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    NOKIA + ERICSSON + UNGLEICHER ZWEIKAMPF + - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 22.04.01 21:35:54 von
    neuester Beitrag 23.04.01 08:02:20 von
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      Avatar
      schrieb am 22.04.01 21:35:54
      Beitrag Nr. 1 ()
      Finnische Freude und schwedische Schwermut


      Ungleicher Handy-Zweikampf zwischen Ericsson und Nokia


      HELMUT STEUER


      „Riders on the storm" tönte aus den Lautsprechern am Hauptsitz von Ericsson kurz bevor der schwedische Telekommunikationskonzern seine Quartalszahlen sowie ein weiteres Kostensenkungsprogramm präsentierte. Ob zufällig oder mit Bedacht gewählt, der Song der Doors symbolisiert derzeit den Zustand des größten schwedischen Konzerns, der immerhin für 15 % aller schwedischen Exporte steht.

      HB STOCKHOLM„Wir sehen keine Zeichen der Erholung", erklärte Ericsson-Chef Kurt Hellström mit belegter Stimme, und sein Gesichtsausdruck signalisierte deutlich, dass es sich nicht um Zweckpessimismus handelt.
      In Stockholm wurde ein düsteres Bild der konjunkturellen Zukunft gezeichnet. Erstmals seit Jahren verzichtet der Konzern deshalb auf eine Prognose für 2001. „Die Situation ist zu unsicher", sagt Hellström. Aber: „Das zweite Quartal wird nicht besser als das erste." 12 000 weitere Arbeitsplätze müssten abgebaut werden, die Hälfte davon außerhalb Schwedens. Ende des Jahres rechne er sogar nur noch mit 85 000 Mitarbeitern gegenüber den heutigen 107 000. Von 2002 an sollen so 20 Mrd. Kronen jährlich eingespart werden.

      Der einstige Vorzeigekonzern ist ins Straucheln geraten. Bereinigt um einmalige Einnahmen weist er ein Minus von 4,9 Mrd. schwedischen Kronen (umgerechnet rund 540 Mill. Euro) aus. Die Handy-Sparte ist mit einem betrieblichen Verlust von 5,7 Mrd. Kronen hauptverantwortlich für das Debakel.

      Nokia deklassierte die gesamte Branche

      Nur 400 Kilometer Luftlinie entfernt demonstrierte dagegen der große finnische Erzrivale Nokia mit aller Deutlichkeit seine Stärke mit einem von 1,4 auf 1,5 Mrd. Euro gestiegenen Vorsteuergewinn und einem Umsatzanstieg gegenüber der Vorjahresperiode von 22 % auf 8 Mrd. Euro. Ericsson-Chef Hellström wollte auf die Frage, was denn die Finnen so viel erfolgreicher machen, nicht antworten. „Fragen sie Jorma Ollila doch selbst". Nokia-Chef Ollila begnügte sich mit der Feststellung, dass er sehr, sehr zufrieden mit dem Ergebnis sei.

      Nokia deklassiert in der Tat die gesamte übrige Branche, die in den vergangenen Monaten von Gewinnwarnungen zu Sparprogrammen, von Kündigungen zu Produktionsauslagerungen gestolpert ist. Der finnische Konzern hat zwar auch den Konjunkturrückgang in den USA, den allgemeinen Preisdruck und zurückhaltendes Kaufverhalten der Handykunden zu spüren bekommen und hat deshalb seine Wachstumsprognose von den ursprünglich avisierten 25 bis 35 % auf 20 % gesenkt. Doch das Unternehmen konnte mit neuen trendgerechten Handy-Modellen seinen Marktanteil auf über 35 % ausbauen. In nicht allzu ferner Zukunft werden sogar 40 % angestrebt. Ericsson ist auf einen Marktanteil von 7 bis 8 % abgerutscht und vielleicht schon von Siemens überrundet.

      Ein weiterer Grund für finnische Freude: Nokia verringerte bei den Mobilfunksystemen den Abstand zum schwedischen Marktführer. In der Systemsparte wuchs Nokia im ersten Quartal um 35 %, während sich Ericsson mit einem deutlich bescheideneren Plus von 9 % begnügen musste. Noch ist der Vorsprung der Schweden allerdings groß: Ericsson setzte mit seinen Systemen mit 35,2 Mrd. Kronen fast doppelt so viel um wie Nokia. Doch bei den Netzwerken für den Mobilfunkstandard der dritten Generation (UMTS) hat Nokia auch dank großzügiger Lieferantenkredite deutlich aufgeholt und will laut Ollila in einigen Quartalen sogar die Markführerschaft übernehmen.

      Bedenklich für Ericsson sind die wegen niedriger Volumen und höherer Investitionen von 14 auf 4 % gesunkenen Gewinnmargen. Auf der anderen Seite der Ostsee funkte Nokia mit Gewinnspannen von 21 % bei den Handys und 18 % bei den Systemen munter weiter. Für das gesamte Jahr rechnen aber auch die Finnen mit sinkenden Margen. Kleiner Trost für die Schweden: Die Auftragsbücher sind so voll wie nie zuvor, und Analysten gehen davon aus, dass auch Nokia noch in diesem Jahr ein Kostensenkungsprogramm durchführen wird.

      Hersteller Bisherige Weltmarktanteile
      Nokia 30,6%
      Motorola 14,6%
      Ericsson 10,0%
      Siemens 6,5%
      Panasonic 5,2%
      Samsung 5,0%
      Sony 2,0%
      Andere 26,1%
      Quelle: Gartner
      Avatar
      schrieb am 22.04.01 21:43:48
      Beitrag Nr. 2 ()
      Das Kapital: Nokia hat mehr zu verlieren als Ericsson

      Nokia gegen Ericsson - wären die beiden Firmen Boxer, so wäre die letzte Runde der skandinavischen Schwergewichte wieder mal an die Finnen gegangen.

      Nokia scheint ungebrochen vor Kraft zu strotzen. Bei Ericsson weist hingegen bis auf den Geldverbrauch alles nach unten. Die Finnen bauen ihre Führung bei den Handys weiter aus und verdienen damit operativ immer noch 20 Prozent. Die Handy-Sparte der Schweden ist ein gigantischer Wertvernichter. Bei den Netzen will Nokia Branchenführer Ericsson vom Thron stoßen. Bei der Marge ist es schon längst geschafft: 17 Prozent gegenüber nur noch 4 Prozent bei den Schweden. Dort knirscht es gewaltig. Ericssons Netz-Marge hat sich gedrittelt. Der Umsatz im abgelaufenen Quartal war niedriger als in den drei vorangegangenen Quartalen.

      Der Ausgang der nächsten Runden scheint festzustehen. Nokia will - ungeachtet einer auf plus 20 Prozent verringerten Umsatzprognose - auch in diesem Jahr weiter Geld scheffeln. Ericsson wagt gar keine Vorhersagen mehr; rote Zahlen sind nicht auszuschließen. Die drastischen Kosteneinsparungen von 38 Mrd. schwedischen Kronen wirken erst 2002, in diesem Jahr fällt aber ein damit verbundener Aufwand von 15 Mrd. Kronen an. Setzt sich - zinsgestützt - die Zwischenrally bei Technologie-Titeln fort, wird wohl Nokia stärker davon profitieren. Auf längere Sicht müssen die Anleger bei den Finnen aber nicht besser aufgehoben sein.



      Erwartungen an Nokia reine Illusion


      Nokia hat mehr zu verlieren als Ericsson. Nokias jetzt angestrebter laufender Umsatz kostet das 4,5fache. Der jetzige Kurs unterstellt, dass das Unternehmen bis 2006 weit über 20 Prozent wächst und die Marge hält. Das ist nahezu illusorisch. Die kommende Konsolidierung wird die Handy-Marge der Finnen herunterprügeln. Hinter ihnen folgen fast 20 Wettbewerber mit einem Marktanteil über jeweils 0,5 Prozent, die alle unter ihrer unzureichenden Größe leiden. Die geplante Zusammenarbeit zwischen Sony und Ericsson wird ein erster Schritt sein. Sony versteht die Kunden, Ericsson bringt die Technologie und die Vertriebswege in Europa. Vereint könnten sie Nokia wirkungsvoller angreifen als getrennt. Weitere Kooperationen dürften folgen. Die Wachstumseinbußen, die Nokia hier drohen, werden auch Zuwächse bei den Netzen nicht ausgleichen. Konsumenten einzureden, sie bräuchten alljährlich ein neues Handy, verlangt ohnehin andere Fähigkeiten als eine komplexe Infrastruktur aufzustellen.


      Auch mit einer Ericsson-Aktie wird man kaum ruhig schlafen können. Ein für dieses Jahr konstant angenommener Umsatz kostet aber "nur" noch das 1,7fache. Auf die Aktie sind schon deutlich mehr negative Nachrichten niedergeprasselt. Was kann bei den Handys noch kommen? Wird es Partner Sony nicht richten, verabschiedet sich Ericsson wahrscheinlich vom Geschäft. Der Aktie kann das sogar gut tun, da die Schweden ihre Ressourcen auf das konzentrieren kann, was sie am besten können: technische Lösungen austüfteln. Aber was geschieht, wenn die Infrastruktur zur dritten Mobilfunk-Generation steht? Wenn es mehr als ein bisschen Wartung sein soll, muss die vierte Generation kommen. Der Ringkampf der Skandinavier dürfte den Anlegern nicht viel Spaß bereiten.



      Pharma


      Die Zeit für Pharma-Aktien könnte vorbei sein - nicht nur, weil die jüngste US-Zinssenkung eine Sektorrotation zu Lasten defensiver Werte und zu Gunsten konjunkturabhängiger Branchen anschieben könnte. Der Sektor zählt inzwischen zu den teuersten in Europa. Die Unternehmen kosten im Durchschnitt das 15fache des laufenden Gewinn vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen und Goodwill, etwa doppelt so viel wie der Gesamtmarkt. Wegen ihres stetigen Gewinnstromes und ihrer patentgeschützten Margen von über 20 Prozent genießen die Pharmaaktien zwar historisch einen Aufschlag gegenüber dem Markt. Der ist allerdings zurzeit höher als im langfristigen Durchschnitt. Nach Morgan Stanley Dean Witter lag der Aufschlag in den vergangenen fünf Jahren bei 87 Prozent, im Schnitt der vergangenen zehn Jahre bei 68 Prozent.


      Selbst für Anleger, die über Zyklen hinweg denken, sind Pharmawerte nicht unbedingt attraktiv. Die Gewinne werden von der Kosten- und der Umsatzseite bedroht. Es dauert länger, neue Medikamente zu entwickeln, neue Mittel sind immer schwieriger zu finden. Die Pharmaindustrie hofft auf die Gentechnik, aber es kann noch Jahre währen, bis gentechnisch erzeugte Mittel helfen, die Umsatzlücken zu füllen. Die Pharma-Anbieter haben zudem vergangene Woche der südafrikanischen Regierung zugestanden, dass sie dort Aids-Medikamente billiger anbieten - ein gefährlicher Präzedenzfall. Andere Entwicklungsländer werden Gleiches einfordern. Dann gibt es ja auch noch andere schlimme Krankheiten. Schließlich ist es nur noch ein kleiner Schritt, bis sich die Krankenkassen in den Industriestaaten in die Diskussion einbringen. Kommen die fetten Margen unter Druck, dürfte der langfristige Aufschlag der Branche dahinschmelzen.



      © 2001 Financial Times Deutschland
      Avatar
      schrieb am 22.04.01 22:34:40
      Beitrag Nr. 3 ()
      aus der FAZ


      Telekommunikation
      Nokia deklassiert Ericsson
      Von Markus Zydra

      20. April 2001 Der Telekommunikationsmarkt wächst langsamer als im Vorjahr, doch Nokia wächst schneller als die Konkurrenz. Dies sind die Kernfakten des heutigen Tages. Der finnische Handyprimus übertraf im ersten Geschäftsquartal 2001 die Erwartungen der Analysten.

      22 Cents pro Aktie Gewinn gegenüber den 19 Cents, die prognostiziert wurden. Nokia strebt in diesem Jahr einen globalen Marktanteil bei Mobiltelefonen von 40 Prozent an - das wäre eine Steigerung gegenüber 2000 um acht Prozentpunkte. Bemerkenswert auch die Gewinnmargen des Konzerns. Im Handybereich stolze 20,7 Prozent, in der Netzwerksparte 18 Prozent. „Nokia klasse, Ericsson schlecht“, so Vidar Kalvoy, Analyst der DG Bank in einem ersten Kommentar.

      „Nokia klasse, Ericsson schlecht“

      Tatsächlich sieht es schlecht aus für den schwedischen Rivalen. Der milliardenschwere Quartalsverlust konnte nur durch außerordentliche Anteilsverkäufe ausgeglichen werden. Die Gewinnmarge im Kerngeschäft, der Netzwerksparte, die 78 Prozent des Umsatzes ausmacht, fiel von 14 auf vier Prozent. Und im Handybereich machte Ericsson bei jedem verkauften Gerät acht Prozent Miese. „Vor allem der Ausblick enttäuscht“, so ein schwedischer Analyst: Für das zweite Quartal rechnet der größte schwedische Industriekonzern im operativen Geschäft wieder mit einem Verlust in Höhe von rund einer Milliarde Mark - und für das Gesamtjahr wagt Konzernchef Kurt Hellström noch nicht einmal eine Prognose. „Die konjunkturelle Lage ist zu unsicher!“ Die Umstrukturierung läuft nun an. Rund 10.000 Stellen sollen abgebaut werden, eine Kooperation mit Sony im Handybereich ist in Arbeit. Der Aktienkurs gab heute um gut zehn Prozent nach.

      Margendruck bei Handys

      Ganz anders sieht es bei Nokia aus: Im zweiten Quartal erwartet der Konzern 20 Cents Gewinn pro Aktie, die Gewinnmarge für das Gesamtjahr beziffert er auf 16 bis 19 Prozent. Das ist wesentlich moderater als noch vor Monaten, doch die Voraussetzungen haben sich verändert. Die Nachfrage im Telekommunikationsbereich lässt nach, die Margen schrumpfen in diesem Jahr. „Das Produktmix verändert sich. GPRS-Handys ersetzen die älteren GSM-Modelle. Dieser Umstellungsprozess drückt die Margen“, so Roland Pitz, Analyst der HypoVereinsbank. Nokia will den Margenverfall durch mehr Marktanteile weitestgehend ausgleichen. So ist der finnische Konzern auch mit seiner Weltmarktprognose von 450 bis 500 Millionen verkauften Handys 2001 deutlich optimistischer als die Konkurrenten Ericsson, Motorola und Siemens.

      Ericsson am Boden

      Resümee: Nokia ist ein Unternehmen der Sonderklasse. In einem schlechten konjunkturellen Umfeld erobert der Konzern neue Marktanteile, hält die Margen und muss so gut wie keine Mitarbeiter entlassen. Der Konzern arbeitet effizient. In Zukunft will sich Nokia dem Kampf mit Ericsson stellen - im Bereich der Mobilfunknetzwerke. Diese Sparte verspricht langfristig mehr Gewinn als der Handybereich, wo die Preise tendenziell, auch durch die asiatische Konkurrenz, sinken werden. Die Nokia-Aktie konnte in den vergangenen Wochen um gut 40 Prozent zulegen - ob sich bei derzeitigen Niveau ein Einstieg lohnt, berechnen die Analysten in den nächsten Tagen. Ericsson hingegen ist am Boden. Einziger Vorteil: Von dort kann es nur noch nach oben gehen.
      Avatar
      schrieb am 23.04.01 02:46:16
      Beitrag Nr. 4 ()
      Kursziel: DAUSENT!!! :laugh:
      Avatar
      schrieb am 23.04.01 08:02:20
      Beitrag Nr. 5 ()
      Hi @LL!!!!

      Nokia ist zur Zeit etwas teuer, weil keiner so genau weiß wie es weiter geht in dieser
      Branche. Aber Nokia hat immerhin noch gute Aussichten für die
      Zukunft und konnte bisher immmer Ihre Vorgaben einhalten, ich
      würde daher eher in Nokia investieren.

      Thecanadian muß ich Recht geben Ericson ist zwar "am Boden" aber wer weiß schon
      ob das "DER BODEN" ist.

      Nokia hat seinen Boden jedenfalls gefunden und wird meiner Meinung nach
      die 30 Euro-Marke nicht mehr so schnell unterschreiten.
      Wenn man einige Monate zurück denkt, wäre Nokia mit 34 Euro
      ein wirkliches Schnäppchen gewesen, leider drohten dann schlechte
      Zukunftsaussichten und der Wert fiel und fiel, was aber jetzt, wenn
      die Zukunft vielleicht doch nicht so schlecht aussieht wie man
      zuvor dachte??? Vor kurzem dachte ich mir noch Nokia unter 30 Euro
      wären eine Gelegenheit, aber in kürze wird es heißen Nokia unter 40 Euro
      waren eine Gelegenheit!!! Denn Nokia wird es immer wieder schaffen alle
      Konkurenten alt aussehen zu lassen und ist bei Quartalszahlen immer noch
      eine Überraschung wert!!!

      Mein KZ für 3 Monate 50 Euro !!!


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