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    jenoptik-kursziel lt. VV v. Witzleben 20 Euro - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 18.09.02 08:26:07 von
    neuester Beitrag 18.09.02 08:28:15 von
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      schrieb am 18.09.02 08:26:07
      Beitrag Nr. 1 ()
      Stabwechsel bei der Späth-Company
      Dem größten ostdeutschen Technologiekonzern Jenoptik stehen große Umwälzungen bevor. Späths designierter Nachfolger Alexander von Witzleben bastelt schon an neuer Struktur

      Alexander von Witzleben, Finanzvorstand der Jenoptik AG und designierter Nachfolger des jetzigen Vorstandsvorsitzenden Lothar Späth Foto: AP
      Von Uwe Müller
      Für Alexander von Witzleben ist die Bundestagswahl gelaufen. Bereits vor Tagen hat der Finanzchef der Jenoptik AG seinen Stimmzettel ausgefüllt und die Unterlagen in den Briefkasten gesteckt. "Na klar", antwortet er auf die Frage, ob er die Partei seines Vorgesetzten und Vorstandskollegen Lothar Späth (CDU) gewählt hat. Ihm und der Union wünscht der 39-Jährige am Sonntag schon im eigenen Interesse viel Erfolg.

      Der Grund: Falls Schwarz-Gelb gewinnt und Späth als Superwirtschaftminister nach Berlin gehen sollte, würde der frei werdende Posten des Jenoptik-Chefs sofort an von Witzleben fallen. Siegt hingegen Rot-Grün, müsste sich der derzeitige Späth-Stellvertreter gedulden. Dann würde er erst nach der Hauptversammlung im Juni 2003 die Führung des bedeutendsten ostdeutschen Technologiekonzerns übernehmen.

      Unabhängig vom Ausgang des Urnengangs ist von Witzleben unbemerkt von der Öffentlichkeit zum starken Mann bei Jenoptik aufgerückt. Denn der Wahlkämpfer und TV-Talker Späth dient der im Börsenindex MDax notierten Gesellschaft mittlerweile nur noch als werbewirksames Aushängeschild. Zwar lässt es sich "Mister Jenoptik" nicht nehmen, persönlich die Geschäftszahlen zu verkünden. Doch das operative Geschäft hat er bereits in die Hände seines Nachfolgers gelegt.

      Generationswechsel bei der Späth-Company: Mit dem designierten Vorstandschef von Witzleben zieht in der Jenaer Konzernzentrale ein neuer Stil ein. "Die Prominenz, die uns dank Herrn Späth zuteil geworden ist, kann ich nicht bieten", räumt dieser ein. Gleichwohl plant der studierte Betriebswirt aus dem Schatten seines Ziehvaters herauszutreten, der im Mai 1993 den damals 30-Jährigen vom KPMG-Vorläufer Deutsche Treuhand abgeworben und ihn als "Leiter Finanzen und Controlling" nach Jena geholt hatte. Mindestens zwei Amtsperioden will von Witzleben an Bord bleiben ("Der Erfolg einer guten Strategie wird schließlich erst in sechs Jahren sichtbar") und während dieser Zeit eigene Akzente setzen.

      "Bei der Jenoptik", verkündet der künftige Konzernherr selbstbewusst, "geht die Entwicklung jetzt erst richtig los." Angestrebt werden eine bessere und nachhaltigere Rentabilität, die Steigerung des Aktienwertes, eine höhere Wertschöpfungstiefe, gezielte Firmenzukäufe sowie eine Optimierung der Unternehmensstruktur. Erste Maßnahme: Die hohe Abhängigkeit vom Unternehmensbereich Clean Systems Technologies (Reinraumsysteme für die Chip- und Pharmaindustrie) soll gemindert werden.

      Schließlich unterliegt das Anlagenbaugeschäft, das bei der Tochter M+W Zander gebündelt ist - die Stuttgarter gelten neben dem US-Anbieter IDC als globaler Marktführer - extremen Konjunkturzyklen. Zudem wird im Schnitt nur eine magere Umsatzrendite von zwei bis drei Prozent ausgewiesen. 2001 hat der Bereich zwar 84 Prozent zum Gesamtumsatz von zwei Milliarden Euro, aber nur 43 Prozent zum operativen Gewinn (Ebit) von 109 Millionen Euro beigetragen. Beschäftigt waren hier 4817 von insgesamt 6943 Mitarbeitern.

      Immerhin: Der Auftragseingang entwickelt sich prächtig. Weltweit bauen die Chip-Anbieter wieder Fabriken. Vor allem der chinesische Markt, wo Jenoptik den Zuschlag für ein erstes Projekt erhalten hat, birgt hohes Potenzial. Für die ersten drei Quartale erwartet von Witzleben einen Auftragseingang von 1,5 Mrd. Euro: "Dann ist unser Kurs ruck, zuck wieder bei 20 Euro." Derzeit notiert das Papier, das in den letzten Wochen stark an Wert eingebüßt hat, bei rund 10,80 Euro. Gleichwohl beklagt der Jenoptik-Chefbuchhalter die hohe Volatilität und einen immensen Controllingaufwand.

      Künftig ist deshalb vorgesehen, den Dienstleistungsanteil bei Clean Systems zu erhöhen. Bei Neubauten soll die Finanzierung besorgt, bei fertigen Fabriken der komplette Betrieb angeboten werden. Wichtiger noch: Das Facility Management (technische Gebäudeausrüstung und -bewirtschaftung für Dritte) wird abgespalten und neben Photonics Technologies (elektro-optische Systeme) als ein weiterer und eigenständiger Unternehmensbereich etabliert. Statt auf zwei würde die Gesellschaft damit fortan auf drei Beinen stehen.

      Der neue Bereich steht bereits für ein ordentliches Volumen. Dank der per 1. August erfolgten Übernahme der Babcock-Borsig-Tochter Krantz TKT-Gruppe, einem Gebäudeausrüster mit Sitz in Bergisch-Gladbach, erwartet Jenoptik hier im nächsten Jahr schon einen Umsatz von etwa 300 Mio. Euro. "Damit sind wir Marktführer in Deutschland und einer der drei großen Anbieter Europas", sagt von Witzleben. Hohe Wachstumsraten seien programmiert. "Hier kommt uns die Bankenkrise zugute." Angesichts des hohen Kostendrucks gebe das Kreditgewerbe zunehmend das Gebäudemanagement an Dienstleister ab.

      Das Lieblingskind des Späth-Zöglings, der mit seiner Frau und zwei Töchtern in Weimar lebt, ist im Konzern indes die vor allem in Jena beheimatete Sparte Photonics. "Seit zwei Jahren verdienen wir mit dem Bereich richtig Geld", schwärmt er. "Deshalb will ich hier weiter investieren." Die Kriegskasse ist prall gefüllt. Allein aus der Konzernfinanzierung kann die Jenoptik pro Jahr für Akquisitionen 20 bis 30 Mio. Euro mobilisieren. Selbst ein Zukauf von bis zu 150 Mio. Euro sei "kein Problem".

      Aber auch ohne Akquisitionen soll der Bereich Photonics mit zuletzt 264 Mio. Euro Umsatz in spätestens fünf Jahren etwa 500 Mio. Euro erlösen. Dabei setzt von Witzleben auf die Herstellung teurer Komponenten und Systeme für die Auto-, Halbleiter- und elektrooptische Industrie: "Nur damit können wir hohe Renditen erzielen, das Geschäft mit den Endkunden interessiert uns deshalb nicht."

      So will Jenoptik zwar die Thüringer Laser-Tochter des insolventen Elektronikkonzerns Schneider erwerben. Doch das so genannte "Laser-Fernsehgerät", das in Gera entwickelt wurde, will von Witzleben nicht in Serie gehen lassen: "Wir wollen nur die Technologie und die Patente, die beispielsweise für Flugsimulatoren eingesetzt werden können." Photonics sieht der kommende Jenoptik-Lenker als integralen Bestandteil des Konzerns an. An eine Verselbstständigung sei nicht gedacht, obwohl der Bereich mit Clean Systems oder mit Facility Management rein "gar nichts" zu tun habe. "Eine Trennung scheint sich aufzudrängen", sagt von Witzleben. Doch gegen eine solche Operation würden vier Gründe sprechen: "Die Risikostreuung, der Verbleib im MDax, die Konzernfinanzierung und die absolute Größe."

      Im laufenden Jahr ist bei dem fünftgrößten Unternehmen der Neuen Länder Konsolidierung angesagt. Der Umsatz soll konstant bleiben, der Jahresüberschuss ohne Sondererträge leicht unter Vorjahresniveau liegen. Mithin keine glänzenden Zahlen. Für 2003 sieht das ganz anders aus. "Im Bereich Clean Systems werden wir zulegen", verrät von Witzleben. Hinzu kommt, dass der Großauftrag für die geplante Chipfabrik in Frankfurt/Oder im Wert von 250 Mio. Euro entgegen früheren Annahmen erst im nächsten Jahr abgerechnet werden kann. Da zudem Firmenzukäufe mindestens 300 Mio. Euro in die Kasse spülen, dürfte Jenoptik 2003 einen Umsatz von gut 2,6 Mrd. Euro ausweisen. Das entspräche einem Wachstum von etwa 30 Prozent. Beim Gewinn ist mit einem ähnlichen Trend zu rechnen.

      Angesichts dieser Performance kann es von Witzleben wohl verkraften, wenn die Union am Sonntag verliert und Lothar Späth vorerst noch Jenoptik-Chef bleibt. Denn die Bilanz für 2003, die aller Voraussicht nach die beste der Unternehmensgeschichte sein dürfte, wird der neue Vorstandschef in jedem Fall vorstellen.
      Avatar
      schrieb am 18.09.02 08:28:15
      Beitrag Nr. 2 ()
      Verlierer: Jenoptik
      Verhaltener Ausblick und Gerüchte belasten anhaltend
      Einem massiven Kursdruck sind seit Tagen Jenoptik ausgeliefert. "Seit die Aktie ihr bisheriges Allzeittief bei 13,60 Euro durchbrochen hat, ist der Weg nach unten offen", sagt Dirk Schlamp von der DZ Bank. Auf dem jüngsten Analystentreffen habe Jenoptik bestätigt, dass ein Großauftrag über 300 Mio. Euro ins nächste Jahr verschoben worden sei. Auch sei der Ausblick nicht so gut wie erwartet ausgefallen, nennt er Gründe für die Verkäufe. Zudem belasteten die Gerüchte über eine mögliche Bilanzschönung im Zusammenhang mit dem Teilverkauf der Tochter DEWB an den konzerneigenen Pensionsfonds - gerade vor der Wahl. Aber, so Schlamp: "Der starke Kursverfall ist überzogen." wi


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