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    Sammelthread Trading - Grundsätze, Konzepte, Erfahrungen - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 11.07.03 01:00:14 von
    neuester Beitrag 15.03.06 13:59:51 von
    Beiträge: 45
    ID: 752.379
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      Avatar
      schrieb am 11.07.03 01:00:14
      Beitrag Nr. 1 ()
      Wie aus der Thread-Überschrift zu lesen ist, möchte ich hier ein Sammelthread ins Leben rufen, der Grundsätze, Erfahrungen, Konzepte und Kommentare zum Thema Daytrading, Swingtrading und Positionstrading enthält.

      Viele wichtige und interessante Beiträge die man ab und an zu diesem Thema liest, bleiben leider bei der Fülle der Informationen nicht alle in Erinnerung oder man weiß nicht mehr wo man sie gelesen hat.

      Deshalb möchte ich diese Lücke schließen und würde mich freuen, wenn sich Interessierte, ob Anfänger oder Profi, mit konstruktiven Beiträgen beteiligen würden.

      -------------------------------------------------------

      Eine Erfahrung, die ich beim Daytrading für mich gemacht habe, ist die, dass die eigene Psyche (Angst und Gier), der größte Feind für einen erfolgreichen Trade sind.

      Es ist zwar fast unmöglich die Emotionen auszuschalten ( da sie einen auch ab und an vor Fehlern bewahren können! können sie das wirklich? ) aber sobald man Angst oder Gier bei einem Trade verspürt, sollte man ihn entweder nicht eingehen oder wenn möglich schnell glattstellen.

      Ich habe gelesen, dass ca. 80% der Daytrader innerhalb kurzer Zeit ihr Kapital verspielt haben und resigniert aufhören. Ich bin der Meinung, dass dies realistisch klingt, da es nur wenige Bereiche gibt, wo fast jeder schnell viel Geld "gewinnen" besser "verdienen" aber auch "verlieren" kann und die meisten die Börse mit einem Spielcasino verwechseln. Der Begriff "Verdienen" ist deshalb besser, da ein Gewinn eher das Resultat von Glück ist und der Verdienst aufgrund von Fleißarbeit auch und gerade beim Trading zustande kommt.

      Die meisten, die sich mit dem Thema Trading auseinandersetzen, beschäftigen sich oft lediglich mit dem richtigen Einstieg - was auch wichtig ist, leider vergessen die meisten, sich vor dem Trade genauso viele Gedanken über den richtigen Ausstieg und das dabei einzugehende Risiko (Verlustrisiko) zu machen. Zu diesem Thema kann ich nur jedem die Lektüre des Buches "Clever traden mit System", Van K. Tharp, empfehlen, da dort auch die aus meiner Sicht wichtigsten und am meisten vernachläßigsten Themen wie "Risikomanagement" und "Positionsgrößenbestimmung" angesprochen werden.

      So das soll für erste genügen, anbei noch ein Kommentar, der mir von "ptraders" auf http://www.technical-investor.de/ aufgefallen ist:


      "ob das jetzt das high ist oder nicht ist mir eigentlich ziemlich egal.... ich muss nicht das top erwischen, um mit trading viel geld zu verdienen. das ist denke ich mal ein großer fehler von vielen, dass sie sich ständig den kopf zerbrechen wohin der markt laufen könnte. anstatt sich günstige einstiegspunkte zu suchen und dann den trade einfach laufen zu lassen. stop nachziehn und pasta....ich muss nicht den perfekten trade landen.ich muss nicht das high und nicht das low erwischen. was jetzt alles den markt beeinflusst , was alles sein könnte , welcher analyst wo was denkt usw... darauf darf man nicht achten. als trader ist es wichtig informationen zu filtern, und sich nur auf die dinge zu konzentrieren die wirklich wichtig sind. man achtet auf gewisse signale... ob das jetzt widerstände sind, kerzen, fibo , dreiecke oder sonstwas. die meisten machen sich so viele gedanken wo das top liegen könnte, dass sie auf die wirklich wichtigen dinge vergessen. nämlich ihr positions und moneymanagment. ich möchte niemanden sagen, wie er sein trading zu gestalten hat..."
      Avatar
      schrieb am 11.07.03 03:33:27
      Beitrag Nr. 2 ()
      Hi F 50! :)

      Du hast vollkommen recht, der größte Feind beim Trading ist meistens die eigene Psyche! Gier und Angst spielen seit der Tulpenbörse immernoch die größte Rolle an der Börse, genau deswegen wiederholen sich die Muster (->Charttechnik) auch immer wieder. Man kann die eigenen Emotionen nicht ausschalten, aber dadurch, dass man die eigenen Gefühle während des Tradings analysieren kann ist man schon mal einen Schritt weiter. Das beste Beispiel ist das "Hoffnungs-Gefühl": Man ist in einem Trade drin und nach einiger Zeit überkommt einen das Gefühl der Hoffung (man merkt es!), man SIEHT dass der Kurs gegen einen läuft und steigt trotzdem nicht aus. Genau an solch entscheidenen Punkten ist es wichtig sich selbst zu kennen und dann auch entsprechend diszipliniert zu reagieren. Verlust-Trades gehören zum Geschäft, sobald dies klar geworden ist fällt es auch leichter Verluste zu realieren anstatt zu halten oder gar zu averagen. Der Markt kennt dich nicht, er kennt nicht deinen Einstiegskurs, er weiß nicht wo du raus willst und kann somit auch nicht dein Feind sein, denn der kannst du nur selbst sein.

      Einer der wichtigsten Grundlagem ist es natürlich die allgemeine Charttechnik zu beherrschen, damit meine ich die einfachen Sachen wie Trends, Kanäle, Flaggen, Wimpel oder die Fibos, je kürzer die Timeframe desto weniger Aussagekraft haben diese Formationen natürlich. Sich mit den allerhand verfügbaren Indikatoren zu beschäftigen bringt m.e. gar nichts, aus einem einfachen Grund: Alle Indikatoren basieren auf Preis, Zeit und/oder Volumen. Was liegt da näher als sich auf den Ursprung der Indikatoren, dem Candlestick-Chart und dem Volumen, zu verlassen? Trotzdem benutzen viele Trader Indikatoren, so auch ich, um einen besseren Einstieg/Ausstieg zu bekommen. Mehr als 2 Indikatoren verwirren m.e. nur, man sollte auch auf die Art der Indikatoren achten, am besten man benutzt einen Oszillator und einen Trendfolger. Das wichtigste ist jedoch der Chart an sich und WIE die Kurse zustande kommen, demnach sollte man vorwiegend auf Up/Down-Volumen in Verbindung mit potentiellen Formationen achten!

      naja....das wars erstmal von meiner Seite :D, ich wünsche dir noch viel Erfolg beim Daytrading! :)

      Die besten Infos zum Thema Trading findet man m.e. hier: www.aktienboard.com


      gruß

      2 PAC
      Avatar
      schrieb am 11.07.03 08:29:52
      Beitrag Nr. 3 ()
      Das Problem für die meisten Trader ist, daß sie heutzutage zwar über viele technische Informationen verfügen, aber nicht wissen, wie sie die gewichten sollen.
      Welcher Indikator hat in welcher Situation Aussagekraft? Wie benutze ich die verschiedenen Indikatoren effektiv?

      Welche Rolle spielt der Trend bei der Bewertung?
      Was ist mit den verschiedenen Zeitrahmen bei Charts?

      Ein Beispiel: Wir haben eine Trendumkehr-Formation mit anschließend heftigem move. Die Oszillatoren sind im bereits im Extremwert-Bereich. Was tun? Noch einsteigen in
      Richtung des move oder warten bis die Indikatoren den Extrembereich verlassen haben?
      Da wartest du oft (zu) lange und verpaßt den Einstieg.
      Gehst du gegen den move, weil die Indikatoren im Extrembereich sind, geht der move nach kurzer Verschnaufpause weiter und weiter und kümmert sich einen Dreck um irgendwelche Indikatoren.

      Dann beginnt das Bangen und Hoffen. "Das kann doch nicht, das muß doch jetzt, ich versteh´ das nicht" usw.

      Zu wissen, was ein Indikator anzeigt ist das eine, zu wissen, wie das, was er anzeigt in der aktuellen Chartsituation zu bewerten ist, das andere.
      Kein Indikator an sich ist immer zuverlässig, es kommt vielmehr auf die Umstände an, ob man ihm jeweils vertrauen kann oder nicht.

      Je länger sich ein Indikator in einer Extremzone aufhält, desto weniger riskant ist es u.U., wenn man darauf setzt, daß er bald die Gegenrichtung einschlagen wird. Weitere Mosaiksteine müssen allerdings eine solche Annahme bestätigen (Widerstand oder Unterstützung in welcher Form auch immer, Chart- bzw. candleformation, Zyklik bzw. Wellenstatus, crossover von Trendfolgern, Umsatz- bzw. OI-
      Verlauf etc.

      Das alles gilt es über die verschiedenen Zeitrahmen im Chart in den richtigen (erfolgsträchtigen) Zusammenhang zu bringen.

      Nicht so ganz einfach, dafür ziemlich fehleranfällig, wenn man´s überlegt - da brauchen wir uns eigentlich nicht zu wundern, wenn´s nicht selten danebengeht.

      Bei komplexen Vorgängen ist das eigentlich nicht weiter erstaunlich.
      Warum gelingt es trotzdem einigen (scheinbar) besser als anderen? Vielleicht eine Frage der individuellen Erfahrung dieser Leute, die in der Lage sind intuitiv die richtigen Schlüsse aus der Gemengelage zu ziehen.
      Sollte das zutreffen, wäre auch klar, daß sich eine solche Fähigkeit nicht ohne weiteres von anderen nachvollziehen läßt.
      Und auch kaum in Form von Seminaren etc. vermittelbar wäre.
      Das "Handwerkszeug" ließe sich schon vermitteln, die entsprechende Erfahrung bzw. die daraus resultierende Intuition leider nicht. Das braucht schon etliche Jahre denke ich - entsprechende Eignung setze ich mal voraus.

      Ciao
      Avatar
      schrieb am 11.07.03 20:08:47
      Beitrag Nr. 4 ()
      @ 2PAC

      verkaufe die hoffnung und halte die angst, wieviel wahrheit
      vermittelt dieser kurze spruch.

      bezüglich deiner meinung zu diversen indikatoren kann ich dir aus meiner sicht nur gratulieren.ich glaube sagen zu können daß ich mich monatelang unsd sehr intensiv mit dieser thematik ( problematik ? ) auseinander gesetzt und beschäftigt habe und das ergebnis ?
      negativ ! ich habe keinen gefunden der mir mehr über den nächsten kurs, die nächste kerze verraten hätte können, als der chart selbst.

      eine divergenz, boah so eine prägnante divergenz, was machen die kurse, es kümmert sie nicht. die kurse hätten nach so einer tollen divergenz fallen müssen, was tun sie, sie steigen weiter, :confused:

      macd, stochastic, cci, rsi, elder ray, das momentum und für meine möglicherweise beschränkte sichtweise sogar umsatz und volumen sie zeigen mir nicht mehr als der chart, die kerzen die eine nach der anderen genau diese geistigen krücken, genannt indikatoren erzeugen.

      ferner möchte ich nicht unerwähnt lassen, das möglicherweise, nur vielleicht oder vielleicht aber auch nicht, kapitalstarke gruppierungen sehr wohl in der lage sein könnten, zu erwartende, durch indikatoren ausgelöste kursschwankungen zu ihrem vorteil und zum nachteil des kleinen traders auszunutzen.

      selbiger, der kleine trader, sieht, wie er es bei Florek und konsorten gelernt hat, kreuzungspunkte, schnittpunkte und was immer auch einen einstieg rechtfertigen würde und verhält sich dementsprechend, im sinne derer, die nach seinem einstieg mit ein paar punkten gewinn, das weite suchen und ihn den kleinen trader, mittlerweile bereits im minus, aber voller hoffnung daß die kurse wieder steigen könnten, wahrscheinlich hämisch grinsend, seinem schicksal überlassen.:cry:

      vielleicht ist meine negative sichtweise bezüglich indik.
      aber auch nur darin begründet, daß selbige für meine bescheidene sichtweise der dinge zu kompliziert, d.h. zu schwierig zu deuten sind.

      hiermit bitte ich all diejenigen um verzeihung, die mit div. indikatoren klar kommen und erfolg haben.

      ich wollte niemandend angreifen, sondern nur meine sicht der dinge darstellen.

      mfg. KISS

      p. s. wer rechtschreibfehler findet darf sie behalten;)
      Avatar
      schrieb am 11.07.03 21:21:52
      Beitrag Nr. 5 ()
      Erfolg liegt nicht in einem nur wenigen zugänglichen Geheimnis der Märkte, sondern im Trader selbst begründet.

      Jeder hat die gleichen Voraussetzungen, was Informationsbeschaffung und einsetztbare Technik betrifft.

      Eine wirklich bemerkenswert simple aber weise Aussage.

      http://www.futuresboard.de/wbb2/thread.php?threadid=294&sid=…

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      Avatar
      schrieb am 12.07.03 00:16:42
      Beitrag Nr. 6 ()
      Hallo, tolle Diskussion

      mir ist grad so langweilig...

      Ich halte mich heute und jetzt kurz, aber ich werde in den nächsten Tagen wieder was posten.

      Ich habe wie folgt getradet:
      Blickfeld/Schwerpunkt auf max. 6 Assets beschränkt, dafür kannt ich alle Erwartungen, Infos und Spekus über die Unternehmen.

      8 Uhr in der früh die Zeitung gelesen/überflogen, wichtigste Termine priorisiert.
      Börsenschluss war dann für mich auch Schluss, spät abends habe ich mir früher noch die Kommentare von M. Koch und J. Corte über die amerikanischen Märkte reingezogen.

      Wenn ich an einem Tag mind. 100 Euro Gewinne einfuhr, war ich schon zufrieden, da ich diesen Betrag mit einem durchs. Bruttoverdienst verglichen habe. Mit CE Consumer, Dt. Post, Dt. Telekom, Infineon, etc. habe ich sehr viel Geld gemacht.

      Ich war mitten in der Krise sehr erfolgreich, wurde übermutig und stieg mit über 90% in die Telekom ein, Chart sah verdammt gut aus, kurz vor dem Ausbruch; Fundamental war es ruhig. Doch dann kam dieser BlockTrade von der Deutschen Bank, vielleicht könnt ihr euch noch erinnern, der Kurs flatterte von 24 Euro auf 12 Euro. Das tat weh, irgendeiner hier im Board meinte, ich solle verkaufen, bei 21 Euro warf ich sie raus, holte mir aber noch die Dividende rein. Dann hab ich aufgehört zu traden. Es hat auch kein Spass mehr gemacht.

      Ausserdem war ich sehr verstrahlt, jeden Tag vor dem PC ist echt nicht gesund, war total weiss und alleine.
      Habe mein restliches Kapital zu dieser Zeit in Nemaxwerte reingesteckt, mit der Hoffnung, dass die mir das verlorene Geld wieder reinbringen. Seit 6 Monaten tuts QSC nun. Ich habe 2 Jahre gewartet und habe stark an dieses Unternehmen geglaubt. Ich konnte mir aufgrund der wenigen Erfahrung nicht erlauben weiter Geld zu verlieren und hatte ehrlich gesagt Angst zu handeln.

      Ich möchte in sechs Monaten wieder anfangen täglich zu traden. Ich habe durch die Pause sehr viel gelernt und werde mir eine feste Strategie erarbeiten, an die ich mich stark halten werde.

      Ich werde zu seiner Zeit noch mal auf euch zukommen und euch um Fragen bitten, z.B. wir ihr mit dem Elektrosmog umgeht, welche Monitore sind strahlungsarm?, wie viele Rechner habt ihr?, wie startet ihr in den Tag?, wie lange tradet ihr am Tag?.

      Für einen Trader ist doch der schönste Tag der Samstag, oder?

      Gruss
      Benno
      Avatar
      schrieb am 12.07.03 01:31:16
      Beitrag Nr. 7 ()
      Ja gruetzi, ganz schön langweilig hier

      habe gerade hier im Thread ein wenig gelesen.

      Scheint mal wieder eing guter Thread mit niveau seit langer Zeit zu werden zu dem was man hier sonst so liest.

      Kann dem 1. Posting zu 100% zustimmen. Besonderst das von dem trader.

      @rosshaken
      Die Erfahrung ist ein sehr wichtige Größe im Trading.
      Mit den jahren und dem Alter kennt man den FDAX in und auswendig :D Wer jeden Tag den Chart sieht, weiß oder ahnt wie der Chart läuft(intuition). Auch wenn kein Tag wie der andere ist. Wie ein arbeiter, der jeden Tag das gleiche macht bekommt man auch hier routine und ein gewisse Gefühl für den Markt und lernt informationen zu filtern.

      Ich stimme dir auch zu das Seminare nur bedingt helfen können. Finger weg von Leuten die meinen sie wären die Gurus und seien die besten trader. Fühlt man denjenigen auf den zahn suchen sie ausflüchte oder blocken ab. Findet man Seminare wo dies nicht der Fall ist kann man auch da hingehen. eventuell ein Ross seminar

      @rossi auf der suche nach dem glück

      zu deinen Fragen am schluß:

      bezügl. Monitor: Habe 2 TFT 15 Zoll Monitore. Auf der einen Seite die Charts auf der anderen die Ordermaske.
      Habe einen Rechner mit 2 seperaten Festplatten.
      Wer sich das selber basteln ersparren will kann sich auch extra tradingrechner kaufen.
      Bei google nach Trading PC suchen. hatte ich irgendwo mal gelesen.

      Wie startet ihr den Tag.
      Aufstehen 8 Uhr frühstücken und gegen 9.30 Uhr 1. chance auf Trade suchen.

      Wie lange tradet ihr am Tag?

      Von 9-12 Uhr und von 15-17.30 Uhr 2-5 trades.



      Zu meinem handel.

      Es ist wie in Posting 1 beschrieben. Es interessiert nicht wo ein Top ein umkehr u.s.w ist. es gilt einfach eine Punktzahl von x zu verdienen. Da ich vom traden lebe sehe ich das Spekulieren als arbeit und gewinn als Verdienst an.

      Handel nur auf 5p. gewinn. Das heißt ich sitze vorm rechner schau mir die Candles an und erkenne so ob es jetzt noch 5p. weiter gehen kann oder nicht. bsp im 5min chart einen Hammer oder am morgen ein Gap was geschlossen werden kann. u.s.w
      Bsp heutiger freitag. 9.15 uhr long 3267p. 9.34 Uhr Gap close erreicht bei 3280 +13p. Danach ergab sich eine Seitwärtskanal von 3290 / 3295 nach 20min warten um 10.20 uhr bei 3297 eingestiegen und +5p. später wieder ausgestiegen. Am vormittag +18p. mit entsprechender Lotgröße ist das ein ordentlicher Verdienst.


      Nach ausprobieren von allen Indikatoren u.s.w bin ich zum keep it simple zurück gekehrt.

      Beim Fussball kommt es darauf an Tore zu schießen und nicht schön zu spielen. Nur die Tore führen zum Sieg und keine schön gemalten Charts.

      So das soll es mal gewesen sein.

      werde in den nächsten Wochen wieder hier reinschauen.

      mfg Hans

      Niemand plant zu scheitern, man scheitert vielmehr, weil die Planung fehlt :D
      Avatar
      schrieb am 30.07.03 16:54:34
      Beitrag Nr. 8 ()
      Interessante Meinung zum Thema Trend und Topbildung!

      Heute läuft ja eine interessante Diskussion zum Thema "Topbildung im DAX".
      Mir scheint ein wenig, daß es für viele hier enorm wichtig ist, möglichst präzise einen etwaigen Wendepunkt im Markt vorauszusagen, bzw. die Angst groß ist, diesen zu verpassen. Ich möchte hierzu aus der Sicht eines Positionstraders zwei provokative Fragen an alle heute hier im Thread aufwerfen, um auf mögliche aus dieser Denkweise resultierende Probleme aufmerksam zu machen.
      1. Frage: Warum suchen Sie eigentlich alle nach einem Wendepunkt des Marktes anstatt nach weiteren Kaufgelegenheiten? Ein Blick auf den Tageschart zeigt eine intakte Serie von steigenden Hochs und Tiefs. Damit liegt nach meiner Definition ein etablierter Aufwärtstrend vor. Besteht ein Trend erst einmal lange genug, führt er erfahrungsgemäß erheblich weiter, als es sich die meisten vorstellen können (vgl. Okt 1998 - März 2000 und März 2000 - März 2003). Somit mache ich mir um mögliche Wendepunkte keine großartigen Gedanken und sichere meine strategischen Longs jeweils unter dem letzten Tief (aktuell 3254 im DAX ab). Die Hauptgefahr im Aufwärtstrend ist doch nicht, einen Wendepunkt zu verpassen, sondern zu früh auszusteigen. Mir scheinen sich im Moment mindestens 75% aller Beiträge hier auf TI um das Thema Topbildung zu drehen. Die meisten Trader verlieren aber in den Märkten. Sie verlieren, weil sie im Aufwärtstrend nach Verkaufspunkten und im Abwärtstrend nach Kaufpunkten suchen (Letzteres wäre in den letzten drei Jahren u. U. teuer geworden), obwohl nach meiner Erfahrung nur das Gegenteil zum Erfolg führt. Mein Verdacht: Wer im Wettstreit, einen Wendepunkt zu prognostizieren, im Nachhinein (zufällig?) rechtbehält, kann sich natürlich anschließend als Guru feiern lassen, wogegen es relativ langweilig ist, zu posten „ich habe keine Ahnung, wie weit der Trend noch führt“. Allerdings ist aktuell die einzige Aussage zum DAX, die man uneingeschränkt als wahr bezeichnen kann genau die: Es liegt (wenn man meiner Definition folgt) auf Tages- und Wochenbasis ein etablierter Aufwärtstrend vor, von dem niemand weiß, wohin er noch führt. Wo ist dabei das Problem? Selbst wenn man erst weit unterhalb von 3254 das erste Mal über eine strategische Short-Position nachdenken sollte, ist das doch ok, sofern das Kursziel dafür weit genug entfernt liegt. Im Positionstrading kann man doch vollauf zufrieden sein, wenn man ein gutes Stück aus der Mitte einer Bewegung abbekommt. Warum also den Ehrgeiz entwicklen, möglichst nahe am Top verkaufen und am Low kaufen zu wollen, außer um sein eigenes Ego zu befriedigen, falls man zufällig recht bekommt. Die Devise kann da nur lauten: Cool bleiben! Ist doch egal, wo der DAX dreht, denn wenn er dreht, wird er es uns allen früh genug zeigen, das steht sicher fest.
      2. Frage: Warum nehmen die meisten hier, so scheint es, die Indikatoren (=Markttechnik) im Vergleich zur „reinen“ Charttechnik so wichtig? Meine These lautet: Indikatoren sollten lediglich in die Kategorie „gut zu wissen“ eingeordnet werden, während der Kurs selbst die Fakten schafft. Gerade weil viele Techniker auf Divergenzen achten und dies publizieren, drehen die Märkte m. E. nicht an den „gewünschten Stellen“. Man kann die Hinweise der Indikatoren bzw. Fibo-Marken aber sicherlich gut zu zweierlei Dingen nutzen: Zur Ermittlung und Bestätigung von Marken, an denen bestehende Long-Positionen abgebaut oder reduziert werden sollten oder weitere Akkumulationssignale im Aufwärtstrend nur noch mit geringen Positionen oder gar nicht mehr umgesetzt werden sollten. Kurz, die Technik hilft einem zu sehen, ab welchem Niveau man nicht mehr allzu agressiv zukaufen sollte. Für wenig sinnvoll erachte ich es aber, nur aufgrund der Markttechnik aktiv ein strategisches Short-Szenario aufbauen zu wollen. Das hat mehr mit Kaffeesatzleserei als mit Trading zu tun.


      Quelle:

      http://www.technical-investor.de/content.asp?p=cmy/forum/thr…
      Avatar
      schrieb am 31.07.03 13:36:02
      Beitrag Nr. 9 ()
      von TI

      1 Wir sammeln Informationen, kaufen Bücher, gehen auf Seminare und studieren
      2 Wir fangen an mit unseren "neuen" Erkenntnissen zu traden
      3 Wir `spenden` ständig und werden uns klar, dass wir mehr Kenntnisse und Informationen brauchen
      4 Wir sammeln mehr Informationen an
      5 Wir wechseln auf andere Derivate um
      6 Wir gehen wieder in den Markt und traden mit unserem "neuen" Wissen
      7 Wir bekommen `eins übergezogen` und verlieren ein bisschen unser Selbstvertrauen. Angst macht sich bemerkbar
      8 Wir hören jetzt auf "outside news" und auf andere Trader
      9 Wir gehen wieder in den Markt und "spenden" weiterhin
      10 Wir wechseln wieder auf andere Derivate
      11 Wir suchen nach mehr Information
      12 Wir gehen wieder in den Markt und sehen einen kleinen Fortschritt
      13 Wir werden übermütig & der Markt demütigt uns
      14 Uns dämmert es, dass erfolgreiches trading mehr Zeit und Erfahrung braucht, als wir ursprünglich dachten DIE MEISTEN LEUTE GEBEN HIER AUF, WENN SIE MERKEN, DASS ECHT ARBEIT DAHINTERSTECKT
      15 Jetzt wird`s uns aber ernst; wir richten unser Augenmerk darauf, ein `richtiges` Handelssystem zu erlernen
      16 Wir traden unser HS mit einigem Erfolg aber stellen fest, dass noch was fehlt
      17 Wir verstehen langsam, dass wir Regeln brauchen, um unser HS besser auszuführen
      18 Wir nehmen Ferien vom traden um zu studieren und unsere HS-Regeln zu entwickeln
      19 Wir fangen wieder an zu traden und haben etwas Erfolg, aber insgesamt zögern wir noch, wenn es darauf ankommt, abzudrücken
      20 Um unsere Regeln besser auszuführen, werden sie einem gründlichen Finetuning unterzogen
      21 Wir fühlen, dass wir nahe daran sind, die Schwelle zum erfolgreichen Trading zu überschreiten
      22 Wir beginnen, die Verantwortung für unser Trading zu übernehmen, da wir verstehen, dass der Erfolg von uns, und nicht von dem HS abhängt
      23 Wir machen weiter mit trading and werden besser beim Ausführen der Regeln unseres HS
      24 Beim traden neigen wir noch dazu, die Regeln zu missachten und unser Ergebnis ist dementsprechend unzuverlässig
      25 Wir wissen, dass wir nahe sind
      26 Wir gehen zurück und verbessern unsere Regeln
      27 Wir entwickeln Vertrauen in unsere Regeln und fangen wieder an zu traden
      28 Unser Trading Resultat wird besser, aber wir zögern immer noch unsere Regeln auszuführen
      29 Wir sehen jetzt am Resultat unserer trades, wenn wir den Regeln nicht folgen, wie wichtig es ist, dieselben strikt zu folgen
      30 Uns dämmert es, dass der fehlende Erfolg in uns begründet ist (fehlende Diszipline, die Regeln zu befolgen aus einer Art Angst heraus) und wir fangen an, daran zu arbeiten, uns selbst besser zu erkennen & zu verstehen
      31 Wir machen weiter mit Trading und der Markt lehrt uns immer mehr über uns selbst
      32 Wir meistern unser HS und die Trading Regeln
      33 Wir fangen an, auf konstanter Basis Geld zu verdienen
      34 Wir werden ein bisschen übermütig und der Markt ernüchtert uns
      35 Wir machen weiter und lernen unsere Lektionen
      36 Wir hören auf zu denken und lassen es zu, dass unsere Regeln für uns traden (traden wird langweilig, aber erfolgreich), während unser trading Konto ständig anwächst und wir die Anzahl der Verträge vergrössern
      37 Wir verdienen mehr Geld, als wir es jemals in unseren wildesten Träumen für möglich hielten
      38 Wir leben unser Leben und erreichen viele der Ziele, von denen wir immer schon geträumt haben.
      Avatar
      schrieb am 31.07.03 21:48:25
      Beitrag Nr. 10 ()
      Zehn Trading-Regeln

      Lewis J. Borsellino ist ein Veteran der Chicago Mercantile Exchange (CME) und CEO bei Borsellino Capital Management, Chicago. Er wird als einer der Top-Trader des S&P 500-Index angesehen. Borsellino ist Autor des Buches "Der Trader: Wie Sie erfolgreich handeln und gewinnen" und regelmäßiger Interviewpartner bei verschiedenen Medien. Auf der IFTA-Tagung in Kanada begeisterte er alle Trader.

      Aus der Sicht eines Traders ist man im Paradies, wenn man in der Lage ist, unten zu kaufen und oben zu verkaufen. Zur Erreichung dieses Zieles sind bestimmte Punkte zu beachten; des Vertrauens, der Marktgegebenheiten und der persönlichen Mentalität.

      Die folgenden 10 Tradingregeln helfen Ihnen, Eingang zu finden in den Himmel der Trader.




      1. Traden Sie des Erfolges, nicht des Geldes wegen

      Sicher, wir alle wollen, daß es uns gut geht und suchen den finanziellen Erfolg. Doch das eigentliche Ziel ist der Erfolg selbst. Beim Trading bedeutet dies, fundamentales Research und technische Analyse zu betreiben, einen Aktionsplan aufzustellen, einen Trade mit einem vordefinierten Kursziel und einem Stop-loss-Limit durchzuführen, und dem Plan zu folgen, bis der Trade schließlich erfolgreich abgeschlossen wird. Geld ist nur ein Nebenprodukt diese Erfolges, nicht das Ziel.


      2. Disziplin

      Wenn es nur eine Eigenschaft gibt, die Trader vor allem anderen besitzen müssen, dann ist dies die Disziplin. Diese Fähigkeit, Ihre Gedanken zu kontrollieren, Ihren Körper und Ihre Emotionen, ist der Schlüssel zum Trading. Sie können die bestmögliche technische Analyse durchführen, doch ohne Disziplin wird es schwierig, wenn nicht gar unmöglich sein, dauerhaft profitable Trades zu machen.


      3. Kennen Sie sich selbst

      Sind Sie eine Persönlichkeit, die mit hohen Risiken umgehen kann, oder bricht Ihnen bereits beim bloßem Gedanken, etwas zu riskieren ­ wie etwa Ihr eigenes Kapital - , der kalte Schweiß aus? Ihre Risikotoleranz, gepaart mit dem zur Verfügung stehenden Kapital wir die Art des Traders bestimmen, der Sie sein werden (z.B. langfristiger Position-Trader oder ein Intraday-Trader). Stützen Sie sich alleine auf Handelssysteme, oder sind Sie ein diskretionärer Trader?


      4. Vergessen Sie Ihr Ego

      Wenn Sie Ihrem Ego erlauben, Ihren Entscheidungsprozeß zu beeinflussen, ist dies der schnellste Weg zum Ende Ihrer Karriere. Sie müssen Ihr Ego unten halten, um den Märkten zu lauschen, um dem zu folgen, was Ihre technische Analyse ergibt ­ und nicht dem, was Sie denken, das passieren wird. Wenn Sie Ihre eigene Meinung beiseite lassen und sich auf die Signale des Marktes konzentrieren, haben Sie eine größere Chance auf Erfolg. Wenn Sie jedoch glauben, daß Sie erfolgreich sind, weil Sie eine bestimmte Fertigkeit besitzen ­ oder, noch gefährlicher, weil Sie glauben, den Markt zu beherrschen ­ führt dies mit ziemlicher Sicherheit in den Ruin.
      Gleichzeitig dürfen Sie emotional nicht so labil sein, daß Verlusttrades Ihr Selbstvertrauen erschüttern können.


      5. Hoffen, wünschen, beten

      Beim Trading gibt es keinen Raum für Hoffnung, Wünsche oder Gebete ­ es gibt nur die kalte, harte Realität des Marktes. Die können keine Position eingehen und dann hoffen, daß der Markt in die gewünschte Richtung geht. Und wenn Sie ab und zu eine Pause machen, können sie sich nicht Wunschträumen hingeben oder für eine Position beten. Der einzige Weg zum Trading ist ein Plan, der auf der technischen Analyse des Marktes beruht.


      6. Gewinne laufen lassen, Verluste schnell begrenzen

      Wenn Ihre Tradingposition positiv verläuft, lassen Sie Ihre Gewinne bis zu Ihrem Ziel auflaufen und beenden Sie dann den Trade. Ärgern Sie sich nicht, wenn der Markt weiter geht und Sie zusätzliche Gewinne verpassen. Von mitgenommenen Gewinnen ist noch niemand gestorben. Und werden Sie nicht gierig und halten einen Gewinnposition so lange, bis sie zu einer Verlustposition wird.Wenn Ihr Trade negativ verläuft, gehen Sie aus der Position schnell wieder heraus. Traden Sie grundsätzlich mit Stops, die auf einem vorherbestimmten, maximalen tolerierbaren Verlust beruhen. Lassen Sie nicht Verluste anwachsen in der Hoffnung, daß der Markt drehen wird.


      7. Wissen Sie, wann es Zeit ist zu handeln, und wann zu warten?

      Ein guter Trader zu sein bedeutet nicht, daß Sie zu jeder Minute oder an jedem Tag im Markt sein müssen. Sie traden dann, wenn Ihr Handelssystem oder Ihre Strategie ein Signal zum Kauf oder Verkauf gibt.So lange der Markt keine klare Richtung aufweist, tun Sie so lange nichts, bis sich diese Situation ändert. Bleiben Sie in diesen unsicheren Zeiten mit Ihren Gedanken im Markt, doch halten Sie Ihr Geld heraus.


      8. Lieben Sie Ihre Verlierer so wie Ihre Gewinner

      Wenn eine Position schief läuft, dann nicht deswegen, weil Ihr Broker Sie nicht mag, Ihnen irgend jemand einen falschen Rat gegeben hat oder Sie als Kind nicht genug geliebt wurden. Sie mögen einen schlechten Trade gemacht haben, weil Sie in Ihrer Analyse oder in Ihrer Beurteilung einen Fehler gemacht haben, oder der Markt tut einfach nicht das, was er Ihrer Meinung nach tun sollte.Denken Sie daran, daß der Prozentsatz von Verlusttrades umso höher sein wird, je mehr Sie traden. Der Schlüssel liegt darin, Ihre Gewinne und Ihr Risiko so in Balance zu halten, daß Ihre Nettogewinne Ihre Nettoverluste mehr als kompensieren. Vor allem übernehmen Sie Verantwortung für Ihre Verlusttrades, analysieren Sie sie und lernen Sie aus Ihren Fehlern. Beim Trading müssen Sie Ihre Verlierer genauso lieben wie Ihre Gewinner.


      9. Drei Verlusttrades hintereinander? Machen Sie eine Pause.

      Wenn Sie drei Verlusttrades unmittelbar hintereinander haben, haben Sie einen Pause nötig. Jetzt ist nicht die Zeit, höhere Risiken einzugehen, sondern viel mehr um extrem diszipliniert zu werden.Tun Sie eine Weile nichts. Beobachten Sie die Märkte. Bekommen Sie Ihren Kopf wieder klar. Überprüfen Sie Ihre Strategie, und dann gehen Sie Ihren nächsten Trade an.


      10. Die unumstößliche Regel

      Ab und zu können Sie eine Regel brechen und gut dabei wegkommen. Doch eines Tages werden die Regeln Sie brechen. Wenn Sie fortlaufend irgendeine dieser Tradingregeln verletzen, werden Sie irgendwann dafür mit Ihren Gewinnen bezahlen müssen. Das ist die Regel, die immer gilt. Wenn Sie mit irgendeiner der oberen neun Regeln Schwierigkeiten haben, kommen Sie hierher zurück und lesen die 10. Regel. Dann lesen Sie die Regel erneut.
      Avatar
      schrieb am 21.08.03 06:44:49
      Beitrag Nr. 11 ()
      4014 - ptrader - 20.08.2003 - 22:07

      @peanuts
      schön das sich noch jemand ans cafe erinnert
      http://www.technical-investor.de/content.asp?p=cmy/forum/thr…

      jope, ich bin im moment in der glücklichen lage mir die zeit frei einteilen zu können und nur zu traden wann ich wirklich lust dazu habe.
      war aber nicht immer so...... gab auch zeiten da habe ich ne woche durch im büro in den gleichen klamotten geschlafen und über irgendwelchen systemen gebrütet, während meine freunde in der sonne gehangen haben.

      dank der technik kann ich heute meine systeme überall auf der welt mobil überwachen ....man kann sogar mit dem handy den server steuern und auf das hauptsystem zugreifen.... verrückte welt

      im diskretionären handel ist wie du sagst die vor und nachbereitung sehr wichtig.
      ich führe meine watchlisten , genaue statistiken über trades, trefferqouten, performance usw.
      jeder fehler wird aufgezeichnet und analysiert. ich achte auf meinen emotionalen zustand und versuche zu fühlen was ich möchte und brauche um glücklich zu sein.
      ich achte darauf ob ich müde bin , traurig, euphorisch oder was auch immer.

      ich bin kein perfekter trader....... aber es ist der weg, den ich damit ausdrücken möchte.
      kein mensch ist perfekt, es ist unsere fehlerhaftigkeit und unsere sterblichkeit die uns definiert.
      aber es ist unsere aufgabe nach perfektion zu streben, uns ständig weiterzuentwickeln..... mehr aus uns zu machen als wir sind.
      ein mensch der kein ziel mehr hat in seinem leben , dessen leben hat keinen sinn.

      wie gesagt : wir alle machen fehler.
      ich nehme gewinne zu früh mit,zu spät, setze sl´s zu eng oder zu weit , steige zu früh ein oder zu spät.
      wenn ich perfekt wäre und keine fehler machen würde, würde mir die welt gehören.

      aber es geht darum seine schwächen zu kenne und zu akzeptieren.... zu einem bestandteil des tradingsystems zu machen. man muss wissen, welche fehler man macht die innerhalb eines gewissen toleranzbereichs sind ,und diese akzeptieren.
      aber es gibt gewisse fehler, die es einfach nicht gibt. die außerhalb dieses toleranzbereichs liegen und die inakzeptabel sind.
      dazu gehört zb einen verlust laufen zu lassen, einen sl zu verschieben, den einsatz außerplanmäßig zu erhöhen usw.
      das sind die fehler die einen das genick brechen.

      ich denke das ganze braucht einfach seine zeit bis man halbwegs einen plan hat, und weiß worauf es ankommt..... und vor allem .... bis man sich selbst kennen lernt.
      ich hab jetzt alle emails weggearbeitet und die meisten fragen :welche software , welche systeme soll ich nehmen, was funktioniert für den fdax den ich handeln möchte usw.
      meist endet die email dann mit : wieviel margin hat eigentlich der fdax ?

      es scheint mir, dass viele das trading unterschätzen. es steckt sehr viel arbeit dahinter und ich kann nur den tip geben:
      zum teufel mit den realtime kurssystemen, und zum teufel mit den systemen

      ein weisses blatt papier hernehmen, bleistift , lineal und zeitung...... und dann langsam beginnen. dax , spx , bufu und euro .... eod handeln
      statt irgendeinen indikator auf der tradestation optimieren , auf das blatt papier starren und sich gedanken über das moneymanagment und positionsmangament machen.
      wieviel möchte ich riskieren... wo soll ich meinen sl setzten ?
      wo wäre ein guter einstieg ?
      wie stark ist dieser widerstand ? was bedeutet diese kerze nun für den weiteren trend?
      wenn man das macht bekommt man ein irres gefühl für den markt.
      wie gesagt, ich mache das heute noch. ich wurde damals dazu gezwungen.
      nicht weil es kein realtime system gab....nein , weil man so zum trader wird.

      ich kann nicht oft genug wiederholen: ein schritt nach dem anderen.
      man fängt bei 0 an und arbeitet sich jeden tag einen kleinen schritt nach vorne.

      warum wollen alle den teufel zerreissen und innerhalb eines jahres reich sein?
      aus dem gleichen grund, aus dem sie sl´s verschieben, den markt nachlaufen und die einsätze zu groß wählen..... aus gier... und nicht aus liebe zu den märkten.

      traden aus liebe und nicht aus gier.
      ohne zwang , einfach nur weil es spass macht.
      und nicht aus angst, dass man wieder mal auf der falschen seite liegt, oder eine bewegung verpaßt.
      der euro dreht und das dreieck ist ein falscher ausbruch ? ........na und ?
      die gewinne sind weg.... na und ?
      is doch schnuppe. beim nächsten trade wird das kz erreicht, und wenn nicht dann beim 10ten versuch.

      am anfang bin ich jeden tick nachgelaufen.
      ich musste jede sekunde an den markt denken , auch nachts......
      wenn ich einen tag nicht wusste wo der spx stand wurde ich fast verrückt.
      auch wenn ich trotzdem recht gut war, aber ich konnte nicht abschalten.

      ich wurde ein viel besserer trader, als ich mir beigebracht wurde abstand von der marktbewegung zu nehmen. ich wurde gleichgültiger und als es mir mit der zeit egal wurde ob der dax steigt oder fällt , da ist meine performance förmlich explodiert.

      wie gesagt, es dauert halt alles seine zeit.
      der eine braucht 1000 trades bis er seine art gefunden hat zu handeln, ein aderaer vielleicht 10.000.
      aber irgendwann geht die post ab
      Avatar
      schrieb am 21.08.03 10:08:13
      Beitrag Nr. 12 ()
      Wow, was für ein Beitrag. Voll tiefer Erkenntnis und mit einer guten Portion (Lebens)Weisheit gespickt.

      Ja, hat was deine Sichtweise der Dinge. Obwohl ich nicht glaube, daß sie von allzu vielen geteilt bzw. verstanden wird.
      Die meisten glauben, daß man Traden nebenher, quasi wie so eine Gelddruckmaschine betreiben kann - man eignet sich auf die Schnelle ein oberflächliches Wissen über Märkte und Technik an und schon geht´s los mit dem Reichwerden.

      Wenn man so jemanden auf die immensen Schwierigkeiten und die beträchtliche Arbeit, die wohl hinter jedem erfolgreichen Trader steckt (Genie und Glückskinder mal ausgenommen), hinweist, erntet man zumeist Schweigen und der Kontakt bricht irgendwann ab.

      Statt dessen lauscht man ehrfürchtig mal diesem mal jenem Experten - am liebsten natürlich jenen, deren selbstsichere "warum-darum Argumentation" sich am besten mit der eigenen Erwartung und dem aktuellen Wissensstand deckt.

      Ist halt mit dem Traden wie mit den meisten Dingen im Leben:

      Von nix kommt nix - oder eleganter: Vor den Erfolg haben die Götter den Schweiß gesetzt.
      Damit ist nicht unbedingt nur Körper-Schweiß gemeint, interpretier ich jetzt mal.

      Ciao
      Avatar
      schrieb am 02.09.03 12:44:41
      Beitrag Nr. 13 ()
      #4138 - ptrader - 02.09.2003 - 12:38

      hi schnorchler.

      ja beides.
      am anfang , wenn man mit dem trading beginnt ( die ersten 2 jahre ) ist man von dem gedanken in kurzer zeit reich zu sein besessen..die meisten kommen zur börse, weil sie denken man kann hier in in wenigen tagen sehr viel geld verdienen.es ist nur logisch, dass sich daraus auch ein gieriges verhalten bei den ersten börsengeschäften ergibt.
      man will den großen treffer.... dafür setzt mal erstmal alles ein was man hat und versucht jede auch noch so kleine bewegung zu erwischen.... den jetzt könnte der markt ja abgehn....das könnte die große gelegenheit sein die man ja nicht verpassen darf.natürlich ist es aufregend einen richtigen big fat move einzustreichen..der trade , der einen vor den kollegen für alle zeit unsterblich macht
      auch wenn es eine unart ist so zu denken....aber die möglichkeit des unbegrenzen gewinnes ist ein
      atemberaubener gedanke....in keinem anderen beruf gibt es das.

      wie gesagt, ich habe teilweise schon mit neulingen zusammengearbeitet ....
      ich habe dabei beobachtet, dass die gier der hauptgrund für das scheitern der 95% des tradingpublikums ist.
      man muss lernen mit der zeit dieses mächtige gefühl loszuwerden....durch zen,stoika , yoga, sex drogen alcohol wie auch immeraber man muss gleichgültig werden....emotionslos.

      es wird oft behauptet , dass man mit trading nichts verdienen kann.
      wie im berühmten murmelspiel bei dem es eine gewinnerwartung von 60% gibt, und am ende nur 2% der akademiker noch geld in der tasche haben.
      bei einem spiel bei dem man nur lange genug spielen muss um am ende reich zu sein.
      WIE SOLLEN ES DIESE HERRSCHAFTEN DANN BITTE AN DER BÖRSE SCHAFFEN ??
      wo die wahrscheinlichkeit auf erfolg mit den spesen unter 50% liegt....

      seine gier unter kontrolle zu bekommen ist nicht einfach.
      genauso wie seine nerven.
      ruhig zu bleiben, wenn die einsätze sehr hoch sind können die wenigsten.
      einige greifen zu drogen um der belastung stand zu halten.... das ist weißgott nicht der richtige weg.

      der richtige weg ist den spieß umzudrehen.
      dem feind die zähne zu reissen.
      das einzige was dem gegner ( dem markt ) zur verfügung steht um den trader zu besigen, ist den trader selbst anzugreifen.
      da der markt keine aktionen tätigen kann sondern nur der trader , ist dies seine einzige waffe.
      wie in der höchsten kunst des krieges ist auch im trading die zweitbeste möglichkeit den feind zu besiegen dadruch,seine bündnisse zu zerschlagen und für verwirrung und chaos zu sorgen.
      der markt greift also die emotionen des traders an... er versucht seine gier anzusprechen, seine emotionen und ängste.
      er versucht ihn lächerlich zu machen, ihn zu demütigen.

      ich habe es beobachtet... man würde es nicht glauben wie sehr neulinge an sich selbst zerbrechen.
      an ihrer eigenen dummheit.an ihren eigenen entscheidungen.
      der markt führt ein gar graußames spiel mit ihnen.
      bis sie am ende völlig verzweifelt, entkräfet und gedemütig das schlachtfeld verlassen.

      den spieß umzudrehen heisst den markt dumm aussehen zu lassen.
      wenn man dieses spiel nicht mitmacht hat der feind seine einzige waffe verloren.
      wenn man die tricks erkennt, mit denen der markt arbeitet und die der grund für das scheitern sind...
      dann kann man es schaffen.
      ( ich werde mal einen längeren artikel über kriegsstrategien schreiben und hier posten.. erstmal genug davon )

      emotionslos zu handeln ist also nicht nur eine spinnerei, die ich mir ausgedacht habe.
      es ist eine reatkion auf die angriffe des gegners.

      sein eigenes verhalten umzustrukturieren erfordert sehr viel disziplin.
      die psychologie behauptet sogar den grundcharakter zu verändern sei nicht möglich, und wenn nur dann unter sehr sehr großen schmerzen ( die der markt durchaus auslösen kann )

      zu dieser umsturkturierung gehört es auch dem markt nicht hinterherzulaufen.
      und sich nicht den kopf darüber zerbrechen wohin der markt gehen könnte .
      wir agieren in einem chaotischen system mit einer beinache unendlichen anzahl an variablen die darin wirken.
      wir können NIEMALS alle variablen kennen.
      wenn wir nicht alle inputs kennen ist es egal ob wir nur die hälfte oder gar keine inputs kennen....denn sobald uns nicht alle bekannt sind können wir keine genauen vorhersagen über das system mehr machen.

      was bedeutet das ?
      als trader tappen wir im dunklen.wir wissen nicht ob es steigt , fällt oder seitwärts geht.
      es ist unmöglich vorherzusagen den ein umfallender reissack in china, oder ein laut hustender lokal an der cbot könnten dafür sorgen, dass der markt die nächsten 10 jahre haussiert.


      es ist manchmal schon amüsant wie sehr trader versuchen kontrolle über etwas zu erlangen , das sie niemals kontrollieren bzw vorhersagen können.
      elliot waver verbringen stunden damit darüber zu orakeln wohin es gehen könnte, und gann trader zeichen tausende linien um das mögliche hoch zu finden.
      am ende zerbrechen sie alle daran... an der gewissheit niemals eine genaue vorhersage treffen zu können.
      wie sollte es möglich sein ?
      selbst wenn alle wellen genau passen,alles für das short szenario spricht. denkst du wirklich das george sorros das interessiert ?
      wenn er will dann kauft er... und dann läuft der markt.
      und die waver hämmern wieder gegen ihren kopf .
      ich bin ein freund vieler methoden an den märkten. auch ew... aber es ist die falsche anwendung, die für das scheitern sorgt...nicht die methode


      zurück zur gelassenheit.
      man muss also einen weg finden zu akzeptieren, dass man als trader in einem system agiert indem man nichts weiss.
      und jetzt kommt das paradoxe.. den auf der anderen seite ist es unbedingt notwendig absolute kontrolle zu haben.
      trading erfordert es , dass man sich seiner sache 100% sicher ist, und absolutes vertrauen in sein tun hat.
      wie ist dies möglich ?
      indem man das einzige beherrscht und kontrolliert in diesem spiel , dass wirklich kontrolliert werden kann, auf das aber alle trader vergessen.
      sich selbst kann man kontrollieren.
      indem man seinen methoden vertraut. die dummen fehler minimiert.
      mit methoden sind nicht nur charttechnik und tradingsystem gemeint.auch psyche, schwächen, stärken, monemanagment
      und risikomanamgemnt usw gehörten dazu.
      es gibt genügend , dass man für sein trading verwenden kann... egal ob fibos, trendlinien pivots, oder sogar indikatoren.

      man muss seine methoden dann nur noch diszipliniert umsetzen.
      dann ist es nicht mehr notwendig den markt vorherzusagen.
      man hat seine risikoarmen einstiegspuntke, setzt einen stop... und den rest erledigt der markt.
      orakeln ist nicht mehr notwendig...man hat gelassenheit und kontrolle.
      dann ist es einem egal , ob der dax steigen oder fallen wird.den die position selbst
      wird dafür sorge tragen ob sie gewinn bringt oder nicht.
      und plötzlich merkt man wie leicht dieses spiel wird , wie vollkommen mühelos.
      Avatar
      schrieb am 02.09.03 12:58:16
      Beitrag Nr. 14 ()
      @ F50

      klasse :)
      freue mich auf eine (eventuelle) fortsetzung

      nette grüße
      laotzu
      Avatar
      schrieb am 02.09.03 15:44:13
      Beitrag Nr. 15 ()
      Dann will ich mal nicht so sein und euch das Geheimnis erfolgreichen Tradings verraten:

      Kaufe (gehe long), wenn der Markt steigt, verkaufe (gehe short), wenn der Markt fällt.

      Was, das ist schon alles, fragt ihr erstaunt?

      Ja, in der Tat - das ist schon alles.

      Die Aufgabe, die ihr noch lösen müßt, ist: Wie erkenne ich, daß der Markt steigt oder fällt?

      Das wäre dann der passende Schlüssel zum Schloß.

      :O
      Avatar
      schrieb am 02.09.03 17:20:24
      Beitrag Nr. 16 ()
      Kommentar eines Traders zur aktuellen Lage (von Henry Littig)

      02.09.2003 - 16:23 Uhr

      Aktuelle Situation:

      DAX, Indu, S&P sowie NASDAQ notieren gegenwärtig auf bzw. knapp unter ihren Jahreshöchstständen. Und: Die Stimmung verbessert sich weiter! Kaum ein Tag, an dem nicht irgendein Unternehmen das Tief für überwunden zu „sehen“ glaubt, bzw. ohne das ein Wirtschafts- bzw. Konsumentenstimmungsindikator aus Europa/USA bessere Zeiten ankündigt – auch hierzulande konnte sich der IFO zum dritten Mal in Folge verbessern und somit offiziell eine Trendwende einläuten. Und: Das Zinsniveau ist im Augenblick historisch (hüben wie drüben) relativ niedrig und sollte daher ebenfalls zu einer Stimulierung der gegenwärtigen Situation beitragen. In den USA werden die Hoffnungen bereits jetzt durch sehr gute reale Wachstumsraten (2.Q.) bestätigt; die Wetten für das 3. Quartal stehen bereits auf bis zu 5% Wachstum! Hierzulande müssen wir uns wie in anderen europäischen Staaten zwar noch mit einem kleinem Rezessiönchen in der 1. Jahreshälfte `rumschlagen, aber, wie schon seit ca. 6 Halbjahren immer wieder versprochen, soll ab sofort wieder „die“ schwarze „Null stehen“ (frei nach einem blauweißen Fußballclub) bzw. sollen demnächst akzeptable Wachstumsraten anvisiert werden. Und Asien ist nicht zu vergessen...China und...Japan!
      All dies beflügelt seit einigen Wochen/Monaten die Anlegerstimmung: Nachdem z.B. der DAX erstmals die 3000er Marke nachhaltig geknackt hat bzw. nachdem er sein Dezember-Hoch übertroffen hat, ist die Warte- und Pattsituation (soll man kaufen, soll man nicht?) auch medial offiziell aufgehoben. Es werden vornehmlich 2 Szenarien diskutiert: In dem einen steigt der Markt, von kleineren Schwächeperioden unterbrochen, zunächst weiter und weiter an; in dem anderen könnte es zwar durchaus `mal eine Korrekturphase geben, die jedoch nicht nachhaltig sein kann, da noch immer viele Marktteilnehmer den Einstieg verpasst haben und quasi gezwungen sind, jede Korrektur zu Käufen zu nutzen. Auch wird derzeit stark thematisiert, dass die Börse wirtschaftliche Einflüsse stets vorwegnimmt und somit durch jetzige Käufe in die Zukunft investiert wird.
      Fazit: ...sieht alles riesig aus, oder?

      Ausblick:

      Oder etwa nicht? Ich gebe zu, es fällt schwer an der aktuellen Situation etwas zu kritisieren bzw. schlechtzureden. Außerdem: Genau diese Konstellation haben wir schon sehr früh im Jahr auf dieser Seite exakt beschrieben und sind deshalb stark auf die Longseite gewechselt...sie erinnern sich? Unsere Argumente waren damals die gleichen wie die heutigen: Keine großen Korrekturen möglich! Jetzt auf die Zukunft setzen! Die Lage wird sich verbessern! Etc., etc., etc.. Nur mit dem Unterschied, dass damals der DAX um 2500 notierte und ich einräumen musste, dass es sich bei unseren Kaufargumenten nicht um „echte Nachrichten“ handelt, sondern um HPM-Prognosen – doch die haben sich bestätigt. Bestätigt hat sich auch die Annahme, dass es für den Privatinvestor sehr schwierig sein wird, den unter 3000 Punkten zunächst immer wieder hinausgezögerten Einstieg in diesen Markt bei anschließend noch höheren Kurse zu verweigern – die Macht der Nachrichten sei nicht zu unterschätzen! Stimmt ebenfalls...sogar ich selbst kann mich dem positiven Gesamteindruck kaum entziehen...Außerdem hatte ich damals die Frage aufgeworfen, ob diejenigen, die bedingt durch miese Stimmung bei 2500 verkauft hatten, mittelfristig gut beraten sein werden, bei zwar verbesserter Nachrichtenlage, aber dennoch zu derzeit gut 40%!!! höheren Kursen wieder zuzugreifen? Oder einfacher:
      Lohnt sich ein Einstieg auf diesem Niveau? Genau das ist jetzt die entscheidende Frage! Meine Meinung: Ich denke, dass die mittel- und vor allem langfristigen Aussichten von diesem Niveau aus gesehen keinesfalls rosig bzw. wohl eher als bedenklich einzustufen sind. Die kurzfristigen Chancen der Märkte könnten jedoch die Risiken noch immer zumindest leicht übersteigen; sogar ein schneller größerer Hype (dann jedoch als vorläufiges Ende dieser Hausse) ist durchaus denkbar – wenn alles positiv zusammenläuft.
      Was sind aus unserer Sicht die positiven Marktfaktoren?
      Die Börsenstimmung ist positiv. Dieser Zustand kann theoretisch sehr lange anhalten bzw. sich sogar exponentiell verstärken –dies könnte die Kurse treiben. Sehr wahrscheinlich wird die Stimmung in nächster Zeit weiter mit guten Daten gefüttert. Die Wirtschaft selbst könnte mit einer mehrjährigen Wachstumsphase den Grundstein für eine dann neue mehrjährige Hausse legen – Osterweiterung (diese Story hat „der Markt“ noch in Reserve; wurde zuletzt kaum benutzt), niedrige Zinsen, China, Indien, etc., etc....und wenn`s nicht so läuft wie`s soll, könnten die Regierungen der westlichen Staaten zu jeder Zeit durch neue Schulden frisches Geld in die Konjunktur pumpen...nach uns kommt bekanntlich die Sintflut, aber, wen juckt`s, wenn man wiedergewählt werden will. Zwischenfazit: Wenn`s gut läuft, kann sich ein Einstieg auch auf diesem Niveau durchaus lohnen.
      Aber: Meiner Meinung nach werden die Risiken z.Zt. nicht ausreichend bzw. überhaupt nicht beachtet. Zunächst zum derzeitigen Kaufargument „ jetzt die Zukunft kaufen“: Es ist richtig, dass die Börse laut Lehrbuch der Realität ca. 6 Monate voraus läuft. Doch: Dies ist schon geschehen! Angenommen, heute wäre der Tag der Trendwende an den Märkten und die Notierungen würden jetzt ca. 6 Monate sinken, dann könnte sich laut Lehrbuch die Nachrichten- und Wirtschaftslage parallel nochmals weitere 6 Monate stetig verbessern! Richtig?! D.h., wer jetzt behauptet, derzeit würde die Zukunft gekauft und das die Kurse noch einmal z.B. 6 Monate steigen werden, der müsste wissen bzw. vermuten, dass sich die Nachrichtenlage ab jetzt genau um 12 Monate stetig verbessert, oder? Das Eintreten einer solchen Vorhersage ist jedoch relativ unwahrscheinlich.
      Unterschätzt wird nach unserer Meinung derzeit vor allem die Möglichkeit, dass die Konjunkturträume der Amerikaner und vor allem der Europäer platzen könnten wie die Seifenblasen. Vorweg: Ich bin Anhänger der Japantheorie, und das schon seit 1997! Meiner Meinung nach ist ein derartiger Scherbenhaufen, den uns die Finanzmärkte in den letzten Jahren beschert haben, nicht in nur 3 Jahren aufzuarbeiten! Natürlich - die einen sagen, Geschichte wiederholt sich nicht, die Menschen seien lernfähig! Die anderen jedoch denken, und hier schließen wir uns an, Geschichte wiederholt sich – immer und immer wieder. Letztlich haben wohl beide Parteien recht – die eine, die behauptet, man fällt nicht zweimal in die gleiche Grube, und die andere, die entgegnet: Wenn nicht in diese – dann in eine andere! Doch warum Seifenblasen? Wirtschaft wird in den Köpfen der Menschen gemacht; wenn die Menschen nicht innerlich bereit sind für einen Aufschwung, dann kann er kaum nachhaltig sein. Vereinfacht ausgedrückt braucht ein Aufschwung eines Staates Menschen, die bereit sind mehr und effektiver als andere in anderen Staaten zu arbeiten um sich anschließend gestiegene Bedürfnisse leisten zu können – alles andere ist nur vorrübergehend auf Pump zu finanzieren. Und wir alle wollen doch den Aufschwung, oder? Oder etwa nicht? Mehr arbeiten für`s gleiche Geld? Damit wir wieder konkurrenzfähiger werden und den flinken Asiaten ein paar Aufträge wegschnappen? Um dann auf evtl. mehr Bezahlung zu hoffen um uns dann Dinge leisten zu können, obwohl wir doch schon alles haben? Und? – wollen Sie das?...mehr arbeiten?...für einen neuen Computer vielleicht?...der, in den Sie gerade hineinsehen funktioniert doch noch...Und dann gibt es noch zusätzlich Reformen, die zwar zugegebener Weise berechtigt sind, aber dennoch dazu führen, dass wir ohnehin mehr arbeiten müssen um den aktuellen Lebensstandard halten zu können, da wir bereits jetzt deutlich über unsere Verhältnisse, sprich auf Pump leben. Sie sehen, ein solides Fundament, auf dem sich Hoffnungen auf einen langanhaltenden Aufschwung begründen könnten, ist nicht in Sicht. Demographische Probleme hierzulande kommen noch hinzu. Als „sicherer“ Aufschwunggarant bleibt daher derzeit nur der Weg in die Schuldenfalle. Die USA sind uns hier, wie üblich, einen großen Schritt voraus. Hier wird auf Pump gelebt , dass es nur so kracht. Fairerweise muss man zugeben: Die USA haben aus Japan mehr gelernt als die Europäer. Steuern `runter, Kosten egal, und dem drohenden Bilanzkollaps der Unternehmen bzw. auch Privatleute wurde mit schnellem billigen Geld entgegnet. Die Japaner mussten erfahren, dass schleichende Zinssenkungen nicht viel bewirken - daher ging es in den USA relativ schnell – bisher mit Erfolg. Der Privatmann sowie die Unternehmen konnten in den letzten Jahren lukrativ refinanzieren und so einige drohende Pleiten umgehen – vorerst. Durch das Fluten des Systems mit billigem Geld gehen die USA jedoch ein hohes Risiko ein. Sollte sich der jetzige Aufschwung als nicht nachhaltig erweisen, ist bzw. wäre das Pulver endgültig verschossen und die eigentliche Krise würde erst beginnen...wie in Japan - nur etwas zeitversetzt...nicht schleichend, sondern abrupt. D.h., damit die Rechnung aufgeht, müssen auch die Amerikaner mehr arbeiten und mehr konsumieren. Möglich ist alles...
      Ein weiteres Risiko ist die Einschätzung der Chinastory. Die Chinastory kann sich zwar durchaus als Chance erweisen, aber was ist mit den Risiken? Den vielen Chinesen schöne Dinge verkaufen – klingt gut – aber wie lange noch? Chinesen sind laut Meinung der Europäer klein, flink und fleißig, aber eins sind sie nicht: Sie sind nicht blöd! Das Gegenteil ist der Fall! Während wir uns noch immer gerne als „Dichter und Denker“ sehen, schlagen diverse PISA-Leute hierzulande schon lange Alarm. In China dagegen wächst eine neue Elite heran, die sich schon in sehr kurzer Zeit nichts mehr von uns verkaufen lässt! Mit Recht, denn letztlich werden sie bessere und billigere Waren produzieren und damit unsere Märkte überschwemmen. Mit Recht, denn – die Chinesen wollen mehr arbeiten! Mit der Osterweiterung sieht es im Übrigen ähnlich aus; nach einem schnellem Pusheffekt droht auch hier eine Anpassung der Systeme – wir geben etwas ab, die anderen erhalten etwas. Nun sagt man „Geben sei seliger als Nehmen“...moralisch sind wir daher aus dem Schneider...aber wirtschaftlich?
      Als zusätzliches Marktrisiko muss die Marktpsychologie/-physik erwähnt werden. Als Japantheoretiker haben wir schon 1997 für eben diese jetzige Zeit eine knapp behauptete Schaukelbörse vorhergesagt, d.h. als nächster Move sollte es deutlich abwärts gehen. Dies bedeutet nicht, dass z.B. der Dax ab sofort dramatisch abtaucht, denn: Schaukelbörse bedeutet gleichzeitig, dass auch die harte unnachgiebige Baisse zunächst vorbei ist. Dennoch: Wenn wir uns in der Tat innerhalb einer Schaukelbörse befinden, und davon sind wir hier momentan überzeugt, dann können wir uns logischerweise nicht am Beginn bzw. in der Mitte einer dramatischen langfristigen Hausse befinden; also befinden wir uns nach über 60%! Indexplus gegenüber dem Tiefstand relativ sicher in der Nähe des nächsten Wendepunktes. Bezogen auf die gesehenen bzw. in naher Zukunft noch zu sehenden Hochpunkte erwarten wir ein Nachgeben der Märkte um mindestens 15-25%. Den Zeitraum für diese Zwischenbaisse würde ich mit ca. 6 Monaten angeben. Marktpsychologisch ist die augenblickliche Börsensituation ideal für einen Hochpunkt innerhalb einer Schaukelbörse geeignet. Nur sehr wenige können sich zu diesem Zeitpunkt mit der generellen Möglichkeit sinkender Notierungen anfreunden...und das nur unter großen Schmerzen! Streng nach dem Motto „Gehen wenn`s am schönsten ist“ würde gerade jetzt ein Drehen der Märkte die Anleger völlig überraschen, bzw. was noch brutaler wäre: Sie würden das Drehen gar nicht bemerken, da wahrscheinlich bis auf 3100 `runter jeder von einer notwendigen Korrektur spricht – kein Wunder, denn die Nachrichten werden/könnten parallel dazu immer besser (werden) (siehe oben).
      Ferner ist anzumerken, dass im Augenblick bei der Definierung von Kurszielen gerne die alten Höchststände herangezogen werden – m.M.n. eine Fehleinschätzung, da diese Werte durch eine hochkarätige Übertreibungsphase entstanden sind. Hier kommen wir zu dem nächsten Risiko: Die Beobachtungsgabe der Anleger! Die Anlegermehrheit hat in den letzten Jahren viel an Erfahrung gewonnen, d.h. jeder weiß: Bei einer neuerlichen Euphorie- bzw. Übertreibungsphase muss verkauft werden! Z.Zt. ist gängige Marktmeinung, dass dieser Zustand noch nicht erreicht ist; noch ist nicht jeder `drin! Richtig? Völlig richtig! Wer jetzt das soeben schmerzhaft Erlernte anwenden möchte – muss/sollte und wird wohl noch abwarten. Richtig? Völlig richtig! Aber: M.M.n. genügt es an der Börse nicht, erlernte Erfahrungen anzuwenden –das, worauf es m.M.n. ankommt, ist das Erlernte mit der Erwartung des zukünftig zu Erlernenden zu kombinieren! Oder anders: Wer erfolgreich an der Börse arbeiten möchte, der muss das potentielle Wissen, das die Anlegermehrheit in ca. 6 Monaten haben wird, schon heute erahnen bzw. erraten bzw. richtig vorhersagen (Hierher kommt die Börsenweisheit „An der Börse wird nicht geklingelt“;). Das Problem: Die richtige Antwort (...das Klingeln...) ist nirgendwo sicher zu erhalten (...bzw. zu hören...); Sie müssen sich die Antworten selbst ausdenken, indem Sie alle verfügbaren Informationen mit dem Realitätsraster vergleichen. Und dann müssen Sie eine Entscheidung treffen! Bezogen auf die fehlende Euphoriephase denke ich, dass wir bereits mitten `drin stecken – im Vergleich zu 2000 jedoch mit dem Unterschied, dass wir dieses nicht im gleichen Maße erleben, da sich evtl. die Zahlenverhältnisse verschoben haben. Will sagen: Waren Anfang 2000 ca. 90% der potentiellen Anleger Bullish, 5% Bearish und 5% neutral, so könnte es in der nächsten Übertreibungsphase z.B. nur noch 50% Bullen, 20% Bären und 30% Gleichgültige geben; letztlich bedingt durch den gleichen Lerneffekt. Und: Zusätzlich ist wahrscheinlich die Gesamtzahl der potentiellen Anleger gesunken, da sich viele Marktteilnehmer ganz von der Börse verabschiedet haben. Fazit: Die nächste Euphoriespitze könnte von uns allen nicht als solche wahrgenommen werden – hierbei schließe ich mich ein. Daher: Es könnte ratsam sein, sich jetzt vom Markt zu verabschieden – wie üblich unter Schmerzen, da es wie üblich noch keine „echten“ Gründe für den Trendwechsel gibt, und wie üblich das Risiko der Schieflage gegen den doch weiter laufenden Trend schwer im Magen liegt.
      Ein weiteres Marktrisiko sind die großen Aktienbestände der z.B. Versicherungsunternehmen. Alle sind an steigenden Kursen interessiert – aber was geschieht, wenn schon jetzt ein Unternehmen die Nerven verliert, Kasse macht und sich selbst somit relativ sicher ans rettende Ufer zieht?...Wer zuerst kommt mahlt zuerst!
      Generell ist zu bedenken, das die Gewinnsteigerungen der Unternehmen zuletzt fast sämtlich aufgrund von Kostensenkungen verzeichnet werden konnten – hier ist dringend echtes Umsatzwachstum erforderlich.
      Auch ist die drastische Zunahme der Insiderverkäufe zu beachten – die, die an den Hebeln sitzen, scheinen kein riesiges Vertrauen in eine neue Megahausse zu haben.

      Gesamtbeurteilung: Saldiert sehen wir mehr Risiken als Chancen – was nicht zwingend eine sofortige Trendumkehr erwarten lässt. Dennoch sind wir derzeit eher short als long aufgestellt – evtl. ist dies jedoch auch ein Timingfehler, da der Markt möglicherweise kurzfristig doch noch nach oben klettert. Von daher werden wir das short/long-Verhältnis zunächst nicht weiter ausbauen bzw. sogar die shorts wieder reduzieren, falls es doch noch einen Hype geben sollte –allein die Bewegung der letzten Tagen lässt den Märkten noch immer deutlichen Raum nach oben. Long bleiben wir wie üblich im Gold- und Rohstoffsektor, von dem wir in den nächsten Jahren noch immer drastische Kursverbesserungen erwarten. Unser Kursziel für den Goldpreis bleibt unverändert bei 400-450$ bis Jahresende...bei derzeit knapp 380 durchaus machbar...

      Heute gibt es relativ viel Text...evtl. auch beim nächsten Mal, vielleicht jedoch nicht...in jedem Fall denke ich darüber nach, die Zeitabstände von derzeit ca. 1 x pro Woche auf einen evtl. 2 wöchigen oder noch mehrwöchigeren Rhythmus zu strecken...von aktuellen Anlässen abgesehen...für 1 x die Woche bieten die Märkte derzeit kaum noch genügend Themen...ein Trend, der sich, sofern wir mit der Schaukelbörse recht behalten, in den nächsten Monaten/Jahren noch verstärken sollte.


      http://www.hpm-online.de/HPM/content_cam.php
      Avatar
      schrieb am 05.09.03 22:25:38
      Beitrag Nr. 17 ()
      Avatar
      schrieb am 06.09.03 13:08:00
      Beitrag Nr. 18 ()
      Hallo F 50,

      ich habe deinen Threadlink gerade von einem anderen User bekommen.

      Ich muß ehrlich gestehen, am Anfang meines w:o Daseins habe ich dich für einen Spinner gehalten, diesen Thread aus Sicht der Emotionen und Psyche finde ich aber Klasse u. zutreffend. :)

      Vieles deckt sich mit meinen Erfahrungen und werde ihn auf jedenfall weiterverfolgen.

      AL
      ( :) - kompliment )
      Avatar
      schrieb am 06.09.03 15:16:54
      Beitrag Nr. 19 ()
      ;)
      Avatar
      schrieb am 24.09.03 17:52:22
      Beitrag Nr. 20 ()
      Problem / Erfahrung beim Trading mit sog. Knockout-Zertifikaten (Ko-Zertifikaten):

      Du kannst trendmäßig richtig liegen, läufst aber ständig Gefahr ausgeknockt zu werden oder vom Emi abgefischt zu werden und man hat deswegen ständig eine flaues Gefühl in der Magengegend.

      Mit OS ist zwar die Vola nachteilig aber man kann wesentlicher ruhiger schlafen und auch mal nachladen wenn die Trendrichtung stimmt.

      Mein persönliches Fazit:

      KO-Zertifikate für Daytrading mit vernünftigem SL

      OS für Positions- bzw. Swingtrading

      Gruß F 50!
      Avatar
      schrieb am 18.10.03 04:03:27
      Beitrag Nr. 21 ()
      Hi @all

      Habe einen interessanten Beitrag zu Thema "Moneymanagement" unter folgendem Link gefunden:

      http://www.terminmarktwelt.de/cgi-bin/tmw-forum.pl?ST=4388&C…
      Avatar
      schrieb am 18.10.03 05:16:38
      Beitrag Nr. 22 ()
      Aus v. a. verlinkten Beitrag, möchte ich folgende Stelle einmal hervorheben:

      Von: metatrader Am: 11.12.2002 01:25:02

      "Hallo,

      das wichtigste wurde ja bereits gesagt, noch ein wenig (graphisches)Zahlenmaterial. Ich habe Dir unten einmal die Ranges des Euro Stoxx (Basis 1 Jahr) auf 60 Minuten Basis reingestellt, es handelt sich um simple Mittelwerte High to Low, Open und Close und die jeweils maximale Punktebewegung. Basis 60 Minuten.

      Du kannst sehr gut erkennen, das man mit einem 12 Punkte Stop sehr häufig aus dem Markt fliegen könnte und das Dich die maximal Bewegungen schon Kopf und Kragen kosten könnten (Internet steht, kleine Panikatacke, Rechnerabsturz, Broker nicht erreichbar,...)

      Wie Berliner schon sagte, aus dem Futures Handel verabschieden sich bereits im ersten Jahr 80-90% der Trader, es ist ein ultrahartes Geschäft, vor allen wenn im reellen Trading die psychische Belastung hinzukommt.

      Grundsätzlich ist es sehr schwierig eine technische Unterstützung auzumachen, wo man ein Risk:Reward Verhältnis von 2:1 oder besser hat, denn je besser ein Support oder je stärker ein Widerstand, desto fataler die Folgen, falls diese Marken dann nicht halten. Zudem liegt es in der Natur der Sache, das gerade diese Marken oft von den Marketmakern zum Abfischen von Stopkursen ausgenutzt werden.

      Ich habe die Erfahrung gemacht, das nahezu jede Kursbewegung bis zum 38.2% Retracement korrigiert wird (soviel könnte man also theoretisch immer abgeben), ob man dann verkauft oder nicht muss man dann (leider sehr oft) von dem Indikator "Intuition" abhängig machen. Wenn man im Plus ist, sollte man die Gewinne laufen lassen, solange es irgendwie vertretbar ist (im Sinne der eigenen Strategie), denn nichts ist schwerer als ein guter Einstieg.




      Anbei noch ein Link zum Thema: Dax Future Analysen

      http://www.terminmarktwelt.de/cgi-bin/tmw-forum.pl?ST=6233&C…
      Avatar
      schrieb am 18.10.03 07:17:34
      Beitrag Nr. 23 ()
      Know-how - Unterschätzte Psychologie

      Know-how Behavioral Finance, Elliott-Wellen- und Gann-Theorie
      --------------------------------------------------------------------------------

      Unterschätzte Psychologie
      15.07.2001, TI Redaktion



      Emotionen: Was Gewinner von Verlierern unterscheidet

      Heutzutage stehen den Anlegern alle Informationen beinahe zeitgleich zur Verfügung. Der frühere Vorsprung der Insider ist praktisch dahin. Ausgereifte Analysemethoden, der Zugang zu Computern und sekundenschneller Handel sind keine Privilegien der Profis mehr. Jedermann hat die gleichen Möglichkeiten, an der Börse erfolgreich zu sein. Dennoch gibt es weiterhin Gewinner und Verlierer. Wo liegt der Unterschied zwischen diesen beiden Spezies? Was ist das Erfolgsgeheimnis derjenigen, die langfristig Geld verdienen? Was sind die Fehler der anderen, die in der Regel nur einen Kurzauftritt haben und nach misslungener Premiere wieder von der Bühne des großen Geldes abtreten?

      » Wie ein Fliessbandarbeiter hinterfragte er nicht das System, er setzte strikt die Signale um «
      Vor 20 Jahren hatte der Trader Victor Sperandeo brillante Erfolge beim Daytrading von Aktien und insbesondere beim Handel von S&P-500- und NYSE-Futures. Er handelte nach dem Motto: "Making a lot of money when I was right and losing only a little when I was wrong." Sehr frei übersetzt etwa "Gewinne laufen lassen und Verluste begrenzen". Er dachte, wenn er in der Lage sei, solch ein System umzusetzen, könne er auch andere dahingehend trainieren. "I want to franchise my methods and had visions of becoming the McDonald’s of the financial markets." (Ich wollte meine Handelssysteme vermarkten und hatte die Vison, der McDonald’s der Finanzmärkte zu werden.) In seiner Vorstellung sollte eine Gruppe von Tradern seine Handelsmethoden anwenden und ihm einen Teil der Gewinne überlassen. Er trainierte 39 Trader, die alle exakt die gleichen Informationen wie er selbst hatten. Jeder einzelne wurde in Vic’s Methode ausgebildet. Das Überraschende war: von 39 Tradern gelang es nur fünf, erfolgreich zu handeln. Die meisten aber verloren über kurz oder lang ihr Geld.

      Sind dumme Menschen bessere Trader?
      Victor war verblüfft. Er wollte wissen, warum so viele der Trader versagt hatten. Einer derjenigen, die erfolgreich waren, war beinahe ein Analphabet. Viele der Verlierer dagegen hoch intelligent. Kann es sein, dass dumme Menschen bessere Trader sind? Sperandeo fragte nach: Der Analphabet hielt sich strikt an die Regeln. Er hielt die Verluste gering, er ließ die Gewinne laufen. Victor: "Seriously, he was about as literate as a fifth-grader, but he always closed a losing position and let profits run." (Er besaß das Wissen eines Grundschülers, aber schloss immer seine Verlustpositionen und ließ Gewinne laufen.) Er bemerkte, dass es augenscheinlich nicht genügt, Wissen zu haben, um in den Märkten Geld zu verdienen. (Zitate aus: Technical Analysis of Stocks & Commodities, 10/1991).

      Aus Victors Ausführungen wird schnell klar, dass es nicht ausreicht, ein System zu haben, mit dem ein anderer Geld verdient. Man selbst muss in der Lage sein, dieses System umzusetzen. Bemerkenswert ist, dass jemand, dessen Vorbildung praktisch bei null lag, derjenige war, der die größten Gewinne machte. Betrachten wir den Hintergrund: Der Analphabet hatte keinerlei Ahnung vom Trading. Er vertraute darauf, dass Sperandeos vorgegebene Regeln gut waren. Wie ein Fließbandarbeiter hinterfragte er nicht das System, er setzte strikt die Signale um. Hier lag das Geheimnis seines Erfolges. Er ging in den Markt, wenn es das System signalisierte, er stieg aus, wenn ein Stopp ausgelöst wurde. Er setzte nur soviel Kapital ein, wie es die Money-Management-Regeln vorgaben.

      Andererseits gab es diejenigen, die nach allgemein gültiger Meinung mit etwas mehr Verstand ausgerüstet waren. Sie hinterfragten das System. Sie verzögerten die Einstiege, weil sie der Ansicht waren, sie könnten günstiger zum Zuge kommen (1). Sie schlossen die Trades zu früh, weil sie Angst hatten, zu viel von dem Gewinn wieder abgeben zu müssen (2). Sie setzten mehr Kapital ein als angezeigt, weil sie überzeugt waren, der Trade werde gut (3). Die Gründe sind mannigfaltig, aber alles läuft darauf hinaus, dass sie scheiterten, weil sie sich nicht an das System hielten. Damit kommen wir zu einem der elementarsten Begriffe im Systemtrading: Disziplin. Ein System ist ein Satz von Regeln, in dem Lösungen für alle Unwägbarkeiten vorhanden sind. Das System gibt die Einstiegssignale, Stopps schließen die Positionenen, die ins Minus laufen, und das Money-Management gibt die Positionsgrößen vor. Wenn ein System also erst einmal entwickelt und für gut befunden wurde, muss man nichts weiter tun, als diszipliniert das umzusetzen, was das System vorgibt. Hinderlich ist nicht etwa zuviel Intelligenz, sondern Emotionen. Betrachten wir nochmals die aufgeführten Gründe, warum die Intelligenteren dem System nicht folgten:

      Hoffnung
      Angst
      Gier

      Lassen Sie uns von Emotionen sprechen. Sie hindern den einzelnen, die notwendige Disziplin an den Tag zu legen. Denken Sie nochmals daran: Ein System ist ein Satz von Regeln, der den Trader einerseits in die Lage versetzt, Gewinne zu machen, und andererseits dafür Sorge trägt, dass die Verluste nicht die Oberhand gewinnen. Bevor ein System eingesetzt wird, sollte es auf alle möglichen Marktsituationen hin getestet worden sein. In diesen Tests zeigt sich, ob ein System in der Lage ist, Gewinne laufen zu lassen und Verluste zu begrenzen. Aber: Es gehört viel mentale Kraft dazu, sich an die Vorgaben eines Systems zu halten. Vor allem dann, wenn das System anderer Meinung als man selbst ist.

      Stellen Sie sich Folgendes vor: Ihr System ist long, Sie haben den Trade eröffnet. Plötzlich geschieht etwas, das Sie zweifeln lässt, ob die Richtung weiter beibehalten wird. Das System bleibt long. Vorsichtshalber schließen Sie die Position (Verlust-angst). Der Markt geht nun weiter nach oben, entweder, weil Ihre Überlegungen schlichtweg falsch waren, oder weil die Märkte oftmals nicht rational reagieren. Das System hätte in diesem Fall die Gewinne laufen lassen, Sie aber haben sie nicht nach Hause gebracht. Der umgekehrte Fall tritt ein, wenn das System nicht Recht gehabt hätte. Dann ist das System durch die eingebauten Verlustbegrenzungsparameter schnell in der Lage, die Position zu schließen. Es reagiert ohne Emotionen. Dies ist wohl die grundlegendste Eigenschaft von Computern und mithin einer der Hauptgründe, warum sich das computerisierte Trading immer mehr duchsetzt.

      Der Mensch hingegen wird beim Handeln von Emotionen gesteuert. Denken Sie an das Beispiel. Ohne Emotionen wäre der Gewinn eingefahren worden. Stolz kann ein Grund sein, sich einen Fehler nicht eingestehen zu wollen, das Beharren auf der eigenen Meinung, die Irrationalität der Märkte oder einfach das Rechthabenwollen. Um an den Märkten erfolgreich bestehen zu können, braucht man die Rationalität eines Computers. Nur dann kann man die notwendige Disziplin erlangen, um ein System zu handeln. Ohne Disziplin nützt das beste Handelssystem nichts. Mehr im nächsten Heft.

      Quelle: Technical Investor Nr. 3, Okt. 2000, S. 38

      http://www.technical-investor.de/content.asp?p=wsn/artikel.a…
      Avatar
      schrieb am 25.10.03 07:18:56
      Beitrag Nr. 24 ()
      Lesenswert Thread: Mein Weg zur FU, falls dort #1 und ff. kein Fake sind, Hut ab!!!
      Avatar
      schrieb am 25.10.03 11:01:26
      Beitrag Nr. 25 ()
      "Casel" ist 100% Fake, soweit ich das mitbekommen habe.
      Avatar
      schrieb am 26.11.03 01:42:20
      Beitrag Nr. 26 ()
      Bei allem was EWA, Neely u. was es sonst noch an " fantastischen" Analysen und Theorien gibt, uns an Erkenntnissen (ob sie erfolgreich sind, steht auf einem anderen Blatt) bringen, möchte ich aus aktuellem Anlass auf eine klassische Betrachtung der chartechnischen Analyse hinweisen:

      Ich glaube fest daran, dass wer immer gegen den Trend spekuliert, zu viel Geld hat und Spekulationen mit dem Trend erfolgreicher sind.

      Letzter Teil des vorgenannten Satzes ist nicht Glaube, sondern erwiesene (ein Trend setzt sich eher fort, als das er bricht) Wahrheit.

      Wahrheit ist aber auch, dass die Mehrheit ständig auf einen Trendbruch spekuliert (Grund: tritt er ein, wäre es erfolgreich, mit anderen Worten: Gier) und falsch liegt.

      Beweis: Die Mehrheit der Day- u. Positionstrader (Spieler) haben keine mit dem Trend gehende strategische Position, die in dem aktuellen, seit Monaten laufendem Trend, sehr erfolgversprechend gewesen wäre.

      Vorgenannte Feststellungen sind mit Sicherheit nicht neu, werden jedoch von den meisten ständig ignoriert.

      Ich möchte diese Sichtweise hier zu Kenntnis geben, damit vielleicht wenigstens einige, vielleicht auch ich selbst, daraus für die Zukunft lernen. Hand aufs Herz, wer hat schon diese strategische Position, die man seit März 2003 aufgebaut haben könnte.

      Das einzig strategische ist vielleicht, das immer noch relativ am Boden liegende Aktiendepot, welches der eine o. andere noch hält.

      F 50
      Avatar
      schrieb am 06.01.04 22:27:09
      Beitrag Nr. 27 ()
      Bin gerade dabei, joe ross - aktiektrading band2 zu lesen!

      ich merke wirklich, dass der mann alles, was kostolany bereits geschrieben und soros erfolgreich praktiziert hat, auf den punkt bringt.

      es ist ein klasse gefühl, einerseits eigene fehler schonungslos zu erkennen, andererseits denkanstöße zu bekommen.
      für thesen, wie "der markt kann nicht immer systematisch erfasst/voraugesagt werden" braucht man keine beweise, aber man wird die schwierigkeit haben, (ich zumindest) ohne meinung in den markt zu gehen. es gestaltet sich auch technisch nicht leicht, wenn man turbozertis und keine futures handelt. (etwa schnelles umschichten nicht gegeben, verschiedene produkte für long/short positionen)

      auf jeden fall habe ich bereits aus den ersten 30 seiten wirklich viel gelernt. nicht durch den autor, sondern durch meine eigenen gedanken, die sich auf kenntnissen aus literatur, vorurteilen und erfahrung basieren.

      $$ es ist also für mich enorm wichtig, manchmal die eigene strategie, auch wenn sie noch funktioniert, zu überdenken und abzulehnen, um eine neue auszuprobieren. ich mache es echt! $$

      man lernt auch aus vielen sachen, die nicht unmittelbar das thema trading berühren, wie zB persönliche Beziehungen, Nachrichten (Politik, Katastrofen), George SOROS hat mir sehr geholfen, auch wenn er nie übers trading an sich spricht und seine strategien nicht analysieren lässt. dies ist sehr schwer zu erklären, aber man bekommt ganz plötzlich eine lavine an gedanken, während man zB sich unter guten Freunden bei banz banalen Sachen durchsetzen möchte.

      ich habe auch schon mal ganz plötzlich angefangen aufzuschreiben, was mir so durch den kopf ging und später zu hause nur einen winzigen teil aus den schriften zu vertiefen. es hat sich gelohnt.

      zu problemen:
      1.ich habe immer noch angst zu verlieren, weil ich relativ gesehen große beträge einsetze, um auch mit 3-5 punkten (nach kosten) im plus zu landen. das klappt sehr oft, aber ich verkaufe sehr früh, da ich mir nicht leisten kann, auch nur wenige punkte in die falsche richtung zu fahren oder nur aus angst vor ungewissheit..also ist das resultat, dass ich einen trend nicht voll ausspiele. oder kaufen und warten mehr gebracht hätte als 5-8 rounturns.
      weiß jemand eine lösung dafür?
      2.ich kann nicht sinnvoll moneymanagement betreiben, da das "große kapital" fehlt, will aber dennoch im spiel bleiben, da es gutes geld bringt.

      schöner thread, F 50, wünsche schöne trades allen!!!

      ER
      Avatar
      schrieb am 14.01.04 13:55:43
      Beitrag Nr. 28 ()
      Kapitalbedarf zum Einstieg in das (Futures) -Trading

      Die Frage nach dem notwendigen Kapital für den Futureshandel oder den Börsenhandel im Allgemeinen kann nicht pauschal beantwortet werden und ist von verschiedenen Faktoren, insbesondere auch der individuellen Lebenssituation, und Zielsetzung des Traders abhängig. Alter, familiäre Verpflichtungen und pers. Bedürfnisse des Akteurs spielen eine entscheidende Rolle.
      Will der Trader einfach etwas spielen, sucht er nur Zeitvertreib und regelmäßig einen kleinen Adrenalinkick oder hat er zum Ziel, seinen Lebensunterhalt mit Trading verdienen zu wollen?
      Jeder angehende Trader sollte allerdings vor dem Start seines Unternehmens Trading einige nüchterne und logische Überlegungen anstellen.

      Rahmenbedingungen die sich in Zahlen fassen lassen:

      Zu handelnder Markt


      Grundlage des Kapitalbedarfs ist zunächst einmal der zu handelnde Markt. Es ist ein Unterschied, ob ein Trader bspw. im FDAX (Dax Future) mit 25 ? je Punkt und hoher Volatilität, FESX (DJ Euro Stoxx 50 Future) mit 10 ? Punktwert , oder FGBL (Bund Future) mit einem Tickwert von 10 ? und zusätzlich geringer Volatilität agiert. Beginnen wir zunächst mit der erforderlichen Margin. Im FDAX sind das derzeit 9.000,--? (Original Margin) je gehandeltem Kontrakt
      (Die zu hinterlegende Margin ist kontraktabhängig und variiert so je nach gehandeltem Markt. Für unsere Gesamtkalkulation ist die genaue Margin Größe jedoch von untergeordneter Bedeutung) (siehe auch hier)
      Dese Mindestmargin muss auf dem Handelskonto verfügbar sein, um einen einzigen Kontrakt im FDAX zu handeln. Um zu vermeiden, daß der Broker schon nach dem ersten Fehltrade Nachschuss verlangt, zusätzlich ein Polster. (Manche Broker erlauben den Intraday Handel mit der Hälfte der geforderten Börsenmargin)

      Risiko

      Je höher die Tradingfrequenz, umso niedriger sollte das je Trade einzugehende Risiko (initial-risk) sein. Faustregel für Daytrader: Pro Trade sollte niemals mehr als 2% des Tradingkapitales riskiert werden. Das ist bereits hoch gegriffen, besser wären max. 1% Risiko. Der Zweck ist, Langfristziele im Trading zu erreichen, ohne während einer Draw Down Phase aus dem Markt geworfen zu werden. Arbeitet man im FDAX beispielsweise mit einer Stopp-Größe zur Verlustbegrenzung von 25 Punkten (initial risk), ergibt sich folgende Gleichung:

      Kapitalbedarf
      25,-- ? (Punktwert) * 25 Punkte (initial risk Stop) * 50 = 31.250 ?

      Wohlgemerkt ist diese Summe erforderlich beim Handel mit einem einzigen Kontrakt, willl man die zuvor festgelegten Risikoparameter nicht überschreiten. Ausgefeilte Money,- Risk, - u. Trademanagement Strategien sind allerdings erst beim Handel mit größerer lot-size, also einer Multikontrakt Strategie. Beschränken wir uns jedoch in unserem Beispiel für den Einstieg zunächst auf eine einfache Strategie mit nur einem einzigen Kontrakt.

      Geschäfts - / Fixkosten

      Dazu gehören realtime Datenfeed, Chartanalysesoftware, also Handelsinfrastruktur, ca. 250 ? im Monat (niedrig angesetzt), macht p.a. 3.000,-- ?, die regelmäßig verdient werden müssen, bevor an Gewinne zu denken ist. Nicht gerechnet dabei sind Kosten für Anschaffung der erforderlichen Hardware, ggf. Büromiete mit entsprechenden Unterhalts u. Betriebskosten, die natürlich einen deutlichen Anteil der Kostenstruktur ausmachen. In der Regel beginnt man vom privaten Wohnzimmer aus mit vorhandenem Computer, lassen wir diese Kosten also einmal außer Acht.

      Lebenshaltungskosten

      Setzen wir voraus, dass jeder Tradingeinsteiger eine zumindest auf dem Papier erfolgreiche oder ggf. per Computer backgetestete Handelsstrategie mit positivem Erwartungswert besitzt, also die Grundvoraussetzung um überhaupt sein Unternehmen Trading zu starten. Trotzdem ist nicht davon auszugehen, dass von Anfang an kontinuierlich Gewinne produziert werden, denn zwischen Papertrading oder Backtests und dem praktischen Handel besteht in 99% aller Fälle ein eklatanter Unterschied. Das Kapital zur Deckung der persönlichen Lebenshaltungskosten für mindestens 1 Jahr muss also unbedingt neben dem Handelskapital vorhanden sein.
      Den Zeitraum von 1 Jahr setze ich deshalb an, da einerseits eine Lehrzeit eforderlich ist, um seinen neuen Job zu erlernen, andererseits auch erst nach einer längeren Probezeit eine Entscheidung darüber fallen kann, ob man sich denn zum Trader eignet bzw. diesen "Beruf" generell noch als so erstrebenswert ansieht und natürlich als Langfristtest der eigenen Handelsstrategie.
      Gehen wir von einem noch jungen Trader ohne außergewöhnliche Verpflichtungen und genügsamen Lebenswandel aus und setzen den Betrag von 20.000,-- ? als ausreichend für lebenshaltungskosten an. Sicher ist ein nebenberuflich Start möglich was nichts anderes bedeutet, als daß kalkulatorisch der veranschlagte Betrag zur Deckung der Lebenshaltungskosten entsprechend dem Kapitalanteil der regelmäßig durch einen bürgerlichen Job verdient wird zu reduzieren ist. Letztlich spielt das in unserer Kalkulation keine wesentliche Rolle.
      (Wir werden später darauf eingehen, welche Probleme bei nebenberuflichem Start zusätzlich insbesondere auch psychischer Art auftreten und zu beseitigen sind.)

      Fangen wir an zu Rechnen:
      Lebenshaltungskosten:
      20.000,-?
      Trading-Fixkosten:
      3.000,-?
      Handelskapital:
      31.250,-?
      erforderliches Gesamtkapital:
      54.250,-?


      Dazu ist die Möglichkeit einzukalkulieren, nach einem Jahr oder früher das Tradingkapital halbiert, gedrittelt oder vernichtet zu haben. Diese Verluste dürfen einen Trader niemals in wirtschaftliche Schwierigkeiten bringen. Folglich muss es sich beim Tradingkapital um unbelastetes Kapital, sozusagen "Spielgeld" handeln, das anderweitig nicht benötigt wird.

      Man stelle sich vor, die Lebensversicherung - eigentlich gedacht für die spätere Rente - wird beim Traden verzockt, das mühsam ersparte Geld, mit dem das Grundstück fürs neue Eigenheim gekauft werden sollte oder es werden einfach Rücklagen vernichtet, die eigentlich für "schlechtere Zeiten" Sicherheit geben sollten. In solchen Fällen bringt ein angehender Trader nicht nur sich selbst sondern u.Ust. seine ganze Familie in wirtschaftliche Nöte.

      Natürlich stellt unsere Berechnung nur eine Art Richtschnur dar und soll einem Neuling klar machen, dass es schlichtweg nicht möglich ist, mit oft genannten Beträgen von wenigen tausend Euro erfolgversprechend, mit dem Ziel seinen Lebensunterhalt mit Trading verdienen zu wollen, in den Handel zu starten. Betrachtet wurde zunächst auch nur der Handelseinstieg.

      Nun aber zum "Knackpunkt" - Erinnern wir uns:

      Erinnern wir uns: Unser Traderneuling im Beispiel benötigt 20.000 Euro für Lebensunterhalt und 3.000 Euro zur Deckung seiner Fixkosten. Er muss nun bereits im 2. Jahr und in allen Folgejahren seines realen Handels mindestens die Summe von 23.000,00 ? netto nach Abzug von Steuern. verdienen, was je nach pers. Steuersatz einem erforderlichen Rohgewinn von ca. 33.000,-- ? entspricht, vorausgesetzt die pers. Ansprüche steigen nicht. Notwenig ist also eine kontinuierliche jährliche Performance von 105% auf sein Handelskapital.
      Noch nicht berücksichtigt sind dabei pers. Rücklagen, und Versicherungen etc.

      Mit einem Ergebnis von 105 % kontinuierlich Jahr für Jahr können selbst die ganz Großen in der Branche nicht aufwarten. Schafft es tatsächlich der Traderneuling in unserem Beispiel? Selbst mit einer solchen herausragenden performance steht unser Trader zu Beginn des nächsten Jahres noch immer mit dem gleichen Handelskapital am Start. Was passiert, wenn er jetzt nur 50% anstatt 105% auf sein Handelkapital im Folgejahr erwirtschaftet, von einer Null Runde oder einem Verlustjahr erst mal gar nicht zu reden?

      Kommen wir zu dem Ergebnis, dass ein regelmäßiges Jahresergebnis von 105% eher unwahrscheinlich ist wird klar, dass wir bei einer realistischen Gewinnerwartung von einem höheren Tradingkapital ausgehen müssen. Mit 40% p.a. bei einem angestrebten Gewinn der oben angenommenen 33.000,-- ? wird so ein Handelskapital von 82.500,-- ?. benötigt.

      Noch nicht berücksichtigt wurden jetzt die höchstwahrscheinlich am Anfang auftretenden Verluste, nach denen ein prozentual ggf. wesentlich besseres Ergebnis erzielt werden muss, um von dem Gewinn aus dem reduzierten Handelskapital noch immer die Lebenshaltungskosten decken zu können.

      Eine wichtige Größe ist in jedem Handelsplan der mögliche Drawdown, den jegliche Handelsstrategie und jedes Handelssystem zwangsläufig irgendwann produziert. Von essentieller Bedeutung ist es deshalb, auch in solchen Phasen durchhalten zu können, keine Abstriche in seinem individuellen Lebensstil machen zu müssen und im Markt bleiben zu können. Da der Drawdown natürlich auch gleich zu Beginn des Handels auftreten kann, bedarf es eines Polsters, das in der bisherigen Kalkulation keine Berücksichtigung fand. Folglich ist unsere Berechnung was die Höhe des Kapitalbedarfs betrifft offensichtlich noch konservativ angesetzt.

      Unser Artikel soll keinesfalls entmutigen, allerdings ein paar Illusionen nehmen und zum Nachdenken anregen. Er soll dabei helfen, Trading realistisch und ohne rosarote Brille zu sehen. Trading kann eine interessante, lukrative Beschäftigung sein, die uns die Freiheit ermöglicht, nach der viele Menschen streben. Erfolgversprechend ist Trading aber nur mit der richtigen nüchternen Einstellung und ohne die Vorstellung oder gar das überhebliche Verlangen, in kürzester Zeit reich werden zu wollen.


      Allen viel Erfolg!

      http://www.termintrader.com/Site/Education/TTArtikel/Kapital…
      Avatar
      schrieb am 09.07.04 13:34:32
      Beitrag Nr. 29 ()
      up
      Avatar
      schrieb am 09.07.04 18:10:02
      Beitrag Nr. 30 ()
      Bin gerade auf diesen Thread gestoßen und habe gerne ein wenig drin geschmöckert.

      Die Idee gefällt mir sehr gut.

      Empfehle sehr interessante Internetseite:
      http://boerse.ard.de/idx_analyse.jsp?go=analyse&p=140

      Top11
      Avatar
      schrieb am 10.07.04 19:51:21
      Beitrag Nr. 31 ()
      Der User casel polarisiert ja doch sehr. Viele, auch aus den Reihen der sog. Fünfziger "glauben" seine Story, etliche halten ihn für einen Langzeit-fake, ein Hobby bzw. einenHobby-troll. Wie sind die Meinungen hier, vorallem der langfristig erfolgreichen Händler? Bye, H. aus H.
      Avatar
      schrieb am 16.08.04 12:57:53
      Beitrag Nr. 32 ()
      16.08. 11:45

      Larry Williams ? Die Legende lebt!

      (©GodmodeTrader - http://www.godmode-trader.de/)


      Seit fast 40 Jahren handelt Larry Williams erfolgreich. Er hat Wettbewerbe gewonnen, einen eigenen Hedgefond gegründet, ist um die Welt gereist, um Seminare zu geben und er hat seiner Tochter das Handeln beigebracht. Kaum ein anderer Händler ist so lange und vor allem so kontinuierlich erfolgreich im Geschäft. Mittlerweile geht Larry Williams die Dinge etwas ruhiger an. Dabei verschwendet der über 60-jährige aber keinen Gedanken daran, sich zur Ruhe zu setzen. Handeln macht ihn glücklich. Genauso viel Spaß bereitet es ihm, sein Wissen an andere zu vermitteln. Und seine Seminare sind berühmt: Larry Williams bringt seinen Schülern nicht nur Theorie bei. Er handelt live mit $1.000.000. 20 Prozent der Gewinne werden dann an die Seminarteilnehmer verteilt. Dabei können in zwei Tagen schon mal $40.000 rausspringen.
      Auch sein Handelsansatz unterscheidet sich von dem vieler anderer Marktteilnehmer. Larry Williams verbindet auf eine einzigartige Weise die Technische Analyse mit der Fundamentalanalyse. Dabei geht er vollkommen systematisch vor. Fundamentale Faktoren, so Larry Williams, sind die einzigen kursbestimmenden Kräfte. Charts dagegen zeigen nur die Vergangenheit. Deshalb müssen alle seine Aktien zuerst bestimmte fundamentale Bedingungen erfüllen. Über die Technische Analyse findet er dann die richtigen Ein- und Ausstiegspunkte.
      Jeder kann handeln ? so könnte das Credo von Larry Williams lauten. Von psychologischen Faktoren hält er nicht viel. Wer die Regeln kennt und weiß, wie das Spiel funktioniert, kann auch Geld verdienen. Wer kein Geld verdient, macht eben etwas falsch. So einfach ist das...
      Immerhin gibt es einige lebende Beweise, die diese trockene These stützen. Da ist zum einen Larry Williams? Tochter, die nach einem intensiven Einzeltraining von ihrem Vater ihr Anfangskapital von $10.000 in einem Tradingwettbewerb verzehnfachte. Und da sind seine unzähligen Schüler, von denen viele ebenfalls erfolgreiche Händler geworden sind.


      FRAGE: Wie kamen Sie zum Trading?
      WILLIAMS: 1962 fing ich an die Märkte zu beobachten und vier Jahre später, 1966, begann ich aktiv zu handeln. Ich dachte mir, es wäre leicht verdientes Geld. Das ist es auch... solange man gewinnt. Wenn man verliert ist es ganz und gar nicht einfach. Ich ging damals noch aufs College und strebte einen Abschluss in Journalismus an. Als mich die Märkte mitrissen, studierte ich aber gerade Kunst. Dieses Studium hat mir sehr geholfen. Ich war damals noch sehr jung und ich lernte, wie man Dinge betrachtet: zum Beispiel die Beschaffenheit, Farbe und Nuancen von Gras. Dieses Wissen konnte ich auch auf Charts anwenden.

      FRAGE: Welche Handelsansätze waren zu dieser Zeit beliebt? Welche Bücher gab es?
      WILLIAMS: Es ging hauptsächlich um Gleitende Durchschnitte und Trendlinien. Wichtig waren die Arbeiten von Dick Donchian und von Dunn und Hargit. Es wurde viel über Zyklen und bestimmte Chart-Formationen nach der William Dunnigans Thrust Methode gesprochen. Joe Granville verfasste das umfassendste Buch in dieser Zeit. Niemand aber beschäftigte sich ernsthaft mit Backtesting, so wie wir es heute tun. Alles basierte auf allgemeinen Beobachtungen und auf einem guten Gedächtnis.

      FRAGE: Waren Sie von Anfang an erfolgreich?
      WILLIAMS: Nein, natürlich nicht. Zuerst verlor ich rund die Hälfte meine Kapitals. Das machte mir richtig Angst und ich hörte auf, Bücher zu lesen. Ich begann, meine eigenen Studien zu betreiben und versuchte so viel wie möglich zu lernen. Das tue ich heute noch. Alles begann dann mit einem Buch, das ich mir kaufte. Darin wurde mir versichert, dass wenn ich diesem Programm folgen würde, ich definitiv Geld verdienen werde. Ich glaube, dass die Märkte dieses Buch nicht gelesen haben, denn es funktionierte nicht. Das war gut und schlecht zugleich. Schlecht, weil ich wieder mal Geld verloren hatte und gut, weil ich nun richtig motiviert war, herauszufinden, wie die Märkte ticken und mir mein Geld und noch mehr zurückzuholen.

      FRAGE: Wie lange dauerte es, bis Sie Ihr Geld zurück hatten, nachdem Sie Ihre Methode geändert hatten? Seit wann sind Sie konsistent profitabel?
      WILLIAMS: Ich brauchte drei Jahre, um ein guter Händler zu werden und noch viel mehr Jahre, um richtig gut zu werden. Es gab immer neue Dinge zu lernen: Money Management, Positionsgrößen, neue und verbesserte Einstiegstechniken. Millionen machte ich erst, nachdem ich diese Aspekte verstanden hatte.

      FRAGE: Welche Erfahrung hat Sie am meisten beeinflusst?
      WILLIAMS: Es waren so viele, dass es mir schwerfällt mich auf eine zu beschränken. Ich schätze, der Gewinn des Robbins World Cup Championship (Anm. der. Red.: Bei diesem Wettbewerb handelt es sich wohl um den bekanntesten Trading Wettbewerb überhaupt, der mit echtem Geld durchgeführt wird) hat mich schwer beeindruckt und meinen weiteren Weg stark beeinflusst. Damals machte ich aus $10.000 in realtime $1.000.000.
      Nie werde ich vergessen, wie mich Hans Nieß (Anm. der Red.: Hans Nieß hatte sich damals selbst zum Weltmeister der Spekulation erklärt) damals herausgefordert hat. Ich gewann unerwartet. Er beanspruchte allerdings den Titel für sich. Also hielt ich mit Norbert Fischer (Anm. der Red.: Norbert Fischer vom Brokerhaus Hornblower Fischer) in Frankfurt eine Pressekonferenz, um dieses Thema zu klären. Hans gab seine Ansprüche auf. Schade eigentlich ? für mich wäre es eine große Chance gewesen, meine Fähigkeiten unter Beweis zu stellen und sein so genanntes Handelssystem zu entlarven.
      Aber alles in allem hat es mich am meisten beeindruckt, Leute zu sehen, die ihre alten Jobs kündigen und eine Trading-Karriere begannen. Leuten dabei zu helfen unabhängig und wohlhabend zu werden ? das ist eigentlich das Schönste an meiner Arbeit.

      FRAGE: Was ist das Wichtigste, das Sie über die Börse gelernt haben?
      WILLIAMS: Ganz einfach: Begrenze Verluste! Gewinne tun niemand weh. Verluste aber sind kritisch und man muss lernen, sie zu kontrollieren. Dies ist ein Geschäft, bei dem es um Schadensbegrenzung geht. Wenn man das nicht versteht, hat man verloren.

      FRAGE: Sind Sie der Meinung, dass jeder die Fähigkeit besitzt, sich seinen Lebensunterhalt mit Trading zu verdienen? Denken Sie, dass jeder Mensch auf den Märkten genau so viel Geld, wie einem anderen Beruf verdienen kann?
      WILLIAMS: Ich kann es jedem beibringen... aber nicht jeder kann es. Ein Spitzenkoch kann jedem zeigen, wie man ein Soufflé macht, aber nicht jeder Koch kann eines. Manche Menschen sind zu emotional, andere können sich nicht konzentrieren und manche sind einfach dumm, zumindest was die Märkte betrifft. So etwas kann niemand und ich auch nicht ändern.

      FRAGE: Berühmt sind Sie in den all den Jahren vor allem für den Handel mit Futures, sowohl Aktien- als auch Waren und Zinsfutures, geworden. Letztes Jahr nun haben Sie ein Buch über Aktien veröffentlicht. Sehen Sie den Aktienhandel als eine Art Beschäftigung für den Ruhestand oder weshalb haben Sie dieses Buch geschrieben?
      WILLIAMS: Ich handle Aktien schon seit vielen Jahren. 1996 aber gelang es mir ein System dafür zu entwickeln, das ziemlich gut funktioniert. Ich wollte dieses Wissen einfach teilen, die Ergebnisse meiner Forschungen veröffentlichen und beweisen, dass es möglich ist, ein System zu entwickeln, das auf fundamentalen Faktoren beruht und mit dem auch Otto Normalbürger erfolgreich handeln kann. Zudem funktioniert es besser als die meisten Investmentfonds.

      FRAGE: Die weitläufige Meinung ist, dass Handelssysteme und Fundamentaldaten nicht zusammenpassen. Wie verwenden Sie Fundamentaldaten systematisch?
      WILLIAMS: Sobald die richtige Konstellation von Fundamentaldaten vorhanden ist, wende ich mich technischen Dingen wie Formationen und Trends zu und suche nach dem richtigen Einstiegspunkt. Messbare Bedingungen müssen erfüllt sein, bevor ich mit dem Trading beginne. Märkte werden von fundamentalen Faktoren bewegt. Charts und die ganze Technik zeigt diese Bewegung dann graphisch.

      FRAGE: Können Sie uns dafür ein Beispiel geben?
      WILLIAMS: Angenommen, ich sehe, dass der Gleitende Durchschnitt der letzten 18 Tage von Bonds höher ist als vor zwei Tagen. Das sagt mir, dass der Zinssatz niedriger ist. Ich kaufe dann zum Beispiel ein Gap Down im Dax oder S&P.

      FRAGE: Was sind für Sie das wichtigste Buch zum Thema Trading?
      WILLIAMS: Mein persönlicher Favorit ist Zurich Axioms von Max Gunther. Ich habe so ziemlich alle Bücher gelesen, die je über die Börse geschrieben worden sind. Dieses Buch aber bringt am besten zum Ausdruck, was es bedeutet ein Spekulant zu sein. Jede einzelne Seite ist voll von Wissen und dazu sehr schön geschrieben. Man erfährt weniger etwas darüber, wie man Geld verdient, sondern vielmehr über die Kunst des Geldverdienens. Mir gefällt das Buch so gut, dass ich versuche die Rechte daran zu kaufen.

      FRAGE: Wie würden Sie Ihren Handelsansatz beschreiben?
      WILLIAMS: Ich bezeichne mich als ?Conditional Trader?. Das heißt, ich achte auf bestimmte Bedingungen, die erfüllt sein müssen und die den Markt bewegen. Ich schaue, was die Großen machen, wie hoch die Zinsen sind, usw. Dann erst benutze ich die Technische Analyse. Zuerst aber müssen bestimmte Bedingungen erfüllt sein. Ich bin kein fanatischer Anhänger der Charttechnik. Das meiste davon ist Schwindel, wie zum Beispiel Elliott oder Gann. Außerdem sind viele Dinge zu kurzlebig, um sie tatsächlich anzuwenden.

      FRAGE: Können Sie uns etwas über die ?Darlings of the Dow? erzählen? Wie kam es zu dieser Idee?
      WILLIAMS: Darlings of the Dow, das sind die fünf billigsten Aktien im Dow Jones 30, die aber die besten Fundamentaldaten aufweisen. Sobald ich diese gefunden habe, geht es nur noch darum, den richtigen Zeitpunkt für den Einstieg zu finden. Die Idee bekam ich von den Dogs of the Dow (siehe Kasten). Das war ein guter Ansatz. Aber ich hatte ein schlechtes Timing und benutzte eine schlechtere Auswahlmethode (nur den Gewinn). Es gibt aussagekräftigere Messwerte.

      FRAGE: Wie finden Sie die fünf billigsten Aktien des Dow mit den besten Fundamentaldaten?
      WILLIAMS: Ich beobachte verschiedene Kennzahlen, die ich in meinem Buch erklärt habe. Dazu gehören die Kapitalrendite, das KGV, Löhne, Lagerbestände und so weiter.

      FRAGE: Wenn ich Sie richtig verstanden habe, dann benutzen Sie die Fundamentalanalyse, um zu bestimmten, was sie handeln und die Technische Analyse gibt Ihnen das Signal für den richtigen Einstieg. Wenn Sie eine Position eröffnet haben, zählen die Fundamentaldaten dann immer noch oder ist das Ganze dann nur noch eine rein technische Angelegenheit?
      WILLIAMS: Das ist eine gute Frage. Ja, alles zählt. Wenn sich die Rahmenbedingungen ändern, muss ich es auch tun. Ein Spekulant, der in der Vergangenheit lebt, hat keine Zukunft.

      FRAGE: Welche Konzepte oder Ideen finden bei Ihnen sonst noch Anwendung?
      WILLIAMS: Ich folge den Commercials, das sind die Supermächte des Markts, die Rohstoffe produzieren oder verbrauchen. Wenn sie kaufen, kaufe ich auch. Diese Leute haben das Geld und die Insider-Informationen. Deswegen achte ich genau darauf, was sie tun.
      Ich möchte außerdem immer wissen, ob ein Markt über- oder unterbewertet ist. Ich habe eine Formel, die mir sagt, ob Währungen, Mais, Kakao, Kupfer oder Gold unter oder über ihrem fairen Wert (nicht den Produktionskosten) liegen. Das ist sehr hilfreich, wenn man Märkte finden will, die kurz vor einer größeren Auf- oder Abwärtsbewegung stehen. Außerdem achte ich auf bestimmte Kursmuster und Trendwechsel-Indikatoren, um den richtigen Einstieg zu finden.

      FRAGE: Ich gehe davon aus, dass Sie diese Formel und Kursmuster unseren Lesern nicht mitteilen möchten.
      WILLIAMS: Haben Sie vier Stunden Zeit, um das zu lernen? Es geht nicht einfach um eine Formel. Das ist wie ein Hammer. Bloß weil man einen Hammer hat, heißt das noch lange nicht, dass man ein Haus bauen kann. Sagen wir es einfach so: Ich suche mir eine Commercial-Position aus und sehe, in welchem prozentualen Verhältnis die Verkäufe und Käufe dieser Woche zu denen der letzten x Jahre stehen. Kurz gesagt kann man auch sagen, dass ich praktisch den von mir entwickelten %R Indikator auf diese Daten anwende.

      FRAGE: Sind Sie ein systematischer Händler?
      WILLIAMS: Ja. Ich handle zu hundert Prozent mechanisch und das lehre ich auch.

      FRAGE: Sie beschreiben sich selbst als Conditional Trader und als systematischer Händler ? das heißt, Sie versuchen fundamentale Faktoren mit technischen Aspekten zu verbinden?
      WILLIAMS: Auf jeden Fall. Auch als kurzfristig orientierter Händler versuche ich, Fundamentaldaten in mein System zu integrieren.

      FRAGE: Wo kommen subjektive Elemente ins Spiel?
      WILLIAMS: Überhaupt nicht.

      FRAGE: Sie sagten einmal, dass Charts die Vergangenheit zeigen. Wie können Sie in die Zukunft blicken?
      WILLIAMS: Sagte ich das? Da muss ich sehr jung gewesen sein. Wir können nicht wirklich in die Zukunft sehen. Wir können bestimmte Annahmen treffen, die aber basieren auf den Rahmenbedingungen, den Fundamentaldaten. Charts zeigen, woher der Markt kommt. Ich aber will wissen, wohin er geht. Fundamentale Faktoren bewegen die Märkte, nicht Charts. Ich benutze Charts, aber nicht wie die meisten anderen. Charts schaue ich mir zuletzt an, niemals zuerst.

      FRAGE: Auf welche Rahmenbedingungen achten Sie dann bevorzugt?
      WILLIAMS: Insbesondere beobachte ich Gold, den Zinssatz und die Commercials. Das sind die drei bewegenden Faktoren.

      FRAGE: Wie handhaben Sie Ihr Risiko?
      WILLIAMS: Das beginnt mit dem Stopp-Loss, also dem Prozentsatz meines Kapitals, den ich bereit bin zu riskieren. Wie ich bereits sagte, es geht um Schadensbegrenzung. Aber es gibt noch mehr. Ich jage niemals einer verlorenen Position hinterher. Ich gehe sofort zum nächsten Trade. Meine Positionen im Markt basieren auf einer Formel aus gleichen Risiko-Einheiten.

      FRAGE: Wann wissen Sie, dass Sie falsch liegen?
      WILLIAMS: Das ist leicht. Der Markt sagt mir sehr deutlich, wann ich falsch liege, nämlich dann, wenn der Markt um einen vorher festgesetzten Betrag gegen mich läuft. Da es mein vorrangiges Ziel ist, mein Kapital zu schützen, benutze ich das als Angelpunkt für den Betrag, den ich riskiere.

      FRAGE: Orientieren Sie Ihre Stopps auch an einem zeitlichen Element oder zählt nur der Kurs allein?
      WILLIAMS: Meine Stopps orientiere ich an Dollars. Schließlich geht es mir um mein Kapital.

      FRAGE: Wie lange dauern Ihre Trades im Schnitt?
      WILLIAMS: Ich bin ein kurzfristiger Händler. Der Durchschnitt liegt zwischen zwei und drei Tagen. Manchmal aber halte ich Positionen aber auch für 60 Tage. Diesen Zeithorizont sollten im Übrigen auch Leute anpeilen, die einer geregelten Arbeit nachgehen und nicht jeder Bewegung des Marktes folgen können.

      FRAGE: Das hört sich an, als seien Sie ein Swingtrader, der ab und an zu einem Trendfolger wird.
      WILLIAMS: Mein persönlicher Durchschnitt liegt zwischen zwei und drei Tagen. Aber Leute, die längere Trades bevorzugen, bringe ich bei, wie sie größere Bewegungen erwischen. Das ist alles mechanisch.

      FRAGE: Benutzen Sie Trailing Stopps und Gewinnziele?
      WILLIAMS: Ja beides. Nicht immer wird das Kursziel auch erreicht. Insofern sind Trailing Stopps entscheidend. Genauso wichtig ist die Frage, wann man einen Trailing Stopp einsetzt. Benutzt man ihn zu früh, wird man ausgestoppt. Das sollte nicht passieren.

      FRAGE: Und was kann man tun, damit dies nicht passiert?
      WILLIAMS: Der Markt sagt uns genau, wann man die Stopps anziehen muss. Das geschieht, wenn der Kurs ausbricht und der Trade profitabel wird. Dann sollte man den Stopp anziehen.

      FRAGE: Wie viel Prozent Ihres Kapitals riskieren Sie pro Trade?
      WILLIAMS: Mein Risikofaktor liegt bei etwa fünf Prozent. Als ich jünger war, lag dieser viel höher. Mit dem Alter kommt aber die Weisheit. Dieser Faktor ist immer noch sehr hoch. Aber ich habe alles bis zur 30 Prozent ausprobiert. Das waren natürlich dementsprechende wilde Zeiten.

      FRAGE: Wie testen Sie Ideen?
      WILLIAMS: Ich benutze eine Software von Genesis. Damit entwickle und teste ich meine Ideen. Die Software ist ausgezeichnet. Ich verfüge über keinerlei Programmierkenntnisse, aber ich kann herausfinden, was der DAX vor und nach Feiertagen macht und ich weiß, wie er sich verhält, wenn die Zinsen nach oben gehen. Ich kann meinen Computer so ziemlich alles fragen. Zuerst kommt die Idee. Die entsteht vielleicht durch ein Gespräch oder durch ein Buch. Meistens aber fällt mir etwas bei der Beobachtung der Märkte ein. Und das mache ich oft. Es ist eine tolle Samstagabend-Beschäftigung.
      FRAGE: Wie wichtig ist das psychologische Element?
      WILLIAMS: Hier unterscheidet sich meine Meinung von der der meisten anderen. Ich glaube nicht, dass die Psychologie irgendeine Rolle spielt. Wenn man ein gutes System hat, passt auch die mentale Einstellung. Man darf bloß nicht zu viel riskieren, denn das schlägt sich wiederum auf die Psyche nieder.
      Als mechanischer Händler geht es nur darum, wo man seine Order platziert. Wer psychologische Probleme beim Handeln hat, dem fehlt ein gutes System oder Technik. Die Psyche ist nicht das Problem.

      FRAGE: Das ist interessant. 90 Prozent aller Händler stufen die psychologische Verfassung als extrem wichtig für den Erfolg ein. Liegen diese Leute alle falsch?
      WILLIAMS: Ich sehe das anders. Diese ganze Psycho-Geschichte kommt von Leuten, die keine Ahnung davon haben, was sie tun und der Markt macht sie konfus. Wenn man die Regeln kennt und weiß, wie das Spiel funktioniert, wo ist das Problem?
      Niemand verliert Geld, weil er als Kind von seiner Mutter geschlagen wurde. Man verliert Geld, weil man das Falsche tut. Das ist die Wahrheit.

      FRAGE: Wie sieht Ihr Tagesablauf aus?
      WILLIAMS: Ich stehe normalerweise um fünf Uhr morgens auf, gehe schwimmen oder joggen. Dann schaue ich, was der Markt macht und gebe meine Orders an meinen Broker. Dann schaue ich mir die Eröffnung an und schreibe E-Mails, mache mein Research und so weiter. Ein- oder zweimal am Tag schaue ich mir dann nochmals die Kurse an. Normalerweise aber läuft mein Trade und Ausstieg und Stopp-Loss sind eingegeben. An diesem Punkt gibt es für mich nicht mehr viel zu tun. Die Kurse beobachten bringt nicht viel. Tatsächlich lenkt mich das nur von meiner richtigen Arbeit ab.

      FRAGE: Ihre Seminare sind legendär ? was ist daran so besonders?
      WILLIAMS: Das liegt wahrscheinlich daran, dass ich der einzige Mensch auf diesem Planeten bin, der mit $1.000.000 in realtime handelt und 20 Prozent der Gewinne wieder an die Teilnehmer zurück gibt.
      Ich habe gerade wieder ein Seminar in Australien gegeben und in zwei Tagen knapp $40.000 gemacht. Die Teilnehmer waren begeistert und haben sich darüber gefreut, in einem Seminar Geld zu verdienen. Seitdem ich das praktiziere, habe ich in ungefähr 20 Seminaren knapp $950.000 verdient und davon $200.000 an die Teilnehmer zurückgegeben. Die Leute wissen, dass ich nicht bloß irgend etwas erzähle.
      Außerdem lernen die Leute bei mir sehr viel. Ich zeige Ihnen, wie die Märkte funktionieren und erkläre Ihnen mein Handelssystem. Es macht Spaß, Menschen so etwas beizubringen und zu sehen, wie ihnen ein Licht über die Logik des Markts aufgeht. Viele von meinen Schülern gewannen Wettbewerbe, verdienten Millionen von Dollars oder leiten Fonds. Der Erfolg meiner Schüler freut mich.

      FRAGE: Wer war Ihr schlechtester Schüler und warum (keine Namen natürlich)?
      WILLIAMS: Wenn es einen schlechten Schüler gibt, so liegt das meistens am Lehrer. Trotzdem ist die Nummer 1 auf jeden Fall der Typ, der mir allein dieses Jahr über 300 Emails geschickt hat. Eine seine Fragen war, wie viele Tage ein 10-Tage Gleitender Durchschnitt berücksichtigt. Dieser Kerl mag in Ordnung sein, aber irgendwie versteht er die Märkte gar nicht.

      FRAGE: Stimmt es, dass Ihre Tochter ebenfalls erfolgreich handelt?
      WILLIAMS: Das ist richtig. Ich habe ihr es beigebracht, als sie ihre Schauspielerkarriere begann. Vielleicht haben Sie sie sogar im Fernsehen gesehen. Sie hat bei Species, Dawsons?s Creek, Lassie, The Station Agent, Halloween 20 und in einer ganzen Menge anderer Filme mitgespielt. Sie hat ebenfalls bei den Robbins Trading Championships teilgenommen und aus $10.000 $110.000 gemacht.

      FRAGE: Wann hat sie damit angefangen?
      WILLIAMS: Das war 1999. Sie war damals 16 und war sehr aufgeschlossen. Sie hat vor kaum etwas im Leben Angst und das hat es ihr leicht gemacht. Ich habe ihr das daheim beigebracht. Es war eines von vier Projekten.

      FRAGE: Was genau haben Sie ihr beigebracht?
      WILLIAMS: Wir haben viel über Geld diskutiert, was es darstellt, über das Konzept von Arbeit und Spekulation und Risiko. Weiterhin haben wir darüber gesprochen, was Bonds beeinflusst. Sie handelte Bonds und diese stehen in Zusammenhang mit dem Goldpreis und weisen starke, vorhersehbare Zyklen auf.

      FRAGE: Hat jeder das Potenzial erfolgreich zu handeln?
      WILLIAMS: Hm, vielleicht. Solange man nicht sehr dumm oder übertrieben emotional ist. Ich habe auch sehr kluge Leute getroffen, von denen ich mir nicht sicher war, ob sie das Zeug zum Millionär haben. Man weiß nie sicher, ob der Schuh passt, solange man ihn nicht anprobiert. Das gilt auch für das Trading.

      FRAGE: Was sind typische Anfängerfehler?
      WILLIAMS: Ein typischer Fehler, den ich erkennen kann, ist Overtrading. Leute handeln zu oft und riskieren zu viel. Das führt zum nächsten Problem: viele Menschen beginnen zu handeln ohne jegliches Hintergrundwissen. Sie haben keine Ahnung, wie die Märkte funktionieren und machen aber trotzdem weiter. Kein Wunder, dass es so viele Verlierer gibt.

      FRAGE: Beschäftigen Sie andere Händler?
      WILLIAMS: Nein. Ich handle nur für mich selbst und meine Hedgefond.
      FRAGE: Wie hoch ist die Performance Ihres Hedgefonds?
      WILLIAMS: Ungefähr 18 Prozent p.a.

      FRAGE: In den ganzen Jahren haben Sie wahrscheinlich ein Vermögen angehäuft. Denken Sie nicht manchmal ans Aufhören?
      WILLIAMS: Ich könnte mich nie zur Ruhe setzen. Dazu macht es mir viel zu viel Spaß. Allerdings habe ich meinen Terminkalender entschärft. Ich gebe weniger Seminare und schreibe weniger.

      FRAGE: Macht Trading Sie glücklich?
      WILLIAMS: Ja, das tut es. Die größere Befriedigung entsteht allerdings durch das Lernen über die Märkte, durch mehr Wissen und das Besserwerden. Es ist noch immer eine Herausforderung.

      FRAGE: Was denken Sie ganz allgemein über dieses Geschäft und diese Branche?
      WILLIAMS: Es ist mein Leben. Natürlich gibt es ein paar unangenehme Menschen, aber die gibt es in jedem Beruf. Ich liebe es. Ich liebe die Märkte und das, was sie für mich getan haben. Allerdings tummeln sich in dieser Branche auch viele Scharlatane. Diese Typen bringen aber die Farbe in das Business.

      FRAGE: Wie hat sich Ihr Handeln über die Jahre verändert?
      WILLIAMS: Computer haben alles verändert. Nie zuvor konnte man leichter Nachforschungen anstellen. Heute hat jeder über Fernsehen, Internet oder elektronischen Handel Zugang zu den Märkten.

      FRAGE: Wie wird sich das Trading in den nächsten Jahren entwickeln?
      WILLIAMS: Ich denke, dass der elektronische Handel weiter zunehmen wird. Das Spiel aber wird das gleiche bleiben. Es geht um Rahmenbedingungen und menschliche Emotionen. Im Grunde bewegen sich die Märkte auf Grund von fundamentalen Faktoren von A nach B. Das ist das Pferd, wenn man so will. Die Straße aber besteht aus menschlichen Gefühlen und Zufall. Sie kann ziemlich holprig sein. Die Medien mögen sich verändern, aber die Märkte werden immer die gleichen bleiben.

      FRAGE: Larry Williams hat viel in seinem Leben gemacht ? Marathon, Archäologie, Politik ? was können wir in der Zukunft von ihm erwarten?
      WILLIAMS: Meine Ziele sind mehr Forschung und ein besseres Verständnis der Märkte. Aber man muss immer auf Überraschungen gefasst sein! Die Welt hat sich in vielen Dingen verändert und ich lerne, mich anzupassen, mehr zu wissen und ein besserer Mensch zu werden. Ich werde immer meinen Leidenschaften nachgehen. Das hoffe ich zumindest.














      Dogs of the Dow
      Dogs of the Dow nennt sich eine altehrwürdige Anlagestrategie, die auf die Wallstreet-Legenden Benjamin Graham und Michael O?Higgins zurückgeht. Gesucht werden die zehn Aktien aus dem Dow Jones 30, die die vergleichsweise höchsten Dividendenrenditen aufweisen. Die Dividendenrendite ergibt sich aus der Dividende pro Aktie dividiert durch den Aktienkurs.
      Investoren, die nach der Dogs-of-the-Dow Strategie agieren, kaufen die Papiere am ersten Tag des Kalendarjahres und halten sie ein Jahr lang, unabhängig von allen Schwankungen. Die Strategie funktioniert ? während der Dow Jones seit 1973 eine annualisierte Rendite von 11,9 Prozent aufweist, brachte die Dogs of the Dow einen jährlichen Gewinn von 17,7 Prozent. Interessant ist eine solche Strategie besonders für langfristige Investoren ? schließlich müssen die Positionen nur einmal im Jahr überprüft werden. Weitere Infos finden Sie unter: www.dogsofthedow.com

      Dogs of the Dow ist eine Strategie, die zu 100% mechanisch umgesetzt werden kann.




      Darlings of the Dow
      Larry Williams hörte 1997 zum ersten Mal von der Dogs of the Dow Strategie. Sie gefiehl ihm, allerdings war er der Meinung, diesen Ansatz verbessern zu können. Zum einen kaufte er die Aktien nicht am Jahresanfang, sondern im Oktober. Der Oktober ist statistisch einer der schlechtesten Börsenmonate. Außerdem werden die Aktien nicht über ein Jahr, sondern für sechs bis neun Monate gehalten. Darüber hinaus sind bei den Darlings of the Dow entscheidende Kriterien mehrere Fundamental-Kennziffern wie ein niedriges Kurs-Gewinn-Verhältnis und entsprechend positive Gewinnaussichten, Cash Flow und die Kapitalrendite.
      Eine solche Strategie hätte in dem Zeitraum von 1976 bis 2003 zu einem annualisierten Gewinn von 24 Prozent geführt und brachte selbst in den harten Jahren der Baisse 2001-2003 positive Ergebnisse.

      Darlings of the Dow ist eine Strategie, die zu 100%
      mechanisch umgesetzt werden kann.

      http://www.godmode-trader.de/news.php?show=192331
      Avatar
      schrieb am 16.08.04 14:44:16
      Beitrag Nr. 33 ()
      Guter Thread!

      Schaut Euch mal diese Aufstellung an:
      dort ist wirklich einiges zusammengetragen:

      http://www.aktienboard.com/vb/lesson.php?lesson=experience
      Avatar
      schrieb am 25.08.04 23:18:48
      Beitrag Nr. 34 ()
      up
      Avatar
      schrieb am 23.09.04 13:34:09
      !
      Dieser Beitrag wurde vom System automatisch gesperrt. Bei Fragen wenden Sie sich bitte an feedback@wallstreet-online.de
      Avatar
      schrieb am 26.01.05 03:07:44
      Beitrag Nr. 36 ()
      25.01.2005 - 17:04

      TRADERS´ Interview - Jeff Hughes alias Mr Mom

      (©GodmodeTrader - http://www.godmode-trader.de/)



      Als der Kanadier Jeff Hughes die Chance bekam, in einer der großen Banken Kanadas zu arbeiten, glaubte er den Job gefunden zu haben, den er immer gesucht hatte. Später stellte sich jedoch heraus, dass dies nur zum Teil richtig war. Sein Interesse am Aktienmarkt erwachte, als er in die Sales-Abteilung der Bank kam und dort Investment-Fonds verkaufte. Das was sozusagen der Startschuss für Hughes Karriere als Fulltime-Forex-Trader. Zunächst aber begann er mit dem Handel von Aktien, wobei sein Anlagehorizont langfristig war. Als 1999 einige seiner Hightech-Aktien großartige Gewinne abwarfen, begann Hughes schließlich, eine Vollzeit-Karriere als Trader in Erwägung zu ziehen. Heute tradet er hauptberuflich, während er gleichzeitig seine 16 Monate alte Tochter großzieht.


      FRAGE: Was haben Sie vom Traden und den Tradern gehalten, bevor Sie selbst eingestiegen sind?
      HUGHES: Ich hatte immer das Gefühl, dass Trading etwas war, von dem ich mehr wissen wollte. Trading bedeutet Mut und Aufregung, es kann sich lohnen und man hat eine unternehmerische Herausforderung. So habe ich das damals empfunden und, ehrlich zu sein, das finde ich heute auch noch ? meine Ahnung war also richtig.

      FRAGE: Warum habe Sie mit dem Traden begonnen?
      HUGHES: Mitte 1999 machte ich inzwischen mehr Geld pro Tag am Aktienmarkt als bei meiner regulären Arbeit, und es war schwer für mich, meine arbeitsfreie Zeit auf Banklehrgängen zuzubringen, wie ich eigentlich sollte. Stattdessen verbrachte ich jede freie Minute damit, den mit Aktientrading erreichten Erfolg zu analysieren. Anfang April 2000 verließ ich die Bank und handelte nur noch mit Technologie-Aktien in Vollzeit. Ich habe doch tatsächlich mit dem Vollzeithandel nur ein paar Wochen nach dem im Nachhinein erkennbaren Höhepunkt des erstaunlichen Nasdaq-Anstieges begonnen.

      FRAGE: Waren Sie von vornherein erfolgreich?
      HUGHES: Erfolg am Anfang? Nun, nicht wirklich. Ich hatte natürlich einige unglaubliche Gewinne gemacht, die zu meiner Entscheidung zum Vollzeit-Trading geführt hatten, aber in den acht Monaten danach fiel der Nasdaq um die 2500 Punkte, und ich hatte doch mein ganzes Geld in einem aufwärts gerichteten Trendmarkt gemacht.

      FRAGE: Haben Sie mit einem kleinen oder großen Konto begonnen? (Obwohl diese Begriffe natürlich relativ sind.)
      HUGHES: 1999 und 2000 hatten ja die meisten Leute große Konten. Als ich 2000 zu traden anfing, war das wohl ein kleineres Konto als üblich, denke ich. Und mein erstes Forex-Konto ? mein Anfangskonto war nach jedem vorstellbaren Maßstab klein.

      FRAGE: Wie viel Geld hatten Sie?
      HUGHES: Das ist wirklich lächerlich. Mein Mini-Forex-Kontohatte anfänglich gerade einmal US$ 500. Innerhalb von vier Monaten bin ich dann durch den Handel auf über US$ 5.000 gekommen. Das ist zwar immer noch lächerlich wenig Geld. Aber ich habe gesehen, dass ich beim Handel Erfolg haben kann. Ich war dann bald in der Lage, monatlich kleinere Entnahmen zu machen und zu meinem Einkommen hinzuzufügen. Mit einem zweiten Konto, das mit US$ 1.000 ausgestattet war, habe ich bei Forex.com beim ?Gewinnen Sie einen Mini Wettbewerb? teilgenommen und diesen schließlich als einer von zwölf Finalteilnehmern gewinnen können. Außerdem handele ich gelegentlich noch Aktienoptionen.

      FRAGE: Warum haben Sie angefangen, Forex zu handeln? Was ist an diesem Markt so interessant?
      HUGHES: Ich wurde durch einige Dinge angeregt, die in Trading-Zeitschriften und auf Websites über den Forexhandel zu lesen waren. Ein weiterer Grund lag aber darin, dass es hier eben Konten mit minimalen Einlagen gibt. Verschiedenes schien mir attraktiv, aber wenn ich jetzt nachdenke, waren es vor allem zwei Dinge, die mich veranlasst haben, näher hinzusehen. Zum einen die 24 Stunden/7-Tage-Struktur des Marktes und zum anderen der erstaunliche Hebel von 200:1 oder 100:1 auf die Margin (je nach Kontotyp). Hinzu kam, dass man die Forex-Märkte ohne Kommission handeln kann und die Tatsache, dass technische Trader oftmals behaupten, dass die Forexmärkte besser mit technischen Indikatoren zu erfassen waren. Ich hatte Erfolg mit einem Demo-Account und dieser setzte sich (prozentual) auf meinem Mini-Konto fort. Dann kam natürlich noch der Trading-Wettbewerb bei Forex.com hinzu ?Win-a-Mini?, bei dem ein Mini-Cooper zu gewinnen war. Ich qualifizierte mich dafür im Februar, dem ersten von den vier Monaten, in denen die Finalisten festgestellt wurden. Sie können sich vorstellen, dass es mich umhaute, als ich das Auto im Juni gewann. (Anm. d. Red.: Falls Sie übrigens auch einen Mini gewinnen wollen, der nächste Wettbewerb startet im nächsten Februar. Weitere Details finden Sie unter www.forex.com.)
      Meiner Ansicht nach sollten Trader weltweit das 24-Stunden-Trading von Sonntagabend bis Freitagabend begrüßen. Es erlaubt mir einen flexiblen Zeitplan. Und dass man keine unterschiedlichen Kommissionen berechnen muss, sondern nur einen Punkt Spread, ist natürlich auch ein Vorteil.
      Ich glaube, dass sich der durchschnittliche Aktienanleger keinen Begriff vom Gewinnpotenzial (return on investment, ROI) auf Standard- oder Mini-Forex-Konten bei der verfügbaren100:1 oder 200:1 -Margin macht. Zum Beispiel kann der Inhaber eines $500-Mini-Kontos Währung im Wert von US$ 100.000 kaufen oder verkaufen. Eine solche Position benötigt für einen 100 Prozent-Gewinn nur 50 Pips Bewegung.

      FRAGE: Viele Trader, die mit kleinen Konten beginnen, werden in wenigen Wochen oder Monaten aus dem Markt gefegt. Sie haben mit einem sehr kleinen Konto angefangen und handeln jetzt in Vollzeit. Glauben Sie, dass es viele andere Trader gibt, die diese Leistung auch vollbringen können?
      HUGHES: Ich muss zugeben, dass meine schwierigen Erfahrungen im Handel mit Aktien und Optionen mich gut auf den Handel vorbereitet haben, den ich jetzt betreibe. Ich glaube nicht, dass der Handel auf einem kleinen Konto im Forex-Markt unbedingt zum Misslingen führen muss. Das ?Mini-Konto? kann mit minimalem Kapital eröffnet werden und bietet 200:1 Hebel auf den Einschuss. Das ist eine wirklich erstaunliche Kombination von Konditionen ? schließlich ist es eines der wichtigsten Kriterien, mit so wenig eigenem oder fremdem Kapital wie möglich Geld zu verdienen. Man muss nur bereit sein, ?zur Schule zu gehen?. Hier heißt es die Grundlagen des Tradings zu lernen, eigene Ideen auf dem Papier auszuprobieren, eine Forex-Broker-Demo zu testen, ein Minikonto mit minimalem Einsatz zu eröffnen, kleine Beträge zu handeln (nur US$ 10.000 (1 lot) pro Position), und schließlich den Einsatz mit steigendem Kapital langsam zu erhöhen. Ich denke, viele Trader können das nachmachen. Es gibt Leute, die mich fragen, wie ich das gemacht habe. Das lässt sich zwar nicht einfach beim Abendessen erklären, aber was ich tue, können viele andere Trader auch tun.

      FRAGE: Was für eine Art Trader sind Sie?
      HUGHES: Ich betrachte mich als technischen Trader und zwar aus folgendem Grund: ich handle meist an Unterstützungen, Widerständen und an Trendlinien. Ich kaufe und verkaufe mit Hilfe von Gleitenden Durchschnitten, Slow Stochastik, ADX. Meine Entscheidungen treffe ich basierend auf Kerzencharts anhand von Chartmustern wie Inside Days, Doji, Shooting Stars. Daneben ist es klug, die Grundlagen genau zu beachten, zumindest sollte man den Haupttrend identifizieren. Ich sage das, weil die Forexmärkte so stark auf relativ wenige Wirtschaftsdaten und Zinsentscheidungen fokussiert sind. Die Bewertung von Änderungen im Sentiment ist einfach viel leichter, wenn man sich der Rahmendaten bewusst ist, zusätzlich zu den Chartmustern und Indikatoren.

      FRAGE: Was ist Ihr wichtigstes technisches Hilfsmittel und warum?
      HUGHES: Sie lassen mich nur eines auswählen? Ich finde, dass unterschiedliche Zeithorizonte einen großen Einfluss auf die Art und Weise haben können, wie man verschiedene technische Indikatoren bewertet. Auf längerfristigen Charts brauche ich unbedingt Trendlinien ? ohne sie könnte ich nicht leben. Eine langfristige Trendlinie, die entweder hält oder gebrochen wird, neigt dazu, einen dramatischen Wechsel im Sentiment anzuzeigen.
      Auf mittelfristigen Charts kann ich nicht ohne meine Unterstützungs- und Widerstandsbereiche leben, brauche meine Fibonacci-Linien und halte alte Hochs und Tiefs für ungemein wichtig. Innerhalb der Grenzen von langfristig und kurzfristig entscheidet die Stärke oder Schwäche von Unterstützungs- bzw. Widerstandsniveaus die Bewegungen des langfristigen Trends.
      Und auf kurzfristigen Charts brauche ich meine Gleitenden Durchschnitte. Sie waren für mich schon immer der beste Indikator. Das betrifft sowohl den Einstieg wie auch den Ausstieg aus einer Position.

      FRAGE: Was für Marktkonzepte oder Trading-Ideen haben Sie?
      HUGHES: Ich habe gern drei Charts derselben Währung auf meinen Monitoren. Zunächst ist da der Tageschart offen, um sicher zu stellen, dass ich im längerfristigen Trend trade; dann einen Stundenchart, anhand von diesem treffe ich hauptsächlich meine Trading-Entscheidungen. Und schließlich habe ich einen 5-Minuten-Chart offen, um den Zeitpunkt zu bestimmen, wann ich eine Position öffne bzw. schließe. Ich halte das für wichtig. Meiner Meinung nach müssen Sie in der Lage sein, einen Trade sich im Vorhinein entwickeln zu sehen. Ich werfe einen Blick drauf und sehe sofort:
      1. Der Kurs bewegt sich auf meinem Tageschart über dem 200er, 100er und 50er Gleitenden Durchschnitt, ich kenne also den Trend.
      2. Ich blicke auf meinen Stundenchart und sehe die Stochastik beispielsweise sich im überverkauften Bereich einem 50-Prozent-Fibonacci-Unterstützungsniveau nähern. Ich glaube fest daran, dass Fibonacci-Retracements im Forexhandel von großer Bedeutung sind.
      3. Ich blicke auf meinen 5-Minuten-Chart und sehe, dass der 10-Perioden exponentielle Durchschnitt meinen 40 Perioden einfachen Durchschnitt gekreuzt hat. Ich habe die verschiedensten Kombinationen ausprobiert und herausgefunden, dass diese die richtigen für meine Sehweise sind.
      Ich sehe also innerhalb von ungefähr 15 Sekunden, was ich sehen oder nicht sehen will.

      FRAGE: Warum halten Sie die Fibonacci-Retracements für besonders wichtig?
      HUGHES: Sie sind wichtig, weil die Händler denken, sie sind wichtig. Es ist für mich wirklich erstaunlich, den Tradern weltweit zuzusehen, wie sie aufgrund dieser Linien kaufen und verkaufen ? aber weil sie von den Tradern rund um die Welt respektiert und beachtet werden, sind sie eine selbsterfüllende Prophezeiung, wenn Sie wissen, was ich meine. Sie funktionieren, weil jedermann sie benutzt. Ich bin kein Mathematiker, aber sie sind eine in eine mathematische Formel gebrachte, bemerkenswerte Einschätzung der menschlichen Natur.

      FRAGE: Wie lange dauern Ihre typischen Trades?
      HUGHES: Normalerweise dauern meine Trades ein bis drei Tage. Natürlich hängt es davon ab, ob sie meine Richtung nehmen oder ausgestoppt werden. Ich mache eine Menge 20-Minuten-Trades an Tagen mit einem Tradingkanal, und ich habe einen Trade in einem Trend auch schon drei bis vier Wochen gehalten.

      FRAGE: Sind Sie ein systematischer Trader?
      HUGHES: Die Bezeichnung systematisch bedeutet, dass ich einem Schritt-für-Schritt-Vorgehen folge oder alle meine Trades auf dieselbe Weise mache. Ich würde sagen, dass das nicht auf mich zutrifft. Dagegen würde ich meine Vorbereitung auf den Tradingtag schon als systematisch bezeichnen. Meine Lebensweise bringt es mit sich, dass ich eine Menge Vorbereitung für meine Trades in der Nacht mache oder wann immer ich dazu komme. Ich blättere die Charts durch ? und suche nach Charts, die an einem Punkt für ein potenzielles Setup sind oder sich gerade dorthin entwickeln. Ich nehme Notiz von allen Fibo-Zahlen. Ich nehme ebenfalls Notiz von engen Kanälen/Inside days, die regelmäßig zu einem Ausbruch in die eine oder andere Richtung führen. Ich weiß grundsätzlich immer, wann Wirtschaftsdaten oder -entscheidungen bevorstehen und arrangiere auch meine Trades um sie herum.

      FRAGE: Wie viele Stunden arbeiten Sie am Tag?
      HUGHES: Das ändert sich von Tag zu Tag und hängt davon ab, wie ich jeden Tag die Märkte einschätze, und ob Bewegung oder Konsolidierung vorherrscht. Sehen Sie, ich versuche, nicht allzu viel Zeit beim Trading zu verbringen, wenn es nicht nötig ist; denn diese Zeit könnte ich auch mit meiner Tochter verbringen. Ihr Dinge erklären und mit ihr spielen. Und manchmal muss sie natürlich schlafen. Also in der Regel handele ich tagsüber drei bis vier Stunden während sie schläft und weitere drei bis vier Stunden, wenn meine Frau so gegen 16.30 Uhr nach Hause kommt und bevor ich schlafen gehe. Das ist meine Routine von Sonntagabend bis Freitagnachmittag.

      FRAGE: Kommt auch diskretionäres Handeln ins Spiel?
      HUGHES: Manchmal muss man Abstand gewinnen und sehen, dass die Dinge nicht wie üblich ablaufen. Dabei kann es sich um einen Ausbruch aus einer Trading Range oder eine grundsätzliche Umkehr im Sentiment handeln ? hier ist in jedem Fall ein diskretionäres Vorgehen gefragt. Ein Großteil seiner Gewinne kann jeden Monat davon abhängen, wie gut man es schafft, die Gewinne laufen zu lassen. Es ist doch so, dass wir die meiste Zeit kleine Gewinne mit einem Währungspaar in einem Tradingkanal erzielen. Aber einen geschickten Einstieg schaffen und dann eine größere Bewegung von 500 oder 750 Pips zu managen, das ist wie 15 bis 20 nette Trades in der Trading Range zu haben. Das muss man aber erkennen und entsprechend umsetzen.

      FRAGE: Gibt es so etwas wie den Heiligen Gral, das perfekte System?
      HUGHES: Ich glaube nicht, aber wer weiß? Kann ein Computer die Emotionen vollständig verstehen, die sich in den Köpfen von Millionen Tradern weltweit abspielen? Ich glaube, dass ein perfektes System dazu in der Lage sein müsste. Der Markt ändert sich ständig und entwickelt sich weiter, und man ändert sein Trading, um sich dem anzupassen. Es ist interessant, sich klar zu machen, wie sehr Trading permanent einen ?Überlebensversuch? darstellt ? es sind tatsächlich diejenigen, die sich den veränderlichen Marktbedingungen anpassen können, die dann auch für längere Zeiträume in der Lage sind, sich ein zuverlässiges Einkommen zu erwirtschaften. Meiner Meinung nach haben Trader Zeiten, in denen ihr System nahezu perfekt arbeitet, und dann kann man schon glauben, nichts könne mehr schief gehen. Aber dann, Sie wissen schon. Die erfolgreichsten Trader sind die, die ihr System in den Zeiten anpassen, in denen es versagt.

      FRAGE: Mischen Sie Zeitrahmen?
      HUGHES: Ja ? und ich denke sogar, dass es der beste Weg ist, um das ganze Bild klar zu sehen.

      FRAGE: Arbeiten Sie mehr mit Indikatoren oder mehr mit Chartmustern?
      HUGHES: Ich lege den Schwerpunkt tendenziell mehr auf Chartmuster, aber manchmal scheine ich auch mit Indikatoren die besseren Ergebnisse zu erzielen. Am besten aber ist wohl die Kombination aus beidem. So lange man verstehen, auf was man schaut, warum sollte man dann nicht alle Werkzeuge benutzen, die man hat, um das Risiko zu seinen Gunsten zu beeinflussen.

      FRAGE: Spielt das Volumen bei Ihrer Herangehensweise an das Trading eine Rolle?
      HUGHES: Am Forex ist das eine interessante Frage, weil kein Kontraktvolumen mit Forex verbunden ist. Aber im Allgemein halte es für eine gute Sache. Es ist wichtig, ein paar Dinge über das Volumen zu wissen: steigendes Volumen bei steigenden Kursen bedeutet mehr Potenzial für einen weiteren Anstieg. Steigendes Volumen bei fallenden Kursen bedeutet Potenzial für weiter fallende Kurse. Abnehmendes Volumen bei steigenden Kursen deutet auf ein Nachlassen und eine eventuelle Umkehr oder einen Rückschlag im Trend an. Ich glaube, es gibt einen Weg, das Volumen am Forex mit bestimmter Chartsoftware als Volumenhistogram zu verfolgen, aber ich benutze es nicht. Abends, wenn ich Zeit habe, den Markt genau zu beobachten, kann ich erkennen, dass das Volumen bei einer Bewegung im Chart in der Tat zunimmt, und das nutze ich manchmal aus.

      FRAGE: Wie testen Sie Ihre Trading-Ideen?
      HUGHES: Ich teste Trading-Ideen laufend, indem ich sie mit kleineren Positionen ausprobiere. Manchmal taucht etwas auf, das funktioniert und direkt Erfolg bringt. Das hält mich dann manchmal die Nacht über wach, wenn ich versuche herauszufinden, warum das so ist. Wir sind hier bei einem ganz interessanten Thema. Denn als Trader muss man bereit sein zu lernen, so etwas wie einen perfekten Trader gibt es nicht. Wir wissen doch alle, dass es an jedem einzeln Tag zahlreiche Gelegenheiten gibt, die wir einfach auslassen.

      FRAGE: Was halten Sie von vollautomatischen Tradingsystemen?
      HUGHES: Ich glaube, ich habe die Probleme eines vollautomatischen Tradingsystems angesprochen, als wir über das perfekte ?Holy Grail-System? redeten. Meiner Meinung nach kann man mit einem automatisierten System schon Geld verdienen ? aber ich denke, dass so ein System völlig überfordert wäre, wenn sich der Markt emotional bewegt. Dann würden die Verluste bei unvorhersehbarem Marktverhalten die Gewinne verhageln, die das System mit technischen Methoden in Tradingmärkten erzielt.

      FRAGE: Halten Sie weiterhin Ausschau nach neuen Setups?
      HUGHES: Ja, ich suche immer nach neuen Setups. Der Markt ist ein Wesen, das sich immer weiter entwickelt, so dass man vielseitig und anpassungsfähig bleiben muss.

      FRAGE: Wie finden Sie neue Setups?
      HUGHES: Man muss sich die Zeit nehmen und beobachten. Ich habe jede Menge Blätter mit Notizen. Wenn irgendetwas passiert, schreibe ich es auf. Wenn ich einen Trade verpasst habe, schreibe ich auf, was passiert ist. Wenn ein Trade ausgestoppt wird, notiere ich warum, soweit man das sagen kann. Wenn ein Trade besser verläuft, als ich vorausgesehen hatte, schreibe ich mir die Umstände auf. Am Ende des Tages können bis zu zehn Seiten gekritzelter Notizen zusammen kommen, die ich während meines Abendtradings bzw. der Vorbereitung auf den nächsten Tag zu entziffern versuche. Ich denke, es wirkt sich wirklich günstig für mich aus, dass ich nicht den Luxus habe, tagsüber traden zu können, und dass ich alleine trade, so dass ich viel mehr vorbereiten muss als andere. Und genau dadurch bin ich besser vorbereitet und eingestellt auf das, was am nächsten Tag kommt.

      FRAGE: Wie viele verschiedene Setups verwenden Sie für Ihr Trading?
      HUGH: Ich benutze keine feste Anzahl von Setups oder Kombinationen davon. Ich mag Umkehrmuster. Ich glaube, ich habe schon immer gerne des Teufels Advokat gespielt, wenn Sie wissen, was ich meine. Ich bemerke ein Bullish-Engulfing-Muster auf meinem Kerzenchart und das Potenzial für eine Bestätigung dieses Musters. Ich achte auf nahe gelegene Unterstützungs- und Widerstandsniveaus (ob Fibonacci-Retracements, Trendlinien oder vorherige Korrekturhochs und -tiefs). Ich beobachte den RSI und die Slow Stochastik und suche damit Überkauft- und Überverkauft-Situationen und sehe, ob es positive Divergenzen gibt. Ich sehe Anzeichen von Kaufdruck aufkommen (das Volumen, von dem ich sprach). Wir reden hier über ein ziemlich überzeugendes Umkehrsignal, und es ist eine Tatsache, dass diese Signale andauernd vorkommen. Manchmal ist es nur eine kurzfristige Situation auf einem 5-Minuten-Chart, aber manchmal auch eine größere Trendumkehr auf dem Tageschart. Ich nehme meine Gewinne, wie immer ich sie kriegen kann.
      Ich mache gern einen Trade an einer 50-Prozent-Korrektur einer großen Bewegung, wenn der 200-Tage Durchschnitt in diesem Bereich Unterstützung oder Widerstand bietet. Auch finde ich, dass die 20 Pips- und 80-Pips-Niveaus öfter als Unterstützungs- und Widerstandsniveaus wirken und damit gute Zonen sind, um einen Trade einzugehen oder auch um Gewinne mitzunehmen.

      FRAGE: Wie managen Sie Ihr Risiko?
      HUGHES: Zu allererst manage ich mein Risiko natürlich durch Stopps ? aber ganz wichtig ist vor allem, wie ich mich am Abend vorher vorbereite. Es gibt potenzielle Trading-Setups, die ganz einfach risikoärmer sind. Sie müssen eben alles in Ihrer Macht stehende tun, um die Wahrscheinlichkeiten für sich zu nutzen. Mein Tagesablauf als Daytrader macht es erforderlich, dass ich meine Arbeit am Abend vorher erledige ? und dass ich mir klar darüber bin, was jeder Tag mir so bringen könnte. Wie schon erwähnt mache ich mir Notizen über Unterstützungs- und Widerstandslinien ? meine Charts sind ein Kaleidoskop von Linien, die ich am Abend vorher eingezeichnet habe; da sind Trendlinien, Fibonacci-Retracements, frühere Tiefs usw.
      Ich bin mir über Termine für Wirtschaftsdaten am nächsten Tag klar und gebe Erinnerungen in meinen Ipaq-Taschenrechner ein oder schreibe sie auch einfach auf mein Arbeitsblatt für den nächsten Tag. Ich stelle die Charts, die ich am nächsten Tag näher verfolgen will, auf meinen verschiedenen Computern ein (die Charts können verschieden groß sein, was davon abhängt, welche Währungspaare interessant erscheinen).
      Das sind alles Dinge, die meiner Ansicht nach die Risiken reduzieren, die ich mit jedem Trade eingehe. Vorbereitet zu sein, zusammen mit fixen und Trailing-Stopps, macht mein Leben als Trader und Papi erst möglich. Wie ich schon sagte, mache ich vollen Gebrauch von all der Technologie, die heute verfügbar ist, um so das Leben, das ich führe, zu ermöglichen.

      FRAGE: Basieren Ihre Stopps also mehr auf technischen Aspekten als auf Money-Management ? stimmt das?
      HUGHES: Nun, vielleicht. Aber ich würde eher sagen, sie basieren auf beidem. Meine Stopps sind üblicherweise an technischen Unterstützungs- und Widerstandsniveaus gesetzt statt an einer vorgegebenen Anzahl von Pips. Eine feste Pip-Zahl macht meiner Ansicht nach keinen Sinn. Ich glaube also, dass Stopps an technischen Unterstützungs- und Widerstandszonen ganz einfach smartes Money-Management sind. Stopps nach bestimmten Pip-Zahlen zu setzen ignoriert die Tatsache, dass damit keine Basis für das Funktionieren des Trades gegeben ist. Das Paar könnte einfach etwas mehr als sonst auf und ab pendeln, und schon hat man sich ohne technischen oder fundamentalen Grund ausgestoppt. Das ist nur eine Meinung.

      FRAGE: Wie bestimmen Sie, dass Sie mit einem Trade falsch liegen?
      HUGHES: Dass Trades falsch sind, zeigen sie meist von selbst. Die angemessene Benutzung von Stopps nimmt einem diese Entscheidung ab. Es kommt vor, dass ich einen Stopp herausnehme, wenn ich merke, dass ich bei meiner Vorbereitung etwas übersehen habe. Meist will ich aber nur mit etwas anderem weitermachen, weil ich meiner Vorbereitung vertraue und außerdem weiß, dass sich woanders eine neue Gelegenheit zu einem Trade entwickelt. Manchmal muss man eingreifen, wenn man sieht, dass es einfach nicht richtig läuft, und dann ziehe ich die Reißleine, oft sogar schon bevor der Stopp ausgelöst wird.

      FRAGE: Ist Money-Management dann ein eigenes Thema?
      HUGHES: Money-Management ist ein integrierter Bestandteil des Tradings. Etwas muss man wissen, wenn man beginnt, sich mit dem Trading zu beschäftigen: Alle Trader verlieren Geld, das ist ein Aspekt des Trading-Geschäftes. Rund 95 Prozent aller Trader verlieren in ihrem ersten Tradingjahr Geld. Ob man vom Traden leben kann oder nicht, hängt davon ab, wie man die Verluste managt. Es ist absolut überlebenswichtig, dass man sein Kapital schützt. Wie bei einem Schusswechsel ? man will einfach überleben, um weiterkämpfen zu können. Bevor man nicht mindestens ein paar Jahre hinter sich gebracht hat und einen Chart nicht innerhalb von wenigen Sekunden analysieren kann, sollte man konservativ bleiben und Trades verlassen, wenn es technisch oder fundamental angebracht erscheint.

      FRAGE: Wie viel Einsatz riskieren Sie pro Trade?
      HUGHES: Ich riskiere etwa 5 Prozent pro Trade. Das kann im Bereich von 2,5 bis 7,5 Prozent variieren. Ich passe den Prozentsatz an, je nachdem wie der Trade meinen Risikokriterien entspricht und wo wir im kurz-, mittel- bzw. langfristigen Trend stehen.

      FRAGE: Wie managen Sie Ihre offenen Trades?
      HUGHES: Ich schäle mich praktisch in und aus meinen Trades. Ich erhöhe Stopps oder setze sie herab auf Einstand, wenn sie in meine Richtung gehen. Ich nehme die Hälfte des Gewinns an Pivot-Punkten (Unterstützungs- und Widerstandspunkten) innerhalb der Bewegung mit und lasse die andere Hälfte mit einem Trailing Stopp laufen. Ich gehe in eine Position mit einem Viertel hinein oder hinaus und dann mit einem weiteren Viertel, wenn ich sehe, dass sich ein potenzielles Setup fortsetzt oder zu Ende geht.
      Ich handle auch auf zwei getrennten Konten und versuche, einen geglückten Einstieg in einem längeren Trend laufen zu lassen, während ich gleichzeitig dasselbe Währungspaar auf und ab trade, wenn es sich im längeren Trend hin und her bewegt ? dies ist ein weiterer einfacher Weg, die Dinge zu behandeln. Ich denke, ein paar meiner Ideen sind ziemlich vereinfacht, dies aber aus einem bestimmten Grund. Weil nämlich alles, was ich als Trader tue und alles, was ich jeden Tag erreichen will, zweitrangig nach meiner Tochter ist.
      Diese Frage ist gerade ganz geeignet, um mein Computer-Setup zu erläutern ? weil ich alle Vorzüge der verfügbaren Technologien einsetze, um meine offenen Trades wirkungsvoll zu managen. Ich habe einen Pentium 4-Computer mit zwei Bildschirmen im Erdgeschoss meines Hauses und dasselbe noch einmal eine Etage tiefer. Durch eine Netzwerkanschluss kann ich meinen Ipaq-Taschenrechner überall im Haus zum Traden benutzen oder um Quotes zu überprüfen. Wenn ich das Gefühl habe, mich nicht ausreichend mit meiner Tochter zu befassen oder mich um sie kümmern zu können, stecke ich ihn in sein Etui an meinem Gürtel und bleibe auf dem Laufenden, wo immer wir uns im Haus gerade aufhalten. Ich habe meinen Monitore so im Haus aufgestellt, dass ich sie beinahe von jedem Punkt aus einsehen kann. Wenn meine Tochter und ich weggehen müssen, verkleinere ich Positionen eventuell, aber ich nehme meinen Ipaq trotzdem mit und schalte auf mein drahtloses GPRS-Modem um.
      Es ist ein Balanceakt ? aber ich bin zu allererst Vater; manchmal stelle ich alles ein und bin einfach nur Papi. Aber ich finde es schon bemerkenswert, wie ich ein Spitzenvater sein kann und gleichzeitig ein Spitzentrader, einfach indem ich die Hightech dieser Welt nutze.

      FRAGE: Welche Art Stopps und/oder Gewinnziele benutzen Sie?
      HUGHES: Ich benutze feste und Trailing Stopps. Die Benutzung von Stopps macht den ganzen Unterschied zwischen erfolgreichen und erfolglosen Tradern aus. Geben Sie bei der Eröffnung der Trades einen festen Stopp ein. Lassen Sie mental oder real einen Trailing-Stopp mitlaufen, wenn die Position in Ihre Richtung geht. Verwenden Sie einen engeren Stopp in einer Trading-Range und versuchen Sie, dem Stopp in einem Trend mehr Raum zu lassen. Ich neige nicht zu einem unflexiblen Gewinnziel. Ich habe ein Ziel vor Augen, aber ich weiß auch, dass mein Gesamtergebnis davon abhängt, wie gut es mir gelingt, Gewinner laufen zu lassen. Ich gebe keine Order ein, um den Trade zu schließen (außer unter besonderen Umständen) ? ich passe durch Kontrollen auf und verschaffe mir jeweils einen Eindruck, ob die Bewegung einschläft, bevor sie wieder in Gang kommt oder umkehrt. Wenn man einen Trailing-Stopp setzt, muss man einen Kompromiss eingehen, wie viel man wieder abgibt bzw. mit wie viel Bewegungsfreiheit man leben mag, um im Trend dabei zu bleiben.

      FRAGE: Hinsichtlich der Ausführung der Trades, ist das ein subjektiver Prozess oder machen Sie das mechanisch?
      HUGHES: Interessante Frage, weil ich eigentlich davon ausging, meine Trades subjektiv auszuführen. Meine Vorbereitung ist ?mechanisch?. Ich denke, das variiert in meinem Trading, so wie die Tage sich unterschiedlich entwickeln. Meine Lebensgewohnheiten verlangen, dass ich vorbereitet bin. Ich bin mir klar darüber, dass ich wissen muss, wann eine Währung für mich ?interessant? wird, und dann sehe ich mir an, wie wir an diesen Punkt gekommen sind, um daraufhin eine endgültige Entscheidung zu treffen. Trotzdem glaube ich, dass etwa die Hälfte meiner Trades eben wegen meines Tagesablaufs rein mechanisch sind. Ich habe die Arbeit getan, ich sehe die Kursbewegung und den Chart mit einen Blick. Und dann mache ich den Trade.

      FRAGE: Wie ist die Relation zwischen Ihren Gewinn- und Verlusttrades?
      HUGHES: Sie beginnen alle gleich, nicht? Sie gehen irgendwann entweder rauf oder runter und mehr haben sie auch nicht gemeinsam. Wenn es nicht in Ihre Richtung geht ? rausgehen ? Ihr Geld ist im nächsten Setup besser angelegt. Es kann sogar vorkommen, dass ein gegen Sie gelaufener Trade Minuten, Stunden oder Tage später doch noch zu einem schönen Trade-Setup für Sie führt.

      FRAGE: Was war Ihr schlimmster Drawdown?
      HUGHES: Oh, ich hatte einige harte Rückschläge. Ich habe ja nur wenige Wochen nach dem Zeitpunkt begonnen, der sich als 5.000er Top des NASDAQ herausstellte. Bevor ich mit dem Forex-Handel begann, handelte ich vorwiegend Optionen und einmal, ganz am Anfang, habe ich Calls mit wenigen Tagen Restlaufzeit angehäuft und verlor fast den ganzen Einsatz.
      Im April 2000 passierte mir eine ganze Anzahl schlechter Trades auf einmal, als ich noch glaubte, Aktien könnten nur steigen. Was ein Spaß! Wissen Sie was? Psychologisch habe ich diese Erinnerungen wohl ganz gut verarbeitet, sonst hätte ich es gar nicht bis hierher geschafft. In meinem Forex-Trading habe ich eigentlich gar keine schrecklichen Drawdowns gehabt, aber ich habe eben bis hierher genügend wertvolle Lektionen gelernt, um solche Reinfälle zu vermeiden.

      FRAGE: Was frustriert Sie beim Traden am meisten?
      HUGHES: Ich trade in einem ziemlich einmaligen Lebensumfeld, weil ich mich gleichzeitig um meine 16 Monate alte Tochter kümmere. Ich weiß ganz gut, dass wenn man einen Trade verpasst, jeden Moment ein anderer auftauchen kann. Ich glaube, am meisten frustriert es mich, wenn ich mich am Abend vorher auf die Möglichkeit eines Setups vorbereitet habe, es sich entwickeln sehe, und den Trade dann verpasse. Ich betrachte die Arbeit bei der abendlichen Vorbereitung auf ?die Möglichkeit des tollen Trading-Setups? als den Hauptteil des Trades. Dann kann es eben sehr frustrierend sein, genau beim idealen Einstieg nicht dabei zu sein. Aber wie schon gesagt ? meine Tochter kommt zuerst ? sie ist ein faszinierendes kleines Mädchen, und sie inspiriert mich, auch an den härtesten Tagen durchzuhalten.

      FRAGE: Wann sind Sie sich darüber klar geworden, dass Trading für Sie nicht nur ein Versuch in den Märkten sein sollte, sondern eine Vollzeitkarriere? Oder haben Sie das von Beginn an gespürt?
      HUGHES: Bevor ich anfing und als ich schließlich loslegte, war es das, was ich tun wollte. Als es dann gleich hart wurde, und ich merkte, dass das was ich vorher getan hatte, in dem einsetzenden Bärenmarkt (der im Jahr 2000 begann), nicht mehr funktionierte, musste ich Seelenforschung betreiben. Ich musste Abstand nehmen, neues ausprobieren, und vor allem drastisch kleinere Positionen eingehen. Als sich mitten in der schlimmsten Baisse herausstellte, dass ich in der Lage war, einigermaßen regelmäßige Gewinne zu machen, dachte ich, dass ich weitermachen könnte. Allerdings hat mein Erfolg der letzten Zeit in den Forex-Märkten mein Selbstbewusstsein und meine Entschlossenheit auf eine ganz neue Ebene gehoben. Es ist jetzt nicht mehr die Frage, ob ich es kann, sondern wie ich es besser machen kann. Trading hat dramatisch viel mit Selbstvertrauen zu tun; und das wird von Zeit zu Zeit erschüttert. Aber wenn Sie in den harten Zeiten durchhalten, bekommen Sie auch die Belohnung. Sie müssen eben alles aufschreiben und daraus lernen.

      FRAGE: Wo kommt das psychologische Element ins Spiel?
      HUGHES: Es ist immer der Kampf mit sich selbst. Ich glaube wirklich, dass dies einer der großen Schritte ist, um beim Traden erfolgreich zu werden. Wenn Sie das einmal begriffen haben, ich meine, wirklich begriffen haben, dann lernen Sie, sich zurückzuhalten und nicht solche hastigen, emotionalen, ungeplanten Trades einzugehen, die garantiert zu Verlusten führen. Sie stoppen sich einfach, wenn solche Gedanken aufkommen. Wenn man das nicht schafft, führen diese schlechten Trades psychologisch zu Verletzungen bis zu einem Punkt, an dem der Trader nicht mehr in der Lage ist, vernünftig zu denken und vergisst, dass eine neue schöne Tradingmöglichkeit jeden Moment auftauchen kann. Alles, was nötig ist, ist ein geplanter und gut ausgedachter Trade. Und dann der nächste. Und nach einiger Zeit weiß man, dass man es schaffen kann.

      FRAGE: Ein paar Worte zu Angst, Gier und Selbstachtung?
      HUGHES: Jeder Trader muss sich mit Angst und Gier auseinandersetzen. Man muss wirklich wissen, dass Trading keine werde-schnell-reich-Angelegenheit ist. Es ist ein Geschäft ? und Sie selbst sind alle Ebenen der Firma in einer Person: Fabrikation, Buchhaltung, Informations- und Technologiesysteme, Chef usw. Verluste sind die Kosten des Geschäftes. Sie müssen in der Lage sein zu verstehen, dass es nie schlecht ist, einen Gewinn mitzunehmen, auch wenn der Trade weiterläuft, wenn Sie draußen sind. Die Märkte bewegen sich im Grunde genommen durch Angst und Gier. Angst, einen Lauf zu verpassen, Angst, einen möglichen Trade zu verpassen, Angst, Geld zu verlieren. Und dann ist da Gier; was schlimmer sein kann, weil man schlecht beraten in die Märkte geht und weil es dazu führt, einen Gewinntrade in einen schwer verdaulichen Verlust zu verwandeln.

      FRAGE: Was meinen Sie ist der Unterschied zwischen Ihnen und so vielen anderen Tradern, die aus dem Spiel rausgeflogen sind?
      HUGHES: Beharrlichkeit. Ich habe einfach neue Setups versucht, neue Märkte, bis ich meine Nische gefunden hatte; konservativ in der Größe meiner Positionen, bis der Trend positiver Performance zu erkennen war. Aber das wichtigste war, die äußerst solide Unterstützung meiner Frau Claire. Sie hat mich rückhaltlos unterstützt und immer an mich geglaubt, auch wenn Schatten aufkamen, Zweifel und Bedenken. Das ist eine Notwendigkeit in diesem harten und fordernden Geschäft.

      FRAGE: Wenn Sie nicht gerade traden, an was erfreuen Sie sich in Ihrer Freizeit?
      HUGHES: Ich liebe Herausforderungen. Man hat mir gesagt, dass ich in schwierigen Situationen vor mich hin gemurmelt hätte: ?Begeht nicht den Fehler, mich zu unterschätzen!?, um mich aufzupumpen. Ich denke auch, dass ich einen Punkt des Selbstvertrauens erreicht habe, an dem ich die negativen Schwingungen anderer um mich herum aufnehmen und sie als Antrieb verwenden kann, mich noch härter zu bemühen. Ich merkte einfach, dass ich beim Traden Erfolg haben würde. Letztlich muss man sich mehr als alles andere vornehmen, richtig gut zu werden, um erfolgreich zu sein. Man muss in der Lage sein, sich das vorstellen zu können. Trading ist eine Lebensweise, die Sie völlig vereinnahmen kann. Deshalb versuche ich, ein Gegengewicht durch anspruchsvolle Freizeitaktivitäten zu schaffen ? sowohl körperlich wie geistig. Ich setze mir Fitnessziele und trainiere regelmäßig, oder frische meine Kenntnisse im Gitarrenspiel wieder auf; Dinge, die Konzentration erfordern. Meist gehe ich aber einfach einen Tag mit meiner Frau und meiner Tochter weg, um Spaß zu haben ? und genieße einen schönen Tag.

      TRADERS´
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      schrieb am 04.06.05 14:09:47
      Beitrag Nr. 37 ()
      up
      Avatar
      schrieb am 22.07.05 22:40:50
      Beitrag Nr. 38 ()
      Avatar
      schrieb am 26.08.05 19:21:58
      Beitrag Nr. 39 ()
      gelesen;)
      Avatar
      schrieb am 23.12.05 11:36:21
      Beitrag Nr. 40 ()
      bevor er historisch wird...up :D
      Avatar
      schrieb am 21.02.06 23:54:49
      Beitrag Nr. 41 ()
      Jesse Livermore - "Der König der Spekulation!"



      Das wahrscheinlich Spektakulärste an ihm war, dass er kolossale Vermögen aufbaute und diese wieder verlor. Jedoch verdaute er das Ganze und holte erneut Millionen aus den Märkten heraus. Er war kein Zocker, sondern vielmehr ein großer Spekulant, denn er studierte bereits in seiner Jugend sämtliche Theorien und handelte jede Aktie an der NYSE. Durch eine sehr genaue Fehleranalyse und die systematische Verbesserung seines Systems unterschied er sich grundlegend von anderen Tradern. Denn Livermore wollte kein Verlierer sein! Schon Livermore erkannte, dass eine optisch billige Aktie nicht preiswert sein muss, nur weil sie zu einem tiefen Preis gehandelt wird.






      Portrait


      Jesse Lauriston Livermore wurde 1877 in South Acton, Massachusetts geboren. Bedingt durch die Armut seiner Familie während der Kindheit träumte er davon ein reicher und berühmter Mann zu werden. Bereits mit 14 Jahren arbeitet er als Kurstafeljunge und begann ein Gespür für die Fluktuation der Kurse zu entwickeln. Das kolossale Interesse führte dazu, dass Livermore während der Mittagspause in den Bucket Shops selbst anfing zu spekulieren. Im Alter von 16 Jahren hatte er einen Betrag von 1.000 USD erwirtschaftet.

      Aufgrund seiner grandiosen Erfolge in den Bucket Shops verweigerten diese mit ihm Geschäfte zu machen. Da Livermore diese sonst mit seinen Gewinnen ruiniert hätte. Während dieser Zeit entstand auch sein Spitzname "Boy Plunger" - der wild spekulierende Junge. Als Jesse Livermore sich den Betrügereien der Bucket Shops nicht mehr aussetzen wollte, ging er nach New York. Dies geschah mit 21 Jahren und einem Cashbestand von 2.500 USD. Doch sein erster Versuch misslang. In den New Yorker Bucket Shops baute er sich erneut ein Cashpolster von 10.000 USD auf und startete infolge seinen nächsten Versuch an der NYSE. Zwar gewann er diesmal 50.000 USD, verlor aber alles, da sein Ticker meilenweit hinter den realen Kursen herhinkte.

      Livermore war ein Einzelgänger und handelte grundsätzlich nach seinem eigenen Gespür. Doch eine Begegnung mit dem „Baumwoll-König“ Percy Thomas hatte verhängnisvolle Folgen und zeigte zugleich, dass Livermore neben hohen Gewinnen auch beträchtliche Verluste einstecken musste. Zum derzeitigen Zeitpunkt war er in Baumwolle short, doch Percy Thomas lieferte überzeugende Fakten die dagegen sprachen und so wurde Livermore immer mehr verunsichert. Schließlich stellte er seine Position glatt und wechselte auf die long-Seite.

      Das selbstständige Denken wurde komplett außer Kraft gesetzt. Zudem beging er einen zweiten schweren Fehler. Neben Baumwolle war er erfolgreich in Weizen long gegangen. Diese Position stellte er glatt, ließ aber den Verlust-Trade bei Baumwolle weiter laufen. Dabei verstieß er gegen sein eigenes Tradingprinzip. „Verkaufen Sie stets, womit Sie Verlust machen und behalten Sie die Position, mit der Sie im Gewinn liegen.“ Insgesamt verlor er 3.000.000 Dollar und besaß schließlich nur noch wenige hunderttausend. Da die weitere Periode eine ohne Glück war, musste Livermore 1915 schließlich seinen Bankrott erklären. Durch frisches Geld eines Freundes konnte er sein Comeback feiern.

      Während der Sommermonate des Jahres 1929 spürte Livermore die Überhitzung des Marktes und ging auf breiter Front short. Durch den mächtigen Crash verdiente er mehr als 90 Mio. USD.

      Wiederum zerschmolzen seine kompletten Gewinn bedingt durch die Scheidung von seiner Frau und dem langsam vergangenen Interesse an der Börse. Sodann beging er im November 1940 Selbstmord. Das traurige Ende einer großartigen Legende und dem grandiosesten Spekulanten aller Zeiten.


      Kernpunkte seiner Strategie

      So eindrucksvoll sein Leben war, war auch sein ausgefeiltes System. Livermore erkannte bereits die grundlegendsten Regeln und nutzte sie als Leitfaden:



      "Die Wahrscheinlichkeit, dass sich ein Trend fortsetzt, ist größer als, dass er sich umkehrt!" Dieses Axiom der technischen Analyse erkannte Livermore. Bei Aktien, die in einem intakten Aufwärtstrend liefen, eröffnete er eine Position, sobald sie nach einer kurzen Konsolidierung (natürliche Reaktion) auf ein neues Hoch stiegen. Dabei begriff er, dass sich ein wirklicher Trend nicht innerhalb eines Tages ändert. Jedoch achtete er auf Warnsignale!


      "Geduld, auf den richtigen Zeitpunkt zu warten, zahlt sich aus!" Großen Reiz hatten für ihn die sogenannten Pivotal - Punkte, sprich Widerstände und Unterstützungen. Sobald eine Aktie den Pivotal - Punkt überschritt, kaufte er sie. Besonders schnelle Bewegungen schlug eine Aktie ein, wenn sie die Marke von 10, 50 oder 100 deutlich überstieg.


      "The sky is the limit!" Getreu diesem Motto bevorzugte Jesse Livermore Aktien, die auf neue Höchststände kletterten, dann somit existieren keine technischen Widerstände mehr.


      "Begrenze Deine Verluste, und lasse Deine Gewinne laufen!" Ausgesprochen großen Wert legte der König der Spekulation auf die Risikobegrenzung. Er erlaubte sich nur wenige Punkte Verlust. Bei einem Engagement mussten die Chancen klar höher sein als die Risiken. Verhielt sich eine Aktie nach dem Kauf nicht so, wie sie es eigentlich sollte, wurde sie verkauft, da die größten Verluste zumeist durch die Hoffnung entstehen.-


      "Trendlose Aktien kosten Geld!" Ständig hielt Livermore sein Kapital in Bewegung. Das Investieren in trendlose Aktien konnte er sich nicht erlauben, da diese nur Geld kosteten. Denn durch das unnötige Halten werden bessere Tradingchancen verpasst. Daraus ergibt sich ein Stopp sowohl für die Kurs- als auch für die Zeitebene.


      "Es ist besser nach oben zu staffeln, als nach unten!" Bekanntlich verbilligt der normale Anleger seine Position, wenn sie ins Minus läuft und gräbt damit sein eigenes Grab. Livermore tat genau das Gegenteil, da er keinen Sinn darin sah, gutes Geld schlechtem hinterher zu werfen. Dabei machte er sich das Pyramidisieren zu Nutze. Er stockte seine Position nur auf, wenn sie in die Gewinnzone lief. Somit vergrößerte sich der Bestand nur, wenn seine Einschätzung richtig war.


      "Folgen Sie den führenden Aktien!" Hinter jeder großen Kursbewegung steht eine unwiderstehliche Kraft. Die Gründe für die Fluktuation interessieren erst an zweiter Stelle. Das Wichtigste ist, dass zur Kenntnis genommen wird, dass eine Bewegung im Gang ist und das „Spekulationsschiff“ entsprechend ausgerichtet wird. Diejenigen Aktien, welche auf den verschiedenen Zeitebenen die Kurslisten anführen, werden in der Regel ihre Richtung beibehalten.

      http://www.trader-legenden.de/jesse_livermore.php
      Avatar
      schrieb am 22.02.06 16:02:08
      Beitrag Nr. 42 ()
      Missachten von Trends
      von Detlev Landmesser

      Trends an der Börse lassen sich mit den Naturgewalten vergleichen: Allzu oft unterschätzen Anleger deren Macht – und bezahlen teuer dafür. Wer dagegen ihre Kräfte für sich nutzt, hat mehr von der Börse.


      Trends haben nämlich eine interessante Eigenschaft: Es ist schlicht ungleich wahrscheinlicher, dass ein Kurstrend anhält, als dass er endet. Das gilt sowohl für Aufwärts- als auch für Abwärtstrends.

      Und doch werden Trends selbst von erfahreneren Anlegern immer wieder missachtet. Schließlich ist die Versuchung groß, " schlauer als der Markt" zu sein und gegen einen etablierten Trend zu handeln. Leider zahlt sich das aber in den seltensten Fällen aus.


      Der fahrende Zug
      So gilt es allgemein als Fehler, "auf einen fahrenden Zug aufzuspringen" – das betreffende Papier scheint einfach schon zu teuer und ist es vielfach auch. Trotzdem ist genau das oft das Klügste, was ein aktiver Börsianer machen kann. Allerdings sollte ein Trend dafür schon etabliert, das heißt die Trendlinie durch mehrere Wendepunkte im Chart bestätigt sein. Außerdem sollte das Engagement auf jeden Fall mit einer Stop-Loss-Order abgesichert werden (vgl. den Beitrag "Die Stop-Loss-Order – gewusst wie"). Denn irgendwann endet an der Börse jeder Trend – und wenn dies geschieht, fällt die Gegenbewegung oft heftig aus.

      Die Methode, nur Aktien zu kaufen, die sich gerade auf Rekordkurs befinden, wird oft auf den ungarischen Tänzer Nicolas Darvas zurückgeführt, der in den fünfziger Jahren nach dem Motto "Der Markt hat immer Recht" ein Millionenvermögen machte.

      http://boerse.ard.de/content.jsp?go=analyse&key=dokument_142…
      Avatar
      schrieb am 02.03.06 11:36:27
      Beitrag Nr. 43 ()
      Für alle Interessierten....

      habe mal nachfolgendes thema aus einem anderen board hier leihweise eingestellt, da ich es legendär finde

      (besten dank an dieser stelle an die autoren "schneewittchen und sterntaler" - hammerleistung)

      -------------

      RM und MM in Theorie und Praxis
      In diesem Thread wollen @Schneewittchen und ich uns um ...
      RM (Riskmanagement) und MM (Moneymanagement)
      ... als den beiden wichtigen Säulen jeden Börsenerfolgs bemühen.
      Wir wollen uns diesem Thema sowohl von der theoretischen Seite nähern als auch in der Darstellung und Analyse konkreter (realer!) Trades im weiteren Verlauf.
      Danke an dieser Stelle noch an den Zauberer Merlin für den allerletzten Anstoß, den dieser Thread wohl noch brauchte.

      Der x-te Trading-Thread, den die AB.com-Welt nicht braucht?
      Nein, sicher nicht.
      Denn zumindest wir (@Schneewi und ich) werden ihn auf jeden Fall brauchen und nutzen, um theoretisch und praktisch zu lernen, um vor allem Disziplin aufrechtzuerhalten, um Drawdown-Phasen zu minimieren.
      Fundamentale u./o. technische Analyse und theoretisches Börsenwissen auf der einen - und faktisches Durchhaltevermögen während des realen Trades auf der anderen Seite müssen zusammenwirken; dazu soll dieser Thread beitragen.
      Zu diesem Zweck wollen wir uns gegenseitig mit Wissensweitergabe unterstützen und - falls nötig - im realen Trading motivieren.
      Es geht also nicht so sehr darum, unsere (verschiedenen!) Strategien inhaltlich zu vergleichen, Einstiege/Kursziele zu optimieren/analysieren, als vielmehr darum, den öffentlichen Raum letztlich zur Kontrollinstanz des eigenen unheiligen Egos und der oftmals verheerenden Wirkung rein mentaler SLs werden zu lassen.
      Jo ... es geht um die Durchführung und Beibehaltung des eigenen ursprünglichen Tradingplans.
      Klingt seltsam, ist aber eben für mich immer noch nicht ganz selbstverständlich.
      Jetzt isses `raus.
      @Schneewi ... hat gar nicht weh getan!

      Jede/r ist eingeladen, hier mitzuwirken ...
      und Kritik, Anregung und bei Bedarf auch eigene Trades zu posten.
      Auf geht`s!

      Hier geht`s rechts nach Links zum Thema
      Diese Liste wird ständig erweitert; meinen herzlichen Dank an alle, die hier fortwährend Links beitragen!

      - Bücher:
      Clever traden mit System by Van K. Tharp
      Empfehlung von @Zar; zu Van Tharp`s Methodik gibt es auf AB.com einen eigenen
      -> Thread <- von @Schneewittchen

      weitere Autoren zum Thema:
      Ryan Jones - Ralph Vince - ders. - Nauzer J. Balsara
      The Concepts and Practice of Mathematical Finance (Mathematics, Finance and Risk)
      (Empfehlung @Xenia in anderem Thread)
      verwandte/zusammenhängende Themen:
      Trading in the Zone by Mark Douglas - Tipp von @JDT
      The Disciplined trader by Mark Douglas (s. dort die Amazon-Leserrezensionen)

      - theoretische Grundlagen (web): s.a. AB.com-Links im nächsten Posting
      Einführung ins Thema (pdf-Datei v. "Tradenet-Consulting")
      theoretische Grundlagen (daytrading-info)
      Verlustbegrenzung

      Seminarreihe von R. Wittmer zu Mechanischen Handelssystemen und MM:
      (Empfehlung von @merlin10)
      1. Systematisch zum Erfolg
      2. System-Design (mit Easy Language Code)
      3. Vertrauen durch Systemtests
      4. Bewertung der Systemeffizienz
      5. Performance von Handelssystemen
      6. Graphische Darstellung und Auswertung von Systemergebnissen
      7. Drawdown - Analyse
      8. Risiko - Management
      9. Stop - Techniken
      10. Maximum Adverse Excursion (MAE)
      11. Gewinne sichern mit Trailing-Stops
      12. Grundlagen des Money - Managements
      13. Der Profit - Faktor
      14. Praxis des Money Managements
      15. Money Management: Optimal f
      16. Money Management: Secure f

      Veröffentlichungen v. Ewald / Kahlmann auf www.tradesignal.de:
      (Empfehlung von @merlin10)
      1. Martingale-Theorie (Ewald)
      2. Positionsgröße, -management (Kahlmann)
      3. Beispiele / Anwendungshinweise (Kahlmann)
      4. MM-Modelle (Ewald)
      5. Sinn des Positionsmanagements / Grenzen (Kahlmann)

      Börse-Online-Artikel zu MM (-.pdf-Dateien; links von @LastAktienHero):
      BO - MM 1 "Die Erfolgsformel"
      BO - MM 2 "Money Management"
      BO - MM 3 "Börse ohne Angst"

      Rudolf Wittmer - "Systematischer Erfolg" (Interview in www.elitetrading.de)
      FAQ im Candletalk-Forum (Candletrading) - link von @merlin10
      noch mehr zur Theorie (link von @LastAktienHero)

      englischsprachig:
      Moneymanagement
      Die dort verlinkten 10 Lektionen gibt`s auch als Zip.-Datei zum DL / link von @einzelheinz
      Sizing your trade FuturesMag(azine), link von @Holmes
      The Foundations of Money Management I (links von @theSaint440)
      The Basics of Money Management II
      The Basics of Money Management III
      knapp + prägnant; mit Beispielen und allen wichtigen Formeln

      weitere Diskussionen:
      MM-Thread von member @snahas
      MM-Thread im "trade-signal"-Board

      - darüber hinaus lesenswert:
      Entwicklung profitabler Handelssysteme (Elitetrading)
      3:1-GV-Theorie "Value Stocks"
      Schlüsselelemente für`s Trading (enterlong)
      MM mal sportlich gesehen - Fitness für`s Depot (enterlong)
      BörseOnline: allgemeinere Darstellung
      MM - außerirdisch gut!?! - darin: Risk-to-equity-An-und-Einsichten
      Infos vom Tigerenten...äh, Tigertradingclub
      weitere links

      - Rechner/Simulatoren:
      Equity Curve Random Generator - link von @JDT
      MM-Rechner - link von @Schneewittchen (s. w.u.), der Übersichtlichkeit halber auch hier aufgeführt

      - Software: (wird noch geprüft)
      erste Ermittlungen von @Holmes
      ...
      (Fortsetzung folgt)

      http://www.aktienboard.com/vb/showthread.php?p=1059315#post1…
      Avatar
      schrieb am 02.03.06 13:17:01
      Beitrag Nr. 44 ()
      und noch etwas wichtiges, es ist zwar zum teil von mir unter #1 gesagt, jedoch wird es hier nochmal von anderer stelle bestätigt - es ist wirklich mit das wichtigste für ein erfolgreiches traden:


      ;)

      -----------------



      Schlüsselelemente für ein Erfolgreiches Trading.

      Ich bekomme immer wieder Emails in denen eine Strategie beschrieben wird die angeblich das Null plus Ultra ist, aber trotzdem scheinen sich keine Gewinne ein zustellen. Um nicht jetzt jedem das selbe zurück zu schreiben möchte ich im folgendem Artikel aufzeigen was IMHO wichtig für ein erfolgreiches Trading ist.

      Eine kleine Kritik muss ich noch loswerden: Ich habe viel gelesen Ken`s Daytradinguniversity, Undergroundtrader und unzählige Bücher über den richtigen Einstieg. Leider lassen diese Informationsquellen die wichtigen Dinge wie Psychologie, Money and Riskmanagement meist total aus. Auch zeigen Sie Möglichkeiten der verschiedenen Varianten aus einem Trade aus zu steigen nicht auf. Psychologie wird oft gar nicht besprochen oder nur ganz kurz angeschnitten. Ken zb. sagt nur "keep tight stops". Yea beschreibt in seinem Buch tolle Einstiege aber kein Wort über gute Stopplazierung, Exitpoint oder Moneymanagement :-(

      Die Themen wurden der Wichtigkeit nach sortiert.

      1.) Die Psychologie:
      Trading bzw. das erfolgreiche Trading würde uns alle Träume erfüllen. Wir könnten leben wo wir wollten, wir könten uns Dinge leisten(Auto, Haus....) von denen wir schon als Kind geträumt haben. Diesen Wunsch nehmen wir in jeden Trade mit und müssen lernen damit um zu gehen.


      Wir versuchen ein Konstantes Ergebnis zu erziehlen in einer Umgebung voller Ungewissheit Unordnung und Chaos.

      Das Geld das wir in das Trading investiert haben, haben wir uns hart erarbeitet. Mit Verlusten umgehen zu können ist etwas vom schwersten.

      Eine gewisse Offenheit für die Marktsituation behalten. Viele Fundamentals über Board zu werfen und dem Kurs "recht zu geben."

      Disziplin, gerade für jene Trader die nach einem mechanischem Handelssystem handeln ist das oft schwer um zu setzen. Leider helfen da kluge Vorschläge aus div. Büchern und Publicationen "be discipline" nicht wirklich viel. Discipline kann ich mir nicht befehlen. Discipline kann ich nur durch regelmäßiges Training, nicht durch lesen eines Buches, erreichen.

      Über sich selbst die Kontrolle zu behalten. Gerade für jene Trader von uns die immer einen Chef, Tutor, Professor oder eine andere Leitfigur als Vorbild hatten, die ihnen den Weg aufzeigten, sie korrigierten und wieder auf den richtigen Pfad gebracht haben ist es schwer. Als trader hat man meist nur die Kontrolle von sich selbst. Selbstkritik oder sich selbst mal in den Hintern zu treten ist ein sehr hartes Stück arbeit.

      Denke in Wahrscheinlichkeiten: Viele Trader versuchen Hellseher zu sein und in 90% der Fälle, mit Hilfe von allen möglichen Tradingtools richtig zu liegen. Das ist aber nicht nötig, das richtige Risk und Moneymanagement kann Ihnen dabei helfen mit Gewinn aus zu steigen wenn Sie in nur 45% der Fälle richtig liegen. Das Problem dabei ist aber das Sie das erst mal Ihrem "Überich" (Freud gehört zur Standardliteratur für Trader ;-)) klar machen das nicht jeder Trade ein Gewinner sein muß.


      2.) Das Moneymanagement:


      Nur sehr wenige Bücher und Trainer von den 1000 Lernquellen beschäftigen sich mit diesem Thema. Man findet zum Thema Moneymanagement mehr auf Gamblersseiten als auf einer Traderpage.

      Wann jetzt Moneymanagement aufhört und Riskmanagement beginnt möchte ich nicht diskutieren da die Trader sehr unterschiedlicher Meinung sind.

      Grundlgedanke ist, zu welchem Zeitpunkt riskiere ich welchen Betrage meines Portolios. Bzw. wie viel Kontrakte handle ich zu einem bestimmten Punkt in meiner Equitycurve.

      Moneymanagement bedarf genauso wohl überlegter Planung als die Ein und Ausstiege am Markt selbst.

      Haben Sie einen Moneymangementplan. Mögliche Techniken sind:
      Multiple Units/Contracts Technique, Fixed Dollar Value Trading Technique,Fixed Percent of Account trading Techniique, Adjust Trading on Win or Loss Technique, Crossing Equity Curves Technique, Applying the Optimal f Technique uvm.

      Welches jetzt das richt Moneymanagement für Dein Portfolio ist kommt sehr stark auf die Tradingsart an.
      In wieviel % der Fälle liegt Dein Plan richtig? Wie sieht der Reward/Risk, Profit/Margin, Profit/Drawdown, Profit/Time Ratio aus? Wie hoch ist Dein average Winner and average looser and much more.

      Weiters kommt es dann darauf an was man durch das Moneymanagement erziehlen möchte maximalen Ertrag, minimaler draw down?

      3.) Der Stop Loss:
      Wo liegt der? Fixer Geldbetrag, Fixer Betrag Ihres Portfolios Basierend auf der Volatilität des Marktes, wie Hoch ist der Stop in Relation zum Gewinner usw.

      Dies ist auch wieder sehr stark vom Einstiegspunkt abhängig. Aber machen Sie sich mit den Möglichkeiten vertraut und verwenden Sie das Stop Loss System das am besten zu Ihrem Style passt.

      4.) Der Ausstieg:
      Wichtiger als der Einstieg ist für mich wann steige ich aus? Der Exit entscheidet über Gewinn oder Verlust im jeweiligem Trade nicht der Entry. Dieser Punkt wird oft von Angst und Gier dominiert. Wenn ich in Chatromms und Foren meinen Ansatz beschreibe werde ich immer wieder gefragt warum ich schrittweise aus einem Trade aus steige.
      Beispiel 12 Kontrakte long bei 1980. Exit von 4 Kontrakten bei 1983 nächsten 4 exit bei 1988 und die letzen 4 nehme ich nach eigenem ermessen (diskretionär) raus.
      Für viele Menschen bedeutet das Gewinne minimieren und Verluste maximieren.
      Mein Ansatz ist, daß ich zu keinem Punkt sagen kann wie sich der Markt in den nächsten Minuten verhalten wird. Ich habe aber Punkte an denen die Statistik besagt, daß es sein kann das er an diesem Punkt umdreht. Also nehme ich an der beschrieben stelle 1/3 meiner Kontrakte raus. Das sind dann schon mal Gewinne die mir keiner mehr nehmen kann und was immer der Markt in den nächsten Minuten machen wird, ich habe 1/3 mit Gewinn raus genommen. Aber wie gesagt diese Art des Handelns hängt stark von der Strategie ab.

      5.) Der Einstieg:

      Der am meisten überschätzte Punkt bei 90% der Trader da drausen. Aber sie wollen es hören. Sicher ist es eine gute Möglichkeit um Geld zu verdienen aber nur mit Bücher und Seminaren über Chatrooms.
      Ein Freund von mir hat auf einer Messe ein Seminar über EntrySignale gehalten. Der Raum war "gerammelt" voll. Ich fand nur noch bei der Tür einen Stehplatz. Tosender Applaus und ein "gerangle" um seine Visitenkarten beendeten den zweieinhalbstündigen Vortrag auf der Gewinn Messe in Wien.

      Nach dem Vortrag hab ich Ihn gefragt warum er das macht wenn er doch wisse wie wichtig in der Relation ein guter Einstieg ist:

      "Daniel, das hat Sexapeal" er schnippte mit den Fingern, "das wollen die Leute hören und das lässt sich verkaufen. Mach auf Enterlong.com eine Seite mit Entrysignalen, Monitorsetup mit 10 SonyFlatSchirmen, Tradestation und alle dem Zeugs, wirst sehen die rennen dir den Webserver platt." Well, das habe ich "leider" nicht gemacht :-)

      Abschliesend:
      Im am not the dam burning dornbush. Dies ist ledigleich meine Meinung über das erfolgreiche Trading. Auch kann ich nicht zu jedem Punkt alles schreiben was ich glaube und will es auch nicht. Was nützt es zum 40mal Optimal f zu erklären. Jeder der eine Suchmaschine bedienen kann findet die nötige Information.

      Ich möchte hiermit lediglich einen Wegweiser bieten. IMHO hängt erfolgreiches Trading von

      1.) Psychologie
      2.) Moneymanagement
      3.) Riskmanagement
      4.) Exitsignal
      5.) Entrysignal

      ab. Es liegt an jedem selbst sich in der entsprechenden Richtung weiter zu bilden.

      wish you the best

      DAN@enterlong.com


      http://www.enterlong.com/a/keyel.htm
      Avatar
      schrieb am 15.03.06 13:59:51
      Beitrag Nr. 45 ()
      nicht nur zum schmunzeln, jedoch ich mußte sehr schmunzeln...

      vorallem weil hier zum teil erkennbar wird warum die technische analyse die entwicklung von aktien respektive des marktes nur bedingt erklärt bzw. erklären kann...

      siehe beispiel " wasserrad im bach"


      -----------------

      Bericht aus der Zukunft


      Sehr geehrte Leser,

      durch einen glücklichen Zufall sind wir in den Besitz eines weit in der
      Zukunft aufgezeichneten Interviews gekommen, dessen Inhalt wir
      unseren Lesern nicht vorenthalten wollen. Der Inhalt ist höchst brisant
      und das folgende sollte nur von innerlich gefestigten Persönlichkeiten
      gelesen werden. Für Schäden infolge emotionaler Verwirrung haften wir
      nicht.



      Daytrading-Info Ausgabe Nr. 857 vom 23.09.2022



      Interview mit Lek Bang Ti



      Nach langem Bemühen ist es uns schließlich gelungen, ein Interview mit
      Lek Bang Ti zu führen, dem derzeit reichsten Mann der Welt, dessen
      Vermögen auf 220 Billionen Dollar geschätzt wird. Das Gespräch fand in
      seiner Boing 875 statt, auf dem Weg von Da Nang nach New York.



      Daytrading-Info: Mr. Bang Ti, Sie kommen gerade von Ihrem privaten
      Anwesen in Da Nang, wo ja kurz vor Ihrem Abflug ein Gespräch mit
      unserer Bundeskanzelerin Barbara Welk-Blümchen stattfand. Können
      Sie etwas zu dem Verlauf dieses Gespräches sagen?



      Bang Ti: Ja, Frau Welk-Blümchen hatt mich im Rahmen einer Petitions-
      Audienz um einen Termin gebeten, um über einen Teilerlaß Ihrer
      deutschen Staatsschulden zu verhandeln. Wie Sie wissen, besitze Ich
      einen nicht unerheblichen Anteil an Bundesanleihen .. ich denke, ich bin
      sogar der größte Gläubiger Ihres Landes .. und sitze zudem dem
      Gemeinschaftsausschuß aller Gläubiger vor. Sie wissen auch, daß sich
      aufgrund von Schwierigkeiten bei den Zinsterminen das Rating Ihrer
      Anleihen in den letzten Jahren rapide verschlechtert hat und Ihr Land in
      großen Refinanzierungsschwierigkeiten ist. Nun ja, daß Deutschland die
      seinerzeit notwendigen wirtschaftlichen und gesellschaftlichen
      Umstrukturierungen nicht vollzogen hat, ist inzwischen ja in den Schul-
      und Lehrbüchern als historischer Grand Faux Pas hinreichend
      beschrieben. Ja, Frau Welk-Blümchen bat mich unter heftigen
      Weinkrämpfen Ihrem Land zu helfen. Wissen Sie, ich bin auch nur ein
      Mensch und da bot ich Ihr eben an, das Rating für Bundesanleihen von
      C auf B anzuheben und ein Stundungskonzept für die nächsten
      Zinstermine erarbeiten zu lassen. Als kleine Gegenleistung soll dann
      dafür mein Anteil an der bundesdeutschen Mineralölsteuer von derzeit
      25% auf 40% angehoben werden. Die dankbaren strahlenden
      Kinderaugen von Frau Welk-Blümchen lassen mich nicht daran zweifeln,
      daß wir hier einen Schritt voran gekommen sind.



      Daytrading-Info: Mr. Bang Ti, Sie sind jetzt 32 Jahre alt und haben alles
      erreicht. Wollen Sie uns kurz erzählen, wie alles anfing?



      Bang Ti: Ja, ja, wir haben uns ja schon früher darüber unterhalten und
      Sie haben ja einen Teil des Weges mitverfolgt. Aber gut, ich will ...
      Wissen Sie, als ich 10 war, also zur Jahrtausendwende hatte ich meine
      ersten Kontakte mit den Finanzmärkten. Ich schaute meinem Onkel zu,
      der zu dieser Zeit Daytrading in US-Aktien betrieb, vorwiegend Nasdaq-
      Papiere. Ich war fasziniert vom Farbenspiel des Level II screens, von
      den tanzenden Candlestick-Charts, von der Aufregung meines Onkels
      bei Gewinn- und besonders bei Verlustpositionen. Ich hatte natürlich
      keine Ahnung was hier vor sich ging, ich spürte aber instinktiv, daß es
      etwas wichtiges war und daß es hier und jetzt und in der Sekunde
      stattfand und viel Geld kommen oder gehen konnte. Ich bat meinen
      Onkel mir alles zu erklären und nachdem er sich zuerst geweigert hatte
      einem Zwerg wie mir den Weltfinanzmarkt nahe zu bringen, konnte ich
      ihn schließlich durch Beharrlichkeit dazu bringen mich in seine
      Geheimnisse, oder was er dafür hielt, einzuweihen. Ich bergiff sehr
      schnell, die Regeln die Handelsansätze, was und warum er es tat. Nach
      etwa drei Monaten war ich besser im Erkennen der Signale, mehr noch,
      ich hatte ihn wiederholt durch meine " dummen Fragen" auf wichtige
      systemimmanente Fehlerquellen, die im Bereich des Risiko- und
      Moneymanagement lagen, hingewiesen. Erstaunt schreckte mein Onkel
      jedesmal in die Höhe, legte seinen Kopf zur Seite, den Finger an die
      Nase und sagte: " Stimmt Junge, das sollte ich mal überdenken." Sein
      Handel und somit sein Profit wurde dank meiner Hinweise und dank
      meines Timings besser. Erstaunlicherweise lag ich beim Timing für
      Einstieg und Ausstieg in eine Aktie sehr oft sehr gut. Ich kann mit das
      heute nur dadurch erklären, daß ich damals, jung und unbedarft wie ich
      war, instinktiv mit den Märkten geatmet habe. Letztlich hatte ich kein
      Gefühl dafür, was es bedeutet große Verluste zu machen, ich würde
      ernährt, Geld und Zahlen waren für mich selbst ein fiktives Spiel, mit
      dem ich ohne Angst umgehen konnte. Ich spürte nur die Aufregung der
      anderen bei Kursbewegungen, selbst war ich meistens nur freudige
      erregt, niemals aber belastet. Ich glaube das war es, was mein gutes
      Timing ausmachte,. ich hatte keine Angst, es war ein Spiel und ich
      atmete mit dem Markt.



      Daytrading-Info: Zwischenfrage: Hat Ihr Onkel Sie den für Ihre
      offensichtliche Hilfe entlohnt?



      Bang Ti: Nun, zunächst nicht, aber nach kurzer Zeit dann, etwa nach
      einem halben Jahr, richtete er für mich ein eigenes Konto ein, was auf
      den Namen meiner Mutter lief, mit der ich große Schwierigkeiten hatte
      deswegen. Sie hatte einfach Angst, ich würde auf ihren Namen
      Kreditkäufe tätigen und hinterher hätte sie die Geldeintreiber in der
      Tür. Es bedurfte großer Überedungskünste meines Onkels und noch
      größerer bittender Kinderaugen von mir, bis wir das Konto einrichten
      konnten. Schließlich aber hatte ich es dann geschafft und konnte mit
      den ersten 5000 $ loslegen. Über das was folgte, ist viel geschrieben
      worden und zahlreiche Legenden sind im Umlauf gebracht worden.



      Daytrading-Info: Und was von all dem stimmt?



      Bang Ti: Fakt ist, daß es mir innerhalb von 6 Monaten gelang, das Konto
      auf 50.000 $ anwachsen zu lassen. Ich glaube, ich war damit der
      reichste 11jährige meinem Ort. Zu meinem 11. Geburtstag
      veranstaltete mein Onkel ein Fest, wie ich bis dahin noch keines erlebt
      hatte. Die ganze Verwandtschaft und drei Viertel des Dorfes, in dem ich
      geboren worden war und in dem wir lange gelebt hatten bevor wir
      nach Da Nang gezogen sind, waren anwesend und mein Onkel ließ es
      sich nicht nehmen, vor allen Gästen ein Lobesrede auf meine Begabung
      zum Aktienhandel zu halten. Selbst meine Mutter, die der ganzen
      Angelegenheit eigentlich noch immer kritisch gegenüberstand, obwohl
      sie natürlich den materiellen Erfolg mitbekam, selbst meine Mutter
      konnte ihr Strahlen und ihren Stolz bei den Worten meines Onkels nicht
      länger verbergen. Von diesem Moment wußte ich, daß ich in meinem
      Leben nie etwas anders machen werde als Traden.



      Daytrading-Info: Welche Methoden wandten Sie zu dieser Zeit für das
      Trading an?



      Bang Ti: Nun es waren damals absolut übliche Methoden: Momentum-
      scalping, Spread-cutting, Shorting und Swingtrading. Aber eben alles
      Daytrading-Methoden. Ich besaß zu dieser Zeit niemals eine Aktien
      über eine Nacht, niemals. Ich wollte jede Minute, die ich im Markt bin,
      sehen was mit meinem Wert passiert.



      Daytrading-Info: Das hört sich so an, als ob Sie eigentlich keine
      gemeinsame Kindheit mit anderen Kindern Ihres Alters hatten, ist das
      so?



      Bang Ti: Absolut nicht, nein. Daytrading war ein Teil meines Lebens,
      sicherlich der wichtigste, weil ich wußte, daß dieses Thema mein Thema
      war, für immer. Aber Daytrading war nicht mein ganzer Tag. Absolut
      nicht. Sehen Sie, Daytrading können Sie halftime betreiben. Sie müssen
      die Methoden ausgiebig erlernen, aber sie müssen nicht, wie ein
      Analyst, den ganzen Tag research betreiben. Fundamental wußte ich
      damals recht wenig und orientierte mich nur an wenigen Kennzahlen
      wie den S&P Future oder den Zinsen, aber das reichte damals für mich.
      Nein, Daytradng war nur ein Teil, ansonsten baute ich genauso
      Blockhütten im Wald, wie die andere Jungs auch. Wir hatten dort und
      haben ihn dort immer noch, weil ich ihn inzwischen gekauft habe, einen
      wunderschönen Wald mit vielen Verwinklungen, in denen einige
      konkurrierende Jungs-Banden ihre Blockhütten bauten. Wir schlugen
      uns gegenseitig die Köpfe ein, rissen die Hütten der anderen ab,
      vertrugen uns wieder, starteten gemeinsame " Rettet den Wald" -
      Projekte, ja schon damals, und zerstritten uns wieder, wie Kinder das
      eben so machen.



      Daytrading-Info: Erzählen Sie uns bitte noch etwas über Ihren Onkel,
      war ein guter Trader?



      Bang Ti: Nun ja, ich würde sagen ein mittelmäßiger. Immerhin verstand
      er es mehr Geld zu gewinnen als zu verlieren. Letztlich hatte er aber
      den Fehler, daß er schlechter tradete, als er eigentlich gekonnt hätte.
      Er hatte ein paar wichtige Dinge verstanden, andere ganz einfache
      Ding dann wieder nicht.



      Daytrading-Info: Welche Dinge waren das?



      Bang Ti: Ich will Ihnen ein Beispiel geben. Einmal waren ich und mein
      Onkel in dem eben erwähnten Wald. Durch diesen Wald fließt ein
      kleiner Bach. Man kann als Kind ohne Mühe über ihn hinwegspringen,
      also ein sehr kleiner Bach. Mein Onkel und ich setzen uns an den Bach.
      Er holte ein Messer aus seiner Tasche und fing an zu schnitzen. Nach
      einigen Minuten hatte er aus umherliegenden Stöckchen ein kleines
      Wasserrad geschnitzt. Er steckte links und rechts des Bachlaufs ein
      Stöckchen in den weichen Waldboden, wobei diese am anderen jeweils
      ein kleine Astgabel hatten. Mein Onkel hängte nun das geschnitzte
      Wasserrad in die Astgabeln und wir schauten eine Weile dem sich
      drehenden Rad zu. Nach einigen Minuten sagte mein Onkel etwas über
      das Daytrading, das ich bis heute nicht vergessen habe und das wohl
      alles was man darüber wissen kann zusammenfaßt. Er sagte. Ein guter
      Trader ist wie dieses Wasserrad und der Bach ist der Markt. Ich fragte
      ihn, was er damit meine und er sagte: Das Wasserrad dreht sich doch
      immer in die Richtung, in die der Bach fließt, du wirst niemals sehen, das
      es sich in die andere Richtung dreht. Und das Rad dreht sich immer so
      schnell oder so langsam, wie der Bach gerade fließt. Du wirst niemals
      sehen, daß es schneller läuft, als der Bach oder langsamer. In mich
      drang diese Erkenntnis damals wie ein Blitz und wir schauten beide
      noch eine ganz Zeit das Wasserrad an und ich versuchte in dem
      Wasserrad mich und in dem Bach den Markt zu sehen. Es war
      faszinierend für mich. Wissen Sie was dann passierte? Wir gingen nach
      Hause und tradeten am selben Tag noch. Mein Onkel verlor viel Geld,
      weil er von der Kursentwicklung einer bestimmte Aktien überzeugt war,
      dies Entwicklung aber dann nicht eintrat. Ich erinnerte meinen Onkel an
      seine Weisheiten aus dem Wald, aber er schaut mich nur kurz verärgert
      an. Er konnte es einfach nicht umsetzen. Heute weiß ich, wie Recht
      mein Onkel mit seinem Wasserrad-Gleichnis hatte, und es war eine
      wirkliche Erkenntnis in ihm, aber er konnte sie nicht in sein Handeln
      umsetzen.



      Daytrading-Info: Wie ging es dann weiter, nachdem Sie die ersten
      Trading-Lorbeeren gewonnen hatten?



      Bang-Ti: Wann meinen Sie?



      Daytrading-Info: Nach Ihrem 11. Geburtstag, wie ging es dann weiter?



      Bang Ti: Nun ich tradete weiter und weiter mit Erfolg. Das Konto wuchs
      sehr schnell an, in immer kürzeren Abständen immer größere Gewinne.
      Das hängt natürlich mit dem Moneymanagement zusammen. Ich
      benutzte Gewinne dazu, meine Positionen zu vergrößern und Sie wisse
      welche Dynamik dies bewirken kann. Nach etwa 7-8 weiteren Monaten
      hatte ich meine erste Million und tradete nur noch alleine, meine Onkel
      wurde eine Art väterlicher Assistent und ich ging mit immer größeren
      Positionen in das Geschäft. Das brachte zum Teil Schwierigkeiten in den
      weniger liquiden Werten, wo ich anfing Ausführungsschwierigkeiten zu
      bekommen. Ich sah mich aus diesem Grunde nach andere handelbaren
      Märkte um und engagierte mich naheliegenderweise in den Index-
      Futures. Hier war die Liquidität absolut gegeben. Nach kleinen
      anfänglichen Verlusten, konnte ich auch diese Märkte lesen und mit
      Ihnen atmen. Dazu kamen dann die ganzen technischen Neuerungen,
      die das Traden vereinfachten. Sie werde es sicherlich noch wissen,
      früher tradete man über stationäre Computer und physikalische
      Transferleitungen. Es kamen ja dann recht schnell die Gürtel-PC`s mit
      Monitorbrille, gesicherter Sprachsteuerung und Funk-Modems mit 8
      Megabyte pro Sekunde. Als später dann BillyBoy (gemeint ist Bill Gates
      von Microsoft) mit seinem Satellitennetz den weltweiten kostenlosen
      online Zugang anbot, war natürlich kein halten mehr. Ja, Ich fand die
      Ideen von BillyBoy schon immer gut, aus diesem Grunde hab ich
      Microsoft auch vor ein paar Jahren übernommen, weil es immer gute
      Marketing-Leute dort gab und BangTiSoft, so wie es heute heißt, auf
      dieser globalem Struktur aufbauen konnte... Aber ja, der Futures
      Handel. Sie wissen, ich habe dann mit 13 einen der vielen Euro-Crashs
      genutzt, um mein damaliges Vermögen zu vervielfachen. Seitdem
      bestimme ich die Märkte mit und ... Moment mal, was ist das?



      Daytrading-Info: ...oh, ich glaube, eines der Triebwerke brennt.



      Bang Ti: Verdammt Sie haben recht. Wissen Sie, ich habe 13 dieser
      Boing 875, also eine mehr oder weniger, so what ...



      Daytrading-Info: Sollten wir denn nicht besser jetzt dann ans
      Aussteigen denken?



      Bang Ti: Sie haben Recht, daran sollten wir denken. Warum haben die
      meisten Trader diesen Gedanken nicht bei ihren Verlustpositionen?
      Hahahahaha.



      Daytrading-Info: Wo sind denn hier die Fallschirme?



      Bang Ti: Hier nehme Sie, ich hoffe es ist Ihre Größe. Hahahahaha.



      Daytrading-Info: Jetzt hier raus?



      Bang Ti: Ja, na los, springen Sie schon. Da kann Ihnen nichts passieren.
      Den Pazifischen Ozean habe ich letzte Woche gekauft. Der gehört mir,
      da kann Ihnen nichts passieren. Vertrauen Sie mir



      Das Diktiergerät unseres Redakteurs erreichte Daytrading-Info letzte
      Woche per Flaschenpost. Unser Redakteur und Mr. Bang Ti bleiben
      dagegen vorerst verschollen.




      Grüße und good trading

      http://www.bullfire.de/showthread.php?p=1277596


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