checkAd

    Die letzten Jahre des Dollars - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 24.03.05 21:34:25 von
    neuester Beitrag 18.04.05 00:59:44 von
    Beiträge: 126
    ID: 969.373
    Aufrufe heute: 0
    Gesamt: 5.417
    Aktive User: 0


     Durchsuchen

    Begriffe und/oder Benutzer

     

    Top-Postings

     Ja Nein
      Avatar
      schrieb am 24.03.05 21:34:25
      Beitrag Nr. 1 ()
      Die letzten Jahre des Dollars (Teil 1)
      Ein globales Spiel um Schulden, Geld und Macht

      Wenn man heute sieht, wie die USA Rußland und China einkreisen, wie sie den Ring ihrer Militärstützpunkte immer enger um die beiden Großmächte ziehen, wie sie die Nato zu einem Dienstleistungsbetrieb ihrer expansiven Außenpolitik umfunktionieren, wie sie Europa zu spalten versuchen, wie sie das legale Gewaltmonopol der UNO mißachten, wie in Washington Präventivkriege gerechtfertigt werden und selbst der Ersteinsatz von Nuklearwaffen nicht mehr ausgeschlossen wird – dann kann man nur noch von einer imperialen Politik sprechen, nicht mehr von einer Hegemonie.

      Denn der Hegemon ist ja nur der Erste unter Gleichen. Er übt Macht aus, aber er wendet keine Gewalt an. Seine Stellung beruht auf Zustimmung und beiderseitigen Interessen.

      Dazu ein Beispiel, das von den deutschen Medien, soviel ich weiß, übersehen wurde. Seit Februar sind Vorausteams der amerikanischen Streitkräfte in Polen, Bulgarien und Rumänien unterwegs, um neue Standorte für die in Europa stationierten US-Truppen auszusuchen. Inspiziert werden Häfen, Flugplätze und Manövergelände. Und diese Reise ist nur die erste von mehreren Erkundungsmissionen in den nächsten Monaten.

      Supermacht und Schuldner

      Das bedeutet doch nichts anderes als eine Mißachtung der Souveränität der EU und ihrer jetzigen und künftigen Mitglieder. Stellen Sie sich einmal vor, die EU würde Erkundungsteams quer durch die USA schicken, um dort nach Gutdünken geeignete Militärbasen auszusuchen. In Europa findet das, wenn es in umgekehrter Richtung geschieht, niemand bemerkenswert, und niemand fragt sich, wozu die Vereinigten Staaten eigentlich noch Stützpunkte in Deutschland und anderswo in Europa benötigen, wo doch der Kalte Krieg längst vorüber ist.

      Kaum jemand nimmt auch wahr, in welchem Ausmaß das internationale Währungssystem auf die amerikanischen Bedürfnisse zugeschnitten ist. Kaum jemand wundert sich darüber, daß die einzige Supermacht zugleich der größte Schuldner der Welt ist.

      Als England, der Vorläufer der USA, die Welt beherrschte, war die Insel nicht nur die Fabrik der Welt, sondern auch ihr größter Gläubiger.

      Nixon und das Papiergeld

      Die jetzige Situation ist historisch einmalig. Sie ist paradox. Das Paradoxon besteht darin, daß die militärische Übermacht der USA stärker wurde, während die wirtschaftliche Hegemonie schwand, daß der Aufwand des Imperiums von denen mitfinanziert wird, die von ihm kontrolliert werden oder sogar – wie China – als seine künftigen geopolitischen Gegenspieler gelten müssen.

      Im folgenden werde ich das Weltwährungssystem mit seinen Finanzströmen so beschreiben, wie es tatsächlich funktioniert, und anschließend untersuchen, ob es in dieser Form auf Dauer haltbar ist.

      Verständlich wird die Situation nur, wenn man sich über die Natur des Papiergeldes im klaren ist. Es waren schließlich die USA, die der Welt 1971 den totalen Papiergeldstandard oktroyiert haben, als Präsident Nixon damals im August das sogenannte Goldfenster schloß.

      Bis dahin war eine abgespeckte Form des alten Goldstandards in Kraft – so, wie sie in Bretton Woods, einem kleinen Ort in Neuengland, 1944 beschlossen worden war. Zwar waren die Banknoten unter diesem System nicht mehr für jedermann einlösbar in Gold, aber der Dollar war fest an das Gold gebunden, der Unzenpreis war bei 35 Dollar fixiert, und jede am System beteiligte ausländische Notenbank konnte ihre Dollar-Schuldscheine in Washington präsentieren und dafür die Herausgabe von Gold verlangen. Die USA mußten bis 1971, das war ausschlaggebend, notfalls mit einem Geld zahlen, das in der Natur sehr selten vorkommt und zu hohen Kosten aus der Erde geholt werden muß – mit Gold nämlich.

      Übrigens waren auch die europäischen Währungen nach dem Krieg fest an den Dollar und damit auch an das Gold gebunden. Z.B. wurde der Wechselkurs der D-Mark am 28. September 1949 auf 4,20 zum Dollar festgesetzt. Nebenbei bemerkt, war die damalige leichte Unterbewertung der Mark und war vor allem das System der festen Wechselkurse eine äußerst wichtige Voraussetzung für das deutsche Wirtschaftswunder der 50er und 60er Jahre.


      Wo das deutsche Gold liegt

      Als sich die Vereinigten Staaten in den 60er Jahren immer tiefer in den Vietnamkrieg verstrickten, als die Regierung Kanonen und Butter gleichzeitig versprach und sich zu verschulden begann, stellte sich für die Europäer zum ersten Mal die Frage der transatlantischen Bündnistreue.

      De Gaulle wagte es, von Washington die Herausgabe von Gold gegen Dollar zu verlangen, er schickte sogar seine Kriegsschiffe über den Teich, um das Metall abzutransportieren.

      Die Deutschen hatten keine derartige Handlungsfreiheit. Als auch die Bundesbank mit dem Gedanken spielte, Dollar in Gold einzutauschen, kam aus Washington der dezente Hinweis, daß doch Berlin auf den amerikanischen Schutz angewiesen sei.

      Das deutsch-amerikanische quid pro quo bestand darin, daß die Bundesbank nicht nur kein amerikanisches Gold verlangte, sondern daß sie darüber hinaus durch den Ankauf von Treasury Bills die amerikanischen Ausgaben mitfinanzieren half. Immerhin weigerte sich die Bonner Regierung, deutsche Soldaten nach Vietnam zu schicken.

      Zudem versprach der damalige Bundesbankpräsident Blessing in einem Brief den Amerikanern, die in New York liegenden deutschen Goldreserven nicht zurückzuholen, solange US-Truppen in Deutschland stationiert waren. Dabei ist es bis heute geblieben. Immer noch behalten die Amerikaner das unter dem Pflaster von Manhattan bei der Federal Reserve Bank of New York liegende deutsche Gold als eine Art Pfand, wie mir ein früheres Mitglied der Bundesregierung verriet.

      Indem Nixon im August 1971 die vertragliche Goldeinlösungspflicht einseitig aufkündigte, stoppte er den Goldabfluß. Das war die unmittelbare Konsequenz. Darüber hinaus stellte er sicher, daß die USA fortan völlige Handlungsfreiheit besaßen, Geld zu drucken und fast beliebig große innere und äußere Defizite zu fahren, um Kriege zu führen, Rezessionen zu bekämpfen, die Ölrechnungen zu bezahlen und den Lebensstandard der Amerikaner aufrecht zu erhalten. Daran hat sich bis heute nichts geändert.

      Das amerikanische Zwillingsdefizit

      Seit den achtziger Jahren sind die enormen amerikanischen Leistungsbilanzdefizite, also ein negativer Saldo beim Handel und bei den Dienstleistungen, der Normalzustand. Zuletzt war die Leistungsbilanz 1991 vorübergehend im Plus. Derzeit liegt das jährliche Außendefizit der USA bei etwa 550 Milliarden Dollar. Das sind rund 5% des Bruttoinlandsproduktes (BIP).

      Zusammen mit dem Haushaltsdefizit, das seit dem 11. September und der Invasion des Irak geradezu explodiert ist, ergibt sich ein Zwillingsdefizit in einer Größenordnung von mindestens 10% der jährlichen Wirtschaftsleistung der USA, also des BIP. Ein Vergleich: Als sich Nixon gezwungen sah, das Goldfenster zu schließen, steuerte das amerikanische Außendefizit gerade einmal auf 0,5% des BIP zu. Das galt damals als gefährliche Finanzkrise!

      Logischerweise hat sich durch die ständigen Außendefizite der internationale Vermögensstatus der USA drastisch verschlechtert. Das Land verschuldet sich in einem atemberaubenden Tempo beim Rest der Welt. Noch im Jahr 2000 lagen die Netto-Schulden bei 2187 Milliarden Dollar, 2003 wurden schätzungsweise 3700 Milliarden erreicht. Dies unter dem Vorbehalt, daß derartige Statistiken – das gilt auch für die Zahlungsbilanz – nie wirklich genau sein können. Beim amerikanischen Vermögensstatus machen übrigens die Direktinvestitionen, bei denen es sich ja nicht um konventionelle Schulden handelt, etwa 10% aus.

      Das Ausland finanziert 40%

      Nach Angaben des US-Schatzamtes wurden im Dezember 2003 amerikanische Staatsschulden in Höhe von 1531 Milliarden Dollar von ausländischen Notenbanken gehalten. Das war ein Anstieg um 50% innerhalb von drei Jahren! Ein ähnlich großer Anteil entfällt auf ausländische Privatinvestoren, so daß die amerikanische Staatsschuld derzeit zu fast 40% vom Ausland getragen wird. Nach einer Berechnung von BNP Paribas absorbieren die USA drei Viertel der Nettoersparnisse der gesamten Welt.

      Klar ist, daß dieses System nur im Rahmen der amerikanischen Finanzhegemonie existieren kann. Washington beherrscht die Weltbank und den Inter-nationalen Währungsfonds (IWF) und diese wiederum diktieren die Wirtschaftspolitik der auf Hilfe angewiesenen Länder der Dritten Welt. Daß der IWF immer wieder die Türkei so großzügig mit frischem Geld versorgt und damit vor dem Konkurs bewahrt, ist natürlich kein Zufall. Denn die Türkei ist ein unverzichtbarer strategischer Partner der USA.

      Hinzu kommt, daß fast alle wichtigen Rating-Agenturen amerikanisch sind. Sie benoten die Kreditwürdigkeit der Länder und entscheiden damit über die Höhe der Zinsen, die diese zahlen müssen.

      Als die Türkei den amerikanischen Truppen den Durchmarsch in den Irak verweigerte, wurde in Washington laut darüber nachgedacht, die Bonität, also die Kreditwürdigkeit Ankaras herabzustufen. Ein Zufall kann das nicht gewesen sein. Bestandteil dieser Finanzhegemonie ist sicherlich auch die Leitbörse Wall Street, an der sich Europa immer noch orientiert – obwohl es dafür keinen triftigen Grund mehr gibt.


      Die letzten Jahre des Dollars (Teil 2)
      Der Dollar als Leitwährung

      Entscheidend freilich ist die Rolle des Dollars als internationale Leit- und Reservewährung, auch als Öl-Währung. Nur so ist garantiert, daß die USA den Vorzug genießen, sich in der eigenen Währung verschulden zu können – einer Währung also, die sie selbst jederzeit in der benötigten Menge produzieren können. Das Verhängnis Argentiniens war es ja gerade, daß sich das Land nicht in Peso verschulden konnte, sondern dies in Dollar tun mußte. Würden die amerikanischen Schulden auf Euro oder auf Gold oder auf Yen lauten, dann hätte die Großmacht schon bald ein argentinisches Problem.

      Andere Überlegung: Würden die Araber (was Saddam Hussein tatsächlich gewagt hat und womit er den Zorn Washingtons auf sich herabrief) ihre Ölrechnungen in Euro und nicht mehr in Dollar ausstellen, dann würde erstens eine ständige, zuverlässig garantierte Dollarnachfrage versiegen – und zweitens müßten sich die Amerikaner erst einmal Euro besorgen, um ihre Ölrechnungen bezahlen zu können.

      Auf das quid pro quo zwischen Deutschland und den USA aus den Zeiten des Kalten Krieges habe ich bereits hingewiesen. Ein vergleichbares Arrangement, nur in einer ganz anderen Größenordnung, besteht heute mit China und Japan. Den Asiaten wird erlaubt, Amerika mit billigen und oft auch hochwertigen Produkten zu überschwemmen, die Amerikaner geben dafür Dollars, und diese wiederum werden postwendend in Treasury Bills und Treasury Bonds investiert. Wie Sie sehen, ist Globalisierung kein Zufall und kein Schicksal, sondern gewollte Politik.

      Auf den ersten Blick profitieren beide Seiten davon. Japan sichert seine Arbeitsplätze, und China könnte ohne den freien Handel sein langfristiges Ziel nicht so schnell erreichen, zur wirtschaftlichen, politischen und militärischen Großmacht aufzusteigen.

      Auf den zweiten Blick vollzieht sich hinter dem Geldschleier ein realer Gütertransfer in die USA, für den mit nichts als Papier gezahlt wird – mit einem Papier, das die Amerikaner wie schon in der Vergangenheit nach Belieben entwerten können. Vergessen Sie nicht, daß der Dollar einmal 4,20 Mark kostete und bis 1995 auf 1,37 absackte – ein Tiefstand, der im Verlaufe dieses Jahrzehnts wieder erreicht, wahrscheinlich sogar unterschritten werden wird.

      Asien hat zu viele Dollars

      Selbstverständlich wird das erwähnte Arrangement nicht von Dauer sein. Asien wird einen eigenen großen Kapitalmarkt entwickeln und einen asiatischen Währungsfonds einrichten (was Japan bereits in der Asienkrise 1997/98 zur Irritation Washingtons vorgeschlagen hatte). Asien wird die Vorteile seines riesigen Binnenmarktes voll ausspielen und auf die Idee kommen, die eigenen Ersparnisse bevorzugt zu Hause zu investieren.

      Asien wird außerdem seine Währungsreserven neu ordnen wollen. Sie sind heute extrem dollarlastig und damit risikobehaftet. Außerdem ist der Goldanteil verschwindend gering. Nach den offiziellen Zahlen von Ende 2003 betrug der Anteil des Goldes an den japanischen Devisenreserven nur 1,5% und im Falle Chinas nur 1,9% (die tatsächlichen Goldreserven Chinas dürften allerdings höher liegen, vielleicht doppelt so hoch). Demgegenüber halten die USA 58,2%, Frankreich 55,2% und Deutschland 45,3% ihrer Devisenreserven in Gold.


      Voraussehbar sind auch Umschichtungen von Dollar in Euro – auch dies, um das mit dem Dollar verbundene Bonitätsrisiko auszugleichen. Aber auch deswegen, weil die heutige Zusammensetzung der Währungsreserven nicht mehr im geringsten den wirtschaftlichen Kräfteverhältnissen und den Handelsströmen entspricht. Das Dollarsystem steuert nicht nur deswegen in eine Krise, weil Leistungsbilanzdefizit und Verschuldung nicht beliebig ausgeweitet werden können, sondern auch, weil die Tage des Dollars als mit Abstand führende Weltreservewährung gezählt sind.

      Nach Auffassung der Baseler Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ), die als Bank der Zentralbanken fungiert, ist normalerweise die Schmerzgrenze bei einem Außendefizit von 5% des BIP und bei einer Nettoverschuldung von etwa 20% des BIP erreicht. (Siehe dazu den Jahresbericht 2003 der BIZ.) Dann ist ein sogenannter Anpassungsprozeß fällig, der entweder eine drastische Abwertung des Dollars oder eine Rezession in den USA oder beides erfordert. (Die Abwertung hilft dem Export, die Rezession verringert die Importe.)

      Die kommende Finanzkrise

      Wenn im Zuge dieses Anpassungsprozesses die Abwertung in eine Panik ausartet und das Ausland seine Dollarbonds auf den Markt wirft, explodieren die langfristigen Zinsen in den USA, und die Rezession kann sich zu einer Depression ausweiten. Durchaus vorstellbar ist, daß die nächste große Finanzkrise nicht (wie in den neunziger Jahren in Rußland und Asien) an der Peripherie ausbricht, sondern im Zentrum des Systems, nämlich in New York.

      Aber selbst unabhängig von einem solchen Katastrophenszenario stehen die Aussichten für den Dollar schlecht, weil seine Rolle als Leitwährung nicht mehr den globalen Realitäten entspricht. Dazu folgende Zahlen:

      (1) Laut BIZ bestanden die offiziellen Weltwährungsreserven (und zwar ohne den Goldanteil) Ende 2002 zu 73% aus Dollars. Der Rest entfiel zum größeren Teil auf den Euro, aber auch auf Yen und Pfund. Der Euro-Anteil war vier Jahre nach Einführung der Einheitswährung nur unwesentlich höher als vor 1999 der Anteil der einzelnen europäischen Währungen zusammengenommen.

      (2) Im krassen Gegensatz dazu erreichte die Wirtschaftsleistung Europas einschließlich Rußlands im vergangenen Jahr 16 200 Milliarden Dollar, während die des nordamerikanischen Wirtschaftsraumes (USA, Kanada, Mexiko) bei 12 100 Milliarden lag. Selbst im Pro-Kopf-Einkommen haben die Europäer die Nordamerikaner inzwischen leicht überholt. Sicherlich ist die jüngste Verbesserung wechselkursbedingt. Aber der Euro war auch 2003 noch nicht überbewertet.

      (3) Im Welthandel liegt Europa weit vor den USA und auch deutlich vor Asien. Allein Deutschland exportiert ungefähr soviel wie die Vereinigten Staaten.

      (4) Dazu kommt der enorme Unterschied in der Vermögensposition. Zusammen mit Kanada und Mexiko hat Nordamerika Netto-Schulden von 4250 Milliarden Dollar, während Europa mit 1380 Milliarden im Plus ist und die Region Nordost-Pazifik mit 2170 Milliarden.


      Die Zahlen stammen aus einer neuen Studie des regierungsunabhängigen Pestel Instituts in Hannover, in der die drei ökonomischen Zentren der Welt miteinander verglichen werden: die nordamerikanische Freihandelszone, Europa einschließlich Rußland sowie die wirtschaftlich hochaktive Region im Nordosten des Pazifik, bestehend aus Japan, Korea und den chinesischen Küstenprovinzen. Die Bevölkerungszahl dieser drei Regionen: 429 Millionen Nordamerikaner, 555 Millionen Europäer und 600 Millionen Asiaten.

      Das neue ökonomische Zentrum

      Auf den Kern des langsamen ökonomischen Niedergangs der USA stößt man, wenn man sich den Stellenwert des produzierenden Gewerbes in den drei genannten Regionen anschaut. In Nordost-Pazifik liegt die Produktion bei 38% des Regionalproduktes, in Europa bei 29% und in Nordamerika nur noch bei 23%.

      Seit 1950 ist der Anteil der amerikanischen Industrieproduktion an der Weltproduktion von 60 auf 25% zurückgegangen. 2003 waren nur noch 10,7% der amerikanischen Arbeitnehmer in der Produktion beschäftigt. Die nackte Wahrheit lautet, daß sich die USA selbst entindustrialisiert haben – und zwar auf ein derart tiefes Niveau, daß sie den Bedarf der eigenen Bevölkerung nicht mehr decken können.

      Mit anderen Worten: Die militärische Supermacht, die jederzeit in der Lage ist, jeden Punkt der Erde zu bombardieren, steht auf schwachen ökonomischen Füßen. Und die Rolle des Dollars als Leitwährung, die zur Finanzierung des Supermachtstatus unentbehrlich ist, hat sich weit von den Realitäten des Welthandels und der Weltwirtschaft entfernt.

      Vor diesem Hintergrund kommt das Pestel Institut zu dem Schluß, daß sich das ökonomische Zentrum der Welt verschoben hat – und zwar nach Europa, nicht etwa nach Asien. Vorerst jedenfalls. Das militärische Poten-tial und der Umsatz an Finanztiteln (gemeint ist das Casino an der Wall Street) könnten, so das Institut, nicht mehr als Indikatoren für die Rolle als ökonomisches Weltzentrum herangezogen werden.

      Gestützt wird die These auch durch die Beobachtung, daß die Preise für den wichtigsten monetären Rohstoff, nämlich Gold, und für den wichtigsten Energieträger, nämlich Öl, seit etwa 2001 in Euro gerechnet mehr oder weniger stabil sind. Seitdem „ruht der Euro in sich selbst“, und der Dollar hat sich von der Rolle des „ruhenden Pols“ verabschiedet.

      Ein Nagel in der Wand

      Sicher ist jedenfalls, daß sich die Welt beständig wandelt, daß Währungen kommen und gehen. Im 19. Jahrhundert konnte man überall in der Welt, in Zentralafrika ebenso wie in Peking, mit dem Pfund Sterling zahlen. 1960 wurden an den Devisenmärkten mehr Pfund und mehr Schweizer Franken gehandelt als D-Mark oder Yen. Auch der Dollar wird – nicht anders als zuvor das Pfund Sterling – seine Funktion als Leitwährung mit der Zeit abgeben. Und damit wird das amerikanische Imperium seine wohl wichtigste Stütze verlieren- auch wenn der Machtwille der US-Führung keinesfalls unterschätzt werden darf.

      Selbstverständlich handelt es sich um einen langwierigen Prozeß. Aber man muß ihn als Anleger beizeiten erkennen und Dollaranlagen konsequent meiden. Denn wer gegen einen langfristigen Trend investiert, wird unweigerlich bestraft.

      Ob der Abschied vom Dollar eine rundweg gute Sache ist, das ist eine ganz andere Frage. Die Gefahr besteht, daß die USA wie in den siebziger Jahren Inflation exportieren und vor allem, daß sie die Welt in den Strudel einer großen Finanzkrise ziehen.

      Schon deswegen wird auch der Euro an Kaufkraft verlieren, er kann sogar irgendwann in späterer Zukunft in einer Währungsreform untergehen. Alle ungedeckten Papierwährungen sind schlechtes Geld. Es wird durchaus Phasen geben, in denen der Euro auch einmal gegen den Dollar zurückfällt.

      Übrigens halte ich es, zusammen mit dem Nobelpreisträger Robert Mundell, für durchaus möglich, daß am Ende das Vertrauen in die Währungen nur durch eine neuerliche Bindung an das Gold wiederhergestellt werden kann. Damit, wie der unvergessene Wirtschaftspublizist Wolfram Engels sagte, endlich wieder ein Nagel in die Wand des Weltwährungssystems eingeschlagen wird.

      Dr. Bruno Bandulet
      Avatar
      schrieb am 24.03.05 21:35:32
      Beitrag Nr. 2 ()
      Die Wachstumsillusion
      Autor: Andreas Becker

      Ob Wirtschaft, Gewerkschaften oder Politik: Nahezu alle wichtigen gesellschaftlichen Gruppen sind sich einig, dass die Wirtschaftsleistung wachsen muss. Denn eine wachsende Wirtschaft verspricht mehr Arbeitsplätze, mehr Wohlstand, mehr Steuereinnahmen und nicht zuletzt Hoffnung, Lasten aus der Vergangenheit abtragen zu können: So liessen sich mit zusätzlichen finanziellen Ressourcen die Staatsverschuldung eindämmen und die Probleme der gesetzlichen Rentenversicherung verringern. Gleichfalls erweist sich Wirtschaftswachstum als Voraussetzung für erfolgreiche private Vorsorge, denn prosperierende Volkswirtschaften sind die Basis hoher Renditen.

      Dennoch muss die Frage erlaubt sein: Ist das vielbeschworene Wachstum der Wirtschaft für die arrivierten Industriestaaten realistisch? Oder soll Zweckoptimismus darüber hinweg täuschen, dass für vielerlei volkswirtschaftliche und gesellschaftliche Probleme noch keine Lösungen gefunden wurden?

      Die Industriestaaten haben in den letzten fünfzig Jahren eine enorme wirtschaftliche Entwicklung genommen. Allein zwischen 1950 und 1990 hat sich beispielsweise die Jahreswirtschaftsleistung der Bundes­republik Deutschland mit dem Faktor 25 vergrössert. Bereinigt um die Inflation steht immerhin noch fast der Faktor 6 zu Buche. Ermöglicht wurde diese Entwicklung durch einen geringen materiellen Standard Mitte des vergangenen Jahrhunderts, sodass Produktbedarf bestand und geschaffen werden konnte. Zunächst niedrige Löhne und Gehälter bei langer Arbeitszeit und geringer sozialer Absicherung führten überdies zu geringen Produktionskosten. Mit der Zeit wurden Arbeiter und Angestellte über höhere Einkommen an der positiven wirtschaftlichen Entwicklung beteiligt, wodurch die Kaufkraft der Bürger stetig zunahm.

      Ständige Rationalisierung, d.h. Erhöhung der Produktivität, vergrösserte die Wirtschaftskraft zusätzlich: Dank des verstärkten Einsatzes von Maschinen konnte mit leicht zunehmender Erwerbstätigenzahl die Pro­duktion deutlich angehoben werden. Darüber hinaus ermöglichten technologische Vor­sprünge auf dem Weltmarkt hohe Exportleistungen. Die positive Entwicklung der Wirtschaft, wie sie über Jahr­zehnte selbstverständlich war, wird sich allerdings in der Zukunft nicht mehr fortsetzen können.


      Schon heute befindet sich die Wirtschaftsleistung auf sehr hohem Niveau - in der Schweiz, in Deutschland, in den USA, in Japan. Die Wirtschafts­leistung weiter zu steigern ist daher nur schwerlich möglich. Die Hei­matmärkte scheinen weitge­hend gesättigt. Dort, wo noch Bedarf besteht, sind Unternehmen aus den traditionellen Industriestaaten im Nachteil gegen­über Konkurrenz aus Ländern mit günstigeren Kostenstrukturen. Auch die Möglichkeit, Umsatz durch den Export von Waren zu generieren, ist nicht mehr in bisherigem Masse steigerbar.

      Obschon die Globalisierung Chancen für technologisch führende Industrieländer bietet, so schafft das engere wirtschaftliche Zusammenrücken der Welt vor allem Wachstum und Arbeitsplätze in Schwellen- und Entwicklungsländern. Diese Länder setzen auf niedrige Löhne, lange Arbeitszeiten, geringe soziale Absicherung und niedrige Umweltstan­dards - auf das Erfolgsmodell der Industrieländer in den 50er und 60er Jahren. Ihre Unternehmen produzieren deshalb zu Kosten, mit denen eine mitteleuropäische Produktion nicht konkurrieren kann. Auf diese Weise erfolgt zwangsläufig eine Anpassung der Lebensverhältnisse zwischen dem armen und dem wohlhabenderen Teil der Erde.

      Das mag den Industrieländern nicht gefallen, weil ihr Lebensstandard sinkt. Doch letztlich ist diese Entwicklung folgerichtig. Denn die Industriestaaten exportieren ihre hochwertigen Produkte zwar gerne in alle Welt, schotteten bisher aber ihre eigenen Märkte gegenüber arbeits­intensiven Produkten ab, die gerade in wirtschaftlich schwachen Ländern produziert werden. Hohe Einfuhrzölle bestanden in der Vergan­genheit in vielen Industriestaaten beispielsweise auf Textilien und Klei­dung, Glas- und Stahl­waren, metallische Haushaltswaren, Spielzeug, Schuhe, Koffer und Fahrräder. Für viele Pro­dukte, die Entwicklungsländer als Exportgut produ­zieren, stiegen die Zölle mit der Verarbeitungsstufe. Auf diese Weise liess sich für die industrialisierte Welt die Einfuhr von Rohstoffen billig halten, ohne Marktanteile für Fertigprodukte abgeben zu müssen. Hinzu kamen und kommen protektionistische Massnahmen wie Mengenbeschränkungen, staat­liche Einfuhrmonopole, Lizenzierungsvorschriften, „Anti-Dum­ping“-Strafen und umfassende Produktnormen.

      Das Fortschreiten internationaler wirtschaftlicher Verflechtungen droht also die wirtschaftlichen Chancen der ökonomisch starken Industriestaaten zu beschneiden, da Länder und Unternehmen mit niedrigen Produktionskosten auf den Weltmarkt drängen, denen bisher die gleichberechtigte Teilnahme am Welthandel verwehrt wurde – durch protektionistische Massnahmen der Industriestaaten (bei Entwicklungs- und teils Schwellenländern) oder durch den eisernen Vorhang (bei den Ländern Osteuropas).

      Neben gesättigten Märkten mindert in vielen Industriestaaten rückläufige Kaufkraft das Wachs­tums­potenzial der Wirtschaft. Der Volkswirtschaft wird durch die Notwendigkeit für die Bürger, zusätzlich zur gesetzlichen Rentenversi­cherung eine private soziale Absicherung aufzubauen, weiter Kaufkraft entzogen. Die zuneh­mende Überschuldung von Haushalten und Jugendlichen beeinträchtigt ebenfalls die Kaufkraft. Probleme der Sozialsysteme und die ausufernde staatliche Verschuldung sind in vielen Ländern ebenfalls ein Hemmnis für wirtschaftliches Wachstum.

      Dienstleistungen gelten als ein Hoffnungsträger für zusätzliche Wirtschaftsleistung. Der grösste Anteil der Dienstleistungen im industriellen Bereich besteht aber aus Leistungen, die zuvor im auftraggebenden Unternehmen selbst durchgeführt wurden. Obwohl diese Auslagerung von Leistung das Bruttoinlandsprodukt – das statistische Mass für Wirtschaftsleistung ­­– erhöht, weil die erbrachten Leistungen nun durch ein Unternehmen, den Dienstleister, in Rechnung gestellt werden, bleiben die Tätigkeiten die selben. Aufbau von Arbeitsplätzen (beim Dienstleister) und Abbau (beim Auftraggeber) dürften sich in etwa die Waage halten.

      Wenn schon die Industrieländer selbst vor schmerzhaften Entwicklungen stehen, so lässt sich Wachstum doch zumindest in aufstrebenden Märkten generieren. Und indirekt können Unternehmen aus den Industrieländern über lokale Tochterunternehmen an dieser Entwicklung teilhaben. Doch auch international gibt es Wachstumshemmnisse, so z.B. globale staatliche Verschuldung oder mangelnde Infrastruktur, erhebliche Umweltprobleme, geringe Stabilität des Bankensystems oder bevorstehende Überalterung der Bevölkerung in vielen Ländern.

      Auch theoretische Betrachtungen zeigen, dass dauerhaftes wirtschaftliches Wachstum nicht möglich ist. Schliesslich handelt es sich um exponentielle Entwicklungen. Bei einem exponentiellen Wachstum bezieht sich die Steigerungsrate auf den Wert des Vorjahrs (Zinseszins-Effekt). Damit ist die Zeitdauer der Werteverdoppelung konstant (im Gegensatz zu linearen Entwicklungen; bei ihnen ist der absolute jährliche Anstieg konstant). Nehmen wir eine Wachstumsrate von 7 %, wie sie herbeigesehnt wird. Der Jahreswert verdoppelt sich aufgrund der exponentiellen Entwicklung etwa alle 10 Jahre: Nach 10 Jahren ist die Jahreswirtschaftsleistung also verdoppelt, nach 20 Jahren vervierfacht (siehe Abbildung) und nach 30 Jahren verachtfacht. Nach zwei Generationen (60 Jahre) muss innerhalb eines Jahres schon das 58-fache des Ausgangsjahres erwirtschaftet werden und nach drei Generationen das 440-fache! Dabei geht es in den Industrieländern um Wachstum, das von einer bereits hohen Basis aus geschaffen und konsumiert werden muss. Auch niedrigere Wachstumsraten führen zu eindrucksvollen Anstiegen.

      Die Natur zeigt, dass dauerhaftes Wachstum zum Zusammenbruch des wachsenden Systems führt. Dagegen erfolgt bei einem gesunden, organischen Wachstum zu Beginn einer Entwicklung ein ausgeprägtes und exponentielles Wachstum, das anschliessend – wenn ein Optimum erreicht ist – in Stag­nation übergeht. Eine Stagnation allerdings, die durch Austausch mit der Umwelt bestimmt ist, die also dynamisch ist. Ein Beispiel hierfür ist der menschliche Körper. Ständiges Wachstum dagegen erweist sich systemisch und historisch betrachtet als eine Krise, wie der verstorbene Systemkybernetiker Frederic Vester feststellte, entspricht aber den Wünschen von Gesellschaft und Politik. Es gibt uns die trügerische Hoffnung, all die Probleme lösen zu können, die durch den Vorgriff auf zukünftige Mittel etwa bei den Staatsfinanzen und der Altersvorsorge entstanden sind. Es wird Zeit, den Problemen der Industriegesellschaften Lösungsstrategien entgegen zu setzten, anstatt vor allem auf den exponentiellen Anstieg der Wirtschaftsleistung zu hoffen.
      Avatar
      schrieb am 24.03.05 23:17:14
      Beitrag Nr. 3 ()
      gäääääääääääääääähn
      Avatar
      schrieb am 24.03.05 23:36:36
      Beitrag Nr. 4 ()
      Oh Anton!
      Sätze über 17 Silben oder gar mit mehreren Kommas überanspruchen Dich!
      Du Armer, wahrscheinlich bist Du gut bei: "1000% Rakete entdeckt", oder "Jetzt gehts los, 30% innerhalb 20 Minuten".

      Sieh lieber zu, dass Deine tollen Papiergewinne nicht irgendwann als Tapete enden....
      Avatar
      schrieb am 24.03.05 23:54:10
      Beitrag Nr. 5 ()
      # Yoyo:

      Hast Du auch eine eigene Meinung ?

      Oder beschränkst du dich auf kopieren ?

      :confused:

      Trading Spotlight

      Anzeige
      Zwei Gaps, wieder 300% und Gap-Close in Tagen (100%)?mehr zur Aktie »
      Avatar
      schrieb am 25.03.05 07:57:41
      Beitrag Nr. 6 ()
      @yosto
      weiter so, finde es toll wenn wichtige beiträge gesammelt eingestellt werden. werde voraussichtlich bei €/$ 1,28x
      dollar auf termin verkaufen, da ich dieses jahr noch kurse um die 1,4x sehe.

      @bxxl
      vieleicht liegt die schweigende mehrheit damit richtig
      ihre meinung nicht kundzutun. ich selbst greife vielmals
      nur die stimmungslage im board als indikator ab.
      und bei den vielen positiven (viel lob, kam häme;))eigenschaften der bordteilnehmer kann ich leute die ihre
      meinung nicht einstellen gut verstehen.

      ciao c61
      Avatar
      schrieb am 25.03.05 08:21:24
      Beitrag Nr. 7 ()
      mein lieber barny,
      natürlich habe ich auch eine eigene meinung.
      einige "ältere user" ziehen es lieber vor ihre meinungen per boardmail oder in anderen foren kunt zu tun.
      wo dient zur ablage und archivierung von artikeln.
      bei wo gab es schon bessere zeiten, der umgangston ist nicht unbedingt konstruktiv (nicht persönlich nehmen).

      auch im goldboard gab es früher bessere zeiten

      gruß an die alte garde
      ;)
      Avatar
      schrieb am 25.03.05 09:25:23
      Beitrag Nr. 8 ()
      lass uns beten!

      oh herr, lass hirn regnen,

      für einige user
      für die verschuldeten amerikaner
      für ................
      was weiss ich noch
      Avatar
      schrieb am 25.03.05 13:46:59
      Beitrag Nr. 9 ()
      ;)Respekt,@YokoStock!
      Avatar
      schrieb am 25.03.05 15:36:08
      Beitrag Nr. 10 ()
      Quelle: eurasisches Magazin aktuelle Ausgabe

      WÄHRUNGSPOLITIK
      Die Weltwirtschaft im Griff des Dollar-Imperiums
      Amerika verschlingt 75 Prozent der Leistungsbilanzüberschüsse aller Industrieländer. Das Zwillingsdefizit aus seinem Schuldenhaushalt und seiner negativen Handelsbilanz gefährdet die Wirtschaft der ganzen Welt. Der erstarkende Euro, der bislang die Exportmöglichkeiten der Europäer erschwert, könnte unvermittelt zur Chance der Weltwirtschaft werden: Wenn das Erdöl der OPEC künftig nicht mehr in Dollar, sondern in Euro gehandelt würde.

      · John Laughland: „Rußland sollte sich endlich gegen die aggressive Penetration durch den Westen zur Wehr setzen.“
      merika lebt über seine Verhältnisse, aber es lebt ganz gut damit. Denn die Lasten müssen andere tragen, vor allem das „alte Europa“. Das war zu Beginn des Jahres 2004 „das größte Ärgernis“ für den Präsidenten der Europäischen Zentralbank (EZB), Jean-Claude Trichet. Er meinte damit den Kurs des Euros, der sich durch den Dollarverfall steil nach oben entwickelte. Durch die damit verbundene enorme Verteuerung ihrer Produkte geriet die internationale Konkurrenzfähigkeit der Euro-Länder in Gefahr.

      Innerhalb der letzten zwölf Monate hat sich diese Situation weiter deutlich verschärft. Im Januar 2004, als Trichet seinem Ärger Luft machte, hatte der Referenzkurs des Euros zum Dollar noch 1,25 betragen, im Dezember 2004 erreichte er zeitweise fast 1,35.

      „Brutal“ sei diese Wechselkursentwicklung von Euro und Dollar inzwischen, sagte der europäische Notenbankchef Ende November in Berlin, als dort das informelle Dialogforum der Finanzminister und Notenbankgouverneure aus Industrie- und Schwellenländern (G 20) tagte. Auch US-Finanzminister John W. Snow nahm an diesem Treffen teil. Wie erwartet gab er jedoch keine Erklärung zur Schwäche des US-Dollars ab. Er versprach lediglich, das Etatdefizit der USA mittelfristig zu halbieren, eine Ankündigung an die schon lange niemand mehr glauben mag. Wie gewohnt hörte sich Snow die Klagen in aller Ruhe an, um dann zu sagen, daß er keinen Grund sieht, sich Sorgen zu machen.

      Amerika läßt einfach anschreiben
      So unterschiedlich ist die Sichtweise zwischen dem „Delinquenten“ Amerika und dem „Opfer“ Europa. Und sie wird durchaus verständlich, wenn man den Dingen auf den Grund geht: Die Amerikaner kaufen in Hülle und Fülle Waren im Ausland, die sie gar nicht bezahlen können. Mit dem was sie selbst auf den Weltmärkten erwirtschaften, wären sie niemals in der Lage, sich das zu leisten. Egal – Amerikaner lassen einfach anschreiben. Zusammen mit ihrer Regierung benötigen sie pro Tag annähernd 1,7 Milliarden Dollar Kredit vom Rest der Welt. Das summiert sich in 365 Tagen auf 620 Milliarden Dollar, die sie mehr ausgeben, als sie selbst verdienen. Allein die Regierung von George W. Bush steht am Ende des Jahres mit 413 Milliarden Dollar weltweit in der Kreide.

      Daß Amerika derart über seine Verhältnisse lebt und die Menschen zwischen Seattle und El Paso, San Francisco und New York fast ihr gesamtes Geld für den Konsum ausgeben, wird de facto von den Nicht-Amerikanern auf unserem Globus bezahlt. Die USA schlucken momentan 75 Prozent der Leistungsbilanzüberschüsse aller anderen Industrieländer. Ihre größten Schuldner sitzen in Asien, vor allem in der Volksrepublik China und in Japan. Viele asiatische Länder haben ihre Währungen zu künstlich niedrigen Kursen an den US-Dollar gekoppelt. (Siehe dazu „Das große Spiel mit den Wechselkursen“ in EM 09-03).

      Die Probleme, die daraus erwachsen, hat im Januar 2004 auch der Internationale Währungsfonds (IWF) heftig kritisiert. Sein Präsident hieß damals noch Horst Köhler, heute deutscher Bundespräsident. In einer Verlautbarung hieß es, der IWF betrachte das auf neue Rekordhöhen angewachsene US-Haushaltsdefizit mit großer Sorge. Die US-Regierung sei dringend dazu aufgerufen, ihre Schulden abzubauen. Ein derart großes US-Defizit berge „bedeutende Risiken für den Rest der Welt“, warnte der IWF. Die US-Haushaltssituation habe sich innerhalb weniger Jahre drastisch verschärft. Während im Jahr 2000 in den USA noch ein Überschuß von zweieinhalb Prozent des Bruttoinlandsprodukts erwirtschaftet worden sei, werde im laufenden Jahr 2004 mit einem Defizit von mehr als vier Prozent gerechnet. Noch vor wenigen Jahren habe die Regierung den Abbau sämtlicher Staatsschulden im Blick gehabt. Inzwischen seien „die Errungenschaften der Haushaltskonsolidierung eines ganzen Jahrzehnts ausradiert worden“, hielt der IWF fest.

      Die US-Regierung unter George W. Bush lassen solche Vorhaltungen kalt. Und in dem Maße, in dem die US-Währung fällt, steigt der Euro weiter. Europäische Exporte verlieren im gesamten Dollarraum an Wettbewerbsfähigkeit. Die deutsche Wirtschaft leidet darunter ganz besonders, da die Binnennachfrage hierzulande seit Jahren stagniert.

      „Unsere Währung – euer Problem“
      Amerika reagiert deshalb so gelassen, weil es wenig zu verlieren hat. Solange der Dollar geordnet fällt, werden amerikanische Exporte langsam wettbewerbsfähiger. Man läßt sich nicht nur das Haushaltsdefizit bequem von anderen Ländern und Volkswirtschaften auf der Welt finanzieren. Auch das amerikanische Leistungsbilanzdefizit wird dadurch langsam abgebaut. US-Ausfuhren steigen, amerikanische Importe gehen zurück. So sei das nun einmal, befand schnippisch der ehemalige Finanzminister Washingtons, John Conally: „Unsere Währung - euer Problem“.

      Der Spott des John Conally ist verständlich. Die Eurozone, hat es bislang nicht geschafft, sich von der Wirtschaftsentwicklung der USA abzukoppeln. In den vergangenen Jahren konnte sie zunächst vom Konsumhunger der Amerikaner profitieren. Jetzt leidet sie unter den Folgen dieses Verhaltens durch den steil ansteigenden Eurokurs und irgendwann wird dieser Zyklus möglicherweise wieder von vorne beginnen.

      Tatsache ist, daß westliche Unternehmen zum Teil auch vom Dollarverfall profitieren. „Dollarschwäche mindert Schuldenlast“, titelte die Tageszeitung DIE WELT am 03. Dezember in einem Beitrag über die Verschuldung der deutschen Großkonzerne. Das Blatt schrieb: „Viele der hiesigen Blue-Chips haben nämlich einen ordentlichen Teil ihrer Schulden in Dollar in den Büchern. Die Rechnung ist einfach: Gibt die US-Währung gegenüber dem Euro nach, verbilligen sich automatisch die Dollar-Verbindlichkeiten.“

      Wie eine Auswertung der WELT zeigt, halten die 30 Dax-Unternehmen im Schnitt 15,3 Prozent der ausgegebenen Unternehmensanleihen in der US-Valuta. „Insgesamt haben die Gesellschaften Bonds im Wert von 560 Mrd. Euro ausstehen. Welchen Effekt das haben kann, zeigt die Deutsche Telekom, die rund ein Viertel ihrer Anleihen in Dollar ausgegeben hat. Da der Greenback seit seinem Höchststand im Jahr 2000 um rund 60 Prozent gefallen ist, hat sich ohne eigenes Zutun die Schuldenlast um rund 4,5 Mrd. Euro reduziert. Damit muß die Telekom wegen der niedrigeren Schulden auch weniger Zinsen zahlen. Noch größer ist der Effekt bei Daimler-Chrysler. Der Automobil-Bauer hat fast 50 Prozent der Verbindlichkeiten in Dollar ausstehen.“

      Ob angesichts solcher Verflechtungen ein Entrinnen aus dem Griff der US-Währung in den Euro-Ländern wirklich angestrebt wird, ist zumindest fraglich. Die Europäer hoffen letztlich noch immer, daß die US-Nachfrage sie aus der Wirtschaftsflaute zieht. Solange dies so ist, kann auch eine geschlossene Front gegen die übermächtige US-Währung, die häufig auch mit „Dollarimperialismus“ assoziiert wird, nicht erwartet werden. Das weiß man in Washington und an der Wall Street. Niemand sollte sich also Illusionen machen: Solange die USA kein Interesse daran haben, den Dollar zu stabilisieren – und das haben sie nicht, solange die Dollarabwertung ihre Probleme und den Reformdruck verringert und die Aktienmärkte weiter laufen – wird Europa die Lasten tragen müssen.

      Wer zieht die Reißleine – und wann?
      Daß trotz dieser Abhängigkeiten die Anleger weltweit plötzlich nicht mehr gewillt sein könnten, die Massen von US-Anleihen zu kaufen, die zur Finanzierung des US-Außenhandelsdefizits nötig sind, halten Ökonomen allerdings auch für keineswegs mehr ausgeschlossen. Immer öfter tauchen die Schlagworte vom „unkontrollierten Dollar-Absturz“ und vom „Dollar-Chrash“ in den Finanzspalten der Medien auf.

      Ein denkbares Szenario sieht so aus: Wenn der Dollarkurs unter Druck kommt, sind naturgemäß die in Dollar notierten US-Schulden im Ausland weniger wert. Geschieht dies allerdings zu schnell, könnten Großanleger ihr Geld aus den USA abziehen, damit es nicht noch weiter an Wert verliert. Das Ergebnis wären Kursverluste an den US-Börsen und im schlimmsten Fall ein unkontrollierter Absturz des Dollars, der das gesamte Weltfinanzsystem ins Wanken bringt. Die Wahrscheinlichkeit dafür wird von einigen Experten immerhin bei 75 Prozent gesehen.

      Auch J. Bradford DeLong, Professor für Wirtschaftswissenschaften an der Universität von Kalifornien in Berkeley und ehemaliger stellvertretender Staatssekretär im amerikanischen Finanzministerium räumt ein, „daß Amerikas Leistungsbilanzdefizit auf Dauer nicht finanzierbar ist.“ Eine Möglichkeit, dem Leistungsbilanzdefizit beizukommen, sei das Aufholen der Volkswirtschaften im Rest der Welt und damit verbunden ein rasches Ansteigen der Nachfrage nach US-Exporten.

      Im bereits erwähnten EM-Beitrag „Das große Spiel mit den Wechselkursen“ führt Bradford weiter aus: „Die andere Möglichkeit, dem Leistungsbilanzdefizit ein Ende zu bereiten, wäre, die Kapitalzuflüsse nach Amerika zu stoppen. Dadurch würde der Dollar zwischen 25 und 50 Prozent an Wert einbüßen.“ Da die amerikanischen Auslandsschulden jedoch größtenteils Schulden in Dollar seien, verringere ein Wertverlust des Dollars auch den realen Wert der Bruttoauslandsschulden Amerikas.

      Der US-Experte macht folgende Rechnung auf: „Durch eine rapide Entwertung des Dollars würden Arbeitnehmer verarmen, deren Produkte nach Amerika exportiert werden, und Investoren, die zusehen müßten, wie der Wert ihrer Dollar-Portefeuilles dahinschmilzt.“

      Sein Resumé: „Die Investoren sitzen in einer Falle. Sie erkennen das Ausmaß des Handelsbilanzdefizits, berechnen den wahrscheinlichen Kursverlust des Dollars, der nötig ist, um das Defizit zu eliminieren, und kommen darauf, daß der Zinssatz und die Unterschiede in der Eigenkapitalrendite ihrer Investitionen in den USA nicht ausreichen, um das Risiko verminderter Kapitalzuflüsse abzudecken. Das ist der Grund, warum der Kapitalzufluß nach Amerika nun schon viel länger andauert, als dies prinzipienorientierte Ökonomen für möglich gehalten hätten. Sicherlich, irgendwann werden die Investoren die Reißleine ziehen. Aber kein Ökonom ist in der Lage zu sagen, wann das sein wird.“

      Möglicher Ausweg: Ölverkäufe in Euro statt in Dollar?
      Daß sich durch den starken Euro auch Chancen eröffnen, geostrategische Veränderungen herbeizuführen, wird von Kritikern des Dollar-Imperialismus immer wieder ins Feld geführt. Prof. Elmar Altvater schrieb im EM 02-03 unter dem Titel „Die Währung des schwarzen Goldes - der Ölkrieg wird auch um die Vorherrschaft von Dollar und Euro geführt“: „ Die Kontrolle eines großen Teils des Angebots auf den globalen Ölmärkten durch die USA würde dafür sorgen, daß die Ölrechnungen auch in Zukunft in US-Dollar ausgestellt werden. Das möglicherweise ist ein entscheidendes Motiv für die brutale Konsequenz, mit der der Irak unter US-Einfluß gebracht werden soll.“ Und er prophezeite: „Der Auseinandersetzung um das Erdöl, um die Herrschaft über Reserven und Preisbildung, folgt die Auseinandersetzung um die Währung, in der das Öl fakturiert wird.“

      Ob der Widerstand Frankreichs und Deutschlands gegen den Irakkrieg auch etwas mit einer neuen Rolle für den Euro als künftige Währung im Ölmarkt zu tun haben könnte, analysierte Hartmut Wagner im EM 03-03.

      Britische Publizisten sind es vor allem, die dieses Thema immer wieder ausreizen. Der Kolumnist des „Guardian“, George Monbiot, hatte vor eineinhalb Jahren seinen Landsleuten dringend geraten, den Euro durch den englischen Beitritt zum Währungsgebiet zu stärken, um die US-Hegemonie zu bekämpfen. Monbiot beruft sich auf einen führenden OPEC-Mitarbeiter, der es für erstrebenswert halte, daß die OPEC-Länder ihre Ware nicht mehr gegen Dollar, sondern gegen Euro anbieten. Das ergäbe laut Monbiot eine Domino-Reaktion: Der Dollarpreis würde abrutschen. Und in dem Augenblick, in dem er seine Bedeutung auf den Ölmärkten einbüßte, würde er regelrecht abstürzen. Vor allem deshalb, weil andere Länder dann nicht mehr gezwungen sein würden, ihn als Währungsreserve zu nutzen. Die überbewertete und ungleichgewichtige US-Wirtschaft käme ins Wanken und damit über kurz oder lang auch die militärische Macht der USA.

      „Wann werden wir Öl in Euros bezahlen?“ fragte im Frühjahr 2003 auch der Analyst Faisal Islam im Wirtschaftsteil des Oberservers. Er führte aus, daß die üblichen wirtschaftlichen Regeln für die USA außer Kraft gesetzt sind durch die internationale Rolle des Dollars. Denn etwa drei Billionen Dollar seien weltweit in Umlauf und ermöglichten den USA ihr praktisch permanentes Handelsdefizit. Zwei Drittel des Welthandels würden in Dollar abgewickelt. Zwei Drittel der Devisenreserven der Zentralbanken in aller Welt seien ebenfalls auf den Greenback abgestellt.

      Die meisten Länder, so Faisal, benötigen Dollars, um Öl zu kaufen. Die Öl-Exporteure hielten selbstverständlich genau aus diesem Grund Milliarden der Währung, in der sie bezahlt würden, als Währungsreserve. Für sie bestünde praktisch auch kein Währungsrisiko, wenn sie diese Petro-Dollar gleich wieder in die US-Wirtschaft investierten. So bräuchten die USA ständig nur weiter Geld zu drucken – als eine Art von Schuldscheinen - um sich damit Steuererleichterungen, erhöhte Militärausgaben und wachsenden Konsum zugleich leisten zu können. Und das, ohne dadurch Inflation oder eine Rückforderung der Schulden befürchten zu müssen. Als Hüter der weltweiten Währung könnten sie im Notfall jederzeit den Dollar abwerten und die Exporteure anderer Länder für die wirtschaftlichen Probleme Amerikas bezahlen lassen.

      Eine Chance für den starken Euro?
      Doch schon lange stärkt der zunehmende Vertrauensverlust gegenüber der amerikanischen Wirtschaft den Euro. Die Euro-Zone ist der größte Öl-Importeur der Welt, und der Nahe Osten bezieht 45 Prozent seiner Importe aus Europa. Die Parlamente von Iran und Rußland haben über eine mögliche Übernahme des Euros für Ölverkäufe bereits debattiert. Die meisten Länder der OPEC haben ein überwiegendes Interesse am Euro als Ölwährung. Verhindert hat die Ablösung des Dollars bislang vor allem Saudi-Arabien. Möglicherweise wird nach einem eventuellen Sturz des saudischen Herrscherhauses dieses Thema auf der Tagesordnung stehen.

      Der britische Publizist John Laughland hat in seinem vielbeachteten Interview im EM 11-04 den vorläufig letzten Appell an einen großen Erdölexporteur gerichtet, sein schwarzes Gold künftig gegen Euro zu verkaufen, um das Dollarimperium endlich in seine Schranken zu verweisen. Er riet den Russen, künftig ihr Öl in Euro zu handeln: „Ich denke, Putin und andere Akteure in der Region sollten sich endlich stärker gegen die aggressive Penetration ihres Landes durch den Westen zur Wehr setzen. Ein Anfang dafür könnte sein, daß Rußland zukünftig sein Öl in Euro handelt. Das würde eine massive geopolitische Verschiebung auslösen, da die gegenwärtige Funktionsweise des internationalen Finanzsystems mit der starken Bevorzugung des Dollars durch die Bindung an den Ölhandel eine der elementarsten Machtressourcen für die USA darstellt.“ - Möglicherweise hat der wieder stärker auf Europa zugehende Präsident Rußlands genau dies im Sinn.
      Avatar
      schrieb am 25.03.05 15:58:54
      Beitrag Nr. 11 ()
      Endlich wirds hier im Goldforum wieder lebendig und interessant und sehr lesenswert.
      Avatar
      schrieb am 25.03.05 15:59:54
      Beitrag Nr. 12 ()
      Der amerikanische Dollar

      Der amerikanische Dollar, dessen Namen von den spanischen Edelmetallmünzen Dolares herrührt, war von anfang an eine zweifelhafte Währung. So jedenfalls schildert es, der vor wenigen Jahren verstorbene, ursprünglich österreichische Autor Anton Zischka sehr ausführlich und umfangreich an nachprüfbaren Fakten aus der Finanzwelt in seinem Buch ,,Der Dollar - Glanz und Elend der Weltwährung".

      Grundlegend, bringt er zum Ausdruck, ...

      ,,eit es den Dollar gibt, hat sein Auf und Ab andere Währungen und andere Wirtschaften verunsichert, die Güterpreise verfälscht, absurde Zinsunterschiede verursacht und weltweit die Inflation angeheizt. Niemals haben die Vereinigten Staaten ihre Binnenwirtschaft der Weltwirtschaft angepaßt, und voraussichtlich werden sie das nie tun."
      (Seite 130)

      Die ursprüngliche Leitwährung war das englische Pfund Sterling. Sein Wert ist immer durch Silber bzw. <Gold> gedeckt gewesen und durch intensive Bemühung seitens Englands so gut als möglich stabil gehalten worden. Dies bedeutete für den Handel Sicherheit und vermied Spekulationen mit Geld. In der Geschichte des amerikanischen Papierdollars sah dies von Anbeginn an völlig anders aus.

      ,,Ihre ersten 200 Millionen Dollar Banknoten gaben die vereinigten Kolonien« 1775 aus. Sie wurden im März 1780 im Verhältnis 40:1 »zusammengelegt«, damit 120 dieser 200 Millionen Dollar Staatsschulden » getilgt. Nun gab es 80 Millionen neue »Unions-Noten«. Die wurden 1790 mit 100:1 abgewertet, so daß von den ursprünglich 200 Millionen Dollar Staatsverpflichtungen sechs übrig blieben, die in zinstragende Schuldscheine verwandelt wurden."

      ,,Einen Kampf um die Werterhaltung des Dollars gab es niemals und wird es nie geben, denn die Dollar-Mentalität ist, [...] eine Schlechte-Schuldner-Mentalität, [...]. Krisen wurden in Amerika stets durch Bankrotte oder durch Kriege überwunden, ..."
      (Seite 259 ff)

      Mit nicht gedeckten <Papierdollars>, die als offizielles Zahlungsmittel ausgegeben worden waren und anerkannt werden mußten, die aber von der eigenen Regierung im jungen Amerika zur Zahlung von Steuern, Behördenabgaben und Bodenkäufen behördlicherseits nicht zugelassen waren, sind in den entstehenden USA auf Kosten kleiner Leute, und fremder Nationen Kriege geführt und Boden durch Spekulationen umverteilt worden.



      Anton Zischka

      1904 in Wien geboren und 1997 auf Mallorca verstorben; Journalist und Sachbuchautor; Verfasser zahlreicher populärer Sachbücher zur aktuellen wirt.-techn. Entwicklung; auch unter den Pseudonymen Rupert Donkan, Thomas Daring, Darius Plecha, Antal Sorba bekannt geworden. Er hat rund vierzig Bücher veröffentlicht, die sich mit Geschichte, Energie und Währungssystemen beschäftigen.

      Dazu gehören:

      Abessinien, 1935; Japan in der Welt, 1936; "Wissenschaft bricht Monopole"; 1936, Brot für 2Milliarden Menschen, 1938; "Ölkrieg", 1939; Die Auferstehung Arabiens, 1942; Die Welt bleibt reich, 1952; Kohle im Atomzeitalter, 1961; Das Ende des amerikan. Jh., 1972; Kampf ums Überleben, 1979; Der Dollar, 1986; Tschernobyl - kein Zufall, 1987; Die alles treibende Kraft, 1988.

      Er war von 1924-29 Redakteur der "Neuen Freien Presse", dann Zeitschriftenkorrespondent in SO-Europa und O-Asien, ab 1934 freier Schriftsteller und lebte seit 1935 in San Vicente auf Mallorca



      Der schwarze Montag am 19. Oktober 1987

      Werden Börsianer heute nach dem schlimmsten Börsencrash befragt, so kommt als häufigste Antwort neben dem Crash des Jahres 1929 fast gleichzeitig auch der des Jahres 1987. Immerhin brach an jenem 19. Oktober 1987 der Dow Jones um über 500 Punkte ein. Die enge Vernetzung der Wirtschaften und die immer weiter vorangeschrittene Computerisierung des Handels führte damals zu einem weltweiten Kurseinbruch der Aktienmärkte. Gleichzeitig war die Krise auch die erste wirkliche Bewährungsprobe für den neuen US-Notenbankchef Alan Greenspan.

      Der Aufschwung der 80er Jahre begann in einer politisch äußerst angespannten Lage. Nach dem erdrutschartigen Sieg des Republikaners Ronald Reagan bei der US-Präsidentenwahl 1980 setzte der als konservativ bekannte Reagan viele Energien in die Erneuerung des amerikanischen Selbstbewußtseins, das durch den Vietnamkrieg und die Watergate-Affäre stark gelitten hatte. Die Wiederherstellung der weltweiten Führungsposition der Vereinigten Staaten sollte vor allem in den Bereichen Militär und Wirtschaft erfolgen. Reagan senkte zunächst drastisch die Steuern und baute vor allem im Sozialbereich die Staatsausgaben rigoros ab. Gleichzeitig erhöhte er die Rüstungsausgaben enorm und begann ein neues Wettrüsten. So beschloss Reagan ohne die politisch Verbündeten zu unterrichten den Bau der Neutronenbombe und initiierte ein stark umstrittenes Raketen-Abwehrsystem. Damit wurde Anfang der Achtziger die Gefahr eines Atomkrieges erneut eines der Hauptgesprächsthemen von Politik und Gesellschaft.

      Der Aktienmarkt hatte 1982 eine lange Seitwärtsbewegung hinter sich. So schaffte es der Dow Jones, der im November 1972 die 1000 Punkte-Marke überschritten hatte, erst knapp elf Jahre später am 24. Februar 1983 auch erstmals die 1100 zu überwinden. Auch in Deutschland hatte es der Index der Börsenzeitung im Jahr 1982 mit einem Schlusstand von 552 Punkten gerade einmal geschafft das Niveau vom Dezember 1972 zu überbieten. Die Schwankungsbreite lag bei nur 100 Punkten. In Deutschland hatte der Index mit dem von der AEG im Jahr 1982 beantragten Vergleichsverfahren im Juni 1982 bei rund 500 Punkten (Index der Börsenzeitung) einen neuen Jahrestiefststand erreicht. Das reale Bruttosozialprodukt lag bei minus einem Prozent und die Arbeitslosigkeit war 1982 erstmals in der Geschichte der Bundesrepublik auf über 2 Millionen geklettert. Die Ausgangslage für die Börsen schien also alles andere als positiv. Doch genau in dieser Phase begann eine der längsten Aufwärtsbewegungen, die die Börse bislang gesehen hat. Ausgangspunkt war wie so oft der amerikanische Aktienmarkt. Die Stärkung der Wirtschaft durch Reagan zeigte erste Wirkungen. In der dritten Augustwoche zeigte sich die Wall Street dann in ausgesprochener Rekordlaune, was schließlich auch in anderen Teilen der Erde zu steigenden Kursen führte. Die Superhausse, die mit kurzen Unterbrechungen bis ins Jahr 2000 anhalten sollte, war geboren. Der DAX, das deutsche Leitbarometer, konnte in den folgenden Jahren deutlich zulegen, wie die folgende Tabelle beweist:

      Indexstand Performance
      Dezember 1982 552,80 -
      Dezember 1983 774,00 40,01%
      Dezember 1984 820,90 6,06%
      Dezember 1985 1366,20 66,43%
      Dezember 1986 1432,30 4,84%


      Auch der Dow konnte bis 1986 um fast 1000 Punkte zulegen. Doch die Hausse stand auf wackeligen Beinen.

      Zwischen 1981 und 1987 hatten sich die Industrie-Nationen ungewöhnlich gegenläufig entwickelt. Einerseits mit einem Defizit auf amerikanischer Seite und Überschüssen vor allem auf japanischer und deutscher Seite andererseits. Nach dem Amtsantritt Reagans stieg der Dollar wieder mehr in der Gunst der Märkte und die restriktive Geldpolitik der US-amerikanischen Zentralbank unter dem Vorsitzenden Paul Volker konnte die Nachfrage nach der US-Währung weiter steigern. Bis 1982 wurde die Währung mehrmals aufgewertet. Als der Dollar im Februar 1985 erneut um 20 Prozent anstieg, regten sich erste Stimmen, die ein solches Ungleichgewicht als Problem bezeichneten. Im Plaza-Abkommen beschlossen die G-5 Länder deshalb 1985 eine Abwertung des Dollars. Dies zeigte zunächst auch die gewünschte Wirkung.

      Am 22. Februar 1987 vereinbarten die Finanzminister und Notenbankchefs der führenden westlichen Industrienationen in Paris im sogenannten Louvre-Abkommen eine intensivere Abstimmung der Wirtschafts- und Währungspolitik, um die immer noch vorhandenen Ungleichgewichte abzubauen und die Währungskurse auf dem zu diesem Zeitpunkt erreichtem Niveau zu stabilisieren. In Folge dieses Abkommens gelang es tatsächlich den Dollar bei einem Kurs von 1,80 DM zu stabilisieren. Die Börse reagierte auf das Abkommen mit weiteren Kurssteigerungen und konnte im August neue Höchststände im Dow (2722,42 Punkte am 25. August 1987) und dem DAX (knapp 1550 Punkte) erreichen.

      Bereits im Juni 1987 warnte Börsenaltmeister Kostolany mit folgenden Worten vor einem Crash: "Von den Insidern spekuliert im Augenblick kaum mehr einer an den deutschen Börsen. Hier ist im Moment nämlich kein Geld zu machen. Sie haben während des Booms der letzten Jahre reichlich abkassiert und sind längst ausgestiegen. Im Augenblick ist an Bundesdeutschlands Börsen die Zeit der "Zittrigen" angebrochen, die weder über das erforderliche Kleingeld noch über die Geduld, aber schon gar nicht über das Feeling verfügen, um aus den Gesamtzusammenhängen messerscharf die nötigen Schlussfolgerungen ziehen zu können".

      In der Tat kam wenig später der Wendepunkt. Da der Druck auf die amerikanische Währung trotz dem Louvre-Abkommen nicht nachließ, entschloss sich die amerikanische Notenbank zu einer Erhöhung der kurzfristigen Zinsen zur Stützung des Wechselkurses. Plötzlich überfiel Unsicherheit die Märkte und der Dow verlor zwischen August und Oktober 1987 in mehreren großen Sprüngen bei großen Umsätzen bereits 475 Punkte.

      Am 17. Oktober kritisierte der amerikanische Finanzminister James Baker in einem Interview die geplante deutsche Quellensteuer und die kurz zuvor erfolgte leichte Anhebung des Zinssatzes für kurzfristige Wertpapieremissionsgeschäfte der Bundesbank. Durch die Leitzinsanhebung in Deutschland stieg der Kurs der D-Mark gegenüber dem Dollar weiter an. Als Gegenmaßnahme kündigte Baker eine überraschende Anhebung der amerikanischen Zinsen an.

      In der Folge kam es am darauffolgenden Montag, den 19. Oktober 1987, zu Handelsbeginn zu einem starken Verkaufsdruck an der Wall Street. Erstmals in der Geschichte hatten dabei Computer großen Anteil an den fallenden Kursen. Der damals noch neue elektronische Handel eröffnete erstmals die Möglichkeit, Aktien in großen Mengen automatisch abzustoßen, sobald der Kurs unter eine bestimmte Kursmarke fällt. Der Überhang an Verkaufsaufträgen und die computergesteuerten Verkaufsprogrammen zur Kursabsicherung führten so zu einem sich selbst verstärkenden Preisverfall. Verkaufsorders führten zum Auslösen von Stoppmarken und diese wieder zu neuen Verkaufsorders, die die Kurse erneut unter die nächsten Stoppmarken schickten usw.

      Ab Mittag, der Dow war bereits um 200 Punkte abgesackt, verschlimmerte sich die Situation abermals. Die auf ein Maximum von 400 Millionen Transaktionen ausgelegten Computer waren vollkommen überlastet und gaben falsche Preissignale ab. Zudem kamen erste Gerüchte über angeblich in Schwierigkeit geratene US-Unternehmen auf. Der Markt kollabierte. Beim Handelsschluss notierte der Dow nur noch bei 1738 Punkten, bis heute der größte prozentuale (-22,61%) und einer der höchsten absoluten (508 Punkte) Verluste des Dow Jones. 604 Millionen Papiere waren im Tagesverlauf umgeschlagen worden, die dreifache Menge eines normalen Handelstages. 479 Milliarden US-Dollar wurden an diesem einen Tag verloren.

      Der deutliche Einbruch des Dow schockte Anleger weltweit und zog damit eine Flut von Crashs an den internationalen Handelplätzen mit sich. Auch in Australien, Deutschland, Frankreich, Hong Kong, Singapore, Tokio und Spanien gab es am 19. und 20. Dezember massive Kursverluste. Die dramatischen Einbrüche wurden sofort mit dem des Oktobers 1929 verglichen, dem ja eine langjährige Weltwirtschaftskrise folgte. Die Situation war deswegen äußerst kritisch und drohte in einer Katastrophe zu enden. In den USA war man deswegen nach dem Crash um Schadensbegrenzung bemüht. Noch am Abend des 19. Oktober trafen sich der amerikanische und der deutsche Finanzminister Baker und Stoltenberg und bekräftigten gemeinsam den Willen, die Beschlüsse der Louvre-Akte aufrecht zu erhalten. Gleichzeitig versuchte Präsident Reagan die Wirtschaft und Finanzmärkte mit der Aussage "there is nothing wrong with the economy" zu beruhigen. Viele Unternehmen begannen in den auf den Crash folgenden Tagen demonstrativ eigene Aktien über die Börse zurückzukaufen, was ebenfalls einen positiven Signaleffekt auf die Börse hatte. Die wichtigste Rolle in dieser Phase spielte aber die amerikanische Zentralbank unter dem neuen Chef Alan Greenspan.

      Im August 1987 hatte Greenspan die Führung der US-Notenbank (Fed) übernommen und nur gut zwei Monate später sah er sich bereits mit einer der schlimmsten Krisen seiner Amtszeit konfrontiert. Die Fed hatte die Zinsen bis Oktober schrittweise auf 7,5 Prozent angehoben. Bis Mitte November wurde der Zinssatz als Reaktion auf den Kurssturz auf 6,75 Prozent zurückgefahren. Doch noch eine andere Maßnahme förderte das Vertrauen der Anleger, die sehr gut im Buch "Alan Greenspan, Die Macht der Worte" aus dem TM Börsenverlag dargestellt ist:

      "Greenspan macht das Vorgehen manchen Banken deutlich, die in den Tagen vor der Einlagensicherung deutlich sichtbar jede Menge Bargeld in ihren Schaufenstern zeigten: In gewisser Hinsicht griff die Zentralbank nach dem 19. Oktober auf ähnliche Maßnahmen zurück, denn man versuchte, die vernunftwidrigen Reaktionen im Finanzsystem auf ein Minimum zu reduzieren. Am frühen Morgen des 20. Oktober brachten wir ein Statement in Umlauf, in dem wir darauf hinwiesen, dass die Zentralbank bereit sei, der Volkswirtschaft und dem Finanzmarkt finanzielle Mittel zur Verfügung zu stellen. Um dieser Bereitschaft Nachdruck zu verleihen, trat die Zentralbank in Form von Geschäften und Transaktionen auf dem offenen Markt für jedermann sichtbar in Erscheinung. Jeden Tag, vom 19. bis zum 30. Oktober, wurden Rückkaufvereinbarungen getroffen. Diese waren ihrer Summe nach sehr hoch und wurden häufig zu einem früheren Zeitpunkt als gewöhnlich arrangiert, wodurch unsere Bestrebung, den Markt mit Mitteln flüssig zu halten, zusätzlich unterstrichen wurde."

      Damit schaffte es Grenspan schließlich die Märkt zu beruhigen. Dennoch war die Hausse erst mal unterbrochen. Die Aktienmärkte konsolidierten. Der DAX schloss das Jahr bei 1000 Punkten, doch schon ein Jahr später begannen die Aktienkurse wieder zu steigen. Anfang der Neunziger warfen dann die Krise in Asien und der Golfkrieg erneut ihre Schatten auf die Börse. Immerhin hatte die NYSE ihre Lehren aus dem Crash gezogen und führte wenig später Sicherheitsbremsen im Computerhandel ein. Sinkt der Dow Jones um mehr als 350 Punkte, wird der Handel seitdem für 30 Minuten unterbrochen, bei einem Verlust von 550 Punkten für eine Stunde. Wenige Jahre später brach in Japan der Aktienmarkt zusammen und schickte das Land in eine tiefe Rezession.


      29.07.2002 12:46


      Zwischen 1981 und 1987 hatten sich die Industrie-Nationen ungewöhnlich gegenläufig entwickelt. Einerseits mit einem Defizit auf amerikanischer Seite und Überschüssen vor allem auf japanischer und deutscher Seite andererseits.
      dieses mal spielen die chinesen und die russen mit, somit dürfte mehr "sprengstoff" dahinter stecken
      Avatar
      schrieb am 25.03.05 16:05:10
      Beitrag Nr. 13 ()
      WÄHRUNGSPOLITIK
      Zentralbanken bauen ihre Dollar-Reserven ab
      Schneller als von vielen Währungsexperten erwartet, schichten Zentralbanken weltweit ihre Reserven um. Großer Verlierer dabei ist der Dollar. Die Euro-Bestände werden dagegen stark aufgestockt.
      Von Hans Wagner
      EM 01-05 · 29.01.2005


      ine internationale Umfrage von Central Banking Publications im Auftrag der Royal Bank of Scotland unter 56 Zentralbanken ergab, daß 52 Prozent von ihnen in den letzten Monaten ihre Dollarbestände teils drastisch verringert haben. Das berichtete der internationale Finanzdienstleister Bloomberg Ende Januar. Im Gegenzug hätten fast 70 Prozent der befragten Notenbanken ihren Euro-Anteil aufgestockt. Die Umfrage wurde zwischen September und Dezember 2004 durchgeführt.

      Nach Einschätzung von Beobachtern der internationalen Währungsendwicklung dürfte dieser Trend anhalten. Der bereits drei Jahre anhaltende Rückgang des Dollar-Kurses werde die Zentralbanken darin bestärken, ihre Dollar-Reserven weiter zu reduzieren, erklärten die Währungsfachleute Robert Pringle und Nick Carver in einem Pressebericht zur Umfrage der schottischen Zentralbank. Die Dollar-Talfahrt werde es den USA künftig erschweren, ihr Leistungsbilanzdefizit zu finanzieren. Schneller als bisher angenommen scheine die Verlagerung von Anlagen in Dollar hin zu solchen in Euro voranzuschreiten.

      Die Umfrage der Bank von Schottland erinnere drastisch daran, daß die USA bei ihrem Leistungsbilanzdefizit ein Finanzierungsproblem haben, und bestärke die Dollar-Pessimisten, erklärte der Finanzexperte Marvin Barth. Er ist Devisenstratege und Ökonom für globale Währungen bei der Citigroup in London. Barth sagte, er gehe davon aus, daß der Dollar-Anteil an den Reserven der Zentralbanken insgesamt in den nächsten Jahren auf etwa 60 Prozent fallen werde. Laut Schätzung des Internationalen Währungsfonds (IWF) lag der Anteil 2004 bei 63,8 Prozent. „Auch wenn die Zentralbanken weiterhin in gewissem Maße das Leistungsbilanzdefizit der USA finanzieren werden, kann sich Amerika nicht darauf verlassen, daß diese Finanzierungsquelle so weitersprudelt, wie in der Vergangenheit“, schreiben Pringle und Carver in ihrem Bericht.

      Der Euro gewinnt auch als Handelswährung zunehmend an Bedeutung
      Die Staaten der Euro-Zone verwenden die Gemeinschaftswährung immer häufiger zur Abrechung im internationalen Handel. Das hat die Europäische Zentralbank (EZB) in ihrem jährlichen Bericht zur Rolle des Euro im weltweiten Geldverkehr festgestellt.

      Der Einsatz als Handelswährung ist nach Einschätzung der EZB eine bemerkenswerte Bedeutungszunahme für den Euro. Vor allem bei den Exporten aus Euro-Staaten in Länder außerhalb der Europäischen Währungsunion zeige sich diese. Hier habe die Gemeinschaftswährung bei den Handelsabrechungen besonders stark an Boden gewonnen. Der Anteil des deutschen Güterexports in Nicht-Euro-Staaten, der in Euro abgerechnet wird, habe sich zum Beispiel von 49 Prozent im Jahr 2002 auf 63 Prozent im Jahr 2003 erhöht. Neuere Daten lägen noch nicht vor. Durch die zunehmende Abrechung in Euro sinke das Wechselkursrisiko der hiesigen Exporteure.

      *

      Zur internationalen Währungspolitik und zum Verhältnis Dollar – Euro lesen Sie bitte auch „Die Weltwirtschaft im Griff des Dollarimperiums“ in der Ausgabe 12 -04 des Eurasischen Magazins.
      Avatar
      schrieb am 25.03.05 16:08:31
      Beitrag Nr. 14 ()
      Ist die Weltwährung eine Utopie?
      Nobelpreisträger Mundell im IfW


      http://64.233.183.104/search?q=cache:WsH8wEwQSzYJ:www.uni-ki…
      Avatar
      schrieb am 25.03.05 16:11:52
      Beitrag Nr. 15 ()
      Ein wissenschaftliches Papiergeldsystem, auf Kredit beruhend, muß sechs Bedingungen erfüllen:

      Erste Bedingung

      Das Papiergeld soll aus unverzinslichen Geldscheinen bestehen, gedeckt durch den Kredit des ganzen Volkes; es wird nur von der Regierung ausgegeben und nur gegen dafür erhaltene Werte.

      Zweite Bedingung

      Der Gesamtbetrag der ausgegebenen Geldscheine wird begrenzt sein und ständig erhalten werden in einem festgesetzten Verhältnis zur Volkszahl.

      Dritte Bedingung

      Die staatlichen Geldscheine müssen gesetzliches Zahlungsmittel sein für alle Steuern und für alle öffentlichen und privaten Schulden, unter Ausschluß aller anderen Geldarten, seien diese aus Papier, Gold oder Silben

      Vierte Bedingung

      Die jährlichen Eingänge an Steuern und Gebühren bei der Regierung, die die Geldscheine ausgibt, sollen nicht geringer sein als der Jahresbetrag der Staatsausgaben, d. h., es muß ein sich ausgleichender Staatshaushalt unverrückbar aufrechterhalten werden.

      Fünfte Bedingung

      Die staatlichen Geldscheine sollen nur in einer Weise einlösbar sein und zwar, indem die Regierung sie für Steuern und Gebühren annimmt, und sie, wenn nötig, vernichtet.

      Sechste Bedingung

      Die staatlichen Geldscheine sollen nicht gehortet werden können; sie müssen daher nur auf kurze übergreifende ende und erneuerbare Fristen ausgegeben werden, doch soll ihr ausstehender Gesamtbetrag niemals höher sein als der durch die zweite Bedingung festgesetzte Betrag.
      Avatar
      schrieb am 25.03.05 16:14:12
      Beitrag Nr. 16 ()
      Avatar
      schrieb am 25.03.05 16:19:42
      Beitrag Nr. 17 ()
      Wie bereits erwähnt beruht die gesamte amerikanische Macht auf den Tatsachen, dass das gesamte Öl der Welt in Dollar gehandelt wird und dass ein Großteil allen Geldes in der Welt in Dollars und in den USA angelegt wird.
      Der zweite Punkt setzt eine stabile US-Wirtschaft voraus, welche wiederum nur durch einen stabilen Dollar-Kurs gewährleistet wird, damit Vertrauen bei den Anlegern geschaffen wird.

      Der ständige Kapitalzufluss aus aller Welt ermöglicht den USA vor allem ihre enormen Militärausgaben. Die militärische Übermacht der USA ist unangefochten. Doch dieses Drohpotenzial wird nur durch den Dollar gestützt. Fällt der Dollar als Weltwährung weg, fällt damit auch die Militärmacht der USA! Doch in den letzten Jahren hat sich auch ein umgekehrtes Verhältnis herauskristallisiert: Die USA benötigen immer mehr ihre militärische Macht um die weltweite Vormacht des Dollars zu sichern.

      So stark die wirtschaftliche und militärische Macht der USA also auch zu sein scheint, in Wirklichkeit steht sie nur auf diesen zwei Säulen, die auch noch abhängig voneinander sind. Die Weltmachtstellung der USA ist so wacklig wie nie zuvor, nicht zuletzt wegen neu aufkommender Konkurrenz in den letzten 5 Jahren. In den 50 Jahren zuvor gab es nie eine starke und sichere Alternative zum Dollar, weswegen sich der Dollar trotz zeitweiliger Gegenwehr aus anderen Industrienationen zur alleinigen Weltwährung erhob.

      Diese alleinige Weltwährung Dollar ist vielen anderen Nationen schon lange ein Dorn im Auge, bringt er sie doch in eine ständige Abhängigkeit zu den USA. Deswegen ersannen führende europäische Politiker Mitte der 90er Jahre den Euro, der das Ziel hat, eine Alternative zum Dollar darzustellen und damit die Macht der USA einzuschränken. Der Plan ist aufgegangen. Die USA konnten die Entstehung der europäischen Währungsunion nicht verhindern und sehen sich plötzlich einem gleich großen und gleich starken Wirtschaftsraum mit einheitlicher Währung gegenüber. Der Euro ist zum größten Feind der USA geworden.

      Zwar kann Europa in militärischem und politischem Einfluss nicht nachstehen, zumindest aber wirtschaftlich ist es ein mindestens ebenbürtiger Konkurrent. Im Vergleich zu den USA, die allein in diesem Jahr Schulden von 450 Milliarden Dollar machen, ist der Haushalt der EU halbwegs ausgeglichen. Europa ist finanziell unabhängig und benötigt nicht solch einen weltweiten Kapitalzustrom wie die USA. Dies macht den Euro zu einer attraktiven und sicheren Anlage für Spekulanten weltweit.

      Außerdem ist die industrielle Produktion der USA im letzten Jahrzehnt auf ein Rekordtief gesunken. Sie sind zum größten Waren-Importeur weltweit geworden, da sie sich nicht mehr selbst versorgen können. Der exzessive Konsum der Amerikaner schafft allerdings auch eine weitere Abhängigkeit. Vor allem für Exportnationen wie Japan und Deutschland ist der US-Markt als Hauptimporteur enorm wichtig. Würde er durch einen Zusammenbruch der US-Wirtschaft zum Großteil wegfallen, würden diese Export-Wirtschaften mit nach unten gezogen.

      Durch die Einführung des Euro ist also eine zweite, stabile und durch einen großen Wirtschaftsraum gesicherte Währung entstanden, die dem Dollar ebenbürtig ist. Gerade aber die hohen Schulden der USA in den letzten Jahren und das rücksichtslose und kriegerische Verhalten der US-Regierung haben viele Investoren zum Umdenken bewegt. Nach anfänglicher Unsicherheit und einem damit verbundenen Kurssturz scheint der Euro in den letzten rund 1 ½ Jahren als bessere Anlage gegenüber dem Dollar. Dies ist vor allem auch auf das Platzen der Spekulationsblase in den USA und den damit verbundenen Kursstürzen in den USA zurückzuführen. Eine kollektive Kapitalflucht aus den USA hat begonnen, die sich im Fall des Dollar-Kurses seit dem Frühjahr 2002 beobachten lässt.

      Diese Kapitalflucht stellt eine logische Bedrohung für das Überleben der USA als Weltmacht dar. Statt den 2 Milliarden, die früher zur Deckung ihrer Schulden täglich in die USA flossen, wird heute täglich rund eine Milliarde Dollar Kapital aus den USA abgezogen. Dadurch steigen die Schulden exponential und treiben die USA längerfristig in die Zahlungsunfähigkeit. Dieser Hintergrund lässt einen die neue, aggressive Politik der USA, die zu einer „räuberischen Nation“ (Emmanuel Todd) geworden sind, besser verstehen.

      Der Verfall der amerikanischen Macht hält sich derzeit noch in Grenzen, da der Petrodollar noch die Öl-Währung ist und die meisten Geldreserven weltweit noch immer in Dollar gehalten werden. Dies ermöglicht den USA weiterhin durch ihre wirtschaftliche Vormacht der gesamten Welt einseitige Freihandelsverträge und Ähnliches aufzudrängen, die meist nur zum Vorteil amerikanischer Großfirmen sind. Sollten sich jedoch wenige Ölexportierende Länder oder sogar die gesamte OPEC entscheiden, ihr Öl künftig auch in Euro zu verkaufen, wäre die Weltmacht USA dem Untergang geweiht.

      Ein solcher Schritt würde die gesamte Weltwirtschaft und die politische Machtverteilung in der Welt radikal verändern. Würden nur wenige Ölförder-Länder auf den Euro umsteigen, könnte dies eine Kettenreaktion auslösen. Das ist auch der Grund für England und Norwegen, beides Ölexporteure, nicht dem Euro beizutreten. Dadurch würden beide Länder ihr Öl künftig in Euro verkaufen. Die britische Öl-Marke Brent, die durch ihre Qualität einen Indikator für die Ölpreise weltweit darstellt, würde auch davon betroffen.

      Das Hauptziel der US-Außenpolitik muss es also sein, die Stellung des Dollar als Weltwährung zu behaupten. Dabei ist es logisch, dass die US-Regierung die wirtschaftlichen Hintergründe ihrer Aktionen nur schwer zugeben kann. Es müssen vielmehr andere, für die eigene Bevölkerung und den Rest der Welt akzeptablere Begründungen gefunden werden, um nicht alle in Panik zu versetzen. So stellt der von Präsident Bush ausgerufene „Kampf gegen den Terrorismus“ nur einen Vorwand für eine Reihe von Eingriffen und Kriegen dar, die eigentlich nur das Ziel haben, die Vormacht der USA und des Dollars zu sichern.

      Mit dem gegebenen wirtschaftlichen Hintergrund betrachtet macht die US-Außenpolitik, die oberflächlich durcheinander und sinnlos wirken mag, durchaus Sinn. Bisher hat es tatsächlich erst ein OPEC-Mitglied gewagt, seine Geldreserven von Dollar in Euro umzutauschen und sein Öl nur noch für Euros zu verkaufen. Diesen von der Weltgemeinschaft kaum bemerkten Schritt hat im November 2000 der Irak gewagt, womöglich um gegen die USA zurückzuschlagen.

      Dem Beispiel des Irak folgend meldeten kurze Zeit später auch weitere Länder an, möglicherweise auf den Euro umsteigen zu wollen: Iran und Nordkorea. Alle diese Länder gehören neuerdings zur so genannten „Achse des Bösen“ von George Bush. Ein weiteres OPEC-Land, Venezuela, meldete Ende 2001 ähnliche Ambitionen an – letztes Jahr scheiterte ein von der CIA initiierter Putschversuch! Doch auch viele andere Länder erwägen inzwischen, ihre Währungsreserven in Euro umzutauschen. Die meisten werden nur noch durch enormen Druck aus Washington an diesem Schritt gehindert, der einen riesigen Kurssturz des Dollar mit sich führen würde.

      ....in diesem Sinne...frohe Ostern Gold bugs
      Avatar
      schrieb am 25.03.05 16:22:08
      Beitrag Nr. 18 ()
      An der Weltwährung arbeitet nach meiner Meinung die FED längst fieberhaft. Nur Europa hat diese Riesengefahr noch nicht so richtig erkannt. Alles nimmt eine rasante Fahrt auf, die Gier nach den letzten unabhängigen Rohstoff-Ländern sollte uns eine große Warnung sein.

      Der "Trabantenstaat" USA und deren wahrer Besitzer versucht als Monopolist aufztutreten. Er wird es jedoch nicht schaffen.
      Avatar
      schrieb am 25.03.05 16:31:10
      Beitrag Nr. 19 ()
      weltbank

      Was will Paul Wolfowitz?

      Der stellvertretende US-Verteidigungsminister soll die Weltbank übernehmen. Europäer und Kanadier proben den Aufstand - aber ganz leise

      Von Thomas Fischermann, Christiane Greffe und Wolfgang Uchatius

      Hier im Golf von Guinea endet die Pipeline vom Tschad über Kamerun zum Atlantik. Die Weltbank hat das Projekt finanziert
      Foto: Keith Wood/Exxon Mobil
      Inzwischen hat er sogar Bono angerufen. Der Sänger der Rockgruppe U2 setzt sich gern für die Dritte Welt ein, also griff Paul Wolfowitz zum Hörer. So wie er in diesen Tagen auch mit Finanz- und Entwicklungshilfeministern aller Herren Länder spricht. Er redet dann über Armutsbekämpfung und sagt, wie sehr er sich auf den neuen Job freue. Eigentlich aber will er nur eines: den Leuten ihren Schrecken nehmen.

      Der stellvertretende Verteidigungsminister der USA, Paul Wolfowitz, soll Präsident der Weltbank werden. Ausgerechnet der Architekt des Irak-Krieges. Ausgerechnet auf diesem Posten. Umweltaktivisten und Dritte-Welt-Lobbyisten rufen: »Skandal!« Mitglieder des Europaparlaments unterzeichnen Protestschreiben. Der Nobelpreisträger und ehemalige Weltbank-Ökonom Joe Stiglitz sagt gewalttätige Unruhen voraus. Im Weltbank-Gebäude in Washington habe schlagartig Friedhofsruhe eingesetzt, berichtet ein Mitarbeiter. Und das in der mächtigsten Bank der Erde.

      Zwar unterscheidet sich das Hauptgeschäft der Weltbank wenig von dem gewöhnlicher Finanzinstitute – sie verleiht Geld. Aber an ungewöhnliche Kunden: Regierungen, Städte und Unternehmen in Afrika, Asien, Lateinamerika und Osteuropa. An jene Länder, in denen der Großteil der 1,1 Milliarden Menschen lebt, die mit weniger als einem Dollar am Tag auskommen müssen. Die Kredite sind billig. Da die Weltbank sie aber nicht wahllos verteilt, ist sie so etwas wie ein entwicklungspolitisches Weltgericht. »Eine Regierung, die sich von der Weltbank Geld leihen will, muss ihren Anordnungen folgen«, sagt Robert Kappel, Direktor des Deutschen Übersee-Instituts in Hamburg.

      Weshalb sich die Regierungen rund um die Südhalbkugel in diesen Tagen eine Frage stellen: Welche Anordnungen wird ein Paul Wolfowitz ausgeben?

      Verändert haben sich die Wertvorstellungen der Weltbank über die Jahre immer wieder. Von den Achtzigern bis Mitte der Neunziger etwa galt der »Washington-Konsens« als Maß der Dinge. Hinter dem sperrigen Begriff verbirgt sich, etwas vereinfacht, die ökonomische Lehre: Der Markt ist gut, der Staat ist schlecht. Nach diesem Schema unterzog die Weltbank ihre Kreditnehmer so genannten Strukturanpassungsprogrammen. Der Staatshaushalt wurde gekürzt, der Arbeitsmarkt liberalisiert, der Wechselkurs freigegeben. Doch die Armut blieb meistens. Mit Ausnahme einiger asiatischer Musterländer entwickelten sich die Pro-Kopf-Einkommen in den Ländern der Dritten Welt zwischen 1980 und der Jahrtausendwende schlechter als in den 20 Jahren zuvor.

      1995 berief US-Präsident Bill Clinton den gebürtigen Australier James Wolfensohn zum Präsidenten der Weltbank. Was kaum jemand erwartet hatte, geschah: Der ehemalige Investmentbanker betrieb die Abkehr von der reinen Marktlehre. Fortan war in der Weltbank eher von Armuts- als von Inflationsbekämpfung die Rede. Der neue Chef trat dafür ein, notleidenden Ländern ihre Schulden zu streichen, und setzte sich mit Globalisierungskritikern an einen Tisch. »Die zehn Jahre Wolfensohn haben eine Menge neuer Errungenschaften gebracht«, sagt die deutsche Entwicklungshilfeministerin Heidemarie Wieczorek-Zeul.

      Werden sie auch unter dem neuen Präsidenten Wolfowitz Bestand haben? Zwar vermuten manche Experten, nicht er werde die Bank, sondern die Bank werde ihn verändern. Schließlich werde Wolfowitz merken, »dass er einige der klügsten Leute der Welt in seiner Belegschaft hat«, sagt etwa Moisés Naím, Chefredakteur des einflussreichen Magazins Foreign Affairs. Doch ohne Einfluss dürfte der neokonservative Vordenker kaum bleiben. Wolfowitz betont zwar, noch keinen fertigen Plan zu besitzen. Folgende Szenarien aber erscheinen möglich:

      lDie Amerika-Bank. Wenige Tage bevor Präsident Bush die Wolfowitz-Entscheidung fällte, berief er den Hardliner John Bolton zum neuen US-Botschafter bei den Vereinten Nationen. Wenige Tage danach ernannte er seinen Vertrauten Rob Portmann zum Handelsbeauftragten. Im Mai wird Ann Veneman, bis vor kurzem US-Landwirtschaftsministerin, neue Leiterin des Kinderhilfswerks Unicef. So gesehen, lässt sich Wolfowitz’ Nominierung als Teil eines Versuchs deuten, amerikanische Interessen weltweit durchzusetzen. Wird Wolfowitz also Entwicklungsländer zum Abbau von Handelsbarrieren zwingen, bevor sie Kredite erhalten? Wird er sich mit afrikanischen Diktatoren und chinesischen Technokraten anlegen, die nicht der Demokratie westlichen Musters folgen? Ließe sich so die neokonservative Lehre übersetzen? Zumindest könnte der neue Weltbank-Chef eine ähnliche Entwicklungspolitik betreiben wie der amerikanische Präsident. Beispiel Aids: Bush will die Regierungen der Dritten Welt im Kampf gegen die Immunschwächekrankheit nur unterstützen, wenn sie sich für Enthaltsamkeit und gegen Kondome aussprechen. Beispiel Landwirtschaft: Im Irak, wo die Bauern uralte Weizensorten selbst züchten, führten die Amerikaner noch vor den Wahlen ein neues Pflanzenrecht ein, um mit ihrem Industriegetreide den Markt aufzurollen.

      lDie Groß-Bank. Früher stand die Weltbank für die Finanzierung von Mammutprojekten. Mit Hilfe der Bank wurden Pipelines durch die Wüste gelegt und Brücken im Regenwald gebaut. Die Ergebnisse gaben oft den Hintergrund für Fotos selbstverliebter Regierungschefs ab, minderten aber selten die Armut. Deshalb hat die Weltbank von dieser Art der Entwicklungspolitik zunehmend Abstand genommen. Bis jetzt. Ende März wird ihr Direktorium über die Finanzierung eines 1,3 Milliarden Dollar teuren Staudamms in Laos entscheiden. Das positive Votum interner Berater und ein Blitzbesuch des amtierenden Weltbank-Präsidenten machen ein Ja wahrscheinlich. Es wäre das erste Mal seit dem kritischen Bericht der Weltstaudamm-Kommission Mitte der Neunziger, dass die Bank so ein Vorhaben unterstützte.

      Entscheidend dafür, ob ein Großprojekt gefördert wird oder nicht, sind insbesondere die Umwelt- und Sozialstandards der Weltbank. Kürzlich wurde in der Bank überraschend begonnen, deren Neufassung zu diskutieren. Die bisherigen Entwürfe deuten auf eine Lockerung hin, die selbst private Geschäftsbanken kritisieren. So sollen nicht länger unabhängige Gutachter neue Straßen oder Pipelines ökologisch prüfen, sondern die Betreiberfirmen selbst. Dahinter steht das Interesse großer Schwellenländer wie Indien, ihre Infrastruktur auszubauen. Als Auftragnehmer könnten auch amerikanische Firmen profitieren. Für Wolfowitz womöglich ein Argument.

      lDie Zuschuss-Bank. Vor einigen Jahren erregte der US-Ökonom Allan Meltzer Aufsehen mit dem Vorschlag, die Weltbank solle den Ärmsten der Welt kein Geld mehr leihen, sondern schenken. Der damalige US-Finanzminister Paul O’Neill griff diese Idee im Jahr 2002 auf, doch was zunächst wie ein großzügiges Subventionsprogramm für die Armen der Welt klingt, jagt Entwicklungshelfern Angst ein. Denn nach dem Zuschuss-Konzept sollen die Mittel gänzlich gestrichen werden, wenn sie nach zehn bis fünfzehn Jahren nicht gefruchtet haben. »Entwicklungshilfe fände dann nicht mehr statt«, sagt Peter Lanzet vom Evangelischen Entwicklungsdienst. Allan Meltzer war vergangene Woche einer der wenigen, der Wolfowitz’ Nominierung ausdrücklich begrüßte.


      Amerika-Bank? Groß-Bank? Zuschuss-Bank? Mitte April lädt die Weltbank wieder zu ihrer Frühjahrstagung nach Washington. Dann werden die Finanzminister und Chefökonomen über den Kurs des künftigen Präsidenten spekulieren. Nach einer 50 Jahre alten Tradition wird er stets vom amerikanischen Präsidenten bestimmt, während die Europäer den Direktor des Internationalen Währungsfonds benennen – diese Wirtschaftsblöcke sind die größten Anteilseigner der beiden Finanzinstitutionen. Peter Woicke, bis vor kurzem Chef der Weltbank-Tochter International Finance Corporation, kritisiert, die ärmsten Länder blieben außen vor.

      Noch müssen die Exekutivdirektoren der Weltbank die Ernennung von Paul Wolfowitz bestätigen – was sie früher stets einstimmig taten. Acht Entwicklungsminister aus Europa und Kanada haben jetzt zumindest Vorbehalte artikuliert. »Wir werden unsere Zustimmung ganz konkret daran messen, ob Wolfensohns Reformerbe fortgesetzt wird«, so eine von ihnen, Heidemarie Wieczorek-Zeul.


      Mitarbeit: Tobias Kaiser

      (c) DIE ZEIT 23.03.2005 Nr.13
      Avatar
      schrieb am 25.03.05 19:22:58
      Beitrag Nr. 20 ()
      Freitag 25. März 2005, 04:43 Uhr

      Kuba koppelt Zweitwährung vom US-Dollar ab

      Havanna (AP) Kuba wird seine Zweitwährung nicht mehr an den US-Dollar binden. Stattdessen werde der konvertible Peso ab 9. April an einen Korb von mehreren ausländischen Währungen gekoppelt, teilte Staatschef Fidel Castro am Donnerstagabend während einer vierstündigen Ansprache im Fernsehen mit. Dies bedeute eine Aufwertung um acht Prozent.

      Der US-Dollar verliere stetig an Wert gegenüber anderen internationalen Währungen wie dem Euro, sagte Castro. Kuba müsse daher seine Wirtschaft verteidigen. «Wir betreten eine neue Ära», sagte Castro. Der konvertible Peso war 1994 eingeführt worden. Er wird vor allem zum Einkaufen nicht subventionierter Waren wie Kleidung und Elektroartikeln benötigt. Vor einer Woche hatte die kubanische Zentralbank bereits den regulären Peso um sieben Prozent aufgewertet. Dies war die erste Änderung des Wechselkurses, seit die Währung im Dezember 2001 eingefroren wurde.
      http://de.news.yahoo.com/050325/12/4gya7.html

      es geht schon los ;)
      ob Fidel bald sterben muß ?
      so ganz ohne Krieg geht das nicht von statten
      ;)
      Achse des Bösen wird erweitert !
      Avatar
      schrieb am 26.03.05 10:06:57
      Beitrag Nr. 21 ()
      @YokoStock hätten die USA nicht diesen Irakkrieg angezettelt, wäre vieles verborgen geblieben. Erst durch Rumsfeld wurden viele Journalisten aber auch die geistige Elite auf die richtige Spur gebracht. So rächt sich die Erfahrung, die Erkenntnis und das Wissen an einem Geschehnisablauf, den die Verursacher wohl zu gerne rückgängig machen wollten.

      Zu spät, wie so oft.
      Avatar
      schrieb am 26.03.05 10:30:09
      Beitrag Nr. 22 ()
      ...es geht schon los.........................

      Von einem anderen Wahrnehmungspunkt aus gesehen,
      stehen einige Aenderungen an.

      Es geht um die Evolution des Bewusstseins des Menschen.
      Wir bewegten uns in der Vergangenheit vom Zeitalter des koerperlich Physischen,
      in das Zeitalter der geistigen Gesinnung.

      Augenblicklich steht ein dramatischer Sprung an, in das Zeitalter der
      Energie, in das Zeitalter des Bewusstseins.

      Das Zeitalter der Gesinnung, oder Mind, war gepraegt von
      "Ismen". Die Erfindung von Gott, Religionen, Sozialismus,
      Kommunismus, Kapitalismus, fiel in dieses Zeitalter.
      Ebenso natuerlich alle Idealismen.
      Dazu rechne ich auch das Papiergeld, auch Demokratie ist
      ebenso eine Erfindung der Gesinnung.

      Nach dem Sprung in das Energiezeitalter, wird das alles
      kollabieren und vergehen muessen. Es war notwendig,
      aber hat sich nicht bewaehrt.

      Die Nationen die das Bewusstsein der Menschen auf eine
      niedrige und durchaus schmerzhaften mnaterielle Ebene
      zu reduzieren verstanden, werden sich anpassen muessen,
      oder werden ausgeloescht und verschwinden.

      In das neue Zeitalter wird niemand gegen seinen Willen,
      gegen seine Anhaftungen, mitgezogen werden.

      Wir werden uns anpassen, es wird eine gewisse Unsicherheit
      geben, das Alte mag zerstoert werden, die Lebensfeindlichen
      hatten ihre Zeit, es kann nicht so weitergehen.
      Das sieht doch jeder ein?
      Ich meine es wird gut werden.
      Avatar
      schrieb am 26.03.05 12:35:48
      Beitrag Nr. 23 ()
      schinderluder
      stimmt schon im gewissen sinne,
      aber war schon alles da, ich denke speziell an kuba oder vietnam.
      schade , daß die journalisten immer mehr finanziell anhängig werden. wer die medien beherrscht , beherrscht die politik.
      ich für meinen teil , wünsche mir, daß mehr menschen hinterfragen und kritisch sind...mitläufer gibt es genügend.
      (kritiker sind eh alle illuminanten);)

      kyron
      Es geht um die Evolution des Bewusstseins des Menschen...

      sehr gut !

      die epochen ändern sich,
      sicherlich wird es irgend wann eine weltwährung in (vielleicht) elektronischer form geben.
      epochen ändern sich, zahlungsmittel ändern sich, doch zurückblickend spielte gold immer eine rolle, papiergeld weniger.
      Avatar
      schrieb am 26.03.05 14:27:33
      Beitrag Nr. 24 ()
      # 15/Yoyostock:

      Was spricht denn aus dieser Sicht gegen die Wiedereinführung
      eines Gold- bzw. Bimetallstandards, wenn möglich ohne Zentralbanken?


      Zum Threadtitel:

      Dem Ökonomen ist ja klar, dass der Wohlstandszuwachs der amerikanischen Bevölkerung in den letzten Jahren auf ungedeckten Schecks beruht, die vermutlich nie in realen Gütern bezahlt werden können.

      Wie sieht dies denn die amerikanische Bevölkerung? Ich denke nicht, dass sie weiss, dass ihr Wohlstand und der Militärapparat, aus denen sie ihr Selbstverständnis in der Welt ableiten, von anderen finanziert wird.

      Und wenn ja, würden sie versuchen, es zu ändern?

      Ich denke nicht, weil damit auch ein Teil des amerikanischen Traumes begraben wird und weil eben auch der Bankrott als legitimes Mitel für einen Befreiuungsschlag angesehen wird.

      So muss ihnen also von aussen geholfen werden.

      Möglichkeiten hierzu sind -wie bereits hier erwähnt wurde- die Abwicklung des internationalen Zahlungsverkehrs (insb. Öl und Rostoffe) in EURO und Beschneidung des Dollars in der Funktion einer internationalen Reservewährung.

      Die Dollar-Reserven in EURO-Reserven umzutauschen bringt aber global nur dann etwas, wenn sie von US-Amerikananern zurückgekauft werden, denn sonst bleiben es ja Auslandschulden.

      Eine weitere Möglichkeit wäre, ein Gegengewicht zur amerikanisch kontrollierten Weltbank zu errichten, eventuell unter gemeinsamer Kontrolle von Europäern und Asiaten.

      Die meisten auch ausserhalb der USA wissen schon jetzt, dass die Musik in der Zukunft in Shanghai, Hongkong, Bangkok und Tokio gespielt wird, nur muss ihnen auch klargemacht werden, dass dann der Dollar als Weltwährung nicht mehr dazu passt.

      Schließlich ist es für diesen Zweck gar nicht so schlecht, dass der Iran zu der Achse den Bösen gehört, denn ein zweiter Angriff gegen einen muslimischen Staat bringt zwar möglicherweise Ölreserven, aber auch schwindende Akzeptanz des US-Dollars in arabisch-muslimischen Staaten.(Ich weiss, dass ich das ketzerisch anhört). Gerade dies sind ja die Olförderländer.

      Wer nach dem zweiten Golfkrieg z.B. schon mal in den Emiraten war, kann bestätigen, dass beim Bargeld zunehmend der EURO nachgefragt wird.
      Avatar
      schrieb am 26.03.05 18:04:36
      !
      Dieser Beitrag wurde vom System automatisch gesperrt. Bei Fragen wenden Sie sich bitte an feedback@wallstreet-online.de
      Avatar
      schrieb am 26.03.05 22:57:49
      Beitrag Nr. 26 ()
      also eines ist sicher... wenn die us-währung ganz in den allerwertesten laufen sollte... dann starten die einen weltweiten eroberungsfeldzug und holen sich sämtliche rohstoffe... und die besten waffen haben sie ja... die großen kriege kommen erst noch....
      Avatar
      schrieb am 27.03.05 14:16:49
      Beitrag Nr. 27 ()
      # All,

      das wird alles gemacht mit wertlosen Dollars.Übrigens haben sich die Kubaner vom Dollar gelöst, ist zwar ein kleiner miriger Staat, aber es ist wohl der Anfang.

      Frohe Ostern
      hpoth
      Avatar
      schrieb am 27.03.05 16:08:43
      Beitrag Nr. 28 ()
      das problem ist nur daß der euro fundamental nicht besser dasteht
      Avatar
      schrieb am 27.03.05 16:37:05
      Beitrag Nr. 29 ()
      >> das problem ist nur daß der euro fundamental nicht besser dasteht<<

      Genau Boersenkrieger.

      Nun bleibt es dieser Gedanke zu Ende zu denken.
      Was bedeutet das?

      Für mich bedeutet dass wir ein rissen Problem haben mit Schulden die nie zurück bezahlt werden könnten. Es wird nicht „mal in der Zukunft“, die Schuldenfalle hat schon zugeschnappt.
      Vielleicht täusche ich mich und die Amis können ihre Schulden doch zurückzahlen. (Was ich bezweifele)
      Deutschland und manche andere EU Länder können das bestimmt nicht mehr, und wenn man die demografische Problematik sich anschaut, bleibt nur eine logische Lösung:
      Eine massive Geltentwertung wird folgen, begleitet von sehr hohe Zinsen. = Inflation.

      Das bedeutet dass Rohstoffe, Immobilien und Schulden die einzige Rettung sind. Eine andere Entwicklung sehe ich nicht.

      Gewinner werden die sein die Schulden oder Güter haben.

      In der Hoffnung dass ich mich irre

      :) humm
      Avatar
      schrieb am 27.03.05 16:39:49
      Beitrag Nr. 30 ()
      >> also eines ist sicher... wenn die us-währung ganz in den allerwertesten laufen sollte... dann starten die einen weltweiten eroberungsfeldzug und holen sich sämtliche rohstoffe... und die besten waffen haben sie ja... die großen kriege kommen erst noch.... <<

      Das ist nicht so einfach. Es gibt auch Gegenkräfte. Schau dir was in der Vergangenheit mit Eroberungskriege passiert ist. Es hatte kein gutes Ende.
      Avatar
      schrieb am 27.03.05 16:46:07
      Beitrag Nr. 31 ()
      @humm

      tja genau so ist es... die amis kriegen die kurve vielleicht noch hin... deutschland und so manch andere euro-länder gewiss nicht mehr. deswegen sehe ich derzeit immer noch ne euro-bubble

      Das ist nicht so einfach. Es gibt auch Gegenkräfte. Schau dir was in der Vergangenheit mit Eroberungskriege passiert ist. Es hatte kein gutes Ende

      tja genau deswegen... die amis würden in selbstüberschätzung vefallen... und wenn sie nicht aufpassen dann ist china die große weltmacht und die usa wird bedeutungslos auf 100 jahre mal gesehen alles denkbar. immerhin gibt es etwa 5 mal so viele chinesen wie amerikaner. was die nummer in nahost soll weiß ich sowieso nicht so recht
      Avatar
      schrieb am 27.03.05 18:59:27
      Beitrag Nr. 32 ()
      Der Euro ist weitgehend mit dem Dollar gedeckt,
      Das wird einen schnell drehenden, saugenden, runterziehenden Strudeleffekt fuer diese Waehrung geben.

      Gold dagegen wird ewig glaenzen.
      Avatar
      schrieb am 27.03.05 19:26:51
      Beitrag Nr. 33 ()
      >> Der Euro ist weitgehend mit dem Dollar gedeckt,
      Das wird einen schnell drehenden, saugenden, runterziehenden Strudeleffekt fuer diese Waehrung geben.

      Gold dagegen wird ewig glaenzen. <<

      Diese Goldvergötterung ist m. E. auch nicht das richtige.
      Sollte das System tatsächlich zusammenbrechen – was will man da mit Gold?
      Dann lieber nützliche Objekte wie Wohnungen o. ä.

      Wenn Metalle dann lieber Basismetalle. Die braucht man immer.
      Avatar
      schrieb am 27.03.05 19:47:27
      Beitrag Nr. 34 ()
      # 32
      Na ja, eine Wohnung haben mittlerweile doch hoffentlich alle User.
      Gold sorgt fuer Beweglichkeit.

      Goldvergoetterung braucht das Gold nicht,
      es hat diese Qualitaet bereits in sich.

      Gold wird in der Bibel an vielen interessanten Stellen
      erwaehnt, wie z.B. in der Genesis,
      das Paradies wird beschrieben, zwischen den beiden Fluessen
      und... dort wo das Gold ist, merkwuerdig?

      Als die Israelis aus Egypten auszogen, wollte der Gott der Juden vorausziehen und eine "Bundeslade" haben, die Instruktionen zu der Konstruktion sind interessant, er wollte das Akazienholz mit reinem Gold bedeckt wissen, ebenso die Cherubine, ebenso die Leuchter etc.
      Das Gold muss rein sein, wurde oft wiederholt.

      Gold ist ein raetselhaftes Metall mit einer hohen Vibration
      und besonderen Kraeften.

      Das zum Sonntag.
      Avatar
      schrieb am 27.03.05 19:54:13
      Beitrag Nr. 35 ()
      ...und dennoch sind die meisten goldgräber arm gebliegen ;)
      Avatar
      schrieb am 27.03.05 20:22:23
      Beitrag Nr. 36 ()
      „ Jeder weiß, dass Gold und Silber nur Reichtümer der Einbildung sind.“ (Montesquieu)
      Avatar
      schrieb am 28.03.05 02:28:51
      Beitrag Nr. 37 ()
      Doch mal im Ernst, Zusammenbruch der Welt-Währungssysteme, der Weltwirtschaft, Hyperinflation, das sind sicher mögliche Szenarien, wurde hier ja ausreichend analysiert. Was ist das richtige Investment? Sicher Gold, aber nur physisch. Theorisiert, die Krise ist da, man stelle sich vor, nur 1% ( Das eine Prozent hat mit Sicherheit Geld, richtig Geld ) der Chinesen und Inder und Südamerikaner und Russen, kommen auf diese Idee, doch mal eben ein Kilo Gold ins Wertfach zu legen, macht mal locker 30.000 Tonnen...., die Mine möchte ich sehen die sowas mal in ein paar Jahren aus der Erde schaufelt...
      Avatar
      schrieb am 28.03.05 03:14:12
      Beitrag Nr. 38 ()
      @Schnellfahrer

      bei diesem sczenario wie von dir dargestellt und hier diskutiert:

      Sicher Gold, aber nur physisch

      genau das ist der punkt... minenwerte im depot nutzen da nicht so viel imho
      Avatar
      schrieb am 28.03.05 08:56:17
      !
      Dieser Beitrag wurde vom System automatisch gesperrt. Bei Fragen wenden Sie sich bitte an feedback@wallstreet-online.de
      Avatar
      schrieb am 28.03.05 11:26:50
      Beitrag Nr. 40 ()
      Über die Träumereien vom Großkapital, Währungsreform und Goldstandard liest man in den letzten Woche immer öffters. Ist für mich nur ein Versuch die Leute zu Verunsichern und in z.B. wertlose Investments aus Gold zu locken, welche überhaupt keinen Ertrag abwerfen.
      Avatar
      schrieb am 28.03.05 11:29:04
      Beitrag Nr. 41 ()
      >> genau das ist der punkt... minenwerte im depot nutzen da nicht so viel imho <<

      Wie kommt ihr nur darauf? Ich kann es nicht nachvollziehen.
      Zertifikate oder Aktien sind doch kein Geld!
      Es sind verbriefte Guthaben. Genau wie eine Grundbucheintragung.

      Wie auch immer, ihr wollt es nicht verstehen. Ihr wollt eure Goldvergötterung behallten.

      Wer eine echte saftige Inflation befürchtet, soll sich doch eine Wohnung mit Kredit kaufen und vermieten. – Viel besser als Gold der keine Zinsen abwirft.
      Avatar
      schrieb am 28.03.05 11:47:05
      Beitrag Nr. 42 ()
      Alles Glaubenssache,@Mitro. Jedoch ein ganz kurzer Blick auf die Pro-Kopf-Verschuldung eines US-Bürgers, meinetwegen auch eines Deutschen zeigt klar, daß sich diese Buchwerte, denn was anderes ist das nicht mehr, nur noch eine fixe Zahl darstellen, die mit der Realität nichts mehr zu tun haben kann.

      Künstlich aufgebläht und dennoch real rückzahlbar und dem Geldkeislauf tatsächlich entzogen durch Zineszins nicht verwertbar durch echtes organisches Wachstum, da verschoben in Boomländer, deren Dollarbestände bedenklich anwuchsen gehen wir der Dollarentwertung entgegen.

      Schon jetzt gehören bei genauerer Betrachtung den Finanzoligarchen über Querinvestments Schlüsselwirtschaftszweige wie Banken, Medienkonzerne, Hochtechnologie oder Telekom. Abhilfe kann nur eine Geldentwertung bringen. Die Beteiligungs/Besitzverhältnisse jedoch ändern sich dadurch nicht mehr. Was gekauft wurde mit wertlosen Dollars bleibt das Eigentum dieser betrügerisch erheischten Werte. Nur das Geld,- das wird neu gewichtet werden. Der Verlierer steht schon jetzt fest, das sind wir alle, aber wirklich alle.

      Die Gewinner sind ein paar Familienclans die tatsächlich über jahrhunderte denken- vor und zurück! Es läuft auf eine Weltwährung hinaus und wir werden es noch erleben.
      Avatar
      schrieb am 28.03.05 16:57:32
      Beitrag Nr. 43 ()
      >> Es läuft auf eine Weltwährung hinaus und wir werden es noch erleben. <<

      Es wird extrem schwierig sein so was praktisch umzusetzen.
      Schau dir wie schwierig es ist innerhalb der EU die Zinsen gerecht zu bestimmen.
      Es gibt Länder die schön wachsen und keine Schulden haben, und solche die stagnieren und von ihren Schulden erdrückt werden.

      Es stimmt dass diese Überlegung zurzeit „in“ ist, ich bezweifele ob es zu einer Wirklichkeit wird.
      Avatar
      schrieb am 28.03.05 19:06:56
      Beitrag Nr. 44 ()
      Dr. Niquet hilft uns, die Angst vor einer Krise zu überwinden:

      .....Es ist anscheinend mal wieder soweit: Überall liest und hört man derzeit Weltuntergangsstimmung an den Finanzmärkten.....
      .....Man kann es den Leuten eben einfach nicht Recht machen. Ist es so, dann ist es falsch. Ist es anders, ist es auch schlecht. Und selbst wenn es keine Bedrohungen mehr gäbe, dann, da bin ich ganz sicher, würden postwendend erfinderische Leute auftreten, die sofort eine neue Bedrohung erfunden hätten. Der Mensch ist eben ein erfinderisches wie furchtsames Wesen.....


      http://www.instock.de/NiquetsWelt/10152672.html


      Auch im 1. Halbjahr 2001 hat uns Dr. Niquet bei DAX 6000 die Angst vor der Baisse genommen.....
      .....und uns meisterlich beim bottom fishing unterstützt. Im Juli 2001 verabschiedete er sich mit den Worten (sinngemäß):
      „Die Baisse ist vorüber. Ich hoffe, Ihnen beim Aktienkauf zu Ausverkaufspreisen geholfen zu haben. Ich muss mich jetzt hier leider verabschieden, da eine neue, große Aufgabe auf mich wartet.“
      Was mit dem DAX danach geschah, ist hinlänglich bekannt.....:laugh:

      Gruß wuzge
      Avatar
      schrieb am 28.03.05 19:20:25
      Beitrag Nr. 45 ()
      ...es laeuft auf eine Weltwaehrung hinaus...

      darf geraten werden, wem dann die Weltzentralbank gehoert
      und wer wird sie leiten?
      Avatar
      schrieb am 28.03.05 19:28:15
      Beitrag Nr. 46 ()
      humm

      Wer eine echte saftige Inflation befürchtet, soll sich doch eine Wohnung mit Kredit kaufen und vermieten. – Viel besser als Gold der keine Zinsen abwirft.


      Wahre Worte!
      Avatar
      schrieb am 28.03.05 19:29:54
      Beitrag Nr. 47 ()
      @humm

      Da beißt sich die Katze aber wieder in den Schwanz, die Weltwährung gibt es doch, Es bleiben nur Rohstoffe, klare greifbare Werte... Doch welche? Soft Commodities? Wohl kaum die werden schlecht, wenn man sie in den Keller legt... Öl? Auch nicht, wird ständig "verbraucht" und ist bald Alle... Nein, es muß etwas zur Deckung sein, das sich nicht verbraucht, das physisch verwendet, nicht rostet, das nicht beliebig reproduzierbar und in zwar ausreichender, aber klar überschaubarer Menge vorhanden ist... Nur Gold erfüllt diese Bedingungen... Ich bin überzeugt, ob schlimme Krisen oder nicht, man wird weltweit darauf zurückkommen...
      Avatar
      schrieb am 28.03.05 19:50:35
      Beitrag Nr. 48 ()
      silber, kupfer auch nicht zu vergessen...

      gold

      bislang abhängig vom usd... bislang kann man als europäer mit gold nicht viel verdienen.

      silber wird verbraucht, gold kaum... ich halte silber für interessanter
      Avatar
      schrieb am 28.03.05 19:58:48
      Beitrag Nr. 49 ()
      # humm:

      Schau dir wie schwierig es ist innerhalb der EU die Zinsen gerecht zu bestimmen.

      Der einzige, der Zinsen gerecht bestimmt ist der

      MARKT.


      # All:

      Bei einer goldgedeckten Weltwährung braucht man gewiss keine Zentralbank, die über Geldmengen und Zinsen entscheidet. Man braucht eine lediglich eine Bankenaufsicht.

      Gerade die Zentralbanken und das hintergeordnete Bankensystem in Verbindung mit der Politik haben gerade
      erst die Situation heraufbeschworen, in der wir uns jetzt befinden, indem sie zügellose Geldvermehrung und Umverteilungspolitik betrieben haben.
      Avatar
      schrieb am 28.03.05 20:14:44
      Beitrag Nr. 50 ()
      Silber, Kupfer als Deckung? Schlecht, korrodieren bzw. werden auch "verbraucht"... Was nicht heißen soll, daß deren Preise sich entwickeln können..
      Avatar
      schrieb am 28.03.05 20:32:20
      Beitrag Nr. 51 ()
      >> Der einzige, der Zinsen gerecht bestimmt ist der

      MARKT.<<

      Barny, scheinbar hast du mich nicht verstanden. Verschiedene Länder haben verschiedene Umstände und brauchen verschiedene Zinssätze.
      Um deine Worte zu verwenden: Der Markt hätte verschiedene Zinssätze für verschiedene Länder bestimmt, wenn keine Weltwährung alles zu eine künstlichen starren Gebilde zusammengefügt hätte. Schon mit dem Euro ist es problematisch, um so schwieriger mit einer Weltwährung.
      Avatar
      schrieb am 28.03.05 20:36:55
      Beitrag Nr. 52 ()
      Schnellfahrer,

      Ich finde den Beitrag nicht mehr, es gibt bei Währungsbindung an Rohstoffe wie Gold auch Betrugsmöglichkeiten. Ist in der Vergangenheit schon passiert. Falsche Angaben der Goldmengen zum Beispiel.
      Währungsbindung ist nicht besser als die heutige. Das Problem ist nicht das System sondern der Missbrauch.
      Avatar
      schrieb am 28.03.05 22:14:38
      Beitrag Nr. 53 ()
      @humm die FED steht vor dem größten Sieg aller Zeiten. Wenn ich Deine statements so lese habe ich Zweifel, ob Du erfaßt hast, worum es überhaupt geht.

      Ich glaube kaum, daß die EG ein großes Rollenspiel hat in diesem "Film". Immerhin haben sie sich geknechtet mit Schulden..sie bekamen Papier und bezahlten mit Firmenbeteiligungen, Grund und Boden und mit(das läuft derzeit) und willigen Knechten, die für wenig Geld bereit sind, zu arbeiten.

      Jetzt fehlt der letzte Schlag.

      Er kommt...ganz sicher. Ein Atomschlag, der das letzte Bindeglied- die Mitmenschlichkeit, das soziale Gefüge aber auch sämtliche sozialen Bindungen zu sprengen vermag. Das wäre nach meiner Meinung der letzte Sprengsatz vor der totalen Herrschaft.
      Avatar
      schrieb am 28.03.05 22:34:21
      Beitrag Nr. 54 ()
      Logisch, das Kernproblem liegt, ordinär gesagt, im Beschiß... Wenn es auch oft gutwilliger Betrug ist, oder nur Augen verkleistern, immer nach dem Motto, es hat ja immer funktioniert... Dennoch, lasse mir die die Überzeugung nicht nehmen, kommt es zur Krise, die Leute werden etwas Handfestes suchen, was sich bunkern läßt, es wird wieder gold sein...
      @ Crawww
      Das mit den Immobilien ist so eine Sache für sich... Denke mal bitte an den demografischen Wandel... in 100 Jahren bleibt noch 10-30% der europäischen Bevölkerungszahl, Diese werden dann auch Rentner sein...
      Wohne auf der ostdeutschen Provinz, hier werden die Probleme vorweggenommen... junge Leute, mangels Arbeit abgewandert, Schulen und Kindergärten schließen, öffentliche Verwaltungen kommen nicht klar, ersticken am Verwaltungshaushlt, dürfen die Leute, die Sie, für die kleiner gewordene Bevölkerung nicht brauchen, nicht entlassen....Alle kommunalen Haushalte der Gegend unter Zwangsverwaltung... Investiv von öffentlicher Seite nichts möglich... Leerstand bei wohnungen 20-30%.... Neuer Wohnraum, preiswert, in bester Lage, nicht mehr zu vermieten... Neues Eigenheim, 150-200TEUR, im Notverkauf, samt Grundstück, momentan 60-80TEUR, bei gewerblich genutzten Immobilien sieht es natürlich noch viel Schlimmer aus... Dienstleistungsbranche kollabiert... Rentner verschleißen keine Autos..., mit Glatze muß man nicht mehr zum Frisör...,auf Disco kann man sich mit 75, dann auch nicht mehr bis viertel sechs zulöten... Wer jetzt glaubt, ich investiere halt in Pflegeheime, kann man genauso knicken...bei dem hier vorgeschriebenem Standard..., läßt sich nicht halten...Nee, Nee, mit Immmobilien als Langfristinvestment, würde ich man sehr vorsichtig sein, es sei denn, für`s eigene Heim...
      Avatar
      schrieb am 28.03.05 23:11:30
      Beitrag Nr. 55 ()
      @Schinderluder

      Denke ähnlich, die Amerikaner ziehen ihr Ding durch, bis zuletzt... Übrigens, die demografische Ausgangslage dort, gar nicht so schlecht, Babyboomer schieben sich als Wulst durch eine korrekte Säule nach oben... In Europa sind wir eigentlich schon tot... Die Frage ist eben nur, wie lange läßt sich der Rest der Welt dies gefallen. Die Kohle landet normalerweise bei dem, der am Preiswertesten und Innovativsten, Rohstoffe, Waren und Dienstleistungen produziert, und die, Chinesen, Inder, Russen werden schließlich auch ihre Ansprüche, Interessen anmelden... Andererseits, Weltwirtschaftskrise, den Exporteuren brechen die Märkte weg...rüttelt man nur ein wenig am Greenback... die Folgen, auch für die vermeintlichen Gewinner, sie wären Unvorhersehbar..., deswegen, es wird stillgehalten werden, bis zuletzt...
      Avatar
      schrieb am 28.03.05 23:18:41
      Beitrag Nr. 56 ()
      Und "Zuletzt" wird es geben, Tatsache..., die Frage ist der Zeitpunkt... Sicher ist nur, um so länger es noch dauert, um so schlimmer der Zusammenbruch...

      ....und, um so teurer der Goldpreis....:D
      Avatar
      schrieb am 28.03.05 23:50:15
      Beitrag Nr. 57 ()
      Schinderluder

      Das Problem welches du schilderst kommt mir wie der Neue Markt vor. Im Jahr 2000 hat jeder gewußt, daß man mit Aktien "Reich" wird. Und nun???

      Heute redet sogar schon meine Nachbarin über das Großkapital aus den Vereinigten Staaten.

      Ich sage folge nie der Masse.

      Für mich sind viel zu viele Menschen in Gold (welches keinen Ertrag bringt) investiert und Alle glauben an den Weltuntergang.


      Ich bin Bullish für Aktien gestimmt und wenn euere Fantasievorstellung eintifft, dann bin ich in Aktien gut aufgehoben. Denn im Falle einer Superinflation (mir egal, ich bin verschuldet) profitieren die Top 50 Werte auf der Welt allemal und die Rentner in Deutschland müssen dann vermutlich betteln gehen.
      Avatar
      schrieb am 29.03.05 09:07:32
      Beitrag Nr. 58 ()
      # humm:

      Wo ist das Problem bei einer Weltwährung, z. B. Gold,
      wenn in Land A ein Paar Schuhe 1 Gramm Gold und in Land B 2 Gramm Gold kostet ?

      Der Markt wird es richten. Genauso ist es mit den Zinsen.
      Avatar
      schrieb am 29.03.05 09:25:04
      Beitrag Nr. 59 ()
      Barny,

      Es gibt kein Preisproblem.
      Das Problem ist dass die „tolle Lösung“ eine Währung an Gold zu binden genau so missbraucht werden kann wie die heutige Währung.

      Habe das nur erwähnt weil mir die Goldvergötterung naiv erscheint.
      Solange die Motivation nichts mit Ehrlichkeit zu tun hat, und hier glaubt wohl keiner dass irgendeine Regierung „ehrlich“ handelt, ist es egal an was die Währung gebunden wird.
      Leider leben wir in einer Welt wo die Lüge toleriert wird.
      Avatar
      schrieb am 29.03.05 09:34:54
      Beitrag Nr. 60 ()
      Wisst ihr?
      Gold ist pure Anarchie......es ist kein Diener eines Herrn.
      Und das macht es so gefährlich.
      Preisfrage: nennt mir bitte ein Staatswesen in der gesamten Geschichte der Menschheit .....von dem auf einigermasse ehrliche Art das Geld seinen Wert behielt.
      In dem Fall die Kaufkraft und dessen Schulden zurückgezahlt wurden......ohne Währungsreform.
      Ihr könnt googeln bis der Rauch aus dem Compi steigt......nada.
      BdW
      Avatar
      schrieb am 29.03.05 09:35:30
      Beitrag Nr. 61 ()
      @Mitro natürlich geht die Welt nicht unter. Es wird nur unser Bezahlsystem platzen und das ist nichts ungewöhnliches in meinen Augen. Und dann kommt noch was wichtiges hinzu:
      Die FED hat das Geld, also hat sie auch die Macht- auch auf die Politik.

      Abhängig sind alle, die sich von ihnen Geld liehen
      Ausgeliefert sind ihnen jene Länder, die keinen Plan in der Schublade haben für den Fall des Dollarcrash´s.
      Und dann kurz zum Gold: Warum sollte es denn falsch sein, wenn man es sich leisten kann, nicht einen kleineren Betrag seiner Ersparnisse in Gold anzulegen? Die Vergangenheit hat uns gezeigt, daß solche Erwägungen genau richtig waren.

      Hätte ich die Fäden in der Hand, würde ich ebenfalls handeln wie die Finanzoligarchen, denn sie können gar nicht anders. Sie wären doch dumm, sich diese Macht entreißen zu lassen, die sie befähigt, das RECHT so auszulegen, wie es sich gegenwärtig darstellt.

      In gewisser Weise nichtmal so schlecht, aber auch sehr, sehr clever organisiert während der Zeit ihrer Machtausübung. Ich bin nur Zeitzeuge ohne die Möglichkeit einer Einflußnahme, sehe jedoch, daß viele Nationen am Gängelband der FED hängen. Je mehr ich mich mit ihnen beschäftige, umso nachdenklicher werde ich in Bezug auf die Zeit danach. Dennoch- ich denke, Bezahlsysteme gehören in den Obrigkeitsbereich eines Landes. Nur sind die USA überhaupt noch eine Nation?

      Nein, sie sind keine Nation mehr. Nur ein paar Clan´s bestimmen über ihr Wohl und Wehe. Diesem Land droht eine Massenverarmung genau wie uns, wenn der Dollar platzt, gehts rasant ab mit dem DOW. Deren Alterssicherung ist aufgebaut auf Aktien. Das ist meine Überlegung zu diesem Thema und mit dieser Meinung stehe ich gewiß nicht alleine da.
      Avatar
      schrieb am 29.03.05 09:39:53
      Beitrag Nr. 62 ()
      # All,
      Die Zeitbobe tickt immer weiter, hier die neusten Zahlen der BIZ, danach hielten die Notenbanken und Geschäftsbanken Asiens zusammengenommen im Sep.2004 nur noc 67% ihrer Devisenanlagen in US- Dollar.- der Rest entfile auf andere asiatische Währungen und auf den Euro- Im 3.Quartal 2001 waren es noch 81%.Am dramatischsten hat Indien den Dollaranteil abgebaut und zwar von 68 auf 43%.Insgesamt werden über 40% der US- Staatschulden vom Ausland gehalten. Der Zuwachs der Dollaranlagen geht langsam zurück, in der Spitze hatte die Zunahme im 1.Quartal 2004 mehr als 400 Milliarden ereicht, Ende 2004 waren es nur noch 200 Milliarden.
      Und hier der fatale Zusammenhang. Dem Auf und Ab der Dollarkäufe folgt ziemlich genau, und zwar spiegelbildlich,dere Zinssatz für die zehnjährigen US- Staatsanleihen.Schlußfolgerung: Die amerikanischen Zinsen sind abhägig von der Bereitschaft vor allem der asiatichen Notenbanken, die US-Schulden zu finanzieren.
      Mögliches Szenarium:
      Eine Flucht aus dem Dollar würde die US- Zinsen in die Höhe treiben,die USA würde in einer Rezession stürzen, damit mit Verzögerung die Importe drosseln, ( China, Japan ect.)dadurch natürlich ihre Handeslbilanz verbessern und letztendlich den Dollar zur einer Erholung verhelfen.
      Über eine Dollarabwertung muß man erst nachdenken - ungeachtet immer wieder kehrender Erholungen des Dollars- wenn der Greenback die Parität zum Schweizeer Franken erreicht oder unerschritten hat.

      gruß hpoth
      Avatar
      schrieb am 29.03.05 09:57:56
      Beitrag Nr. 63 ()
      Der Vater der Psychologie sagte einst:
      Der Mensch kann nicht zuviel Realitaet vertragen.

      Die Zeitbombe tickt und alle schauen sie weg.
      Avatar
      schrieb am 29.03.05 10:41:19
      Beitrag Nr. 64 ()
      Einige Leute haben ja die clevere Idee, Immobilien auf Pump zu kaufen und sich dann durch die evtl. Inflation entschulden zu lassen.
      So einfach lassen sich die Banken nicht beschei...n.
      Nach den letzten beiden Währungsschnitten gab es jeweils extra Hypothekenverordnungen indem geregelt war, dass Hypotheken nicht wertlos wurden. Schuldner bleibt Schuldner!
      Bei einer Inflation verarmt das ganze Volk, aber sicher nicht die Banken :(
      Avatar
      schrieb am 29.03.05 11:01:06
      Beitrag Nr. 65 ()
      @effektenmeister richtig erkannt. Und warum das so ist, dürfte Dir auch klar sein. Anders als bei Geld sind solche Schulden in "Grund und Boden" rechtlich gesehen ja auch nicht wertlos! Grund und Boden haben immer einen gewissen Zeitwert, der abhängig ist von Angebot und Nachfrage...auch Firmenbeteiligungen via Aktien funktionieren nach diesem Prinzip.

      Nur glaube ich, daß wir es wohl nicht mehr erleben werden, daß die jetzig zu Buche stehenden Werte nach einem Crash wieder zu sehen bekommen. Gold aber wird wertmäßig in der Relation gewiß kaum einem derartigen Wertverfall unterlegen sein. Aber,- wie gesagt ist alles eine Glaubensfrage @humm´s Postings zielen in diese Ecke.

      Wer Recht behalten wird, ist noch keineswegs entschieden, zumal Gold nur ein Rohstoff ist unter vielen. Denkbar wäre auch eine Währung, die gedeckt wird durch ein Mix an geförderten Rohstoffen wie wir es Heute schon erleben. Das Öl dient doch schon Heute zur Deckung des US-Dollars. Nur wenn die Erzeugerländer nicht mehr in US-Dollar abrechnen und eventuell auf den Euro umspringen hat der Dollar ausgedient. Aber ich fürchte, das wäre auch das Ende des Euros.
      Avatar
      schrieb am 29.03.05 11:17:11
      Beitrag Nr. 66 ()
      effectenmeister,

      Ich habe es selbst erlebt, in der 80’zigern, wie eine Währung übernacht 40% entwertet worden ist. Entwertung ist Entwertung. Wenn ich einen Vertrag mit der Bank habe dann kann man den Vertrag nicht rückwirkend verändern.
      Avatar
      schrieb am 29.03.05 11:22:59
      Beitrag Nr. 67 ()
      Mexico?
      Avatar
      schrieb am 29.03.05 11:25:28
      Beitrag Nr. 68 ()
      # 59 Hallo Baron
      Ich weiß nicht, ob dies Deine Frage beantwortet:
      Das kommunistische Rußland hat-soviel ich weiß- alle seine Staatsschulden (zumindestens an das Ausland) zurückgezahlt, auch die aus der Zarenzeit.Selbst in jüngster Zeit liest man Meldungen, daß Rußland seine Euro-Kredite vorzeitig ablösen will, natürlich diskontiert.
      Gruß Looe (der dafür nicht googeln muß)
      Avatar
      schrieb am 29.03.05 11:31:08
      Beitrag Nr. 69 ()
      # 65/humm:

      Wir stimmen zwar nicht in allem Überein, aber hier hast du Recht. Vertrag ist Vertrag, wenn die Schuld bezahlt ist, selbst mit Inflationsgeld, valutiert auch eine Grundschuld nicht mehr.

      # 59/BdW:

      Gold war immer Geld und hat auch seinen Wert behalten. Was immer weniger Wert wurde, waren die Goldmünzen, da die Regierenden bei gleichem Nennwert immer weniger Gold beimischten.
      Avatar
      schrieb am 29.03.05 12:00:02
      Beitrag Nr. 70 ()
      humm und barny:

      Schon mal von Zwangshypotheken :eek: gehört,
      welche in D nachgetragen wurden?
      Gilt auch für die Spezialisten, welche
      meinen, sich auf Pump eine Wohnung o.ä.
      zuzulegen. :laugh:

      Gold und (vor allem) Silber lob ich mir.

      Taschenrechner :)
      Avatar
      schrieb am 29.03.05 12:08:20
      Beitrag Nr. 71 ()
      #69:

      Gold und (vor allem) Silber lob ich mir.

      Soweit volle Übereinstimmung.

      Zwangshypotheken können nach derzeitigem Recht nur bei Vorliegen einer Schuld eingetragen werden.
      Etwas anderes wäre Enteignung oder besser gesagt: Raub.

      Soweit ich weiß, sind aus jeder Inflation oder Hyperinflation
      die Schuldner gut herausgekommen, und natürlich die Eigentümer von realen Gütern.
      Avatar
      schrieb am 29.03.05 12:35:21
      Beitrag Nr. 72 ()
      Dienstag, 29. März 2005

      Thema Rohstoffe

      von Michael Vaupel

      Thema Rohstoffe.

      Eigentlich ist es ganz einfach, diesen Markt schnell zu beschreiben:

      Es gibt zwei Seiten – Angebot und Nachfrage.

      Was die Nachfrage betrifft:

      Da dreht sich derzeit alles um China, dessen Nachfrage explodiert. Beispiel Hebei, eine mittelgroße Provinz mit 65 Millionen Einwohnern. In dieser Provinz wird Stahl produziert. Im Jahr 2000 waren es ca. 20 Millionen Tonnen jährlich. Die Produktion explodierte auf 50 Millionen Tonnen im Jahr 2003, letztes Jahr waren es schätzungsweise mindestens 60 Millionen Tonnen. Dafür ist Kohle und Eisenerz notwendig – und zwar mehr, als China selbst aus der Erde holt. Die Folge: Eine Nachfrageexplosion auf dem Weltmarkt. Das gilt auch für andere strategische Rohstoffe, darunter Öl. Nur noch die USA kaufen mehr Öl als China ein.

      Wie lange kann dieses Wachstum noch so weitergehen? Wenn China weiter in diesem Tempo wachsen würde, dann würde in 10 Jahren die gesamte Rohstoffproduktion DER WELT nicht mehr ausreichen, den chinesischen Rohstoffhunger zu stillen. So weit wird es nicht kommen, denn das chinesische Wachstum wird sich verlangsamen, so wie sich in Deutschland nach den Wirtschaftswunderjahren der 1950er auch die Wachstumsraten beruhigten und es zu ersten Krisen kam. Meine Einschätzung: China ist derzeit vergleichbar mit Deutschland in den 1950ern. Natürlich sind die aktuell hohen Wachstumsraten nicht "auf Dauer" durchhaltbar – aber einige Jahre lang auf jeden Fall noch.

      Und darum geht es! In den nächsten 10 bis 15 Jahren wollen rund 200 Millionen Chinesen vom Land in die Städte umsiedeln – und dort brauchen sie eine Wohnung und wollen ein Auto (Quelle: Wirtschaftsinstitut der Chinesischen Sozialakademie). Das wird die Nachfrage nach Rohstoffen weiter beflügeln. Und dann steht da ja auch noch Indien in den Startlöchern ...)

      Zur Angebotsseite:

      In den 1990ern waren die Preise für Rohstoffe und Rohwaren ziemlich im Keller, weshalb auch viele Minen oder Anbauflächen aufgegeben wurden. Jetzt, wo Rohstoff- und Rohwarenpreise wieder steigen, werden auch neue Minen erschlossen und neue Ackerflächen angelegt. Doch das dauert alles seine Zeit. Mit anderen Worten: Die explodierende Nachfrage trifft auf ein noch stagnierendes Angebot. Bei einzelnen Rohwaren wie z.B. Zucker liegt die Nachfrage schon über dem Angebot – und die Lagerbestände sinken. Die perfekte Kombination für steigende Preise, die sich mit entsprechenden Long-Zertifikaten ausreizen lassen!

      Ich wünsche Ihnen eine erfolgreiche Woche!

      Michael Vaupel
      Avatar
      schrieb am 29.03.05 13:23:30
      Beitrag Nr. 73 ()
      Rußland bindet seine Währung künftig auch an den Euro · Asiatische Studenten in Amerika wieder sehr gefragt · China entwickelt sich zum wichtigsten Automarkt der Welt · Asiatische Luxushotelkette drängt nach Europa · China baut den ersten kommerziellen Kugelhaufenreaktor · EADS-Kooperation mit sibirischem Flugzeugbauer Irkut ist perfekt · Der Iran entwickelt sich zielstrebig zum Energieexporteur · Moskau: Deutsches Historisches Institut eröffnet im Frühjahr
      Von EM Redaktion
      EM 02-05 · 25.02.2005


      Rußland bindet seine Währung künftig auch an den Euro
      EM - „Unter Berücksichtigung der wachsenden Rolle, die die Europäische Union in den außenwirtschaftlichen Beziehungen Rußlands und der Euro als zweite Weltwährung spielen, erfüllt der bisherige Dollar-Ansatz nicht mehr die Anforderungen der Wechselkurspolitik der russischen Zentralbank.“ Damit erklärt die Notenbank von Rußland nicht mehr und nicht weniger, als daß sie die seit langem bestehende faktische Anbindung des nominalen Rubel-Kurses an den Dollar wegen der starken Abwertung der US-Währung aufgeben werde.

      Sie bindet nun den Euro in ihre offizielle Währungspolitik mit ein. Der Anteil der europäischen Gemeinschaftswährung wird zwar zunächst mit zehn Prozent gegenüber neunzig Prozent beim Dollar noch relativ klein sein, er soll mittelfristig aber stark wachsen. Dafür hat die Bank jetzt einen sogenannten Doppel-Währungskorb eingerichtet. Darüber heißt es in der Moskauer Verlautbarung: „Die Gewichtung des Euros in diesem Doppel-Währungskorb wird Schritt für Schritt in dem Maße auf ein Niveau angepaßt, das dem Ziel unserer Wechselkurspolitik entspricht und wie sich die Marktteilnehmer an das neue Umfeld anpassen.“ Der Dollar büßte daraufhin prompt um 0,12 Prozent an Wert gegenüber dem Rubel ein.

      Zahlreiche Zentralbanken hatten in letzter Zeit bereits angekündigt, die Gewichtung des Euros in ihren Reserven zu stärken, wie die Royal Bank of Scotland in einer Umfrage ermittelte. Dollar-Anlagen haben angesichts der Schwäche der US-Währung stark an Attraktivität verloren. Zudem wollen viele Länder auch die zunehmende Rolle berücksichtigen, die der Euro bei den weltweiten Handelsströmen spielt. (Siehe dazu auch EM 01-05).
      Avatar
      schrieb am 29.03.05 13:31:55
      Beitrag Nr. 74 ()
      nur mal hypothetisch angenommen, die USA entwickeln neue Technologien um beispielsweise in grossen Mengen preiswert Wasserstoff herzustellen, in diesem Fall dürfte der $ wieder Aufwind bekommen.

      Ansonsten sehe ich ihn vor allem mit dieser Kriegspolitik auch nicht allzu positiv...:cool:
      Avatar
      schrieb am 29.03.05 13:36:11
      Beitrag Nr. 75 ()
      >> nur mal hypothetisch angenommen, die USA entwickeln neue Technologien um beispielsweise in grossen Mengen preiswert Wasserstoff herzustellen, in diesem Fall dürfte der $ wieder Aufwind bekommen. <<

      Sollte so eine Info kommen dann kann man immer noch auf den Dollar setzten, und PUUUTTTTTT aufs Öl...
      Avatar
      schrieb am 29.03.05 21:04:24
      Beitrag Nr. 76 ()
      Wasserstoff ...wäre schlecht für die öl-lobby, dem bush-clan wirds nicht gefallen, damit steht und fällt der politische einfluss und die macht, mal abgesehen vom finanziellen.
      für die umwelt, wäre das natürlich gut.;)
      Avatar
      schrieb am 29.03.05 23:37:00
      Beitrag Nr. 77 ()
      Schinderluder

      Wenn dein Szenario (Währungsreform) eintrffen sollte, dann kannst du doch leicht zum Millionär werden. Mußt nur Wissen wie.

      Also ich setzte auf Solarenergie! :)
      Avatar
      schrieb am 30.03.05 10:21:56
      Beitrag Nr. 78 ()
      nochmal zu Immobilien:

      Nach beiden Währungsreformen im letzten Jahrhundert in D wurden Zwangshypotheken angeordnet.
      Das mag in anderen Ländern anders sein, aber bei Immobilien hört für den Deutschen der Spass auf!:laugh:
      Avatar
      schrieb am 30.03.05 11:07:31
      Beitrag Nr. 79 ()
      Hallo effectenmeister,

      es stimmt, konnte aber keine Info finden wie hoch die Zwangshypotheken waren. Man darf auch nicht vergessen dass wir uns nicht in einem Krieg befinden...
      Avatar
      schrieb am 30.03.05 11:49:30
      Beitrag Nr. 80 ()
      @all
      Meines Erachten ist folgendes hier noch nicht ausdiskutiert... Allgemeine Einigkeit herrscht ja wohl im Board, das Sachwerte wie Aktien, Immobilien, und hier am meisten faforisiert, eben Rohstoffe, vor Inflation, egal welcher Währungen schützen, zugleich, aufgrund verschiedenster Zukunftsszenarien, sowieso gute Renditen versprechen... Nach Geschmackssache, so wurde festgestellt, kann man recht einfach Gold, auch in kleinen Mengen physisch erwerben, der Fall ist also klar... Aber wie macht man es denn, für den Krisenfall, mit der Investition in Metalle, Soft Commodities 0.ä. ? Einzelaktien von Erzeugern, Minengesellschaften, Fonds von diesen, Zertifikate? Wohlgemerkt es geht nicht nur um die Anlage, unter bestehenden wirtschaftlichen System, sondern auch um die Sicherheit für, weiter unter beschriebene, hyperinflationäre Szenarien... Was wird aus Zertifikaten, wenn die Emmissionsbank im Strudel einer Inflation untergeht... Wie schnell es geht, bzw. was Einlagensicherungsfonds im Ernstfall taugen, werden wir ja vielleicht bald am Beispiel "Phönix, erleben...
      Avatar
      schrieb am 30.03.05 13:53:34
      Beitrag Nr. 81 ()
      Schnellfahrer,

      Es ist noch viel zu früh über eine Hyperinflation zu sprechen.
      Warum soll ich mir den Kopf über so eine Phantasie zerbrechen?
      Realistisch wäre eine Inflation von fünf bis zehn Prozent.
      Sollte dies zu Realität werden, dann kann man weiter sehen…
      Avatar
      schrieb am 30.03.05 15:19:40
      Beitrag Nr. 82 ()
      @humm

      Du meinst, also unter dem Aspekt Sicherheit, bei der Anlage in Rohstoff-Zertifikaten, auf mittelfristige Sicht (4-8 Jahre)keine Angst vor Bonitätsrisiken der Emittenten?
      Avatar
      schrieb am 30.03.05 20:56:12
      Beitrag Nr. 83 ()
      Wider den amerikanischen Management-Blödsinn (2)

      Von Fredmund Malik


      Flugzeuge, Halbleiter und Banken

      Hinzu käme ein Sozialprodukt, das seit 1997 zu fast 90 Prozent, verglichen mit einer gesunden Quote von 60 - 70 Prozent, aus Konsum besteht, der fast zur Gänze mit Krediten bezahlt wird. Der derzeitigen Theorie vom "wealth-driven-spending" wäre entgegenzustellen, dass Wohlstand nicht aus spekulativen Wertsteigerungen entsteht, sondern aus realen Netto-Investitionen, die durch volkswirtschaftliches Sparen finanziert werden.

      Es wären ein überbordendes Staats- und Aussenwirtschaftsdefizit zu durchleuchten. Man fände, dass ein sinkender Dollar letzteres nur marginal reduzieren kann, weil Amerika kaum noch Exportierbares zu bieten hat: ein bisschen Flugzeuge, von Airbus schon bald ganz überholt, Halbleiter und ein paar Finanz-Dienstleistungen im Umfang von zusammen etwa 100 Mlliarden Dollar - gemessen an einem Defizit von über 500 Milliarden Dollar.

      Zu durchdenken wäre, was es für die USA bedeutete, wenn sie die Importe, unter anderem an Energie im Umfang von 100 Milliarden, nicht mehr in Dollars, sondern zum Teil in Euros, vielleicht schon bald in Yuan zu bezahlen hätten. Es dämmerte einem, dass vermutlich diese Gefahr der Grund für den Irak-Überfall war. Nicht Öl, sondern Öl in Dollars.



      Saddam wollte vielleicht harte Euros statt weiche Dollars für sein Öl. Auch die anderen Öllieferanten wollen nicht ständig enteignet werden. Das Szenario würde unter anderem vorsehen, dass Russland seine Energielieferungen in Euros fakturieren würde, und die Regierung deshalb die Hand auf den Yukos-Konzern gelegt hat und nicht, weil sie zurück zur Staatswirtschaft will.

      Man würde sich dann dessen bewusst werden, dass das eigentliche Milleniumsereignis nicht gefeiert wurde, nämlich dass es erstmals in der Geschichte eine Alternative zum Dollar als Weltleitwährung gibt und würde sich darauf einstellen, dass der nächste Krieg nicht mit Waffen sondern mit Währungen geführt wird.

      Von Fredmund Malik
      ;)
      Avatar
      schrieb am 30.03.05 21:06:50
      Beitrag Nr. 84 ()
      Saddam wollte vielleicht harte Euros statt weiche Dollars für sein Öl

      Das Argument wird gerne gebracht ist allerdings völliger Blödsinn.

      Was Saddamm vor dem krieg wollte oder nicht wollte für sein Öl war irrelevant, er hatte es nicht zu bestimmen.:look:
      Avatar
      schrieb am 30.03.05 21:14:02
      Beitrag Nr. 85 ()
      Dramatische Schieflage der Menschheit .....
      Bereits im März 2004 verglich ich in einem Anlegermagazin die eskalierenden Parameter, etwa die Inflation und die künftige Goldpreisentwicklung mit einem Tsunami. Damals hatten nur wenige Menschen eine wirkliche Vorstellung von der verheerenden Gewalt eines Tsunami. Der Tsunami in Südostasien war seit Menschengedenken die bisher größte Naturkatastrophe. Kaum vorstellbar, daß es bis Ende des Jahrzehnts zu einem noch größeren globalen Holocaust kommen könnte – ausgelöst durch Menschenhand. Als Erklärungsmodell wird man vordergründig die weltweite desaströse Finanzlage verantwortlich machen. In Wirklichkeit ist die wachsende menschliche Unvernunft eher mit einer tektonischen Plattenverschiebung vergleichbar, die sich jahrzehntelang aufgestaut hat, um sich ruckartig im Chaos zu entladen.

      Vorboten und Geißel zum weltweiten Chaos

      Vorzeichen dieser "Entladung" konnten wir immer vor Kriegen registrieren. Ehe das Übel ausbrach, läuteten immer zuvor kräftig die Friedensglocken. Achten Sie argwöhnisch auf falsche Zeichen des Friedens. Eine weitere Geißel der Menschheit ist der Zinseszinseffekt. Dieser Zins-Tsunami in Form von Schulden erfaßte inzwischen die ganze Welt. Noch nie zuvor in der Menschheitsgeschichte hat es einen derartigen Stau gegeben. Er wird sämtliche Dämme der Finanzsysteme einreißen. Für Gegenmaßnahmen ist es indes zu spät, denn durch keine legale finanzpolitische Maßnahme ist die hereinbrechende Monsterwelle zu zähmen. Ein vertracktes Nullsummenspiel: hier die Guthaben der Bürger, dort die gigantischen Schuldenberge der Staaten. Schulden allein gibt es nicht. Die Schuldentilgung läßt sich nur durch ein geschichtlich probates Mittel auflösen, nämlich durch einen Währungsschnitt. Dabei werden die Guthaben der Bärger zum größten Teil mit einem Schlag vernichtet. Merkwürdig, die "Wegelagerer" Inflation und Währungsreform traten bisher immer als Verbündete auf. Ihr Erscheinen auf der Weltbühne lag aber immer mehr als eine Generation auseinander, damit die unmittelbare, bittere Erfahrung nicht von Generation zu Generation weiter gegeben wird.
      Avatar
      schrieb am 30.03.05 21:56:34
      Beitrag Nr. 86 ()
      >> @humm

      Du meinst, also unter dem Aspekt Sicherheit, bei der Anlage in Rohstoff-Zertifikaten, auf mittelfristige Sicht (4-8 Jahre)keine Angst vor Bonitätsrisiken der Emittenten? <<

      Also ganz Ehrlich Schnellfahrer,

      Ich versuche langfristig zu investieren, was in 4 bis 8 Jahre passieren wird weiß ich nicht.
      Die Wahrscheinlichkeit dass das Papier/Elektrogeld entwertet wird ist groß. (= Inflation)
      Die Wahrscheinlichkeit dass das Zahlungssystem zusammenbrechen wird ist m. E. sehr klein.
      Es ist wichtig:
      1. Durchschaubare Zeitperioden zu haben. Eigentlich muss man nur über die Spekufrist kommen, danach kann man wieder überlegen.
      2. Zu unterscheiden zwischen Kaufkraft des Geldes und Risiko der Zusammenbruch des Zahlungssystems. Es sind ganz verschiedene Dinge! So schnell wird das Zahlungssystem nicht zusammenbrechen.
      Avatar
      schrieb am 30.03.05 22:14:44
      Beitrag Nr. 87 ()
      >> What about simply buying silver today as an inflation hedge? The answer is that silver, like most commodities, fails to live up to its billing as an inflation hedge. If we deflate silver by the producer price index, we see a weak upward slope over time by virtue of the Hunt Brothers` ill-fated attempt to corner the market in 1979-80. Otherwise, the real price of silver is no higher than the levels it first reached in 1979, and that price does not include the considerable opportunity costs of holding the metal for 26 years. It may gall the silver bulls to hear it, but you certainly would have done better in financial assets. <<

      Aus: http://www.thestreet.com/_tscrss/options/futuresshocktsc/102…

      Daraus folgt: Minizertifikate oder Aktien sind besser als physisches Silber.
      Avatar
      schrieb am 30.03.05 23:19:19
      Beitrag Nr. 88 ()
      ...Wenn der Crunch beim Silberangebot kommt, werden jene Silberinvestoren, die die falsche Art von Papiersilber halten, wahrscheinlich leer ausgehen...Die problematischen Formen von Papiersilber die ich behandle, beinhalten ungedeckte von Banken begebene Silberzertifikate, Lagerprogramme und Pool Konten für nicht zugeteiltes Silber...

      ...Wenn Sie nicht zugeteiltes Silber, Pool Konten oder ungedeckte, von Banken emittierte Silberzertifikate halten, haben Sie überhaupt kein reales Silber, Sie halten etwas komplett anderes...

      ...Ich denke wir werden bald Zeuge des unvermeidlichen “Silberunfalls” ... Wenn dieser Unfall passiert, wird es ein Schock für die meisten. Bringen Sie Ihr Silber jetzt in die richtige Form, aus Angst, dass Sie sich unter jenen befinden, die einen scheußlichen Schock erleiden. Ich kann mir nichts Schlimmeres vorstellen, als einer Silberpreisexplosion zuzusehen und dann festzustellen, dass man nicht davon profitiert.:look:


      http://www.goldseiten.de/content/diverses/artikel.php?storyi…

      Gruß wuzge
      Avatar
      schrieb am 30.03.05 23:31:25
      Beitrag Nr. 89 ()
      @wuzge

      bei silber finde ich First Mejestätics interessant, sonst fällt mir da wenig ein
      Avatar
      schrieb am 30.03.05 23:55:18
      Beitrag Nr. 90 ()
      >bei silber finde ich First Mejestätics interessant, sonst fällt mir da wenig ein


      Hallo boersenkrieger,

      chartmäßig interessant sind auch ca:cdu und ca:slw (aber alles mit SL) und natürlich ... eine Unmenge Silberbarren!

      Hab` heute von neuen Kurszielen für Silber gelesen...$750!
      Mir reichen schon 75 :laugh:

      http://www.321gold.com/editorials/watson/watson032805.html
      Avatar
      schrieb am 31.03.05 09:08:29
      Beitrag Nr. 91 ()
      >> Wenn der Crunch beim Silberangebot kommt, werden jene Silberinvestoren, die die falsche Art von Papiersilber halten, wahrscheinlich leer ausgehen <<

      Ist mir viel zu fantastisch…
      Dein „Crunch“ wird nicht von heute auf morgen entstehen, und ich möchte auch kein physisches Silber gegen meine Zertifikate tauschen, mir reicht wertloses(?) Papiergeld mit dem ich meine bis dann wertlos gewordene Hauskredit bezahlen kann… :D

      Ich wundere mich immer wieder über diese Weltuntergangstimung. Ziemlich extrem…
      Avatar
      schrieb am 31.03.05 09:30:23
      Beitrag Nr. 92 ()
      #90
      Zustimmung (kurz-,mittelfristig),
      zumal es bei vielen Zertifikaten eine Hebelwirkung gibt, während physisches Silber an den Dollar gekoppelt ist (man beachte den Threadtitel...:eek: )
      Avatar
      schrieb am 31.03.05 11:03:48
      Beitrag Nr. 93 ()
      # 90

      Diese Untergangsstimmung ist mir auch suspekt,hier ist aber auch nur ein kleiner Kreis vertreten.Sicher mit unseren Währungen wird schon noch was pasieren, aber wie dagt man so schön "Tote leben länger",der Dollar wird nicht so schnell abgewertet werden, vorher kommt es noch zur extrem hohen Zinsen, dann Deflation,wieder " Neuanfang" ect.

      gruß hpoth
      Avatar
      schrieb am 31.03.05 11:37:30
      Beitrag Nr. 94 ()
      Hallo hpoth,

      Die Inflation „wird nicht kommen“, sie ist schon da.
      Nicht sehr stark, aber anbetracht dessen dass es kein Wachstum gibt, darf man es nicht vernachlässigen. (Wird Stagflation genannt, und ist ziemlich hässlich)

      Ohne Wachstum wird Deutschland ihre Schulden nicht zurückzahlen können, und nicht nur Deutschland…
      Die Wahrscheinlichkeit dass Deutschland Wachstum erleben wird ist äußerst gering, da Einwohnerzahl schrumpft und die Gesellschaft veraltet.

      Was dann mit dem Papiergeld passieren wird ist klar.
      Avatar
      schrieb am 31.03.05 16:56:04
      Beitrag Nr. 95 ()
      @hpoth

      So eine Stimmung gab es schon immer bei manchen Leuten, das ist heute nicht anders als zum Beispiel in den 70ern oder 80ern.;)

      Damals wars auch schon vorbei mit dem Währungssystem, Dollar, Papiergeld. etc.:laugh:

      Dabei waren damals die Chancen deutlich grösser.:eek:
      Avatar
      schrieb am 31.03.05 17:31:57
      Beitrag Nr. 96 ()
      Wenn die Blasen (Immobilien) platzen, werden japanische Verhältnisse erwartet, also eher Deflation mit einem langanhaltendem Siechtum der Wirtschaft. Wie lange hält das das politische System Europas aus ? Ich glaube, ein Knall kommt eher aus der politischen wie aus der wirtschaftlichen Ecke (meint übrigens auch Marc Faber).
      Der politische Knall wird dann vermutlich durch Inflation aufgelöst werden.
      Meine Theorie.
      Avatar
      schrieb am 31.03.05 18:21:52
      Beitrag Nr. 97 ()
      Ist mir viel zu fantastisch…
      Dein „Crunch“ wird nicht von heute auf morgen entstehen, und ich möchte auch kein physisches Silber gegen meine Zertifikate tauschen, mir reicht wertloses(?) Papiergeld mit dem ich meine bis dann wertlos gewordene Hauskredit bezahlen kann…

      Ich wundere mich immer wieder über diese Weltuntergangstimung. Ziemlich extrem…Ist mir viel zu fantastisch…



      Hallo humm,
      es ist hier offensichtlich ein kleines Missverständnis entstanden. Unter dem Begriff „Crunch“ versteht Butler einen von ihm vorausberechneten Silberunfall, welcher überhaupt nichts mit Weltuntergang oder Währungskrise zu tun hat. Dieser Unfall (Silberpreisexplosion) ist lt. Butler unumgänglich, weil über dem Silbemarkt die größten je in Rohstoffmärkten gesehene Shortpositionen hängen, welche das reale, weltweite Angebot an physischem Silber übertreffen:

      ...Der primäre Faktor der einen Silberunfall herbeiführen sollte, sind exzessives, ungedecktes Shortselling und Leasing. Bei Silber gibt es die größten Shortpositionen, die jemals irgendwo existierten. Das ist der Schlüssel zum kommenden Silberunfall. Die gesamten ungedeckten Shortpositionen bei Silber gehen in die Milliarden Unzen und übersteigen das reale weltweite Angebot. Diese kombinierten Shortpositionen beinhalten die COMEX, alle anderen Börsen, Forwardverkäufe und Leasing, die zusammengefasste Menge von ungedeckten Bankzertifikaten auf Silber, nicht personifizierten Silberlagerprogrammen und Pool Konten. Kein anderer Rohstoff verfügt über solch eine Menge von ungedeckten Shortpositionen...
      ... Genau deswegen, weil alle Leerverkäufe geschlossen werden müssen, ist ein Silberunfall garantiert. Wenn ich behaupte, dass Silber die größten Leerpositionen in der Geschichte besitzt, dann sage ich auch, dass es bei Silber die meisten unvervollständigten Transaktionen in der Geschichte gibt....
      ... Das ist der Grund warum ich solch einen Zirkus um die Einmaligkeit einer Shortpositionen bei Silber mache, die größer ist als die existierenden, weltweiten Silberlager. Es schließt einen der zwei rechtmäßigen Wege aus, durch welche ein Leerverkauf geschlossen werden kann. Es ist die Begründung dafür, warum wir niemals zuvor einen Rohstoff mit einer Shortposition gesehen haben, der größer als das ist, was es davon aktuelle gibt. Wie kann man eine Shortposition haben, die größer ist, als das was davon tatsächlich existiert?...[i/]

      http://www.goldseiten.de/content/diverses/artikel.php?storyi…

      Ich wollte mit meinem Beitrag lediglich darauf aufmerksam machen, dass der weltweit anerkannte Silberexperte Butler immer wieder davor warnt, Silber in der von Dir vorgeschlagenen Form (Zertifikate) zu halten. :)

      Gruß wuzge
      Avatar
      schrieb am 31.03.05 18:44:26
      Beitrag Nr. 98 ()
      @wuzge

      Würde der " weltweit anerkannte Experte " sich mal ein bisserl näher befassen mit den Allgemeinen Geschäftsbedingungen an der Comex etc., und dazu noch die Mechanismen sich ansehen welche zum Beispiel damals bei den Gebr. Hunt gegriffen hatten, würde er nicht weltweit so einen Unsinn verbreiten.:laugh:

      Davon mal abgesehen, Butler ist kein Dummer und weiss genau wie was abgeht, aber er versucht andere für dumm zu verkaufen.;)
      Avatar
      schrieb am 31.03.05 18:53:06
      Beitrag Nr. 99 ()
      @wuzge

      Ja die Leerverkäufe merkt mann uberal. Wollte heute 100 Stück Silbereuro bei der Bank einwechseln aber die haten nur noch 50. Der Witz an der gescichte war, das ich von den 50 nur 25 bekam, weil die anderen kunden auch was kriehgen sollen.

      alles ist bald leerverkauft!!!
      :(
      Avatar
      schrieb am 31.03.05 19:36:24
      Beitrag Nr. 100 ()
      @ anti lemming

      der war gut, endlich was zum lachen...

      @all
      Der größte Teil der Meinungen hier, sind sachlich begründet, ich glaube nicht, daß sich hinter den Gedankenträgern von schweren Krisenszenarien, lauter krankhaft depressive Menschen verbergen...
      Darf ich mal für mich zusammenfassen, berichtigt mich bitte, wenn ihr der Meinung seid, es ist falsch...

      Also, bis 1971 war wirklich frei konvertierbares Geld, Metall- bzw. Goldgedeckt und dies im Prinzip, von Anbeginn der Geschichte..., danach entwickelte sich der "Inhaber" der Weltwährung "Dollar" immer mehr zum Welt-Schuldner, als realen Welt-Produzenten von materiellen Gütern, Dienstleistungen o.ä.,die Weltwährung "Dollar" nicht mehr von wirklich realem Hintergrund irgendwie gedeckt, wahnsinnige Verflechtung und Komplexität der Märkte, bisher an den Dollar immer gebunden, Marktteilnehmer schnallen langsam die obige Situation suchen nach Alternativen, Euro?, geht auch nicht, verflochten mit Dollar und schwer langfristig stagnierender Markt(katastrophale Demographie), Schlußfolgerung: Nach allen möglichen Blasen, droht tatsächlich das Platzen der "Geld-Blase", was auch immer der Auslöser sein wird und egal wann es passiert, es wird wohl das größte "Blasenplatzen" aller Zeiten... Falls es passiert, kennt niemand die Folgen, was zählen wird, ist der Spatz in der Hand, physischer Rohstoff, Was wohl !
      Avatar
      schrieb am 31.03.05 20:07:32
      Beitrag Nr. 101 ()
      Gold und Silber wirds auf jeden Fall nicht sein.;)
      Avatar
      schrieb am 31.03.05 20:25:06
      Beitrag Nr. 102 ()
      Würde der " weltweit anerkannte Experte " sich mal ein bisserl näher befassen mit den Allgemeinen Geschäftsbedingungen an der Comex etc., und dazu noch die Mechanismen sich ansehen welche zum Beispiel damals bei den Gebr. Hunt gegriffen hatten, würde er nicht weltweit so einen Unsinn verbreiten.
      Davon mal abgesehen, Butler ist kein Dummer und weiss genau wie was abgeht, aber er versucht andere für dumm zu verkaufen



      Hallo imoen,

      meinetwegen kannst Du auch Optionen auf Marssilber kaufen. Jeder muss seine Investitionsentscheidungen selbst treffen und sie vor seinem Geldbeutel verantworten können.
      Nochmal: Ich wollte nur Mitleser darauf aufmerksam machen, dass Experte Butler vor Zertifikaten warnt. Ob er dabei Hintergedanken hat, weiß ich nicht. Ich weiß auch nicht, ob Dein Beitrag frei von Hintergedanken ist... :):):)

      Gruß wuzge
      Avatar
      schrieb am 31.03.05 20:37:55
      Beitrag Nr. 103 ()
      Hallo wuzge,

      Musst dich nicht mehr verteidigen, du bist verstanden worden. :)
      Meinungsverschiedenheit mach den Gedankenaustausch eben lesenswert ;)
      Avatar
      schrieb am 31.03.05 20:42:43
      Beitrag Nr. 104 ()
      @wuzge

      Ich hab auch immer vor Zertifikaten gewarnt, allerdings nicht vor deren Einsatz sondern das man damit bedachtsam umgehen soll.

      Mein Bestreben und somit Hintergedanke ist lediglich Gewinnmaximierungsonst gar nix.

      Die Hintergedanken von Butler und Konsorten, einer der Burschen übrigens leitet auch sehr erfolgreich einen Goldfonds wo im Kleingedruckten steht das dort auch Derivate eingesetzt werden;), ist die Leute absolut ins physische Silber/Gold zu drängen um so schlicht dem markt zu verknappen.

      Spricht ja auch gar nix gegen, ausser die Art und Weise wie sie es tun.

      Dieses agieren mit Halbwahrheiten etc. hat schon sehr sektiererhafte Züge und schreckt mehr ab als es anzieht.:laugh:
      Avatar
      schrieb am 31.03.05 23:21:41
      Beitrag Nr. 105 ()
      # 97 @ Imoen

      Sicher ist der Hinweis auf die AGB`s der Comex richtig und wichtig, um den Zusammenbruch der Hunt-Spekulation zu verstehen. Für die jüngeren Teilnehmer sollte vielleicht noch einmal erwähnt werden, daß die Comex "über Nacht" die AGB`s geändert und die Einschußpflicht bei Long-Kontrakten auf 90 % ( von vorher 10%) erhöhte. Gleichzeitig wurden für einen bestimmten Zeitraum alle Neu-Käufe verboten, es konnte nur verkauft werden, mit den bekannten und erwünschten Folgen, daß der POS gnadenlos einbrach. Darüber hinaus wurde (vermutlich) Druck von der US-Regierung auf die kreditgebenden Banken der Hunt-Brothers ausgeübt, diese Kredite nicht zu verlängern bzw. zu kündigen, sodaß den Jungs, deren Spekulation zu 80 % auf Kredit aufgebaut war, ganz einfach die Puste ausging. Tja, so war es damals.Und das verschweigt Butler seinen Lesern ganz einfach oder setzt es als bekannt voraus. Das ist in der Tat wenig seriös! Die Frage muß allerdings erlaubt sein, ob diese halbkriminelle Methode der Comex, die selbst die abgebrühten und im Ölgeschäft mit allen Hunden gehetzten Hunt-Brothers völlig überrascht hatte, ob dies wiederholbar ist oder nicht?? Eine Spielbank, die während des Kugellaufs ihre Spielregeln ändert, nachdem also die Einsätze getätigt wurden,macht das einmal und dann ist der Laden dicht! Wenn beim nächsten Mal bzw. dem nächsten Versuch eines "Corners" die dahinterstehende Finanzgruppe (ev. sogar eine Regierung, die Interesse an dauerhaften hohen Silberpreisen hat oder die den USA ganz einfach mal in den Hintern treten möchte)genügend Kohle mitbringt, was kein Problem in der heutigen Zeit sein dürfte, weil man ja aus der Geschichte gelernt hat:cool:,
      könnte das Spiel ganz anders ausgehen und eventuell mit dem Ende der Comex enden.Es gibt vermutlich Rohstoffländer und Produzenten, die darüber nicht bös wären.Die Comex hat sich mit ihren Geschäftspraktiken sicherlich nicht nur Freunde auf dieser Welt geschaffen, schon gar nicht unter den Rohstoffländern bzw. Rohstoffproduzenten.
      Möglicherweise weiß Butler mehr in dieser Richtung oder er spekuliert auf eine derartige Entwicklung.
      Gruß Looe
      Avatar
      schrieb am 01.04.05 07:32:56
      Beitrag Nr. 106 ()
      @looe

      Die Produzenten tummeln sich ganz fröhlich an der Comex und tätigen dort ihre Absicherungsgeschäfte.;)

      Den Gebr. Hunt hat letztendlich das Genick gebrochen, das man " nicht " physisch liefern musste. Somit konnten sie ihr physisches Silber in die Tonne hauen und da sie zusätzlich noch extrem in Derivaten waren, sind die ihnen auch um die Ohren geflogen.

      Der einzig und eigentliche Skandal damals war, das offentsichtlich einige Entscheidungsträger vorher short gegangen sind und sich damit eine goldene Nase verdient haben.

      Wären sie papiermässig mit einem Teil short gegangen, wären sie mit einem kleinem blauen Auge rausgekommen.

      Aber sie wollten ja auf den Teufel komm raus den Markt manipulieren, denn die heiligen Samariter waren sie ja nun auch nicht gerade.:laugh:

      Die Spekulation ist halt nicht aufgegangen, so what.
      Avatar
      schrieb am 01.04.05 07:36:42
      Beitrag Nr. 107 ()
      Moin :)

      Zu #103; #104:

      Wegen diese Unseriosität der Insidern frage ich mich in wie fern sollte man die Informationen zur Menge des „geshortetes Silber“ glauben. Ich weiß einfach nicht ob es stimmt, und deshalb schaue ich mir das kritisch an. Nach einer gewissen Zeit an der Börse lernt man Information sehr kritisch zu bewerten, und nicht zu schnell zu glauben.

      Silber ist für mich ein ganz normaler Schutz gegen Inflation. Dazu kommt dass es ein Dollar-Put ist, die Tatsache dass Silber nicht so stark gestiegen ist wie andere Metalle und nur dann kommt die Legende über den Mangel an physisches Silber (wenn es überhaupt stimmt)

      Wen jemand es belegen kann dass Silber wirklich knapp ist, dann werde ich es natürlich sehr begrüßen. Werde mich aber wundern wenn es möglich ist.
      Avatar
      schrieb am 01.04.05 08:47:35
      Beitrag Nr. 108 ()
      Bei der ganzen Diskussion wird auch oft übersehen, dass Silber (und Gold) chemisch inert (reagieren nicht mit anderen Stoffen) sind, d.h. es gibt ein gigantisches Recyclingpotential, welches bei stark steigenden Preisen sofort aktiviert werden kann. Ein für unsere Lebensweise wesentlich wichtigerer und in der Erdkruste nur noch sehr begrenzt vorhandener Stoff wird hingegen schlicht und einfach verbrannt ...
      Avatar
      schrieb am 01.04.05 09:02:02
      Beitrag Nr. 109 ()
      Hallo Algol,

      Wenn Öl zu teuer wird, werden andere Stoffe eingesetzt. Es ist mit allem so, und auch bei Öl wird der Preis nicht unendlich nach oben gehen. Im Öl taumeln sich zu viele Spekulanten m. E. deshalb mag ich da nicht investieren. Es ist aber nur meine Macke, vielleicht haste ja Recht…
      Avatar
      schrieb am 01.04.05 09:16:43
      Beitrag Nr. 110 ()
      Unendlich sicher nicht, es gibt die Teersande, Ölschiefer, Kohleverflüssigung und Einsparpotentiale. Die Alternativen sind aber teuer und teilweise auch begrenzt und die Nachfrage (Asien) steigt enorm. Ich wollte nur darauf hinweisen, dass die Lage beim Öl wesentlich dramatischer ist, als beim Silber oder gar Gold (Alternative: Glasperlen). Preiswertes Öl ist ja nicht nur die Grundlage unserer Energieversorgung und des Transports, sondern auch Basis von Düngemitteln, Pestiziden, Medikamenten , Kunststoffen usw. und im Gegensatz zu den Edelmetallen-geologisch gesehen-nur noch sehr begrenzt vorhanden.
      Gruß, Algol
      Avatar
      schrieb am 01.04.05 19:14:29
      Beitrag Nr. 111 ()
      # 107 Hallo Algol <Recyclingpotential>

      hier möchte ich, wenn auch höflich, entschieden widersprechen.Aber eine Diskussion lebt ja vom Gegensatz.
      Übersehen, wenn überhaupt, hast Du möglicherweise etwas:
      nämlich, daß es in Spezialforen zu diesem Thema -wie silberinfo.de und anderen- ausgezeichnete und sehr detaillierte Angaben zu dem Recyclingpotential von Silber gibt, tlws. von Banken erstellt. Ergebnis : Null !
      Dort, wo man es mit verhältnismäßig geringen Kosten
      recyceln kann (Foto-Industrie), wird es längst bis an die Grenze des Möglichen gemacht. Im Bereich der industriellen Produktion ist dies unmöglich. Kein Mensch wird auf die Idee kommen, seinen Computer, Handy, TV-Gerät oder Auto beim Verkauf oder Verschrotten auf ein paar Gramm Silber zu untersuchen. Die statistischen 0.5 Unzen Silber, die jeder Bewohner in einer Industriegesellschaft/Jahr verbraucht, sind weg-- gegessen, wie man im "Rohstoffdeutsch" sagen könnte. Lediglich im Bereich der Schmuckwaren- der dritten Säule des Silberverbrauchs-
      wäre theoretisch ein Potential. Dazu müßte man allerdings seiner Frau oder Freundin den Silberschmuck, den man ihr mal vor Jahren in einem schwachen Moment geschenkt hat, wieder abnehmen. Viel Spaß bei dem Versuch:laugh:
      Ich selbst habe aus einer Erbschaft ein paar Haushaltsgegenstände aus Silber (Bestecke, Schalen, Zuckerdosen). Selbst bei einem Unzenpreis von 100 $ würde ich diese nicht verkaufen, da sie mittlerweile einen Sammlerwert haben, der weitaus höher ist als der Silberpreis.Aus dem gleiche Grund scheidet auch ein Recycling von Silbermünzen aus. Fazit: Während die jemals auf der Erde geförderten Goldmengen noch zu 90 % erhalten sind und vermutlich in Tresoren lagern, sind die jemals geförderten Silbermengen zu 90 % verbraucht, denn als Anlagemetall hat Silber in den letzten Jahrzehnten keine Rolle mehr gespielt und liegt, von Ausnahmen abgesehen, auch nicht irgendwo in Tresoren herum.
      Gruß Looe
      Avatar
      schrieb am 01.04.05 19:17:52
      Beitrag Nr. 112 ()
      …und wieder dackelt der Silberpreis hinter den Dollarkurs, von eigener Stärke keiner Spur.
      Avatar
      schrieb am 02.04.05 00:09:00
      Beitrag Nr. 113 ()
      Hallo Looe,

      danke für die Präzisierung, teilweise gebe ich dir Recht: Der Silberanteil bei etlichen industriellen Anwendungen ist zu gering, als dass ein Recycling sich lohnen würde (bei Gold sieht das anders aus).
      Worauf ich eigentlich hinaus wollte, ist in der Tat Schmuck, Besteck etc. Ich kann mir gut auch vorstellen, dass du nicht auf viel Verständnis hoffen könntest, falls du den Silberschmuck deiner Herzallerliebsten einschmelzen wolltest ;). Ich beziehe mich eher auf ärmere, silberreiche Regionen wie Südamerika und Indien: Ich habe gelesen, dass während der Silberspekulation der Hunt-Brüder die Menschen dort Schlange standen, um ihr Tafelsilber gewinnbringend einschmelzen zu lassen.
      Meine Feststellungen bzgl. des Öls sind ohnehin nicht betroffen, in puncto geologischer Verfügbarkeit, zukünftiger Nachfrageexplosion und elementarer Wichtigkeit für unsere gewohnte Lebensweise liegen Welten zwischen Silber und Öl, und da wichte ich zugunsten der wahrscheinlich renditeträchtigeren Anlage.
      Grüße, Algol
      Avatar
      schrieb am 02.04.05 22:22:46
      Beitrag Nr. 114 ()
      #102
      die Ergänzungen zur Comex finde ich sehr interessant
      der nachfolgende Artikel in englischer Sprache
      handelt von spot und future Märkten
      in vereinfachter Darstellung

      Quelle:
      http://www.voanews.com/english/NewsAnalysis/Archive/a-2004-0…


      hier einige Ausschnitte:

      Traders have two markets to work with – the “spot” market, where oil can be bought for immediate use, and the “futures” market, where oil is purchased for delivery and use some time in the future.

      A great deal of activity at the New York Merc and the London Exchange comes from speculators and hedge fund managers who are buying and selling oil purely for profit.

      In fact, analysts say that in futures contracts, only about two percent of the activity actually results in the delivery of oil. The rest are only paper contracts bought and sold on a speculative basis, much the same as gold or wheat.


      The Global Oil Market by Jeffrey Young
      Washington, DC
      18 August 2004
      Avatar
      schrieb am 02.04.05 22:28:33
      Beitrag Nr. 115 ()
      hatte mich auf #104 bezogen an Stelle von #102
      Avatar
      schrieb am 02.04.05 22:31:42
      Beitrag Nr. 116 ()
      #113

      nur 2% wird in Ware als Öl geliefert
      98% sind wahrscheinlich Spekulation oder Absicherungs-
      geschäft.

      weiter unten nimmt der Artikel sogar Bezug auf
      gold und Weizen (wheat) im future-Geschäft

      only about two percent of the activity actually results in the delivery of oil
      Avatar
      schrieb am 03.04.05 00:02:05
      Beitrag Nr. 117 ()
      @keepitshort
      Auch wenn nicht ganz klar ist, ob ich angesprochen bin:
      In dem Link findet sich auch der, für den aktuellen Preis entscheidende Satz Ultimately, however, it’s subject to the basic law of economics regarding supply and demand.
      Mein Eindruck: Mit ökonomischer Sichtweise (noch hoffnungsloser: Chart"technik" und contrarian-Denken) fällt es schwer, geologische Sachverhalte richtig zu erfassen. Es spricht einiges dafür, dass einfach nicht mehr genug billiges Öl (auf dem unsere Lebensweise beruht) vorhanden ist, zumal die Nachfrage aus China, Indien, Russland, Brasilien, Indonesien usw. deutlich steigt.
      Avatar
      schrieb am 03.04.05 07:41:55
      Beitrag Nr. 118 ()
      Zum Nachdenken:

      >> 01.04.2005 - 16:01 Uhr
      Wie es weitergehen könnte

      Neulich habe ich wieder einmal meinen alten Professor Riese besucht, meinen akademischen Lehrer, der jetzt schon länger emeritiert ist, aber mit der Erfahrung von beinahe 70 Jahren immer noch ein reger Beobachter und Kommentator des Wirtschaftsgeschehens ist. Ich frage ihn über seine Einschätzung der aktuellen Lage – und er beginnt gleich mit einer Pointe:

      Ich dachte immer, sagt er, man könne in der Ökonomie keine Experimente machen wie in der Naturwissenschaft. Die Gegenwart zeigt uns aber, dass das anscheinend doch geht. Er meint die Kürzung aller Ausgaben, seitens des Staates, der Unternehmen und der Haushalte. Dies führt, sagt die keynesianische Theorie, zu einer Abwärtsbewegung, bis sich schließlich auf einem niedrigeren Niveau ein neues Gleichgewicht bildet. Minutiös können wir dies augenblicklich mitverfolgen.

      Nanu, wie denn das? Die Politik und die Unternehmerverbände sagen uns doch täglich, dass wir auf dem richtigen Weg sind – für mehr Wachstum und nicht in Richtung auf einen Schrumpfungsprozess. Das liegt daran, sagt Riese, dass niemand mehr einkommenstheoretisch denkt. Alle schauen immer nur auf die Kosten, jedoch niemand auf die Einkommen. Und es liegt daran, dass die Neoklassik, unsere herrschende Wirtschaftslehre, keine Theorie für das Entstehen von Arbeitslosigkeit hat. Neoklassische Arbeitslosigkeit kann es nur durch Friktionen am Arbeitsmarkt geben, durch nach unten nicht flexible Löhne.

      Eine andere Form von Arbeitslosigkeit ist in der herrschenden Theorie nicht denkbar. Das liegt daran, dass alle ihre Theorien von einer gegebenen Anfangsausstattung an Ressourcen ausgehen – und anschließend deren Tauschprozesse analysiert werden. Und während so die ganze Forschungskapazität auf das Herumwerkeln an Wirtschaftsmodellen konzentriert ist, hat die Forschungsgemeinde kollektiv ihre Anfangsannahmen verdrängt. Denn wo die Ausstattung von Anfang an gegeben ist, da kann es bei völlig flexiblen Preisen natürlich keinen Mangel geben. Was dabei jedoch empirisch heraus kommt, können wir beobachten, wenn wir aus dem Fenster schauen.

      Und? frage ich, ist die Situation nicht bedrohlich? Was ist denn mit der epochalen Krise, die uns von so vielen Seiten für die naheliegende Zukunft prophezeit wird? Die Weltwirtschaftskrise, die da kommen soll, sagt Riese, die möchte ich erst einmal sehen. Es gibt doch zwei große Stabilisatoren: Die Staatsverschuldung von heute ist der Ausweis der politischen Stabilität. Und das Leistungsbilanzdefizit der USA ist Ausweis der wirtschaftlichen Stabilität.

      Aber was passiert mit dem Dollar? Ich bin ja ein leidenschaftlicher Befürworter von Vermögensabwertungen, sagt Riese. Doch immer wenn der Dollar fällt, dann wollen und müssen andere ihn auch wieder kaufen. Eine Ablösung der Leitwährungsfunktion des Dollar wäre nur dann möglich, wenn eine andere Währung als Substitut bereit stände. Doch wer soll das sein? Es fehlt völlig die Alternative.

      Und wo keine Alternative ist, da fehlt auch das Risiko der Systemkrise, die erst dann kommen würde, wenn der größte Schuldner der Welt sich in einer fremden Währung verschulden müsste. So lange die USA in Dollar verschuldet sind und der Dollar die Leitwährung ist, bleibt das System stabil. Dollarabwertungen widersprechen dieser These nicht, im Gegenteil, sie stützen sie eher.

      Bernd Niquet, im April 2005.
      berndniquet@t-online.de <<
      Avatar
      schrieb am 03.04.05 08:27:30
      Beitrag Nr. 119 ()
      Zur Vertiefung des Themas:

      Am 28. Februar hat sich unser Kolumnist Bernd Niquet in „Niquets-Welt“-Kolumne „Wie schlimm alles ist“ mit den von vielen Seiten vertretenen Untergangsvisionen aller nicht metallgedeckten Währungen kritisch auseinandergesetzt.

      Reinhard Deutsch hat in der jüngsten Ausgabe des „Smart-Investors“ eben diese Untergangsthese vertreten und eine Diskussion mit Bernd Niquet zu diesem Thema angeregt.


      http://www.instock.de/NiquetsWelt/10153549.html (insgesamt 17 Diskussionsbeiträge)

      Gruß wuzge
      Avatar
      schrieb am 03.04.05 13:18:55
      Beitrag Nr. 120 ()
      Finanzinvestoren in Einkaufslaune
      Firmenkäufer grasen den deutschen Markt ab. Privatanleger profitieren über Dachfonds. Dabei müssen sie allerdings wichtige Grundregeln beachten
      Sun Gard Data Systems, das US-Softwareunternehmen, kennen in Deutschland wohl die wenigsten. Der kauflustige Siebener-Zirkel um den Hersteller herum liest sich indes wie das Who`s who der internationalen Finanzinvestoren. Unter Führung von Silver Lake Partners sind Beteiligungsgesellschaften wie Kohlberg Kravis Roberts (KKR), Blackstone und Texas Pacific Group angetreten, das Unternehmen für 11,3 Milliarden Dollar zu schlucken.


      Noch haben Private-Equity-Deals hierzulande nicht dieses Format. Aber das kann kommen. 2004 umfaßten die fünf größten deutschen Transaktionen zusammen 9,7 Milliarden Euro, schätzen die Initiative Europe und Bridgepoint in ihrer neuen Marktanalyse. Dabei wechselten die Chemieanbieter Celanese und Dynamit Nobel die Besitzer, der Armaturenbauer Grohe, die Werkstattkette Auto-Teile-Unger und die Bahnsparten Brenntag/Interfer.


      Käufer waren KKR, Blackstone, Texas Pacific, Bain Capital und CSFB. Häuser wie sie mischen die deutsche Wirtschaft auf, ebenso Permira - Strippenzieher des Premiere-Börsengangs - und Cinven.


      Billig einkaufen und teurer verkaufen. Auf diese einfache Formel läßt sich das Private-Equity-Geschäft bringen. Dazu sammeln Finanzinvestoren Gelder von Pensionskassen und Versicherungen für ihre Fonds ein. Kaufen Unternehmen oder Teile davon. Beraten Manager, bauen um, verschmelzen. Und erhöhen so den Wert ihrer Beteiligung.


      Meist steigt der Eigenkapitalgeber nach fünf bis zehn Jahren wieder aus, im Idealfall über die Börse. Doch das ist selten - häufiger verkauft er das Unternehmen an dessen Wettbewerber oder einen anderen Finanzinvestor.


      Ein altes Geschäft: Private Equity hat eine 40jährige Tradition in den USA und Großbritannien. Der hiesige Markt hat Nachholbedarf - und ist entsprechend beliebt. So sind die Bruttoinvestitionen in etablierte Firmen laut Initiative Europe und Bridgepoint um 77 Prozent gegenüber 2003 auf 19,8 Milliarden Euro gestiegen.


      Gründe: Etliche Konzerne spalten Randbereiche ab, um sich auf das Kerngeschäft zu konzentrieren. Peter Gangsted, Deutschland-Geschäftsführer von Cinven: "Etwa 80 Prozent aller hiesigen Transaktionen sind Ausgründungen von Unternehmen." Zweitens brauchen Mittelständler Geld, da die Banken beim Vergeben von Krediten strenger geworden sind.


      Drittens hat der Wegfall der D-Mark geholfen. Hanns Ostmeier, Deutschland-Chef von Blackstone: "Erst die Einführung des Euro hat den Private-Equity-Boom in Deutschland ermöglicht." Denn milliardenschwere Transaktionen lassen sich nur über einen funktionierenden Anleihemarkt und das Weiterreichen der Kredite in kleinen Portionen finanzieren. Das erfordert eine einheitliche Währung.


      All diese Faktoren versetzen Firmenjäger in Einkaufslaune. Sie hebeln dabei die Rendite, indem sie einen Teil des Kaufpreises fremdfinanzieren. Den Banken kommt das margenträchtige Geschäft gelegen - sie pumpen immer höhere Kredite in den Markt. "Die Fremdkapitalvolumina bei den Deals sind von 50 Prozent vor etwa fünf Jahren auf mittlerweile 70 Prozent gestiegen", sagt Uwe Fleischhauer, Partner bei FHP Private Equity Consultants.


      Ein Ende dieser Entwicklung ist laut einer Studie von Deloitte nicht in Sicht. Partner Karsten Hollasch: "Fast die Hälfte der befragten Private-Equity-Manager rechnet damit, daß die Firmenkaufpreise im kommenden halben Jahr weiter steigen werden."
      Avatar
      schrieb am 16.04.05 09:42:57
      Beitrag Nr. 121 ()
      Reiche Länder wollen Goldschatz heben
      Zur Finanzierung eines Schuldenerlasses wird an diesem Wochenende der Verkauf der IWF-Goldreserven diskutiert
      BERLIN taz Lange war sie umstritten, nun hat sie es auf die Agenda der Frühjahrstagung von Internationalem Währungsfonds (IWF) und Weltbank geschafft: Die Idee, den Goldschatz des IWF zu heben.

      Auf ihrem Treffen im Februar in London hatten die Finanzminister des Industrieländerclubs G 7 den IWF aufgefordert, einen Plan vorzulegen, ob ein Erlass der Schulden der 27 ärmsten Entwicklungsländer bei IWF und Weltbank durch einen Verkauf der IWF-Goldreserven zu finanzieren sei. Die Initiative ging von Großbritannien aus. Für die Finanzminister ist es allemal attraktiver, einen Schuldenerlass aus der Schatzkammer des Fonds zu finanzieren statt aus der eigenen Kasse.

      Der Vorschlag war lange auf Widerstand von Regierungen und Zentralbanken gestoßen, wegen der Sorge, dass der Goldpreis durch eine plötzliche massive Erhöhung des Angebots verfallen würde. Doch gibt es eine Reihe von Ideen, dies zu verhindern - etwa indem das Edelmetall nur an Zentralbanken und nicht auf dem offenen Markt verkauft wird bzw. die Goldreserven nicht verkauft, sondern lediglich neu bewertet werden.

      Die 3.217 Tonnen Gold des IWF haben einen aktuellen Marktwert von 44 Milliarden Dollar, aber in den Bilanzen des Fonds stehen die Reserven nur zum Buchwert von knapp 9 Milliarden. Auch wenn die Zentralbanken sich verpflichteten, ihrerseits in den nächsten Jahren weniger Gold zu veräußern, als nach dem internationalen Goldabkommen der Notenbanken vorgesehen, dürften die Preise stabil bleiben.

      Der Währungsfonds hat seinen Widerstand inzwischen aufgegeben. Die Entschuldungskampagne Eurodad zitiert aus einem Papier des Fonds, wonach "das Goldabkommen der Notenbanken den Goldmarkt befähigt, auch bedeutende Verkäufe zu verarbeiten". IWF-Chef Rodrigo de Rato will sich ebenfalls nicht quer stellen: "Wenn die Mitgliedstaaten die erheblich unterbewerteten Goldreserven des Fonds für einen Schuldenerlass nutzen wollen, dann sollen sie das durch einen Verkauf tun", sagte er in Washington.

      Trotz alledem stehen die Zeichen dafür nicht sonderlich gut. Auf dem Gold-Kassamarkt scheinen Händler inzwischen nicht mehr von einem Verkauf auszugehen. Heftiger Widerspruch kommt nämlich von Seiten der USA, und die verfügen im IWF über eine Sperrminorität. "Die IWF-Goldverkäufe wären gleichbedeutend mit einer Enteignung der Geberländer", deklamierte vor einigen Monaten Jim Saxton, der Vorsitzende des gemeinsamen Wirtschaftsausschusses von Senat und Repräsentantenhaus. Der IWF sollte eben keine Kredite an Länder vergeben, die "unwillig oder unfähig zur Rückzahlung sind" und anschließend die Probleme durch einen Erlass zu überspielen versuchen.

      Die Bundesregierung will sich in dieser Situation lieber nicht festlegen. "Bevor man nicht weiß, was finanziert werden soll, macht es keinen Sinn, Position zu beziehen, wie es finanziert werden soll", hieß es im Vorfeld der IWF-Tagung aus dem Bundesfinanzministerium. Zuerst müsse geklärt werden, welchen Ländern welche Schulden erlassen werden. Geht es nur um die Schulden gegenüber der Weltbank oder auch die gegenüber dem IWF und den regionalen Entwicklungsbanken? Werden die Schulden tatsächlich gestrichen, oder wird nur der laufende Schuldendienst von den Gebern beglichen? Richtet sich das Angebot pauschal an die Gruppe der am wenigsten entwickelten Länder, oder - wie von deutscher Seite gefordert - nur an die hoch verschuldeten Länder nach einer Überprüfung der Schuldentragfähigkeit von Fall zu Fall? Mit Antworten rechnet man in Berlin nicht vor dem G 7-Gipfel im Juli in Schottland. Immerhin räumt die Bundesregierung ein, dass eine Aufstockung der Entwicklungshilfe für ein Erreichen der "Millenniumsziele" zur Beseitigung von extremer Armut nötig ist. NICOLA LIEBERT




      Also dies liest sich jetzt aber gegensätzlich!
      Avatar
      schrieb am 16.04.05 11:23:31
      Beitrag Nr. 122 ()
      Der Goldschatz wird verkauft werden und trotzdem wird es
      Armut geben, nichts wird sich veraendern, ausser
      dass das IWF-Gold entspeichert ist.

      Erst wenn sich das Bewusstsein in der Wahrnehmung der
      Armutsursachen veraendern sollte, wie Ueberbevoelkerung etc. kann wirklich die Armut angegangen werden.

      Ohne eine Ursachenerkennung der Armut wird das IWF-Gold
      nur die Reichen noch reicher machen, fuerchte ich.
      Avatar
      schrieb am 17.04.05 10:46:59
      Beitrag Nr. 123 ()
      Und es gibt doch eine Alternative für die "Zeit nach dem Dollar:

      Quelle: Zeit-Fragen Nr.45 vom 22.11.2004
      http://www.zeit-fragen.ch

      Der Welt-Geldbetrug
      von Prof. Dr. Eberhard Hamer, Mittelstandsinstitut Hannover

      Der grösste und weitreichendste Wirtschaftsskandal unserer Tage findet zurzeit durch die Manipulationen an den Geld- und Währungssystemen statt. Der Geldbetrug hat erstmalig eine globale Dimension, weil er sich weltumspannend abspielt, von keiner nationalen Regierung deshalb mehr kontrolliert, gestoppt oder verhindert werden kann, und weil er sogar nach den veralteten nationalen Gesetzen formell legal stattfindet. Sicher ist aber, dass der Geldbetrug wie jeder andere Betrug auch nicht langfristig zur Bereicherung der Täter durch Entreicherung der Opfer führen kann, weil kein freies Geldsystem auf Dauer missbraucht werden kann.

      Nach der Finanztheorie ist Geld ein legalisiertes Tauschmittel, welches auch zur Wert-aufbewahrung dienen soll. Die Ausgabe von Geld war deshalb früher staatliches Privileg (Münzhoheit). Die als Geld umlaufenden Gold-, Silber- und Kupfermünzen hatten staatliche Prägung. Der Staat garantierte also die Reinheit des Metalls und das Gewicht der Münzen, so dass man nicht nur im Inland, sondern auch im Ausland jederzeit wusste, wieviel jedes Geldstück wert war. So waren die Metallmünzen zugleich Tauschmittel und Dauerwert.

      Der Staat musste aber, um Geld ausgeben zu können, Gold und Silber haben. Deshalb war es wichtig, dass zum Beispiel Silberbergwerke in staatlicher Hand waren (Rammelsberg bei Goslar) und auf diese Weise der Staat das Silber für zusätzliche Prägemünzen einsetzen konnte. Umgekehrt wussten die Bürger, dass der Staat nur soviel Geld ausgeben konnte, wie er über Edelmetall verfügte. Der Edelmetallvorrat war also die Basis für das in Edelmetall umlaufende Naturalgeld (Goldumlaufwährung).
      Vom Realgeld zum Nominalgeld

      Immer wieder haben Fürsten allerdings versucht, sich mehr Geld zu verschaffen, als sie Edelmetall hatten, indem sie den Anteil des Edelmetalls bei den Münzlegierungen verminderten («kippen und wippen»). Das Ergebnis war jeweils, dass die Kaufleute und Bürger das schlechte Geld weitergaben, das gute aber behielten, bis alle Bescheid wussten und das schlechte Geld wieder eingeschmolzen werden musste. Goldumlaufwährungen gab es noch bis zum Ersten Weltkrieg.

      Jede Goldumlaufwährung hat allerdings den Nachteil, dass Gold nicht so stark vermehrbar ist, wie die Wirtschaft wächst, dass also eine gewisse deflatorische Geldknappheit stärkeres Wirtschaftswachstum behindern könnte. Deshalb gingen viele Staaten zu einer indirekten Goldwährung über: Sie hatten einen bestimmten Goldschatz und gaben auf dieser Basis staatliche Zentralbanknoten aus, die im täglichen Gebrauch leichter zu transportieren, zu zählen und auch in höheren Summen aufzubewahren waren. Ihr Wert beruhte darauf, dass man die Geldscheine jederzeit bei der Zentralbank vorlegen und in entsprechendes Gold oder Silber umtauschen konnte (Goldkernwährung). Auf diese Weise konnte der Staat sogar mehr Nominalgeld ausgeben, als er an Edelmetall verfügbar hatte, denn üblicherweise bestanden nur wenige Geldscheininhaber auf dem Umtausch ihrer Scheine in Gold. Normalerweise reichte also ein Volumen von weniger als 10% Gold für ein Währungsvolumen einer um 90% höheren Geldscheinmenge.

      Das System funktionierte weltweit, weil auch Länder, die selbst keinen Goldschatz hatten, den Inhabern ihrer nationalen Geldscheine einen festen Umtauschkurs zu anderen Währungen garantierten, die ihrerseits wieder einen Goldkern hatten. Solange diese Umtauschgarantie bestand, konnten die Bürger darauf vertrauen, dass sie - wenn auch über doppelten Umtausch - die Geldschein-Nominalwerte in Münzrealwerte umtauschen konnten (Golddevisenwährung), hatten also eine zumindest indirekte Geldwertgarantie.
      Vom staatlichen zum privaten Geld

      Der entscheidende Schritt weg vom Staatsgeld war 1913 die Gründung des Federal Reserve System in den USA. Obwohl nach der amerikanischen Verfassung eigentlich nur Gold und Silber gesetzliches Geld sein dürfen, hat sich ein von privaten Banken gegründetes Kartell unter Führung der beiden Grossfinanzgruppen Rothschild und Rockefeller eine private Zentralbank geschaffen mit dem Recht, eigenes Geld auszugeben, welches gesetzliches Zahlungsmittel wurde und für welches anfangs noch die amerikanische Zentralregierung garantierte. In dieser privaten Bank wurden nach dem Ersten Weltkrieg die Goldreserven der Welt zusammengekauft, mit der Folge, dass viele andere Währungen ihren Goldstandard nicht mehr halten konnten und in der Deflation zusammenbrachen (erste Weltwirtschaftskrise).

      Am Ende des Zweiten Weltkriegs wurde deshalb 1944 in Bretton Woods wieder die Einführung eines neuen Golddollarstandards beschlossen. Während des Weltkrieges verlangten die USA für die Bezahlung von Rüstungsgütern Gold von den kriegführenden Nationen. Auch das Gold Deutschlands musste als Kriegsbeute abgegeben werden. So sammelten sich über 30000 Tonnen Gold der Welt allein in den USA - mehr als alle anderen zusammen hatten. Dieses Gold diente als Deckung für die Dollars. Da aber ein grösserer Teil der Dollars in den Zentralbanken der Welt als Reservewährung gehalten wurde, konnten die USA mehr Dollars ausgeben als sie an Goldbasis hatten. Die Länder der Welt brauchten nämlich Dollars, um die Rohstoffe dafür zu kaufen, die nur auf Dollarbasis gehandelt wurden. Neben dem Gold wurde deshalb der Dollar immer stärker in den anderen Zentralbanken zur Hauptwährungsreserve. Die Dollarherrschaft über die Welt hatte begonnen.

      1971 kündigte US-Präsident Nixon die Einlösungspflicht des Dollars in Gold (Golddollarstandard) und zugleich die Haftung des Staates für den Dollar auf. Seitdem sind die Dollarnoten weder real durch Gold noch durch Staatshaftung gedeckt, also eine freie private Währung der Federal-Reserve-Bank (FED). Der Dollar und alles andere Geld der Welt sind seitdem nicht mehr werthaltig, sondern nur noch gedrucktes, legalisiertes Zahlungspapier.

      Eine durch nichts gedeckte Währung kann zwar durch Gesetz zum amtlichen Tauschmittel erzwungen werden, nicht jedoch zum Mittel der Wertaufbewahrung. Hierzu bedarf es des Vertrauens der Geldinhaber, dass sie ihr Geld langfristig wertgesichert sehen. Der langfristige Kurswert - das Vertrauen - einer freien Quantitätswährung hängt wiederum allein von der Knappheit des Geldes bzw. der Geldmenge ab. Das Problem: Während sich in den letzten 30 Jahren die Gütermenge der Welt nur vervierfachte, hat sich die Geldmenge vervierzigfacht.

      Geldmengenvermehrung bedeutet nämlich immer Inflation. Und Inflation bedeutet Geldentwertung. Für dieses Problem wurden drei Lösungswege beschritten:

      * Die deutsche Finanzwissenschaft hatte schon bei der Bundesbankgründung eine staatsunabhängige neutrale «vierte Gewalt» für die Bundesbank gefordert, damit diese den politischen Pressionen zum Geldmengenmissbrauch widerstehen könne, damit der Bürger sich also auf die Werthaltigkeit des Geldes verlassen könne. Tatsächlich ist die Bundesbank gesetzlich zur Werthaltigkeit der D-Mark verpflichtet gewesen (Neutralgeldtheorem) und war weitgehend staatsunabhängig. Dies hat dazu geführt, dass die D-Mark als stabilste Währung der Welt immer mehr auch Währungsreserve und bevorzugte Wertanlage wurde.
      * Die meisten anderen Staaten haben eine «orientierte Quantitätswährung» bevorzugt. Sie verpflichteten ihre Zentralbanken, die Geldmenge an bestimmten Zielen zu orientieren, wie zum Beispiel Wachstum, Vollbeschäftigung oder anderen. Dies gab der nationalen Politik ausreichend Einflussmöglichkeiten auf die Zentralbank und auf das Geld und hat regelmässig dazu geführt, dass der politische Missbrauch zu entsprechender Inflationierung der Währungen geführt hat. (Beispiel: Frankreich, Italien, Spanien usw.)
      * Die meisten Diktaturen der unterentwickelten Länder und das private Federal-Reserve-System dagegen bevorzugten eine «freie Quantitätswährung», also eine Währung, deren Missbrauch durch die Politik oder durch die privaten Zentralbankeigentümer nicht gesetzlich beschränkt wurde. «Freie Quantitätswährung» hat immer «Freiheit zum Missbrauch der Währung» bedeutet und nie langfristig funktioniert.

      Vor allem führt ein Nebeneinander von Währungen, die teils von einer unabhängigen Staatsbank in ihrem Wert gehalten werden - wie die D-Mark - oder andererseits von abhängigen Staatsbanken oder sogar von Privatbanken nach deren jeweiligen Zwecken frei manipuliert werden, zu erheblichen Kursspannungen: Weil die Deutsche Mark durch die Bundesbank relativ wertstabil gehalten wurde, andere wichtige Währungen sich dagegen durch Geldmengenvermehrung und Inflation immer stärker wertminderten (Abwertung), versuchen die Geldwertbesitzer naturgemäss, mit ihren längerfristigen Dispositionen in harte Währungen zu gehen und weiche zu meiden.

      So wurde die Deutsche Mark in Konkurrenz zum Dollar immer stärker auch Währungsreserve von Wirtschaft und Zentralbanken in der Welt. Vor allem aber wurde an der «harten» Währung deutlich, wie weich eine ständige Geldmengenvermehrung die inflationierten Privat- oder Staatswährungen gemacht hatte. Die der Geldwertstabilität verpflichtete Bundesbank wurde so zum gemeinsamen Störer im Chor der Geldmengenvermehrer und Inflationisten des Weltwährungssystems - kein Wunder, dass dieser Störer durch Abschaffung der Deutschen Mark und Einbindung in eine wieder mehr von der Politik gesteuerte, nicht mehr souveräne Europäische Zentralbank ausgeschaltet werden musste. Kohl hat dafür gesorgt, dass dies «im kleinen Kreise» entschieden wurde, dass die deutsche Bevölkerung über den Verlust ihrer werthaltigen Währung nicht abstimmen durfte («Wo kommen wir hin, wenn die Bevölkerung über so wichtige Dinge selbst entscheiden sollte?»). Die Bevölkerung hätte nie freiwillig die solide D-Mark geopfert.

      Inzwischen hat also keine Währung der Welt noch irgendeine reale Wertgrundlage, hat sich das Geld der Welt von jedem zugrundeliegenden Sachwert gelöst, wird es als Papier hemmungslos neu gedruckt und durch ständige Vermehrung ständig entwertet. Dass die Leute immer noch glauben, das Geldpapier, welches sie in der Hand haben, habe einen festen Wert, liegt daran, dass durch geschickte Manipulation der Devisenkurse ein scheinbares Wertverhältnis vorgespiegelt wird. Diese Devisenkurse werden nämlich von genau den gleichen Gruppen manipuliert, die auch die Geldmengenvermehrung produzieren.

      Praktisch hat inzwischen das von der US-Grossfinanz gesteuerte und ihnen gehörende private Federal-Reserve-System Welt-Geldbedeutung erlangt:

      * Das FED-Privatgeld Dollar ist schon von der Geldmenge her in der Welt dominierend. Mehr als 75% aller Geldquantitäten sind Dollars.
      * Die US-Grossfinanz hat auch die von ihnen kontrollierten Rohstoffmärkte gezwungen, nur in Dollars zu verkaufen. Wer sein Öl nicht gegen wertlose Dollars, sondern gegen Euro verkaufen will, wird zum Terroristen erklärt (Saddam).
      * Auch die Zentralbanken der übrigen Länder werden gezwungen, die Dollars in immer stärkerem Masse (Euro-Bank über 90%) als Währungsreserven anzunehmen. Die übrigen Währungen, wie zum Beispiel der Euro, beruhen also in ihrem Wert zu über 90% auf wertlosen, nur durch die Macht und den Willen der US-Grossfinanz gehaltenen Dollar-Papieren.
      * Inzwischen wurden sogar die Nationalbanken sanft oder hart (Schweiz) gedrängt, ihre Goldvorräte gegen Dollars abzugeben oder «auszuleihen». Das Gold der Welt hat sich dadurch wiederum wie vor der ersten Weltwirtschaftskrise bei den Eigentümern des Federal-Reserve-Systems konzentriert, so dass ein neuer Goldstandard nur mit deren Willen und nach deren Diktat wieder einzuführen wäre und die FED-Eigentümer mit einer Neufestsetzung des Goldpreises (Greenspan: «Möglicherweise bis 6000 Dollar.») allein dadurch im Falle einer Währungsreform ein Jahrhundert-geschäft machen würden.

      Die US-Grossfinanz steuert also über die ihr gehörende FED letztlich das Geld und die Währungen der ganzen Welt. Der Dollar ist privates Geld dieser US-Grossfinanz, von niemandem ausser von ihr garantiert, aber nach Kräften missbraucht, vermehrt und zum Instrument ihrer Weltherrschaft und zum Hilfsmittel für den Raub aller wichtigen Rohstoffe und Sachwerte der Welt missbraucht.

      Durch ungehemmte Vermehrung des Dollars hat natürlich die ausgebende US-Gross-finanz unbegrenzte liquide Mittel, mit denen sie die ganze Welt kaufen kann. Aber auch der amerikanische Staat kann durch die Dollarvermehrung mehr ausgeben, als er einnimmt (Schuldenreiterei). Missbrauch des Dollars durch Geldmengenvermehrung ist also sowohl für die herrschende US-Finanz als auch für die von ihr beherrschte US-Administration einseitiger Vorteil. Deshalb hat sich das Dollarvolumen in den letzten 10 Jahren immer schneller vermehrt.

      Ebenso haben sich die Schulden des amerikanischen Staates gegenüber dem Ausland drastisch vermehrt. Der US-Staat lässt sich also in immer grösserem Ausmass von der Welt Sachgüter gegen wertlose Scheinchen liefern - die moderne Form der Tribute.

      Dass diese ungehemmte Dollarvermehrung nicht längst den Dollarabsturz und zur Zurückweisung des Dollars durch die Kunden geführt hat, ist kluger Regie und Erpressung zu verdanken: Die US-Grossfinanz und die US-Administration zwingen seit Jahren wirtschaftlich und politisch die wichtigen Zentralbanken der Welt (Eurobank, Japan, China und andere), die bei ihnen sich für Exporterlöse oder als Kaufpreise für den Aufkauf von Sachgütern ansammelnden wertlosen Dollars zu behalten und als angeblich werthaltige Devisenreserve zu halten. Praktisch heisst das: Die Zentralbanken in China, Japan und Europa sammeln die für die Sachwertlieferungen ihrer Bürger einkommenden wertlosen Dollars in immer grösseren Beständen als angeblich werthaltige Währungsreserve an. Die Währung der Satellitenstaaten wird also und ist bereits mit immer wertloseren Dollars unterlegt - also praktisch ebenso wertlos geworden. Somit sind alle im gleichen Geldentwertungsboot: Die Urheber der Geldmengenvermehrung in New York und Washington ebenso wie die Helfer der Geldmengenvermehrung in den Zentralbanken der Satellitenstaaten.

      Damit aber hat es der Schuldner USA selbst in der Hand, wie stark er durch offizielle Abwertung des Dollars schliesslich seine Gläubiger entreichern - betrügen - und sich auf deren Kosten wieder entschulden will. Jede Abwertung des Dollars wird vor allem das 80% aller Dollars haltende Ausland entreichern. Dem Schuldner steht es frei, wie stark er seine Schulden abwerten und damit seine Gläubiger betrügen will.

      Dem Publikum wird inzwischen allerdings mit manipulierten Kursen und Kurspflege suggeriert, die missbrauchten Währungen und das hemmungslos vermehrte Geld hätten immer noch einen soliden Kurswert.

      Würden die Geldbesitzer wissen, dass sie eigentlich nur Papierwert in den Händen haben, alles andere aber von den Manipulationen, den Missbräuchen, der Macht und den Zwecken der US-Grossfinanz abhängt,

      * würde die Geldumlaufsgeschwindigkeit wegen Zurückweisung des Geldes stärker steigen,
      * würde eine Flucht in die Sachwerte einsetzen,
      * und damit eine dramatisch steigende bis galoppierende Inflation beginnen,
      * würde die längst geschehene Entwertung der Geldwertanlagen der Bürger (Geldpapiere, Renten, Fonds und andere) sich in einem zweiten Börsencrash auflösen und zusammenbrechen,
      * und würden ganze Branchen der Finanzindustrie und Finanzdienstleistung unter Haftungsprozessen wegen der Entwertung zusammenbrechen,
      * so dass eine Währungsreform unvermeidlich wird.

      Noch wird die Illusion des Geldwertes trotz dramatischer Entwertung durch den Zwang eines gesetzlichen Zahlungsmittels künstlich aufrechterhalten. Nutzniesser dieses Systems sind nicht nur die US-Grossfinanz, welche durch ihre FED immer hemmungsloser Dollarmengen in die Welt jagt, sondern auch die dieses Spiel mitbetreibenden Zentralbanken, wie zum Beispiel die Eurobank, die Banque of Japan und andere. Die Vorstände dieser Banken wissen genau, wie wertlos der Dollar inzwischen ist, stützen aber immer noch die gesetzliche Illusion der Zahlungsmittelfunktion des Dollars, haben sogar aus politischen Gründen geschwiegen und die eigene Währung nahezu ausschliesslich mit wertlosen Dollars in ihrer Währungsreserve unterlegt, also ihre Währung praktisch ebenso wertlos gemacht. Würde eine Währungsreform kommen, stünde zum Beispiel die Eurobank ohne Werte da. Das Gold - auch das deutsche Gold - ist mutmasslich nur noch als blosser schuldrechtlicher Rückgabeanspruch vorhanden, nicht mehr aber als Realgold. Es ist zumeist angeblich naturaliter an die private Federal Reserve Bank und von dieser weiter verliehen, also im Zusammenbruch nicht mehr greifbar. Das System lebt davon, dass ein Missbrauch nicht diskutiert und nicht veröffentlicht wird.

      Tatsache 1: Die wichtigsten Währungen der Welt sind so hemmungslos vermehrt worden und stehen auf so tönernen Füssen, dass ihre Währungen (Dollar, Euro, Yen und andere) keine echte Wertaufbewahrungsfunktion für die Bürger mehr haben.

      Tatsache 2: Auch die Tauschfunktion der Währungen wird nur durch Manipulation und Täuschung über einen angeblichen - aber nicht vorhandenen - Kurswert künstlich aufrechterhalten und ist längst nicht mehr echt.

      Tatsache 3: Das Privatgeld (Dollar) der US-Grossfinanz ist längst von allen Bindungen an Sachwerte (Gold) oder einer Geldmengenbindung befreit, hat also nicht nur seine Wertaufbewahrungsfunktion verloren, sondern täuscht auch die Welt nur noch durch weltweite Kursmanipulation über einen scheinbaren Tauschwert des durch hemmungslose Vermehrung entwerteten Privatgeldes. Nur durch diese Täuschung und die Macht der US-Grossfinanz wird noch künstlich «Vertrauen» der Welt in den Dollar suggeriert. Wüssten die Marktteilnehmer dagegen, dass sie mit dem Nominalwert des Geldscheins nur ein wertloses Wertversprechen von Privatleuten in den Händen haben, denen längst nicht mehr zu trauen ist, die ständig ihre Macht, den Geldwert zu manipulieren, missbrauchen, so würde auch das Vertrauen in diese Privatwährung Dollar zusammenbrechen.

      Mit dem Geld ist es so wie mit den Aktien. Auch die meisten Aktien sind keine Substanzwerte, sondern nur Hoffnungswerte. Wer in der grossen Aktienhausse glaubte, viel gewonnen zu haben, wurde beim Ak-tiencrash darüber belehrt, dass die Aktie ausser dem Papierwert nur noch Hoffnung trägt, diese aber leicht schwinden kann. Gewinn oder Verlust im Börsenspiel sind reine Hoffnungswerte, keine Sachwerte. Ebenso ist es mit dem Geld. Einziger Sachwert ist der Wert des Papiers. Alles andere ist Hoffnungswert im Vertrauen auf die korrupten, aber stärksten Finanzmächte der Welt.
      Mit Scheingeld zu Sachwerten

      Würden die Marktteilnehmer wissen, dass unser Geldsystem letztlich am Privatgeld Dollar und dieses Geld ohne jeden Wertbezug allein an den Manipulations- und Missbrauchswünschen der grossen Finanzoligarchie hängt, dann würden die Menschen ihr Währungsvertrauen verlieren, ihr Geld nicht mehr als Wertaufbewahrungsmittel betrachten, sondern der laufenden Geldentwertung durch Flucht in die Sachwerte zu entgehen versuchen.

      Genau dies tun die hinter der FED stehenden Täter der grössten Geldvermehrung aller Zeiten: Sie kaufen mit dem immer wertloser werdenden Geld seit Jahrzehnten alle Sachwerte auf, die sie noch erwischen können: Rohstofflager, Industriekomplexe, Immobilien und jede einigermassen intakte ausländische Kapitalgesellschaft in freundlicher oder feindlicher Übernahme zu fast jedem Preis. Und nicht nur die US-Grossfinanz sammelt die Sachwerte der Welt ein, sondern auch der amerikanische Staat importiert für Fiat-Money (gedrucktes, eigentlich wertloses Geld) seit Jahren mehr Sachgüter aus der Welt, als er bezahlen kann, und verschuldet sich dafür hemmungslos im Ausland - solange die ausländischen Gläubiger noch an den Wert des Dollars glauben oder mit politischer Erpressung gezwungen werden können, die faulen Dollars in ihre Währungsreserven anzunehmen.
      Mit Sachwerten zu Monopolen

      Die hinter der FED stehende Grossfinanz hat auf diese Weise durch gezielte Sachwert-politik ganze Marktsegmente mit ihren faulen Dollars aufgekauft und zu Marktmono-polen bzw. -oligopolen entwickelt: Diamanten, Gold, Kupfer, Zink, Uran, Telekommunikation, Gasfaserleitungsnetze, Print- und Fernsehmedien, Nahrungsmittel (Nestlé, Coca-Cola), grosse Teile der Rüstungsindustrie und der Luftfahrt usw.

      Zurzeit läuft ein Monopolisierungsversuch mit Hilfe der Gen-Manipulation. Genmanipulierte Tiere und Pflanzen sind selbst unfruchtbar. Wenn man also die Genmanipulation flächendeckend durchsetzen kann, müssen alle Bauern einer Firma mit einem Patentmonopol das Gen-Saatgut zu dem von ihr festgesetzten Monopolpreis abkaufen, können sie nicht mehr ihr selbst geerntetes Getreide zur Saat verwenden.

      Ein anderes Monopolisierungsspiel läuft zurzeit auf dem Zuckermarkt: Die EU hat ihren Zuckermarkt durch eigene Marktordnung geregelt, um den Bauern die Rübenzuckerproduktion zu erhalten, die für viele von ihnen existenznotwendig ist. Der Rübenzucker ist aber teurer als der in den Tropen wachsende Rohrzucker des US-Kartells. Die der US-Grossfinanzgruppe gehörenden Firmen Nestlé und Coca-Cola verlangen nun gemeinsam mit von ihr abhängigen Wissenschaftern und Politikern eine «Liberalisierung des Zuckermarktes» und betreiben dies über die internationalen Gremien (GATT, Mercosur). Sobald diese Liberalisierung durchgesetzt ist, kann sich der teurere Rübenzucker gegen den billigeren Rohrzucker nicht mehr halten, bricht die europäische Zuckerproduktion endgültig zusammen und wird der Zuckermarkt - anfangs billiger, nachher aber teurer - durch das von der US-Grossfinanz beherrschte Rohrzuckerkartell überschwemmt.

      Mit welchen kriminellen Methoden die US-Grossfinanz dabei ganze Branchen in ihre Hand bekommt, zeigt der Fall Primacom: Dieser Kabelnetzbetreiber operiert höchst lukrativ, steht aber schon länger im Visier der US-Grossfinanz (Telekommunikations-Monopolisierung). Diese hat deshalb erst den Vorstand von Primacom unterwandert und dann diesem Vorstand ein Darlehen mit mehr als 30% Jahreszinsen oktroyiert, so dass die eigentlich gut operierende Firma wegen der Zinslasten in Schwierigkeiten geriet und nach Ansicht der US-Bank «jetzt billigst übernahmereif» wurde. Das Spiel geht gerade in die letzte Runde.

      Ein ähnliches Spiel hat der Abgesandte der US-Grossfinanz Ron Sommer mit der Deutschen Telekom versucht. Die US-Grossfinanz sammelt alle Telekommunikations-Gesellschaften, um sie weltweit zu monopolisieren. Der Abgesandte Sommer hat dazu eine kleine US-Firma der Telekom zum dreissigfachen Preis (30 Mia. US-Dollar) von der US-Grossfinanz gekauft, damit diese aus eigenem Vermögen der Telekom diese aufkaufen konnte. Der zweite Schritt war, die Telekom-Aktien billig zu machen, damit der US-Investor sie billig bekam. In diesem Spiel ist allerdings Ron Sommer über seine Grenzen gegangen und gescheitert. Dies wird aber die US-Grossfinanz in ihren Übernahmeplanungen nur zurückwerfen, nicht hindern. Privatisierung und Aufkauf der Telecom gehen planmässig weiter.

      Ein gleiches Spiel vollzieht sich auch auf dem Welt-Energiemarkt, in Deutschland offensichtlich mit EON und RWE, wobei die US-Grossfinanz bereits eigene Vertrauensleute in die für die Übernahmekandidaten entscheidenden Banken und Vorstände entsandt hat. In 20 Jahren will die US-Grossfinanz auch das Wasser der Welt - nach Aussage ihres Vertreters Brzezinski - monopolisiert haben.
      Mit Sachwerten zur Währungsreform

      Deutet man den Fahrplan der Welt-Grossfinanz richtig, so soll die Geldmenge so lange vermehrt und entwertet werden, bis damit alle wichtigen Sachwerte der Welt aufgekauft und monopolisiert worden sind. Die Grossfinanz ist klug genug zu wissen, dass ihre Geldmengenvermehrung nicht unerkannt bleibt und irgendwann das Vertrauen in den inflationierten Dollar schwindet. Ein Ausbruch der Vertrauenskrise wird die jetzt noch beherrschte, schleichende Inflation zur galoppierenden offenen Inflation machen, die zwangsläufig in eine Währungsreform einmünden muss.

      Dies aber ist genau der Vorteil sowohl der Grossfinanz als auch der USA:

      * Die Grossfinanz hat mit den faulen Dollars vorher ausreichend Sachwerte gekauft, wird also von der Währungsreform mit ihren Sachwerten nicht mehr betroffen, hat sich rechtzeitig aus dem faulen Geld in werthaltiges Vermögen verlagert. Da sie in vielen Bereichen inzwischen Weltmonopolstellungen erreicht hat, kann sie sogar die Welt jederzeit mit Monopolpreisen zu Sonderabgaben heranziehen. Nicht mehr Steuern sind dann das Einkommen der Welt-Herrscher, sondern Monopolerträge. Niemand kann die Grossfinanz hindern, die Preise für Gold, Diamanten, Kupfer, Zink, Eisenerz, Wasser, Saatgut oder Energie um 10, 20 oder 30% anzuheben und auf diese Weise die gesamte Weltbevölkerung zu Sonderabgaben heranzuziehen. Noch nie hat es eine solche Finanzmacht der Welt gegeben, noch nie war sie für die Gesamtbevölkerung der Welt so gefährlich.
      * Listigerweise hat die US-Grossfinanz die faulen Dollars überwiegend ins Ausland gebracht. Mehr als Dreiviertel der gesamten Dollarbestände sind nicht mehr in den USA, sondern sind bei den Gläubigerstaaten der USA. Die USA haben sich nämlich in den vergangenen Jahren immer kräftiger gegenüber dem Ausland verschuldet. Das Ausland hat Güter geliefert (Sachwerte), dafür aber wertlose Dollars bekommen. Alle Zentralbanken sind voll mit faulen Dollars. Werden diese nun plötzlich entwertet, trifft der Schaden zu mehr als Dreiviertel die Zentralbanken, Banken, Staaten und Marktteilnehmer ausserhalb der USA. Dann rächt sich, dass die Europäischen Zentralbanken ihr Gold gegen faule Dollars abgegeben und dafür immer ausschliess-licher Fiat-Money als Basis (Währungsreserve) für die eigene Währung, zum Beispiel Yen oder Euro, eingesetzt haben. Bricht also die Leitwährung Dollar zusammen, werden zwangsläufig auch die Satellitenwährungen mit zusammenbrechen, deren einzige Basis ein Bestand an faulen Dollars ist. Mit anderen Worten: Die sich abzeichnende Währungsreform des Dollars zieht zwangsläufig eine Weltwährungsreform aller Währungen nach sich, für welche der faule Dollar jetzt noch Hauptwährungsreserve darstellt.

      Dass aber jede pausenlose Vermehrung eines Privatgeldes - des Dollars - durch die der US-Grossfinanz gehörende Federal Reserve Bank zur Aufweichung der Dollar-Währung zu immer stärkerer Inflation und schliesslich zur Währungsreform führen muss, ist finanzwissenschaftliches Grundwissen und dürfte nicht einmal Greenspan und seinen Mittätern zweifelhaft sein.
      Durch Währungsreform zur Weltwährung

      Greenspan hat in einer Rede unvorsichtigerweise geäussert, dass «wohl bis 2007 eine grundsätzliche Dollar-Korrektur anstehe und dass man dann zweckmässigerweise den Dollar und den Euro zum `Euro-Dollar` einer neuen Welt-Währung vereinigen könnte». Das macht aus Sicht der US-Grossfinanz Sinn, denn längstens bis 2007 sind die Dollar-Missbräuche noch durchzuhalten, bis dahin dürfte längstens das Vertrauen der Welt in diese hemmungslos vermehrte, immer wertloser gewordene und nur noch künstlich aufrechterhaltene Privatwährung der US-Grossfinanz halten. Irgend etwas wird also in nächster Zeit mit dem Dollar geschehen. Würde dann der Dollar mit dem Euro zur Welteinheitswährung, würden damit für die US-Grossfinanz wichtige Ziele erreicht:

      * Eine neue Währung bietet die Möglichkeit, die alten Währungsschulden abzuwerten und damit die Gläubiger, die noch alte Währung haben, entsprechend zu entreichern. Wenn eben ein neuer Euro-Dollar 20 alte Dollar oder 15 Euro wert ist, sind die alten Währungen entsprechend abgewertet, sind die Gläubiger in alter Währung entreichert, hat sich das Spiel für die privaten Geldausgeber gelohnt.
      * Vor allem würde damit der US-Staat ebenfalls entschuldet: Seine jetzige Auslandsverschuldung von 5200 Mia. Dollar würde bei 50%er Abwertung nur noch 2600 Mia. Euro-Dollar betragen.
      * Geschädigt werden alle Inhaber von Alt-Dollars, deren Bestände um 50% oder sogar 90% abgewertet werden. Dies gilt insbesondere für die Zentralbanken von China, Japan und Europa mit ihren hohen Dollar-Währungsreserven.
      * Das Hauptziel der US-Grossfinanz ist aber, auf diese Weise eine Weltwährung zu erreichen, über die sie wiederum selbst herrschen. In einem Euro-Dollar-System würde zwangsläufig das der US-Gross-finanz gehörende Federal Reserve System eine Mehrheit haben, also die US-Grossfinanz dann auch mehrheitlich das neue Währungssystem beherrschen. Dazu auserwählt ist die BIZ (Bank für internationalen Zahlungsausgleich), eine private Organisation, deren Anteile mehrheitlich bereits von der US-Grossfinanz heimlich aufgekauft worden sind. Würde also die BIZ neue Zentralbank der Euro-Dollar-Währung, sind zufälligerweise wieder die gleichen Privateigentümer Haupteigentümer dieser neuen Zentralbank, die vorher auch Eigentümer der FED waren. Sie könnten dann das gleiche Spiel freier Geldausgabe nach eigenem Belieben, das sie mit dem Federal Reserve System bisher machen, wieder auf höherer Ebene - und dazu auch noch durch Währungsreform entschuldet - erneut -betreiben. Die bisherige Welt-Geldmengenvermehrung, der grosse Geldbetrug gehen dann in der Währungsreform unter. Ein neues System würde den alten Tätern wieder eine neue Währung in die Hände spielen und ihnen damit das neue Spiel mit der Weltwährung Euro-Dollar 20 bis 30 weitere Jahre erlauben.

      Die US-Grossfinanz hätte also auf diesem Wege durch Geldbetrug nicht nur die Sachwerte der Welt bei sich monopolisiert - darunter so existenzwichtige Bereiche wie Saatgut, Nahrungsmittel, Wasser, Energie und Metalle, sondern darüber hinaus wiederum ein Währungsmonopol zur eigenen Bedienung, nach eigenem Belieben geschaffen - eine Geldvermehrungsmaschine wie den Dukatenesel im Märchen.

      Auch mit Veröffentlichung dieses Geldbetrugssystems wird kein Aufschrei durch die Welt gehen. Man wird dies als «Verschwörungstheorie» oder als «Antiamerikanismus» oder sogar als «Antisemitismus» (Rothschild) abtun oder solche Veröffentlichungen ganz zu verhindern versuchen, denn immerhin gehören der US-Grossfinanz auch wesentliche Teile der Print- und Bildschirmmedien überall in der Welt.

      Das Spiel zu durchschauen ist aber wichtig für Menschen, die durch dieses Spiel Verluste erleiden könnten. Wer also Finanzvermögen hat, sollte zuhören bzw. lesen.

      Verlierer bei dem grossen Spiel der Finanz-oligarchie sind solche Marktteilnehmer in der Welt, welche dem Geld zuviel Vertrauen entgegenbringen, welche immer noch glauben, dass Geld über seine blosse Tauschfunktion hinaus auch noch Wertaufbewahrungsmittel sei. Die laufende Geldentwertung der vergangenen 40 Jahre hat offenbar die Menschen nicht klug gemacht. Sie wird in den nächsten Jahren galoppieren bis zum bitteren Ende, weil sie nämlich ein einseitiger Vorteil der Täter ist. Wer also auf langfristige Wert-erhaltung seines Vermögens Wert legt, kann nicht in Geldwerten, nicht in Versicherungsverträgen, nicht in Renten und nicht in Bargeld bleiben, er muss in Sachwerte gehen, wie dies die Grossfinanz selbst vorgemacht hat.
      Strategieziel des Welt-Geldbetruges

      Soweit von aussen her erkennbar, hat die US-Grossfinanz ursprünglich nur das Ziel gehabt, die US-Währung zu beherrschen und damit den US-Markt nach eigenem Willen manipulieren zu können. Diesem Ziel diente das private Zentralbanksystem FED. Als US-Präsident Kennedy ein Gesetz eingebracht hatte, dieses Privatfinanzsystem zu verstaatlichen, starb er eines plötzlichen Todes. Wer immer an diese Privatgeldmöglichkeiten der US-Grossfinanz rührte, verlor dabei Vermögen oder Leben.

      Inzwischen aber sind die strategischen Ziele der US-Grossfinanz über die nationale Dimension weit hinausgewachsen. Ihr Ziel ist das globale private Geldsystem, welches sie mit der Vorherrschaft ihres Privatdollars und seiner Durchsetzung als Hauptwährungsreserve überall in der Welt weitgehend erreicht haben und nur noch mit einer Weltwährung - Euro-Dollar - formalisieren müssen.

      Wenn wir also einen zweiten Missbrauch des Welt-Geldsystems zugunsten privater Grossfinanzgruppen und überhaupt den Missbrauch der Geldmengenwährungen verhindern wollen, muss jede Währung vor jedem öffentlichen oder privaten Missbrauch, vor jeder Deflations- und Inflationsmanipulation gesichert werden.

      Das ist sicher nicht erreichbar, wenn man die Währung der privaten Grossfinanz überlässt. Sie wird die Missbrauchsmöglichkeit wieder nutzen und wieder zum eigenen Vorteil mit Geldmengenvermehrung die Welt betrügen und ausbeuten.

      Die Erfahrungen haben aber auch gezeigt, dass die meisten Regierungen ihre Währungen ebenso missbrauchen, wenn sie die Möglichkeiten dazu haben, wenn sie also Einflussmöglichkeiten auf die Zentralbank und ihre Geldmengenpolitik haben.

      Es gilt also, aus den Missbräuchen der öffentlichen Hände und der privaten Gross-finanz die Währungen so unabhängig zu machen, dass privater und öffentlicher Missbrauch ausgeschlossen werden.

      Sicher ist eine auf Gold basierende Währung nicht so leicht zu manipulieren wie eine blosse Quantitätswährung. Die Probleme jeder auf Gold basierenden Währung liegen aber in der Verfügbarkeit von Gold, nachdem die US-Grossfinanz den grössten Teil des Weltgoldvorrates in ihre Hände bekommen hat. Sie würde also mit jeder Art einer auf Gold basierenden Währung wiederum Gewinner und Ausbeuter werden können.

      Bleibt also nur die Lösung einer Quantitätswährung. Diese Quantitätswährung darf aber nicht frei, willkürlich bestimmbar bleiben, sondern muss an dem Neutralgeldziel orientiert werden. Die Geldmenge darf also nicht stärker wachsen als die Gütermenge. Aus dem monetären Sektor dürfen nicht wieder inflatorische oder deflatorische Effekte auf die Währungen und die Weltwirtschaft ausgehen.

      Dies ist nur mit streng neutralen und so unabhängigen Zentralbanken erreichbar, dass sie gleichsam die «vierte Gewalt» darstellen, nicht in privater Hand liegen und nicht durch Regierungen beeinflusst werden können. Das Urmodell der Deutschen Bundesbank vor ihrer Kastration in die Euro-Bank kam dieser Unabhängigkeit sehr nahe.

      Die kommende Währungsreform bietet eine einmalige Chance, die Täter, ihre Währungsmanipulationen und ihre Missbräuche zu brandmarken und damit eine allgemeine öffentliche Zustimmung zu einem weder von der privaten Grossfinanz noch von den Regierungen mehr beeinflussbares Zentralbankensystem zu schaffen. Dies wäre eine Jahrhundertchance.

      Verhindert werden könnte ein unabhängiges Zentralbankensystem vor allem von der Grossfinanz, welche über die ihr schon gehörende BIZ bereits die Weichen für eine neue Übernahme des nächsten Zentralbanken- und Währungssystems gestellt hat. Deshalb tut Aufklärung not, um der Bevölkerung, Wirtschaft und Politik die Gefahr des Monopolkapitalismus nicht nur für die derzeitige Währung, sondern auch für ein neues Währungssystem aufzuzeigen.
      Avatar
      schrieb am 17.04.05 11:05:44
      Beitrag Nr. 124 ()
      Avatar
      schrieb am 17.04.05 19:44:32
      Beitrag Nr. 125 ()
      Nach Golde drängt, am Golde hängt doch alles
      Von Gerald Braunberger


      17. April 2005 Der britische Philosoph Bertrand Russell hat in seinem dem Goldhunger der Menschen gewidmeten Essay „Der moderne Midas” eine interessante Frage aufgeworfen: Was würde wohl ein Außerirdischer von den Menschen denken, wenn er sähe, wie in Südafrika mit großer Mühe Gold aus der Erde geschürft wird, das nach einer Transformation in Barren in den tiefen Kellern des amerikanischen Fort Knox auf vielleicht ewig wieder im Erdinneren verschwindet?


      Was ist eigentlich der Zweck dieses Aus- und Einbuddelns? In einem übertragenen Sinne beschäftigen sich die Finanzminister und Notenbankchefs der großen Industrienationen an diesem Wochenende mit Russells Frage. Konkret geht es um die riesigen Goldbestände des Internationalen Währungsfonds (IWF).

      Garant für finanzielle Solidarität

      Großbritannien schlägt vor, dieses Gold zumindest zum Teil aus den Kellern zu holen, zu verkaufen und mit dem Erlös arme Länder von ihren Schulden zu befreien. Der Marktwert des IWF-Goldes beträgt rund 40 Milliarden Dollar - allerdings ließen sich die Bestände nur langsam, vermutlich über Jahre verkaufen, um den Goldmarkt nicht zu überfordern. Doch dazu wird es wohl nicht kommen. Denn die Amerikaner, ohne die als größter Anteilseigner beim IWF nichts geht, sind strikt gegen einen Abbau der Goldreserven.

      „Wir sind nicht davon überzeugt, daß Goldverkäufe ein notwendiger Weg sind, um die Schulden der armen Länder zu reduzieren”, heißt es im Washingtoner Finanzministerium. Die Europäische Zentralbank hält ebenfalls nichts davon. „Ein eventueller Goldverkauf des IWF muß mit den Zentralbanken abgestimmt werden”, warnt EZB-Präsident Jean-Claude Trichet. In Deutschland sind die Ansichten geteilt: Die Bundesregierung lehnt einen Verkauf von Gold aus den Beständen des IWF nicht grundsätzlich ab. Die Deutsche Bundesbank übt bei diesem Thema zwar nach außen Diskretion, doch ist hinreichend bekannt, daß sie das Projekt intern ablehnt. Das Gold, so wird vielerorts suggeriert, sei ein Garant für finanzielle Solidität.

      Deutsches Gold in London

      Wirklich? Als vor langer Zeit die wichtigsten Währungen der Welt offiziell durch Gold gedeckt waren, hatten die Barren in den Tresoren der Zentralbanken einen Sinn. Doch das Zeitalter der Goldwährungen ist, entgegen den Hoffnungen weniger Nostalgiker, wohl unwiderruflich zu Ende. Eine rationale Begründung für das Festhalten am Gold ist aus keiner Zentralbank zu hören, wohl aber gelegentlich Appelle an alte Mythen. Beispiel Bundesbank: Die deutsche Zentralbank verfügt mit 3433 Tonnen über die zweitgrößten Goldreserven der Welt. Sie entstanden in den fünfziger und sechziger Jahren als Gegenfinanzierung der damaligen Überschüsse in der Leistungsbilanz.

      Die Goldreserven der Bundesbank lagern übrigens nur zu einem geringen Teil in deutschen Tresoren. Der größere Teil befindet sich im Ausland, überwiegend wohl in New York, wo die Federal Reserve Bank an der Südspitze Manhattans 25 Meter unter der Erde im Auftrag von Zentralbanken aus 60 Nationen rund 550.000 Barren Gold bunkert. Es ist eines der größten Goldlager der Welt - zusammen mit dem legendären Fort Knox, wo sich der wichtigste Teil der amerikanischen Reserven befindet. Genaue Angaben sind nicht zu erhalten, doch soll deutsches Gold auch in London liegen.

      „Teil des Volksvermögens”

      Erstaunlich wäre das nicht: Die Bundesbank hatte das Edelmetall an den führenden Goldhandelsplätzen New York und London gekauft und dort belassen. Zum einen, weil der Transport nach Deutschland teuer gewesen wäre. Vor allem aber, weil man bis 1989 einen Krieg nicht völlig ausschließen konnte. Die sowjetischen Truppen standen im Kalten Krieg nur wenige Stunden vom Bundesbank-Hauptsitz Frankfurt entfernt. Nach 1989 sah man keinen Grund, etwas zu ändern.

      „Teil des Volksvermögens” sei das Gold, sagt Bundesbankpräsident Axel Weber. Wahr ist: Es gehört der Bundesbank, und diese gehört dem Bund. Kein Wunder, daß die Regierung in Berlin begehrliche Blicke auf den Schatz wirft. Denn das Edelmetall steht in der Bilanz mit dem Anschaffungswert: rund sieben Milliarden Euro. Der Marktwert beträgt heute etwa das Fünffache. Bei einem Verkauf von Gold machte die Bundesbank erhebliche Gewinne, die überwiegend als Dividenden an den Bund flössen.

      Die Lust am Gold

      Doch die Bundesbank sperrt sich. Zwar hat sie mit anderen westlichen Zentralbanken ein Abkommen geschlossen, das es ihr erlaubt, in den kommenden fünf Jahren 600 Tonnen Gold zu verkaufen. Doch die Berliner Begehrlichkeiten lassen die Bundesbank zögern. Eine Mehrheit ihrer Führung fürchtet offenbar, daß der Bund aus Goldverkäufen zufließende Gewinne für wenig seriöse Zwecke, zum Beispiel für das kurzfristige Stopfen von Löchern im Staatshaushalt, verwenden könnte.

      Zwingen kann die Regierung die Bundesbank nicht, Gold abzugeben. Und so werden die Frankfurter, ihrer etwas mythischen These vom „Teil des Volksvermögens” anhängend, sich in den kommenden Jahren wohl mit kleineren Verkäufen bescheiden. Zum Mythos Gold hat in Deutschland zumindest am Rande auch der Dichterfürst beigetragen. „Gold ist unwiderstehlich”, befand Johann Wolfgang Goethe. Im „Faust” läßt er sein Gretchen den berühmten Satz sagen: „Nach Golde drängt, am Golde hängt doch alles!” Freilich hat Goethe die Lust am Gold nicht verklärt. Im Gegenteil. Denn wie setzt das Gretchen fort? „Ach, wir Armen!”
      Avatar
      schrieb am 18.04.05 00:59:44
      Beitrag Nr. 126 ()
      gehts der FAZ so schlecht, daß schon die Azubis ran müssen ?...:rolleyes:


      Beitrag zu dieser Diskussion schreiben


      Zu dieser Diskussion können keine Beiträge mehr verfasst werden, da der letzte Beitrag vor mehr als zwei Jahren verfasst wurde und die Diskussion daraufhin archiviert wurde.
      Bitte wenden Sie sich an feedback@wallstreet-online.de und erfragen Sie die Reaktivierung der Diskussion oder starten Sie
      hier
      eine neue Diskussion.
      Die letzten Jahre des Dollars