GBL - eine unterbewertete Aktie und die Mögl. sich an Bertelsmann zu beteiligen - 500 Beiträge pro Seite
eröffnet am 09.02.01 23:41:13 von
neuester Beitrag 10.07.01 14:44:11 von
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Das Kapital: Bertelsmann gönnt GBL einen
satten Gewinn
Das hätte Bertelsmann billiger haben können. Für die Kontrolle
über RTL gibt der Konzern ein Viertel seiner Aktien an die
belgische Investmentgruppe GBL ab.
Bertelsmanns RTL-Anteil hatte sich nach der Fusion mit Pearson TV
und dem Börsengang von RTL verringert. Jetzt kann das
Unternehmen den Sender weiter konsolidieren. RTL wächst schnell,
bis 2003 dürften im Schnitt jährlich gut 30 Prozent Plus beim
operativen Ergebnis drin sein. Kleinere Mitbewerber schaffen 15 bis
20 Prozent. Das war im RTL-Kurs aber enthalten. Dennoch bezahlt
Bertelsmann eine grausam hohe Prämie.
Der Tausch bewertet Bertelsmann mit rund 18 Mrd. Euro, das ist der
Vorjahresumsatz inklusive des RTL-Anteils. Der Konzern wollte
unabhängig von RTL seinen Umsatz dieses Jahr auf 20 Mrd. Euro
erhöhen und operativ um 50 Prozent wachsen. Medienkonzerne wie
Pearson, Disney oder News Corp. sind mit dem 2,5fachen bis
Dreifachen des laufenden Umsatzes und mit dem 20fachen
operativen Ergebnis bewertet. Danach wäre Bertelsmann 25 bis 30
Mrd. Euro wert. Das Doppelte wäre möglich, wenn die operative
Marge auf das Niveau der Konkurrenz stiege.
Bertelsmann schont mit dem Tausch seine Kriegskasse und
bekommt eine Akquisitionswährung, falls GBL seine Anteile an der
Börse verkauft. Aber die Gewinner sind die GBL-Aktionäre. Der
Börsenwert von GBL hat sich am Montag um 600 Mio. Eueo erhöht.
Das ist ein Bruchteil dessen, was die Bertelsmann-Anteile an der
Börse wert sind. Die Gütersloher hätten bar bezahlen und sich das
Geld über einen Börsengang wiederholen sollen.
....
© 2001 Financial Times Deutschland
URL des Artikels:
http://www.ftd.de/bm/bo/FTD981382527003.htm
---------------------
td.de, Mo, 5.2.2001, 8:16, aktualisiert: Mo, 5.2.2001, 15:52
Bertelsmann macht Weg für Börsennotierung
frei
Von Ralf Pleßmann, Hamburg
Der Gütersloher Medienkonzern Bertelsmann hat durch einen
Aktientausch mit der kanadisch-belgischen GBL die Mehrheit der
RTL Group übernommen. Damit wird erstmals ein Börsengang
von Bertelsmann möglich.
"Wir brauchen nicht an die Börse zu gehen, und wir wollen auch
nicht", hatte Bertelsmann-Chef Thomas Middelhoff noch im Oktober
vergangenen Jahres in Hamburg versichert und einen Börsengang
des Gesamtkonzerns Bertelsmann ausgeschlossen. Gleichzeitig
hatte Middelhoff aber immer wieder beklagt, dass das Gütersloher
Traditionshaus nicht über eigene Aktien als Aquisitionswährung
verfüge.
Diese hat der Bertelsmann-Manager nun durch die
unternehmerische Mehrheit bei der RTL Group in der Hand. Europas
führender TV- und Radio-Produzent, der im April 2000 durch den
Zusammenschluss von CLT-Ufa und der britischen Pearson TV
entstanden ist, macht zurzeit einen Umsatz von rund 7,8 Mrd. DM.
Bertelsmann erhält den 30-Prozent-Anteil der Groupe Bruxelles
Lambert (GBL) gegen einen Aktientausch von 25,1 Prozent an der
Bertelsmann AG, wobei 0,1 Prozent der Aktien ohne Stimmrecht
sind. So können die Eigentümer der GBL, Albert Frère und Paul
Desmarais bei Bertelsmann keine Sperrminorität ausüben. Sie
dürfen die Anteile frühestens im Jahr 2004 an die Börse bringen.
Starre Haltung aufgegeben
Mit seiner Zustimmung zum Aktientausch hat Unternehmensgründer
Reinhard Mohn seine Jahrzehnte währende Absage an einen
Börsengang aufgeben und den Weg für eine weitere internationale
Expansion freigemacht. Brachenkenner waren sich einig, dass
Bertelsmann ohne einen Börsengang im globalen Wettbewerb nicht
bestehen kann. Mohn soll noch im Juli 1999 in einer
Nachfolgeordnung einen Börsengang ausgeschlossen haben. Nach
Presseberichten enthielt das Papier sogar eine
Gebrechlichkeitsklausel, in der sich Mohn wohl selbst vor einer
Dummheit bewahren wollte.
Das Schriftstück ist nun Makulatur. Bertelsmann zitiert Mohn in einer
Pressemitteilung mit den Worten: "Ich freue mich auf die
Zusammenarbeit mit dem neuen Gesellschafter, dem wir bislang
schon durch eine vertrauensvolle Kooperation verbunden sind. Wir
haben einen Partner gefunden, der mit uns gemeinsam darauf
achtet, dass unsere Arbeit effizient, zielführend, zeitgemäß und
ergebnisorientiert geschieht." Die "einzigartige
Unternehmenskultur", so versichert Mohn, solle den 76.000
Mitarbeitern in 58 Ländern erhalten bleiben.
Position in Deutschland stärken
Auf dem deutschen Fernsehmarkt versucht Bertelsmann durch die
Mehrheitsbeteiligung an der RTL Group seine Position gegenüber
dem Münchner Medienmogul Leo Kirch zu stärken. Erst jüngst hatte
Bertelsmann seinen Fünf-Prozent-Anteil am Pay-TV-Sender Premiere
an Kirch verkauft und sich damit endgültig aus dem
Bezahlfernsehen zurückgezogen.
Für Thomas Middelhoff hat die RTL Group in der
Bertelsmann-Strategie eine zentrale Bedeutung ein. Das
Unternehmen habe seine Position als treibende Kraft auf dem
Zukunftsmarkt Fernsehen gefestigt, ließ Middelhoff am Montag
verlauten. Für Bertelsmann bilde der Mehrheitserwerb an der RTL
Group den vorläufigen Abschluss einer Reihe von konsequenten
strategischen Schritten auf dem Fernsehsektor, hieß es weiter.
Zum Bertelsmann-Konzern gehört auch der Hamburger Verlag
Gruner und Jahr, der gemeinsam mit der britischen Pearson Group
die Financial Times Deutschland herausgibt.
Die GBL wurde 1953 gegründete und ist an der Brüsseler Börse
notiert. Neben der Beteiligung an RTL Group hält die Gesellschaft
Anteile von TotalFina-Elf, Suez Lyonnaise des Eaux, Imerys und
Rhodia. Nach dem Aktientausch wird GBL im
Bertelsmann-Aufsichtsrat mit zwei Sitzen vertreten sein.
© 2001 Financial Times Deutschland
URL des Artikels:
http://www.ftd.de/tm/me/FTDVIJUSTIC.html
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Quelle (Berichte oben):www.ftd.de
Das Kapital: Bertelsmann gönnt GBL einen
satten Gewinn
Das hätte Bertelsmann billiger haben können. Für die Kontrolle
über RTL gibt der Konzern ein Viertel seiner Aktien an die
belgische Investmentgruppe GBL ab.
Bertelsmanns RTL-Anteil hatte sich nach der Fusion mit Pearson TV
und dem Börsengang von RTL verringert. Jetzt kann das
Unternehmen den Sender weiter konsolidieren. RTL wächst schnell,
bis 2003 dürften im Schnitt jährlich gut 30 Prozent Plus beim
operativen Ergebnis drin sein. Kleinere Mitbewerber schaffen 15 bis
20 Prozent. Das war im RTL-Kurs aber enthalten. Dennoch bezahlt
Bertelsmann eine grausam hohe Prämie.
Der Tausch bewertet Bertelsmann mit rund 18 Mrd. Euro, das ist der
Vorjahresumsatz inklusive des RTL-Anteils. Der Konzern wollte
unabhängig von RTL seinen Umsatz dieses Jahr auf 20 Mrd. Euro
erhöhen und operativ um 50 Prozent wachsen. Medienkonzerne wie
Pearson, Disney oder News Corp. sind mit dem 2,5fachen bis
Dreifachen des laufenden Umsatzes und mit dem 20fachen
operativen Ergebnis bewertet. Danach wäre Bertelsmann 25 bis 30
Mrd. Euro wert. Das Doppelte wäre möglich, wenn die operative
Marge auf das Niveau der Konkurrenz stiege.
Bertelsmann schont mit dem Tausch seine Kriegskasse und
bekommt eine Akquisitionswährung, falls GBL seine Anteile an der
Börse verkauft. Aber die Gewinner sind die GBL-Aktionäre. Der
Börsenwert von GBL hat sich am Montag um 600 Mio. Eueo erhöht.
Das ist ein Bruchteil dessen, was die Bertelsmann-Anteile an der
Börse wert sind. Die Gütersloher hätten bar bezahlen und sich das
Geld über einen Börsengang wiederholen sollen.
....
© 2001 Financial Times Deutschland
URL des Artikels:
http://www.ftd.de/bm/bo/FTD981382527003.htm
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td.de, Mo, 5.2.2001, 8:16, aktualisiert: Mo, 5.2.2001, 15:52
Bertelsmann macht Weg für Börsennotierung
frei
Von Ralf Pleßmann, Hamburg
Der Gütersloher Medienkonzern Bertelsmann hat durch einen
Aktientausch mit der kanadisch-belgischen GBL die Mehrheit der
RTL Group übernommen. Damit wird erstmals ein Börsengang
von Bertelsmann möglich.
"Wir brauchen nicht an die Börse zu gehen, und wir wollen auch
nicht", hatte Bertelsmann-Chef Thomas Middelhoff noch im Oktober
vergangenen Jahres in Hamburg versichert und einen Börsengang
des Gesamtkonzerns Bertelsmann ausgeschlossen. Gleichzeitig
hatte Middelhoff aber immer wieder beklagt, dass das Gütersloher
Traditionshaus nicht über eigene Aktien als Aquisitionswährung
verfüge.
Diese hat der Bertelsmann-Manager nun durch die
unternehmerische Mehrheit bei der RTL Group in der Hand. Europas
führender TV- und Radio-Produzent, der im April 2000 durch den
Zusammenschluss von CLT-Ufa und der britischen Pearson TV
entstanden ist, macht zurzeit einen Umsatz von rund 7,8 Mrd. DM.
Bertelsmann erhält den 30-Prozent-Anteil der Groupe Bruxelles
Lambert (GBL) gegen einen Aktientausch von 25,1 Prozent an der
Bertelsmann AG, wobei 0,1 Prozent der Aktien ohne Stimmrecht
sind. So können die Eigentümer der GBL, Albert Frère und Paul
Desmarais bei Bertelsmann keine Sperrminorität ausüben. Sie
dürfen die Anteile frühestens im Jahr 2004 an die Börse bringen.
Starre Haltung aufgegeben
Mit seiner Zustimmung zum Aktientausch hat Unternehmensgründer
Reinhard Mohn seine Jahrzehnte währende Absage an einen
Börsengang aufgeben und den Weg für eine weitere internationale
Expansion freigemacht. Brachenkenner waren sich einig, dass
Bertelsmann ohne einen Börsengang im globalen Wettbewerb nicht
bestehen kann. Mohn soll noch im Juli 1999 in einer
Nachfolgeordnung einen Börsengang ausgeschlossen haben. Nach
Presseberichten enthielt das Papier sogar eine
Gebrechlichkeitsklausel, in der sich Mohn wohl selbst vor einer
Dummheit bewahren wollte.
Das Schriftstück ist nun Makulatur. Bertelsmann zitiert Mohn in einer
Pressemitteilung mit den Worten: "Ich freue mich auf die
Zusammenarbeit mit dem neuen Gesellschafter, dem wir bislang
schon durch eine vertrauensvolle Kooperation verbunden sind. Wir
haben einen Partner gefunden, der mit uns gemeinsam darauf
achtet, dass unsere Arbeit effizient, zielführend, zeitgemäß und
ergebnisorientiert geschieht." Die "einzigartige
Unternehmenskultur", so versichert Mohn, solle den 76.000
Mitarbeitern in 58 Ländern erhalten bleiben.
Position in Deutschland stärken
Auf dem deutschen Fernsehmarkt versucht Bertelsmann durch die
Mehrheitsbeteiligung an der RTL Group seine Position gegenüber
dem Münchner Medienmogul Leo Kirch zu stärken. Erst jüngst hatte
Bertelsmann seinen Fünf-Prozent-Anteil am Pay-TV-Sender Premiere
an Kirch verkauft und sich damit endgültig aus dem
Bezahlfernsehen zurückgezogen.
Für Thomas Middelhoff hat die RTL Group in der
Bertelsmann-Strategie eine zentrale Bedeutung ein. Das
Unternehmen habe seine Position als treibende Kraft auf dem
Zukunftsmarkt Fernsehen gefestigt, ließ Middelhoff am Montag
verlauten. Für Bertelsmann bilde der Mehrheitserwerb an der RTL
Group den vorläufigen Abschluss einer Reihe von konsequenten
strategischen Schritten auf dem Fernsehsektor, hieß es weiter.
Zum Bertelsmann-Konzern gehört auch der Hamburger Verlag
Gruner und Jahr, der gemeinsam mit der britischen Pearson Group
die Financial Times Deutschland herausgibt.
Die GBL wurde 1953 gegründete und ist an der Brüsseler Börse
notiert. Neben der Beteiligung an RTL Group hält die Gesellschaft
Anteile von TotalFina-Elf, Suez Lyonnaise des Eaux, Imerys und
Rhodia. Nach dem Aktientausch wird GBL im
Bertelsmann-Aufsichtsrat mit zwei Sitzen vertreten sein.
© 2001 Financial Times Deutschland
URL des Artikels:
http://www.ftd.de/tm/me/FTDVIJUSTIC.html
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Quelle (Berichte oben):www.ftd.de
Groupe Bruxelles Lambert: Eine Aktie mit besonderem Gewicht
Beteiligungen sind mehr wert als die Beteiligungsgesellschaft
Mit dem Tauschgeschäft RTL-Fernsehen gegen Bertelsmann-Aktienpaket rückt
die belgische Edelholding Groupe Bruxelles Lambert, GBL ins Blickfeld der
Anleger. Ihre Beteiligungen sind mehr wert als die Beteiligungsgesellschaft.
Nicht nur, dass durch ihren Einstieg früher oder später ein Einstieg des
Medienmultis Bertelsmann in die Bewertung durch Börsenanleger erfolgen wird.
GBL - bereits seit 15. Oktober 1956 an der Börse notiert – bietet schon jetzt sehr
viel Wert für ganz wenig Börsengeld. Bertelsmann und Bruxelles Lambert haben
sich bereits 1997 kennen und offenbar lieben gelernt. Sie fusionierten ihre
Fernsehinteressen CLT und UFA. Diese Kooperation wurde im April 2000 durch
die Fusion von CLT-UFA mit dem englischen Pearson TV zur paneuropäischen
Rundfunk- und Produktionsgesellschaft RTL Group gekrönt. Seit Sommer letzten
Jahres ist die RTL Group an der Börse notiert, auch wenn nur ganz wenige Aktien
für Anleger verfügbar sind. Die große Mehrheit liegt in festen Händen der
strategischen Partner, die zudem auch im Zeitungsgeschäft verknüpft sind.
Pearson/Financial Times und Bertelsmann/Stern bringen gemein die Financial
Times Deutschland heraus. Vom Engagement in der Medienbranche abgesehen
ist GBL an führenden Industrieunternehmen beteiligt. 3,2% von TotalFinaElf,
gehören den Belgiern, ferner 7,8% von Suez Lyonnaise des Eaux und weitere
Beteiligungen. Schon die beiden französischen Aktienpakete sind in etwa so viel
wert wie alle GBL-Aktien zusammen. Jetzt kommt noch das Bertelsmann-Paket
dazu, dessen Wert mindestens auf 4 bis 5 Mrd.€ geschätzt werden kann. Die
GBL-Aktie ist zwischen von Anfang November letzten Jahres und Ende Januar
dieses Jahres von 285€ auf 250€ abgesackt. Seit Anfang Februar schnellte er
wieder auf fast 300€ - aus gutem Grund, wie man jetzt weiß.
Autor: Martin Beier, 11:24 07.02.01
----------------------
Bericht zu finden hier im News-Archiv (www.wallstreet-online.de)...
Beteiligungen sind mehr wert als die Beteiligungsgesellschaft
Mit dem Tauschgeschäft RTL-Fernsehen gegen Bertelsmann-Aktienpaket rückt
die belgische Edelholding Groupe Bruxelles Lambert, GBL ins Blickfeld der
Anleger. Ihre Beteiligungen sind mehr wert als die Beteiligungsgesellschaft.
Nicht nur, dass durch ihren Einstieg früher oder später ein Einstieg des
Medienmultis Bertelsmann in die Bewertung durch Börsenanleger erfolgen wird.
GBL - bereits seit 15. Oktober 1956 an der Börse notiert – bietet schon jetzt sehr
viel Wert für ganz wenig Börsengeld. Bertelsmann und Bruxelles Lambert haben
sich bereits 1997 kennen und offenbar lieben gelernt. Sie fusionierten ihre
Fernsehinteressen CLT und UFA. Diese Kooperation wurde im April 2000 durch
die Fusion von CLT-UFA mit dem englischen Pearson TV zur paneuropäischen
Rundfunk- und Produktionsgesellschaft RTL Group gekrönt. Seit Sommer letzten
Jahres ist die RTL Group an der Börse notiert, auch wenn nur ganz wenige Aktien
für Anleger verfügbar sind. Die große Mehrheit liegt in festen Händen der
strategischen Partner, die zudem auch im Zeitungsgeschäft verknüpft sind.
Pearson/Financial Times und Bertelsmann/Stern bringen gemein die Financial
Times Deutschland heraus. Vom Engagement in der Medienbranche abgesehen
ist GBL an führenden Industrieunternehmen beteiligt. 3,2% von TotalFinaElf,
gehören den Belgiern, ferner 7,8% von Suez Lyonnaise des Eaux und weitere
Beteiligungen. Schon die beiden französischen Aktienpakete sind in etwa so viel
wert wie alle GBL-Aktien zusammen. Jetzt kommt noch das Bertelsmann-Paket
dazu, dessen Wert mindestens auf 4 bis 5 Mrd.€ geschätzt werden kann. Die
GBL-Aktie ist zwischen von Anfang November letzten Jahres und Ende Januar
dieses Jahres von 285€ auf 250€ abgesackt. Seit Anfang Februar schnellte er
wieder auf fast 300€ - aus gutem Grund, wie man jetzt weiß.
Autor: Martin Beier, 11:24 07.02.01
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Bericht zu finden hier im News-Archiv (www.wallstreet-online.de)...
Analysten halten für weitere Expansion Zugang zum Kapitalmarkt für
notwendig
Bertelsmann wäre auf dem Börsenparkett
gern gesehen
Der deutsche Medienriese Bertelsmann wäre auf dem
Börsenparkett willkommen. Analysten begrüßten eine
mögliche Notierung von Anteilen des Unternehmens aus
Gütersloh. „Das wäre eine echte Bereicherung. Was die
Großen der Medienbranche angeht, spielt die Musik bisher
in Großbritannien und vielleicht noch in den
Niederlanden“, sagte Florian Leinauer von Helaba Trust.
koe/dpa FRANKFURT/M. „Vorher kommen zwar noch ein paar
andere Brocken der Branche auf das Parkett. Aber Bertelsmann
wäre natürlich ein ganz schönes Gewicht“, meinte Oliver
Rupprecht von M.M. Warburg Bank & Co.
Ganz überraschend kommt ein Börsengang von Bertelsmann
freilich nicht. „Es hat ja bereits vor längerem ein Umdenken im
Unternehmen gegeben“, sagte Leinauer. Bisher habe
Bertelsmann aber lediglich Tochterunternehmen wie etwa
Pixelpark oder den Internet-Dienstleister Lycos auf das Parkett
gebracht (siehe unten stehenden Artikel). „Sinnvoll ist es aber
unter dem Strich nur, wenn die Mutter börsennotiert ist. Wer in
der Weltliga der Medienunternehmen mitspielen will, benötigt
Zugang zu den Kapitalmärkten“, so Leinauer von Helaba Trust.
„Die Akquisitionswährung Aktie ist das, was Bertelsmann noch
fehlt. Sie braucht man für die wirklich großen Deals“, sagte
Rupprecht von M.M.Warburg.
Auf die geplante Fusion der Bertelsmann Music Group (BMG)
und des Musikkonzerns EMI würde eine Börsennotierung von
Bertelsmann nach Ansicht von Analysten keine Auswirkungen
haben. „Die Fusion ist das höchste Ziel von Konzernchef
Middelhoff. Er würde nichts machen, was dies gefährden
könnte“, ist sich Leinauer sicher. Neben Pixelpark und Lycos
hat Bertelsmann auch die Tochter RTL-Group, Europas größte
Fernseh- und Radioholding, an die Börse gebracht. Sie ist das
Ergebnis mehrerer Fusionen.
Im Jahr 1997 schlossen sich die Luxemburger Compagnie
Luxembourgeoise de Television (CLT) mit einer Allianz aus
Bertelsmann (80 %) und der Essener WAZ-Gruppe (20 %) zur
CLT-UFA zusammen. Im April 2000 fusionierte die CLT UFA mit
dem weltweit tätigen TV-Produzenten Pearson TV zur RTL
Group.
Bertelsmann und die WAZ-Gruppe wurden nach dieser Fusion
mit 37 % zusammen der dominierende Partner. Die Gruppe GBL
(Groupe Bruxelles Lambert) des belgischen Finanziers Albert
Frère hielt bis zum jetzt vereinbarten Tausch gegen 25,1 % der
Anteile an der Bertelsmann AG 30 % und Pearson 22 %.
Rund 11 % der Anteile wurden an die Londoner Börse gebracht.
Zu einer Erfolgsgeschichte hat sich der Börsengang der RTL
Group bislang freilich nicht entwickeln können. Mit rund 102
Euro ist das Papier derzeit weit vom Höchstkurs von 170 Euro
entfernt.
HANDELSBLATT, Montag, 05. Februar 2001
--------------------------
Quelle:www.handelsblatt.com
notwendig
Bertelsmann wäre auf dem Börsenparkett
gern gesehen
Der deutsche Medienriese Bertelsmann wäre auf dem
Börsenparkett willkommen. Analysten begrüßten eine
mögliche Notierung von Anteilen des Unternehmens aus
Gütersloh. „Das wäre eine echte Bereicherung. Was die
Großen der Medienbranche angeht, spielt die Musik bisher
in Großbritannien und vielleicht noch in den
Niederlanden“, sagte Florian Leinauer von Helaba Trust.
koe/dpa FRANKFURT/M. „Vorher kommen zwar noch ein paar
andere Brocken der Branche auf das Parkett. Aber Bertelsmann
wäre natürlich ein ganz schönes Gewicht“, meinte Oliver
Rupprecht von M.M. Warburg Bank & Co.
Ganz überraschend kommt ein Börsengang von Bertelsmann
freilich nicht. „Es hat ja bereits vor längerem ein Umdenken im
Unternehmen gegeben“, sagte Leinauer. Bisher habe
Bertelsmann aber lediglich Tochterunternehmen wie etwa
Pixelpark oder den Internet-Dienstleister Lycos auf das Parkett
gebracht (siehe unten stehenden Artikel). „Sinnvoll ist es aber
unter dem Strich nur, wenn die Mutter börsennotiert ist. Wer in
der Weltliga der Medienunternehmen mitspielen will, benötigt
Zugang zu den Kapitalmärkten“, so Leinauer von Helaba Trust.
„Die Akquisitionswährung Aktie ist das, was Bertelsmann noch
fehlt. Sie braucht man für die wirklich großen Deals“, sagte
Rupprecht von M.M.Warburg.
Auf die geplante Fusion der Bertelsmann Music Group (BMG)
und des Musikkonzerns EMI würde eine Börsennotierung von
Bertelsmann nach Ansicht von Analysten keine Auswirkungen
haben. „Die Fusion ist das höchste Ziel von Konzernchef
Middelhoff. Er würde nichts machen, was dies gefährden
könnte“, ist sich Leinauer sicher. Neben Pixelpark und Lycos
hat Bertelsmann auch die Tochter RTL-Group, Europas größte
Fernseh- und Radioholding, an die Börse gebracht. Sie ist das
Ergebnis mehrerer Fusionen.
Im Jahr 1997 schlossen sich die Luxemburger Compagnie
Luxembourgeoise de Television (CLT) mit einer Allianz aus
Bertelsmann (80 %) und der Essener WAZ-Gruppe (20 %) zur
CLT-UFA zusammen. Im April 2000 fusionierte die CLT UFA mit
dem weltweit tätigen TV-Produzenten Pearson TV zur RTL
Group.
Bertelsmann und die WAZ-Gruppe wurden nach dieser Fusion
mit 37 % zusammen der dominierende Partner. Die Gruppe GBL
(Groupe Bruxelles Lambert) des belgischen Finanziers Albert
Frère hielt bis zum jetzt vereinbarten Tausch gegen 25,1 % der
Anteile an der Bertelsmann AG 30 % und Pearson 22 %.
Rund 11 % der Anteile wurden an die Londoner Börse gebracht.
Zu einer Erfolgsgeschichte hat sich der Börsengang der RTL
Group bislang freilich nicht entwickeln können. Mit rund 102
Euro ist das Papier derzeit weit vom Höchstkurs von 170 Euro
entfernt.
HANDELSBLATT, Montag, 05. Februar 2001
--------------------------
Quelle:www.handelsblatt.com
Auf Börsenkurs
Bertelsmann geht neue Wege
Von MAIKE TELGHEDER
Bertelsmann-Chef Thomas Middelhoff ist wieder einmal ein
strategischer Coup gelungen. Der Gütersloher Medienkonzern
hat nunmehr das Sagen bei Europas größtem TV- und
Produktions-Konzern, der RTL Group. Den hat er vor weniger als
einem Jahr durch die Fusion der luxemburgischen CLT-Ufa mit
der britischen Pearson Television aus der Taufe gehoben und vor
weniger als einem halben Jahr an die Börse gebracht. Mit der
Übernahme der Anteile der Groupe Bruxelles Lambert sind bei
der RTL Group nun die Führungstrukturen geklärt, strategische
Weiterentwicklungen wie das digitale Fernsehen und
Internet-Angebote können künftig schneller umgesetzt werden,
und nicht zuletzt wird Bertelsmann auch einen höheren
Ergebnisbeitrag von der profitablen TV-Tochter erhalten. Soweit
ein durchaus beachtlicher unternehmerischer Schachzug.
Revolutionär wird Middelhoffs Aktion aber durch einen anderen
Schachzug: Durch die Beteiligung der Groupe Bruxelles Lambert
(GBL) an der Bertelsmann AG hat er dem Traditionshaus den
Weg an die Börse geebnet. Denn GBL mit Investor Albert Frère
hat die Option, seine Beteiligung in den nächsten drei bis vier
Jahren auch teilweise an die Börse zu bringen. Die Öffnung für
den Kapitalmarkt ist für den ostwestfälischen Familienkonzern
eine 180-Grad-Wende. Denn bisher hatte Patriarch Reinhard
Mohn einem Börsengang mit der Stiftungsstruktur einen Riegel
vorgeschoben. Jeder Unternehmensteil könne an die Börse
gehen, nur die Bertelsmann AG nicht, hatte Mohn noch vor
etwas mehr als einem Jahr betont. Wie also hat es Middelhoff
geschafft, den Patriarchen zum Umdenken zu bewegen?
Middelhoff, das hat auch Mohn erkannt, hat für Bertelsmann eine
Vision, die das Unternehmen in allen wichtigen Geschäftsfeldern
– Multimedia inklusive – zur Nummer eins machen soll. Und
diese Vision setzt er in einem atemberaubenden Tempo um.
Middelhoff hat in den etwas mehr als zwei Jahren seines
Vorstandsvorsitzes Firmen zugekauft und strategische Allianzen
geschlossen wie nie zuvor ein Vorstandschef bei Bertelsmann.
Das Handicap, nicht mit Börsengeld bezahlen zu können,
konnte er zumindest zum Teil dadurch umgehen, dass er
Tochterfirmen an die Börse brachte.
Aber spätestens seit der ersten Ankündigung der Fusion AOL
/Time Warner Anfang vergangenen Jahres ist klar, dass
Bertelsmann im internationalen Fusionsrausch ohne Börsengeld
die Hände gebunden sind. Die Stiftungsstruktur schützt zwar vor
feindlichen Übernahmen, hindert aber am globalen Wachstum.
Auch wenn Middelhoff öffentlich noch im September betont hat,
Bertelsmann brauche die Börsennotierung für die internationale
Expansion nicht – hinter den Kulissen versuchte er bereits,
Mohn vom Gegenteil zu überzeugen.
Wie Großvater und Enkel, so beschreiben Insider das Verhältnis
von Mohn und Middelhoff. Und weil Großeltern ihren
Enkelkindern gegenüber immer viel großzügiger sind als sie es
gegenüber den eigenen Kindern waren, erklärt diese besondere
Beziehung auch, warum Mohn seine Meinung in punkto
Börsengang geändert hat. Middelhoff hat ihm in den vergangenen
zwei Jahren gezeigt, dass er den Bertelsmann-Konzern mit
Erfolg führen kann. Wie groß sein Verhandlungsgeschick dabei
ist, zeigt das gestern verkündete Geschäft, das seit Oktober im
engeren Vorstandskreis unter Einbeziehung von Reinhard Mohn
entwickelt worden ist und für das auch schon die
Aufsichtsgremien bei Bertelsmann und GBL grünes Licht
signalisiert haben. Mit der Groupe Bruxelles Lambert ist jetzt
erstmals ein ausländischer Investor bei Bertelsmann beteiligt, so
dass der drittgrößte Medienkonzern der Welt jetzt auch von der
Beteiligungsstruktur her internationaler aufgestellt ist.
HANDELSBLATT, Montag, 05. Februar 2001
-----------------------
Quelle:www.handelsblatt.com
Bertelsmann geht neue Wege
Von MAIKE TELGHEDER
Bertelsmann-Chef Thomas Middelhoff ist wieder einmal ein
strategischer Coup gelungen. Der Gütersloher Medienkonzern
hat nunmehr das Sagen bei Europas größtem TV- und
Produktions-Konzern, der RTL Group. Den hat er vor weniger als
einem Jahr durch die Fusion der luxemburgischen CLT-Ufa mit
der britischen Pearson Television aus der Taufe gehoben und vor
weniger als einem halben Jahr an die Börse gebracht. Mit der
Übernahme der Anteile der Groupe Bruxelles Lambert sind bei
der RTL Group nun die Führungstrukturen geklärt, strategische
Weiterentwicklungen wie das digitale Fernsehen und
Internet-Angebote können künftig schneller umgesetzt werden,
und nicht zuletzt wird Bertelsmann auch einen höheren
Ergebnisbeitrag von der profitablen TV-Tochter erhalten. Soweit
ein durchaus beachtlicher unternehmerischer Schachzug.
Revolutionär wird Middelhoffs Aktion aber durch einen anderen
Schachzug: Durch die Beteiligung der Groupe Bruxelles Lambert
(GBL) an der Bertelsmann AG hat er dem Traditionshaus den
Weg an die Börse geebnet. Denn GBL mit Investor Albert Frère
hat die Option, seine Beteiligung in den nächsten drei bis vier
Jahren auch teilweise an die Börse zu bringen. Die Öffnung für
den Kapitalmarkt ist für den ostwestfälischen Familienkonzern
eine 180-Grad-Wende. Denn bisher hatte Patriarch Reinhard
Mohn einem Börsengang mit der Stiftungsstruktur einen Riegel
vorgeschoben. Jeder Unternehmensteil könne an die Börse
gehen, nur die Bertelsmann AG nicht, hatte Mohn noch vor
etwas mehr als einem Jahr betont. Wie also hat es Middelhoff
geschafft, den Patriarchen zum Umdenken zu bewegen?
Middelhoff, das hat auch Mohn erkannt, hat für Bertelsmann eine
Vision, die das Unternehmen in allen wichtigen Geschäftsfeldern
– Multimedia inklusive – zur Nummer eins machen soll. Und
diese Vision setzt er in einem atemberaubenden Tempo um.
Middelhoff hat in den etwas mehr als zwei Jahren seines
Vorstandsvorsitzes Firmen zugekauft und strategische Allianzen
geschlossen wie nie zuvor ein Vorstandschef bei Bertelsmann.
Das Handicap, nicht mit Börsengeld bezahlen zu können,
konnte er zumindest zum Teil dadurch umgehen, dass er
Tochterfirmen an die Börse brachte.
Aber spätestens seit der ersten Ankündigung der Fusion AOL
/Time Warner Anfang vergangenen Jahres ist klar, dass
Bertelsmann im internationalen Fusionsrausch ohne Börsengeld
die Hände gebunden sind. Die Stiftungsstruktur schützt zwar vor
feindlichen Übernahmen, hindert aber am globalen Wachstum.
Auch wenn Middelhoff öffentlich noch im September betont hat,
Bertelsmann brauche die Börsennotierung für die internationale
Expansion nicht – hinter den Kulissen versuchte er bereits,
Mohn vom Gegenteil zu überzeugen.
Wie Großvater und Enkel, so beschreiben Insider das Verhältnis
von Mohn und Middelhoff. Und weil Großeltern ihren
Enkelkindern gegenüber immer viel großzügiger sind als sie es
gegenüber den eigenen Kindern waren, erklärt diese besondere
Beziehung auch, warum Mohn seine Meinung in punkto
Börsengang geändert hat. Middelhoff hat ihm in den vergangenen
zwei Jahren gezeigt, dass er den Bertelsmann-Konzern mit
Erfolg führen kann. Wie groß sein Verhandlungsgeschick dabei
ist, zeigt das gestern verkündete Geschäft, das seit Oktober im
engeren Vorstandskreis unter Einbeziehung von Reinhard Mohn
entwickelt worden ist und für das auch schon die
Aufsichtsgremien bei Bertelsmann und GBL grünes Licht
signalisiert haben. Mit der Groupe Bruxelles Lambert ist jetzt
erstmals ein ausländischer Investor bei Bertelsmann beteiligt, so
dass der drittgrößte Medienkonzern der Welt jetzt auch von der
Beteiligungsstruktur her internationaler aufgestellt ist.
HANDELSBLATT, Montag, 05. Februar 2001
-----------------------
Quelle:www.handelsblatt.com
Medienriese hält 67 % an RTL Group
Bertelsmann vor Börsengang
von AXEL POSTINETT
Der größte deutsche Medienkonzern, die Bertelsmann AG,
verstärkt seine Position im TV- und Onlinegeschäft.
Bertelsmann übernimmt weitere 30 % an der RTL Group
und hält somit jetzt mit 67 % die Mehrheit an Europas
größtem TV-, Radio und Filmkonzern.
HB GÜTERSLOH. Der Verkäufer der
Anteile, die Groupe Bruxelles Lambert
S.A. (GBL) des Finanziers Albert
Frère, erhält im Gegenzug 25,1 % der
Aktien der Gütersloher Bertelsmann
AG. Die GBL hat das Recht, die
Aktien in drei Jahren zu verkaufen oder
an der Börse zu platzieren. Das
erklärte Bertelsmann-Vorstandschef
Thomas Middelhoff gestern in
Gütersloh.
Der Börsengang auf Raten stellt für
Bertelsmann eine massive Zäsur dar.
Bislang galt, dass weder Kernbereiche
des Konzerns noch die Mutter selber
an die Börse gebracht oder aus der
Hand gegeben werden sollten. Eine
Verbindung von Bertelsmann und dem
Onlinedienst AOL (heute mit dem
US-Medienkonzern Time Warner
fusioniert) war unter anderem daran gescheitert. Eine
Aufweichung des Grundsatzes hatte es zwar schon im letzten
Jahr mit der Notierung der RTL Group gegeben. Der
liquiditätsschonende Erwerb der dringend benötigten
RTL-Mehrheit per Aktientausch hat jedoch dann wohl den
Ausschlag gegeben, um auch das letzte Tabu, den Börsengang
der Mutter selber, zu brechen. Im Oktober letzten Jahres, so
Middelhoff, sei er mit den Plänen an den Nachkriegsgründer und
Stifter Reinhard Mohn herangetreten, der dann auch zugestimmt
habe.
Das Volumen der Transaktion liegt unbestätigten Informationen
zufolge bei gut 10 Mrd. Euro. Das wäre ein Aufschlag von rund
100 % auf den aktuellen Aktienkurs der in London notierten RTL
Group. Bertelsmann veröffentlicht keine Zahlen. RTL Group wird
an der Börse mit über 14 Mrd. Euro bewertet.
Neben Bertelsmann hält jetzt noch die britische Mediengruppe
Pearson 22 % an RTL Group, weitere 11 % sind börsennotiert.
Am strategisch nun wertlosen Pearson-Anteil hält Bertelsmann
nach eigenen Angaben ein Vorkaufsrecht.
Die Übernahme der Mehrheit an der RTL Group mit ihren 22 TV-
und 18 Radiosendern ist ein wichtiger Meilenstein für
Bertelsmann. Das TV- und Onlinegeschäft stellt mit 8 Mrd. DM
Umsatz im Geschäftsjahr 2000 den größten Bereich des
Konzerns dar und soll laut Bertelsmann jährlich um über 11 %
wachsen. In der Bedeutung für das Ergebnis hat das Fernsehen
längst als verlässliche Geldquelle die angeschlagenen
Buchclubs ersetzt, die derzeit mit hohem Aufwand saniert
werden. Außerdem soll rund um die Marke RTL das komplette
interaktive TV-Angebot mit seinen geplanten
Abonnementdiensten angesiedelt werden. Da ist es wichtig, alle
Kundenbeziehungen vollständig zu kontrollieren, was mit einer
Minderheit bei RTL Group kaum möglich gewesen wäre.
Die Bertelsmann AG wird nach Abschluss der Transaktion (und
einem Rückkauf von 7,4 % der Bertelsmann-Anteile von der
Zeit-Stiftung) zu 57,6 % der Bertelsmann-Stiftung gehören, zu
17,3 % der Familie Mohn und zu 25,1 % der GBL. Middelhoff
sagte, 25 % der Anteile von GBL seien stimmberechtigt, die
Kontrolle liege bei der Bertelsmann-Verwaltungsgesellschaft mit
75 % der Stimmrechte.
HANDELSBLATT, Montag, 05. Februar 2001
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Quelle:www.handelsblatt.com
Bertelsmann vor Börsengang
von AXEL POSTINETT
Der größte deutsche Medienkonzern, die Bertelsmann AG,
verstärkt seine Position im TV- und Onlinegeschäft.
Bertelsmann übernimmt weitere 30 % an der RTL Group
und hält somit jetzt mit 67 % die Mehrheit an Europas
größtem TV-, Radio und Filmkonzern.
HB GÜTERSLOH. Der Verkäufer der
Anteile, die Groupe Bruxelles Lambert
S.A. (GBL) des Finanziers Albert
Frère, erhält im Gegenzug 25,1 % der
Aktien der Gütersloher Bertelsmann
AG. Die GBL hat das Recht, die
Aktien in drei Jahren zu verkaufen oder
an der Börse zu platzieren. Das
erklärte Bertelsmann-Vorstandschef
Thomas Middelhoff gestern in
Gütersloh.
Der Börsengang auf Raten stellt für
Bertelsmann eine massive Zäsur dar.
Bislang galt, dass weder Kernbereiche
des Konzerns noch die Mutter selber
an die Börse gebracht oder aus der
Hand gegeben werden sollten. Eine
Verbindung von Bertelsmann und dem
Onlinedienst AOL (heute mit dem
US-Medienkonzern Time Warner
fusioniert) war unter anderem daran gescheitert. Eine
Aufweichung des Grundsatzes hatte es zwar schon im letzten
Jahr mit der Notierung der RTL Group gegeben. Der
liquiditätsschonende Erwerb der dringend benötigten
RTL-Mehrheit per Aktientausch hat jedoch dann wohl den
Ausschlag gegeben, um auch das letzte Tabu, den Börsengang
der Mutter selber, zu brechen. Im Oktober letzten Jahres, so
Middelhoff, sei er mit den Plänen an den Nachkriegsgründer und
Stifter Reinhard Mohn herangetreten, der dann auch zugestimmt
habe.
Das Volumen der Transaktion liegt unbestätigten Informationen
zufolge bei gut 10 Mrd. Euro. Das wäre ein Aufschlag von rund
100 % auf den aktuellen Aktienkurs der in London notierten RTL
Group. Bertelsmann veröffentlicht keine Zahlen. RTL Group wird
an der Börse mit über 14 Mrd. Euro bewertet.
Neben Bertelsmann hält jetzt noch die britische Mediengruppe
Pearson 22 % an RTL Group, weitere 11 % sind börsennotiert.
Am strategisch nun wertlosen Pearson-Anteil hält Bertelsmann
nach eigenen Angaben ein Vorkaufsrecht.
Die Übernahme der Mehrheit an der RTL Group mit ihren 22 TV-
und 18 Radiosendern ist ein wichtiger Meilenstein für
Bertelsmann. Das TV- und Onlinegeschäft stellt mit 8 Mrd. DM
Umsatz im Geschäftsjahr 2000 den größten Bereich des
Konzerns dar und soll laut Bertelsmann jährlich um über 11 %
wachsen. In der Bedeutung für das Ergebnis hat das Fernsehen
längst als verlässliche Geldquelle die angeschlagenen
Buchclubs ersetzt, die derzeit mit hohem Aufwand saniert
werden. Außerdem soll rund um die Marke RTL das komplette
interaktive TV-Angebot mit seinen geplanten
Abonnementdiensten angesiedelt werden. Da ist es wichtig, alle
Kundenbeziehungen vollständig zu kontrollieren, was mit einer
Minderheit bei RTL Group kaum möglich gewesen wäre.
Die Bertelsmann AG wird nach Abschluss der Transaktion (und
einem Rückkauf von 7,4 % der Bertelsmann-Anteile von der
Zeit-Stiftung) zu 57,6 % der Bertelsmann-Stiftung gehören, zu
17,3 % der Familie Mohn und zu 25,1 % der GBL. Middelhoff
sagte, 25 % der Anteile von GBL seien stimmberechtigt, die
Kontrolle liege bei der Bertelsmann-Verwaltungsgesellschaft mit
75 % der Stimmrechte.
HANDELSBLATT, Montag, 05. Februar 2001
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Quelle:www.handelsblatt.com
Albert Frère ist Chef
Finanzholding gehört 25 Prozent von
Bertelsmann
dpa HAMBURG. Der neue 25,1-Prozent-Gesellschafter der
Bertelsmann AG, die belgische Finanzholding Groupe Bruxelles
Lambert (GBL), wurde 1953 gegründet und ist seit 1956 an der
Brüsseler Börse gelistet. Die Marktkapitalisierung beträgt rund
6,5 Milliarden Euro. Mit 54,6 Prozent ist die schweizerische
Pargesa Holding größter Gesellschafter. Deren
Mehrheitsgesellschafter sind der franko- kanadische
Unternehmer Paul Desmarais (74) und der belgische Finanzier
Baron Albert Frère (75).
Frère ist Vorstandschef der GBL, Desmarais sein Stellvertreter.
Dem Vorstand gehören die Desmarais-Söhne Paul und André
und der Fréres-Sohn Gerald an. Die 50:50 Partnerschaft der
Familien Frère und Desmarais wurde 1990 formell bis 2001
geschlossen, jedoch schon vorzeitig auf einen Zeitraum bis 2014
verlängert. Der Gesamtwert der von beiden Familien gehaltenen
Beteiligungen wird von Branchenexperten auf über 100 Milliarden
US-Dollar geschätzt.
Im gegenwärtigen Portfolio sind die größten Investitionen
TotalFina/Elf, Suez Lyonnaise des Eaux, Imerys, Rhodia und
RTL Group.
Wir sind an Ihrer Meinung interessiert: Nehmen Sie teil an
unserer Umfrage!
HANDELSBLATT, Montag, 05. Februar 2001
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Quelle:www.handelsblatt.com
Finanzholding gehört 25 Prozent von
Bertelsmann
dpa HAMBURG. Der neue 25,1-Prozent-Gesellschafter der
Bertelsmann AG, die belgische Finanzholding Groupe Bruxelles
Lambert (GBL), wurde 1953 gegründet und ist seit 1956 an der
Brüsseler Börse gelistet. Die Marktkapitalisierung beträgt rund
6,5 Milliarden Euro. Mit 54,6 Prozent ist die schweizerische
Pargesa Holding größter Gesellschafter. Deren
Mehrheitsgesellschafter sind der franko- kanadische
Unternehmer Paul Desmarais (74) und der belgische Finanzier
Baron Albert Frère (75).
Frère ist Vorstandschef der GBL, Desmarais sein Stellvertreter.
Dem Vorstand gehören die Desmarais-Söhne Paul und André
und der Fréres-Sohn Gerald an. Die 50:50 Partnerschaft der
Familien Frère und Desmarais wurde 1990 formell bis 2001
geschlossen, jedoch schon vorzeitig auf einen Zeitraum bis 2014
verlängert. Der Gesamtwert der von beiden Familien gehaltenen
Beteiligungen wird von Branchenexperten auf über 100 Milliarden
US-Dollar geschätzt.
Im gegenwärtigen Portfolio sind die größten Investitionen
TotalFina/Elf, Suez Lyonnaise des Eaux, Imerys, Rhodia und
RTL Group.
Wir sind an Ihrer Meinung interessiert: Nehmen Sie teil an
unserer Umfrage!
HANDELSBLATT, Montag, 05. Februar 2001
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Quelle:www.handelsblatt.com
10 Mrd. Euro teure Transaktion
Bertelsmann übernimmt Mehrheit an RTL
Group und plant Börsengang
Der Medienkonzern Bertelsmann AG, Gütersloh,
übernimmt weitere 30 % an der RTL Group und hält somit
mit 67 % die Mehrheit an Europas größtem TV-, Radio und
Filmkonzern. Der Verkäufer der Anteile, die Groupe
Bruxelles Lambert S.A. (GBL) des Finanziers Albert Frères,
erhält im Gegenzug 25,1 % der Aktien der Bertelsmann
AG.
pos GÜTERSLOH. Die GBL hat das
Recht, die Bertelsmann-Aktien in rund
drei Jahren zu verkaufen oder an der
Börse zu platzieren. Das erklärte
Bertelsmann-Vorstandschef Thomas
Middelhoff am Sonntag abend vor
Journalisten in Gütersloh.
Der Wert der Transaktion soll bei rund
10 Mrd. Euro liegen, was einer Prämie
von gut 100% auf den Aktienkurs der
in London notierten RTL Group
darstellen würde. Neben Bertelsmann
hält jetzt noch die britische
Mediengruppe Pearson 22 % an RTL
Group, weitere 11 % sind
börsennotiert. Die Anzahl der Aktien
im Streubesitz soll auf 15 % erhöht
werden. Am 22 %-Anteil von Pearson,
der in der neuen Konstellation keinen
strategischen Wert mehr besitzt, hält Bertelsmann nach eigenen
Angaben ein Vorkaufsrecht.
Die Bertelsmann AG wird nach Abschluss der Transaktion (und
nach einem seit längerem bekannten Rückkauf von 7,4% der
Bertelsmann-Anteile von der Zeit-Stiftung) zu 57,6 % der
Bertelsmann-Stiftung gehören. zu 17,3% der Familie Mohn und
zu 25,1% der GBL. Middelhoff betonte, dass nur genau 25% der
Anteile von GBL stimmberechtigt sind, also die Kontrolle
weiterhin bei Bertelsmann Verwaltungsgesellschaft liegt, die
75% der Stimmrechte hält.
Die Übernahme der Mehrheit an der RTL Group mit ihren 22 TV-
und 18 Radiosendern stellt einen wichtigen strategischen Schritt
für Bertelsmann dar. Das TV- und Onlinegeschäft stellt mit 8
Mrd. DM Umsatz im Geschäftsjahr 2000 den größten Bereich
des Konzerns dar und soll laut Bertelsmann in den nächsten
zwei Jahren jährlich um über 11 % wachsen. In der Bedeutung
für das Ergebnis hat der TV-Bereich längst die schwer
angeschlagenen Buchclubs ersetzt, die derzeit mit hohem
Aufwand saniert werden.
Auch zuvor hatte Bertelsmann die unternehmerische Führung
bei RTL Group, war jedoch mit 37% Kapitalanteil nur in einer
Minderheitsposition, was eine engere Einbindung in die Strategie
des Gesamtkonzern verhinderte. Das soll sich jetzt ändern, die
"Marketing-Lokomotive ersten Ranges" wird jetzt verstärkt im
Sinne von Bertelsmann eingesetzt werden. "Nur ein
Unternehmen, an dem man die Mehrheit hält, kann man wirklich
in die Konzernstrategie integrieren", so Finanzvorstand Siegfried
Luther. Bertelsmann wird derzeit komplett umstrukturiert. Am
Ende soll der Konzern auf drei Säulen ruhen (Inhalte, Services,
Vertrieb), wobei die Synergien der stark dezentral organisierten
Unternehmens des Konzerns optimal ausgenutzt werden sollen.
Auch die neue Machtposition im Rechteeinkauf - z.B. in
Verhandlungen mit Hollywood-Studios - und der
Rechtevermarktung (größter Sportrechtehändler Europas) soll
offensiv genutzt werden. Als weitere Ziele sind nun laut
Middelhoff Anteilserhöhungen bei RTL 2, Super RTL, M6 und
Channel 5 bis zum maximal erreichbaren vorgesehen und auch
die Pläne eines Einstiegs in den US-TV-Markt werden jetzt
wieder intensiver verfolgt.
Die GBL wird durch den Verkauf zum reinen Finanzinvestor bei
Bertelsmann, da sie keine Sperrminorität bei Bertelsmann
erwirbt und gleichzeitig ihren Einfluss bei RTL Group aufgibt.
Dafür kann sie bei dem geplanten Börsengang von Bertelsmann
am Verkaufserlös der Stammaktien profitieren.
Der Börsengang auf Raten stellt für die Familien geführte
Bertelsmann AG eine massive Zäsur in der Firmengeschichte
dar. Bislang galt, dass weder Kernbereiche des Konzerns noch
der Konzern selber an die Börse gebracht oder aus der Hand
gegeben werden sollten. Eine Verbindung von Bertelsmann und
AOL (heute mit Time Warner fusioniert) ist unter anderem an
diesem Punkt gescheitert. Eine erste Aufweichung dieses
Grundsatzes hatte es zwar schon im letzten Jahr mit der
Notierung der RTL Group gegeben. Der liquditätsschonende
Erwerb der dringend benötigten RTL-Mehrheit (Bertelsmann
verhandelt derzeit auch über einen Kauf des britischen
Musikkonzerns Emi Music) hat jedoch dann wohl den
Ausschlag gegeben, um auch das letzte Tabu, den Börsengang
von Bertelsmann selber, zu Fall zu bringen. Im Oktober letzten
Jahres, so Thomas Middelhoff, sei er mit den Plänen an den
Nachkriegsgründer und Stifter Reinhard Mohn herangetreten, der
der Idee dann auch zugestimmt habe.
Die RTL Group ist im April 2000 aus der Fusion von CLT-Ufa und
Pearson TV entstanden und ist in 11 Ländern tätig. Die
Bertelsmann AG beschäftigt rund 76 000 Mitarbeiter und setzte
im Geschäftsjahr 1999/2000 (per 30.6) rund rund 32,5 Mrd. DM
(16,6 Mrd. Euro) um. Die GBL ist eine 1953 gegründete
Investmentgesellschaft und wird von den Familien Desmarais
und Frere beherrscht. Die 30%-Beteiligung an RTL Group macht
den Angaben zufolge rund 40% des geschätzten Wertes von
GBL aus.
HANDELSBLATT, Montag, 05. Februar 2001
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Quelle:www.handelsblatt.com
Bertelsmann übernimmt Mehrheit an RTL
Group und plant Börsengang
Der Medienkonzern Bertelsmann AG, Gütersloh,
übernimmt weitere 30 % an der RTL Group und hält somit
mit 67 % die Mehrheit an Europas größtem TV-, Radio und
Filmkonzern. Der Verkäufer der Anteile, die Groupe
Bruxelles Lambert S.A. (GBL) des Finanziers Albert Frères,
erhält im Gegenzug 25,1 % der Aktien der Bertelsmann
AG.
pos GÜTERSLOH. Die GBL hat das
Recht, die Bertelsmann-Aktien in rund
drei Jahren zu verkaufen oder an der
Börse zu platzieren. Das erklärte
Bertelsmann-Vorstandschef Thomas
Middelhoff am Sonntag abend vor
Journalisten in Gütersloh.
Der Wert der Transaktion soll bei rund
10 Mrd. Euro liegen, was einer Prämie
von gut 100% auf den Aktienkurs der
in London notierten RTL Group
darstellen würde. Neben Bertelsmann
hält jetzt noch die britische
Mediengruppe Pearson 22 % an RTL
Group, weitere 11 % sind
börsennotiert. Die Anzahl der Aktien
im Streubesitz soll auf 15 % erhöht
werden. Am 22 %-Anteil von Pearson,
der in der neuen Konstellation keinen
strategischen Wert mehr besitzt, hält Bertelsmann nach eigenen
Angaben ein Vorkaufsrecht.
Die Bertelsmann AG wird nach Abschluss der Transaktion (und
nach einem seit längerem bekannten Rückkauf von 7,4% der
Bertelsmann-Anteile von der Zeit-Stiftung) zu 57,6 % der
Bertelsmann-Stiftung gehören. zu 17,3% der Familie Mohn und
zu 25,1% der GBL. Middelhoff betonte, dass nur genau 25% der
Anteile von GBL stimmberechtigt sind, also die Kontrolle
weiterhin bei Bertelsmann Verwaltungsgesellschaft liegt, die
75% der Stimmrechte hält.
Die Übernahme der Mehrheit an der RTL Group mit ihren 22 TV-
und 18 Radiosendern stellt einen wichtigen strategischen Schritt
für Bertelsmann dar. Das TV- und Onlinegeschäft stellt mit 8
Mrd. DM Umsatz im Geschäftsjahr 2000 den größten Bereich
des Konzerns dar und soll laut Bertelsmann in den nächsten
zwei Jahren jährlich um über 11 % wachsen. In der Bedeutung
für das Ergebnis hat der TV-Bereich längst die schwer
angeschlagenen Buchclubs ersetzt, die derzeit mit hohem
Aufwand saniert werden.
Auch zuvor hatte Bertelsmann die unternehmerische Führung
bei RTL Group, war jedoch mit 37% Kapitalanteil nur in einer
Minderheitsposition, was eine engere Einbindung in die Strategie
des Gesamtkonzern verhinderte. Das soll sich jetzt ändern, die
"Marketing-Lokomotive ersten Ranges" wird jetzt verstärkt im
Sinne von Bertelsmann eingesetzt werden. "Nur ein
Unternehmen, an dem man die Mehrheit hält, kann man wirklich
in die Konzernstrategie integrieren", so Finanzvorstand Siegfried
Luther. Bertelsmann wird derzeit komplett umstrukturiert. Am
Ende soll der Konzern auf drei Säulen ruhen (Inhalte, Services,
Vertrieb), wobei die Synergien der stark dezentral organisierten
Unternehmens des Konzerns optimal ausgenutzt werden sollen.
Auch die neue Machtposition im Rechteeinkauf - z.B. in
Verhandlungen mit Hollywood-Studios - und der
Rechtevermarktung (größter Sportrechtehändler Europas) soll
offensiv genutzt werden. Als weitere Ziele sind nun laut
Middelhoff Anteilserhöhungen bei RTL 2, Super RTL, M6 und
Channel 5 bis zum maximal erreichbaren vorgesehen und auch
die Pläne eines Einstiegs in den US-TV-Markt werden jetzt
wieder intensiver verfolgt.
Die GBL wird durch den Verkauf zum reinen Finanzinvestor bei
Bertelsmann, da sie keine Sperrminorität bei Bertelsmann
erwirbt und gleichzeitig ihren Einfluss bei RTL Group aufgibt.
Dafür kann sie bei dem geplanten Börsengang von Bertelsmann
am Verkaufserlös der Stammaktien profitieren.
Der Börsengang auf Raten stellt für die Familien geführte
Bertelsmann AG eine massive Zäsur in der Firmengeschichte
dar. Bislang galt, dass weder Kernbereiche des Konzerns noch
der Konzern selber an die Börse gebracht oder aus der Hand
gegeben werden sollten. Eine Verbindung von Bertelsmann und
AOL (heute mit Time Warner fusioniert) ist unter anderem an
diesem Punkt gescheitert. Eine erste Aufweichung dieses
Grundsatzes hatte es zwar schon im letzten Jahr mit der
Notierung der RTL Group gegeben. Der liquditätsschonende
Erwerb der dringend benötigten RTL-Mehrheit (Bertelsmann
verhandelt derzeit auch über einen Kauf des britischen
Musikkonzerns Emi Music) hat jedoch dann wohl den
Ausschlag gegeben, um auch das letzte Tabu, den Börsengang
von Bertelsmann selber, zu Fall zu bringen. Im Oktober letzten
Jahres, so Thomas Middelhoff, sei er mit den Plänen an den
Nachkriegsgründer und Stifter Reinhard Mohn herangetreten, der
der Idee dann auch zugestimmt habe.
Die RTL Group ist im April 2000 aus der Fusion von CLT-Ufa und
Pearson TV entstanden und ist in 11 Ländern tätig. Die
Bertelsmann AG beschäftigt rund 76 000 Mitarbeiter und setzte
im Geschäftsjahr 1999/2000 (per 30.6) rund rund 32,5 Mrd. DM
(16,6 Mrd. Euro) um. Die GBL ist eine 1953 gegründete
Investmentgesellschaft und wird von den Familien Desmarais
und Frere beherrscht. Die 30%-Beteiligung an RTL Group macht
den Angaben zufolge rund 40% des geschätzten Wertes von
GBL aus.
HANDELSBLATT, Montag, 05. Februar 2001
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Quelle:www.handelsblatt.com
Homepage von GBL:
http://www.gbl.be/content/index4.htm
http://www.gbl.be/content/index4.htm
Man schaue sich die weiteren Beteiligungen von GBL an....
Groupe Bruxelles Lambert: Eine Aktie mit besonderem Gewicht
Beteiligungen sind mehr wert als die Beteiligungsgesellschaft
Mit dem Tauschgeschäft RTL-Fernsehen gegen Bertelsmann-Aktienpaket rückt
die belgische Edelholding Groupe Bruxelles Lambert, GBL ins Blickfeld der
Anleger. Ihre Beteiligungen sind mehr wert als die Beteiligungsgesellschaft.
Nicht nur, dass durch ihren Einstieg früher oder später ein Einstieg des
Medienmultis Bertelsmann in die Bewertung durch Börsenanleger erfolgen wird.
GBL - bereits seit 15. Oktober 1956 an der Börse notiert – bietet schon jetzt sehr
viel Wert für ganz wenig Börsengeld. Bertelsmann und Bruxelles Lambert haben
sich bereits 1997 kennen und offenbar lieben gelernt. Sie fusionierten ihre
Fernsehinteressen CLT und UFA. Diese Kooperation wurde im April 2000 durch
die Fusion von CLT-UFA mit dem englischen Pearson TV zur paneuropäischen
Rundfunk- und Produktionsgesellschaft RTL Group gekrönt. Seit Sommer letzten
Jahres ist die RTL Group an der Börse notiert, auch wenn nur ganz wenige Aktien
für Anleger verfügbar sind. Die große Mehrheit liegt in festen Händen der
strategischen Partner, die zudem auch im Zeitungsgeschäft verknüpft sind.
Pearson/Financial Times und Bertelsmann/Stern bringen gemein die Financial
Times Deutschland heraus. Vom Engagement in der Medienbranche abgesehen
ist GBL an führenden Industrieunternehmen beteiligt. 3,2% von TotalFinaElf,
gehören den Belgiern, ferner 7,8% von Suez Lyonnaise des Eaux und weitere
Beteiligungen. Schon die beiden französischen Aktienpakete sind in etwa so viel
wert wie alle GBL-Aktien zusammen. Jetzt kommt noch das Bertelsmann-Paket
dazu, dessen Wert mindestens auf 4 bis 5 Mrd.€ geschätzt werden kann. Die
GBL-Aktie ist zwischen von Anfang November letzten Jahres und Ende Januar
dieses Jahres von 285€ auf 250€ abgesackt. Seit Anfang Februar schnellte er
wieder auf fast 300€ - aus gutem Grund, wie man jetzt weiß.
Autor: Martin Beier, 11:24 07.02.01
----------------------
Bericht zu finden hier im News-Archiv (www.wallstreet-online.de)...
Beteiligungen sind mehr wert als die Beteiligungsgesellschaft
Mit dem Tauschgeschäft RTL-Fernsehen gegen Bertelsmann-Aktienpaket rückt
die belgische Edelholding Groupe Bruxelles Lambert, GBL ins Blickfeld der
Anleger. Ihre Beteiligungen sind mehr wert als die Beteiligungsgesellschaft.
Nicht nur, dass durch ihren Einstieg früher oder später ein Einstieg des
Medienmultis Bertelsmann in die Bewertung durch Börsenanleger erfolgen wird.
GBL - bereits seit 15. Oktober 1956 an der Börse notiert – bietet schon jetzt sehr
viel Wert für ganz wenig Börsengeld. Bertelsmann und Bruxelles Lambert haben
sich bereits 1997 kennen und offenbar lieben gelernt. Sie fusionierten ihre
Fernsehinteressen CLT und UFA. Diese Kooperation wurde im April 2000 durch
die Fusion von CLT-UFA mit dem englischen Pearson TV zur paneuropäischen
Rundfunk- und Produktionsgesellschaft RTL Group gekrönt. Seit Sommer letzten
Jahres ist die RTL Group an der Börse notiert, auch wenn nur ganz wenige Aktien
für Anleger verfügbar sind. Die große Mehrheit liegt in festen Händen der
strategischen Partner, die zudem auch im Zeitungsgeschäft verknüpft sind.
Pearson/Financial Times und Bertelsmann/Stern bringen gemein die Financial
Times Deutschland heraus. Vom Engagement in der Medienbranche abgesehen
ist GBL an führenden Industrieunternehmen beteiligt. 3,2% von TotalFinaElf,
gehören den Belgiern, ferner 7,8% von Suez Lyonnaise des Eaux und weitere
Beteiligungen. Schon die beiden französischen Aktienpakete sind in etwa so viel
wert wie alle GBL-Aktien zusammen. Jetzt kommt noch das Bertelsmann-Paket
dazu, dessen Wert mindestens auf 4 bis 5 Mrd.€ geschätzt werden kann. Die
GBL-Aktie ist zwischen von Anfang November letzten Jahres und Ende Januar
dieses Jahres von 285€ auf 250€ abgesackt. Seit Anfang Februar schnellte er
wieder auf fast 300€ - aus gutem Grund, wie man jetzt weiß.
Autor: Martin Beier, 11:24 07.02.01
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Bericht zu finden hier im News-Archiv (www.wallstreet-online.de)...
Hi NASDAQ_100,
auf Sicht von drei Jahren denke ich sehr positiv über GROUPE BRUX. LAMBERT P.S. Ein Haken an der Sache ist, dass die GBL bis vor kurzem mit 30% Abschlag auf ihren Inventarwert notiert hat. Dafür wird es wohl einen Grund geben - vielleicht die Politik der GBL-Mehrheitsaktionäre ?
Übrigens, egal wie gut das Geschäft für GBL war, mehr als eine Mrd. € Wertzuwachs ist in der jetzigen Börsenlage vielleicht nicht drin.
Ich empfehle bei dieser Aktie viel Geduld.
Gruß,
Aktienfips
auf Sicht von drei Jahren denke ich sehr positiv über GROUPE BRUX. LAMBERT P.S. Ein Haken an der Sache ist, dass die GBL bis vor kurzem mit 30% Abschlag auf ihren Inventarwert notiert hat. Dafür wird es wohl einen Grund geben - vielleicht die Politik der GBL-Mehrheitsaktionäre ?
Übrigens, egal wie gut das Geschäft für GBL war, mehr als eine Mrd. € Wertzuwachs ist in der jetzigen Börsenlage vielleicht nicht drin.
Ich empfehle bei dieser Aktie viel Geduld.
Gruß,
Aktienfips
Bin bullisher eingestellt .....
Sehe ich auch so Nasdaq_100!
Dies ist die einmalige Chance bei dem Medien-Riesen Bertelsmann einzusteigen! Ich vermute dies ist die Antwort von Bertelsmann zu der Fusion AOL-Time Warner.
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Bertelsmann will mit RTL Group weiter expandieren
"RTL ist europäischer Marktführer, aber es gibt noch manche weiße Flecken auf der Landkarte", kündigte Finanzvorstand Siegfried Luther in der "Welt am Sonntag" an.
Mehr zum Thema: Bertelsmann/RTL
Bertelsmann übernimmt Mehrheit an RTL Group und plant Börsengang (05.02.)
Bertelsmann vor Börsengang (05.02.)
Porträt: Bertelsmann-Einstieg festigt Albert Frères Ruf als Finanzstratege (05.02.)
Stichwort: Die RTL Group (05.02.)
Stichwort: Die Bertelsmann AG (05.02.)
Thomas Middelhoff: Der Allianzen-Manager (05.02.)
dpa/afx HAMBURG "RTL wird bei der anstehenden Konsolidierung eine Rolle spielen und entsprechend zukaufen." Kandidaten wolle er jedoch nicht nennen. Auch eine Expansion in die USA sei jetzt "denkbar". Das bestehende RTL- Management solle im Amt bleiben.
Wie die Zeitschrift "Euro am Sonntag" berichtet, verhandelt der Bertelsmann-Konzern mit der spanischen Telefonica über eine Allianz. Es gehe sowohl über einen Einstieg bei Telefonica Media als auch über eine Zulieferung von Inhalten für die nächste Mobilfunkgeneration (UMTS). Ein Bertelsmann-Sprecher sagte, man kommentiere derartige Spekulationen nicht.
In der spanischen Presse war bereits über einen Einstieg der RTL Group bei Telefonica Media spekuliert worden. Anfang der Woche hatte Bertelsmann die Übernahme der Mehrheit bei RTL Group bekannt gegeben. Wie die Wirtschaftszeitung "Cinco Dias" berichtete, soll die RTL Group die Führung über Telefonica Media übernehmen. Die RTL Group ist bereits bei dem zu Telefonica gehörenden TV-Sender Antena 3 mit 17,22 % beteiligt.
Fusion zwischen BMG und EMI vorstellbar
Neben dem Fernseh-Geschäft will Bertelsmann auch die Musiksparte weiter ausbauen. "Eine Fusion von Bertelsmann-BMG mit der britischen EMI-Gruppe können sich die Beteiligten sehr gut vorstellen", erläuterte Luther. Fraglich sei derzeit noch, ob sich ein Zusammenschluss wegen der zu erwartenden Kartellauflagen ökonomisch rechtfertige.
Keine weiteren Veränderungen in der Gesellschafterstruktur
Nach dem Einstieg der belgischen Investorengruppe Groupe Bruxelles Lambert (GBL) bei der Bertelsmann AG sind nach Angaben von Finanzvorstand Luther keine weiteren Veränderungen in der Gesellschafterstruktur zu erwarten. "Es ist derzeit nicht angedacht, solch einen Deal zu wiederholen. Schließlich haben wir angekündigt, nicht mehr als 25 % der Stimmrechte abzugeben."
Diese 25 % könne der neue Gesellschafter in drei bis vier Jahren an die Börse bringen. Damit sei dann das Gesamtunternehmen gelistet.
HANDELSBLATT, Sonntag, 11. Februar 2001
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good trades
Dies ist die einmalige Chance bei dem Medien-Riesen Bertelsmann einzusteigen! Ich vermute dies ist die Antwort von Bertelsmann zu der Fusion AOL-Time Warner.
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Bertelsmann will mit RTL Group weiter expandieren
"RTL ist europäischer Marktführer, aber es gibt noch manche weiße Flecken auf der Landkarte", kündigte Finanzvorstand Siegfried Luther in der "Welt am Sonntag" an.
Mehr zum Thema: Bertelsmann/RTL
Bertelsmann übernimmt Mehrheit an RTL Group und plant Börsengang (05.02.)
Bertelsmann vor Börsengang (05.02.)
Porträt: Bertelsmann-Einstieg festigt Albert Frères Ruf als Finanzstratege (05.02.)
Stichwort: Die RTL Group (05.02.)
Stichwort: Die Bertelsmann AG (05.02.)
Thomas Middelhoff: Der Allianzen-Manager (05.02.)
dpa/afx HAMBURG "RTL wird bei der anstehenden Konsolidierung eine Rolle spielen und entsprechend zukaufen." Kandidaten wolle er jedoch nicht nennen. Auch eine Expansion in die USA sei jetzt "denkbar". Das bestehende RTL- Management solle im Amt bleiben.
Wie die Zeitschrift "Euro am Sonntag" berichtet, verhandelt der Bertelsmann-Konzern mit der spanischen Telefonica über eine Allianz. Es gehe sowohl über einen Einstieg bei Telefonica Media als auch über eine Zulieferung von Inhalten für die nächste Mobilfunkgeneration (UMTS). Ein Bertelsmann-Sprecher sagte, man kommentiere derartige Spekulationen nicht.
In der spanischen Presse war bereits über einen Einstieg der RTL Group bei Telefonica Media spekuliert worden. Anfang der Woche hatte Bertelsmann die Übernahme der Mehrheit bei RTL Group bekannt gegeben. Wie die Wirtschaftszeitung "Cinco Dias" berichtete, soll die RTL Group die Führung über Telefonica Media übernehmen. Die RTL Group ist bereits bei dem zu Telefonica gehörenden TV-Sender Antena 3 mit 17,22 % beteiligt.
Fusion zwischen BMG und EMI vorstellbar
Neben dem Fernseh-Geschäft will Bertelsmann auch die Musiksparte weiter ausbauen. "Eine Fusion von Bertelsmann-BMG mit der britischen EMI-Gruppe können sich die Beteiligten sehr gut vorstellen", erläuterte Luther. Fraglich sei derzeit noch, ob sich ein Zusammenschluss wegen der zu erwartenden Kartellauflagen ökonomisch rechtfertige.
Keine weiteren Veränderungen in der Gesellschafterstruktur
Nach dem Einstieg der belgischen Investorengruppe Groupe Bruxelles Lambert (GBL) bei der Bertelsmann AG sind nach Angaben von Finanzvorstand Luther keine weiteren Veränderungen in der Gesellschafterstruktur zu erwarten. "Es ist derzeit nicht angedacht, solch einen Deal zu wiederholen. Schließlich haben wir angekündigt, nicht mehr als 25 % der Stimmrechte abzugeben."
Diese 25 % könne der neue Gesellschafter in drei bis vier Jahren an die Börse bringen. Damit sei dann das Gesamtunternehmen gelistet.
HANDELSBLATT, Sonntag, 11. Februar 2001
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good trades
Analysten halten für weitere Expansion Zugang zum Kapitalmarkt für notwendig
Bertelsmann wäre auf dem Börsenparkett gern gesehen
Der deutsche Medienriese Bertelsmann wäre auf dem Börsenparkett willkommen. Analysten begrüßten eine mögliche Notierung von Anteilen des Unternehmens aus Gütersloh. „Das wäre eine echte Bereicherung. Was die Großen der Medienbranche angeht, spielt die Musik bisher in Großbritannien und vielleicht noch in den Niederlanden“, sagte Florian Leinauer von Helaba Trust.
koe/dpa FRANKFURT/M. „Vorher kommen zwar noch ein paar andere Brocken der Branche auf das Parkett. Aber Bertelsmann wäre natürlich ein ganz schönes Gewicht“, meinte Oliver Rupprecht von M.M. Warburg Bank & Co.
Ganz überraschend kommt ein Börsengang von Bertelsmann freilich nicht. „Es hat ja bereits vor längerem ein Umdenken im Unternehmen gegeben“, sagte Leinauer. Bisher habe Bertelsmann aber lediglich Tochterunternehmen wie etwa Pixelpark oder den Internet-Dienstleister Lycos auf das Parkett gebracht (siehe unten stehenden Artikel). „Sinnvoll ist es aber unter dem Strich nur, wenn die Mutter börsennotiert ist. Wer in der Weltliga der Medienunternehmen mitspielen will, benötigt Zugang zu den Kapitalmärkten“, so Leinauer von Helaba Trust. „Die Akquisitionswährung Aktie ist das, was Bertelsmann noch fehlt. Sie braucht man für die wirklich großen Deals“, sagte Rupprecht von M.M.Warburg.
Auf die geplante Fusion der Bertelsmann Music Group (BMG) und des Musikkonzerns EMI würde eine Börsennotierung von Bertelsmann nach Ansicht von Analysten keine Auswirkungen haben. „Die Fusion ist das höchste Ziel von Konzernchef Middelhoff. Er würde nichts machen, was dies gefährden könnte“, ist sich Leinauer sicher. Neben Pixelpark und Lycos hat Bertelsmann auch die Tochter RTL-Group, Europas größte Fernseh- und Radioholding, an die Börse gebracht. Sie ist das Ergebnis mehrerer Fusionen.
Im Jahr 1997 schlossen sich die Luxemburger Compagnie Luxembourgeoise de Television (CLT) mit einer Allianz aus Bertelsmann (80 %) und der Essener WAZ-Gruppe (20 %) zur CLT-UFA zusammen. Im April 2000 fusionierte die CLT UFA mit dem weltweit tätigen TV-Produzenten Pearson TV zur RTL Group.
Bertelsmann und die WAZ-Gruppe wurden nach dieser Fusion mit 37 % zusammen der dominierende Partner. Die Gruppe GBL (Groupe Bruxelles Lambert) des belgischen Finanziers Albert Frère hielt bis zum jetzt vereinbarten Tausch gegen 25,1 % der Anteile an der Bertelsmann AG 30 % und Pearson 22 %.
Rund 11 % der Anteile wurden an die Londoner Börse gebracht. Zu einer Erfolgsgeschichte hat sich der Börsengang der RTL Group bislang freilich nicht entwickeln können. Mit rund 102 Euro ist das Papier derzeit weit vom Höchstkurs von 170 Euro entfernt.
Bertelsmann wäre auf dem Börsenparkett gern gesehen
Der deutsche Medienriese Bertelsmann wäre auf dem Börsenparkett willkommen. Analysten begrüßten eine mögliche Notierung von Anteilen des Unternehmens aus Gütersloh. „Das wäre eine echte Bereicherung. Was die Großen der Medienbranche angeht, spielt die Musik bisher in Großbritannien und vielleicht noch in den Niederlanden“, sagte Florian Leinauer von Helaba Trust.
koe/dpa FRANKFURT/M. „Vorher kommen zwar noch ein paar andere Brocken der Branche auf das Parkett. Aber Bertelsmann wäre natürlich ein ganz schönes Gewicht“, meinte Oliver Rupprecht von M.M. Warburg Bank & Co.
Ganz überraschend kommt ein Börsengang von Bertelsmann freilich nicht. „Es hat ja bereits vor längerem ein Umdenken im Unternehmen gegeben“, sagte Leinauer. Bisher habe Bertelsmann aber lediglich Tochterunternehmen wie etwa Pixelpark oder den Internet-Dienstleister Lycos auf das Parkett gebracht (siehe unten stehenden Artikel). „Sinnvoll ist es aber unter dem Strich nur, wenn die Mutter börsennotiert ist. Wer in der Weltliga der Medienunternehmen mitspielen will, benötigt Zugang zu den Kapitalmärkten“, so Leinauer von Helaba Trust. „Die Akquisitionswährung Aktie ist das, was Bertelsmann noch fehlt. Sie braucht man für die wirklich großen Deals“, sagte Rupprecht von M.M.Warburg.
Auf die geplante Fusion der Bertelsmann Music Group (BMG) und des Musikkonzerns EMI würde eine Börsennotierung von Bertelsmann nach Ansicht von Analysten keine Auswirkungen haben. „Die Fusion ist das höchste Ziel von Konzernchef Middelhoff. Er würde nichts machen, was dies gefährden könnte“, ist sich Leinauer sicher. Neben Pixelpark und Lycos hat Bertelsmann auch die Tochter RTL-Group, Europas größte Fernseh- und Radioholding, an die Börse gebracht. Sie ist das Ergebnis mehrerer Fusionen.
Im Jahr 1997 schlossen sich die Luxemburger Compagnie Luxembourgeoise de Television (CLT) mit einer Allianz aus Bertelsmann (80 %) und der Essener WAZ-Gruppe (20 %) zur CLT-UFA zusammen. Im April 2000 fusionierte die CLT UFA mit dem weltweit tätigen TV-Produzenten Pearson TV zur RTL Group.
Bertelsmann und die WAZ-Gruppe wurden nach dieser Fusion mit 37 % zusammen der dominierende Partner. Die Gruppe GBL (Groupe Bruxelles Lambert) des belgischen Finanziers Albert Frère hielt bis zum jetzt vereinbarten Tausch gegen 25,1 % der Anteile an der Bertelsmann AG 30 % und Pearson 22 %.
Rund 11 % der Anteile wurden an die Londoner Börse gebracht. Zu einer Erfolgsgeschichte hat sich der Börsengang der RTL Group bislang freilich nicht entwickeln können. Mit rund 102 Euro ist das Papier derzeit weit vom Höchstkurs von 170 Euro entfernt.
Stichwort: Die Bertelsmann AG
dpa HAMBURG. Die Bertelsmann AG gehört zu den weltweit führenden Medienunternehmen. Zum Konzern gehören namhafte Buchverlage, Buch- und Musikclubs, Musikfirmen, Zeitungs- und Zeitschriftenverlage, Fernseh- und Radiosender, TV-Produktionsfirmen, Fachinformationsverlage, Druckereien und Internet-Angebote.
Bertelsmann beschäftigt mehr als 76 000 Menschen in 55 Ländern. Das Unternehmen erwirtschaftete im Geschäftsjahr 1999/00 (30. Juni) einen Gesamtumsatz von 16,5 Milliarden Euro (32,3 Mrd DM), ein Ergenis vor Steuer, Zinsen und Abschreibungen (EBITDA) von 1,8 Milliarden Euro sowie einen Jahresüberschuss von 700 Millionen Euro. 34 Prozent des Umsatzes wurden dabei in den USA erzielt, 31 Prozent in Deutschland und 35 Prozent im Rest der Welt.
Das 1835 als Verlag für christliche Druckwerke gegründete Traditionsunternehmen ist heute im Besitz der Bertelsmann Stiftung und der Familie des Gründers der Bertelsmann AG, Reinhard Mohn. Mit dem Eintritt des neuen Gesellschafters GBL, der 25 Prozent stimmberechtigte und 0,1 Prozent stimmrechtslose Aktien hält verteilen sich die restlichen Anteile auf 57,6 Prozent für die Stiftung und 17,3 Prozent für die Familie Mohn.
dpa HAMBURG. Die Bertelsmann AG gehört zu den weltweit führenden Medienunternehmen. Zum Konzern gehören namhafte Buchverlage, Buch- und Musikclubs, Musikfirmen, Zeitungs- und Zeitschriftenverlage, Fernseh- und Radiosender, TV-Produktionsfirmen, Fachinformationsverlage, Druckereien und Internet-Angebote.
Bertelsmann beschäftigt mehr als 76 000 Menschen in 55 Ländern. Das Unternehmen erwirtschaftete im Geschäftsjahr 1999/00 (30. Juni) einen Gesamtumsatz von 16,5 Milliarden Euro (32,3 Mrd DM), ein Ergenis vor Steuer, Zinsen und Abschreibungen (EBITDA) von 1,8 Milliarden Euro sowie einen Jahresüberschuss von 700 Millionen Euro. 34 Prozent des Umsatzes wurden dabei in den USA erzielt, 31 Prozent in Deutschland und 35 Prozent im Rest der Welt.
Das 1835 als Verlag für christliche Druckwerke gegründete Traditionsunternehmen ist heute im Besitz der Bertelsmann Stiftung und der Familie des Gründers der Bertelsmann AG, Reinhard Mohn. Mit dem Eintritt des neuen Gesellschafters GBL, der 25 Prozent stimmberechtigte und 0,1 Prozent stimmrechtslose Aktien hält verteilen sich die restlichen Anteile auf 57,6 Prozent für die Stiftung und 17,3 Prozent für die Familie Mohn.
10 Mrd. Euro teure Transaktion
Bertelsmann übernimmt Mehrheit an RTL Group und plant Börsengang
Der Medienkonzern Bertelsmann AG, Gütersloh, übernimmt weitere 30 % an der RTL Group und hält somit mit 67 % die Mehrheit an Europas größtem TV-, Radio und Filmkonzern. Der Verkäufer der Anteile, die Groupe Bruxelles Lambert S.A. (GBL) des Finanziers Albert Frères, erhält im Gegenzug 25,1 % der Aktien der Bertelsmann AG.
Mehr zum Thema: Bertelsmann/RTL
Bertelsmann will mit RTL Group weiter expandieren (11.02.)
Bertelsmann vor Börsengang (05.02.)
Porträt: Bertelsmann-Einstieg festigt Albert Frères Ruf als Finanzstratege (05.02.)
Stichwort: Die RTL Group (05.02.)
Stichwort: Die Bertelsmann AG (05.02.)
Thomas Middelhoff: Der Allianzen-Manager (05.02.)
pos GÜTERSLOH. Die GBL hat das Recht, die Bertelsmann-Aktien in rund drei Jahren zu verkaufen oder an der Börse zu platzieren. Das erklärte Bertelsmann-Vorstandschef Thomas Middelhoff am Sonntag abend vor Journalisten in Gütersloh.
Der Wert der Transaktion soll bei rund 10 Mrd. Euro liegen, was einer Prämie von gut 100% auf den Aktienkurs der in London notierten RTL Group darstellen würde. Neben Bertelsmann hält jetzt noch die britische Mediengruppe Pearson 22 % an RTL Group, weitere 11 % sind börsennotiert. Die Anzahl der Aktien im Streubesitz soll auf 15 % erhöht werden. Am 22 %-Anteil von Pearson, der in der neuen Konstellation keinen strategischen Wert mehr besitzt, hält Bertelsmann nach eigenen Angaben ein Vorkaufsrecht.
Die Bertelsmann AG wird nach Abschluss der Transaktion (und nach einem seit längerem bekannten Rückkauf von 7,4% der Bertelsmann-Anteile von der Zeit-Stiftung) zu 57,6 % der Bertelsmann-Stiftung gehören. zu 17,3% der Familie Mohn und zu 25,1% der GBL. Middelhoff betonte, dass nur genau 25% der Anteile von GBL stimmberechtigt sind, also die Kontrolle weiterhin bei Bertelsmann Verwaltungsgesellschaft liegt, die 75% der Stimmrechte hält.
Die Übernahme der Mehrheit an der RTL Group mit ihren 22 TV- und 18 Radiosendern stellt einen wichtigen strategischen Schritt für Bertelsmann dar. Das TV- und Onlinegeschäft stellt mit 8 Mrd. DM Umsatz im Geschäftsjahr 2000 den größten Bereich des Konzerns dar und soll laut Bertelsmann in den nächsten zwei Jahren jährlich um über 11 % wachsen. In der Bedeutung für das Ergebnis hat der TV-Bereich längst die schwer angeschlagenen Buchclubs ersetzt, die derzeit mit hohem Aufwand saniert werden.
Auch zuvor hatte Bertelsmann die unternehmerische Führung bei RTL Group, war jedoch mit 37% Kapitalanteil nur in einer Minderheitsposition, was eine engere Einbindung in die Strategie des Gesamtkonzern verhinderte. Das soll sich jetzt ändern, die "Marketing-Lokomotive ersten Ranges" wird jetzt verstärkt im Sinne von Bertelsmann eingesetzt werden. "Nur ein Unternehmen, an dem man die Mehrheit hält, kann man wirklich in die Konzernstrategie integrieren", so Finanzvorstand Siegfried Luther. Bertelsmann wird derzeit komplett umstrukturiert. Am Ende soll der Konzern auf drei Säulen ruhen (Inhalte, Services, Vertrieb), wobei die Synergien der stark dezentral organisierten Unternehmens des Konzerns optimal ausgenutzt werden sollen.
Auch die neue Machtposition im Rechteeinkauf - z.B. in Verhandlungen mit Hollywood-Studios - und der Rechtevermarktung (größter Sportrechtehändler Europas) soll offensiv genutzt werden. Als weitere Ziele sind nun laut Middelhoff Anteilserhöhungen bei RTL 2, Super RTL, M6 und Channel 5 bis zum maximal erreichbaren vorgesehen und auch die Pläne eines Einstiegs in den US-TV-Markt werden jetzt wieder intensiver verfolgt.
Die GBL wird durch den Verkauf zum reinen Finanzinvestor bei Bertelsmann, da sie keine Sperrminorität bei Bertelsmann erwirbt und gleichzeitig ihren Einfluss bei RTL Group aufgibt. Dafür kann sie bei dem geplanten Börsengang von Bertelsmann am Verkaufserlös der Stammaktien profitieren.
Der Börsengang auf Raten stellt für die Familien geführte Bertelsmann AG eine massive Zäsur in der Firmengeschichte dar. Bislang galt, dass weder Kernbereiche des Konzerns noch der Konzern selber an die Börse gebracht oder aus der Hand gegeben werden sollten. Eine Verbindung von Bertelsmann und AOL (heute mit Time Warner fusioniert) ist unter anderem an diesem Punkt gescheitert. Eine erste Aufweichung dieses Grundsatzes hatte es zwar schon im letzten Jahr mit der Notierung der RTL Group gegeben. Der liquditätsschonende Erwerb der dringend benötigten RTL-Mehrheit (Bertelsmann verhandelt derzeit auch über einen Kauf des britischen Musikkonzerns Emi Music) hat jedoch dann wohl den Ausschlag gegeben, um auch das letzte Tabu, den Börsengang von Bertelsmann selber, zu Fall zu bringen. Im Oktober letzten Jahres, so Thomas Middelhoff, sei er mit den Plänen an den Nachkriegsgründer und Stifter Reinhard Mohn herangetreten, der der Idee dann auch zugestimmt habe.
Die RTL Group ist im April 2000 aus der Fusion von CLT-Ufa und Pearson TV entstanden und ist in 11 Ländern tätig. Die Bertelsmann AG beschäftigt rund 76 000 Mitarbeiter und setzte im Geschäftsjahr 1999/2000 (per 30.6) rund rund 32,5 Mrd. DM (16,6 Mrd. Euro) um. Die GBL ist eine 1953 gegründete Investmentgesellschaft und wird von den Familien Desmarais und Frere beherrscht. Die 30%-Beteiligung an RTL Group macht den Angaben zufolge rund 40% des geschätzten Wertes von GBL aus.
Bertelsmann übernimmt Mehrheit an RTL Group und plant Börsengang
Der Medienkonzern Bertelsmann AG, Gütersloh, übernimmt weitere 30 % an der RTL Group und hält somit mit 67 % die Mehrheit an Europas größtem TV-, Radio und Filmkonzern. Der Verkäufer der Anteile, die Groupe Bruxelles Lambert S.A. (GBL) des Finanziers Albert Frères, erhält im Gegenzug 25,1 % der Aktien der Bertelsmann AG.
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Stichwort: Die Bertelsmann AG (05.02.)
Thomas Middelhoff: Der Allianzen-Manager (05.02.)
pos GÜTERSLOH. Die GBL hat das Recht, die Bertelsmann-Aktien in rund drei Jahren zu verkaufen oder an der Börse zu platzieren. Das erklärte Bertelsmann-Vorstandschef Thomas Middelhoff am Sonntag abend vor Journalisten in Gütersloh.
Der Wert der Transaktion soll bei rund 10 Mrd. Euro liegen, was einer Prämie von gut 100% auf den Aktienkurs der in London notierten RTL Group darstellen würde. Neben Bertelsmann hält jetzt noch die britische Mediengruppe Pearson 22 % an RTL Group, weitere 11 % sind börsennotiert. Die Anzahl der Aktien im Streubesitz soll auf 15 % erhöht werden. Am 22 %-Anteil von Pearson, der in der neuen Konstellation keinen strategischen Wert mehr besitzt, hält Bertelsmann nach eigenen Angaben ein Vorkaufsrecht.
Die Bertelsmann AG wird nach Abschluss der Transaktion (und nach einem seit längerem bekannten Rückkauf von 7,4% der Bertelsmann-Anteile von der Zeit-Stiftung) zu 57,6 % der Bertelsmann-Stiftung gehören. zu 17,3% der Familie Mohn und zu 25,1% der GBL. Middelhoff betonte, dass nur genau 25% der Anteile von GBL stimmberechtigt sind, also die Kontrolle weiterhin bei Bertelsmann Verwaltungsgesellschaft liegt, die 75% der Stimmrechte hält.
Die Übernahme der Mehrheit an der RTL Group mit ihren 22 TV- und 18 Radiosendern stellt einen wichtigen strategischen Schritt für Bertelsmann dar. Das TV- und Onlinegeschäft stellt mit 8 Mrd. DM Umsatz im Geschäftsjahr 2000 den größten Bereich des Konzerns dar und soll laut Bertelsmann in den nächsten zwei Jahren jährlich um über 11 % wachsen. In der Bedeutung für das Ergebnis hat der TV-Bereich längst die schwer angeschlagenen Buchclubs ersetzt, die derzeit mit hohem Aufwand saniert werden.
Auch zuvor hatte Bertelsmann die unternehmerische Führung bei RTL Group, war jedoch mit 37% Kapitalanteil nur in einer Minderheitsposition, was eine engere Einbindung in die Strategie des Gesamtkonzern verhinderte. Das soll sich jetzt ändern, die "Marketing-Lokomotive ersten Ranges" wird jetzt verstärkt im Sinne von Bertelsmann eingesetzt werden. "Nur ein Unternehmen, an dem man die Mehrheit hält, kann man wirklich in die Konzernstrategie integrieren", so Finanzvorstand Siegfried Luther. Bertelsmann wird derzeit komplett umstrukturiert. Am Ende soll der Konzern auf drei Säulen ruhen (Inhalte, Services, Vertrieb), wobei die Synergien der stark dezentral organisierten Unternehmens des Konzerns optimal ausgenutzt werden sollen.
Auch die neue Machtposition im Rechteeinkauf - z.B. in Verhandlungen mit Hollywood-Studios - und der Rechtevermarktung (größter Sportrechtehändler Europas) soll offensiv genutzt werden. Als weitere Ziele sind nun laut Middelhoff Anteilserhöhungen bei RTL 2, Super RTL, M6 und Channel 5 bis zum maximal erreichbaren vorgesehen und auch die Pläne eines Einstiegs in den US-TV-Markt werden jetzt wieder intensiver verfolgt.
Die GBL wird durch den Verkauf zum reinen Finanzinvestor bei Bertelsmann, da sie keine Sperrminorität bei Bertelsmann erwirbt und gleichzeitig ihren Einfluss bei RTL Group aufgibt. Dafür kann sie bei dem geplanten Börsengang von Bertelsmann am Verkaufserlös der Stammaktien profitieren.
Der Börsengang auf Raten stellt für die Familien geführte Bertelsmann AG eine massive Zäsur in der Firmengeschichte dar. Bislang galt, dass weder Kernbereiche des Konzerns noch der Konzern selber an die Börse gebracht oder aus der Hand gegeben werden sollten. Eine Verbindung von Bertelsmann und AOL (heute mit Time Warner fusioniert) ist unter anderem an diesem Punkt gescheitert. Eine erste Aufweichung dieses Grundsatzes hatte es zwar schon im letzten Jahr mit der Notierung der RTL Group gegeben. Der liquditätsschonende Erwerb der dringend benötigten RTL-Mehrheit (Bertelsmann verhandelt derzeit auch über einen Kauf des britischen Musikkonzerns Emi Music) hat jedoch dann wohl den Ausschlag gegeben, um auch das letzte Tabu, den Börsengang von Bertelsmann selber, zu Fall zu bringen. Im Oktober letzten Jahres, so Thomas Middelhoff, sei er mit den Plänen an den Nachkriegsgründer und Stifter Reinhard Mohn herangetreten, der der Idee dann auch zugestimmt habe.
Die RTL Group ist im April 2000 aus der Fusion von CLT-Ufa und Pearson TV entstanden und ist in 11 Ländern tätig. Die Bertelsmann AG beschäftigt rund 76 000 Mitarbeiter und setzte im Geschäftsjahr 1999/2000 (per 30.6) rund rund 32,5 Mrd. DM (16,6 Mrd. Euro) um. Die GBL ist eine 1953 gegründete Investmentgesellschaft und wird von den Familien Desmarais und Frere beherrscht. Die 30%-Beteiligung an RTL Group macht den Angaben zufolge rund 40% des geschätzten Wertes von GBL aus.
Ich bin mit der Entwicklung der Aktie zufrieden.
Für mich gehört GBL im Augenblick in jedes konservative Wachstumsdepot.
Durch die Bertelsmann-Beteiligung ist die Holding in Deutschland bekannter geworden.
Beiteiligungen: erstklassig .... Bewertung der GBL: Okay...
Augenblicklich für mich ein klarer KAUF.
Für mich gehört GBL im Augenblick in jedes konservative Wachstumsdepot.
Durch die Bertelsmann-Beteiligung ist die Holding in Deutschland bekannter geworden.
Beiteiligungen: erstklassig .... Bewertung der GBL: Okay...
Augenblicklich für mich ein klarer KAUF.
...
WKN:850713
Die Aktie steigt mit jedem Tag !
Heimatbörse ist Brüssel...
Die Aktie steigt mit jedem Tag !
Heimatbörse ist Brüssel...
...
Quelle:www.comdirekt.de - News-Archiv
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HINTERGRUND: Die Groupe Bruxelles Lambert hält 25,1% an
Bertelsmann
HAMBURG (dpa-AFX) - Der neue
25,1-Prozent-Gesellschafter der Bertelsmann AG , die
belgische Finanzholding Groupe Bruxelles Lambert
(GBL), wurde 1953 gegründet und ist seit 1956 an der
Brüsseler Börse gelistet. Die Marktkapitalisierung beträgt
rund 6,5 Mrd. Euro. Mit 54,6 Prozent ist die schweizerische
Pargesa Holding größter Gesellschafter. Deren Mehrheitsgesellschafter sind der frankokanadische
Unternehmer Paul Desmarais (74) und der belgische Finanzier Baron Albert Frère (75).
Frère ist Vorstandschef der GBL, Desmarais sein Stellvertreter. Dem Vorstand gehören die Desmarais-Söhne
Paul und André und der Fréres-Sohn Gerald an. Die 50:50 Partnerschaft der Familien Frère und Desmarais
wurde 1990 formell bis 2001 geschlossen, jedoch schon vorzeitig auf einen Zeitraum bis 2014 verlängert. Der
Gesamtwert der von beiden Familien gehaltenen Beteiligungen wird von Branchenexperten auf über 100
Milliarden US-Dollar geschätzt.
Im gegenwärtigen Portfolio sind die größten Investitionen TotalFina/Elf , Suez Lyonnaise des Eaux
, Imerys , Rhodia und RTL Group ./DP/aw/sk
info@dpa-AFX.de
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HINTERGRUND: Der neue Mann bei Bertelsmann - Albert Frère
HAMBURG (dpa-AFX) - Albert Frère, als GBL-Chef neuer
Gesellschafter der Bertelsmann AG und
voraussichtlich künftiges Mitglied im Aufsichtsrat, ist der
reichste Mann von Belgien. Damit nicht genug: Der
75-jährige Selfmademan ist auch einer der wichtigsten
Unternehmer im benachbarten Frankreich. Gemeinsam
mit der franko-kanadischen Familie Desmarais hält er Unternehmensbeteiligungen, deren Wert von
Branchenexperten auf über 100 Mrd. USD geschätzt werden.
Der Wallone mit dem vom belgischen König verliehenen Adelstitel eines Barons begann seine Geschäfte im
Schrotthandel. 1954 kaufte er sein erstes Stahlwerk. Dann begann er Zug um Zug, sich einen Großteil der
belgischen Stahlindustrie zusammenzukaufen. Mit ihrem Verkauf finanzierte er seine Industrie- und
Bankbeteiligungen, die in einer komplizierten Holdingstruktur untergebracht Uneingeweihten den Durchblick
erschweren. Sein Motto: Billig kaufen, teuer verkaufen.
In den letzten zehn Jahren verkaufte er wesentliche Teile der belgischen Industrie ins Ausland, vorrangig nach
Frankreich. Darunter waren die Banken Bruxelles Lambert (BBL) und die Versicherung Royal Belge,
der Energiekonzern Tractebel sowie der Erdölkonzern Petrofina . Dadurch wurde er zum
einflussreichen Finanzier bei französischen Unternehmen wie Suez Lyonnaise des Eaux , Elf/Totalfina
sowie beim Luxemburger Medienkonzern CLT.
1996 vereinbarte er mit Bertelsmann die Fusion der CLT zur größten europäischen Fernseh- und
Radioholding CLT-UFA, an der er 50 Prozent hielt. Im April 2000 stimmte er der Fusion mit der britischen
Pearson TV zu und übertrug der Bertelsmann AG die unternehmerische Führung. Jetzt tauschte er
seine 30-Prozent-Beteiligung an der RTL Group gegen 25,1 Prozent an der Bertelsmann AG. Die
restlichen Gesellschafter sind die Bertelsmann-Stiftung (künftig dann 57,6 Prozent) und die Familie Mohn
(künftig 17,3 Prozent)./DP/aw/sk
info@dpa-AFX.de
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Die GoingPublic-Kolumne: Zur Reality-Show an die Börse
WOLFRATSHAUSEN (GoingPublic) - Bertelsmanns Weg
an die Börse ist geebnet. Dies kommt ein wenig
überraschend, verzeichnete der Gütersloher Konzern mit
seinen Tochtergesellschaften am rutschigen
Börsenparkett bislang doch fast ausschließlich
Rückschläge.
Die belgisch-kanadische Finanzholding Groupe Bruxelles Lambert S.A. übernimmt den Planungen
zufolge 25,1 % der Bertelsmann AG. Im Gegenzug verleibt sich der Medienkonzern weitere 30 % an der RTL
Group ein, an der er bereits 30 % hält. Die beiden Hauptaktionäre Albert Frère und Paul Desmarais erhalten
das Recht, ihre Neuerwerbung in drei bis vier Jahren an die Börse zu führen. Mit diesem weitreichenden
Schritt wird die Bertelsmann/RTL-Group nicht nur zum marktbeherrschenden Medienunternehmen in Europa,
auch das "Reinhards-Gebot" von Bertelsmann-Patriarch Reinhard Mohn, 79, wurde geknackt. Dieser hatte
sich bislang vehement dagegen "verweigert", die Bertelsmann AG zu einem börsennotierten Konzern werden
zu lassen. Vor zwei Jahre verhandelte Bertelsmann-Chef Thomas Middelhoff mit AOL´s Steve Case über eine
Fusion - Reinhard Mohn blockte jedoch ab.
Bislang hatte Bertelsmann mit Börsengeschäften alles andere als eine glückliche Hand. Die zahlreichen
Multimedia-Töchter präsentieren sich in einer denkbar schlechten Verfassung. Eine Ausnahme bildete die
1995 eingegangene Beteiligung in Höhe von 5 % an AOL . Nachdem die Vision eines
Zusammenschlusses Bertelsmann/AOL vom Tisch war, wandte sich Steve Case TimeWarner zu. Die
Bertelsmänner reagierten gereizt und verkauften ihren Anteil, der inzwischen 6,7 Mrd. Euro wert war.
Desaströs hingegen verlief der - wohl zu spät eingefädelte - Börsengang der Internet-Tochter Lycos Europe
im März vergangenen Jahres. Just auf dem Wendepunkt der Stimmungslage für High Tech-Werte wurde
Lycos Europe zu einem absurden Pricing an die Börse gebracht. Die Quittung ließ nicht lange auf sich warten.
Seither büßten die Papiere rund 86 % ein. Besondere Brisanz dieses Image-ramponierenden Fehlschlags:
An der Spitze von Lycos Europe steht Christoph Mohn, der Sohn des Bertelsmann-Alleinherrschers. Dieses
Börsendesaster dürfte "Dad" in seiner Haltung zu Börsenangelegenheiten seinerzeit noch bestärkt haben.
Als Ikone im Bertelsmann-Sortiment galt bislang zumindest die Multimedia-Agentur Pixelpark , an der der
Großkonzern fast 59 % hält. Doch wie so oft in der New Economy verlief auch hier das Wachstum auf Kosten
der Profitabilität. Zu große Verluste und zu geringe Wachstumsperspektiven führten dazu, daß auch der
einstige Börsen-Highflyer Pixelpark mittlerweile eine Bruchlandung hinlegte. Vom Höchststand vor einem Jahr
verflüchtigten sich 90 % des Börsenwertes.
In weiser, aber notwendiger Voraussicht wurde deshalb das Going Public des Online-Buchhändlers Bol
zurückgezogen: keine Chance mehr in der derzeitigen Marktlage. Als Beleg dafür sollte die jüngste
Schreckensmeldung von Barnes & Noble.com dienen, wonach 16 % der Mitarbeiter nun entlassen
werden müssen. Am Online-Retailer ist Bertelsmann mit fast 40 % beteiligt. Auch hier bewiesen die
Gütersloher keine glückliche Hand. Seit dem Börsengang im Frühjahr 1999 schmierte der Aktienkurs um 92
% ab.
Der Einstieg bei der Musiktauschbörse Napster könnte bereits der nächste Lapsus werden. Bislang hat
schließlich nur die Bertelsmann Music Group (BMG) ihre Klage gegen Napster zurückgezogen. Doch ohne die
Beteiligung der Konkurrenten können auf unbestimmte Zeit nur Musik-Dateien der BMG runtergeladen
werden. Mehr als fraglich ist, ob sich die Napster-Kommerzialisierung jemals rechnen wird. Eines ist sicher:
In absehbarer Zukunft werden für das Downloaden Gebühren erhoben werden müssen - ein Sakrileg für
Internet-User, die Zahlungsbereitschaft bewegt sich nahe Null.
Auf dem Weg zum europäischen High Class-Medienunternehmen steht Bertelsmann/RTL in den nächsten
Jahren eine Menge Arbeit ins Haus. Aus dem bisherigen Flickenteppich müssen veritable
Unternehmenssparten maßgeschneidert werden. Doch bis zur Notierung an der Börse haben die
Bertelsmänner noch genügend Zeit, über das richtige "Sendeformat" nachzudenken.
Die GoingPublic-Kolumne ist ein Service des GoingPublic Magazins, Deutschlands führendem
Börsenmagazin zu Neuemissionen und Neuer Markt. Bezogen werden kann das Magazin unter
www.goingpublic-online.de. GoingPublic ist allein für die Inhalte der Kolumne verantwortlich. Informationen zu
einzelnen Unternehmen stellen keine Aufforderung zum Kauf bzw. Verkauf von Aktien dar. Die Kolumne
erscheint in Zusammenarbeit mit dpa-AFX.
NEU!!! GoingPublic-TV auf www.goingpublic-online.de/ub
info@dpa-AFX.de
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Achtung: die Berichte wurden von mir kopiert und hier eingefügt. Originale zu finden im News Archiv von www.comdirekt.de. (WKN: 950 713)
Berichte im Original umfangreicher. (mit Chart usw.).
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HINTERGRUND: Die Groupe Bruxelles Lambert hält 25,1% an
Bertelsmann
HAMBURG (dpa-AFX) - Der neue
25,1-Prozent-Gesellschafter der Bertelsmann AG , die
belgische Finanzholding Groupe Bruxelles Lambert
(GBL), wurde 1953 gegründet und ist seit 1956 an der
Brüsseler Börse gelistet. Die Marktkapitalisierung beträgt
rund 6,5 Mrd. Euro. Mit 54,6 Prozent ist die schweizerische
Pargesa Holding größter Gesellschafter. Deren Mehrheitsgesellschafter sind der frankokanadische
Unternehmer Paul Desmarais (74) und der belgische Finanzier Baron Albert Frère (75).
Frère ist Vorstandschef der GBL, Desmarais sein Stellvertreter. Dem Vorstand gehören die Desmarais-Söhne
Paul und André und der Fréres-Sohn Gerald an. Die 50:50 Partnerschaft der Familien Frère und Desmarais
wurde 1990 formell bis 2001 geschlossen, jedoch schon vorzeitig auf einen Zeitraum bis 2014 verlängert. Der
Gesamtwert der von beiden Familien gehaltenen Beteiligungen wird von Branchenexperten auf über 100
Milliarden US-Dollar geschätzt.
Im gegenwärtigen Portfolio sind die größten Investitionen TotalFina/Elf , Suez Lyonnaise des Eaux
, Imerys , Rhodia und RTL Group ./DP/aw/sk
info@dpa-AFX.de
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HINTERGRUND: Der neue Mann bei Bertelsmann - Albert Frère
HAMBURG (dpa-AFX) - Albert Frère, als GBL-Chef neuer
Gesellschafter der Bertelsmann AG und
voraussichtlich künftiges Mitglied im Aufsichtsrat, ist der
reichste Mann von Belgien. Damit nicht genug: Der
75-jährige Selfmademan ist auch einer der wichtigsten
Unternehmer im benachbarten Frankreich. Gemeinsam
mit der franko-kanadischen Familie Desmarais hält er Unternehmensbeteiligungen, deren Wert von
Branchenexperten auf über 100 Mrd. USD geschätzt werden.
Der Wallone mit dem vom belgischen König verliehenen Adelstitel eines Barons begann seine Geschäfte im
Schrotthandel. 1954 kaufte er sein erstes Stahlwerk. Dann begann er Zug um Zug, sich einen Großteil der
belgischen Stahlindustrie zusammenzukaufen. Mit ihrem Verkauf finanzierte er seine Industrie- und
Bankbeteiligungen, die in einer komplizierten Holdingstruktur untergebracht Uneingeweihten den Durchblick
erschweren. Sein Motto: Billig kaufen, teuer verkaufen.
In den letzten zehn Jahren verkaufte er wesentliche Teile der belgischen Industrie ins Ausland, vorrangig nach
Frankreich. Darunter waren die Banken Bruxelles Lambert (BBL) und die Versicherung Royal Belge,
der Energiekonzern Tractebel sowie der Erdölkonzern Petrofina . Dadurch wurde er zum
einflussreichen Finanzier bei französischen Unternehmen wie Suez Lyonnaise des Eaux , Elf/Totalfina
sowie beim Luxemburger Medienkonzern CLT.
1996 vereinbarte er mit Bertelsmann die Fusion der CLT zur größten europäischen Fernseh- und
Radioholding CLT-UFA, an der er 50 Prozent hielt. Im April 2000 stimmte er der Fusion mit der britischen
Pearson TV zu und übertrug der Bertelsmann AG die unternehmerische Führung. Jetzt tauschte er
seine 30-Prozent-Beteiligung an der RTL Group gegen 25,1 Prozent an der Bertelsmann AG. Die
restlichen Gesellschafter sind die Bertelsmann-Stiftung (künftig dann 57,6 Prozent) und die Familie Mohn
(künftig 17,3 Prozent)./DP/aw/sk
info@dpa-AFX.de
------------------------------------------
Die GoingPublic-Kolumne: Zur Reality-Show an die Börse
WOLFRATSHAUSEN (GoingPublic) - Bertelsmanns Weg
an die Börse ist geebnet. Dies kommt ein wenig
überraschend, verzeichnete der Gütersloher Konzern mit
seinen Tochtergesellschaften am rutschigen
Börsenparkett bislang doch fast ausschließlich
Rückschläge.
Die belgisch-kanadische Finanzholding Groupe Bruxelles Lambert S.A. übernimmt den Planungen
zufolge 25,1 % der Bertelsmann AG. Im Gegenzug verleibt sich der Medienkonzern weitere 30 % an der RTL
Group ein, an der er bereits 30 % hält. Die beiden Hauptaktionäre Albert Frère und Paul Desmarais erhalten
das Recht, ihre Neuerwerbung in drei bis vier Jahren an die Börse zu führen. Mit diesem weitreichenden
Schritt wird die Bertelsmann/RTL-Group nicht nur zum marktbeherrschenden Medienunternehmen in Europa,
auch das "Reinhards-Gebot" von Bertelsmann-Patriarch Reinhard Mohn, 79, wurde geknackt. Dieser hatte
sich bislang vehement dagegen "verweigert", die Bertelsmann AG zu einem börsennotierten Konzern werden
zu lassen. Vor zwei Jahre verhandelte Bertelsmann-Chef Thomas Middelhoff mit AOL´s Steve Case über eine
Fusion - Reinhard Mohn blockte jedoch ab.
Bislang hatte Bertelsmann mit Börsengeschäften alles andere als eine glückliche Hand. Die zahlreichen
Multimedia-Töchter präsentieren sich in einer denkbar schlechten Verfassung. Eine Ausnahme bildete die
1995 eingegangene Beteiligung in Höhe von 5 % an AOL . Nachdem die Vision eines
Zusammenschlusses Bertelsmann/AOL vom Tisch war, wandte sich Steve Case TimeWarner zu. Die
Bertelsmänner reagierten gereizt und verkauften ihren Anteil, der inzwischen 6,7 Mrd. Euro wert war.
Desaströs hingegen verlief der - wohl zu spät eingefädelte - Börsengang der Internet-Tochter Lycos Europe
im März vergangenen Jahres. Just auf dem Wendepunkt der Stimmungslage für High Tech-Werte wurde
Lycos Europe zu einem absurden Pricing an die Börse gebracht. Die Quittung ließ nicht lange auf sich warten.
Seither büßten die Papiere rund 86 % ein. Besondere Brisanz dieses Image-ramponierenden Fehlschlags:
An der Spitze von Lycos Europe steht Christoph Mohn, der Sohn des Bertelsmann-Alleinherrschers. Dieses
Börsendesaster dürfte "Dad" in seiner Haltung zu Börsenangelegenheiten seinerzeit noch bestärkt haben.
Als Ikone im Bertelsmann-Sortiment galt bislang zumindest die Multimedia-Agentur Pixelpark , an der der
Großkonzern fast 59 % hält. Doch wie so oft in der New Economy verlief auch hier das Wachstum auf Kosten
der Profitabilität. Zu große Verluste und zu geringe Wachstumsperspektiven führten dazu, daß auch der
einstige Börsen-Highflyer Pixelpark mittlerweile eine Bruchlandung hinlegte. Vom Höchststand vor einem Jahr
verflüchtigten sich 90 % des Börsenwertes.
In weiser, aber notwendiger Voraussicht wurde deshalb das Going Public des Online-Buchhändlers Bol
zurückgezogen: keine Chance mehr in der derzeitigen Marktlage. Als Beleg dafür sollte die jüngste
Schreckensmeldung von Barnes & Noble.com dienen, wonach 16 % der Mitarbeiter nun entlassen
werden müssen. Am Online-Retailer ist Bertelsmann mit fast 40 % beteiligt. Auch hier bewiesen die
Gütersloher keine glückliche Hand. Seit dem Börsengang im Frühjahr 1999 schmierte der Aktienkurs um 92
% ab.
Der Einstieg bei der Musiktauschbörse Napster könnte bereits der nächste Lapsus werden. Bislang hat
schließlich nur die Bertelsmann Music Group (BMG) ihre Klage gegen Napster zurückgezogen. Doch ohne die
Beteiligung der Konkurrenten können auf unbestimmte Zeit nur Musik-Dateien der BMG runtergeladen
werden. Mehr als fraglich ist, ob sich die Napster-Kommerzialisierung jemals rechnen wird. Eines ist sicher:
In absehbarer Zukunft werden für das Downloaden Gebühren erhoben werden müssen - ein Sakrileg für
Internet-User, die Zahlungsbereitschaft bewegt sich nahe Null.
Auf dem Weg zum europäischen High Class-Medienunternehmen steht Bertelsmann/RTL in den nächsten
Jahren eine Menge Arbeit ins Haus. Aus dem bisherigen Flickenteppich müssen veritable
Unternehmenssparten maßgeschneidert werden. Doch bis zur Notierung an der Börse haben die
Bertelsmänner noch genügend Zeit, über das richtige "Sendeformat" nachzudenken.
Die GoingPublic-Kolumne ist ein Service des GoingPublic Magazins, Deutschlands führendem
Börsenmagazin zu Neuemissionen und Neuer Markt. Bezogen werden kann das Magazin unter
www.goingpublic-online.de. GoingPublic ist allein für die Inhalte der Kolumne verantwortlich. Informationen zu
einzelnen Unternehmen stellen keine Aufforderung zum Kauf bzw. Verkauf von Aktien dar. Die Kolumne
erscheint in Zusammenarbeit mit dpa-AFX.
NEU!!! GoingPublic-TV auf www.goingpublic-online.de/ub
info@dpa-AFX.de
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Achtung: die Berichte wurden von mir kopiert und hier eingefügt. Originale zu finden im News Archiv von www.comdirekt.de. (WKN: 950 713)
Berichte im Original umfangreicher. (mit Chart usw.).
...
Aus der FTD vom 6.2.2001
www.ftd.de/bertelsmann
Bertelsmann: Revolution ohne Opfer
Von Lutz Meier, Berlin
Jahrelang hat Bertelsmann-Patriarch Reinhard Mohn an der
privaten Eigentümerschaft des Konzerns festgehalten. Jetzt hat
ihn Konzernchef Thomas Middelhoff überzeugt.
Das Bekenntnis war Pflicht, aber man konnte förmlich sehen, dass
Thomas Middelhoff von Mal zu Mal weniger davon überzeugt war.
Bertelsmann, erklärte der Vorstandschef im vergangenen Herbst
wieder einmal, sei und bleibe ein zu hundert Prozent privat
geführtes Unternehmen, und das sei gut so. Der Konzern in
privater Hand, einzelne Tochterfirmen an der Börse, diese unter
den weltweit agierenden Medienriesen einmalige Struktur, sichere
Unabhängigkeit und Flexibilität. Und das sei der Wille von Reinhard
Mohn, dem Firmenpatriarchen, fügte Middelhoff hinzu. Das würde er
auch akzeptieren.
Am Montag ist das Dogma gefallen. Eine Revolution in Gütersloh.
Ein Viertel der Firmenanteile wird im Rahmen eines Aktientausches
abgegeben, in wenigen Jahren soll es an der Börse gehandelt
werden. Damit stürzt am Firmensitz von Bertelsmann einer bisher
wichtigsten Grundsätze um.
Das heiligste Sakrileg
Der Medienriese aus Westfalen entledigt sich damit der Regeln, die
im Ausland, an den Börsenplätzen New York und London, zuweilen
auf Unverständnis stießen. Auf die Meinung der Ausländer ist
Middelhoff mehr und mehr angewiesen - auch ohne Börsengang.
Denn er macht bereits zwei Drittel seiner Geschäfte jenseits der
deutschen Grenzen.
Dieser Welt will Middelhoff zeigen, dass er keine seltsame
"teutonische Schildkröte" steuert, wie "Variety", das Zentralorgan
der US-Entertainmentindustrie lästerte, sondern den Weltkonzern,
der Bertelsmann längst ist. Unternehmenspolitisch ist das Geschäft
eine geschickt eingefädelte Revolution, ökonomisch muss es seine
Bedeutung erst noch beweisen. Eine Revolution also - aber eine,
der am Ende nicht einmal mehr ein Konflikt vorausging. Eine
Revolution ohne Opfer.
Der Firmenpatriarch hat seine Bedenken zurückgestellt. Reinhard
Mohn hat der Abgabe von 25,1 Prozent der Bertelsmann-Aktien an
Albert Frère zugestimmt. "Mich bewegt die visionäre Kraft von
Reinhard Mohn sehr", schrieb Thomas Middelhoff am Montag an
seine Mitarbeiter. Solche großen Worte sind üblich bei Bertelsmann,
aber auch privat, heißt es, spreche Middelhoff nur in den höchsten
Tönen von Mohn. Der Revolutionär und der Bewahrer verstehen
sich offenbar wirklich. Dabei gilt Reinhard Mohn Freunden wie
Gegnern als eine Art Inkarnation fester Prinzipien.
Kein Börsengang! Unter den vielen Regeln bei Bertelsmann war
diese die heiligste. Keine Mitgesellschafter! Unter den vielen
Firmengrundsätzen war dieser der festeste. Nicht nur Mohn ist also
über seinen Schatten gesprungen, sondern das ganze
Unternehmen.
Neue Regeln bei Bertelsmann
Thomas Middelhoff hat sich diesen Grundsätzen immer gebeugt.
Schließlich wurde er fast sein gesamtes unternehmerisches Leben
bei Bertelsmann sozialisiert. Und kaum ein deutscher Konzern legt
so viel Wert darauf, dass seine Manager die Prinzipien
verinnerlichen: die vielbeschworene Einheit von
"Unternehmenskultur" und "Unternehmenskontinuität".
Dass es mit diesen Regeln zu Ende gehen muss, nicht nur
langfristig, irgendwann einmal, in der Zeit nach Mohn, sondern sehr
schnell, das habe Thomas Middelhoff in letzter Dringlichkeit erst
nach einiger Zeit im Amt verstanden, so ein Vertrauter. Es muss
Ende 1999 gewesen sein, als sich der Zusammenschluss des
US-Konkurrenten Time Warner mit dem Online-Giganten AOL
anbahnte.
Middelhoff, langjähriger Geschäftspartner von AOL und dort
Verwaltungsratsmitglied, war in die Überlegungen von AOL-Chef
Steve Case eingeweiht. Case hatte zunächst bei Middelhoff die
Möglichkeit ausgelotet, sich mit Bertelsmann zu fusionieren - wobei
für die Bertelsmann-Eigner nur ein Minderheitsanteil von rund 30
Prozent am neuen Koloss herausgesprungen wäre. Trotzdem hat
Middelhoff Mohn die kühne Idee vorgetragen. Der vertritt immer
noch die in eine Stiftung übertragenen Gesellschafteranteile von
Bertelsmann.
Wunschpartner AOL
Middelhoff wollte das Geschäft, schon deshalb, weil er die enge
Partnerschaft mit AOL nicht aufgeben mochte. Die Amerikaner
besaßen zu diesem Zeitpunkt manches, was Bertelsmann gerne
gehabt hätte. Sie waren so, wie Middelhoff sich seinen Konzern
erträumte. AOL hatte schier grenzenlosen Zugriff auf Börsenkapital,
das dem Unternehmen die Expansion erlaubte. AOL galt als schnell.
Die Firma war ein Symbol des Aufbruchs in die digitale Ökonomie.
Und das ganze Unternehmen folgte seinem charismatischen Chef,
der in den eitlen US-Wirtschaftszirkeln angesehen war.
Reinhard Mohn hat den Vorschlag damals abgelehnt. Doch bei allem
Staunen über die Rasanz, mit der Middelhoff sich an die
Transformation des Konzerns und an die Infragestellung der von
ihm geprägten Regeln machte - Mohn hat schnell eingesehen, dass
er zu Middelhoff keine Alternative hat.
Offenkundig wurde dies, als Mohn sich Anfang des Jahres von
Middelhoffs Vorgänger Mark Wössner trennte, bis dahin
Aufsichtsratschef. Die quasifamiliäre Kontinuität war durchbrochen.
Fortan traten Mohn und Middelhoff firmenintern öfter gemeinsam
auf, und immer schienen sie ein Herz und eine Seele.
Eingeengt von Dogmen
Dennoch war deutlich sichtbar, wie eingeengt sich Middelhoff von
den Dogmen fühlte, die Mohn geprägt hat. Das zeigte sich etwa,
wenn Middelhoff sich in der von ihm zu einer Art zweitem Hauptsitz
kultivierten Firmendependance in New York aufhielt und in einem
Zug mit Medienmanagern wie Steve Case Microsoft-Gründer Bill
Gates oder Disney-Chef Michael Eisner genannt wird. Alles
Manager, gegen deren Konzerne Middelhoffs Bertelsmann auf
Außenstehende manchmal bedächtig noch etwas wirkte.
Nun hat Middelhoff sich von den Fesseln des Dogmas befreit, aber
er hat sich dafür nicht mit Reinhard Mohn überworfen. Damit bleibt
der Grundsatz der Kontinuität erhalten, nur eben auf eine andere
Weise: Selten treffen revolutionäre Nachkommen auf eine
verständige Großvatergeneration, die bereit ist, über ihren eigenen
Schatten zu springen.
Der Konzernchef schreibt es in seinem Mitarbeiterbrief mit Blick auf
Reinhard Mohn selbst: Bertelsmann habe sich für diesen wieder
einmal als "ein gesellschaftsbezogenes und -verpflichtetes
Unternehmen" erwiesen.
Erst der Anfang
Diesem Anspruch wird Bertelsmann künftig wohl immer seltener
gerecht werden können. Der Konzern muss sich zu einem ganz
normalen Unternehmen entwickeln.
Noch steht diese Revolution am Anfang. Das am Montag bekannt
gegebene Geschäft, bei dem die Börse ins Visier gerät, war kulturell
ein kleiner Umsturz, wirtschaftlich aber zunächst einmal ein teures
Geschäft. Die Fragen, die sich Bertelsmann in Zukunft gefallen
lassen muss, werden eher ökonomischer als kultureller Natur sein -
wie bei jedem normalen Unternehmen auch.
© 2001 Financial Times Deutschland
URL des Artikels:
http://www.ftd.de/tm/me/FTD4MRS9UIC.html
ftd.de, Sa, 10.2.2001, 16:21
Bertelsmann: Kein Börsengang der
gesamten Firma
Nach dem Einstieg der belgischen Investorengruppe Groupe
Bruxelles Lambert (GBL) bei Bertelsmann steht ein Börsengang
des gesamten Unternehmens nach den Worten von
Finanzvorstand Siegfried Luther überhaupt nicht zur Diskussion.
Das Vorstandsmitglied des Gütersloher Medienkonzerns sagte der
"Welt am Sonntag": "Es ist derzeit nicht angedacht, solch einen
Deal zu wiederholen. Schließlich haben wir angekündigt, nicht mehr
als 25 Prozent der Stimmrechte abzugeben." Bei der
Preisfestlegung sei berücksichtigt worden, dass GBL auf eine
Sperr-Minorität verzichtet habe.
Weitere Faktoren seinen nach Luthers Worten eine Prämie für die
Übernahme der Kontrollmehrheit an der RTL Group gewesen.
"Außerdem sind börseneingeführte Aktien in noch nicht handelbare
Aktien getauscht worden. Die GBL kann sie erst in frühestens drei
Jahren verkaufen. Keiner weiß, wie die Börsenlandschaft in einigen
Jahren aussehen wird." Zugleich betonte Luther jedoch: "Ich kann
die Bewertung nicht beziffern, weil wir zwei Aktienpakete getauscht
haben."
Neuordnung der Eignerstruktur
Nach der Neuordnung der Eignerstruktur will der Bertelsmann-
Konzern mit seiner Fernseh-Tochter RTL Group weiter expandieren.
"RTL ist europäischer Marktführer, aber es gibt noch manche weiße
Flecken auf der Landkarte", meinte Luther. "RTL wird bei der
anstehenden Konsolidierung eine Rolle spielen und entsprechend
zukaufen." Kandidaten wolle er jedoch nicht nennen. Auch eine
Expansion in die USA sei jetzt "denkbar". Das bestehende
RTL-Management solle im Amt bleiben.
Neben dem Fernseh-Geschäft will Bertelsmann auch die
Musiksparte weiter ausbauen. "Eine Fusion von Bertelsmann-BMG
mit der britischen EMI-Gruppe können sich die Beteiligten sehr gut
vorstellen", sagte Luther. Fraglich sei derzeit noch, ob sich ein
Zusammenschluss wegen der zu erwartenden Kartellauflagen
ökonomisch rechtfertige.
© dpa
URL des Artikels:
http://www.ftd.de/tm/me/FTDI7KQG1JC.html
ftd.de, Fr, 9.2.2001, 19:58
Bertelsmann: Verhandlungen mit Telefónica
Der Bertelsmann-Konzern verhandelt mit der spanischen
Telefónica über eine Allianz. Bertelsmann-Chef Thomas
Middelhoff verhandele sowohl über einen Einstieg bei Telefónica
Media als auch über eine Zulieferung von Inhalten für die
nächste Mobilfunkgeneration (UMTS).
Das berichtet die Zeitschrift "Euro am Sonntag" in einer
Vorabmeldung am Freitag. Ein Bertelsmann-Sprecher sagte, man
kommentiere derartige Spekulationen nicht.
In der spanischen Presse war bereits über einen Einstieg der RTL
Group bei Telefónica Media spekuliert worden. Anfang der Woche
hatte Bertelsmann die Übernahme der Mehrheit bei RTL Group
bekannt gegeben. Wie die Wirtschaftszeitung "Cinco Dias"
berichtete, soll die RTL Group die Führung über Telefónica Media
übernehmen. Die RTL Group ist bereits bei dem zu Telefónica
gehörenden TV-Sender Antena 3 mit 17,22 Prozent beteiligt.
© dpa
URL des Artikels:
http://www.ftd.de/tm/tk/FTDMTKOUZIC.html
------------------
Quelle:www.ftd.de
www.ftd.de/bertelsmann
Bertelsmann: Revolution ohne Opfer
Von Lutz Meier, Berlin
Jahrelang hat Bertelsmann-Patriarch Reinhard Mohn an der
privaten Eigentümerschaft des Konzerns festgehalten. Jetzt hat
ihn Konzernchef Thomas Middelhoff überzeugt.
Das Bekenntnis war Pflicht, aber man konnte förmlich sehen, dass
Thomas Middelhoff von Mal zu Mal weniger davon überzeugt war.
Bertelsmann, erklärte der Vorstandschef im vergangenen Herbst
wieder einmal, sei und bleibe ein zu hundert Prozent privat
geführtes Unternehmen, und das sei gut so. Der Konzern in
privater Hand, einzelne Tochterfirmen an der Börse, diese unter
den weltweit agierenden Medienriesen einmalige Struktur, sichere
Unabhängigkeit und Flexibilität. Und das sei der Wille von Reinhard
Mohn, dem Firmenpatriarchen, fügte Middelhoff hinzu. Das würde er
auch akzeptieren.
Am Montag ist das Dogma gefallen. Eine Revolution in Gütersloh.
Ein Viertel der Firmenanteile wird im Rahmen eines Aktientausches
abgegeben, in wenigen Jahren soll es an der Börse gehandelt
werden. Damit stürzt am Firmensitz von Bertelsmann einer bisher
wichtigsten Grundsätze um.
Das heiligste Sakrileg
Der Medienriese aus Westfalen entledigt sich damit der Regeln, die
im Ausland, an den Börsenplätzen New York und London, zuweilen
auf Unverständnis stießen. Auf die Meinung der Ausländer ist
Middelhoff mehr und mehr angewiesen - auch ohne Börsengang.
Denn er macht bereits zwei Drittel seiner Geschäfte jenseits der
deutschen Grenzen.
Dieser Welt will Middelhoff zeigen, dass er keine seltsame
"teutonische Schildkröte" steuert, wie "Variety", das Zentralorgan
der US-Entertainmentindustrie lästerte, sondern den Weltkonzern,
der Bertelsmann längst ist. Unternehmenspolitisch ist das Geschäft
eine geschickt eingefädelte Revolution, ökonomisch muss es seine
Bedeutung erst noch beweisen. Eine Revolution also - aber eine,
der am Ende nicht einmal mehr ein Konflikt vorausging. Eine
Revolution ohne Opfer.
Der Firmenpatriarch hat seine Bedenken zurückgestellt. Reinhard
Mohn hat der Abgabe von 25,1 Prozent der Bertelsmann-Aktien an
Albert Frère zugestimmt. "Mich bewegt die visionäre Kraft von
Reinhard Mohn sehr", schrieb Thomas Middelhoff am Montag an
seine Mitarbeiter. Solche großen Worte sind üblich bei Bertelsmann,
aber auch privat, heißt es, spreche Middelhoff nur in den höchsten
Tönen von Mohn. Der Revolutionär und der Bewahrer verstehen
sich offenbar wirklich. Dabei gilt Reinhard Mohn Freunden wie
Gegnern als eine Art Inkarnation fester Prinzipien.
Kein Börsengang! Unter den vielen Regeln bei Bertelsmann war
diese die heiligste. Keine Mitgesellschafter! Unter den vielen
Firmengrundsätzen war dieser der festeste. Nicht nur Mohn ist also
über seinen Schatten gesprungen, sondern das ganze
Unternehmen.
Neue Regeln bei Bertelsmann
Thomas Middelhoff hat sich diesen Grundsätzen immer gebeugt.
Schließlich wurde er fast sein gesamtes unternehmerisches Leben
bei Bertelsmann sozialisiert. Und kaum ein deutscher Konzern legt
so viel Wert darauf, dass seine Manager die Prinzipien
verinnerlichen: die vielbeschworene Einheit von
"Unternehmenskultur" und "Unternehmenskontinuität".
Dass es mit diesen Regeln zu Ende gehen muss, nicht nur
langfristig, irgendwann einmal, in der Zeit nach Mohn, sondern sehr
schnell, das habe Thomas Middelhoff in letzter Dringlichkeit erst
nach einiger Zeit im Amt verstanden, so ein Vertrauter. Es muss
Ende 1999 gewesen sein, als sich der Zusammenschluss des
US-Konkurrenten Time Warner mit dem Online-Giganten AOL
anbahnte.
Middelhoff, langjähriger Geschäftspartner von AOL und dort
Verwaltungsratsmitglied, war in die Überlegungen von AOL-Chef
Steve Case eingeweiht. Case hatte zunächst bei Middelhoff die
Möglichkeit ausgelotet, sich mit Bertelsmann zu fusionieren - wobei
für die Bertelsmann-Eigner nur ein Minderheitsanteil von rund 30
Prozent am neuen Koloss herausgesprungen wäre. Trotzdem hat
Middelhoff Mohn die kühne Idee vorgetragen. Der vertritt immer
noch die in eine Stiftung übertragenen Gesellschafteranteile von
Bertelsmann.
Wunschpartner AOL
Middelhoff wollte das Geschäft, schon deshalb, weil er die enge
Partnerschaft mit AOL nicht aufgeben mochte. Die Amerikaner
besaßen zu diesem Zeitpunkt manches, was Bertelsmann gerne
gehabt hätte. Sie waren so, wie Middelhoff sich seinen Konzern
erträumte. AOL hatte schier grenzenlosen Zugriff auf Börsenkapital,
das dem Unternehmen die Expansion erlaubte. AOL galt als schnell.
Die Firma war ein Symbol des Aufbruchs in die digitale Ökonomie.
Und das ganze Unternehmen folgte seinem charismatischen Chef,
der in den eitlen US-Wirtschaftszirkeln angesehen war.
Reinhard Mohn hat den Vorschlag damals abgelehnt. Doch bei allem
Staunen über die Rasanz, mit der Middelhoff sich an die
Transformation des Konzerns und an die Infragestellung der von
ihm geprägten Regeln machte - Mohn hat schnell eingesehen, dass
er zu Middelhoff keine Alternative hat.
Offenkundig wurde dies, als Mohn sich Anfang des Jahres von
Middelhoffs Vorgänger Mark Wössner trennte, bis dahin
Aufsichtsratschef. Die quasifamiliäre Kontinuität war durchbrochen.
Fortan traten Mohn und Middelhoff firmenintern öfter gemeinsam
auf, und immer schienen sie ein Herz und eine Seele.
Eingeengt von Dogmen
Dennoch war deutlich sichtbar, wie eingeengt sich Middelhoff von
den Dogmen fühlte, die Mohn geprägt hat. Das zeigte sich etwa,
wenn Middelhoff sich in der von ihm zu einer Art zweitem Hauptsitz
kultivierten Firmendependance in New York aufhielt und in einem
Zug mit Medienmanagern wie Steve Case Microsoft-Gründer Bill
Gates oder Disney-Chef Michael Eisner genannt wird. Alles
Manager, gegen deren Konzerne Middelhoffs Bertelsmann auf
Außenstehende manchmal bedächtig noch etwas wirkte.
Nun hat Middelhoff sich von den Fesseln des Dogmas befreit, aber
er hat sich dafür nicht mit Reinhard Mohn überworfen. Damit bleibt
der Grundsatz der Kontinuität erhalten, nur eben auf eine andere
Weise: Selten treffen revolutionäre Nachkommen auf eine
verständige Großvatergeneration, die bereit ist, über ihren eigenen
Schatten zu springen.
Der Konzernchef schreibt es in seinem Mitarbeiterbrief mit Blick auf
Reinhard Mohn selbst: Bertelsmann habe sich für diesen wieder
einmal als "ein gesellschaftsbezogenes und -verpflichtetes
Unternehmen" erwiesen.
Erst der Anfang
Diesem Anspruch wird Bertelsmann künftig wohl immer seltener
gerecht werden können. Der Konzern muss sich zu einem ganz
normalen Unternehmen entwickeln.
Noch steht diese Revolution am Anfang. Das am Montag bekannt
gegebene Geschäft, bei dem die Börse ins Visier gerät, war kulturell
ein kleiner Umsturz, wirtschaftlich aber zunächst einmal ein teures
Geschäft. Die Fragen, die sich Bertelsmann in Zukunft gefallen
lassen muss, werden eher ökonomischer als kultureller Natur sein -
wie bei jedem normalen Unternehmen auch.
© 2001 Financial Times Deutschland
URL des Artikels:
http://www.ftd.de/tm/me/FTD4MRS9UIC.html
ftd.de, Sa, 10.2.2001, 16:21
Bertelsmann: Kein Börsengang der
gesamten Firma
Nach dem Einstieg der belgischen Investorengruppe Groupe
Bruxelles Lambert (GBL) bei Bertelsmann steht ein Börsengang
des gesamten Unternehmens nach den Worten von
Finanzvorstand Siegfried Luther überhaupt nicht zur Diskussion.
Das Vorstandsmitglied des Gütersloher Medienkonzerns sagte der
"Welt am Sonntag": "Es ist derzeit nicht angedacht, solch einen
Deal zu wiederholen. Schließlich haben wir angekündigt, nicht mehr
als 25 Prozent der Stimmrechte abzugeben." Bei der
Preisfestlegung sei berücksichtigt worden, dass GBL auf eine
Sperr-Minorität verzichtet habe.
Weitere Faktoren seinen nach Luthers Worten eine Prämie für die
Übernahme der Kontrollmehrheit an der RTL Group gewesen.
"Außerdem sind börseneingeführte Aktien in noch nicht handelbare
Aktien getauscht worden. Die GBL kann sie erst in frühestens drei
Jahren verkaufen. Keiner weiß, wie die Börsenlandschaft in einigen
Jahren aussehen wird." Zugleich betonte Luther jedoch: "Ich kann
die Bewertung nicht beziffern, weil wir zwei Aktienpakete getauscht
haben."
Neuordnung der Eignerstruktur
Nach der Neuordnung der Eignerstruktur will der Bertelsmann-
Konzern mit seiner Fernseh-Tochter RTL Group weiter expandieren.
"RTL ist europäischer Marktführer, aber es gibt noch manche weiße
Flecken auf der Landkarte", meinte Luther. "RTL wird bei der
anstehenden Konsolidierung eine Rolle spielen und entsprechend
zukaufen." Kandidaten wolle er jedoch nicht nennen. Auch eine
Expansion in die USA sei jetzt "denkbar". Das bestehende
RTL-Management solle im Amt bleiben.
Neben dem Fernseh-Geschäft will Bertelsmann auch die
Musiksparte weiter ausbauen. "Eine Fusion von Bertelsmann-BMG
mit der britischen EMI-Gruppe können sich die Beteiligten sehr gut
vorstellen", sagte Luther. Fraglich sei derzeit noch, ob sich ein
Zusammenschluss wegen der zu erwartenden Kartellauflagen
ökonomisch rechtfertige.
© dpa
URL des Artikels:
http://www.ftd.de/tm/me/FTDI7KQG1JC.html
ftd.de, Fr, 9.2.2001, 19:58
Bertelsmann: Verhandlungen mit Telefónica
Der Bertelsmann-Konzern verhandelt mit der spanischen
Telefónica über eine Allianz. Bertelsmann-Chef Thomas
Middelhoff verhandele sowohl über einen Einstieg bei Telefónica
Media als auch über eine Zulieferung von Inhalten für die
nächste Mobilfunkgeneration (UMTS).
Das berichtet die Zeitschrift "Euro am Sonntag" in einer
Vorabmeldung am Freitag. Ein Bertelsmann-Sprecher sagte, man
kommentiere derartige Spekulationen nicht.
In der spanischen Presse war bereits über einen Einstieg der RTL
Group bei Telefónica Media spekuliert worden. Anfang der Woche
hatte Bertelsmann die Übernahme der Mehrheit bei RTL Group
bekannt gegeben. Wie die Wirtschaftszeitung "Cinco Dias"
berichtete, soll die RTL Group die Führung über Telefónica Media
übernehmen. Die RTL Group ist bereits bei dem zu Telefónica
gehörenden TV-Sender Antena 3 mit 17,22 Prozent beteiligt.
© dpa
URL des Artikels:
http://www.ftd.de/tm/tk/FTDMTKOUZIC.html
------------------
Quelle:www.ftd.de
Neuer Markt
WamS: Übernimmt Bertelsmann Kinowelt?
Wie die Welt Am Sonntag in der Rubrik "Jüngstes Gerücht" berichtet, soll die am
Neuen Markt notierte Kinowelt Medien AG ins Visiert von Spekulanten geraten
sein.
Angeblich sei der Bertelsmann Konzern an dem Unternehmen interessiert.
Besonders die niedrige Marktkapitalisierung von Kinowelt gebe Anlass zu dieser
Mutmaßung. Denn diese solle mittlerweise unter dem Buchwert des
Unternehmens liegen.
Kinowelt schlossen am Freitag bei 12,61 Euro.
25.02.01 13:21 -ps-
-------------------
Quelle:www.finance-online.de
WamS: Übernimmt Bertelsmann Kinowelt?
Wie die Welt Am Sonntag in der Rubrik "Jüngstes Gerücht" berichtet, soll die am
Neuen Markt notierte Kinowelt Medien AG ins Visiert von Spekulanten geraten
sein.
Angeblich sei der Bertelsmann Konzern an dem Unternehmen interessiert.
Besonders die niedrige Marktkapitalisierung von Kinowelt gebe Anlass zu dieser
Mutmaßung. Denn diese solle mittlerweise unter dem Buchwert des
Unternehmens liegen.
Kinowelt schlossen am Freitag bei 12,61 Euro.
25.02.01 13:21 -ps-
-------------------
Quelle:www.finance-online.de
...
...aktuell ein Favorit von mir ....
... Aktie meiner Meinung nach empfehlenswert ....
Die GBL ist m.E. ein Investment wert. Mittlerweile ist der Kurs auch schon deutlich angesprungen. Nach Umstellung (1:5)könnt Ihr den Kurs nun unter der WKN 873222 verfolgen.
Gruß,
Aktienfips
Gruß,
Aktienfips
Die Aktie ist weiter für mich ein klarer Kauf. Ich werde dies in diesem Tread oder einem anderem Tread begründen.
( ein wenig Geduld)
Die Kriterien für Stock-picking sind hier meiner Meinung nach idealerweise erfüllt.
....
( ein wenig Geduld)
Die Kriterien für Stock-picking sind hier meiner Meinung nach idealerweise erfüllt.
....
....kaum Handel in Deutschland....
..aber über Bertelsmann redet jeder ....spätesents beim Börsengang der Bertelsmann sollte sich dies ändern ...
... in Wirtschaft-/Finanzeitschrift wird die Abkürzung GBL für die Gesellschaft benutzt....
.. wird in der aktuellen Focusausgabe erwähnt...(-> Bericht zu Bertelsmann)..
..aber über Bertelsmann redet jeder ....spätesents beim Börsengang der Bertelsmann sollte sich dies ändern ...
... in Wirtschaft-/Finanzeitschrift wird die Abkürzung GBL für die Gesellschaft benutzt....
.. wird in der aktuellen Focusausgabe erwähnt...(-> Bericht zu Bertelsmann)..
heute wurde wieder die Aktie in Deutschland gehandelt...
...laut einer Finanzzeitschrift : GBL (bzw. Gr. Brux. Lamb. WKN 873 222): Phantasie aus der Bertelsmann-Beteiligung setzt sich durch. ....
...laut einer Finanzzeitschrift : GBL (bzw. Gr. Brux. Lamb. WKN 873 222): Phantasie aus der Bertelsmann-Beteiligung setzt sich durch. ....
ftd.de, Sa, 23.6.2001, 8:00
Geldanlage: Kenn` ich nicht, kauf` ich nicht
Von Michael Prellberg
Anleger vertrauen zunehmend Aktien von Unternehmen mit Markennamen - Warren Buffett hat es vorgemacht.
Warren Buffett hat recht. Das erkennen die deutschen Anleger jetzt, nachdem sie jahrelang Aktien von Unternehmen gekauft haben, die sich beispielsweise mit Plasmastrahlen für Halbleiter, PC-basierten CNC-Produkten für Automatisierungstechnik oder integrierten Lösungen für SD-Visualisierungen beschäftigen. Womit bitte? Der berühmte US-Investor Warren Buffett hätte dafür keinen Pfennig ausgegeben. Sein Credo: "Ich kaufe nur, was ich verstehe" - damit hat er Milliarden verdient.
Nun machen es ihm die deutschen Anleger nach und setzen verstärkt auf Werte, bei denen auf ein Fachstudium zum Verständnis des Geschäftsfeldes verzichtet werden kann. Gefördert wird dieser Umschwung dadurch, dass im Moment verstärkt Unternehmen an die Börse drängen, deren Namen den künftigen Anlegern wohlvertraut sind. Klar, die Deutsche Post mit ihrer Aktie Gelb gehörte dazu, auch die Aktien der Deutschen Börse AG waren 23fach überzeichnet, die Aktien des Flughafen Frankfurt - Fraport AG - immerhin noch achtfach. So könnte es mit etwas Glück den Rest des Jahres weitergehen: Am vergangenen Freitag wurden erstmals Aktien der Friseurkette Essanelle gehandelt, in der nächsten Woche geht die Schnellrestaurantkette Nordsee an die Börse.
Mit Kraft an die Börse
Das Phänomen ist keineswegs auf Deutschland beschränkt. In den USA wurden vorige Woche erstmals Aktien von Kraft Foods gehandelt - der zweitgrößte Börsengang in der amerikanischen Geschichte. Die Philip-Morris -Tochter ist bekannt durch ihre Marken Jacobs Kaffee, Milka, Philadelphia und Oreo (Kekse). Mehr als siebenfach überzeichnet waren die Kraft-Food-Aktien.
Damit kann die Aktiengesellschaft hinter der Boutiquenkette Sara, Inditex, locker konkurrieren. Das spanische Unternehmen hätte beim Börsengang im Mai 53-mal so viel Aktien loswerden können wie das Angebot vorsah. Kaum verwunderlich, dass der Kurs prompt um 27 Prozent in die Höhe schoss. In dieser Woche verteilte Norwegens bekanntester Konzern, Statoil, erstmals seine vierfach überzeichneten Aktien an Privatanleger. In Italien will Campari im Juli an die Börse, die Modemarke Prada wird im Herbst nachziehen.
Was ergibt die Gegenprobe? Die Liste der deutschen Unternehmen, die ihren für das erste Halbjahr 2001 angesagten Börsengang auf Eis gelegt haben, umfasst unter anderem Atlantik Networxx, Carus, Commasoft, Steinberg Media und Vivacon - alles Namen, die im öffentlichen Bewusstsein nicht verankert sind. Auch wer sich in einer Gewinnerbranche wie alternative Energien (Conergy, Enro) oder Logistik (Müller) wähnte, wurde von den Anlegern abgestraft. Dementsprechend kritisch ist in solch einem Umfeld die Situation für die Börsenneulinge der vergangenen Tage - World of Medicine und Softship .
Der gute Name zählt
Wer jetzt an die Börse strebt, so lässt sich aus diesen Indizien herausfiltern, sollte über einen möglichst zugkräftigen Namen verfügen. Buffett-tauglich sozusagen. Hinzuzufügen wäre noch, dass der Milliardär aus Omaha/Nebraska nicht wahllos alles an Aktien kauft, was ihm zuvor im Supermarkt auf dem Weg zur Kasse aufgefallen ist. Nein, Warren Buffet wählt aus und guckt sehr genau auf das Wachstumspotenzial. Auch wenn die Unternehmen "nur" Gilette , American Express oder Coca-Cola heißen - Marken, die jeder kennt. Wie käme der 71-Jährige sonst dazu, die Anteileigner seines Fonds Berkshire Hathaway seit 35 Jahren mit durchschnittlich 20 Prozent Rendite im Jahr zu beglücken? Buffett steigt immer dann ein, wenn die Kurse einer gesunden Firma gerade mit einer Delle zu kämpfen haben und er davon ausgehen kann, dass das Unternehmen auf Jahre hinaus als Marktführer reichlich Gewinne abwirft.
Das sollten auch deutsche Anleger beherzigen, wenn sie sich an vertraute Namen und damit vermeintlich sichere Werte klammern. Die Zeit der Schnäppchen ist vorbei. "Zum Sonderpreis ist derzeit keine dieser Aktien zu kriegen", sagt der Investment-Stratege Michael Oehrens von der SEB Invest. Nachdem die Technologie-Werte so enttäuschten, haben sich viele Kleinanleger in als sicher geltende Aktien geflüchtet. "Value-Werte" heißen die bei den Analysten.
"Die Märkte folgen dem Value-Trend", sagt auch Hans-Jörg Naumer, Leiter Investor Information bei der Fondsgesellschaft DIT. Anleger, die sich in den vergangenen Monaten mit Investi-tionen in Technologie, Medien oder Telekommunikation die Finger verbrannt haben, erkennen jetzt, wie wichtig eine gut diversifizierte Anlagestrategie ist. "Ganz raus aus den Aktien will kaum jemand, aber das Bewusstsein für die Risiken ist gewachsen", sagt Naumer. Das zeige sich daran, dass anstatt auf Aktien verstärkt auf Fonds gesetzt werde und dabei überproportional jene den Zuschlag erhalten, die eine klare Value-Strategie fahren. Tatsächlich kaufen die Leute verstärkt das, was sie kennen, sagt DIT-Analyst Naumer: "Zum Beispiel verzeichnet unser US Equity Fonds, der reich mit Value-Titeln bestückt ist, einen enormen Zuspruch."
Auch SEB-Invest-Stratege Michael Oehrens hält es für sinnvoll, wenn sich Kleinanleger für Value-Werte entscheiden. Die Kursausschläge fallen weniger heftig aus als bei Tech-Werten, "deshalb schlafen Anleger da ruhiger." Und langfristig, sagt Oehrens, seien die Renditen sicherlich nicht schlechter als in der einst hoch gelobten und hochgepuschten Tech-Branche.
© 2001 Financial Times Deutschland
URL des Artikels: http://www.ftd.de/bm/ga/FTDE2R5F9OC.html
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ftd.de, Fr, 22.6.2001, 7:54
Gates führt Milliardär-Charts an
Trotz schrumpfenden Vermögens ist Microsoft-Gründer Bill Gates weiterhin der reichste Mann der Welt. Die Albrecht-Brüder der Aldi-Kette schafften es unter die besten Fünf.
Die Besitzer der Billigladen-Kette sind die mit Abstand reichsten Deutschen und behaupteten Rang fünf auf der Milliardärs-Hitliste des Wirtschaftsmagazines "Forbes", die am Donnerstag in New York veröffentlicht wurde.
Zu den großen Verlierern gehört der deutsche Medienunternehmer Thomas Haffa , der den größten Teil seines Vermögens an der Börse einbüßte und aus dem Milliardärs-Club hinausflog.
Die reichsten Personen der Welt
Gates behauptet Platz 1
Gates führt die "Moneten-Hitliste" mit einem Gesamtvermögen von 58,7 Mrd. $ (135 Mrd. DM) an. Theo und Karl Albrecht vermehrten dank guter Aldi-Umsätze ihr Vermögen innerhalb eines Jahres um 5 Mrd. $ und besitzen nun 25 Mrd. $, während Gates 4,3 Mrd. $ einbüßte.
Zweitreichster Mensch der Welt ist nach den "Forbes"-Berechnungen der amerikanische Investment-Mogul und Besitzer der Firma Hathaway, Warren Edward Buffet mit 32,3 Mrd. $. Auf dem dritten Rang sonnt sich der Gates-Kollege und Mitbegründer der Software-Firma Microsoft Paul Gardner Allan , (30,4 Mrd. $). Zu den ersten zehn gehören auch fünf Mitglieder der amerikanischen Walton-Familie, die ihr Geld mit der Einzelhandelskette Wal-Mart machte. Würden sie ihr Vermögen zusammenlegen, kämen sie auf 93 Mrd. $ und wären die mit Abstand reichste Familie der Welt.
Leo Kirch schafft es nicht in die Top Ten
Der Münchner Medienmogul Leo Kirch , erreichte mit 12 Mrd. $ immerhin noch Rang 20. Insgesamt nennt "Forbes" unter den Milliardären der Welt 28 Deutsche. Unter ihnen sind die Versandhaus- Familie Otto mit fünf Mrd. $, die Pudding-Familie Oetker mit 4,4, die Werkzeug-Familie Bosch mit 2,3 und der Verleger Hubert Burda mit zwei Mrd. $. Haffa war im vergangenen Jahr noch mit vier Mrd. $ geführt worden. Jetzt bescheinigten die Geldzähler von "Forbes" ihm nur noch 250 Mio. $, was nicht mehr für eine Platzierung reichte.
Oracle-Chef verliert
Ein großer Verlierer ist auch der amerikanische High-Tech-Unternehmer Larry Ellison . Der Chef des Unternehmens Oracle hatte im vergangenen Jahr Gates stark bedrängt und sollte nach "sicheren" Vorhersagen von Börsenanalysten den Microsoft-Mogul innerhalb von sechs Monaten überholen. Doch im Zuge einer gigantischen Vernichtung von High-Tech-Kapital an den Börsen schrumpften Ellisons "Ersparnisse" von 58 Mrd. auf 26 Mrd. $.
Wenige superreiche Frauen
Unter den ersten zehn sind acht Amerikaner. Italien konnte zehn neue Mitglieder in den Milliardärs-Club schicken und ist nun mit 17 Namen in der "Forbes"-Liste vertreten. Russland verdoppelte die Zahl seiner Milliardäre von vier auf acht. Allerdings spielen die Russen nur unter ferner liefen mit. Zum ersten Mal hat auch ein Neuseeländer die Milliarden-Dollar-Hürde genommen. Nur 37 Damen werden unter den Superreichen genannt, was lediglich sieben Prozent entspricht. Die reichsten Frauen der Welt sind Alice und Helen Walton , Töchter des Wal-Mart-Gründers Sam Walton. Die reichste Frau außerhalb der USA ist die BMW-Mitbesitzerin Johanna Quandt . Ein Privatvermögen von 17,8 Mrd. $ sicherte ihr Platz 12.
Insgesamt sind die Reichen jedoch noch reicher geworden. Die Liste umfasst die Rekordzahl von 538 Einzelpersonen oder Familien, die mehr als eine Mrd. $ besitzen - fünf mehr als im vergangenen Jahr. Zusammen besitzen sie 1,7 Billionen $ und damit etwas mehr als das Bruttosozialprodukt Frankreichs. In den USA leben mit 271 Multimilliardären die meisten der von "Forbes" erfassten Superreichen der Welt.
© dpa , © Illustration: AP
URL des Artikels: http://www.ftd.de/pw/in/FTDRUP5F9OC.html
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Ich sehe Parallelen zw. GBL und Hathaway.
Geldanlage: Kenn` ich nicht, kauf` ich nicht
Von Michael Prellberg
Anleger vertrauen zunehmend Aktien von Unternehmen mit Markennamen - Warren Buffett hat es vorgemacht.
Warren Buffett hat recht. Das erkennen die deutschen Anleger jetzt, nachdem sie jahrelang Aktien von Unternehmen gekauft haben, die sich beispielsweise mit Plasmastrahlen für Halbleiter, PC-basierten CNC-Produkten für Automatisierungstechnik oder integrierten Lösungen für SD-Visualisierungen beschäftigen. Womit bitte? Der berühmte US-Investor Warren Buffett hätte dafür keinen Pfennig ausgegeben. Sein Credo: "Ich kaufe nur, was ich verstehe" - damit hat er Milliarden verdient.
Nun machen es ihm die deutschen Anleger nach und setzen verstärkt auf Werte, bei denen auf ein Fachstudium zum Verständnis des Geschäftsfeldes verzichtet werden kann. Gefördert wird dieser Umschwung dadurch, dass im Moment verstärkt Unternehmen an die Börse drängen, deren Namen den künftigen Anlegern wohlvertraut sind. Klar, die Deutsche Post mit ihrer Aktie Gelb gehörte dazu, auch die Aktien der Deutschen Börse AG waren 23fach überzeichnet, die Aktien des Flughafen Frankfurt - Fraport AG - immerhin noch achtfach. So könnte es mit etwas Glück den Rest des Jahres weitergehen: Am vergangenen Freitag wurden erstmals Aktien der Friseurkette Essanelle gehandelt, in der nächsten Woche geht die Schnellrestaurantkette Nordsee an die Börse.
Mit Kraft an die Börse
Das Phänomen ist keineswegs auf Deutschland beschränkt. In den USA wurden vorige Woche erstmals Aktien von Kraft Foods gehandelt - der zweitgrößte Börsengang in der amerikanischen Geschichte. Die Philip-Morris -Tochter ist bekannt durch ihre Marken Jacobs Kaffee, Milka, Philadelphia und Oreo (Kekse). Mehr als siebenfach überzeichnet waren die Kraft-Food-Aktien.
Damit kann die Aktiengesellschaft hinter der Boutiquenkette Sara, Inditex, locker konkurrieren. Das spanische Unternehmen hätte beim Börsengang im Mai 53-mal so viel Aktien loswerden können wie das Angebot vorsah. Kaum verwunderlich, dass der Kurs prompt um 27 Prozent in die Höhe schoss. In dieser Woche verteilte Norwegens bekanntester Konzern, Statoil, erstmals seine vierfach überzeichneten Aktien an Privatanleger. In Italien will Campari im Juli an die Börse, die Modemarke Prada wird im Herbst nachziehen.
Was ergibt die Gegenprobe? Die Liste der deutschen Unternehmen, die ihren für das erste Halbjahr 2001 angesagten Börsengang auf Eis gelegt haben, umfasst unter anderem Atlantik Networxx, Carus, Commasoft, Steinberg Media und Vivacon - alles Namen, die im öffentlichen Bewusstsein nicht verankert sind. Auch wer sich in einer Gewinnerbranche wie alternative Energien (Conergy, Enro) oder Logistik (Müller) wähnte, wurde von den Anlegern abgestraft. Dementsprechend kritisch ist in solch einem Umfeld die Situation für die Börsenneulinge der vergangenen Tage - World of Medicine und Softship .
Der gute Name zählt
Wer jetzt an die Börse strebt, so lässt sich aus diesen Indizien herausfiltern, sollte über einen möglichst zugkräftigen Namen verfügen. Buffett-tauglich sozusagen. Hinzuzufügen wäre noch, dass der Milliardär aus Omaha/Nebraska nicht wahllos alles an Aktien kauft, was ihm zuvor im Supermarkt auf dem Weg zur Kasse aufgefallen ist. Nein, Warren Buffet wählt aus und guckt sehr genau auf das Wachstumspotenzial. Auch wenn die Unternehmen "nur" Gilette , American Express oder Coca-Cola heißen - Marken, die jeder kennt. Wie käme der 71-Jährige sonst dazu, die Anteileigner seines Fonds Berkshire Hathaway seit 35 Jahren mit durchschnittlich 20 Prozent Rendite im Jahr zu beglücken? Buffett steigt immer dann ein, wenn die Kurse einer gesunden Firma gerade mit einer Delle zu kämpfen haben und er davon ausgehen kann, dass das Unternehmen auf Jahre hinaus als Marktführer reichlich Gewinne abwirft.
Das sollten auch deutsche Anleger beherzigen, wenn sie sich an vertraute Namen und damit vermeintlich sichere Werte klammern. Die Zeit der Schnäppchen ist vorbei. "Zum Sonderpreis ist derzeit keine dieser Aktien zu kriegen", sagt der Investment-Stratege Michael Oehrens von der SEB Invest. Nachdem die Technologie-Werte so enttäuschten, haben sich viele Kleinanleger in als sicher geltende Aktien geflüchtet. "Value-Werte" heißen die bei den Analysten.
"Die Märkte folgen dem Value-Trend", sagt auch Hans-Jörg Naumer, Leiter Investor Information bei der Fondsgesellschaft DIT. Anleger, die sich in den vergangenen Monaten mit Investi-tionen in Technologie, Medien oder Telekommunikation die Finger verbrannt haben, erkennen jetzt, wie wichtig eine gut diversifizierte Anlagestrategie ist. "Ganz raus aus den Aktien will kaum jemand, aber das Bewusstsein für die Risiken ist gewachsen", sagt Naumer. Das zeige sich daran, dass anstatt auf Aktien verstärkt auf Fonds gesetzt werde und dabei überproportional jene den Zuschlag erhalten, die eine klare Value-Strategie fahren. Tatsächlich kaufen die Leute verstärkt das, was sie kennen, sagt DIT-Analyst Naumer: "Zum Beispiel verzeichnet unser US Equity Fonds, der reich mit Value-Titeln bestückt ist, einen enormen Zuspruch."
Auch SEB-Invest-Stratege Michael Oehrens hält es für sinnvoll, wenn sich Kleinanleger für Value-Werte entscheiden. Die Kursausschläge fallen weniger heftig aus als bei Tech-Werten, "deshalb schlafen Anleger da ruhiger." Und langfristig, sagt Oehrens, seien die Renditen sicherlich nicht schlechter als in der einst hoch gelobten und hochgepuschten Tech-Branche.
© 2001 Financial Times Deutschland
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ftd.de, Fr, 22.6.2001, 7:54
Gates führt Milliardär-Charts an
Trotz schrumpfenden Vermögens ist Microsoft-Gründer Bill Gates weiterhin der reichste Mann der Welt. Die Albrecht-Brüder der Aldi-Kette schafften es unter die besten Fünf.
Die Besitzer der Billigladen-Kette sind die mit Abstand reichsten Deutschen und behaupteten Rang fünf auf der Milliardärs-Hitliste des Wirtschaftsmagazines "Forbes", die am Donnerstag in New York veröffentlicht wurde.
Zu den großen Verlierern gehört der deutsche Medienunternehmer Thomas Haffa , der den größten Teil seines Vermögens an der Börse einbüßte und aus dem Milliardärs-Club hinausflog.
Die reichsten Personen der Welt
Gates behauptet Platz 1
Gates führt die "Moneten-Hitliste" mit einem Gesamtvermögen von 58,7 Mrd. $ (135 Mrd. DM) an. Theo und Karl Albrecht vermehrten dank guter Aldi-Umsätze ihr Vermögen innerhalb eines Jahres um 5 Mrd. $ und besitzen nun 25 Mrd. $, während Gates 4,3 Mrd. $ einbüßte.
Zweitreichster Mensch der Welt ist nach den "Forbes"-Berechnungen der amerikanische Investment-Mogul und Besitzer der Firma Hathaway, Warren Edward Buffet mit 32,3 Mrd. $. Auf dem dritten Rang sonnt sich der Gates-Kollege und Mitbegründer der Software-Firma Microsoft Paul Gardner Allan , (30,4 Mrd. $). Zu den ersten zehn gehören auch fünf Mitglieder der amerikanischen Walton-Familie, die ihr Geld mit der Einzelhandelskette Wal-Mart machte. Würden sie ihr Vermögen zusammenlegen, kämen sie auf 93 Mrd. $ und wären die mit Abstand reichste Familie der Welt.
Leo Kirch schafft es nicht in die Top Ten
Der Münchner Medienmogul Leo Kirch , erreichte mit 12 Mrd. $ immerhin noch Rang 20. Insgesamt nennt "Forbes" unter den Milliardären der Welt 28 Deutsche. Unter ihnen sind die Versandhaus- Familie Otto mit fünf Mrd. $, die Pudding-Familie Oetker mit 4,4, die Werkzeug-Familie Bosch mit 2,3 und der Verleger Hubert Burda mit zwei Mrd. $. Haffa war im vergangenen Jahr noch mit vier Mrd. $ geführt worden. Jetzt bescheinigten die Geldzähler von "Forbes" ihm nur noch 250 Mio. $, was nicht mehr für eine Platzierung reichte.
Oracle-Chef verliert
Ein großer Verlierer ist auch der amerikanische High-Tech-Unternehmer Larry Ellison . Der Chef des Unternehmens Oracle hatte im vergangenen Jahr Gates stark bedrängt und sollte nach "sicheren" Vorhersagen von Börsenanalysten den Microsoft-Mogul innerhalb von sechs Monaten überholen. Doch im Zuge einer gigantischen Vernichtung von High-Tech-Kapital an den Börsen schrumpften Ellisons "Ersparnisse" von 58 Mrd. auf 26 Mrd. $.
Wenige superreiche Frauen
Unter den ersten zehn sind acht Amerikaner. Italien konnte zehn neue Mitglieder in den Milliardärs-Club schicken und ist nun mit 17 Namen in der "Forbes"-Liste vertreten. Russland verdoppelte die Zahl seiner Milliardäre von vier auf acht. Allerdings spielen die Russen nur unter ferner liefen mit. Zum ersten Mal hat auch ein Neuseeländer die Milliarden-Dollar-Hürde genommen. Nur 37 Damen werden unter den Superreichen genannt, was lediglich sieben Prozent entspricht. Die reichsten Frauen der Welt sind Alice und Helen Walton , Töchter des Wal-Mart-Gründers Sam Walton. Die reichste Frau außerhalb der USA ist die BMW-Mitbesitzerin Johanna Quandt . Ein Privatvermögen von 17,8 Mrd. $ sicherte ihr Platz 12.
Insgesamt sind die Reichen jedoch noch reicher geworden. Die Liste umfasst die Rekordzahl von 538 Einzelpersonen oder Familien, die mehr als eine Mrd. $ besitzen - fünf mehr als im vergangenen Jahr. Zusammen besitzen sie 1,7 Billionen $ und damit etwas mehr als das Bruttosozialprodukt Frankreichs. In den USA leben mit 271 Multimilliardären die meisten der von "Forbes" erfassten Superreichen der Welt.
© dpa , © Illustration: AP
URL des Artikels: http://www.ftd.de/pw/in/FTDRUP5F9OC.html
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Ich sehe Parallelen zw. GBL und Hathaway.
Wie lautet die WKN für die Aktie von GBL ? Hier werden verschiedene genannt.
Ist der mögliche Börsengang von Bertelsmann im Kurs bereits enthalten oder besteht seitens diesem Punkt weiter Kursphantasie ?
Wo finde ich Nachrichten zu diesem Unternehmen ? Auch Empfehlungen, Analysen usw.
Ist der mögliche Börsengang von Bertelsmann im Kurs bereits enthalten oder besteht seitens diesem Punkt weiter Kursphantasie ?
Wo finde ich Nachrichten zu diesem Unternehmen ? Auch Empfehlungen, Analysen usw.
Meine Fragen gelten noch immer.
Yahoo! Finanzen
Freitag 15. Juni 2001, 09:26 Uhr
Middelhoff bringt Leben ins TV-Geschäft
Für Bertelsmann war der Mehrheitserwerb an der RTL-Group im Februar der vorläufige Abschluss einer Reihe von strategischen Schritten im Fernsehsektor. Nach dem Aktientausch teilen sich die Bertelsmann Stiftung (57,6 Prozent), die Bertelsmann-Gründerfamilie Mohn (17,3 Prozent) und die Groupe Bruxelles Lambert (25,1 Prozent) den Kapitalbesitz an der Bertelsmann AG. Die Stimmrechte werden aber nur zu 25 Prozent bei der GBL liegen und zu 75 Prozent bei der Bertelsmann Verwaltungsgesellschaft.
Zu Bertelsmann gehören Verlage, Musikfirmen, Buch- und Musikclubs, Zeitschriften, Zeitungen, Fernseh- und Radiosender, Druck- und Mediendienstleister und Multimediafirmen. Mit den Buch- und Musikclubs ist Bertelsmann weltweit auf Platz eins.
Bertelsmann beschäftigt derzeit 76.000 Mitarbeiter in 58 Ländern und erzielte im vergangenen Geschäftsjahr einen Umsatz von 16,6 Mrd. Euro.
Bereits Anfang Februar hatten die RTL Group und Bertelsmann von sich reden gemacht. Damals hatten die Unternehmen angekündigt, ihr Engagement für das interaktive Fernsehen über Breitband zusammenlegen zu wollen. Hierzu übernimmt die RTL Group für 12,8 Mio. Euro die Bertelsmann Broadband Group.
Seit Oktober ist Thomas Middelhoff Vorstandschef der Bertelsmann AG. Zuvor war der 47-jährige in dem Unternehmen Vorstand für Multimedia und strategische Planung.
Vor knapp sechs Jahren vereinbarte er eine Partnerschaft mit America Online (AOL). Das Europa-Joint-Venture im Volumen von einigen hundert Mio. Euro wurde zum bisher größten Geschäft in der Bertelsmann-Geschichte. Die Verbindung wurde im Frühjahr 2000 wieder gelöst; Bertelsmann erhielt rund 6,65 Mrd. Euro für seine Beteiligung an AOL Europe. Bereits 1999 hatten Middelhoff und AOL-Chef Steve Case über eine Fusion geredet, doch Bertelsmann-Gründer Reinhard Mohn soll seine Zustimmung verweigert haben. So entschied sich n AOL zur Fusion mit Time Warner. Eine der Auflagen, die die Kartellbehöden gestellt hatten, sah vor, dass AOL sämtliche Kooperationen mit Bertelsmann auflösen musste.
Mit Thomas Middelhoff kam neuer Wind in die Kombination "Bertelsmann und TV". Zwar war der Konzern bislang schon mit 37 Prozent an RTL beteiligt - der Einfluss der Gütersloher war jedoch gering. Jetzt hält Bertelsmann die Mehrheit an einem europäischen TV-und Radiounternehmen, das eine Marktkapitalisierung von 14,2 Mrd. Euro besitzt. Damit scheint der deutsche Medienkonzern sich endgültig im Fernsehgeschäft durchgesetzt zu haben.
Freitag 15. Juni 2001, 09:26 Uhr
Middelhoff bringt Leben ins TV-Geschäft
Für Bertelsmann war der Mehrheitserwerb an der RTL-Group im Februar der vorläufige Abschluss einer Reihe von strategischen Schritten im Fernsehsektor. Nach dem Aktientausch teilen sich die Bertelsmann Stiftung (57,6 Prozent), die Bertelsmann-Gründerfamilie Mohn (17,3 Prozent) und die Groupe Bruxelles Lambert (25,1 Prozent) den Kapitalbesitz an der Bertelsmann AG. Die Stimmrechte werden aber nur zu 25 Prozent bei der GBL liegen und zu 75 Prozent bei der Bertelsmann Verwaltungsgesellschaft.
Zu Bertelsmann gehören Verlage, Musikfirmen, Buch- und Musikclubs, Zeitschriften, Zeitungen, Fernseh- und Radiosender, Druck- und Mediendienstleister und Multimediafirmen. Mit den Buch- und Musikclubs ist Bertelsmann weltweit auf Platz eins.
Bertelsmann beschäftigt derzeit 76.000 Mitarbeiter in 58 Ländern und erzielte im vergangenen Geschäftsjahr einen Umsatz von 16,6 Mrd. Euro.
Bereits Anfang Februar hatten die RTL Group und Bertelsmann von sich reden gemacht. Damals hatten die Unternehmen angekündigt, ihr Engagement für das interaktive Fernsehen über Breitband zusammenlegen zu wollen. Hierzu übernimmt die RTL Group für 12,8 Mio. Euro die Bertelsmann Broadband Group.
Seit Oktober ist Thomas Middelhoff Vorstandschef der Bertelsmann AG. Zuvor war der 47-jährige in dem Unternehmen Vorstand für Multimedia und strategische Planung.
Vor knapp sechs Jahren vereinbarte er eine Partnerschaft mit America Online (AOL). Das Europa-Joint-Venture im Volumen von einigen hundert Mio. Euro wurde zum bisher größten Geschäft in der Bertelsmann-Geschichte. Die Verbindung wurde im Frühjahr 2000 wieder gelöst; Bertelsmann erhielt rund 6,65 Mrd. Euro für seine Beteiligung an AOL Europe. Bereits 1999 hatten Middelhoff und AOL-Chef Steve Case über eine Fusion geredet, doch Bertelsmann-Gründer Reinhard Mohn soll seine Zustimmung verweigert haben. So entschied sich n AOL zur Fusion mit Time Warner. Eine der Auflagen, die die Kartellbehöden gestellt hatten, sah vor, dass AOL sämtliche Kooperationen mit Bertelsmann auflösen musste.
Mit Thomas Middelhoff kam neuer Wind in die Kombination "Bertelsmann und TV". Zwar war der Konzern bislang schon mit 37 Prozent an RTL beteiligt - der Einfluss der Gütersloher war jedoch gering. Jetzt hält Bertelsmann die Mehrheit an einem europäischen TV-und Radiounternehmen, das eine Marktkapitalisierung von 14,2 Mrd. Euro besitzt. Damit scheint der deutsche Medienkonzern sich endgültig im Fernsehgeschäft durchgesetzt zu haben.
....
Die Beteiligungen von GBL zeigt das die Gesellschaft nur in erstklassige Unternehmen in Europa investiert. Und das sehr erfolgreich. Auch war die Dividendenzahlung vor kurzem sehr gut.
Die Aktie wird meiner Meinung nach langfristig weiter für gute Rendite sorgen. (Stichtwörter: Langfristig: Börsengang Bertelsmann; Suez L.)
Die Aktie wird meiner Meinung nach langfristig weiter für gute Rendite sorgen. (Stichtwörter: Langfristig: Börsengang Bertelsmann; Suez L.)
... für mich weiter einer klarer KAUF
weiter für mich ein klarer Kauf bei diesem Kurs...
Man vergleiche die Markkapitalisierung mit dem Wert der gesamten Beiligungen....
25,1 % von Bertelsmann gehört GBL .....
Man vergleiche die Markkapitalisierung mit dem Wert der gesamten Beiligungen....
25,1 % von Bertelsmann gehört GBL .....
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