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    Bernd Niquet: Der Unsinn mit den „Todeslisten“ - 500 Beiträge pro Seite | Diskussion im Forum

    eröffnet am 11.07.00 09:48:06 von
    neuester Beitrag 12.07.00 02:29:52 von
    Beiträge: 9
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      schrieb am 11.07.00 09:48:06
      Beitrag Nr. 1 ()

      Bernd Niquet: Der Unsinn mit den „Todeslisten“

      - Platow – oder die Logik eines Einjährigen -

      Die schockierende Nachricht gleich zum Anfang: Wenn sie in den nächsten Wochen und Monaten nichts zu essen und zu trinken bekommen, werden demnächst unter anderem folgende Politiker versterben: Gerhard Schröder, Hans Eichel, Friedrich Merz, Angela Merkel ...

      Und warum sollte es der Wirtschaft da besser ergehen? Ich sage nur: Gigabell, Cybernet, FortuneCity, Musicmusicmusic .... Und: Brokat, Intershop, Aventis, Bayer, BASF, DaimlerChrysler ....

      Aber Moment doch, bringe ich hier nicht etwas durcheinander? Warum sollten denn die einen, wenn die anderen ...? Oder etwa doch nicht?

      Wenn kleine Kinder anfangen, die Welt um sich zu erschließen und zu begreifen, dann geht es zunächst einmal um ganz einfache Dinge. Der Ball ist immer der selbe Ball, egal von welcher Seite er gerollt kommt. Und stößt man ihn an, dann rollt er so lange, bis er ausgerollt ist. Es sei denn der Untergrund ist geneigt, dann rollt er noch ein Stückchen weiter.

      Ja, so ist sie, die Welt der Einjährigen. Und genau in diese Welt hat sich mit großer Akribie der Platow-Brief in seiner gestrigen Ausgabe hineinversetzt. Dann noch ein reißerischer Name, wie beispielsweise „Todesliste“ – und schon wird man einige neue Abonnenten gewonnen haben, die nun nicht mehr RTL 2 schauen, sondern Platow lesen.

      Kompliment, kann man dazu nur sagen. Jedes Wirtschaftsunternehmen, welches stark wächst, kommt früher oder später an den Punkt der Illiquidität, wenn ihm keine neue Liquidität von außen zugeführt wird. Alle Unternehmen, die bereits seit längerem am Neuen Markt notieren, haben diese erste Finanzierungsrunde nach dem Börsengang bereits hinter sich – und viele weitere noch vor sich. Aber auch wer nicht am Neuen Markt notiert und ein dynamisches Wachstum aufweist, befindet sich in keiner anderen Lage.

      Etwas völlig anderes ist natürlich die Frage, ob die Anleger bereit sind, noch einmal etwas zu geben. Seriöse Listen mit gefährdeten Unternehmen sollten daher nicht auf die Liquidität abstellen, sondern auf die Fähigkeit, in Zukunft Gewinne zu erzielen. Das ist das wirklich entscheidende Kriterium. Alles andere hingegen ist Unsinn aus der Welt der Einjährigen.

      Dennoch wird der Platow-Brief mit seiner Liste wohl voll ins Schwarze treffen. Und zwar aus zwei Gründen: Erstens, weil in dieser Liste sowieso nicht die Unternehmen mit Liquiditätsengpässen, sondern vielmehr diejenigen mit zweifelhaften Geschäftsmodellen stehen. Man hat also zwar „Liquidität“ draufgeschrieben, meint letztlich jedoch gar nicht die Liquidität.

      Und zweitens, weil eine derartige Liste sich natürlich schon im Wege der selbsterfüllenden Prophezeiung bewahrheiten wird. Ist nämlich erst einmal ein Unternehmen derart am Pranger wie diejenigen der „Todesliste“, dann wird es tatsächlich fast unmöglich, noch einmal Cash zu bekommen.

      Es ist hier also nicht anders als in der sonstigen Regenbogenpresse auch: Erst werden die Protagonisten in den Himmel gelobt – und anschließend gnadenlos abgeschossen. Und an beidem lässt sich sicherlich trefflich verdienen.

      Bernd Niquet, Dienstag, 11. Juli 2000

      b.niquet@wallstreet-online.de

      Avatar
      schrieb am 11.07.00 10:02:54
      Beitrag Nr. 2 ()
      Volltreffer ! Doch was machen die Herren Förtsch, Frick, Ochner etc. ??? Sie empfehlen multimedial Werte und pushen
      auf 0190iger-Telefonhotlines jede noch so marktenge Klitsche, um vorher dick für die eigenen Fonds
      investiert zu sein (Frontrunning). Platzen dann die Blasen (ABIT, KRETZECHNIK; IXOS uvw.) ist das
      Erstaunen groß - die Obergurus längst zu überteuerten Kursen und einer fetten rentidite ausgestiegen .
      Warum haben wir überhaupt eine Börsenaufsicht ??? Vielleicht auch mal eiinen Artikel wert ???
      mit den besten grüßen ein Kollege
      Avatar
      schrieb am 11.07.00 10:07:06
      Beitrag Nr. 3 ()
      Kann mich Ihrer Meinung nur anschließen.


      MfG

      HosenMatz
      Avatar
      schrieb am 11.07.00 10:13:28
      Beitrag Nr. 4 ()
      Hallo Hr .Dr.Niquet !

      Herzlichen Glückwunsch !
      Ihr Artikel ist Prima, Sie sprechen ein Thema an ,was mich schon eine Weile beschäftigt.
      Die Verteufelung von einigen Unternehmen auf Regenbogen-Presse - Art durch bisher eigentlich seriöse Wirtschaftsblätter!!!
      Es ist schade das einigen Unternehmen damit die Zukunft sehr schwer gemacht wird.
      Gegen berechtigte Warnungen hat wohl Niemand etwas ,aber die "Todesliste" passt viel besser in eine der zahlreiche Klatschzeitungen als in ein Blatt wie den Platow - Brief .

      Mfg
      Avatar
      schrieb am 11.07.00 10:16:41
      Beitrag Nr. 5 ()
      Sehr geerter Herr Dr. Niquet,

      wie Sie richtig ausführen, zeigt der Platow-Brief eineige Unternehmen auf, deren Geschäftsplan zweifelhaft ist. Gerade deswegen - und nicht wegen irgendeiner selffullfilling prophecy werden die bewussten Unternehmen Probleme haben, neue liquide Mittel zu erhalten und eine problematische Zukunft vor sich sehen. Dass Platow diese Entwicklung beschleunigen wird ist klar, im Interesse der Anleger aber auch wuenschensert - es sei denn man moechte sich ewigen Illusionen hingeben.

      Letztlich erfüllt der Platow-Brief mit Nennung der Namen doch nur ein Beduerfnis, das andere geweckt haben. Ich kann daran nichts tadelnswertes entdecken.

      Mit freundlichen Gruessen

      sleepingdemon

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      Avatar
      schrieb am 11.07.00 10:21:55
      Beitrag Nr. 6 ()
      Vielen Dank.
      Doch sleepingdemon: Meine Kritik richtet darauf, dass hier nicht explizit nach der Güte der Geschäftsmodelle unterschieden wird, sondern rein schematische Liquiditätsrechnungen angestellt werden, die dann jedoch auch Stars wie Intershop und andere ebenso treffen müssten. Doch das ist doch sicherlich nicht das Ziel.
      Avatar
      schrieb am 11.07.00 11:03:22
      Beitrag Nr. 7 ()
      Sehr geehrter Herr Niquet,

      man kann nur eines sagen: "Sie haben voll ins SCHWARZE getroffen!".
      Avatar
      schrieb am 11.07.00 21:09:05
      Beitrag Nr. 8 ()
      Den Nagel auf den Kopf getroffen!

      Reisserische Aufmachung und Unternehmensschädlich dazu!

      Den vorletzten Absatz fand ich persönlich am wichtigsten.
      Meiner Meinung nach ein unverantwortlicher Artikel, der den
      Platow-Brief als "Sensationsgeil" entlarvt.

      Die Frage ob die betroffenen Bilanzen der Unternehmen überhaupt eingesehen wurden stellt sich zudem.

      MfG
      A_Friend

      Anm.: Ich habe keine Aktien der betroffenen Unternehmen.
      Avatar
      schrieb am 12.07.00 02:29:52
      Beitrag Nr. 9 ()
      Ich finde es zutiefst bedauerlich, dass man diesen Teletubbies der Platowbörse
      soviel Gehör schenkt und soviel Zeit widmet. Ich frage mich, warum die zwei Poketmonster
      wohl so oft von n-tv eingeladen werden. Ist hier wirklich nur der Name "Platowbörse"
      der Grund, oder gibt es andere Verfilzungen?
      Ich glaube, ich weiß jetzt, warum der Axel Mühlhaus von PB weg ist. Wahrscheinlich
      ist ihm dieser ständige Windelgeruch auf den Geist gegangen.
      Was kann man gegen solche Wichtigtuer machen?

      mir stinkt sowas! :mad:


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