DGAP-Ad hoc: WASGAU AG <MSH> - 500 Beiträge pro Seite
neuester Beitrag 24.06.02 09:34:41 von
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DGAP-Ad hoc: WASGAU AG <MSH>
Veränderungen im Aufsichtsrat
Ad-hoc-Mitteilung übermittelt durch die DGAP. Für den Inhalt der Mitteilung ist der Emittent verantwortlich.
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Ad hoc _ Mitteilung
Mit Schreiben vom 03.06.2002 legten der Aufsichtsratsvorsitzende und ein weiteres Aufsichtsratsmitglied gemäß § 9, Absatz 4 der Satzung unserer Gesellschaft, ihr Aufsichtsratsmandat nieder.
Pirmasens, den 05.06.2002
Ende der Ad-hoc-Mitteilung (c)DGAP 05.06.2002
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WKN: 701600; ISIN: DE0007016008; Index: Notiert: Geregelter Markt in Frankfurt; Freiverkehr in Hamburg
Autor: import DGAP.DE (),17:41 05.06.2002
bestätigte zunächst Karl Straub gegenüber der PZ seinen Rückzug. Straub, der gleichzeitig beim Wasgau-Partner Edeka Südwest AG im Vorstand sitzt, erklärte, dass er am Montag sein Mandat niedergelegt hatte. Er habe auch von den Rücktrittserklärungen seiner Kollegen Kaiser und Reinhard Eyring Kenntnis.
"Franz Mayer ist eine schwierige Persönlichkeit"
Alle drei Mandatsträger machen "Differenzen über die Art der Zusammenarbeit mit Vorstand und Teilen des Aufsichtsrats"
für ihre Entscheidung geltend. Der Wasgau-Vorstand Franz Mayer sei eine "schwierige Persönlichkeit" sagte Straub, er
sehe vor allem mit ihm keine Basis mehr für weitere Zusammenarbeit.
Die Niederlegung seines Mandats werde aber keine wirtschaftlichen Konsequenzen für die Zusammenarbeit der
Unternehmen haben: "Die Edeka ist nicht in erster Linie an einer Finanzbeteiligung bei der Wasgau interessiert,
sondern an der Zusammenführung der Warengeschäfte und betrieblichen Abwicklungen." Vor diesem Hintergrund gebe es auch
keine Differenzen über den Standort, wie die Wasgau AG in ihrer Ad-hoc-Meldung erklärt hatte: "Pirmasens steht und wird bleiben",
gab Straub die Edeka-Position wieder. Die Edeka bleibe mit 17 Prozent größter Einzelaktionär der Wasgau und man beabsichtige,
den frei gewordenen Aufsichtsratsposten wieder zu besetzen.
Straub sagte, er kenne Gerüchte, wonach die drei Rücktritte im Zusammenhang mit der Abwehr
einer feindlichen Übernahme durch den auf Eigenständigkeit bedachten Wasgau-Vostand stehen sollen:
"Das entbehrt jeder Grundlage, das ist Käse", meinte der Edeka-Vorstand: "Edeka hat definitiv nicht die Absicht
den Aktienanteil an der Wasgau AG zu erhöhen. Obwohl wir ständig aufgefordert werden, weitere Aktien zu kaufen,
tun wir das nicht. Zudem gibt es eine vertraglich vereinbarte Sperrklausel bei 30 Prozent.
Wenn Edeka die überschreiten würde, hätte der Wasgau-Vorstand ein Sonderkündigungsrecht."
Straub räumte ein, dass der Börsenwert der Wasgau "weit unter dem realen Wert des Unternehmens liegt"
was die Aktie natürlich zu einem Spielball für Spekulationen macht.
Mit 3,50 Euro notierte das Papier gestern gerade 50 Cent über dem Nennwert.
Bei einem Jahresumsatz in der Größenordnung von über 500 Millionen Euro repräsentieren die 4,4 Millionen Aktien
damit derzeit einen Börsenwert von gerade einmal 15,4 Millionen Euro.
Bürgermeister Dr. Bernhard Matheis erklärte gegenüber der PZ, er habe noch am Mittwochabend ein mehr als
zweistündiges Gespräch mit dem Wasgau-Vorstand geführt. Dabei habe er den Eindruck gewonnen,
dass "die Vorstände der Wasgau alles tun, um mit Nachdruck den Standort und die Arbeitsplätze in der Region zu erhalten".
Während Wasgau-Vorstandschef Mayer auch heute noch geschäftliche Termine in München wahrnimmt,
will sein Kollege Alois Kettern heute weitere Einzelheiten bekannt geben.
Copyright 1996-2002 Pirmasenser Zeitung
Nach dem "Wirtschaftskrimi": Wasgau-Chef Franz Mayer zieht Bilanz
Von PZ-Redakteur Hansheiner Ritzer
Nach den Turbulenzen, die in den vergangenen Wochen die drei Rücktritte an der Spitze des
Aufsichtsrats der Wasgau AG ausgelöst hatten, sieht Vorstand Franz Mayer die Situation bei dem
Pirmasenser Lebensmittel-Konzern inzwischen wieder so geordnet, dass er gestern in einem
PZ-Gespräch seinen Stellvertreter Alois Kettern offiziell als Nachfolger vorstellte. Mayer will "wie
geplant zum Jahresende mit Auslaufen meines Vertrages" die Geschäfte übergeben.
Den Markt verlassen oder kooperieren - diese Alternative wurde den Aktionären bei der letzten
Hauptversammlung präsentiert. In den letzten Monaten scheint aber gerade die Kooperation mit
der Edeka zu einer Situation geführt zu haben, die die Wasgau AG fast den Markt verlassen ließ...
Als einen "letzten Versuch der Wasgau zu schaden" bezeichnete Mayer die Äußerungen seines
ehemaligen Aufsichtsratsvorsitzenden Reinhard Eyring und dessen Stellvertreters Karl Straub, die
vergangene Woche Auslöser für einen spekulativen - und so der Wasgau-Vorstand
"rufschädigenden" - Artikel in dem Branchenfachblatt "Lebensmittelzeitung" waren. Dort waren
unter anderem die inzwischen praktisch abgeschlossenen Untersuchungen von Steuerfahndung
und Staatsanwaltschaft im Zusammenhang mit den Einkaufspraktiken der Gastronomie in den
früheren Markant-C+C-Märkten "wieder aufgekocht worden, die bisher in keinem Fall zu einer
Anklage geführt haben", wie Mayer erklärte.
Mayer wehrt sich vor allem gegen Eyrings Vorwurf eines mangelnden Informationsflusses zwischen
Vorstand und Aufsichtsgremium und verweist auf dessen eigene Stellungnahme zum inzwischen
vorliegenden Geschäftsbericht, in der Eyring das genaue Gegenteil bestätigt. Was Mayer und die
Arbeitnehmer-Vertreter im Wasgau-Aufsichtsrat allerdings unterstreichen, ist das komplett zerüttete
Vertrauenverhältnis zu den demissionierten Aufsichtsräten. "Was da gelaufen ist, ist ein wahrer
Wirtschaftskrimi" sagte Dieter Leyenberger, Sprecher der sechs Aufsichtsräte, die im paritätischen
Wasgau-Aufsichtsrat die Interessen der Belegschaft vertreten. Mehrfach sei im dafür
satzungsgemäß überhaupt nicht zuständigen Personalausschuss an den dort nicht zugelassenen
Arbeitnehmer-Vertretern vorbei über den Tagesordnungspunkt "Verkauf der Wasgau an die Edeka"
gesprochen worden. "Was da versucht wurde, bezeichnet man als feindliche Übernahme", bringt
Mayer die Vorgänge auf den Punkt, die nach seiner Darstellung zum Jahreswechsel 2001/2002
ihren Höhepunkt hatten.
Da sei der Versuch gestartet worden, durch die kurzfristige Kündigung oder Nicht-Verlängerung
von Kreditlinien die Wasgau in die Insolvenz zu treiben "und ein absolut werthaltiges
Unternehmen für eine Übernahme sturmreif zu schießen". Mayer nennt die Hamburger Edeka Bank
und die DG-Bank als Auslöser dieser Entwicklung und weist darauf hin, dass der Wasgau-
Aufsichtsrat Karl Straub - voraussichtlich nur noch bis Jahresende Vorstand beim Wasgau-Partner
Edeka Südwest - auch im Aufsichtsgremium der Edeka Bank sitzt und so auch über gute Kontakte
zu dem zweiten Kreditinstitut stand.
Mayer sieht diesen erfolgreich abgewehrten Übernahmeversuch als Teil eines - inzwischen
abgeschlossenen - Machtkampfes innerhalb der Edeka-Gruppe. Mit der beschlossenen Fusion der
Edeka Südwest und der Edeka Baden-Würtemberg seien jetzt deutliche Entscheidungen gefallen,
die "uns an einem weiteren Ausbau der erfolgreichen Kooperation nicht zweifeln lassen", sagte
Mayer: "Was da passiert ist, war eher so etwas wie ein reinigendes Gewitter."
Von einer Übernahme sei keine Rede mehr, es gehe jetzt darum, die Zusammenarbeit weiter zu
intensivieren. Auch unter seinem Nachfolger Kettern werde die Wasgau AG ihre Selbstständigkeit
genauso verteidigen wie den Standort Pirmasens und die Arbeitsplätze in der Region, betonte Mayer.
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