Entschuldung Argentiniens - eine realistische Idee? - 500 Beiträge pro Seite

[krokodil1]

Anmerkung: Die angegebenen Zahlen sind grob vereinfacht und
dienen nur dazu, meine "Idee" darzustellen

Wenn ich mir vorstelle, ein Land hat 100 Milliarden
Anleihe-Schulden (ob Dollar oder Euro, spielt wirklich keine
Rolle), durchschnittlich mit 10 % zu verzinsen;

dieses Land ist nahezu zahlungsunfähig, die Anleihen
notieren bei 30 - 40 % des Nominalwertes.

Wenn nun in einem Jahr 4 Milliarden für den Anleihedienst
zur Verfügung stünden (aber 10 Milliareden allein für den
Zinsdienst draufgingen), was würdet Ihr, als Finanzminister
Argentiniens, damit machen?

Man könnte die Zinsen um 60 % kürzen und den TILGUNGSdienst
aussetzen.

Man könnte aber auch für nom. ca. 10 Millarden "eigene" Anleihen
zurückkaufen. Auf diese Weise hätte ARG immerhin 10 Milliarden
Schulden weniger "auf dem Buckel". (nom. 10 Millarden Anleihe
kosten ca. 4 Milliarden bei einem Kurs von 40 %).

Und nächstes Jahr? Genauso.
Und übernächstes Jahr? Ebenso.

Die Anleihen dürften ja wohl kaum kräftig steigen, da sie
ja nicht bedient werden, ARG kann aber günstig "entschulden".

Dann gibt es vielleicht noch einige "hartgesottene" Gläubiger,
die Ihre ARG-Bonds absolut nicht aus der Hand geben....

Für diese paar Milliarden auststehender Restschulden kann
ARG dann ja in 10 Jahren ein Angebot machen:

Alle ARG-Bonds werden getilgt, die Zinsen nachgezahlt.

Und schon ist ARG aus der Scheiße, und konnte sich im
Nachhinhein sogar noch Nachsagen lassen:

"Naja, bezahlt haben die ja alles, wenn auch nicht pünktlich..."

Was meint Ihr - kommt so etwas? Vielleicht nicht ganz so extrem,
wie ich es dargestellt habe?

kroko

[Young!]

Das ist gut gemeint, hat aber leider einen Denkfehler: wenn ARG massiv als Käufer auftritt, davon bekommen die Anleger Wind, dann steigen die Kurse auch wieder. :-/