (Meadows) bekannt ist, dass ewiges Wachstum auf einem begrenzten Planeten ein Ding der Unmöglichkeit ist, gerade auch unter Peak Oil Aspekten.

      Bzgl. des "Geld Druckens" bin ich anderer Ansicht. Es wäre schön, wenn das gigantische Problem auf die Art gelöst werden könnte, aber immer wieder gab es Staatsbankrotte (vor wenigen Jahren z.B. Argentinien), warum haben sie nicht einfach die Druckerpressen angeworfen?
      Diesmal hat das Problem ganz andere Dimensionen. Die Geldmengen gewaltig erhöhen und dabei die Zinsen niedrig halten funktioniert nicht, denn was passiert wenn ein Gut (in dem Fall Geld) im Überfluss vorhanden ist (in Relation zur Gütermenge), es verliert an Wert. Genau das ist bereits der Fall, die Bank of England kauft inzwischen offiziell die eigenen Staatsanleihen auf und Bernanke hat das auch angekündigt, vermutlich tut er es bereits.
      Verkauft wird das als Deflationsbekämpfung (Inflationierung), in Wahrheit ist das der geldpolitische Supergau, zu den niedrigen Zinsen kauft einfach niemand mehr die Staatsanleihen, zumindest bzgl. Großbritanniens kursieren auch bereits Insolvenzgerüchte, die Lage der USA ist im Prinzip noch aussichtsloser.
      Ein weiterer Beleg, Island, warum haben sie nicht einfach Geld gedruckt? Die Währung ist zusammengebrochen, sie haben nun eine hohe, importierte Inflation, Staatsbedienstete bekommen weniger Lohn, Arbeitslosigkeit usw.
      Die vorsichtige Politik der EZB ist eigentlich richtig (immerhin haben sie im Gegensatz zu Amis und Briten noch Spielraum), aber es wird nichts nutzen, dazu sind die Probleme zu groß (allgemein Schulden-+Derivatebombe, Konsumeinbruch deswegen und wg. der Wachstumsgrenzen und zusätzlich speziell wegen der Lage in Ost-,Südeuropa und Irland...).
      Vergessen darf man ferner nicht, dass die Politik des billigen Geldes ein ganz entscheidender Krisenauslöser war.

      Die Ausführungen von Urlaub2 sind im übrigen nicht korrekt. In Simbabwe liegt die Wirtschaft völlig darnieder, trotzdem hat die Politik des Geld Druckens zu extremer Hyperinflation geführt.
      Avatar
      schrieb am 08.03.09 08:46:18
      Beitrag Nr. 2.930 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.723.428 von Algol am 08.03.09 07:41:22Nun gut, ergänzen müßte ich, daß von dem gedruckten Geld möglichst wenig in Umlauf kommen sollte, z.B. kann es nicht schaden, wenn es in Pleitebanken zur Sanierung fließt.

      Ein Land geht pleite, wenn es sich in Fremdwährung verschuldet, z.B. Argentinien in Dollar und Island in Euro.

      In Simbabwe fehlt es am Güterangebot.

      Ich will damit nur sagen, daß das Geld drucken so schlecht nicht ist. Der Bernanke kann die Zinsen wieder anheben, wenn sich Inflation einstellt.

      ;)
      Avatar
      schrieb am 08.03.09 09:57:23
      Beitrag Nr. 2.931 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.723.477 von Urlaub2 am 08.03.09 08:46:18 Bernanke kann die Zinsen wieder anheben, wenn sich Inflation einstellt.

      Bei der Rekordneuverschuldung würde das dem Staatshaushalt endgültig das Genick brechen und das Beispiel Großbritanniens zeigt, dass es sowieso nicht funktioniert. ;)
      Avatar
      schrieb am 08.03.09 10:02:38
      Beitrag Nr. 2.932 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.723.568 von Algol am 08.03.09 09:57:23Und wenn erst verstanden wird, dass GB und USA langfristig den Weg Simbabwes gehen, wird es da auch am Güterangebot fehlen, weil niemand mehr Pfund oder Dollars akzeptiert, wenn sie beliebig gedruckt werden...
      Avatar
      schrieb am 08.03.09 10:09:18
      Beitrag Nr. 2.933 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.723.477 von Urlaub2 am 08.03.09 08:46:18Nun gut, ergänzen müßte ich, daß von dem gedruckten Geld möglichst wenig in Umlauf kommen sollte, z.B. kann es nicht schaden, wenn es in Pleitebanken zur Sanierung fließt.

      Das kann nur die Theorie eines BWL-ers sein.
      Avatar
      schrieb am 08.03.09 13:15:41
      Beitrag Nr. 2.934 ()
      Mal wieder eine interessante Grafik aus einem Artikel bei TOD. Man sieht die Graphen der Produktionskosten, der Preise und der Bohraktivitäten in Bezug auf Erdgas in den USA.




      -----------------

      Die Graphik ist leider ziemlich groß, aber ich hoffe, WO zeigt sie trotzdem richtig an.

      Hier der Link zum Artikel:

      http://www.theoildrum.com/node/5169

      ------------------

      Die gegenwärtige Situation ist bemerkenswert. Aufgrund der Weltwirtschaftskrise ist die Nachfrage stark gefallen und die Preise sind soweit zusammengebrochen, dass sie die Förderkosten ganz klar nicht mehr decken. In der Folge brechen jetzt auch die Bohraktivitäten ein. Das heißt, dass der Nachfragezerstörung nunmehr - mit erheblicher Zeitverzögerung - eine Angebotszerstörung auf dem Fuße folgen wird. Einen deutlichen Einbruch der Gasförderung in USA in diesem und vor allem im nächsten Jahr kann man wohl unterstellen. Die EIA-Daten werden es zeigen...

      Der Autor des Artikels geht übrigens aufgrund der einsetzenden Angebotszerstörung von einem Anziehen der Erdgaspreise in USA im Jahre 2010 aus.

      Beim Öl ist die Situation gar nicht so unähnlich imho. Nur ist die Reaktionszeit dort - aus geologischen, politischen und wirtschaftlichen Gründen - länger und die Angebotszerstörung wird nicht so drastisch sein imho, weil nur ein verhältnismäßig kleiner Teil der Weltölförderung in der Nähe der Grenzkosten arbeitet.
      Avatar
      schrieb am 08.03.09 17:20:04
      Beitrag Nr. 2.935 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.722.870 von bankworka am 07.03.09 20:34:58guck dir doch mal den optionsschein CM1RKE an , da kann man eigentlich nicht viel falsch machen, oder ?
      Avatar
      schrieb am 09.03.09 08:30:57
      Beitrag Nr. 2.936 ()
      Hier nochmal (wen es off topic interessiert) ein Link zum diskutierten Thema wirtschaftliche Lage und "Geld Drucken". Alles recht plausibel, nur im letzten Punkt irrt der Wirtschaftsprofessor, die schrumpfende Bevölkerung in Europa ist zwar rein wirtschaftlich betrachtet ein großes Problem, angesichts der begrenzten Ressourcen auf einem endlichen Planeten aber absolut notwendig. Homo "sapiens" steckt nicht nur in der Finanzfalle, sondern noch folgenreicher in der Wachstumsfalle:

      http://www.manager-magazin.de/magazin/artikel/0,2828,603068,…
      Avatar
      schrieb am 09.03.09 09:56:34
      Beitrag Nr. 2.937 ()
      Danke für den interessanten Artikel.

      Ob sich der Euroraum es leisten kann, sich nicht durch die Notenpresse zu entschulden im Gegensatz zu den USA, wage ich aber zu bezweifeln.

      ;)
      Avatar
      schrieb am 09.03.09 13:16:01
      Beitrag Nr. 2.938 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.724.990 von biosuntommy am 08.03.09 17:20:04Nicht viel falsch machen? Der Schein ist nur knapp im Geld (Break even ist erst bei 54 Euro Oelpreis) und hat eine Restlaufzeit von nur 8 Monaten (5.11.2009)? Da ist die Chance auf den Totalverlust recht hoch. Dann doch sehr viel lieber Zertifikate mit unbegrenzter Laufzeit.

      Lukanga
      Avatar
      schrieb am 09.03.09 14:32:39
      Beitrag Nr. 2.939 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.728.464 von lukanga am 09.03.09 13:16:01Ja dazu tendiere ich derzeit auch. Habe mir schon das Indexzertifikat DB3DNA rausgesucht. Vom Prinzip sind mir die Produkte auch alle klar, die habe ich durchaus verstanden.

      Das einzige was mich beim Öl irritiert, dass viele Produkte unterschiedliche Underlyings haben und es ja unterschiedliche Ölpreise gibt. Ich kenne Brent und WTI. Heute ist der Brent-Preis ja bisher über 4 Prozent gefallen. Das DB3DNA-Zertifikat sank allerdings "nur" um 2,x Prozent. Bildet das nicht den genauen Brent-Preis ab? Komischerweise nennt sich das Underlying des Zertifikats ja auch ICE Brent ... hat das ICE irgendwas zu bedeuten?

      Wäre über Hilfestellungen dankbar!
      Avatar
      schrieb am 09.03.09 21:22:16
      Beitrag Nr. 2.940 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.728.464 von lukanga am 09.03.09 13:16:01wer hätte vor 18 monaten gedacht das der dax von über 8 auf 3000 fällt ? wer hätte gedacht das öl auf 140 steigt und danach auf knapp über 30 fällt ? auf jeden fall nicht die mehrheit der anleger. wer glaubt heute das öl in den nächsten 6 monaten richtung 70 dollar steigt ? auf jeden fall nicht die mehrheit der anleger. ich aber. habe hier in den letzten jahren insgesamt viel spott und hohn für meine antizyklischen darstellungen erhalten, komischerweise kaum nachträglich irgendwelche kommentare. deswegen kann ich mit einem break even point von 54 bei cm1rke gut leben, ist er doch im wert schon um über 20 % gestiegen für mich.
      p.s. wer glaubt das der dax auf unter 3000 fällt ? ( und die rohstoffpreise trotzdem steigen ? ) charmanter gedanke , oder ?!
      Avatar
      schrieb am 10.03.09 00:43:30
      Beitrag Nr. 2.941 ()
      Deine Meinung zum Oelpreisverlauf lasse ich Dir gerne. Ich halte sie fuer ein durchaus moegliches Szenario. Aber drauf wetten, dass es genau so kommt und das in ziemlich genau 8 Monaten, wuerde ich nicht. "Nichts falsch machen" habe ich verstanden im Sinn von "da kann doch nicht viel schiefgehen". Das kann es aber doch (muss aber keinesfalls). Insofern viel Glueck mit Deinem Zock, sei Dir aber der grossen Risiken bewusst.

      Lukanga
      Avatar
      schrieb am 10.03.09 09:33:07
      Beitrag Nr. 2.942 ()
      Also ich rate aus Prinzip von Open End Zertifikaten ab, da sie durch Rollverluste mit der Zeit immer weniger Wert sind. Bei einem gleichbleibenden Ölpreis macht man dann trotzdem Verluste. Dann lieber ein Zertifikat, was eine sehr lange Laufzeit hat. Das Zertifikat mit der WKN SG0JPX ist ein Beispiel dafür. Es läuft erst am 12.11.2010 ab. Bis dahin glaube ich dürfte der Ölpreis wieder etwas höher liegen. Was allerdings auffällig ist, dass die Banken momentan viel weniger Tracker-Zertifikate mit langen Laufzeiten anbieten. :rolleyes:
      Avatar
      schrieb am 10.03.09 17:15:17
      Beitrag Nr. 2.943 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.732.563 von biosuntommy am 09.03.09 21:22:16Es ist jedenfalls auffällig, wie systematisch sich der Ölpreis an der 40 hält, sie als Boden nützt.

      Irgendwelche Mechanismen müssen Öl dort nach unten absichern. Eine Nachfragerehöhung kybernetischer Art sehe ich da nicht, denn die Wirtschaft gleitet eher noch weiter in die Rezession derzeit.

      Wenn aber trotzdem Öl nach unten nicht weiter rutscht, könnte man dies in einer gewissen Logik als Beleg nehmen, dass es eben nicht sooo viel Überkapazität gibt. Das Angebot kann jederzeit verknappt werden, etwa durch die Opec, weshalb Angebotsüberhänge keinen Bestand haben und der Preis nicht mehr deutlich fallen wird. Den Tiefstand der nächsten 5 Jahre dürften wir somit schon gesehen haben.
      Avatar
      schrieb am 14.03.09 10:54:27
      Beitrag Nr. 2.944 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.738.845 von Assetpfleger am 10.03.09 17:15:17
      Irgendwelche Mechanismen müssen Öl dort nach unten absichern. Eine Nachfragerehöhung kybernetischer Art sehe ich da nicht, denn die Wirtschaft gleitet eher noch weiter in die Rezession derzeit.


      Ja, so ist es. Und der wesentliche Mechanismus heißt OPEC, deren Förderkürzungen nicht nur Propagandageschwafel waren, sondern tatsächlich umgesetzt werden - durchaus ungewöhnlich für die OPEC.

      Laut IEA liegt die Ölproduktion nunmehr 3,4 Mio. Barrel unter dem Stand vom vorigen Jahr! Damit sind Angebot und Nachfrage weitgehend ausbalanciert - und das hat die OPEC getan.

      Die Daten sind vom 13.03.2009:

      Zum Angebot:

      Global oil supply in February is estimated at 83.9 mb/d, down 1.0 mb/d month-on-month and 3.4 mb/d year-on-year. OPEC crude supply, at 28.0 mb/d, was down 1.1 mb/d from January.

      Zur Nachfrage:

      Forecast global oil demand for 2009 is revised down slightly to 84.4 mb/d, -1.5% or -1.2 mb/d year-on-year

      Aus PeakOil-Sicht fällt das auf:

      Non-OPEC supply growth for 2009 is revised down by 380 kb/d to zero, following a reappraisal of ongoing problems at Azerbaijan’s ACG fields.


      Die Anzeichen verdichten sich mehr und mehr, dass die Weltölproduktion außerhalb der OPEC ihren Peak mehr oder weniger erreicht hat. Das Zurückfahren von Explorationsinvestitionen aufgrund der derzeit relativ niedrigen Preise - die für eine Weltwirtschaftskrise in Wahrheit exorbitant hoch sind! - wird die Situation in den nächsten Jahren weiter verschärfen.

      Auf der anderen Seite hat die OPEC derzeit wohl wieder eine reale(!) Spare-Kapazität von 3 bis 4 Mio. Barrel pro Tag. Bevor die Nachfrage nicht wieder auf 87 Mio. Barrel oder mehr steigt, sehe ich keine neue Preisexplosion. Andererseits hat die OPEC jetzt wieder die Macht über den Preis, da der Rest der Welt am Limit fördert. Und die OPEC wird wohl binnen Jahresfrist eher 70 als 40 Dollar sehen wollen. Ob sie das so fein gesteuert bekommen?
      Avatar
      schrieb am 14.03.09 17:27:18
      Beitrag Nr. 2.945 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.766.629 von SLGramann am 14.03.09 10:54:27Hier noch eine eindrucksvolle Grafik dazu. Man beachte, wie die Weltölförderung im Sommer 2008 ihren Höhepunkt bei 87 Mio. Barrel hatte. Dann begann der Zusammenbruch der Weltwirtschaft. Im September ging Lehmann Pleite und die Nachfrage brach ein. Der Ölpreis stürzte ab, weil das höchste Ölangebot aller Zeiten auf eine sehr viel geringere Nachfrage stieß. Mittlerweile ist wieder ein Gleichgewichtszustand erreicht, der zur Zeit aber weder auf einem Anziehen der Nachfrage, noch auf einem aus geologischen oder wirtschaftlichen Gründen sinkenden Angebot beruht, sondern allein dem politischen Wollen der OPEC entspricht (politischer Angebotsrückgang). Ich bin aber überzeugt, dass geologische und wirtschaftliche Gründe die Weltölförderung in den nächsten Jahren bremsen werden - aber eben mit Zeitverzögerung.

      Avatar
      schrieb am 14.03.09 20:05:37
      Beitrag Nr. 2.946 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.767.724 von SLGramann am 14.03.09 17:27:18Danke Dir für die Graphik. ich habe die ganze Kybernetikgeschichte und die Szenarien noch mal überarbeitet.

      Eine wichtige Schlussfolgerung stützt deine Analysen zur Opec:

      "Nach oben wird der Ölpreis durch die Nachfrage reguliert, nach unten durch das Angebot."

      Wie jeder Merksatz kennt auch dieser Ausnahmen ist aber eine gute Orientierung. Das Angebot ist nach oben hin einfach nicht flexibel genug, die Nachfrage kann auch in tiefen Preisbereichen nicht anspringen, wenn die Wirtschaft lahmt.
      Avatar
      schrieb am 15.03.09 07:38:07
      Beitrag Nr. 2.947 ()
      Durch Zufall schaute ich mir mal die [urlTabellen und Grafiken]http://de.wikipedia.org/wiki/Erd%C3%B6l/Tabellen_und_Grafiken[/url] zur Ölförderung auf Wikipedia an und war etwas erstaunt über die dort ausgewiesenen hohen Ölvorräte von 1200 Mrd. Barrel (was 163,5 Mrd. t entspricht).

      Dabei ist Ölsand (Kanada, Venezuela) noch nicht einmal enthalten !


      Land - Reserven (2007) in Mio. t

      1. Saudi-Arabien 35.946
      2. Iran 18.830
      3. Irak 15.646
      4. Kuwait 13.810
      5. VAE 13.306
      6. Venezuela 11.841
      7. Russland 10.297
      8. Libyen 5.641
      9. Nigeria 4.925
      10. Kasachstan 4.780
      11. USA 4.000
      12. China 2.109
      13. Katar 2.069
      14. Brasilien 1.714
      15. Mexiko 1.660
      16. Algerien 1.660
      17. Aserbaidschan 1.330
      18. Angola 1.229
      19. Norwegen 1.012
      20. Sudan 871
      ........................
      54. Deutschland 37
      Welt 163.524

      Die förderfähigen Reserven wurden von der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) im Jahre 2007 auf weltweit 163,5 Milliarden Tonnen geschätzt. Davon entfielen 22,0 % auf Saudi-Arabien, 11,5 % auf den Iran und 9,6 % auf den Irak. 2007 wurden weltweit 3,95 Milliarden Tonnen Erdöl verbraucht. Den größten Anteil am Verbrauch hatten die USA mit 23,9 %, die Volksrepublik China mit 9,3 % und Japan mit 5,8 %.

      Die statische Reichweite ergibt sich damit zu 41,4 Jahren, und das ohne die arktischen Reserven und die Ölsände in Kanada und im Orinoco-Becken, die jeweils mit 24 Mrd. t oder 175 Gb angegeben werden.

      Könnte das Öl dann vielleicht doch noch 3 Generationen locker reichen, wenn die OECD-Staaten z.B. ihren Verbrauch halbieren ? (derzeit 47 mb/d)

      Dann steigt die statische Reichweite nämlich schon auf 57,5 Jahre, wenn man die Ölsände Kanadas und Venezuelas mitrechnet, auf 74,4 Jahre, kommen die arktischen Reserven hinzu, sind wir gleich bei 90-100 Jahren.

      Es könnte tatsächlich sein, daß die Panikmache vom Ende des Öls übertrieben war. Was nicht heißt, daß ein politisches Umdenken stattfinden muß, um den Verbrauch drastisch zu senken.

      Weitere Statistiken zum Öl siehe [urlhier]http://www.bgr.bund.de/cln_092/nn_322848/DE/Themen/Energie/Erdoel/erdoel__node.html?__nnn=true[/url]
      Avatar
      schrieb am 15.03.09 09:10:42
      Beitrag Nr. 2.948 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.768.728 von Kostolany4 am 15.03.09 07:38:07da war bestimmt viel Panikmache im Spiel

      nach meiner Meinung ist erdgas die Zukunft und davon gibts genug
      Avatar
      schrieb am 15.03.09 11:39:49
      Beitrag Nr. 2.949 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.768.728 von Kostolany4 am 15.03.09 07:38:07
      Kosto,

      ich gehe davon aus, dass die BGR die Reserve-Zahlen der OPEC-Länder unkritisch übernommen hat, die ja in den 80ern diese wundersame, schlagartige Vermehrung erfahren haben. Die "Peak-Oil-Szene" bereinigt zumeist diese Daten und kommt dann so auf 800 bis 900 Gigabarrel, statt auf 1.200.

      Ich bin mir da gar nicht sicher, wer recht hat. Zum einen war die Reserveerhöhung in den 80ern natürlich rein politisch motiviert. Damals waren die OPEC-Zahlen einfach nur grober Unsinn. Mittlerweile hat aber, nach meinem unmaßgeblichen Eindruck, die Technologie möglicherweise "nachgearbeitet" und die Reserven tatsächlich erhöht, weil heute scheinbar wesentlich mehr Öl aus den Lagerstätten geholt werden kann, als vor einigen Jahrzehnten geschätzt worden ist. Und das scheint insbesondere für den mittleren Osten zu gelten.

      Das bedeutet aber nicht, dass Peak Oil dadurch entschärft wird. Denn die maximale Förderleistung pro Tag der Gigantenfelder des mittleren Ostens wird dadurch nicht signifikant beeinflusst - es wird nur über einen längeren Zeitraum mehr Öl aus dem Boden geholt werden können (ich denke bspw., dass der Ghawar-Komplex auch in 100 Jahren noch fördern wird - nur eben mit einer sehr, sehr viel kleineren Förderrate).

      Es kommt also wirklich sehr auf die Entwicklung der Nachfrage an. Diese ist - trotz kleiner Rückschläge wie gerade jetzt - über die Jahrzehnte beständig gestiegen, was aufgrund der Entwicklung der Welt auch ganz logisch ist (Bevölkerungswachstum, Wirtschaftswachstum, Industrialisierung, Wachstum des Transports und des Verkehrs).

      Sicher können die entwickelten Länder beim Ölverbrauch sparen (insbesondere USA) - aber 50% ist schon eine gewagte Forderung. Ich würde sagen, dass eine Stagnation schon viel ist, wenn die Gesellschaften nicht konsequent auf Erneuerbare Energien umschwenken.

      Aber was ist mit China, Indien und eines Tages Afrika?

      Mal ein paar Zahlen zum Ölverbrauch pro Kopf in Tonnen pro Jahr:

      ein US-Amerkaner: 3,1
      ein Deutscher: 1,5
      ein Japaner: 1,8
      ein Chinese: 0,3
      ein Inder: 0,1

      (Quelle: BP, FAZ, Daten von 2007)

      Wenn China eines Tages auf den deutschen Verbrauch kommt (vom US-Vorbild reden wir ja gar nicht...), dann werden sie ihren Ölverbrauch um den Faktor 5 auf ca. 35 Milliarden Barrel pro Tag steigern. Allein das wären zusätzliche 28 Milliarden Barrel Ölnachfrage (3x Saudi-Arabien).

      Indien benötigt sehr langfristig wohl wesentlich mehr Öl als China, weil dort die Bevölkerung wächst. Da kommen sicher noch mal 30 bis 40 Milliarden Barrel zusätzliche Nachfrage her.

      Klar, das ist derzeit alles ferne Zukunft, weil diese Länder erst in 30 bis 50 Jahren auf unserem heutigen Stand sein können - und auch nur dann, wenn nichts schief geht.

      Klar ist aber, dass die Industrialisierung der Entwicklungsländer nicht auf dem Rohstoff Öl beruhen kann, wie es bei uns der Fall war. Sie und wir alle müssen einen anderen Weg finden. Im Moment machen sie aber unseren Weg zum Wohlstand 1 : 1 nach und das wird in ein Desaster führen. Mutter Erde kann einfach nicht mehr...
      Avatar
      schrieb am 15.03.09 17:03:39
      Beitrag Nr. 2.950 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.769.089 von SLGramann am 15.03.09 11:39:49 Die "Peak-Oil-Szene" bereinigt zumeist diese Daten und kommt dann so auf 800 bis 900 Gigabarrel, statt auf 1.200.

      Da hast du recht. Mir ist gerade eingefallen, daß Kuwait selbst seine Reserven von 96 auf 48 GB korrigiert hat, und in dem Papier sind immer noch 101 GB angegeben. Die Mitte (1000GB) wird es wohl sein.

      Das bedeutet aber nicht, dass Peak Oil dadurch entschärft wird.

      Das habe ich nicht behauptet. Peak Oil findet statt, aber der Abstieg geht wahrscheinlich langsam vonstatten. Das Plateau könnte auch sehr breit werden.

      Es kommt also wirklich sehr auf die Entwicklung der Nachfrage an.

      Ich gehe davon aus, daß die Nachfrage sich nicht mehr exorbitant entwickeln wird. Die weltweite Wirtschaftskrise wird auch ein Umdenken herbeiführen, vor allem wird man erkennen, daß die Arbeitslosenheere mit der Erzeugung von EE am besten von der Straße wegzubekommen sind.

      Sicher können die entwickelten Länder beim Ölverbrauch sparen (insbesondere USA) - aber 50% ist schon eine gewagte Forderung.

      Für die 50% gebe ich den OECD-Staaten durchaus 20 Jahre Zeit. Das wird möglich sein (muß!)

      Aber was ist mit China, Indien und eines Tages Afrika?

      Diese Staaten werden sich von vorneherein nicht mehr nach dem OECD-Muster entwickeln. Sie werden sofort auf Biomasse, Solarenergie, Geothermie usw. setzen. Anders geht es garnicht.

      Wenn China eines Tages auf den deutschen Verbrauch kommt, dann werden sie ihren Ölverbrauch um den Faktor 5 auf ca. 35 Milliarden Barrel pro Tag steigern.

      Wird nicht passieren, da nicht möglich. So viel Öl ist weder bezahlbar noch überhaupt vorhanden. Indien und Afrika dito.

      China und Indien wird genau den Weg gehen (müssen), den das kleine burgenländische Städtchen Güssing bereits realisiert hat. Güssing ist bereits energetisch autark und hat als ehemalig eines der ärmsten Dörfer Österreichs eine Nische zum Überleben gesucht. Sie hatten praktisch keine Betriebe aber viel Wald. Der Bürgermeister und ein paar findige Bürger hatten die zündende Idee, aus dem Holz, das im Wald verrottete, Energie zu gewinnen. Gesagt, getan. Sie erzeugen heute ihre Wärme zu fast 100% und ihren Strombedarf zu 120% aus Holz und Biomasse und schafften zugleich viele sichere Arbeitsplätze.

      Die ganze Welt wird dieses Modell kopieren, sobald die zuständigen Politiker das begreifen, nur eine Zeitfrage. Sie können jetzt nicht mehr sagen es geht nicht! Auch die Güssinger wurden zu Beginn verspottet, auch von den hochprofessuralen Wissenschaftlern in Wien.

      Wir wissen doch wie es läuft....

      „Eine jede neue Idee durchläuft bis zu ihrer Anerkennung drei Stufen: Zuerst wird sie als lächerlich denunziert, sodann vehement bekämpft, um dann letztlich von jedermann als selbstverständlich bezeichnet zu werden.“ Arthur Schopenhauer

      [urlDieses Filmchen über Güssing (22 Min) ist ein Muß ! (anklicken)]http://atv.at/contentset/17158/97047[/url]
      Avatar
      schrieb am 15.03.09 19:04:44
      Beitrag Nr. 2.951 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.738.845 von Assetpfleger am 10.03.09 17:15:17Hallo zusammen
      Ich denke man wird in der nächsten Zeit einen gleichbleibenen Ölpreis sehen. Ich bin nun auf der Suche nach einem Produkt welches ich monatlich mit kleinen Beträgen kaufen kann.
      Kann mir da jemand Produkte empfehlen die täglich handelbar und 1 zu 1 am Ölpreis gebunden sind?
      Würde mich freuen wenn ich hier ein paar Tipps bekommen würde.
      Sehe solch eine Anlage längerfristig auf einige Jahre und nicht kurzzeitig zum zocken.

      Grüße und schon mal Danke für Tipps

      D&D
      Avatar
      schrieb am 16.03.09 10:02:46
      Beitrag Nr. 2.952 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.768.728 von Kostolany4 am 15.03.09 07:38:07Könnte das Öl dann vielleicht doch noch 3 Generationen locker reichen, wenn die OECD-Staaten z.B. ihren Verbrauch halbieren ?

      Oje, Kosto,
      jetzt machst Du schon die gleichen Denkfehler wie die Öl-reicht-noch-zig-Jahre-Gemeinde und deren statische Reichweite-Betrachtung.

      1. nichts auf der Welt ist statisch, weder die Weltbevölkerung, noch der Ölverbrauch.
      2. wird jede Nettoenergieausbeute ausgeblendet.
      3. jeder überproportionale Rückgang der Weltölexportmenge im Verhältnis zur Fördermenge wird ausgeblendet
      4. statische Reichweiten gehen davon aus, dass die Förderung bis zum Endpunkt stabil gehalten werden kann und dann plötzlich von 100% auf 0% runtergeht. Daraus wird geschlussfolgert, dass die Fördermenge noch soundsolange "reicht".
      5. es wird ausgeblendet, dass die letzten 10 bis 20% der verbleibenden Ölmenge vermutlich NIE gefördert werden, weil der Energieeinsatz für die Förderung dieser am schwersten zu gewinnenden Ölvorkommen dermaßen riesig wird, dass er zu keinem Ölpreis der Welt profitabel sein könnte (kleinere Tiefseevorkommen, tiefliegende Ölsandvorkommen mit Konzentrationen unter 5%, abgelegene kleinere Ölfelder usw.)
      6. die ganz offensichtlich interessengesteuerten Reserveangaben der OPEC und anderer Ölförderländer und Firmen wird unkritisch einfach zugrunde gelegt.

      Die jetzige Krise hat freilich dazu geführt, dass auch ich meine Annahmen neu justiert habe.
      Ich gehe , eine mehrjährige weltwirtschaftliche Depression vorrausgesetzt, von einem beginnen Ölmangel auf den Weltölexportmärkten (natülich nicht in Kuwait usw.) etwa ab dem Jahr 2015/2018 und von einem beginnenden Gasmangel auf den Weltgasexportmärkten (natürlich nicht in Katar usw.) ab dem Jahr 2020/2025 aus.
      Ab dann werden Öl und Gas nicht mehr "reichen", weil auch eine Maximalförderung nicht mehr ausreicht, den Bedarf einer jährlich um 80 Millionen wachsenden Anzahl an Menschen zu decken.
      Und da auf der Welt nicht nur nichts statisch ist, sondern auch nichts linear ist, wird diese Verknappung auf den Exportmärkten nicht linear vor sich gehen, sondern Phasen akuter Verknappung mit dadurch ausgelöster wirtschaftlicher Depression werden sich mit relativen Stabilisierungsphasen (freilich auf immer niedrigerem Wertschöpfungsniveau) abwechseln.
      Avatar
      schrieb am 16.03.09 11:08:07
      Beitrag Nr. 2.953 ()
      Die Situation ist äußerst komplex, weil die Menschheit gleichzeitig an etliche Grenzen stößt. Nicht nur durch die brachiale Finanzkrise entstehen Rückkoppelungen, sondern es gibt viele limitierende Faktoren, hier folgt ein weiterer Nebenfaktor:

      http://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/0,1518,613336,00.ht…

      Es ist schwer zu prognostizieren, welche Krise wann die schlimmsten Auswirkungen haben wird und inwieweit die Krisensymptome den verschiedenen Einzelkrisen zuzuordnen sind, relativ sicher vorhersagbar ist lediglich, dass der Menschheit turbulente Zeiten bevorstehen.
      Avatar
      schrieb am 16.03.09 17:06:58
      Beitrag Nr. 2.954 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.770.007 von Kostolany4 am 15.03.09 17:03:39Sehr interessant !

      Aus Holz und Biomasse Biogas zu gewinnen ist vermutlich technisch einfacher und billiger als Bioethanol, woran noch geforscht wird.

      Dieses Biogas kann dann auch an die Stelle von Öl treten.
      Auch das sogenannte "Sun Diesel" ist nichts anderes.

      Bis sich dieses Vorbild von Güssing weltweit durchsetzt, wird es aber sicher bis nach der nächsten Energiekrise (geschätzt 2012/13)
      dauern.

      Peak "all liquids" wird es dann möglicherweise gar nicht mehr geben.

      ;)
      Avatar
      schrieb am 16.03.09 17:11:10
      Beitrag Nr. 2.955 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.776.178 von Urlaub2 am 16.03.09 17:06:58Peak "all liquids" wird es dann möglicherweise gar nicht mehr geben.

      Das ist aber fein. Kein Peak all liquids. Was ja nichts anderes heißt, als Jahrtausende ständiger Steigerung von all liquids.

      Heureka!
      Avatar
      schrieb am 16.03.09 18:02:38
      Beitrag Nr. 2.956 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.776.217 von Triakel am 16.03.09 17:11:10Nein, ich beziehe das nur auf die nächsten Jahre, die man bezüglich Prognosen noch einigermaßen überblicken kann.

      Ich denke, daß danach der Alterungsprozeß richtig verstanden wird (Altern = Krankheit).

      Bei steigender Lebenserwartung und steigendem Wohlstand wird es dann auch mit "all liquids" schwierig.

      ;)
      Avatar
      schrieb am 17.03.09 16:45:05
      Beitrag Nr. 2.957 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.770.007 von Kostolany4 am 15.03.09 17:03:39Hi Kosto,

      zu meiner Ansage, dass in China und Indien etwa 30 bzw. 40 Mrd. mbd Ölnachfrage entstehen würden, wenn sie "unseren Weg" gehen, schreibst Du:

      "Wird nicht passieren, da nicht möglich. So viel Öl ist weder bezahlbar noch überhaupt vorhanden. Indien und Afrika dito."

      Das sehe ich natürlich ganz genauso. Aber man muss sich das wirklich mal mit allen Konsequenzen klarmachen: ES WIRD NICHT PASSIEREN.

      Das heißt nichts anderes, als dass es keine Industrialisierung Chinas, Indiens und des Rests der Welt auf der Basis unserer bisherigen westlichen Wirtschaftsweise geben kann. Eigentümlich ist nun aber, dass genau das trotz faktischer Unmöglichkeit gerade versucht wird. Damit ist eine gigantische Energiekrise zwingend vorgezeichnet, die letztlich nur durch den weltweiten Umstieg zu einer Solaren Weltwirtschaft im Sinne Hermann Scheers überwunden werden kann. Ich fürchte allerdings, wie hier schon oft geschrieben, dass gerade China vorher versuchen wird, das Problem durch Kohle zu lösen, was zumindest diesem Staat gelingen könnte - mit entsprechenden Schäden für die ganze Welt.

      Wie eigentümlich der eingeschlagene fossile Weg ist, zeigen selbst die Daten der "Öloptimisten".

      Die IEA erwartet bis 2030 eine Tagesproduktion von 106,4 Millionen Barrel. Exxon erwartet 108 Mio. Barrel bis 2030. Usw.

      Weder mit 106 noch mit 108 Mio. Barrel kann man China durchindustrialisieren. Also, selbst die Daten der Optimisten rechtfertigen es nicht, für die Zukunft auf die "fossile Karte" zu setzen - und doch wird es getan. Von den Peak-Oilern wollen wir mal ganz schweigen. Manche sehen den Peak ja für 2008.

      Hi Triakel,

      hier mal eine - sehr pessimistische - Grafik, die ein Peak all Liquids für 2008 prognostiziert:




      Ich bin da recht skeptisch, aber ganz abwegig ist so ein Szenario nicht (unabhängig davon, dass wir für die nahe Zukunft eh keine Nachfrage haben, die den Peak überhaupt ausreizen würde).

      Aber die Nachfrage wird über die Jahre wieder anziehen und dann ist die Preisfrage, wo beim Angebot der Deckel ist. 85,5? 88? 95? Keine Ahnung...
      Avatar
      schrieb am 17.03.09 17:43:22
      Beitrag Nr. 2.958 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.784.656 von SLGramann am 17.03.09 16:45:05Ich habe hier mal die IEA-Prognose v o r der Finanzkrise:

      http://omrpublic.iea.org/currentissues/mtomr2007.pdf

      Danach wären 98 MB pro Tag per 2012 vorhanden gewesen. (Seite 5)

      Die sind jetzt natürlich teilweise stillgelegt.

      Die Frage ist, wo hier in der Zukunft der Peak liegt, wobei ich Peak als die tatsächliche maximale Kapazität der Zukunft definiere.
      Denn wenn wir uns Richtung 98 MB zubewegen, wird der nächste starke Preisanstieg in 2013 wieder einen Crash auslösen, was die Kapazitäten wieder senkt.

      Die Graphik in deinem Posting halte ich zwar für Blödsinn.

      Ich stimme aber insofern überein, als es langfristig wohl nicht mehr als 106 oder 108 MB sein werden.

      :eek:
      Avatar
      schrieb am 17.03.09 17:51:10
      Beitrag Nr. 2.959 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.784.656 von SLGramann am 17.03.09 16:45:05Die IEA erwartet bis 2030 eine Tagesproduktion von 106,4 Millionen Barrel.

      Ja und das heisst, sie haben ihre früheren Prognosen von um die 120 Millionen Barrel schon mächtig revidieren müssen.
      Ein Schritt in Richtung der Realität, dass in der Umstellungsphase fossil zu regenerativer Energiewirtschaft Wachstum der Wirtschaft kaum noch möglich ist. Ich erwarte weiterhin ölinduzierte Schrumpfung der Wirtschaft in den 2010 er jahren.
      Avatar
      schrieb am 17.03.09 17:55:52
      Beitrag Nr. 2.960 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.784.656 von SLGramann am 17.03.09 16:45:05Tja, die Rechnung mit Öl, Gas und Energie im Allgemeinen ging bisher für die OECD-Staaten nur deshalb auf, weil Milliarden Menschen quasi energetisch enteignet waren und kaum als Ölkonsumenten auf dem Markt auftraten.
      Diesen Status hat nach meiner Schätzung etwa die Hälfte der Menschheit, also über 3 Milliarden Menschen.
      Werden die sich mit der enrgetischen Enteignung und der weitgehenden Öl-Astinenz auch in der Zukunft abfinden?
      Und was ist mit den fast 2,5 Milliarden Menschen, die in den nächsten Jahrzehnten noch dazukommen? Akzeptieren auch die, Öl- und Energie-Habenichtse zu werden, oder werden diese 3 Milliarden plus 2,5 Milliarden erbittert versuchen, uns Konkurrenz zu machen?
      Was werden die relativ wenigen Öl- und Gasexportländer des Jahres 2030 den Ölhabenichtsen oder Fast-Habenichtsen (also ca. 90% der Menscheit) auf dem Weltmarkt für restmengen zur Verfügung stellen?
      Zumal ja dann auch deren Förderung radikal nach unten rauscht und sich absehen lässt, dass sie sich selbst auf dem Weltmarkt nicht mehr eindecken können, wenn deren Förderung erst einmal unter den Eigenbedarf gerutscht ist?
      Was wird beispielsweise mit der Förderung des kanadischen Ölsandes passieren, wenn immer weniger gehaltvollere und tiefer liegende Teile der Ölsandvorkommen erschlossen werden müssen, weil die lukrativsten Stellen ausgebeutet sind? Und wenn die wichtigste Energiequelle für gewaltigen und ständig steigenden Energieinput der Ölsandförderung und Verarbeitung, nämlich das kanadische Erdgasaufkommen, sich im Laufe der 20er Jahre deutlich reduziert und in den 30er Jahren weitgehend versiegt? (Schon jetzt hat Kanada Peak Gas überschritten).
      Was passiert generell, wenn der notwendige Energieinput für die Förderung eines Barrels Öl, eines Kubikmeters Erdgas und einer Tonne Kohle tendeziell immer höher wird?
      Was passiert mit der auf einer hohen Wertschöpfung und billiger Energie basierenden industriellen Weltwirtschaft, wenn diese Wertschöpfung durch Energieverknappung und drastischen Verteuerung ins Stottern kommt? Hat eine solche dauerhaft ins Straucheln kommende Weltwirtschaft überhaupt noch die Kraft, eine für Milliarden Menschen ausreichende regenerative Energiebasis zu schaffen und die dafür notwendigen Investitionssummen zu erwirtschaften?
      Was passiert mit der Ölinfrastruktur, wenn immer geringere Mengen an Gas und Öl z.B. durch Pipelines befördert werden? Lässt sich diese Infrastruktur dann überhaupt noch in notwendigem Maße aufrecht erhalten?

      Alles Fragen, die in keinem Chart der IEA, der ASPO, eines Simmons oder Campbells ihren Niederschlag finden.
      Charts sind ja sehr anschaulich und können Tendenzen aufzeigen, bilden aber natürlich die Komplexität der Ursache-Wirkungs-Ketten nicht ab.
      Und wir stehen ratlos da mit unseren unbeantwoteten Fragen an die Zukunft, die uns niemand beantwortet..
      Avatar
      schrieb am 17.03.09 20:48:05
      Beitrag Nr. 2.961 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.785.408 von Triakel am 17.03.09 17:55:52Ich wußte gar nicht, daß die IEA den Gasmarkt separat untersucht.

      Wer will, kann sich diesen Riesenschinken mal reinziehen:

      http://www.iea.org/textbase/nppdf/free/2007/Gasmarket2007.pd…

      Biogas (was bei all liquids nicht dabei ist), müßte Defizite dort ausgleichen.

      Möglicherweise wird man langfristig wählen müssen, ob man Essen oder Treibstoffe haben möchte, weil für beide nicht genügend Fläche da sein wird.

      ;)
      Avatar
      schrieb am 18.03.09 08:04:14
      Beitrag Nr. 2.962 ()
      Dieser Artikel fasst so viele Daten in Sachen "Angebotszerstörung" zusammen, dass ich ihn komplett hier rein stelle:

      (Wie schon früher geschrieben - die derzeitigen Ölpreise sind ein Ausdruch der extrem gefallenen Nachfrage. Sie sind indes mittelfristig nicht nachhaltig, weil sie nicht ausreichen, um die Exploration zu refinanzieren. Die Auswirkungen auf das Angebot wird man aber erst mit deutlicher Zeitverzögerung sehen...)


      Topic Report: E&P Capital Expenditure Cutbacks

      by Michele Markey
      Topic Reports
      March 16, 2009

      Because of low oil and gas prices and high development costs, exploration and production companies have slashed their 2009 capital expenditures. This report reviews companies that are curtailing spending and the impact that the cutbacks will have on the industry in the near future.

      The International Energy Agency estimates that about $100 billion of worldwide oil production capacity expansion projects have been cancelled or postponed over the past half year. According to Barclays Capital, oil companies have cut worldwide exploration and production spending by 18 percent so far this year. Deutsche Bank estimates that U.S. energy exploration-and-production spending will drop $22.5 billion this year, a 40-percent, year-on-year decline.

      OPEC members have postponed a total of 35 oil-drilling projects due to the effect of the financial crisis and low crude prices. OPEC Secretary-General Abdalla Salem el-Badri said that most of the projects are on hold for an indefinite period. It is unclear how much capacity the 35 projects would have added.

      Saudi Arabia has cancelled the development of several fields such as the Manifa and Dammam oil field, which would have added about 1 million barrels per day (MMBpd) of capacity. Refinery projects have also been delayed or cancelled while Saudi Aramco reviews cost estimates in the light of the significant weakening of oil prices. Saudi Aramco will consider re-issuing a tender for Manifa's development at a later date, assuming bids from contractors reflect a reduction in raw materials to match lower oil prices.

      China cut its investment in domestic oil and gas exploration by 13.8 percent in the first two months of 2009. Fixed-asset investment in oil and gas drilling dropped to 10.6 billion yuan ($1.5 billion) from a year earlier according to the National Bureau of Statistics. This drop follows the record spending in 2008 which climbed 22 percent over 2007.

      In Canada, investment in mining and oil and gas exploration is projected to fall 26.4 percent in 2009, with the bulk of drop in spending in Alberta and British Columbia. The largest investment slowdown is in the oil-sands projects. New oil-sands projects in Canada require oil prices of about $80 a barrel. Investment is expected to total $13.2 billion this year, down more than 30 percent from last year.

      Enbridge has cancelled its Trailbreaker pipeline project. The company was unable to secure long term contract volume commitments from oil producers. The $278 million pipeline would have had 250,000 barrels per day (Bpd) of capacity by 2012. It was planned to handle the incremental oil output from Canada's oil-sands projects for shipment across Canada to the U.S. East Coast refining markets. The crude also could have been shipped via tanker to refineries on the U.S. Gulf Coast.

      Drilling in the U.S. is down 45 percent from its September peak. Many cutbacks in 2009 are by small and midsize oil producers. Devon Energy is spending $3.5 billion on exploration and production this year, less than half of last year's total. ConocoPhillips is slashing capital spending 18 percent. Marathon Oil has a $5.7 billion capital investment and exploration budget for 2009, down 24 percent from 2008. Hess cut its budget by 27 percent.

      A problem for many exploration and production companies is that they lack liquidity as banks reign in or completely cut credit lines and enforce more conservative lending measures. For example, Chesapeake Energy reduced its exploration-and-development spending through the fourth-quarter 2010 by $3.2 billion (down 17 percent from 2008) due to credit restrictions. Chesapeake has raised capital by selling a 32.5 percent stake in one of its shale gas assets to StatoilHydro.

      Only three of the major integrated oil companies plan to keep exploration and production budgets the same or higher than 2008. Chevron plans to spend $22.8 billion this year to add new sources of oil and expand refineries, keeping its capital budget unchanged. Development of some of the company’s fields has been deferred until construction costs decline and crude prices rise. Chevron said that, due to high costs, it has delayed the start of output at three Nigerian projects that are expected to pump 320,000 barrels of oil equivalent a day, equal to 13 percent of the company’s global production.

      BP plans to keep this year's capital investments in line with 2008 or between $20 billion and $21 billion. BP plans lower spending in refining and marketing while it maintains investment in exploration and production.

      Exxon said it would spend about $29 billion in 2009, a 12 percent increase. Exxon said that its spending would help add new production of about 485,000 Bpd of oil equivalent from nine projects. Most of its exploration and production spending would go toward projects expected to come on line after 2010.
      Conclusion:

      New oil-and-gas projects usually take several years of development before starting commercial production. According to Cambridge Energy Research Associates, the scaleback in exploration and production could reduce future global oil supplies by up to 7.6 MMBpd in five years, or 9 percent of current produ. If demand suddenly comes back as it did in 2003-2004, there could be a resulting shortfall of production and much higher energy prices. The International Energy Agency (IEA) also warns that the credit crisis and project cancellations will lead to no spare crude oil capacity by 2013.

      -----------

      PS: Und das sind alles Zahlen, die von den Öloptimisten und nicht etwa von den Peak-Oilern kommen. Selbst die CERA wird langsam vorsichtig... ;)
      Avatar
      schrieb am 18.03.09 09:15:21
      Beitrag Nr. 2.963 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.787.149 von Urlaub2 am 17.03.09 20:48:05Na, immerhin 1,nochwas Prozent der Treibstoffe weltweit kommen doch schon aus landwirtschaftlichen Produkten. Ist doch gewaltig, stimmt´s? Der gewaltige Energieinput ist natürlich dabei nicht berücksichtigt. Die gewonene Nettoenergiemenge dürfte also bei Null Komma nochwas Prozent unseres Energiebedarfs liegen.
      Dafür lohnt es sich doch echt, zigtausende Quadratkilometer Regenwald zu beseitigen und tropische Moore trockenzulegen mit den entsprechenden riesigen CO2-Emissionen.
      Man sieht also: Biosprit und Biogas retten uns.

      (Nur zur Sicherheit: war absolut satirisch gemeint, aber die Art der Satire, die einem im Hals steckenbleibt.)

      Dass die IEA den Gasmarkt separat untersucht, habe ich nicht geschrieben. Aber Peak Exportgas, insbesondere Peak Exportgas per Pipeline, ist ein ernstes Problem spätestens ab den 20er Jahren, die zusätzlich zum Peak Exportöl auf uns Fast-Habenichtse zukommt.
      Freilich, als Katari könnten wir uns für die nächsten 100 Jahre bequem zurücklehnen. Aber wer von uns ist schon katarischer Staatsbürger?
      Avatar
      schrieb am 18.03.09 14:31:59
      Beitrag Nr. 2.964 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.789.189 von Triakel am 18.03.09 09:15:21Du irrst, das groesste Hindernis des Menschen ist der Mensch selbst. Der mit seinem Argwohn und seiner Gierl alles kontollieren will.


      Der größte Mythos von allen

      Ganz gleich, wen Sie zum Thema Alkoholtreibstoff befragen – fast immer wird der Betreffende aus den Tiefen seines Gedächtnisses die Überzeugung hervorkramen, dass es mehr Energie koste, Alkohol zu erzeugen, als durch den Treibstoff letztlich gewonnen werde. Dabei interessiert es den Befragten nicht, dass er nicht mehr weiß, wo und in welchem Zusammenhang er dies gehört hat oder warum es überhaupt wichtig ist – und genau das kennzeichnet wahrhaft großartige Propaganda.

      Aus meiner Erfahrung weiß ich allerdings, dass die Propaganda der großen Konzerne selten sonderlich einfallsreich ist. Wenn sich etwas als brauchbar erweist, wird es in der nächsten Kampagne in einer anderen Aufmachung einfach wiederverwendet.

      Nehmen wir als Beispiel die anhaltende Diskussion über ERoEI (Energy Returned on Energy Invested), den Energieaufwand im Verhältnis zum Energieertrag. Die ERoEI-Propaganda begann in den 1970er Jahren mit unausgereiften, gefälschten Studien, die von Erdölkonzernen durchgeführt wurden und den Energiehaushalt von Brennereien untersuchen. Die Brennereien erzielten einen derart hohen Gewinn durch alkoholische Getränke, dass sie sich nicht weiter um die Energieeffizienz kümmerten, da diese höchstens ein Prozent vom Verkaufspreis ausmachte. In dem kurzen Zeitraum aber, bis diese Studien als falsch entlarvt wurden, wurde die Energielüge offenbar schon so fest in den Köpfen der Menschen verankert, dass sie wesentlichen Einfluss auf die öffentliche Meinung nahm. Darauf baute die ausgefeiltere Attacke auf, die anschließend folgte.


      Mythos Nr. 1: Die Alkoholproduktion schluckt mehr Energie, als der Alkohol abwirft

      Ein Großteil der Ethanolforschung in den vergangenen 25 Jahren befasste sich mit dem Thema ERoEI, also mit dem Verhältnis zwischen investierter und erzeugter Energie bzw. mit der Energiebilanz. In Anhang A meines Buchs „Alcohol can be a gas!“ wird detailliert beschrieben, inwiefern die öffentliche Diskussion zu diesem Thema von der offensiven Verbreitung der Arbeit und der zahlreichen Studien von Cornell-Professor David Pimentel durch das American Petroleum Institute beherrscht wird. In diesem Anhang wird dargelegt, wie Pimentel wesentliche Berechnungen verdreht, dass er mit Anbaumethoden allgemein nur unzureichend vertraut ist, brasilianische Studien, die ihn widerlegen, einfach ignoriert, die Bedeutung von Nebenprodukten unterschätzt und nicht erkennt, dass diese für eine akkurate Darstellung der Energieeffizienz des Ethanol-Herstellungsprozesses unerlässlich sind. Pimentel steht recht allein da mit seiner Meinung, dass Alkohol eine negative Energiebilanz aufweise – dass Alkohol also weniger Energie erzeugt, als auf seine Herstellung verwendet wird.

      Vielmehr ist es das Erdöl, das eine negative Energiebilanz hat. Weil Erdöl sowohl Rohmaterial als auch Energiequelle für die Herstellung von Benzin ist, ergibt sich ein Wert von minus 20 Prozent. ( Laut meinen Anganben bereits ueber 30 % bei Oel aus Kuwait bis zu Benzin oder Diesel an der Tankstelle und 50% bei Oelsand , tendenz steigend).
      Um dies zu erkennen, braucht es lediglich gesunden Menschenverstand. Ein Teil des Öls wird schon für das Raffinieren und den Transport verbraucht (vom Persischen Golf in die USA legt ein Tanker gut 17.000 Kilometer zurück).

      Dr. Barry Commoner vom Center for the Biology of Natural Systems hat einmal gesagt:

      „Man kann etwas Gutes durchaus auf törichte Weise tun.“ 1

      Einige Pläne zur Massenproduktion von Alkohol beweisen genau dies. Die gründlichste (und nur selten angeführte) Studie zur Energiebilanz stammt von dem Brasilianer Isaias de Carvalho Macedo. Darin zeigt Macedo, dass die Energieeffizienz von Alkohol bei über acht Einheiten pro investierter Energieeinheit liegt – und diese Studie hat allgemeine Gültigkeit und bezieht auch die Eisenerzverhüttung zur Produktion von Stahl für Traktoren ein.2

      Quelle
      http://www.nexus-magazin.de/artikel/lesen/alkohol-als-treibs…

      Trotz allem, halte ich in Europa und Nordamerika Biogas fuer den besseren Ersatztreibstoff fuer Landfahrzeuge, zusammen mit Akkus im Kurzsteckenbereich bis 50 km ( Hybridfrahrzeuge, aufladbar am Stromnetz).
      Avatar
      schrieb am 18.03.09 14:34:01
      Beitrag Nr. 2.965 ()



      Generator in einer Zuckerfabrik. Dieser mit Hilfe von Regierungsanleihen gebaute Generator wird mit Dampf betrieben. Drei Viertel der von ihm erzeugten Elektrizität werden ins öffentliche Stromnetz eingespeist, da die Fabrik nur ein Viertel der Energie verbraucht.
      Avatar
      schrieb am 18.03.09 15:05:45
      Beitrag Nr. 2.966 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.792.353 von Pank24 am 18.03.09 14:31:59@Pank,
      ich bezweifele ja nicht, dass sich mit geigneten Biosprit/Biogas-Technologien und geeigneten Kulturen positive Nettoenergieausbeuten erziehlen lassen (zwischen knapp über EROEI 1 bis etwa max. 4 bei Biogas.
      Im Durchschnitt nicht berauschend, aber immerhin ein Energiegewinn.
      Deine Angaben zum fossilen Öl sind aber nicht richtig.
      Zwar sind die Zeiten vorbei, als sich beipielsweise beim oberfächennahen Öl in Pennsylvania ein EROEI von fast 100 erzielen ließ, aber bei guten konventionellen Feldern sind immer noch EROEI`s von 30 drin, bei unkonventionellen Vorkommen meist unter 10 bis hin zu unter 3 bei Ölsand (kann bei schwächerer Konzentration und tieferer Lage auch unter 1 absinken).
      Avatar
      schrieb am 19.03.09 13:15:18
      Beitrag Nr. 2.967 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.792.737 von Triakel am 18.03.09 15:05:45Das EROEI Spiel ist viel zu verwirrend. Meist das kommt dabei das heraus, was der Auftraggeber will. Kennt man auch bei der Diskusion um Handymasten und Hochspannungsleitungen.

      Zwar sind die Zeiten vorbei, als sich beipielsweise beim oberfächennahen Öl in Pennsylvania ein EROEI von fast 100 erzielen ließ, aber bei guten konventionellen Feldern sind immer noch EROEI`s von 30 drin, bei unkonventionellen Vorkommen meist unter 10 bis hin zu unter 3 bei Ölsand (kann bei schwächerer Konzentration und tieferer Lage auch unter 1 absinken).


      bei der Foerdeung habe ich einen EROEI von 10 und bei Oelsand von 3 . und
      Dann hat aber noch lange kein Benzin, Diesel, Heizoel und das Zeug ist immer noch in Kuwait bzw. Kanada.

      Nach Verarbeitung und Transport bleibt bei Oelsand noch die Haelfte uebrig.
      bei konv. Oel 2/3 (an der Tankstelle).


      Erdgas schneidet besser ab, viel besser.
      Avatar
      schrieb am 20.03.09 18:12:20
      Beitrag Nr. 2.968 ()
      Schon wieder über 50 $ und das bei der weltkonjunkturellen Lage. Ist da was im Busch?
      Avatar
      schrieb am 20.03.09 18:13:35
      Beitrag Nr. 2.969 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.814.458 von Assetpfleger am 20.03.09 18:12:20Die Politik ist es wohl nicht, Obama geht auf Entspannungskurs mit dem Iran.
      Avatar
      schrieb am 21.03.09 15:01:45
      Beitrag Nr. 2.970 ()
      Die Grundlagenlegung für die kommende Angebotszerstörung geht mit voller Kraft weiter - insbesondere in den USA und Gas reagiert natürlich am schnellsten:


      NEW YORK -(Dow Jones)- The number of rigs drilling for oil and natural gas in the U.S. fell this week as producers continued to rein in exploration and production amid months of tumbling energy prices.

      The number of oil and gas rigs fell to 1,085, down 41 from the previous week, according to rig data from oil-field services company Baker Hughes (BHI). The number of gas rigs was down to 857, a drop of 27 rigs from last week, while the oil-rig count dropped by 13 to 215. The rig count includes 13 miscellaneous rigs.

      The number of gas rigs in use peaked at 1,606 in September.

      Natural gas prices have plunged about 70% from summer highs amid robust production from U.S. onshore natural gas fields and shrinking demand. Large industrial consumers have scaled back gas use to cut costs during the recession. In response to falling gas prices, producers such as Chesapeake Energy Corp. ( CHK) and Devon Energy Corp. (DVN) slashed their spending plans and rig counts to curb the flow of new gas supplies into the market.

      The U.S. Energy Information Administration predicted in its most recent short- term energy outlook that natural gas production would peak at 53 billion cubic feet of natural gas a day in early 2009 and decline during the second half of the year
      Avatar
      schrieb am 21.03.09 16:04:24
      Beitrag Nr. 2.971 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.817.714 von SLGramann am 21.03.09 15:01:45Die Grundlagenlegung für die kommende Angebotszerstörung geht mit voller Kraft weiter - insbesondere in den USA

      Ja natürlich. Es fragt sich nur, wie weit Angebot zerstört wird, dass man rel. schnell wieder hochfahren kann, wie zum Beispiel die Förderkürzungen der Opec, hier sollte man eig. eher von Angebotsreduzierung statt Zerstörung reden oder wieweit Angebot zerstört wird, dass man nicht wieder hochfahren kann, wenn etwa Projekte ganz auf Eis gelegt werden oder Firmen sogar pleite gehen.

      Derzeit geschieht vermutlich beides.
      Avatar
      schrieb am 21.03.09 16:16:30
      Beitrag Nr. 2.972 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.817.714 von SLGramann am 21.03.09 15:01:45Wir hatten in Übersichten vor der Finanzkrise (2007) auch per 2012 z.B. noch keinen Peak bei liquid gas.

      Ich denke, daß sich niedrige Energiepreise auf die künftige Versorgung viel stärker auswirken als tatsächlicher "Peak".

      Den Peak "all liqids" kann ich noch nicht sehen.

      Wer traut sich, ein bestimmtes Jahr vorauszusagen ?

      ;)
      Avatar
      schrieb am 21.03.09 17:37:30
      Beitrag Nr. 2.973 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.817.899 von Urlaub2 am 21.03.09 16:16:30Peaks kann man erst im Rückspiegel erkennen.
      Das ist das Heimtückische an Peaks.

      Und da man Peaks im Voraus nicht erkennt, kann man sich bequem zurücklehnen uns sagen: "Bisher ist doch auch alles gut gegangen. Irgendwoher kommt schon eine Lösung".

      Im Finanzwesen haben wir es doch auch geschafft, uns immer etwas Neues einfallen zu lassen: Billionen von Derivaten, und Deriva von Derivaten, und Derivaten von Derivaten von Derivaten....

      So können wir das auch bei der Energie, bei Öl und Gas machen.
      Dann erfinden wir einfach das aus dem Erdinnern sprudelnde abiotische Öl, die kalte und heiße Fusion, die "freie Energie" und andere hübsche Sachen - und schon ist das Problem gelöst.
      Wir müssen nur den Einfallsreichtum aus dem Finanzwesen auf die Energiepolitik übertragen, und schon ist die Rettung nahe.
      Avatar
      schrieb am 22.03.09 18:24:14
      Beitrag Nr. 2.974 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.817.714 von SLGramann am 21.03.09 15:01:45
      Und weiter gehts mit den Auswirkungen der derzeitigen Ölpreise auf die Angebotssituation der nächsten Jahre:

      LONDON (Dow Jones)--Investment and exploration in the U.K. North Sea oil and gas basin could collapse this year because of high costs and a funding drought, said the head of the country's oil and gas industry lobby Thursday.

      Investment could have halved within two years and exploration and appraisal of new reserves in 2009 could fall to a third of the 2008 level, Oil and Gas U.K. Chief Executive Malcolm Webb told a special session of the U.K. parliament's Energy and Climate Change Committee in Aberdeen, Scotland.

      http://www.fxstreet.com/news/forex-news/article.aspx?StoryId…

      Was wir mit Sicherheit sagen können, ist, dass viele "stripper wells" in den USA und Ölsandprojekte in Kanada bei den derzeitigen Ölpreisen nicht rentabel sind.

      Die Nordsee scheint aber auch ein Problem zu sein...

      Fakt ist damit, dass die derzeitigen Ölpreise für einige Mio. Barrel Tagesproduktion mittel- und langfristig nicht ausreichend sind.
      Avatar
      schrieb am 23.03.09 10:33:59
      Beitrag Nr. 2.975 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.820.845 von SLGramann am 22.03.09 18:24:14Das ist richtig, SLGramann.
      Vorteile haben die Ölförderländer/Exporteure, die fast ausschließlich konventionell und aus großen Feldern fördern können, was in erster Linie auf die meisten OPEC-Länder und auf Russland zutrifft. Bei Förder- und Aufbereitungskosten von unter 10 bis 30 Dollar pro Barrel hat man auch bei Ölpreisen von 40 bis 50 Dollar immer noch einen ordentlichen Gewinn. Wenngleich die Luxusausgaben dieser Länder dann natürlich auch gefährdet sind.
      Für den einen bedeutet ein bestimmter Ölpreis einen ordentlichen Gewinn, für den anderen einen satten Verlust.
      Diese Kostendifferenz zwischen konventioneller und unkonventioneller Förderung dürfte sich in Zukunft noch erhöhen.
      Die Kosten für die konventionelle Förderung werden langsam aber stetig steigen, die Kosten für die unkonventionelle ziemlich schnell.
      Insbesondere für die Ölsandgewinnung sehe ich bei tendenziell immer geringeren Ölkonzentrationen und immer tieferen Vorkommen in der weiteren Zukunft (nach 2020) kaum noch eine bedeutende Zukunft - im Sinne einer für den Weltverbrauch signifikanten Menge. Für die Tiefseeförderung gilt ähnliches. Die lukrativsten Felder und Bereiche dieser Vorkommen sind bei diesem Hochkostenöl dann weitgehnd erschöpft. Fast 80% der kanadischen Ölsandvorkommen liegen in einer Tiefe von unter 70 Metern Obergrenze. Und große Teile haben eine Konzentration von unter 5%.
      Da der Energieinput für diese Förderung immer höher wird und pro Energieeinheit in der Zukunft zudem immer teurer, werden große Teile der Ölsandvorkommen, ebenso wie viele kleinere Tiefseevorkommen, NIE ausgebeutet werden. Die Mengenangaben des darin enthaltenen Öls sind rein akademischer Natur.
      Avatar
      schrieb am 23.03.09 18:56:23
      Beitrag Nr. 2.976 ()
      Die CERA sieht in den USA ein Gas-El Dorado. Das ist der optimistischste Ausblick zu diesem Thema, den ich kenne. Ich finde das so außergewöhnlich, dass ich den Text komplett poste (ich schließe mich dem nicht gleich an und die CERA war immer extrem optimistisch - dennoch sitzen da keine Idioten):



      Technology Drives North American Gas Renaissance: New CERA Analysis

      ”Rising to the Challenge” Study Examines North American Gas Supply Outlook

      CAMBRIDGE, Mass.--(BUSINESS WIRE)--North American natural gas is entering a new era in which supply is no longer constrained, according to a new Cambridge Energy Research Associates (CERA) multiclient study, Rising to the Challenge: A Study of North American Gas Supply to 2018. A revolution in technology has unlocked “unconventional” gas resources, dramatically changing the prospects for the market. Demand, rather than supply, will be the challenge for the market going forward, accentuated currently by the economic crisis.

      In Rising to the Challenge, CERA, an IHS Inc. (NYSE: IHS) company, has developed its supply outlook based upon detailed analysis of gas fields and then tested it using its North American gas market modeling capabilities to provide a supply analysis at the play level that is integrated with CERA’s market outlook. The study concludes that the North American natural gas market can now be largely supplied by North American gas production.

      The main driver of supply growth in the years ahead will undoubtedly be unconventional gas production, which has benefited disproportionately from technology. Domestic gas producers explored a variety of technologies to exploit the known unconventional resource base. The success of these efforts became evident in 2007-2008 when production in the lower 48 United States grew rapidly - from a 2007 low of 49.8 billion cubic feet per day (Bcf/d) in February to 56.7 Bcf/d in July 2008, an increase of 6.9 Bcf/d and almost 14 percent in just 17 months.

      This achievement has been realized even as a painful recession has taken hold. Rising to the Challenge concludes that future North American gas production will be limited primarily by demand, which is falling sharply due to the global economic crisis. The market is struggling to absorb existing production – as reflected in the current price trend – rendering new drilling in higher cost areas uneconomic.

      “North American gas production is no longer opportunity constrained,” said one of the authors of Rising to the Challenge, CERA Senior Director Robert Ineson. “Resource-bearing shales and tight sands are extensive, and North America now has a sufficient inventory of drillable prospects to maintain or, if necessary, increase productive capacity for at least the next ten years – even after the current recession becomes a memory.”

      The success of technology in unlocking unconventional resources has meant higher-volume wells. Combined with the effects of the recession, this means that the cost of new gas supplies will be lower for the immediate future. However, as the economy rebounds, key commodity prices will rise again, driving new gas production unit costs up as well. Full cycle unit costs are expected to increase from a weighted average of $4.63 per thousand cubic feet (Mcf) in 2009 to $7.54 per Mcf in 2018.

      Given the increased productivity of unconventional wells, the study concludes that it is not necessary to increase drilling activity to maintain – or increase – production. After years of developing unconventional gas with its long-lived production, in the aggregate, the average decline rate will fall. This means, the study says, that a smaller quantity of new production is required to offset natural production declines. CERA does expect production to increase, with dry gas productive capacity growing from an average of 53.5 Bcf/d in 2009 to 60.6 Bcf/d in 2018 in the lower 48 United States, and from 15.8 Bcf/d in 2009 to 19.6 Bcf/d in 2018 in Canada.

      “The supply renaissance in North America will have global consequences. The development of unconventional gas is reshaping the outlook for natural gas supplies in North America, with far-reaching significance for the industry, consumers, and the global gas business,” added Ineson. “Growing North American production will decrease North America’s need for LNG (liquefied natural gas), triggering changes in projected LNG flows and potentially affecting prices and the viability of projects worldwide.” LNG will remain competitive in North American markets, but will compete more with higher cost conventional supplies than unconventional gas.

      Rising to the Challenge: A Study of North American Gas Supply to 2018 builds on the landmark CERA multiclient study Diminishing Returns: The Cost of North American Gas in an Unconventional Era. To learn more about the study, please visit http://www2.cera.com/rising or contact Ken Downey at kdowney@cera.com.

      CERA is an IHS Inc. (NYSE: IHS) company.

      About CERA (www.cera.com)

      Cambridge Energy Research Associates (CERA), an IHS company, is a leading advisor to energy companies, consumers, financial institutions, technology providers and governments. CERA (www.cera.com) delivers strategic knowledge and independent analysis on energy markets, geopolitics, industry trends, and strategy. CERA is based in Cambridge, MA, and has offices in Bangkok, Beijing, Calgary, Dubai, Johannesburg, Mexico City, Moscow, Mumbai, Oslo, Paris, Rio de Janeiro, San Francisco, Tokyo and Washington, DC.

      About IHS (www.ihs.com)

      IHS (NYSE: IHS) is a leading global source of critical information and insight, dedicated to providing the most complete and trusted data and expertise. IHS product and service solutions span four areas of information that encompass the most important concerns facing global business today: Energy, Product Lifecycle, Security and Environment. It serves customers ranging from governments and multinational companies to smaller companies and technical professionals in more than 180 countries. IHS is celebrating its 50th anniversary in 2009 and employs approximately 3,800 people in 20 countries.
      Avatar
      schrieb am 24.03.09 08:00:01
      Beitrag Nr. 2.977 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.828.415 von SLGramann am 23.03.09 18:56:23In der Tat, sollte man ernst nehmen. Auch wir hier sollten nicht der Versuchung erliegen, nur die Informationen anzunehmen, die unserer Erwartungshaltung entsprechen. Bemerkenswert ist es auf jeden Fall, dass die Gasproduktion in Nordamerika entgegen den Prognosen signifikant angestiegen ist.
      Hat jemand Informationen über die Art der eingesetzten neuen Technologien? Wenn ich es richtig verstehe, ist es damit möglich, bisher unwirtschaftliche Vorkommen zu erschließen?
      Avatar
      schrieb am 24.03.09 11:24:21
      Beitrag Nr. 2.978 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.823.399 von Triakel am 23.03.09 10:33:59
      Hi Triakel,

      das sehe ich auch alles so. Was die OPEC-Länder angeht, würde ich aber ergänzen wollen, dass neben den Luxus-Ausgaben für die jeweilige "Aristokratie", Theokratie, Kleptokratie oder was auch immer viel Geld zum Ruhighalten der schnell wachsenden Bevölkerungen benötigt wird (Man braucht neben der Peitsche ja auch immer das Zuckerbrot...). Diese Ausgaben sind aus politischen Gründen noch dringender, als Ausgaben für die Ölexploration - obschon natürlich ohne Exploration auch diese Ausgaben mittel- und langfristig gar nicht bestreiten lassen... Niedrige Ölpreise werden daher zu erhöhter Staatsverschuldung und/oder sinkender Explorationstätigkeit in den OPEC-Ländern führen - selbst dann, wenn das betriebswirtschaftlich widersinnig ist.

      Zum Ölsand: Hast Du eine konkrete Quelle für Deine Daten (Prozentangaben usw.)?
      Avatar
      schrieb am 24.03.09 12:20:28
      Beitrag Nr. 2.979 ()
      Die letzten Wochen geht Öl von der Stabilsierungsphase bei 40 $ wieder deutlich ins Steigen über.

      Was kann die Erklärung sein? Die Angebostzerstörung durch niedrige Preise ist es wohl nicht, denn diese ist ja auch zum guten Teil eine freiweillige Angebotszurücknahme durch die Opec.


      Angesichts der wirtschaftlichen Probleme weltweit, die ja eine weitere Nachfragezerstörung wahrscheinlich machen müsste der Ölpreis entspannt bleiben.

      Ich sehe hier das Charakteristikum von Märkten als Ursache: man versucht nicht nur die Gegenwart zu handeln, sondern auch schon die Zukunft. Da es derzeit gewisse Anzeichen für ein Abflauen der Bankenkrise gibt, nehmen einige wahrscheinlich schon ein erneutes Wirtschaftswachstum an. Mich interessiert nicht ob sie recht haben, aber dies erklärt die steigenden Ölmärkte, dass die Akteure es glauben.

      Eine Hypothese.
      Avatar
      schrieb am 24.03.09 14:26:00
      Beitrag Nr. 2.980 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.833.108 von SLGramann am 24.03.09 11:24:21Hallo, SLGramann,
      die Prozentzahlen zu Lagertiefen der Ölsände und Konzentrationen habe ich aus verschiedenen Quellen.
      Eine davon ist Heinbergs Buch \"Öl-Ende\", im Fischer-Weltalmanach 2008 war ebenfalls ein Artikel zu dem Thema mit ähnlichen Angaben, in irgendeiner Tageszeitung habe ich letztes Jahr ebenfalls diese Angaben gefunden und nach meiner Erinnerung auch in dem Buch \"Sichere Energie im 21. Jahrhundert\" von Petermann.
      Auch von Campbell habe ich Angaben dazu gelesen.
      Alle Quellen machen ähnliche Prozentangaben.

      Das, was jetzt beim Ölsand abgebaut wird, sind logsicherweise die \"Creme-Schnittchen\" mit Tiefen von 10 bis 30 Metern und Konzentrationen von 8, 10 und mehr Prozent.
      Deshalb ist es auch völlig abwegig, für Ölasand ein EROEI anzugeben.
      Ist dieser Wert unter optimalen Verhältnissen bei oder sogar über 3, kann er bei größerer Tiefe und/oder geringerer Konzentration auch weit unter 1 liegen.
      Avatar
      schrieb am 24.03.09 21:24:47
      Beitrag Nr. 2.981 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.818.114 von Triakel am 21.03.09 17:37:30Billionen von Derivaten, und Deriva von Derivaten, und Derivaten von Derivaten von Derivaten....
      Wir müssen nur den Einfallsreichtum aus dem Finanzwesen auf die Energiepolitik übertragen, und schon ist die Rettung nahe


      Da hätte ich schon eine Idee :Wir könnten doch das schon verbrauchte Öl (ähnlich wie die USA ihre Konsumkredite aus 40 Jahren !) "verbriefen", anschließend derivatisieren und mit einem Hebel von sagen wir mal konservativ 50 aktivieren. das Ganze bringen wir mit AAA an die Börse. Dann müßte es doch noch ein paar Jahre langen, meinst Du nicht?:laugh:
      (Hoffentlich liest hier der Ackermann nicht mit, dieser Vollpfosten bringt das fertig.:cry: )

      Gruß Looe
      Avatar
      schrieb am 26.03.09 12:47:57
      Beitrag Nr. 2.982 ()
      Und weiter gehts in Sachen Angebotszerstörung. Diesmal gehts um den Producer Nr. 1 - Russland, der mit zunehmender Wahrscheinlichkeit seit 2008 im irreversiblen decline ist.

      Ein sehr, sehr spannender Artikel aus dem Wall-Street-Journal:


      By JACOB GRONHOLT-PEDERSEN

      MOSCOW – Oil markets may not be pricing in the extent of dwindling output in the world's biggest producer, Russia, a factor that could buoy prices later this year, traders and analysts said.

      Last week, the Russian government predicted 2009 oil output of 9.68 million barrels a day, a 1.1% annual drop. But a Dow Jones Newswires survey of 12 analysts puts the decline at more than twice that rate, with the most pessimistic predicting a slump of 7%.

      Having plunged to a third of last summer's peak, oil prices have stabilized lately. They remained strong in the past week despite a March 15 decision by the Organization of Petroleum Exporting Countries to leave production quotas unchanged until at least May.

      The market is focused on the possibility that slumping economic growth will hit demand for energy in the world's biggest oil consumers, the U.S. and China.

      But little attention is being given to Russia, where crude-oil output fell last year after a decade of increases. Russian producers pay high taxes, which leave them with limited cash to spend on maintaining fields and bringing new production online. Meanwhile, tight credit markets are slowing the flow of loans to the sector.

      "We believe [Russia] will add to the growing global supply curtailment by the end of 2009, a factor which isn't fully appreciated by the market," said Oswald Clint, an analyst at Sanford C. Bernstein in London.

      This month, the brokerage cut its forecast for Russia's crude production this year to 9.1 million barrels a day, a 7% drop from last year.

      While the Russian government, whose coffers rely on oil revenue, has eased the tax burden somewhat in a bid to stabilize output, it is unlikely to do anything more, despite producer pleas, as the federal budget looks set to post its first deficit in 10 years.

      In early January, Russia's five biggest producers -- OAO Rosneft, OAO Lukoil Holdings, TNK-BP Ltd., OAO Surgutneftegas and OAO Gazprom Neft -- announced an average annual reduction in capital spending of 15% for 2009.

      But analysts said the industry may cut more spending, crimping new production capacity.

      Officials agree that the situation is bleak.

      Producers "may lack funds to support production levels at mature oil fields in West Siberia or to open up new fields in East Siberia and Timan Pechora [in Northern Russia] while also having to deal with the current tax burden," the government said in a statement last week.

      Since 2000, oil companies ramped up production at fields in West Siberia -- the source of most of Russia's oil -- by bringing in new technology.

      But as output from those fields declines, big investments are required to tap new deposits in more difficult-to-access areas.

      Moscow-based Alfa Bank reckons the annual rate of decline in production at Russian oil fields already in operation totals 15% to 17%, compared with a rate of 7% in 1998. The higher rate implies producers would need to bring 1.5 million barrels a day in new output on stream just for production to stay flat.

      "That's just not going to happen," said Alfa's head of research, Ron Smith.

      OPEC also remains unclear about the future of Russian production.

      "The uncertainty over Russian oil supply remains high," OPEC said last week in a statement. At present, the cartel forecasts Russia's daily oil production at 9.65 million barrels in 2009, a notch below the government's official estimate.

      While Russia is responsible for about 20% of non-OPEC oil supply, falling output from other exporters could also influence prices, traders said.

      Last week, the International Energy Agency lowered its forecast for 2009 non-OPEC supply growth to zero, largely due to production problems in the Caspian state of Azerbaijan.

      Merrill Lynch said in a research note that the combination of OPEC's cutting output in recent months and the worsening outlook for non-OPEC production from Russia, Azerbaijan and Norway suggests that "supply availability will be significantly reduced in the second half of the year."

      On Tuesday, crude oil for May delivery on the New York Mercantile Exchange rose $0.18 per barrel, or 0.3%, to $53.98, marking a second consecutive day of gains. It was the highest settlement price since Nov. 28.

      -----------------------------------


      So, da haben wir ja alle aktuellen Probleme versammelt, die wir auch hier immer wieder diskutieren.

      Der decline in den bestehenden Feldern wird hier mit irrsinnigen bis zu 17% angegeben - im Vergleich zu - auch schon hohen - 7% vor 10 Jahren. Wenn das stimmt, bestätigt es die insbesondere von Triakel immer wieder vorgetragene Sorge, dass neue Technologien und aggressive Fördermethoden zu einem maßlosen Absturz der Felder führen.

      Ein extremer decline erfordert um so extremere Explorationsinvestitionen in neue Löcher und Felder. Doch dafür ist eben das Geld nicht mehr da - bei den gefallenen Ölpreisen schon gar nicht mehr.

      Das weitere Problem sind die hohen Steuern, die die Ölunternehmen zu tragen haben, um den russischen Staat zu finanzieren und die natürlich für die Exploration fehlen. Diesen Punkt habe ich hier schon des öfteren betont. Die staatlichen Ölindustrien (OPEC und Russland) können ihre Gewinne eben nicht einfach wieder in Ölprojekte investieren - selbst dann nicht, wenn es sich lohnen würde. Zunächst wird das Geld nämlich für den allgemeinen Staatshaushalt (vom Sozialen bis zum Militär) benötigt - erst dann kann nach Öl gebohrt werden. Bei sinkenden Einnahmen wird das schnell ein riesen Problem.

      In Russland kommt also alles zusammen: Geologie, Ökonomie und Politik - und alles läuft derzeit gegen die Ölförderung. Meine Prognose: In 2010 wird sich der decline in Russland weiter beschleunigen. Russland im deutlichen Förderrückgang wäre definitiv ein großes Problem für diese Welt.
      Avatar
      schrieb am 26.03.09 14:57:55
      Beitrag Nr. 2.983 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.852.695 von SLGramann am 26.03.09 12:47:57Wenn Russland in den irreversiblen Decline geht, also nicht nur wegen geringerer Preis freiwillig weniger fördert, wäre dies höchst relevant.

      Ein weiterer Stein im Gebäude der Weltölförderung würde somit bröckeln und schließlich hängt alles an Saudi-Arabien.

      Dann bleibt nur noch die Frage: "Wann der Wüste das Öl ausgeht?".
      Avatar
      schrieb am 26.03.09 15:08:04
      Beitrag Nr. 2.984 ()
      Exakt, SLGramann.
      Und was würde ein russisches Förderdecline von, sagen wir, 5% für die russischen Öl-Exporte bedeuten? (von temporären Erscheinungen wie einem vorübergehenden krisenbedingten Eigenverbrauchsrückgang mal abgesehen)

      Russland wird im Durchschnitt der nächsten Jahre einen steigenden Eigenverbrauch haben. Wenn dann die Förderung um 5% p.a. fällt, ist eine Absenkung der Exportmenge von 8 bis 10% durchaus nicht unrealistisch.

      Um so mehr gilt das natürlich für Ölexportländer, die, anders als Russland, eine stark steigende Bevölkerungszahl haben.

      Derzeit haben wir weltweit krisenbedingt eine Reservekapazität bei der Ölförderung, die ich mal aus der Hüfte heraus auf fast 10% schätze.
      Diese komfortalble Situation dürfte in wenigen Jahren der Vergangenheit angehören.
      Avatar
      schrieb am 26.03.09 15:21:11
      Beitrag Nr. 2.985 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.854.465 von Triakel am 26.03.09 15:08:04Ergänzung: die Erkenntnis, dass bei Anwendung agressiver sekundärer und tertiärer Fördermethoden der Output nach einer vorübergehenden Steigerung um so stärker sinkt, stammt nicht von mir kleinem Licht, sondern von Leuten wie Simmons und Campbell, die sich damit besser auskennen, als ich.

      Im Überigen ist dieser Fakt bewiesen, beispielsweise durch Cantarell, Samotlor, Yibal oder Sachalin-1.
      In Cantarell kam es zu einem Einbruch des Outputs von 30% in einem Jahr, bei Sachalin-1 von über 30%!!!

      Und da beispielsweise auch Ghawar und Burgan nach allen Regeln der Kunst mit modernsten, agressiven Methoden ausgebeutet werden, ist in absehbarer Zeit ein drastischer Einbruch vorprogrammiert. Die Veteranen-Felder sind ja nun schon seit 6 Jahrzehnten treue Versorger unseres steigenden Öldurstes gewesen.
      Zwar wird durch die Größe und der geologischen Inhomogenität dieser beiden Felder der Rückgang nicht gerade 30% p.a. wie bei Cantarell betragen, aber auch 10 bis 15% p.a. wären schon dramatisch.
      Avatar
      schrieb am 26.03.09 15:32:16
      Beitrag Nr. 2.986 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.854.465 von Triakel am 26.03.09 15:08:04Derzeit haben wir weltweit krisenbedingt eine Reservekapazität bei der Ölförderung, die ich mal aus der Hüfte heraus auf fast 10% schätze.
      Diese komfortalble Situation dürfte in wenigen Jahren der Vergangenheit angehören.


      Ganz genau. Die Kerze wird dabei sogar aus beiden Richtungen abgebrannt:
      1. Der zunehmende Decline.
      2. Die (wieder) wachsende Weltwirtschaft.

      Es ist - zumindest abstrakt gesprochen - ganz einfach. Sobald aus der Situation "Angebot > Nachfrage" wieder die Situation "Angebot < Nachfrage" wird, werden die Ölpreise wieder anfangen zu gallopieren.
      Wann dies genau sein wird, darüber lässt sich trefflich streiten. Alles in allem dürfte es sich aber bloß um wenige Jahre - 2 ? - handeln bis es soweit ist.
      Avatar
      schrieb am 27.03.09 21:55:08
      Beitrag Nr. 2.987 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.854.811 von Assetpfleger am 26.03.09 15:32:16Richtig, ich denke, daß wir die 80 Dollar schon in 2010 wieder sehen, später deutlich mehr.

      Hier noch ein Artikel:

      http://www.aktienboard.com/content/200903/rohoel-startet-jet…

      :eek:
      Avatar
      schrieb am 27.03.09 22:07:12
      Beitrag Nr. 2.988 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.852.695 von SLGramann am 26.03.09 12:47:57Theoretisch gibt es in Rußland allerdings noch riesige Ölvorkommen, z.B. im Nordpolarmeer, wo Gazprom z.B. private Firmen oder AGs mit Lizenzen herausgeekelt hat, aber selber nicht die Milliarden für die Exploration hat.

      ;)
      Avatar
      schrieb am 29.03.09 18:09:08
      Beitrag Nr. 2.989 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.869.786 von Urlaub2 am 27.03.09 22:07:12Theoretisch gibt es in Rußland allerdings noch riesige Ölvorkommen, z.B. im Nordpolarmeer, wo Gazprom z.B. private Firmen oder AGs mit Lizenzen herausgeekelt hat, aber selber nicht die Milliarden für die Exploration hat.

      Riesige Ölvorkommen in Russland sind mir neu, aber selbst wenn zählt nicht nur die Masse an Reserven, sondern auch das Tempo, mit dem man sie fördern kann, die Förderrate eines Landes eben.

      Aus dem gleichen Grund ist Ölsand ja nicht in der Lage den Decline zu kompensieren. Es gibt genug Ölsand für mindestens die nächsten 20 Jahre um damit alleine den Weltölbedarf zu decken. Dieses Potential zu erschließen kostete allerdings soviel, dass eine Förderexpansion nur langsam vonstatten geht. Das sind Milliardenprojekte.

      Zur Zeit scheint man die Förderexpansion auch zurückzufahren. Suncor hat zum Beipeil Förderausweitung gecancelt auf nur noch 3 Mrd. Dollar Investition dafür gekürzt hat. Das bedeutet, dass Angebot wird derzeit nicht schnell genug ausgebaut.
      Avatar
      schrieb am 29.03.09 20:05:35
      Beitrag Nr. 2.990 ()
      Avatar
      schrieb am 30.03.09 14:44:17
      Beitrag Nr. 2.991 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.875.513 von schlangenmeister am 29.03.09 20:05:35Interessante Seite. Das Buch, das da vorgestellt wird wirkt thematisch fast als hätte er den Eingangsaufsatz dieses Threads abgekupfert: Reservendiskussion, Alternativen, Preisbildung, Ölpolitik.

      Auf jeden Fall spannend, ich denke ich werds mir kaufen. Wirkt thematisch weiter gespannt als Campbell oder Leggett, die halt Geologen sind.
      Avatar
      schrieb am 30.03.09 22:00:01
      Beitrag Nr. 2.992 ()
      Dort gibt es auch einen Öl-Newsletter zum Download ("GOB"), ziemlich umfangreich, kostenlos. Ölpreis, Ölmarkt, Ölpolitik...
      Avatar
      schrieb am 30.03.09 22:59:56
      Beitrag Nr. 2.993 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.883.680 von oleum am 30.03.09 22:00:01Richtig, den habe ich hier mal:

      http://www.energycomment.de/page26/download/files/GOB3-pdf.p…

      Ich wollte hier mal die Aufmerksamkeit auf Seite 11 lenken.
      Erstaunlich finde ich, daß auch in 2012 noch keine Mengenprobleme gesehen werden, was auch nur maßvolle Preise bedeuten dürfte.

      ;)
      Avatar
      schrieb am 01.04.09 15:24:44
      Beitrag Nr. 2.994 ()
      Mal ein anderer Gedanke: eigentlich müsste die Abwrackprämie doch den Spritverbrauch der deutschen erhöhen, dank neuer Autos?

      Oder ist das Gegenteil der Fall durch neuere Motoren = weniger Spritverbrauch?
      Avatar
      schrieb am 02.04.09 12:13:24
      Beitrag Nr. 2.995 ()
      Das dominierende Thema beim Öl ist derzeit die Weltrezession. Auch wenn Peak Oil als Problem bestehen bleiebt, kann die Nachfragezerstörung durch Schrumpfwirtschaft zeitweilig den Markt entspannen.

      Um hier einen Überblick über die Meinungen zu bekommen schlage ich ein kleines, langfristiges Tippspiel vor:
      Frage: Wann beginnt die Weltwirtschaft wieder zu wachsen? (Gemient ist ein dauerhaftes Wachstum über mehrere Monate, also nicht bloße ein Ausreißer).

      Mein Tipp: 2011

      Andere Meinungen?
      Avatar
      schrieb am 02.04.09 13:01:54
      Beitrag Nr. 2.996 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.904.879 von Assetpfleger am 02.04.09 12:13:24Die Frage ist, wie man Wachstum definiert.

      Es herrscht ein übertriebener Pessimismus.

      Wenn man sieht, daß die Märzzahlen besser sind als die extrem schlechten Februarzahlen, sind wir jetzt schon im Wachstumsbereich.

      Wir sollten uns lieber darauf konzentrieren, den Ölpreis per Ende 2010 zu tippen.

      Ich fange mal mit 80 Dollar an.

      Die nächste Konjunkturschwäche beginnt, wenn der Ölpreis über 100 Dollar liegt, was ich 2012 sehe.

      ;)
      Avatar
      schrieb am 02.04.09 18:49:35
      Beitrag Nr. 2.997 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.905.359 von Urlaub2 am 02.04.09 13:01:54Ich tippe einfach mal den Ölpreis von 2.April 2034 :

      1753,40 Dollar (kaufkraftbereinigt).

      Eigentlich ist Tipp natürlich sinnlos, weil es den Dollar dann garnicht mehr gibt. Ihr müsst es einfach in das jeweilige regionale Notgeld umrechnen.
      Avatar
      schrieb am 03.04.09 01:18:13
      Beitrag Nr. 2.998 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.905.359 von Urlaub2 am 02.04.09 13:01:54Die Frage ist, wie man Wachstum definiert.

      Na Wachstum/Schrumpfung der Weltwirtschaft in %, wie sonst?:confused:

      Wenn man sieht, daß die Märzzahlen besser sind als die extrem schlechten Februarzahlen, sind wir jetzt schon im Wachstumsbereich.

      So eben nicht. Es gibt zwar Anzeichen für eine gewisse Beruhigung an der Bankenfront, aber das betriftt nicht das Wirtschaftswachstum. Selbst wenn von heute auf morgen alle Banekn wieder fette Gewinne machen würden, ist das keine erschöpfende Antwort darauf ob die Wirtschaft wächst.

      Die Wirtschaft der Welt wächst, wenn sie wächst, alles andere ist Wischiwaschi.
      Avatar
      schrieb am 03.04.09 01:20:04
      Beitrag Nr. 2.999 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.908.734 von Triakel am 02.04.09 18:49:35:laugh:

      Manchmal übertriffst Du Dich selbst.

      1753,40 Dollar sind Unsinn -
      sind vielleicht kein Unsinn mehrwenn bis dahin der Dollar als Weltleitwährung abgelöst ist.......
      Avatar
      schrieb am 03.04.09 07:20:49
      Beitrag Nr. 3.000 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 36.897.751 von Assetpfleger am 01.04.09 15:24:44Mal ein anderer Gedanke: eigentlich müsste die Abwrackprämie doch den Spritverbrauch der deutschen erhöhen, dank neuer Autos?

      Oder ist das Gegenteil der Fall durch neuere Motoren = weniger Spritverbrauch?


      Der Spritverbrauch in Deutschland ist laut IEA seit 3 Jahren ungefähr gleichbleibend, die Effekte heben sich gegeneinander auf. Es wird nur umgeschichtet von Benzin auf Diesel

      [urlBenzin]http://omrpublic.iea.org/demand/ge_gs_ov.pdf[/url]

      [urlDiesel]http://omrpublic.iea.org/demand/ge_dl_ov.pdf[/url]
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