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    Kampa - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 20.02.05 20:52:33 von
    neuester Beitrag 20.02.05 20:58:07 von
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      schrieb am 20.02.05 20:52:33
      Beitrag Nr. 1 ()
      Visionen für die Zukunft des Eigenheims
      Fertighausanbieter Kampa kämpft mit der Krise am Bau und nutzt die Konsolidierung für Übernahmen

      von Michael Höfling

      Sprichwörter sind auch nicht mehr das, was sie mal waren. Wenn jeder Mann einen Baum pflanzen, ein Kind zeugen und ein Haus bauen würde, wie es ihm der Volksmund nahelegt, wäre Bernd Pelz eine große Sorge los. Doch alle diese Lebensziele verlieren offenbar stetig an Beliebtheit. Das mit dem Baum kann Pelz gut verkraften, und die Nachwuchsprobleme wirken sich später aus. Aber die Sache mit dem Haus, die treibt ihn um. Denn ein Baumuffel kann schwerlich Kunde des Fertighausherstellers Kampa werden, dessen Vorstand Pelz ist.

      Die Wirtschaftskrise macht den Menschen mental schwer zu schaffen. Wer noch einen Job hat, fürchtet, ihn in absehbarer Zeit zu verlieren. Oder er zollt dem Anspruch der schönen neuen Arbeitswelt Tribut, die ihm totale Mobilität abverlangt - und verzichtet deshalb von vornherein darauf, sich ein Stück Land zu kaufen, um darauf ein Haus zu errichten.

      Entsprechend mau sieht es in der Branche aus. Die Zahl der Baugenehmigungen für Wohngebäude ging laut dem Zentralverband Deutsches Baugewerbe im dritten Quartal 2004 gegenüber dem Vorjahr bundesweit um 15 Prozent zurück. Dabei liegen die effektiven Bauzinsen mit etwas mehr als vier Prozent für zehn Jahre auf historischen Tiefständen. Außerdem ist da noch das Schmankerl der Eigenheimzulage, deren Abschaffung unmittelbar bevorstehen könnte. Wenn also jetzt keiner baut - wann denn dann?

      Für die trostlos anmutende Ausgangslage steht Kampa überraschend gut da. "Entscheidend ist, ein Unternehmen ständig auf veränderte Situationen am Markt einzustellen", sagt Vorstands-Chef Pelz. Klingt einfach, ist es aber nicht. Denn die Krise am Bau ist nichts Neues. Und so fuhr der Anbieter für schlüsselfertiges Wohnen im Geschäftsjahr 2001 als Folge von Mißmanagement erstmals seit seinem Börsengang 1986 einen operativen Verlust ein. Am 1. April 2002 wechselte Pelz, der über Stationen beim Konsumgüterkonzern Procter & Gamble, dem Tabakunternehmen R. J. Reynolds, dem Schreibwarenhersteller Pelikan und dem Mischkonzern Armstrong DLW bei dem Fertighausanbieter gelandet war, aus dem Kampa-Aufsichtsrat auf den Posten des Vorstands-Chefs.

      Der Blick von außen auf das Metier war dabei hilfreich. "Der Eigenheimbau war - und ist es größtenteils noch - in seiner Entwicklung gegenüber anderen Branchen in Sachen Organisation und Kontrolle des Ablaufs ein ganzes Stück zurück", sagt Pelz, der vorrangig den Ergebnisverfall und den Wertverlust stoppen und die Gruppe wieder profitabel machen sollte. Das Potential dafür mußte er nicht lange suchen. "Niemand mußte den Leuten hier sagen, wie man ein Haus baut oder es vermarktet", so Pelz weiter, "für mich ging es vor allem darum, die Organisation wettbewerbsfähiger zu machen."

      Er baute die Konzernstruktur um, verkleinerte Belegschaft und Vorstand, optimierte die Prozesse und schlug zu, wenn sich die Chance auf ein Schnäppchen ergab. Nach den jüngsten Akquisitionen etwa gehören ein ungarisches und ein polnisches Fertighausunternehmen ebenso zu Kampa wie der zuvor zur Haniel-Gruppe zählende Massivbau-Spezialist Hebel Haus. Und Pelz ging ungewöhnliche Wege: So bot Kampa in einer aufsehenerregenden Aktion ein Ausbauhaus über den Discounter Plus an.

      Per Saldo hat sich das alles nicht im Aktienkurs niedergeschlagen. Als Pelz das Ruder übernahm, notierte die Aktie bei etwa sechs Euro. Dort steht sie auch heute. Vom zwischenzeitlich erreichten Tief bei drei Euro gerechnet, ist das Papier aber immerhin ein Verdoppler. So hat der Markt doch, wenn auch spät, erkannt, daß Pelz Kampa mit den schmerzhaften Einschnitten zum erfolgreichen Turn-around verholfen hat.

      Kampa steht inzwischen wieder so gut da, daß Bernd Pelz der harten Branchensituation sogar Positives abgewinnt. "Im Markt wird es noch grimmiger werden, vor allem wenn die Eigenheimzulage abgeschafft wird. Dann geht es darum, substantiell gut aufgestellt zu sein", sagt Pelz. Denn wer das nicht ist, kommt schnell in die Bredouille - und wird dann zum potentiellen Übernahmeziel eines soliden Konzerns wie Kampa.

      Das Tagesgeschäft für das Unternehmen, das insgesamt bereits über 60 000 Häuser errichtet hat, ruht auf drei Säulen. Wenig Probleme macht dabei das untere Segment, in dem zu Preisen zwischen 70 000 und 140 000 Euro Ausbauhäuser errichtet werden, die dann von den Eigentümern in Eigenregie ausgebaut werden - das geht von der Gas- und Wasserinstallation über die Elektrik bis hin zum Teppichverlegen und Malerarbeiten. "Hier steigt die Nachfrage", sagt Pelz - auch das eine Folge der Wirtschaftskrise. "Viele Leute bauen mit null Eigenkapital." Im Luxusbereich, bei Häusern ab 250 000 Euro - selbstverständlich ohne Grundstück - ist die Nachfrage ebenfalls weiter konstant.

      Doch die mittlere Preislage ist die kritische Größe. "Hier ist zu spüren, daß viele potentiell Bauwilligen ihr Eigenkapital für einen solchen Schritt teilweise oder sogar ganz an der Börse verloren haben", vermutet der 60jährige. "Das sind Leute zwischen 35 und 45, viele haben Angst um ihren Job. Machen wir uns nichts vor: In diesem Segment wird es so schnell keine Erholung geben."

      Um diesen Nachfragerückgang auszugleichen, sieht Pelz vor allem einen Ausweg. "Die Standardisierung muß vorankommen. Sonst bleibt Bauen zu teuer", sagt er. Denn angesichts der demographischen und ökonomischen Perspektiven Deutschlands im globalen Wettbewerb ist sicher mit allem zu rechnen - nur nicht mit steigenden verfügbaren Einkommen. Standardisierung - der Alptraum wohl jedes Bauherren. Doch Pelz beruhigt: "Das Standardhaus ist doch bereits Realität. Jeder Anbieter baut jedes Jahr Dutzende praktisch identischer Häuser. Nur fällt das nicht besonders auf, weil die Häuser alle 50 Kilometer weit auseinander stehen."

      Nur konsequent ist angesichts der Lage auf dem Heimatmarkt der Schritt ins Ausland. Die übernommenen Firmen in Polen und Ungarn erschließen Märkte mit Wachstumspotential. Wobei Pelz wenig davon hält, diese als reine Produktionsstandorte für andere Märkte zu nutzen. "Es gibt solche Versuche in der Branche, wir von Kampa planen das nicht. Wir produzieren in Polen für Polen. Die Kosten sind um 40 Prozent niedriger als in Deutschland."

      Die ganz große Phantasie scheint die Aktie des Unternehmens nicht zu bieten. Zumal das Papier außerhalb der Indices ein Nischendasein fristet. Doch die Bewertung bei aktuell sechs Euro ist solide, dazu gibt es eine ordentliche Dividendenrendite von zuletzt fünf Prozent. Und immerhin halten mit Julius Bär und der irischen Fondsgesellschaft Ennismore zwei Institutionelle Investoren kleinere Pakete an dem 1899 gegründeten Unternehmen.

      Artikel erschienen am 20. Februar 2005

      http://www.wams.de/data/2005/02/20/514474.html
      Avatar
      schrieb am 20.02.05 20:58:07
      Beitrag Nr. 2 ()
      Kampa AG im Überblick

      Das unternehmen

      -Der Fertighaushersteller Kampa wurde bereits 1899 gegründet, seit 1986 ist das Unternehmen an der Börse notiert. Hauptsitz ist Minden in Westfalen. Produziert wird in sieben Hausfertigungen und drei Betonfertigteilwerken.

      die plazierung

      -Im Ranking der Top-20-Nebenwerte, das das unabhängige Analysehaus Independent Research exklusiv für "Welt am Sonntag" erstellte, landete Kampa auf dem 16. Platz. Als Hauptschwäche werten die Analysten den geringen Börsenumsatz, der einen Handel mit der Aktie erschwert. Positiv stachen die Dividendenrendite und das Wachstum hervor.

      die aktie

      -Von ihrem Fünf-Jahres-Tief, das sie Anfang 2003 bei etwa drei Euro markierte, hat sich die Aktie deutlich erholt. Diese Entwicklung spiegelt den wirtschaftlichen Turn-around wider.

      Artikel erschienen am 20. Februar 2005
      http://www.wams.de/data/2005/02/20/514476.html


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