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    MITTELALTER - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 29.04.03 20:59:37 von
    neuester Beitrag 02.05.03 19:42:37 von
    Beiträge: 29
    ID: 726.657
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      schrieb am 29.04.03 20:59:37
      Beitrag Nr. 1 ()
      jemand mit interesse an dieser zeit am WO board?
      so allgemein gesehen:look:


      Avatar
      schrieb am 29.04.03 21:11:33
      Beitrag Nr. 2 ()
      So ganz allgemein immer! :)
      Avatar
      schrieb am 29.04.03 21:22:24
      Beitrag Nr. 3 ()
      Yep!


      Habe außerdem eine Bekannte, die echte Fachfrau ist!


      Worum soll es gehen?? :)
      Avatar
      schrieb am 29.04.03 21:28:02
      Beitrag Nr. 4 ()
      Hallo sbi,

      der Chevalier ist offenbar schon weitergezogen, auf der Suche nach einer holden Maid in Not... :D

      In welchem Bereich ist deine Bekannte Fachfrau? Mittelalter ist ja ein grober Begriff.
      Avatar
      schrieb am 29.04.03 21:31:18
      Beitrag Nr. 5 ()
      MA erfasst den zeitraum von ungefähr 750 jahren.
      angefangen vom ersten karolinger bis kolumbus(750 - 1500).

      na ja,ich dachte da momentan an nichts bestimmtes,mehr an eín plaudern über diese zeit.
      eben alles was die damalige zeit ausmachte,bestimmte,bewegte.

      :)

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      schrieb am 29.04.03 21:35:01
      Beitrag Nr. 6 ()
      Das mit dem ersten Karolinger ist eine geile Vorlage:

      Wer war der erste "Karolinger", also der erste Angehörige dieser Familie, auf dem Frankenthron?
      Avatar
      schrieb am 29.04.03 21:44:14
      Beitrag Nr. 7 ()
      englische Geschichte 11-14 Jh.


      Mann, sie kennt bald alle da auswendig! :D
      Avatar
      schrieb am 29.04.03 21:48:08
      Beitrag Nr. 8 ()
      das war pippin III,der jüngere.
      751 lößte er durch seine wahl in soissons den letzten merowingerkönig childerich III ab.
      von seinem bruder karlman übernam er noch Austrien, Thüringen, Alemannien.

      pippin ist der sohn karl martells und der vater karl des großens.
      Avatar
      schrieb am 29.04.03 21:54:35
      Beitrag Nr. 9 ()
      Chevalier

      das ist nicht ganz richtig. Es ist Childebert (III.) der Adoptierte.

      Er ist der Sohn des austrischen Hausmeiers Grimoald, eines Sohnes von Pippin dem Älteren (der wiederum der Urgroßvater von Karl Martell ist).

      Grimoald brachte den sohnlosen Merowinger Sigibert III. dazu, seinen eigenen Sohn zu adoptieren und ihn als Nachfolger zu benennen. Sigibert bekam zwar noch einen Sohn (der viel später tatsächlich auch als Dagobert II. für kurze Zeit König werden sollte), aber 656 folgte dem Sigibert dann tatsächlich sein Adoptivsohn mit dem merowingisierten Namen. Ein unglaublicher Coup!

      662 fiel Grimoald einer Verschwörung von neutrischen Adligen zum Opfer. Childebert war vermutlich rechtzeitig vorher gestorben, oder er wurde bei der gleichen Verschwörung beseitigt.

      Es wird vermutet, daß dieses Beispiel seines Großonkels Grimoald Karl Martell (Grimoalds Schwester Begga ist Karl Martells Großmutter) dazu bewegt haben könnte, sich nicht die Königskrone aufzusetzen.
      Avatar
      schrieb am 30.04.03 06:46:01
      Beitrag Nr. 10 ()
      :confused:

      childebert III ist merowinger.
      er war könig der franken auf dem austrischen thron.
      Avatar
      schrieb am 30.04.03 10:28:57
      Beitrag Nr. 11 ()
      hier mal eine grobe zeittafel des MA:look:


      751 Pippin wird nach dem Merowinger Childerich III. als erster Karolinger König der Franken.
      800 Kaiserkrönung Karl des Großes in Aachen durch Papst Leo III.
      909 Gründung der Benediktinerabtei in Cluny.
      962 Otto I. wird in Rom zum deutschen Kaiser gekrönt. Beginn des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nationen.
      1066 Wilhelm der Eroberer besiegt König Harald II. in der Schlacht bei Hastings und wird zum englischen König gekrönt.
      1073 Ausbruch des Investiturstreits zwischen Kirche und Staat aufgrund des Verbots der Laieninvestitur (Einsetzung der Äbte und Bischöfe durch den Kaiser) von Papst Gregor VII.
      1077 Gang nach Canossa: durch den Bußgang König Heinrichs IV. nach Canossa wird der über ihn verhängte Bann von Papst Gregor aufgehoben.
      1096 1. Kreuzzug von Papst Urban II. veranlaßt mit dem Ziel Jerusalem zu erobern und die Macht des türkischen Islam zu stoppen.
      1098 Gründung des Zisterzienserordens durch Abt Robert Citeaux.
      um 1100 Ausgehend von Frankreich verbreitet sich das Turniers als ritterliches Kampfspiel. Die Äbtissin Hildegard von Bingen kritisiert kirchliche Mißstände und schreibt religiöse und wissenschaftliche Texte.
      1119 Die erste europäische Universität wird in Bologna gegründet, Paris um 1150, Oxford 1163, Salamanca 1218 und Cambridge 1229 folgen.
      1122 Mit dem Konkordat von Worms endet der Invesiturstreit, indem Heinrich V. auf die Einsetzung der Bischöfe verzichtet.
      1147 Bernhard von Clairveaux veranlaßt den 2. Kreuzzug unter Stauferkönig Konrad III.
      1155 Kaiserkrönung Friedrich (I.) Barbarossa ins Rom.
      1170-1220 Blüte der höfischen Dichtung mit Chrétien de Troyes, Wolfram von Eschenbach und Walter von der Vogelweide.
      1215 "Magna Charta" : Englische Barone erzwingen von König Johann I. (Ohneland) folgende Privilegien: freie Städte, freier Verkehr der Kaufleute, Erblichkeit der Lehen und freie Wahl der Bischöfe durch die Geistlichkeit.
      1216 Der Bettelorden der Dominikaner wird gegründet und vom Papst bestätigt.
      1223 Der Bettelorden der Franziskaner wird gegründet und vom Papst bestätigt.
      1232 Kaiser Friedrich II. verlegt seinen Sitz nach Palermo und fördert Kunst und Kultur. Er gesteht den deutschen Fürsten und den geistlichen Herrschern mehr Hoheitsrechte zu.
      1241 Schlacht bei Liegnitz zwischen dem deutsch-polnischen Ritterheer und den Mongolen. Obwohl die Mongolen siegen, ziehen sich diese aufgrund des Todes ihres Groß-Khans nach Asien zurück.
      um 1250 Die Carmina Burana entsteht als Sammlung mittelalterlicher und deutscher Lieder.
      um 1250 Mittelalterliche Einteilung der "freien Künste" in "Trivium" (Grammatik, Rhetorik, Dialektik) und "Quadrivium" (Musik, Astronomie, Arithmetik, Geometrie).
      1254 Hofkaplan Robert de Sorbon gründet in Paris die Theologenschule, die ab dem 14. Jh. nach ihm Sorbonne genannt wird.
      um 1260 Die alchimistische Theorie vom "Stein der Weisen", der zufolge nach die Metalle aus Quecksilber, Schwefel und Salz bestehen und sich ineinander umwandeln lassen.
      1275 Marco Polo reist nach China und gelangt nach Peking.
      um 1300 Neue Erfindungen und Berufe: Apotheker in Deutschland, Brillen, Räderuhr und Hemmrad in Italien, Glasfenster finden Verbreitung, der Trittwebstuhl wird erfunden. In Brügge werden die ersten Massen veranstaltet, Antwerpen, Lyon und Genf werden wichtige Handelsstädte und politische Zentren.
      1302 Papst Bonifaz VIII. verkündet in seiner Bulle "Unam sanctam" den päpstlichen Weltherrschaftsanspruch.
      1309 Papst Klemens V. verlegt den Papstsitz nach Avignon. Damit beginnt die sogenannte "Babylonische Gefangenschaft der Kirche".
      1311 Dante arbeitet an der Göttlichen Komödie.
      1318 In Venedig wird ein Gesetz zur Geldüberschreibung (Giro) erlassen und damit ein neues Zahlungssystem entwickelt.
      1339-1453 Hundertjähriger Krieg zwischen Frankreich und England. Jeanne d`Arc besiegt vor Orléans die englischen Truppen und erreicht die Krönung Karls VII. zum König von ganz Frankreich (1429). Sie selbst wird in englischer Gefangenschaft als Hexe verbrannt (1431).
      1347 Ausbruch der Pest in Europa.
      um 1350 Teilung des englischen Parlaments in Ober- (House of Lords) und Unterhaus (House of Commons), das das Petitionsrecht erhält.
      1353 Boccaccio vollendet seine Novellensammlung "Decamerone".
      1356 In der "Goldenen Bulle" von Prag bestätigt Kaiser Karl IV. den sieben deutschen Kurfürsten das Recht zur ausschließlichen Königswahl. Die Einmischung des Papstes wird abgelehnt.
      1370 Der Friede von Stralsund festigt die Entwicklung und Vormachtstellung der Deutschen Hanse.
      1378-1417 Die Papstmacht wird weiter geschwächt durch das große Schisma mit Gegenpäpsten in Avignon und Rom.
      1410 In der Schlacht bei Tannenberg besiegen die Polen den deutschen Ritterorden.
      1415 Der tschechische Reformator Johann Hus wird als Ketzer verbrannt.
      1445 Johann Gutenberg aus Mainz entwickelt den Buchdruck mit beweglichen Lettern.
      1447 Die vatikanische Bibliothek wird gegründet.
      1481 Einführung der Inquisition in Spanien.
      1492 Christoph Columbus entdeckt Amerika. Martin Behaim entwirft den ersten Globus.
      Avatar
      schrieb am 30.04.03 10:44:10
      Beitrag Nr. 12 ()
      @Chevalier

      Childebert der Adoptierte (König von 656 bis 662) ist tatsächlich der leibliche Sohn von Grimoald. Sein Taufname ist offenbar nicht bekannt, nur der merowingische Name, den er nach seiner Adoption durch Sigibert III. angenommen hat.

      Von der Reihenfolge ist er der dritte Childebert, was die Könige angeht. Doch wird er in der offiziellen Zählung dann außen vor gelassen (deswegen habe ich die III. auch in Klammern gesetzt), und ein späterer Childebert, der dann von 694 - 711 König spielen durfte, nahm dann die Zählung III. an, quasi um die Erinnerung an den ungeliebten Eindringling auszumerzen. Diesen Childebert meinst du vermutlich, und das ist tatsächlich ein waschechter Merowinger.

      Oben habe ich übrigens auch den Begriff "Karolinger" in Anführungszeichen gesetzt, da Grimoald und Childebert der Adoptierte vor dem ersten Karl der Familie, nämlich Karl Martell, gelebt haben.
      Avatar
      schrieb am 30.04.03 11:01:10
      Beitrag Nr. 13 ()
      fängt ja schon verzwickt an:laugh:

      Austrien ; Bezeichnung für den östlichen Reichsteil bzw. das östliche Teilreich des Frankenreiches.


      Neustrien ; Bezeichnung für das westliche der aus den Teilungen des Merowingerreiches in den politisch-dynastischen Auseinandersetzungen des 6. Jh. hervorgegangen fränkischen Teilreiche. Es erstreckte sich zwischen Schelde und Loire.

      verfolgt man die (stammes)geschichten des frühmittelalters möchte man meinen sie hätten damals schon machiavellis " il principe " gelesen.:look:
      Avatar
      schrieb am 30.04.03 11:16:10
      Beitrag Nr. 14 ()
      Das mit Machiavelli ist wahr! :)

      Und was auch noch verzwickt ist, sind die ganzen Verwandschaftsverhältnisse zwischen den ganzen Clans. Das ist eine Verschwippung, Verschwägerung und Inzucht... Was für ein herrliches Chaos! :laugh:
      Avatar
      schrieb am 30.04.03 11:20:20
      Beitrag Nr. 15 ()
      Wieso soll denn das Mittelalter erst mit den Karolingern beginnen? Das ist ja eine unorthodoxe Zählweise. Ist der Machtverlust der Merowinger eine so wichtige Zeitenmarke, daß man sie als Beginn eines neuen Zeitalters sehen kann?
      Avatar
      schrieb am 30.04.03 11:28:53
      Beitrag Nr. 16 ()
      Ihr schraubt ja das Niveau hier bis in den Himmel! Super!
      Endlich sind die "Beiträge" von Zeitkontrolleur, Kuehe, Oswald, ... gerächt! :D
      Avatar
      schrieb am 30.04.03 11:37:21
      Beitrag Nr. 17 ()
      jep,ist eine ziemlich verzwickte sache.
      bei adeligen (stammbäumen) durchzublicken:rolleyes: das überlass ich besser den herolden:look:

      das mit der inzucht stimmt auch.viele große familien haben sich zu oft gekreuzt.
      die kirche versuchte zwar dies zu verhindern,aber es war nur eine frage des preises ein dispens für eine unlegitime verbindung zu erhalten.

      for4

      im prinzip beginnt das MA mit dem untergang des weströmischen reiches.das wäre eine zeitspanne von ca.500-1500 n.chr.
      was vor den karolingern kam war mehr oder weniger alles nur stammesgeplänkel.karl martell(der hammer)ist da ein guter fixpunkt,der anfang einer neuen aerea.IMHO
      :look:
      Avatar
      schrieb am 30.04.03 11:47:50
      Beitrag Nr. 18 ()
      Der Beginn des Mittelalters wird typischerweise entweder mit dem Ende des Weströmischen Reiches angesetzt (476) oder mit dem Ende der Völkerwanderung, das sich aber jahresmäßig nicht so richtig bestimmen läßt.

      Beide Marken sind bedeutsam, denn das Verschwinden des Weströmischen Reiches erzeugte ein Vakuum, in dem nach Jahrhunderten wieder neue - allerdings meistenteils sehr kurzlebige - Reiche entstanden. Das einzige wirklich langlebige Reich in der Folge ist das Frankenreich (mit Abstrichen auch die englischen Königreiche, die dann zum Angelsächsischen England führten). Insofern könnte man die Merowinger auch dem Mittelalter zurechnen.

      Die Karolinger-Zäsur finde ich persönlich allerdings durchaus entscheidender, da in der Folge der karolingischen Reichsteilungen tatsächlich so etwas wie Prä-Nationen entstanden sind. Die Grenzen der Reichsteilungen kennzeichnen heute immer noch im weitesten Sinne die drei Länder Deutschland, Frankreich und Italien. Es gibt noch weitere Gründe, aber das Posting soll ja nicht ellenlang werden.
      Avatar
      schrieb am 30.04.03 11:48:13
      Beitrag Nr. 19 ()
      KARL MARTELL, fränkischer Hausmeier aus dem Haus der Karolinger, * wahrscheinlich 688 als Sohn des austrasischen Hausmeiers Pippin des Mittleren und der Chalpeida, + 22.10.741 in Quierzy. - K. M. ging aus einer Nebenehe Pippins hervor und wurde durch Pippin von der Nachfolge als Hausmeier ausgeschlossen. Nach dem Tod Pippins im Jahre 714 setzte seine Witwe Plektrud, deren eigene Söhne schon gestorben waren, K. M. gefangen. K. M. konnte entkommen und wurde zum Herzog der Franken in Austrien gewählt. Nach Siegen über die aufständischen Neustrier wurde K. M. 717 Hausmeier über Austrien. Neustrien wurde erst 724 endgültig unterworfen; dadurch sicherte K. M. die Einheit des Frankenreiches unter den Merowingern und wurde der eigentliche Herrscher des Reiches. K. M. regierte aber noch lange mit merowingischen Schattenkönigen. 722 bat Papst Gregor II. (s.d.) K. M. um Unterstützung für die Mission des Bonifatius (s.d.) am Niederrhein, worauf K. M. 723 einen Schutzbrief für Bonifatius ausstellte. Zugleich unterstützte K. M. Pirmin bei seiner Mission in Alemannien und Willibrord in Friesland. In zahlreichen Feldzügen gegen Sachsen, Friesen, Aquitanier, Bayern und Alemannier festigte K. M. die fränkische Reichsgewalt. Gegen die Angriffe von Arabern und Avaren stellte er ein Panzerreiterheer auf. Zu dessen Unterhaltung belehnte er seine Vasallen mit Kirchengütern, die von der Kirche zwangsweise eingezogen wurden. Beim Angriff der Araber auf Aquitanien führte K. M.s Hilfe 732 zum Sieg in der Schlacht bei Poitiers und zur Lehensabhängigkeit Aquitaniens von den Franken. Zwischen 733 und 739 wurden Burgund, die Provence und Septimanien unterworfen. Von 737 an, als der Merowinger Theuderich IV. starb, regierte K. M. ohne König. 739 ersuchte Papst Gregor III. K. M. um Hilfe gegen die Langobarden. K. M. leistete keine Folge, zumal er im Kampf gegen die Araber mit den Langobarden verbündet war. Vor seinem Tod teilte er 741 das Frankenreich unter seine Söhne Pippin und Karlmann auf. - K. erhielt seinen Beinamen »Martell«, Hammer, im 9. Jahrhundert aufgrund seiner militärischen Erfolge. Mit dem Sieg bei Poitiers verhinderte er eine Eroberung des Frankenreiches durch den Islam. Durch die straffe Zusammenfassung des Reiches im Inneren begründete er die fränkische Großmacht und gab die Voraussetzung für das karolingische Königtum ab 751. Seine Kirchenpolitik erfuhr in der Geschichtsschreibung harte Kritik, da sie überwiegend von machtpolitischen Interessen geleitet war und eine Reform der fränkischen Kirche im römischen Sinn verhinderte.



      Hausmeier, lateinisch major domus, der höchste Amtsträger am fränkischen Königshof. Den Arnulfingern gelang es 687, das Amt erblich für das ganze Reich an sich zu bringen. Die Hausmeier wurden zu unabhängigen Regenten des Reichs und drängten die Könige zur Bedeutungslosigkeit herab. 751 übernahm der Hausmeier Pippin der Jüngere selbst das Amt des Königs.
      Avatar
      schrieb am 30.04.03 11:50:15
      Beitrag Nr. 20 ()
      Aber die Auffassung von Staat und Feudalherrschaft, und der Einfluß der Kirche waren doch um 550 und um 750 sehr ähnlich. Kulturell und ökonomisch hat sich doch in dieser Zeit gar nichts geändert, oder?

      Ich würde auch das Merowingerreich nicht so gering schätzen. Hier erreichten doch die Franken bereits die Führungsposition gegenüber den Goten und den Langobarden auf dem ehemals römischen Gebiet und positionierten sich als Erben des römischen Reiches, wenn ich mich recht erinnere.

      Ich bin der Meinung, die Trennlinie zwischen Altertum und Mittelalter sollte durch eine Änderung der Staatsauffassung und der Ökonomie markiert sein (etwa von Großreichen zu Feudalstaaten, von Gottkönigen zu Königen von Gottes Gnaden, von Einheit von Kirche und Reich zu Reich-Kirche-Dualismus). Da sehe ich den Übergang sogar noch vor dem Sturz von Romulus.
      Avatar
      schrieb am 30.04.03 12:08:04
      Beitrag Nr. 21 ()
      for4zim #20

      Damit würdest du den Beginn des Mittelalters etwa auf die Zeit der Konstantinischen Dynastie zurückdrehen. Auch das ist eine legitime Ansicht, ich finde jedoch das Aufkommen eines ersten, natürlich sehr sehr frühen, Nationenverständnisses entscheidender und prägender für die Zukunft von uns Mitteleuropäern.
      Avatar
      schrieb am 30.04.03 12:17:27
      Beitrag Nr. 22 ()
      also,wenns nach mir ginge:rolleyes: würde mein anfangspunkt des MA Karl der Große sein.hier können wir die bildung,das schaffen eines staates,in all seinen facetten beobachten.
      obwohl das nationalgefühl (wir-gefühl)erst viel,viel später aufkam(jehanne d`arc).
      Avatar
      schrieb am 30.04.03 12:43:56
      Beitrag Nr. 23 ()
      Chevalier #22

      Im Prinzip Zustimmung, wobei es auch interessante Beispiele früheren Wir-Gefühls gab. Schon bei der Enkel-Generation Karls des Großen gab es ja das erste Mal die verbriefte Notwendigkeit, daß Ludwig der Deutsche vor den Anhängern Karls des Kahlen in einer Art Altfranzösisch sprechen mußte und Karl umgekehrt in einer Art Altdeutsch (sorry für die ungenauen Ausdrücke, ich bin kein Sprachwissenschaftler).

      Nur ein bzw. zwei Generationen später geschah es in Frankreich (oder besser damals noch Westfranken), dass die Adligen nach dem Tode ihrer beiden Karolingerkönige Ludwig III. und Karlmann und dem Sarazenen-Fiasko mit Karl dem Dicken vor Paris eben nicht einer Dynastie folgten (sie hätten dann einen weiteren Enkel Karls des Kahlen auf den Thron setzen müssen), sondern Odo von Paris zum König wählten, und der war kein Angehöriger, kein Nachkomme eines Karolingers. Und umgekehrt wurde nach dem Tod des letzten Ostkarolingers, Ludwig IV., kein Westkarolinger zum König erhoben, sondern Konrad I., also ein ostfränkischer Adliger.
      Avatar
      schrieb am 30.04.03 13:06:23
      Beitrag Nr. 24 ()
      O.K. dann will ich auch mal was beitragen ;)

      Avatar
      schrieb am 01.05.03 08:05:54
      Beitrag Nr. 25 ()
      #24 :D
      war ein guter film,anfangs zwar etwas behäbig,hat sich dann aber gesteigert.



      Carolus Magnus

      hier ist schon fast alles bekannt,weniges gibt es noch zu berichten.
      was ich noch für erwähnenswerte halte sind die umstände der krönung zum kaiser....ein wenig beachteter aspekt,der es aber verdient näher untersucht zu werden.


      ......den Titel eines Kaisers bewusst anstrebte, ist in der Forschung umstritten. Am Weihnachtstag des Jahres 800, während des Gottesdienstes, krönte ihn Papst Leo III. im Petersdom in Rom zum Kaiser, und die Römer bestätigten Karls Kaisertum durch Akklamation. Karls Vertrauter und Biograph Einhard berichtete, der König sei von der Krönung überrascht worden, und wenn er davon gewusst hätte, wäre er an diesem Tag nicht in die Kirche gegangen.

      :confused:
      karl zieht bewusst nach rom,strebt nach der kaiserwürde und ist dann überrascht als es geschah.
      :confused:

      alles sehr widersprüchlich,sehr verwirrend.
      schauen wir aber einmal näher hin ist die lösung recht einfach,sie liegt im oberen text.

      .....krönte ihn Papst Leo III.

      karl wollte nicht gekrönt werden,er wollte sich dir krone selbst auf das haupt setzen!durch einen kleinen trick gelang es leo dies zu verhindern.während der zeremonie stellte er sich hinter karl und als es soweit war griff er in das geschehen ein ,und drückte karl die krone auf das haupt.
      in einer zeit der gestik,der symbolik ein folgenschwerer vorgang.
      nicht er sondern der papst hatte in gekrönt,erhoben.
      der papst erreichte sein ziel,denn.....

      .......wurde seine Krönung durch Leo III. der Ausgangspunkt für die mittelalterliche Lehre von einer päpstlichen Übertragung der Kaiserwürde (translatio imperii) mit daraus ableitbaren päpstlichen Ansprüchen wie z.B. einer Prüfung des Kandidaten.
      Avatar
      schrieb am 01.05.03 09:18:09
      Beitrag Nr. 26 ()
      stammbaum der karolinger

      Avatar
      schrieb am 02.05.03 19:34:37
      Beitrag Nr. 27 ()


      :)
      Avatar
      schrieb am 02.05.03 19:37:15
      Beitrag Nr. 28 ()
      #27 Na, der Chevalier sieht aber ganz schön müde aus! :D

      Danke für den Stammbaum.
      Avatar
      schrieb am 02.05.03 19:42:37
      Beitrag Nr. 29 ()
      :look:
      war ein hartes turnier:rolleyes:


      Turniere


      Entstehungszeit:

      Mitte 3 des elften Jahrhunderts wurden in Nordfrankreich die ersten Turniere statt, erfreuten sich aber noch keiner großen Beliebtheit. Erst rund 50 Jahre später, zu Beginn des zwölften Jahrhunderts, verbreiterte sich der Bekanntheits- und Beliebtheitsgrad in Europa. Der Kampfsport entwickelte sich ab diesem Zeitpunkt aber rasend schnell, neben der Jagd und dem wirklichen Krieg, zur Lieblingsbeschäftigung der Ritter. Die Beliebtheit erreichte unglaubliche Ausmaße, es wurden riesige Veranstaltungen von den Adligen und Königen organisiert, die gar nicht genug von dem kriegerischen Treiben sehen und erleben konnten.


      Gründe:

      Sicherlich war der Spaß, den die Teilnehmer bei einem Turnier hatten, ein wichtiger Grund an diesen teilzunehmen. Aber im Hinterkopf hatten die meisten Ritter und Kämpfer einen anderen, sehr lukrativen Gedanken. Ein Sieg bei einem Turnier bedeutete großen Ruhm und Ehre. Er erhielt eine reiche Beute, eine angesehene, reiche Frau, einen Diener und andere Vergünstigungen. Deshalb sahen viele junge Ritter in den Turnieren eine Chance, sich einen Namen zu machen und ihre Zukunft abzusichern.


      Ablauf eines Turniers:

      Die Turniere muß man sich wie ein riesiges Theater unter freiem Himmel vorstellen. Es wurde eine riesige Zuschauertribüne gebaut, die unmittelbar an der Kampfarena war. Um den Platz waren die Zelte der Teilnehmer aufgebaut. Zu Beginn eines Turniers wurden alle Teilnehmer den Zuschauern vorgestellt. Anschließend wurden die Turnierregeln verlesen. Darauf folgten die Wettkämpfe, in die das Publikum mit lautem Getöse und Zwischenrufen Einfluß nehmen konnten. Am Ende des Wettkampftages wurde die Siegerehrung durchgeführt, bei der der Sieger die Haupttribüne betrat und einen Kranz umgelegt bekam, natürlich von einer schönen Dame. Das darauffolgende Fest mit Speisen, Trunk und Tanz dauerte die ganze Nacht hindurch.


      Formen von Turnieren:

      Unter Turnieren verstand man zu der damaligen Zeit Kampfspiele, bei denen der Ritter seinen Mut, seine Geschicklichkeit und seinen Umgang mit Waffen unter Beweis stellen mußte. Man unterschied drei Formen von Turnieren: dem Buhurt, dem Tjost und dem Turnei.
      Der Buhurt war ein Massenkampf, bei dem sich zwei gleich große Heere auf einem markierten Feld mit stumpfen Waffen bekämpften. Wurde ein Ritter von dem Gegner gefaßt, so mußte er seinem Bezwinger Abgaben leisten, wie z.B. Lösegeld oder sein Pferd.
      Im Gegensatz zum Buhurt war der Tjost ein Zweikampf, bei dem sich die Ritter mit Pferd und Lanze bekämpften. War nach einer Zeit kein Sieger zu ermitteln, mußten die Ritter absteigen und sich mit dem Schwert versuchen. Es war nicht Pflicht, aber oft wurden dabei scharfe Schwerter benutzt.
      Der Turnei war eine Art Kreuzung zwischen Buhurt und Tjost. Man kann das Turnei auch als das eigentlicheTurnier nennen, da dies die meistausgeübteste und auch die beliebteste Form war. Auf einem kleinem, überschaubarem Feld standen sich zwei Gruppen von Rittern gegenüber, die dann Mann gegen Mann versuchen mußten, sich gegenseitig aus dem Sattel zu befördern.


      Bilanz der Turniere:

      Auch wenn durch den ganzen Trubel, den Prunk und die Preise, die ein Ritter bei einem Sieg erhielt, der Eindruck entsteht, dass die Ritterturniere eine festliche Sache sei, bei dem es vor allem um den Spaß geht, waren die Turniere auch Schauplatz für Tragödien. So manch einer der Teilnehmer konnte das Feld nur noch tot oder schwerverletzt verlassen. Zwar wurden hauptsächlich stumpfe Waffen bei den Turnieren benutzt, aber eine stumpfe Lanze, zum Beispiel, konnte auch tödlich wirken, wenn sie den Ritter unglücklich traf. Genau das gleiche traf auch bei einem stumpfen Schwert zu. Diese Gefahr wurde von vielen Teilnehmern unterschätzt. Viele Ritter brachen sich beim Turnei das Genick, wenn sie aus dem Sattel gehoben wurden und falsch aufschlugen. Oder sie wurden einfach im Eifer des Gefechts von den anderen Reitern zu Tode getrampelt. Desweiteren sind viele Fälle von Erstickungen bekannt. Die Ritter vielen kopfüber in den Sand und verloren ihr bewußtsein. Wenn sie nicht rechtzeitig bewegt wurden, erstickten sie unter ihren Helmen.
      Es wird von vielen Forschern angenommen, dass bei den Turnieren mehr Ritter ihr Leben ließen, als in der eigentlichen Schlacht selber, obwohl das wohl unwahrscheinlich ist. Fakt aber ist, dass die Liste der Könige, die in einem Turnier ihr Ende fanden, wesentlich höher ist, als die der Könige, die im Krieg, in einer wirklichen Schlacht um Leben und Tod, starben. Über die Anzahl der Toten aus dem Bereich der mittelständigen Klasse sind keine konkreten Zahlen bekannt, doch es dürfte eine erhebliche Anzahl sein. Ein besonders gravierendes Beispiel, dass die Brutalität und Gewaltsamkeit der Turniere zeigt, kommt aus Köln. Bei einem Turnier im Jahre 1240 kamen 40 Ritter und ihre Knappen ums Leben.


      Die Rolle der Turniere im Leben der Ritterschaft:


      Die Turniere erfreuten sich bei allen Klassen und Schichten der Gesellschaft großer Beliebtheit. Wie bereits erwähnt konnten sie eine Möglichkeit sein, um zu Ruhm und Reichtum zu kommen. Für diejenigen, die es sich nicht leisten konnten, an den Spielen teilzunehmen und als Zuschauer fungierten, war es eine wilkommene Abwechslung zum Alltagstrott. Gegen diese Beliebtheit konnte noch nicht einmal die allmächtige Kirche etwas ausrichten. Diese sah nämlich die Turniere als „gottlose Eitelkeit und Kraftmeierei", wie es 1130 Papst Innozenz II. einmal ausdrückte. Wer bei einem Turnier starb, durfte nicht in geweihter Erde beigesetzt werden. Später wurde dies sogar noch verstärkt, da trotz dieser Strafen die Turniere sich weiterhin großer Beliebtheit erfreuten. Es wurde den Rittern, die mit dem Gedanken spielten, bei einem Turnier anzutreten, angedroht, dass sie ihre „ewige Seeligkeit" verlieren würden, sollten sie ihr Vorhaben in die Tat umsetzten sollten und dabei ihr Leben lassen. Doch alle Anstrengungen der Kirche waren vergeblich. Trotz kirchlichen Turnierverbots konnte die Beliebtheit der Spiele nicht gebremst werden. Nach zwei Jahrhunderten vergeblicher Drohungen hob 1316 Papst Johannes XXII das Turnierverbot wieder auf.


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