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    Meinungen zum Zucker ? - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 28.04.05 20:44:37 von
    neuester Beitrag 27.11.05 10:45:51 von
    Beiträge: 9
    ID: 977.898
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      schrieb am 28.04.05 20:44:37
      Beitrag Nr. 1 ()
      GENF (dpa-AFX) - Die Europäische Union ist im Streit um Zuckerexporte

      erneut bei der Welthandelsorganisation (WTO) unterlegen. Das verlautete am

      Donnerstag bei der WTO in Genf. Die Organisation wies einen Einspruch der

      EU-Kommission gegen ein Urteil der WTO vom Oktober zurück. Die EU hat
      danach
      einen Teil der Zuckerausfuhren aus der EU unzulässig subventioniert.

      Brasilien, Australien und Thailand hatten die EU bei der WTO mit der

      Begründung verklagt, durch Quersubventionierung aus korrektem Handel werde
      ein
      Teil der EU-Zuckerimporte verbotenerweise gefördert. Eine WTO-Kommission
      gab
      diesen Ländern Recht. /hpd/DP/js
      Avatar
      schrieb am 28.04.05 21:21:03
      Beitrag Nr. 2 ()
      Wenn die EU ihre Weißzuckerbestände nicht mehr ohne Rücksicht auf Verluste auf den Weltmarkt drücken kann, dürfte das dem Preis gut tun (und mir auch - ich bin long in Zucker). Hinzu kommen die steigende Nachfrage weltweit, auch zur Ethanolherstellung als Benzinzu- oder -ersatz, und vermutlich eine schlechte Zuckerernte in Brasilien und Indien.
      Avatar
      schrieb am 28.04.05 23:20:50
      Beitrag Nr. 3 ()
      ist nicht schlecht.Und wo bist du investiert?
      :confused::confused::confused:
      Avatar
      schrieb am 29.04.05 08:39:04
      Beitrag Nr. 4 ()
      Ihr seid mir Experten :laugh: Schaut Euch mal das an... http://www.nybot.com/Economist/hightower/sugar/ oder hier (unten bei soft commodities)http://www.em-forum.com/index.php . Und Ethanol :yawn: so viel wird noch nicht substituiert. Das wirkt sich noch nicht auf den Markt aus.

      Kusoke
      Avatar
      schrieb am 01.05.05 09:16:41
      Beitrag Nr. 5 ()
      Zucker wird ein bitteres Geschäft
      Die EU muß nach einem WTO-Urteil die Liberalisierung des Zuckermarktes vorantreiben. Doch in Brüssel fehlt ein klares Ziel. Es droht das Ende der europäischen Produktion
      Mit der Liberalisierung des europäischen Zuckermarktes wird es ernst. Die Welthandelsorganisation (WTO) hat am Donnerstag ein Urteil aus dem Herbst bestätigt und die Export-Subventionen der EU für rechtswidrig erklärt. Die bisherigen Reformpläne in Brüssel müssen nun weitaus schärfer gefaßt werden. EU-Landwirtschaftskommissarin Mariann Fischer Boel hat für den 22. Juni die Veröffentlichung neuer Reformvorschläge angekündigt.


      Bislang jedoch hat die EU-Kommission nicht mit Konzepten zur Neuordnung des Zuckermarktes geglänzt. Die Brüsseler Agrarreformer warteten auf den Spruch der WTO, obwohl kaum jemand mit einem Erfolg des EU-Einspruchs gerechnet hatte. Nun drängt die Zeit. Im Dezember steht die WTO-Tagung in Hongkong an, und ohne feste Position zur Zukunft des internationalen Zuckermarktes verspielt Europa Gestaltungschancen.


      Es geht um viel. Eine Neuordnung der Zuckermarktordnung, die am 30. Juni 2006 ausläuft, wird einen gewaltigen Umbruch sowohl in der europäischen Landwirtschaft und der Zuckerindustrie als auch auf den internationalen Zuckermärkten zur Folge haben. Im schlimmsten Fall sind in 20 Jahren der komplette Rübenanbau und die gesamte Zuckerproduktion aus der EU verschwunden.


      Der Einfluß der verschiedenen Lobbygruppen macht es den EU-Kommissaren nicht einfach. Die Zuckerverwender laufen seit Jahren Sturm gegen die hohen Preise in der EU. Sie wünschen sich nichts sehnlicher als einen freien Markt: "Seit Jahrzehnten zahlen die Verbraucher die Zeche für diesen Regulierungswahnsinn", sagt der stellvertretende Vorsitzende des Bundesverbandes der Deutschen Süßwarenindustrie (BDSI), Tobias Bachmüller. Sechs Milliarden Euro, hat der europäische Rechnungshof ausgerechnet, müssen die Verbraucher innerhalb der EU mehr für Lebensmittel ausgeben als es ohne die Marktordnung im Zuckersektor möglich wäre.


      Auf der anderen Seite setzen sich die Zuckerproduzenten und Rübenbauern massiv für einen möglichst weitgehenden Erhalt der bestehenden Ordnung ein. Glaubt man den Zahlen des Deutschen Bauernverbands, sind andernfalls 48 000 deutsche Zuckerrübenanbauer bedroht. Vor allem kleine Höfe würden sterben. Mindestens 2000 Arbeitsplätze gingen zudem in der deutschen Zuckerindustrie verloren, klagen die Vertreter der Branche.


      Eine unveränderte Fortführung der EU-Zuckermarktordnung würde hingegen in der deutschen Verarbeitungswirtschaft mehr Arbeitsplätze kosten, als es in der gesamten deutschen Zuckerindustrie gibt, entgegnet das Infozentrum der Zuckerverwender (IZZ). Die deutsche Zuckerindustrie beschäftigt 6000 Mitarbeiter, die zuckerverarbeitende Industrie bietet rund 250 000 Menschen Arbeit.


      Der Export der deutschen Süßwarenindustrie (33 Prozent) geht vornehmlich in die EU. "Durch den hohen europäischen Zuckerpreis ist es für deutsche Unternehmen schwierig, auch außerhalb der Union konkurrenzfähig zu sein", sagt Tobias Bachmüller.


      Die Wirtschaftsvereinigung Zucker (WVZ), in der sowohl die Zuckerfabriken als auch die Rübenbauern organisiert sind, plädiert dafür, zunächst auszuloten, was genau die WTO der EU abverlangt. Dieter Langendorf, Hauptgeschäftsführer der WVZ: "Im Moment wird eine Reform erarbeitet, die einen großen Teil der europäischen Zuckerwirtschaft vernichten wird, ohne überhaupt den Reformbedarf zu kennen."

      Bislang sieht der Vorschlag der EU-Kommission eine Absenkung des Garantiepreises von derzeit 632 Euro auf 421 Euro pro Tonne vor. Die von den europäischen Bauern produzierte Menge - die sogenannte Zuckerquote - soll zudem um rund 16 Prozent von 17,4 auf 14,6 Millionen Tonnen verringert werden. Das IZZ geht davon aus, daß die Quote nach dem WTO-Urteil um mindestens 20 Prozent gesenkt werden muß.


      Bei dem Geschacher um Prozente geht es ohnehin nur um den ersten Reformschritt der Zuckermarktordnung. Darauf weist Agrarexperte Professor Folkhard Isermeyer von der Bundesforschungsanstalt für Landwirtschaft in Braunschweig hin. Er sieht langfristig das Aus für die europäische Zuckerrübe und damit die komplette Zuckerproduktion, sollte die Kommission nicht eine entsprechende Strategie entwickeln. Denn selbst in den wirtschaftlichsten europäischen Zucker-Staaten Deutschland und Frankreich liegen die Produktionskosten bei 400 bis 420 Euro pro Tonne.


      Isermeyer schätzt, daß der Zuckerpreis auf einem liberalisierten Weltmarkt bei 300 Euro pro Tonne liegen wird. Die EU-Kommission geht davon aus, daß sich bei einem Preis von 421 Euro pro Tonne die Ausfuhr für viele Entwicklungsländer in die EU nicht mehr lohnt.


      Isermeyer ist sich da nicht so sicher. Zum Beispiel könnten Karussellgeschäfte um sich greifen. Die ärmsten Länder versorgen sich dabei selbst mit billigem Zucker aus Brasilien und exportieren ihren eigenen gänzlich nach Europa. Ein Garantiepreis von 421 Euro pro Tonne könnte also schnell nicht mehr aufrechtzuerhalten sein, was die Margen der Hersteller weiter drücken würde.


      In der Folge wäre die europäische Zuckerproduktion nicht mehr wettbewerbsfähig. Vor allem Brasilien, wo sich die Tonne Zucker für 250 Euro herstellen läßt, würde profitieren. Die Südamerikaner haben ihren Marktanteil schon seit Anfang der neunziger Jahre auf inzwischen 25 Prozent vervierfacht.


      WVZ-Chef Langendorf fürchtet eine verheerende Fehlentwicklung: Zucker, der mit den geringsten Sozial- und Umweltstandards produziert wird, erobert den Weltmarkt. "Es kann doch nicht sein, daß qualifizierte Arbeitsplätze in Deutschland den Interessen einiger weniger Familien in Entwicklungsländern und in Brasilien geopfert werden, die dort im Besitz der Plantagen und der Zuckerfabriken sind", sagt Langendorf.


      FDP-Agrar-Experte Hans-Michael Goldmann sieht das anders. Für ihn ist es ein Merkmal von freien Märkten, wenn der Wettbewerbsfähigste seinen Anteil ausbaut. "Es hat keinen Zweck, an etwas festzuhalten, was keine Zukunft hat", sagt Goldmann und fordert eine zügige Anpassung an den neuen, freien Markt. Michael Gneuss




      Artikel erschienen am 1. Mai 2005

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      schrieb am 01.05.05 09:19:16
      Beitrag Nr. 6 ()
      Brasilien größter Zuckerproduzent

      Weltmarkt



      -Größter Zuckerproduzent der Welt ist Brasilien mit 23,6 Millionen Tonnen (2002) pro Jahr. Dies entspricht einem Weltmarktanteil von 17 Prozent. Es folgen Indien (14 Prozent), die EU (13 Prozent), China (sieben Prozent) und die USA (fünf Prozent). Für das Jahr 2005 veranschlagt die internationale Zuckerorganisation ISO die Weltproduktion auf 145,2 Millionen Tonnen. Der Bedarf liegt mit 146,8 Millionen leicht darüber. Die Vorräte sind aber enorm: Mit 61,6 Millionen Tonnen decken sie 40 Prozent des globalen Bedarfs eines Jahres.



      Preis



      -Wer in der EU eine Tonne Zucker verbraucht, muß dafür einen von Brüssel festgelegten Preis von 632 Euro bezahlen.


      Der frei gehandelte Weltmarktpreis liegt bei unter 300 Euro, wogegen die Produktionskosten in Deutschland und Frankreich 400 bis 420 Euro pro Tonne betragen. Insgesamt läßt sich die EU dem Europäischen Gerichtshof zufolge den Schutz der heimischen Produktion mit Zöllen und Zuschüssen jährlich 6,5 Milliarden Euro kosten. Zuletzt hat die EU eine Absenkung des Garantiepreises auf 421 Euro vorgeschlagen.


      Artikel erschienen am 1. Mai 2005
      Avatar
      schrieb am 14.05.05 14:37:26
      Beitrag Nr. 7 ()
      Bauern schlagen Zucker-Alarm
      Marktplatz
      von Peter Lamprecht

      Versuchen Sie doch einmal, diesen Satz zu verstehen: "Die Entscheidung des WTO-panels, die C-Zuckerexporte der EU sowie den Reexport des AKP-Zuckers als nicht WTO-konform einzustufen und zukünftig zu verbieten, wird vom Rheinischen Rübenbauer-Verband sehr bedauert." Wahrscheinlich haben Sie kaum etwas davon verstehen können. Manchmal ist Wirtschaft eben ein schwieriges Geschäft, besonders die Öffentlichkeitsarbeit für die Wirtschaft. Im Schatten der Braunkohlebagger hatte der NRW-Verband der Rübenbauern am Montag in Oberaußem eine Pressekonferenz veranstaltet, um Alarm zu schlagen. Kern der Probleme, die Verbandspräsident Jan Kirsch und seine Mitglieder quälen: Die Welthandelsorganisation WTO und die Europäische Union dringen darauf, den Zuckermarkt neu zu gestalten. Sechs Fabriken mit 1300 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern in NRW sind ebenso betroffen wie die Rübenbauern im Rheinland. Die EU will Preissenkungen um 37 Prozent erreichen. "Mit Weltmarktpreisen sind die hierzulande gesellschaftlich geforderten hohen Umwelt-, Sozial- und Nachhaltigkeitsstandards nicht finanzierbar", konterte Präsident Kirsch. Und das haben dann alle verstanden.


      "Die Chancen, die die Region immer noch bietet, sind riesig", sagte Klaus Beckmann bei seiner Vorstellung als neuer Hauptgeschäftsführer der Industrie- und Handelskammer für Essen, Mülheim und Oberhausen. Tatsächlich stehen Großprojekte von bis zu 1,7 Milliarden Euro bevor: Zollverein in Essen, "Ruhrbania" in Mülheim, O.Vision in Oberhausen und das Einkaufszentrum Limbecker Platz (noch einmal Essen). Beckmann war bisher Stellvertreter des nun in den Ruhestand verabschiedeten Vorgängers Rolf H. Nienaber. In dieser Funktion hatte sich Beckmann als "Strukturbeauftragter" schwerpunktmäßig um Oberhausen gekümmert - die Ruhrgebietsstadt, die den größten Sprung nach vorn geschafft hat.


      Einmal im Jahr dominiert der Name Henkel auf der Galopprennbahn Düsseldorf-Grafenberg. Heute ab 14 Uhr ist es wieder so weit. Das erfolgreiche Chemie-Unternehmen läßt beim neunten Henkel-Renntag die Galopper in insgesamt zehn Rennen laufen. Das Hauptrennen ist mit 200 000 Euro dotiert. Dabei geht es für 13 dreijährige Stuten auch um den Gewinn des Ehrenpreises. Den Block aus Kristallglas, in den ein dreidimensionaler Löwe eingebracht ist, überreicht Henkel-Chef Ulrich Lehner selbst.


      Das Auf und Ab der Wirtschaft belegen zwei Nachrichten aus einem Traditionskonzern. Erstens: Siemens hat als Generalunternehmer den Zuschlag zum Bau des neuen Gas- und Dampfkraftwerks in Hamm erhalten. Zwei 400-Megawatt-Blöcke für 440 Millionen Euro sollen dort bis 2007 entstehen. Der Kontrast dazu: In der Handysparte von Siemens herrscht weiter Alarmstimmung. 2000 Beschäftigte in Bocholt und Kamp-Lintfort sorgen sich, weil ein Firmenverkauf mißlungen ist und der Markt schwächelt - trotz der Tarifzugeständnisse aus dem Jahr 2004. Der Gesamtbetriebsratsvorsitzende Ralf Heckmann fordert jetzt zuerst "Verbesserungen im Management".


      Artikel erschienen am 8. Mai 2005
      Avatar
      schrieb am 09.07.05 15:29:57
      Beitrag Nr. 8 ()
      BERLIN (dpa-AFX) - Der Bundesrat hat die geplante Zuckerpreisreform
      der
      Europäischen Union (EU) kritisiert. "Dieser Einschnitt gefährdet die
      Existenz
      der Zuckerwirtschaft in Europa", heißt es in einer Stellungnahme, die die

      Länderkammer am Freitag verabschiedete. Die vorgeschlagenen Preissenkungen
      für
      Zuckerrüben und Zucker um 43 beziehungsweise 39 Prozent seien zu hoch.
      Bayerns
      Landwirtschaftsminister Josef Miller (CSU) warnte, Tausende von
      Arbeitsplätzen
      im ländlichen Raum seien gefährdet.


      Bundesverbraucherministerin Renate Künast (Grüne) verteidigte eine

      Preissenkung. "Wir brauchen die Zuckermarktreform", sagte sie. Ziel sei,
      mehr
      internationale Gerechtigkeit zu schaffen und gleichzeitig die

      wettbewerbsfähigen Standorte in der EU zu erhalten. "Wir haben in Europa
      etwa
      vier Millionen Tonnen Zucker zu viel", sagte Künast. Die "Butterberge von
      gestern" dürften nicht zu den "Zuckerbergen von morgen" werden, betonte sie.

      Die Preise für Rüben und Zucker, die deutlich über dem Weltmarktniveau
      liegen, sollen nach Vorstellungen der EU-Kommission um bis zu 42,6
      Prozent
      gesenkt werden. Die Landwirte sollen dafür zu 60 Prozent durch eine Prämie
      entschädigt werden. Deutschland ist nach Frankreich der zweitgrößte
      Zuckerproduzent der EU./tt/DP/tav
      Avatar
      schrieb am 27.11.05 10:45:51
      Beitrag Nr. 9 ()
      Agrarprodukte
      Zuckermarktreform gibt Zucker nur verhalten Impulse


      25. November 2005 Da sich die EU ausgerechnet am amerikanischen Thanksgiving-Wochenende, an dem die Märkte in den Vereinigten Staaten geschlossen bleiben, auf ihre Zuckermarktreform einigte, blieb die Reaktion bislang aus.


      Nichtsdestoweniger zeigten sich die Futures an der Euronext-Liffe am Freitag freundlicher. Der März-Kontrakt gewann bis 14:45 Uhr 1,11 Prozent dazu und überschritt mit 300,50 Dollar wieder die 300er-Marke. Der Mai-Kontrakt wurde gegen 11:15 Uhr zuletzt 0,85 Prozent höher bei 307,80 Dollar gehandelt.

      EU-Zuckerproduktion wird um 40 Prozent schrumpfen



      Unter dem Druck der weltweiten Marktöffnung mußte die EU die beinahe 40 Jahre alten Vorschriften zum Schutz der Zuckerwirtschaft reformieren. Das Ergebnis fiel zwar leicht anders aus, als noch vor sechs Wochen geplant, doch das Ergebnis ist letztlich ähnlich. Im Mittelpunkt der Reform steht eine Senkung des Garantiepreises für Weißzucker um 36 Prozent über vier Jahre bis zum Wirtschaftsjahr 2009/10 auf dann noch 400 Euro je Tonne. Derzeit liegt der Garantiepreis mit 631,90 Euro etwa um das Zweieinhalbfache über dem Weltmarktpreis.

      In der Folge rechnet der Vorsitzende der Wirtschaftsvereinigung Zucker, Hans-Jörg Gebhard damit, daß die EU auf mittlere und lange Sicht etwa 40 Prozent ihres Verbrauchs einführen werde. Von den derzeit 20 Millionen Tonnen EU-Jahresproduktion blieben „bestenfalls elf bis zwölf Millionen Tonnen”.



      Für den Zuckerpreis bedeutet dies, daß das Angebot auf dem Weltmarkt zurückgehen wird. Gleichzeitig wird Zucker fungibler und daher ist davon auszugehen, daß der Markt auch liquider wird. Dennoch bedeutet das Verhandlungsergebnis vom Donnerstag nur das Ende der letzten Unsicherheit über die Marktreform. Daß sie kommen würde und wie sie aussehen soll, stand ja schon eine ganze Zeit fest und war deswegen auch schon länger eingepreist.

      Thailand, Brasilien und Australien geben Gas

      Außerdem wirken die neuen Exportchancen auf der andern Seite schon wieder angebotssteigernd. Thailand, der zweitgrößte Zucker-Exporteur der Welt und Australien werden wohl den Anbau forcieren. „Das ist die größte Nachricht für die thailändische Zuckerindustrie, die ich je gehört habe”, sagte Rachai Choosilkul, Generalsekretär von Thailands Zuckerrohrpflanzer-Vereinigung. „Die EU-Subventionen waren der wichtigste Faktor der die Zuckerpreise so niedrig gehalten hat. Auch wenn der Preis zuletzt gestiegen ist, deckt er doch nur eben so die Kosten.”

      Die Preisentwicklung war der Hauptgrund auch für einen Exodus australischer Zuckerfarmer gewesen. 328 Millionen Dollar hatte die australische Regierung für Anpassungshilfen aufgewendet.

      Für das kommende Zuckerjahr 2006/2007 rechnete die International Sugar Organization zuletzt mit einem Nachfrageüberhang von 1,07 Million Tonnen. Preistreibend wirkt auch der weiterhin hohe Ölpreis, da ein großer Teil der Produktion zu Äthanol als Antriebsstoff für besonders in Brasilien populäre „Flex-Fuel-Cars” verarbeitet wird, die auch mit Äthanol betrieben werden können. Daher baut auch Brasilien die Produktion aus. „Solange das so bleibt, wird das den Zuckerpreis dämpfen”, sagt Smirk.

      Nichtsdestoweniger ist für 2006 mit weiter steigenden Zuckerpreisen zu rechnen - solange nicht der Ölpreis der Hausse das Fundament entzieht. Ganz von der Hand zu weisen ist dies nicht - insofern heißt es bei Investitionen in Zucker auch den Ölpreis im Auge behalten.


      Die in dem Beitrag geäußerte Einschätzung gibt die Meinung des Autors und nicht die der F.A.Z.-Redaktion wieder.

      Text: @mho
      Bildmaterial: AP, Bloomberg


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