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    Die Zauberbox als Auslaufmodell Kirch muss umsteuern - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 01.02.01 12:15:07 von
    neuester Beitrag 02.02.01 00:52:02 von
    Beiträge: 5
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      schrieb am 01.02.01 12:15:07
      Beitrag Nr. 1 ()
      SZ vom 01.02.2001 Wirtschaft


      Die Zauberbox als Auslaufmodell Kirch muss umsteuern


      Von Klaus Ott

      Wer im Süden Urlaub macht, muss künftig nicht mehr auf die Tagesschau verzichten. Das Erste, das Fernsehprogramm der ARD, ist seit kurzem in zweieinhalb Millionen Hotelzimmern rund um das Mittelmeer zu sehen. Die ARD bedient sich der neuen, digitalen Sendetechnik, die über Satellit und Kabel Platz für viele hundert Kanäle schafft. Doch während der Fußball-Weltmeisterschaft im Sommer nächsten Jahres, also mitten in der Urlaubssaison, soll das Erste im Ausland abgeschaltet werden. Das verlangt Leo Kirch, der Deutschlands größtes TV-Imperium betreibt.

      Der Medienhändler besitzt die Übertragungsrechte für die WM 2002; und er will sie nur dann an ARD und ZDF verkaufen, wenn diese den Fußball nicht via Digital-TV im Ausland zeigen. ARD und ZDF müssten also ihre Programme verschlüsseln, wie das im Fachjargon heißt. Für den Empfang im Inland wäre ein Entschlüsselungsgerät notwendig, ein Decoder. Solch ein Gerät bietet Kirch der ARD und dem ZDF gleich mit an. Seine Firmengruppe hat die d-box entwickelt, den Decoder für den eigenen Abosender Premiere World. Rund zwei Millionen Boxen hat der Sender bislang abgesetzt.

      Kirchs Plan ist, aus seiner Sicht, nahezu genial. Beim Digital-TV, dem Fernsehen der Zukunft, wäre die Konkurrenz von ihm und seiner d-box abhängig. Doch das wird nicht gelingen. Bei Kirchs Vorgaben für die WM 2002 dürfte es sich um den letzten und wohl auch vergeblichen Versuch handeln, die d-box zum Standarddecoder in Deutschland zu machen und mit Hilfe der Technik den Wettbewerb auf dem Bildschirm zu steuern.

      Kartellamt schreitet ein

      Das Bundeskartellamt funkt jetzt dazwischen. Die Behörde will ein Geschäft verbieten, das Kirch mit der Deutschen Telekom verabredet hat und bei dem es vor allem um die d-box geht (SZ vom 31.1.). Die Telekom, an deren Kabelfernsehnetze fast 20 Millionen Haushalte angeschlossen sind, möchte für gut eine Milliarde DM Mehrheitsinhaber des Kirch-Technikunternehmens Beta Research werden. In dessen Tüflerstuben ist der Decoder entstanden. Untersagt das Kartellamt den Einstieg der Telekom bei Beta Research, dann gibt es für Kirch keinen Grund mehr, an der d-box festzuhalten. Intern wächst die Kritik an dem Decoder, die einst als Zauberbox für das Multimediazeitalter galt. „Vergessen Sie den Unterschied zwischen Fernsehgerät und Computer“, verkündete die Kirch-Gruppe bei der Einführung der d-box. Mit dem Decoder bekomme man alles: „Kinohits, Dokumentationen, Online-Dienste, so weit das Auge reicht.“

      Chance für Premiere World

      Inzwischen erweist sich die d-box als Auslaufmodell. Der Decoder ist teuer, umständlich zu bedienen, funktioniert schlecht und hält viele Zuschauer davon ab, Kirchs Bezahlfernsehen Premiere World zu abonnieren. Der Sender macht deshalb hohe Verluste. Immer mehr Manager von Kirch und dessen Premiere-Partner Rupert Murdoch drängen darauf, das Decoder-Geschäft der Industrie zu überlassen. Die könnte die d-box durch einfachere und preiswertere Empfangsgeräte ersetzen. Bislang stand dem die Aussicht entgegen, von der Telekom gut eine Milliarde DM für die d-box zu kassieren und zusammen mit Deutschlands größtem Kabelbetreiber das Fernsehen zu kontrollieren. Nun macht das Kartellamt dem Medienhändler einen Strich durch die Rechnung.

      Kirch hat sich mit dem Decoder und dem Abofernsehen verkalkuliert wie sonst nie in seinem Leben. Als Filmhändler ist er groß geworden; die lukrativen Geschäfte mit Hollywood und sein riesiges Vorratslager ermöglichten ihm anschließend den Aufbau privater Sender (Sat 1, Pro Sieben, Kabel 1). Die Ware Fußball kam hinzu. Dann glaubte Kirch, auch noch Bill Gates spielen zu müssen. Ein paar Ingenieure reichten freilich nicht, um eine Zukunftstechnologie für das neue Digital-TV und dessen Verschmelzung mit dem Internet zu kreieren. Der Medienhändler ist bei seinem Ausflug in das Reich der Technik gescheitert und muss sich nun auf seine angestammte Rolle als Rechtehändler und Fernsehbetreiber zurück besinnen, soll nicht die ganze Firmengruppe in eine gefährliche Schieflage kommen. Für den Wettbewerb in der Medienbranche wäre eine Kehrtwende von Vorteil; und selbst Kirch würde auf lange Sicht vermutlich sogar profitieren. Nur mit einem anderen, besseren Decoder hat Premiere World noch eine Chance
      Avatar
      schrieb am 01.02.01 14:16:57
      Beitrag Nr. 2 ()
      @SZeitung und Klaus Ott , vielleicht lesen Sie hier mit ?

      Frage : Was denken Sie , welche STBox würde bereits heute eine reale(!)und verfügbare Alternative zur d-II-Umschaltbox darstellen ?

      F
      Avatar
      schrieb am 01.02.01 14:57:24
      Beitrag Nr. 3 ()
      keine.
      Avatar
      schrieb am 01.02.01 18:26:47
      Beitrag Nr. 4 ()
      relation,

      wie wirst Du bezahlt? Pro Posting oder stundenweise?
      Avatar
      schrieb am 02.02.01 00:52:02
      Beitrag Nr. 5 ()
      @glaubnix, da steuern auch andere um ;)

      Bertelsmann , und die Armen haben keine Phönix 1000 , schade schade schade ....
      Klar , werden ebend die "d-II-Umschaltbox benützen" :laugh:

      Die Spannung steigt , nix ist spannender als STBoxen !

      "Handelsblatt": Erneute Umstrukturierung im Bertelsmann-Konzern
      Düsseldorf (vwd) - Innerhalb des Bertelsmann-Konzerns wird erneut umstrukturiert. Nach Informationen des "Handelsblatt" (Freitagausgabe) soll künftig für die Entwicklung digitaler und interaktiver TV-Angebote die RTL-Tochter RTL New Media verantwortlich sein. Die bisher dafür zuständige Bertelsmann Broadband Group (BBG) werde aufgelöst, hörte die Wirtschaftszeitung aus Unternehmenskreisen. Die Entwicklung digitaler und interaktiver Inhalte in Deutschland werde nun von RTL-New-Media-Chef Thomas Hesse verantwortet.

      vwd/12/1.2.2001/sei


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