checkAd

    Noch ein Irak-Thread!? - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 12.10.02 16:52:08 von
    neuester Beitrag 23.10.02 10:52:10 von
    Beiträge: 35
    ID: 645.366
    Aufrufe heute: 0
    Gesamt: 566
    Aktive User: 0


     Durchsuchen

    Begriffe und/oder Benutzer

     

    Top-Postings

     Ja Nein
      Avatar
      schrieb am 12.10.02 16:52:08
      Beitrag Nr. 1 ()
      Hallo allerseits,

      beim Lesen der einzelnen Threads zum Thema Irak
      wundert mich doch sehr, dass die meisten Leute
      hier so eine klare Meinung haben. Mir geht es
      dummerweise so, dass ich ziemlich viele Punkte
      nicht gut einschaetzen kann, unter anderem auch
      deswegen, weil ich meinen Informationsstand als
      nahezu erbaermlich bezeichnen muss. Mir stellen
      sich also eine ganze Reihe von Fragen, die ich
      gerne nacheinander abarbeiten wuerde.
      Es gibt eine Menge unterschiedlicher Punkte,
      bei denen ich bei mir Informationsdefizite
      sehe. Ich moechte aber mit folgendem Themenkomplex
      beginnen und Euch bitten, alle Informationen
      und Meinungen dazu zu posten. Sollte die Diskussion
      fruchtbar verlaufen, wuerde ich dann versuchen,
      spaeter weitere Diskussionsthemen wie z.B. moegliche
      Motive der Amerikaner, Beherrschbarkeit der Situation
      im Nahen Osten nach einem amerikanischen Angriff usw.
      einzubeziehen. Voerst bitte ich aber um Disziplin
      und Beschraenkung auf die Fragen. Quellenagaben
      bei den Antworten (moeglichst mit links) sind
      sehr erwuenscht. Nun aber zum ersten Themenkomplex:

      1. Was weiss man im Moment ueber den Stand der
      irakischen ABC-Waffenprogramme? Was koennte der
      Irak mit den Waffen, die er jetzt besitzt, a) in
      Israel b) in Europa und c) in den USA anrichten?

      2. Wie muss ein militaerisches Eingreifen aussehen,
      um die vorhandenen Waffen sicher aufzuspueren und
      unschaedlich zu machen, wenn das denn ueberhaupt
      moeglich ist?

      3. Gibt es andere Massnahmen als einen Angriff auf
      den Irak, mit denen die Vollendung des Atomwaffenprogramms
      (wenn es denn noch nicht vollendet ist), mit grosser
      Sicherheit gestoppt werden koennte?
      Avatar
      schrieb am 12.10.02 17:09:42
      Beitrag Nr. 2 ()
      Die allgemein gültige Regel für den Einsatz des Militärs lautet: Es ist besser, eine Nation unversehrt zu belassen als sie zu zerstören.
      Daher beweisen jene, die jede Schlacht gewinnen, nicht wirklich höchstes Geschick - Jene, die die gegnerische Armee hilflos machen, ohne es zu einem Kampf kommen zu lassen, sind die wahrhaft Vortrefflichen.
      Daher schlägt der vorbildliche Stratege zu, solange Pläne geschmiedet werden.
      Die nächstbeste Strategie ist es, Bündnisse anzugreifen.
      Die nächstbeste Strategie besteht darin, die Armee anzugreifen.
      Die minderste Strategie besteht darin, eine Stadt anzugreifen. Zur Belagerung einer Stadt darf es nur dann kommen, wenn kein anderer Ausweg bleibt.
      Kann der General seinen Zorn nicht besiegen und lässt er seine Armee in der befestigten Stadt ausschwärmen, wobei ein Drittel seiner Soldaten `vernichtet und die Stadt trotzdem noch nicht eingenommen wird, dann ist dies ein verheerender Angriff.
      Daher besiegt der, der die Kunst des Krieges beherrscht, die Kräfte der anderen ohne Kampf, er bezwingt die Städte der anderen ohne Belagerung und zerstört den Staat der anderen, ohne viel Zeit darauf zu verschwenden.
      Nimm dir drei Monate Zeit, um deine Geräte und Wagen vorzubereiten, und rechne mit drei Monaten, um deine Belagerungsbauten zu vollenden.
      Du musst mit einer Strategie, die auf einen vollständigen Sieg ausgerichtet ist, nach der Überlegenheit in der Welt streben. Dann liegen die Truppen nicht als Besatzung in Garnison, und der Sieg kann vollkommen sein. Dies ist das Gesetz der strategischen Belagerung.
      Die Regel für den Einsatz des Militärs lautet: Wenn du dem Gegner zehn zu eins überlegen bist, dann umzingle ihn; wenn du ihm fünf zu eins überlegen bist, dann greife an; wenn du ihm zwei zu eins überlegen bist, dann zerstreue ihn.
      Bist du gleich stark wie dein Feind, dann kämpfe, wenn du dazu in der Lage bist. Bist du ihm zahlenmäßig unterlegen, dann halte dich von ihm fern, wenn du dazu in der Lage bist. Bist du ihm nicht gewachsen, dann fliehe, wenn du dazu in der Lage bist.
      Wenn also die schwächere Seite hartnäckig ist, gerät sie in die Gefangenschaft des stärkeren Gegners.
      Generäle sind die Gehilfen der Nation. Unterstützen sie das Land vollkommen, ist es stark. Unterstützen sie das Land mangelhaft, ist es schwach.
      Die zivile Führung kann also das Heer auf dreifache Weise in Bedrängnis bringen. Wenn eine zivile Führung, die die Umstände nicht kennt, ihrer Armee vorschreibt vorzurücken, wenn sie es besser nicht tun sollte, oder wenn sie ihrer Armee befiehlt, den Rückzug anzutreten, wenn sie es besser lassen sollte, dann heißt dies, der Armee Fesseln anzulegen. Wenn der Herrscher um die militärischen Angelegenheiten nicht Bescheid weiß, aber sich in die Verwaltung des Heeres einmischt, werden die Soldaten verwirrt. Wenn der Herrscher um die militärischen Manöver nicht Bescheid weiß, aber ins Kommando der Armee eingreift, dann werden die Soldaten unschlüssig. Sobald die Armee verwirrt und unschlüssig ist, gibt es Schwierigkeiten mit Rivalitäten. In diesem Fall spricht man davon, dass der Sieg weggenommen wird, weil das Militär durcheinandergebracht wird.
      Es gibt also fünf Wege, die erkennen lassen, wer siegen wird, Jene, die wissen, wann sie kämpfen und wann sie nicht kämpfen sollen, werden siegen. Jene, die unterscheiden, wann sie viele und wann sie wenige Truppen einsetzen sollen, werden siegen. Jene, deren obere und untere Ränge die gleichen Ziele verfolgen, werden siegen. Jene, die dem Unvorbereiteten vorbereitet entgegentreten, werden siegen. Jene, deren Generäle fähig sind und nicht von ihrer Regierung behindert werden, werden siegen. Dies sind die fünf Wege, die erkennen lassen, wer siegen wird.

      Quelle:SUN TSU
      Avatar
      schrieb am 12.10.02 17:22:01
      Beitrag Nr. 3 ()
      limmi, entschuldige die etwas zu direkte Ansprache:
      Derartige allgemeine Ausfuehrungen, so interessant
      sie auch sein moegen, wollte ich in diesem thread
      gerade nicht haben. Ich haette gerne Fakten und
      Meinungen zu den drei Fragen!
      Avatar
      schrieb am 12.10.02 17:41:49
      Beitrag Nr. 4 ()

      Irak: Reichweiten irakischer Raketen während des 2. Golfkrieges
      Quelle:RAKETENABWEHRFORSCHUNG INTERNATIONAL



      Iraks Raketenprogramm und und der Griff nach A-, B- und C-Waffen
      Aus einem US-Geheimdienstbericht

      In einer Bedrohungsanalyse haben die elf US-amerikanischen Geheimdienste im Januar 2002 ein Profil mehrerer Staaten erstellt - darunter Irak, Nordkorea und Iran , die "Achse des Bösen" (US-Präsident Bush). Die Hessische Stiftung Friedens- und Konfliktforschung (HSFK) hat sie übersetzt. Wir dokumentieren im Folgenden Auszüge aus dem Irak-Papier. Mehr Informationen gibt es unter: www.hsfk.de

      Bagdads Ziel, die vorherrschende Regionalmacht zu werden und seine feindseligen Beziehungen zu vielen seiner Nachbarn sind die Hauptmotivationen hinter Iraks Raketenprogramm. Der Irak hat es geschafft, die für die Entwicklung von Raketen notwendige Infrastruktur und Expertise zu erhalten; die Intelligence Community glaubt, dass er eine kleine, verdeckte Streitkraft aus Raketen vom Typ Scud, Abschussvorrichtungen sowie Scudspezifische Produktionsmittel und Hilfssysteme zurückbehalten hat.

      Zumindest für die nächsten Jahre werden sich die irakischen Raketenbemühungen darauf konzentrieren, die Vor-Golfkriegs-Kapazitäten wiederzuerlangen, um regionale Ziele zu bedrohen und werden somit wahrscheinlich nicht über Mittelstreckensysteme hinausgehen.

      Vor dem Golfkrieg hatte Irak mehrere Programme zur Ausweitung der Reichweite der Scud-Kurzstreckenrakete und machte Erfahrungen mit Flüssigtreibstofftechnologie. Seit dem Golfkrieg war es Bagdad trotz der UN-Resolutionen, die die Reichweite irakischer Raketen auf 150 km beschränken, möglich, die Infrastruktur und Expertise aufrecht zu erhalten, die zur Entwicklung von Raketensystemen mit größeren Reichweiten notwendig ist.

      Eine Militärparade im Dezember 2000 führte Al Samoud-Raketen auf neuen Transport- und Startfahrzeugen (transporter-erector-launchers, TELs) vor. Die mit Flüssigtreibstoff angetriebene Al Samoud- Kurzstreckenrakete wird wahrscheinlich bald disloziert. Die IC schätzt, dass Irak weiterhin eine kleine, verdeckte Streitkraft von Scud-ähnlichen Raketen, Abschussvorrichtungen und konventionellen, chemischen und biologischen Sprengköpfen unterhält.

      Wir können nicht zuverlässig voraussagen, wie lange die UN-bezogenen Sanktionen und Verbote noch in Kraft bleiben. Es erscheint plausibel, dass sie Irak während der gesamten Laufzeit dieses Berichts beschränken werden. Szenarien, die die Verbote in einigen Jahren schwächen würden, sind ebenfalls denkbar und würden es dem Irak erlauben, seine Raketen-Infrastruktur wiederaufzubauen und vor Ende des Jahrzehnts mit der Entwicklung von Langstreckenraketen zu beginnen.

      Die folgende Erörterung beschäftigt sich mit Entwicklungen, die auftreten könnten und deren Auftreten wahrscheinlich ist, sollten die UN-Verbote in der Zukunft erheblich geschwächt werden. Irak wird wahrscheinlich seine Erfahrungen mit der Scud-Technologie nutzen, um die Produktion der 650 km weit reichenden Al Hussein aus der Zeit vor dem Golfkrieg, der Al Abbas mit einer Reichweite von 900 km oder anderer Scud-Varianten wiederaufzunehmen, und Zusammenlegungsmöglichkeiten und Stufenoptionen erforschen, um weiter entfernte Ziele zu erreichen.

      Irak könnte - mit ausländischer Unterstützung - die Produktion von Scud-Varianten rasch nach dem Ende von UN-Verboten wiederaufnehmen. Mit erheblicher ausländischer Unterstützung könnte Bagdad eine inländische MRBM zur Mitte des Jahrzehnts flugtesten. Diese Möglichkeit setzt ein schnelles Aufweichen der UN-Verbote und Bagdads Bereitschaft voraus, die Aufdeckung von Entwicklungsschritten wie Tests eines statischen Antriebs früher zu riskieren. Ein MRBM-Flugtest vor 2010 ist wahrscheinlich. Eine importierte MRBM könnte innerhalb von Monaten nach der Anschaffung fluggetestet werden.

      In den ersten Jahren nach der Lockerung von UN-Verboten wird Irak wahrscheinlich anstreben, sein Kurzstreckenarsenal wieder auf Vor-Golfkriegs-Niveau zu bringen, mit der Entwicklung und Aufstellung feststoffgetriebener Systeme fortzufahren und die Entwicklung von Mittelstreckenraketen anzutreiben, um mit seinen Nachbarn Schritt zu halten. Wenn erst seine regionalen Sicherheitsbelange berücksichtigt sind, könnte Irak die Entwicklung einer Interkontinentalrakete/ SLV der ersten Generation verfolgen. Obwohl Irak vor 2015 versuchen könnte, eine rudimentäre Langstreckenrakete auf der Basis seiner gescheiterten Al Abid-Trägerrakete zu testen, würde eine solche Rakete nahezu mit Sicherheit versagen.

      Es ist unwahrscheinlich, dass Irak einen solchen Versuch unternimmt. Nachdem Irak die nordkoreanischen Raketenversuche über die letzten Jahre beobachtet hat, wäre es wahrscheinlicher, dass er eine dreistufige TD-2-Annäherung an eine Trägerrakete oder ICBM verfolgt, die auch in der Lage wäre, eine Nutzlast von Nuklearwaffengröße in die USA zu transportieren.

      Einige Voraussetzungen für mögliche irakische ICBM/SLV-Konzepte nach dem Ende von UN-Verboten sind: Falls Irak eine TD-2 von Nordkorea kaufen könnte, könnte er innerhalb von einem oder zwei Jahren nach dem Erwerb Abschussfähigkeit haben. Er könnte ein System vom TD-1-Typ innerhalb weniger Jahre entwickeln und testen. Falls er No Dongs von Nordkorea erwirbt, könnte er durch Zusammenlegungs- und Aufbauoptionen der No Dongs innerhalb weniger Jahre ab dem Erwerb eine Interkontinentalrakete testen - ähnlich dem Zusammenlegen der Scuds für die Al Abid-Trägerrakete.

      Falls Irak TD-2-Antriebe kaufte, könnte er innerhalb von ungefähr fünf Jahren ab Erwerb eine ICBM testen. Irak könnte ein System vom Typ Taepo Dong-2 innerhalb von ungefähr zehn Jahren entwickeln und testen, wenn er sich dazu entscheidet. Die meisten Dienste glauben, dass vor 2015 ein irakischer Test jeglicher ICBMs unwahrscheinlich ist, die die USA bedrohen würden, sogar, wenn die UN-Verbote in den nächsten 12 Jahren beseitigt oder erheblich zurückgefahren würden.

      Einige glauben, dass, falls die Verbote in den nächsten paar Jahren beseitigt würden, Irak wahrscheinlich vor 2015, möglicherweise vor 2010, eine vermutlich als SLV getarnte ICBM testen würde. Demnach würde ausländische Unterstützung sowohl die zeitliche Planung als auch die Fähigkeit der Rakete beeinflussen. Bagdad hatte 1990 ein Eilprogramm zur Entwicklung einer Nuklearwaffe zur Raketenbestückung, aber die alliierte Bombardierung und die Aktivitäten der IAEA (International Atomic Energy Agency) und UNSCOM (United Nations Special Commission) haben diese Unternehmung aufgehalten. Die Intelligence Community schätzt, dass Irak - wenn er nicht daran gehindert wird - mehrere Jahre bräuchte, genug spaltbares Material zur Herstellung einer Waffe zu produzieren. Irak hat zugegeben, vor dem Golfkrieg biologische und chemische Waffenprogramme gehabt zu haben und erhält diese Programme weiterhin aufrecht.

      Ausländische Unterstützung ist der Schlüssel zu den irakischen Bemühungen, schnell Raketen mit größeren Reichweiten zu entwickeln. Irak war vor dem Golfkrieg auf umfassende ausländische Unterstützung angewiesen und wird diese weiterhin suchen, um seine derzeitigen Fähigkeiten auszubauen. ...
      http://www.uni-kassel.de/fb10/frieden/regionen/Irak/us-gehei…
      Avatar
      schrieb am 12.10.02 17:44:12
      Beitrag Nr. 5 ()
      xiang,

      welcher Desinformationskampagne willst du zum Opfer fallen ?

      im übrigen gehts bei den Interventionisten nicht um ne akute, sondern ne rein potentielle Drohung des Irak.

      Trading Spotlight

      Anzeige
      InnoCan Pharma
      0,1995EUR +3,64 %
      InnoCan Pharma: Q1 2024 Monster-Zahlen “ante portas”?!mehr zur Aktie »
      Avatar
      schrieb am 12.10.02 17:48:29
      Beitrag Nr. 6 ()
      Danke limmi, also mit Raketen kann der Irak nach
      dieser Quelle praktisch "nur" die Nachbarn,Israel
      und Georgien sowie einen Zipfel Russlands bedrohen.
      Avatar
      schrieb am 12.10.02 17:52:13
      Beitrag Nr. 7 ()
      SchwarzerRitter, wie Du Dir vermutlich denken
      kannst, ist es nicht meine Absicht, einer
      Desinformationskampagne zum Opfer zu fallen.
      Ich will nur sammelen, welche Informationen
      und Meinungen es gibt und diese dann sichten.
      Dass es bei diesem Thema sehr schwierig ist,
      weiss ich. Deine Aussage, dass es um potentielle
      Bedrohungen geht und nicht um aktuelle, scheint
      mir plausibel, es wuerde mich aber wundern, wenn
      ws hierzu keinen Widerspruch gaebe.

      Gibt es bei Dir zur Irakfrage keinerlei Informationsbedarf
      mehr? Alle Fragen restlos geklaert? Weltbild komplett
      und unveraenderlich? ;)
      Avatar
      schrieb am 12.10.02 18:40:33
      Beitrag Nr. 8 ()
      xiang,

      der Mensch irrt, solange er lebt - deshalb ist mein Weltbild nicht unveränderlich. :D

      es geht hier ja nicht nur um die Qualität und den Wahrheitsgehalt der Fakten, sondern auch um deren Interpretation. es geht um wirkliche Absichten und auch deren Verschleierung.

      und zum Schluss : nicht die Waffe ist entscheidend, sondern die Motive des Menschen dahinter.
      Avatar
      schrieb am 12.10.02 21:14:32
      Beitrag Nr. 9 ()
      Ich möchte ausdrücklich betonen, dass ich keinerlei Einfluss auf die Gestaltung und die Inhalte der gelinkten Seiten habe. Deshalb distanziere ich mich hiermit ausdrücklich von allen Inhalten aller gelinkten Seiten und mache mir deren Inhalte nicht zu Eigen. Diese Erklärung gilt für alle in meinen bisherigen und zukünftigen in diesem Forum ausgebrachten Links.

      LIMMI



      Der Flugzeugträger USS-Nimitz und seine Begleitschiffe kreuzen seit Februar 1998 wieder einmal im Persisischen Golf - nur wenige Meilen außerhalb der irakischen Hoheitsgewässer. TV-Stationen berichten "live" vom Alltag an Bord und beschwören sensationsgierig eine "sich immer mehr verschärfende Krise". Offiziere loben vor laufender Kamera die Präzision dieser oder jener Lenkraketen und haben für den Fall eines neuen Krieges keinen Zweifel am "Endsieg über den neuen Hitler".
      Um welche "Krise" geht es hier denn eigentlich? Warum kann man sich des fatalen Eindrucks nicht erwehren, als sei zumindest mittelfristig ein erneuter Krieg gegen den Irak jenseits aller Friedensbeteuerungen schon längst beschlossene Sache im Weißen Haus?
      Vordergründig wurde die Eskalation der nach dem Golfkrieg ohnehin immer noch heiklen Situation im Nahen Osten allein durch die Weigerung der irakischen Regierung und insbesondere des Staatsoberhauptes Saddam Hussein verursacht, bestimmte Areale der internationalen UN-Abrüstungskommission zugänglich zu machen. Diese Abrüstungskommission hatte nach Beendigung des Golfkrieges die Überwachung der irakischen Rüstungsindustrie übernommen, um sicherzustellen das der Irak keinen neuen Angriffskrieg vorbereitet und keine nuklearen, biologischen oder chemischen Massenvernichtungswaffen anhäuft.
      Selbstverständlich mag die Behinderung der Arbeit der Abrüstungskommission durch die irakischen Behörden vordergründig den Verdacht nahe legen, der "neue Hitler" - wie er von den Alliierten während des Golfkrieges voreilig betitelt wurde, habe doch noch etwas zu verbergen. Die These, dass Massenvernichtungswaffen in den privaten Gemächern des irakischen Staatsoberhauptes zu suchen seien, kann man jedoch wohl nur einer auf das Niveau der Boulevardpresse herabmanipulierten Leserschaft zumuten wollen.
      Vielmehr stellt sich die Frage, ob denn die Kriegsmaschinerie des Irak tatsächlich so gefährlich ist, wie sie von den Massenmedien gern dargestellt wird.
      Es steht außer Zweifel, dass der Irak vor Beginn des Golfkrieges sowohl über Waffen zur chemischen als auch zur biologischen Kriegsführung verfügte. Diese Tatsache ist weder außergewöhnlich, jedoch ebenso bedrohlich wie der Fakt, dass noch zahlreiche weitere Länder im Nahen Osten, aber auch in Asien, Afrika und Südamerika nach Auflösung des Warschauer Paktes zumindest in den Besitz
      von ebensolchen Massenvernichtungswaffen gelangt sind, wie sie der Irak besaß. Auch bei Brasilien und Ecuador sowie im Fall von Indonesien besteht zumindest der Verdacht, dass ähnlich bewaffnete Konfliktechemische Kampfstoffe in nicht unerheblichem Maße eingesetzt worden sind.
      Selbst die USA betreiben offiziell einen Transfer von Militärtechnologie, wenn auch nicht im Bereich von Stoffen, die zur chemischen oder biologischen Kriegsführung geeignet sind. Dafür jedoch verscherbelt eine spezielle Abteilung des Pentagon gebrauchte US-Militärtechnik vom Klappspaten bis zum dearmierten Hubschrauber sogar via Internet (Bombe gefällig? Für Interessierte hier die Adresse: http://www.xxxxxxx.
      Es soll an dieser Stelle nicht geleugnet werden, dass während des Golfkrieges und auch nach seiner Beendigung wahrscheinlich ein Teil der chemischen und biologischen Waffenvorräte dem Zugriff der UN-Rüstungsinspektoren entzogen wurde.
      Nahezu ausgeschlossen werden kann aber die Möglichkeit, dass der Irak in den Jahren seit dem Golfkrieg in der Lage gewesen sein soll, chemische oder biologische Massenvernichtungswaffen in nennenswertem Umfang zu produzieren oder zu erwerben.
      Der Irak unterliegt seit Ende des Golfkrieges beispiellosen Restriktionen, die von den Vereinten Nationen auf Betreiben der USA gegen das Land verhängt worden sind. Zu diesen Restriktionen gehört neben dem Flugverbot, das mit militärischen Mitteln kontrolliert wird, auch ein strenges Handelsembargo, das unter anderem dazu geführt hat, dass Bagdad von keiner europäischen Fluglinie mehr angeflogen wird. Außerdem sind die Exportmöglichkeiten des Landes insbesondere im Bereich des Rohölhandels und damit auch die Gelegenheit zur Devisenbeschaffung derart beschnitten worden, dass die erzielten Einnahmen gerade recht und schlecht zur Deckung des Lebensbedarfes der Bevölkerung ausreichen. Die bisherigen Berichte der UN-Inspektoren und weitere zuverlässige Quellen belegen, dass die durch Export erwirtschafteten Einnahmen bestimmungsgemäß für die Deckung des Lebensbedarfes der Zivilbevölkerung eingesetzt werden.
      Wozu also das ganze Geschrei um eine "neue Irak-Krise" und die Unausweichlichkeit eines erneuten Militärschlages? Warum gefährdet der "große Bruder" der NATO so leichtfertig den Frieden, für den er doch einzutreten vorgibt und setzt sich auch über den ernstzunehmenden Einspruch solcher Staaten wie Russland und China hinweg?
      Offiziell begründet die amerikanische Führung ihre Haltung mit der angeblichen Drohung des irakischen Präsidenten Saddam Hussein, im Fall eines e3rneuten Krieges "mit vollkommen anderen Waffen zurückzuschlagen". Wer den Kontext der Rede des irakischen Staatsmannes kennt, weiß, dass mit dem erneuten Krieg ein militärischer Konflikt gemeint ist, der nicht durch den Irak verursacht wird. In den von Saddam zitierten "vollkommen anderen Waffen" nun wollen die "Spezialisten" des Pentagon bislang unbekannte chemische und biologische Massenvernichtungswaffen erblicken. Die Frage, woher sich der Irak bei seiner angespannten innenpolitischen, wirtschaftlichen und nicht
      zuletzt auch finanziellen Situation - die Auslandskonten des Irak wurden auf Betreiben der USA eingefroren - diese ultramodernen Waffen beschaffen konnte, wird in diesem Zusammenhang wohlweislich nicht gestellt.
      Es soll hier nicht darum gehen, die berechtigte Sorge der Vereinten Nationen vor einem neuen Krieg in Nahost in Frage zu stellen oder der Hinhaltetaktik Bagdads das Wort zu reden, vielmehr soll dieser Artikel einen weiteren sehr wahrscheinlichen Grund für das so überaus starke Engagement der USA in Bezug auf den Irak und die Golfregion aufzeigen.
      Dieser Grund sind in der Tat die von Saddam Hussein angekündigten "vollkommen anderen Waffen", die jedoch mit biologischer oder chemischer Kriegsführung nicht das Mindeste zu tun haben. Die Auswertung von Berichten über den Verlauf des Golfkrieges gibt Anlass zu der Annahme, dass nicht nur von amerikanischer Seite damals neuartige Waffentechnik eingesetzt wurde. In Erinnerung werden zweifellos noch die Bilder der angreifenden "Stealth-Bomber und Jägersein sowie die Aufnahmen der Kameras computergesteuerter Raketen, die präzise gegen irakische Bunker und unterirdische Hangars gelenkt wurden.
      Betrachtet man die Berichterstattung der Massenmedien über den Verlauf der Operation "Wüstensturm", so schien nach der Befreiung Kuwaits alles auf einen raschen Marsch nach Norden und die baldige Einnahme Bagdads hinzudeuten. Dies hätte mit Sicherheit das Ende der Herrschaft Saddam Hussein bedeutet und aus westlicher Sicht die Gefahr eines erneuten, vom Irak ausgehenden Krieges in dieser Region drastisch minimiert.
      Dennoch wurde der angeblich so rasche Vormarsch der alliierten Truppen durch irakische Streitkräfte noch in Grenznähe zum Stehen gebracht und der Golfkrieg endete, ohne dass die UN-Streitkräfte im Irak dauerhaft einmarschiert wären. Von westlicher Seite wurde nie ein Wort über diese militärische Glanzleistung der gegnerischen Streitkräfte verloren. Waren das noch die gleichen Iraker, die sich wenige Tage vorher gleich in ganzen Regimentern den UN-Truppen ergeben hatten? Oder kamen, als die UN-Truppen in irakisches Gebiet eindrangen, bislang geheimgehaltene Waffen zum Einsatz? Waffen, deren Wirkungsweise nicht zu unterschätzen ist und die den Amerikanern möglicherweise sogar bekannt waren, die sie aber niemals im Irak vermutet hätten?
      Es gibt zum Einsatz dieser "vollkommen anderen Waffen" einen sehr interessanten Bericht einer alliierten Militärquelle, welche dem Autor bekannt ist, die jedoch aus begreiflichen Gründen des Personenschutzes an dieser Stelle nicht genannt wird:

      "Für den 12. und 13. Januar 1993 war der Beginn einer zunächst elf Tage langen Luftoffensive geplant, die sich insbesondere gegen Basra, die Agrargebiete nordöstlich von Basra, das urbane Zentrum um Nedschef, Siedlungen in den Seegebieten des Euphrat-Tigris-Deltas sowie wiederum gegen die südlichen und südwestlichen Vorstädte von Bagdad richten sollte.
      Es war vorgesehen, dass an dem Angriff 182 Jagdbomber vom Typ F-14, 56 Jagdbomber vom Typ F-18, 81 Jagdbomber F-15, 12 als Begleitjäger ausgerüstete F-15, 22 als Begleitjäger ausgerüstete F-4, Begleitjäger vom Typ F-16, als Endkampffluzeuge ausgerüstete Tornados, 4 Jagdbomber Mirage 2000 sowie 48 F-111 und 9 schwere Bomber vom Typ B-52 teilnehmen.
      Eines der Hauptziele diese Angriffes war das Gebiet um Nedschef, in dem die Alliierten einen bis dato intakten Stützpunkt irakischer Luftstreitkräfte vermuteten. Mit der Vernichtung dieses Stützpunktes waren die 12 Tornados der RAF unter den Begleitschutz von 22 F-4 der USAF beauftragt worden.
      Den ersten Einflug unternahmen die Einheiten der USAF mit 144 Jagdbombern vom Typ F-14 und 22 F-15. Dieser Luftschlacht richtete sich gegen die Stadt Basra. Dabei stießen die Angreifer auf völlig neue Einheiten der irakischen Luftverteidigung. Bei diesen Maschinen handelte es sich nicht um herkömmliche Jagdflugzeuge, sondern um scheibenförmige Flugobjekte mit starker Bewaffnung und von außerordentlicher Wendigkeit, die darüber hinaus auch weitaus höhere Endgeschwindigkeiten als die Einheiten der USAF zu erzielen vermochten.
      Bei dem Luftkampf gingen 16 F-14 und eine F-15 verloren. Die weiteren geplanten Luftangriffe wurden daraufhin nicht durchgeführt. Lediglich die bereits in der Luft befindliche erste Angriffswelle von 32 F-111 führte ihre Mission auf Basra aus. Dabei wurde eine F-111 von den vorher beschriebenen Einheiten der irakischen Luftverteidigung vernichtet. Die geplante Offensive auf Bagdad wurde abgebrochen.
      Die USAF brachte insgesamt 198 Einheiten zum Einsatz. Davon waren 18 Totalverluste. Die Gesamtdauer des Einsatzes betrug 3 Stunden und 45 Minuten".

      Offizielle Stellen der Alliierten bemühten sich bereits unmittelbar nach dem Einsatz, den katastrophalen Misserfolg zu vertuschen.
      Woher verfügte der Irak über jene sagenhaften Kampfflugzeuge, die den Gegnern das Fürchten lehrten? Es besteht die Möglichkeit, dass die Technologie für diese an UFO`s erinnernden Maschinen ursprünglich aus Deutschland stammten und gegen Ende des 2. Weltkrieges in den Irak verbracht wurde. Was auf den ersten Blick phantastisch anmutet, wird verständlich, wenn man weiß, dass einflussreiche Gruppierungen innerhalb des heutigen Irak seinerzeit wichtige Verbündete des III. Reiches waren.
      Weiterhin darf die Möglichkeit, dass es deutschen Ingenieuren wie Habermohl, Schriever, Miethe und Epp sowie einer Sonderforschungsgruppe der SS in den Skoda-Werken bei Prag noch in der Endphase des 2. Weltkrieges gelang, zumindest Prototypen funktionsfähiger Flugscheiben herzustellen, dank der neuesten Forschungen, die sich verstärkt den irdischen Facetten des UFO-Phänomens zuwenden, als gesicherte Tatsache angenommen werden. Ein großer Teil dieser streng geheimen Entwicklungen fiel nach dem Ende des 2. Weltkrieges den Siegermächten in die Hände und wurde von ihnen für eigene, geheime Waffenentwicklungen weiterverwendet. So ist zum Beispiel die legendäre deutsche V 2 als Vorläufer der heutigen Marschflugkörper - Cruise Missiles - zu qualifizieren und der "Stealth-Bomber" B2 kann seine Verwandtschaft zur deutschen Horten HO IX - einer der geheimsten Kampfflugzeugentwicklungen des III. Reiches - nicht verleugnen.
      Es gelang den Streitkräften des Deutschen Reiches aber bis zur Kapitulation der Wehrmacht, große Mengen an Menschen und Material ins Ausland zu verbringen. Auf die Tatsache, dass es der deutschen Aufklärung und den RSHA (Reichssicherheitshauptamt) offensichtlich bereits seit den dreißiger Jahren auch gelungen war, in Südamerika sowie Teilen Asiens und Afrikas regelrechte Auslandskolonien zu errichten, sei hier nur am Rande verwiesen. Es existieren Berichte von Zeitzeugen, dass ab Ende November 1944 in größerem Umfang Lufttransporte in das Gebiet des heutigen Irak durchgeführt wurden. Zuständig für die Realisierung dieser und ähnlicher Aufträge war ein bis heute legendenumwobener Truppenteil der deutschen Luftwaffe, das im Herbst 1944 geschaffene Geheimgeschwader KG 200, von den Alliierten auch das "Spionagegeschwader Hitlers" genannt, was zumindest insoweit zutraf, als die Flieger vom KG 200 in der Hauptsache dafür ausgebildet wurden, Agenten hinter den feindlichen Linien abzusetzen.
      Am 27. November 1944 um 16.29 Uhr jedoch startete Hauptmann Braun mit seinem Zweiten Piloten Dipl.-Ing. Pohl und seiner übrigen Besatzung an Bord einer Junkers 290 A 3 + HB vom Flughafen der Wiener Neustadt zu einem Flug ins Morgenland. An Bord des schweren Transportflugzeuges befanden sich fünf Iraker, darunter ein Generalstabsoffizier und mehr als eine Tonne geheimer Last, deren Inhalt auch die Besatzung der Ju 290 nicht kannte.
      Hauptmann Braun war lediglich der Punkt des Absetzens seiner Fluggäste und der Fracht mitgeteilt worden. Die Iraker sollten im Auftrag des Großmuftis von Jerusalem - Mohammed Amin Al Husseini, der seit Oktober 1941 unter den Schutz Hitlers in Deutschland lebte - in Persien tätig werden. Weitere Einzelheiten waren der Besatzung aus Geheimhaltungsgründen nicht bekanntgegeben worden. Nach ruhigen Flug wurden Passagiere und die geheime Fracht am 25. November 1944 um 01.30 Uhr am Fallschirm südlich von Mossul in der geplanten Landezone
      abgesetzt. Es war bei weitem nicht der einzige Flug von Einheiten des KG 200 in dieses Gebiet. Im Verlauf dieser Aktion wurden etliche Tonnen geheimer Fracht und zahlreiche Soldaten, Offiziere und irakische Zivilisten ausgeflogen.
      Im Angesicht dieser historischen Tatsachen erscheint es durchaus nicht mehr so ungewöhnlich, dass auch Produktionsunterlagen, Bauteile und möglicherweise sogar der funktionsfähige Prototyp einer Flugscheibe vor Kriegsende in den Irak verbracht wurden.
      Was spricht weiterhin dagegen, dass irakische Wissenschaftler, Ingenieure und Militärs die von den Deutschen übernommene Technik mit den ihnen zur Verfügung stehenden Mitteln im Lauf der Jahre immer weiter vervollkommneten, so dass die amerikanischen Luftstreitkräfte im Golfkrieg schließlich auf einen Gegner stießen, der auch die erstmals unter Kriegsbedingungen eingesetzten "Stealth-Bomber" nicht zu fürchten brauchten?
      Dann wäre allerdings auch recht leicht verständlich, warum die USA ein so vitales Interesse an der Auffindung geheimer Depots im Irak haben, so dass sie sogar einen erneuten Militärschlag in Betracht ziehen. Die offenbar äußerst leistungsfähigen Flugscheiben in der Hand der Luftstreitkräfte eines Landes, das sich als einer der wenigen Staaten der Welt weigert, die Großmachtansprüche der "Neuen Weltordnung" US-amerikanischer Prägung anzuerkennen, sind in der Tat ein "Risiko für die nationale Sicherheit der USA".

      http://www.science-explorer.de/flugscheiben_irak.htm
      Avatar
      schrieb am 12.10.02 21:20:50
      Beitrag Nr. 10 ()
      limmi, danke fuer den Text, den natuerlich nicht viele
      lesen werden, aber das muss nicht gegen Dein posting
      sprechen. Ich greife mal einen Satz heraus:

      Nahezu ausgeschlossen werden kann aber die Möglichkeit, dass der Irak in den Jahren seit dem Golfkrieg in der Lage gewesen sein soll, chemische oder biologische Massenvernichtungswaffen in nennenswertem Umfang zu produzieren oder zu erwerben.

      Da gibt es doch bestimmt Meinungen und Quellen, die
      das Gegenteil behaupten oder?

      Ich kann Deine Quelle science-explorer ueberhaupt
      nicht einschaetzen, kann jemand was ueber die Hintergruende
      der Betreiber dieser Seite sagen?
      Avatar
      schrieb am 12.10.02 21:52:41
      Beitrag Nr. 11 ()
      http://www.uno.de/frieden/irak/index.htm
      Was die alles gefunden haben und wie die UNO vom Irak verascht wurden übersteigt meine Lust hier zu
      posten (zu viel Arbeit):)


      nee den science-explorer kenne ich auch nicht
      aber wohl kein zugekiffter Schamane
      Avatar
      schrieb am 12.10.02 23:37:20
      Beitrag Nr. 12 ()
      streiche :)
      schon ein anderes Kaliber diese "Tammuz"-Raketen2-3000 km Reichweite
      1. "New Iraq booster has `limited ability to launch payloads,` U.S. says," Satellite Week, Vol. 11, No. 50, 18 Dec 89, p. 4.
      2. Michael R. Gordon, "U.S. confirms Iraq has launched rocket that can carry satellites," The New York Times, 9 Dec 89.
      3. INA, 9 Dec 89, FBIS-NES 12 Dec 89, p. 20.

      http://www.fas.org/nuke/guide/iraq/missile/index.html

      Missiles
      UNSCOM and Iraqi Missiles
      Designations Propellant Range IOC inventory Comment
      Ababil-100 liquid 100 km SA-2 derivative
      Al-Samoud liquid 150 km SA-2 derivative
      Scud-B liquid 300 km
      Al Fahd 300 J-1 solid + liquid 300 km SA-2 derivative
      Al Fahd 500 solid + liquid 500 km SA-2 derivative
      Al Hussein al-Husayn liquid 600 km ? 6-50 Scud-derivative
      Al Hijarah liquid 750 km Scud-derivative
      Al Abbas liquid 900 km Scud-derivative
      Badr-2000 Project 395 solid Condor II - Egypt & Argentina
      Project 144 Project 1728 liquid 2,000 km
      Tammuz-1 liquid 2,000 km
      Al Abid Tammuz-2 liquid 3,000 km space launch vehicle
      Avatar
      schrieb am 13.10.02 17:27:58
      Beitrag Nr. 13 ()
      Hallo limmi,

      was haeltst Du davon, in Zukunft nur noch die links
      und eventuell eine kurze Zusammenfassung zu posten?
      Wenn es jemanden interessiert, kann er dem link folgen,
      gleichzeitig bleibt der thread uebersichtlicher, kann
      schneller geladen werden und der WO-Server wird
      geschont. :)

      Ueber Deinen link kommt man auch zu einer Zusammenfassung
      der irakischen Raketenaktivitaeten:
      http://www.fas.org/nuke/guide/iraq/missile/scud_info/scud_i…

      Wichtige Punte aus meiner Sicht:

      A) Irak scheint (Stand Juli 2000) sich zwar mit der Entwicklung
      von Raketenkoepfen zum Transport von chemischen und biologischen Waffen beschaeftigt zu haben. Die Anzeichen
      deuten aber darauf hin, dass Irak beim letzten Golfkrieg
      nicht zu einem effektiven Raketenangriff mit B oder C-Waffen
      in der Lage war. Von einer Verbesserung der Technik wird
      nicht gesprochen.

      B) Es ist davon auszugehen, dass der Irak noch ueber
      Scudraketen verfuegt, die Schaetzungen liegen zwischen
      40 und 100.
      Avatar
      schrieb am 13.10.02 17:34:04
      Beitrag Nr. 14 ()
      Ich hoffe ja, dass sich nach dem Wochenende noch ein
      paar Interessierte an der Faktensammlung beteiligen,
      moechte dennoch schon mal ausloten, ob es wenigstens
      zu folgenden Punkten weitgehenden Konsenz gibt:

      A) Die irakische Fuehrung ist bemueht, an ABC-Waffen
      zu kommen.

      B) Der Irak hat chemische Waffen besessen und im Irankrieg
      auch eingesetzt.

      C) Es ist wahrscheinlich, dass sich noch Reste von C und
      eventuell auch B-Waffen in irakischem Besitz befinden.

      D) Es ist unwahrscheinlich, dass der Irak bereits
      funktionierende A-Waffen hat.

      Waere noch nicht viel, aber vielleicht schon etwas
      Uebereinstimmung. Hat jemand Einwaende?
      Avatar
      schrieb am 13.10.02 18:02:58
      Beitrag Nr. 15 ()
      @xiangqi

      die engländer haben doch vor kurzem zu deinen fragen was
      veröffentlicht. wenn du interessiert bist:
      http://www.chesapeakecity.com/092402_iraq_dossier.pdf

      doch vorsicht, struck sagte dazu, deutsche
      geheimdienstinformationen würden das dossier nicht
      bestätigen. ;)

      mfg,
      Cole_T
      Avatar
      schrieb am 13.10.02 18:16:17
      Beitrag Nr. 16 ()
      Danke Cole, das werde ich mir nach meinem Urlaub
      mal durchlesen, auch wenn schon die Zusammenfassung
      einraeumt, dass die Beweise nicht wirklich offen
      gelegt werden. Dennoch ist es interessant, was
      dort als Schlussfolgerung gezogen wird und was nicht.
      Wenn ich das richtig sehe, behauptet auch dieses
      Dossier nicht, dass der Irak Atomwaffen hat. Somit
      laesst sich vielleicht sogar das mit #14 in Uebereinstimmung
      bringen :laugh:
      Avatar
      schrieb am 13.10.02 18:24:13
      Beitrag Nr. 17 ()
      Wartet nur ab bis Hassan seine Milzbrand-Bomber nach Europa schickt.
      Avatar
      schrieb am 13.10.02 18:26:32
      Beitrag Nr. 18 ()
      filzlaus
      die einzigen milzbrand-erreger, die bisher tote gefordert haben, das solltest auch du mitgekriegt haben, stammten aus us-laboren. auch wenns nicht in dein weltbild passt.
      Avatar
      schrieb am 13.10.02 18:30:45
      Beitrag Nr. 19 ()
      Aha Filzlaus, Du hast also Erkenntnisse daruber,
      dass Hassan (welcher Hassan eigentlich?) dazu in
      der Lage ist, Milzbrandbomber nach Europa
      zu schicken. Quellen? Was fuer Bomber sind das?
      Avatar
      schrieb am 13.10.02 18:52:42
      Beitrag Nr. 20 ()
      Nehmt nicht immer alles so wörtlich und ernst.
      Ich will den Deutschen nur ein bißchen Angst einjagen.
      Ein Krieg ist immer eine üble Sache aber sollten die Amis den Diktator verjagen und die Welt atmet auf angesichts dieser Erlösung, dann müssen Herr Schröder und Herr Fischer nach Amerika in tiefster Gangart ankriechen und das amerikanische Volk um Vergebung bitten.
      Vielleicht kommt auch alles ganz anders.
      Avatar
      schrieb am 13.10.02 18:57:31
      Beitrag Nr. 21 ()
      Filzlaus, dann tue mir bitte den Gefallen und mach
      das in anderen threads. Hier will ich versuchen,
      Informationen zu sammeln.
      Avatar
      schrieb am 13.10.02 20:27:52
      Beitrag Nr. 22 ()
      @xiangqi, @all
      ........zum Link von limmi, genauer hier.......

      http://www.fas.org/nuke/guide/iraq/missile/scud_info/scud_in…

      .........sollte dieser Pkt. zu finden sein:

      IV. SCUDS AND CHEMICAL AND BIOLOGICAL WEAPONS


      .....und da ganz am Ende(vorletzter Abs) die Zusammfassung der CIA(Pkte 1-3) mein` ich. Wenn ich`s richtig versteh` müßte es dann entweder bei #13 ein C) oder bei #14 ein E) geben und dann irgendwie sinngemäß heißen: "....und es wird eigentlich NICHT damit gerechnet, daß er sie einsetzt(schon aus Angst) ".....ansonsten bitte VERBESSERUNG / KORREKTUR / RICHTIGSTELLUNG / owai;). Den letzten Satz in diesem Kapitel.....lest besser selber aber........ist schon interessant dieser Link von "limmi". Da sind sogar Tabellen wieviele Raketen abgefeuert wurden, womit sie bestückt waren und ob sie überhaupt ankamen. Bin auch gespannt ob sich noch mehr an Fakten finden wird. Ansonsten deckt`s sich mit dem, was teilweise sonst hier so im Board gepostet wird und zeigt............hier ist halt viel Luft für was auch immer aber weil Du Fakten möchtest xiangqi.......wird dieser Thread mit Sicherheit nicht so erfolgreich wie Dein "Sofa" Thread. ;) Leider kann ich auch keine beitragen(Fakten) aber wenn ich was finde oder höre und es hier noch nicht ist, stell` ich`s rein. Noch was, betonen möcht` ich, aber das tatest Du auch schon, den Stand von 07/2000 und tat`s hiermit.
      Schönen Abend noch
      WW

      PS. "owai" = OderWieAuchImmer :laugh:
      Avatar
      schrieb am 14.10.02 18:24:09
      Beitrag Nr. 23 ()
      Hallo The_Web :)

      von einem Poster mit dem Nick koennen wir ja bestimmt
      viele Infos erwarten ;)

      Da es (zumindest fuer mich) doch etwas schwer ist, auf
      die Schnelle zu verfolgen, was Du mit posting #22
      sagen willst, zitiere ich mal die von Dir genannten
      Stellen, die den CIA-Bericht zusammenfassen sollen:


      1) They found no evidence that Iraq’s leaders ordered chemical or biological warfare agent use during the Gulf War and no conclusive evidence that Iraq’s forces employed those weapons; 2) Iraq had some Scud missile warheads loaded with CW and BW agents, and that Iraq planned to retaliate with CW and BW weapons for a nuclear attack on Baghdad; and 3) Husayn Kamil (Saddam Hussein’s brother-in-law and former chief of Iraq’s nuclear-biological-chemical weapons development who defected to the west) stated in August 1995 that Iraq’s officials believed that the United States would respond with tactical nuclear weapons if Iraq used chemical or biological weapons against the Coalition.[44] This summary suggests that Iraq did not employ CW or BW weapons against Coalition forces.


      Deine Interpretation liegt nahe, aber drin steht nun mal
      nur, dass der Irak die Waffen nicht gegen die
      Golfkriegsallianz eingesetzt hat. Ob man daraus was fuer
      die Zukunft schliessen kann, weiss ich nicht. Deshalb
      moechte ich diese Schlussfolgerung auch auf keinen Fall
      als 14E einfuegen. Bei den dort genannten Punkten hoffe
      ich naemlich, dass sie auf nahezu ungeteilte Zustimmung
      hier im board treffen.

      Zu Deiner Prognose, dass dieser thread nicht gar so
      erfolgreich werden wird: wenn Du den Erfolg an der
      Zahl der postings misst, hast Du sicher recht, andererseits
      waere es doch auch ein Erfolg, wenn wir es mit weniger
      postings schaffen wuerden, die Problematik eindeutig
      zusammenzufassen, sodann Loesungsmoeglichkeiten aufzeigen,
      die fuer alle Seiten perfekt sind und dann noch durch
      einen Brief an die Beteiligten dafuer sorgen, dass diese
      Vorschlaege umgesetzt werden. Und das muesste doch
      wirklich zu schaffen sein ;)

      Xiangqi
      Avatar
      schrieb am 14.10.02 18:41:57
      Beitrag Nr. 24 ()
      Bei meiner Frage 1 im Eingangsposting geht es ja
      wirklich erst mal um Fakten, die natuerlich auch
      interpretiert werden muessen.

      Auch die Fragen 2 und 3 sind aber schon zur Diskussion
      freigegeben und da wird es naturgemaess schierig bis
      unmoeglich sein, Fakten zu liefern. Deshalb sind
      dort Meinungen ausdruecklich erwuenscht. Ich wiederhole
      die Fragen:


      2. Wie muss ein militaerisches Eingreifen aussehen,
      um die vorhandenen Waffen sicher aufzuspueren und
      unschaedlich zu machen, wenn das denn ueberhaupt
      moeglich ist?

      3. Gibt es andere Massnahmen als einen Angriff auf
      den Irak, mit denen die Vollendung des Atomwaffenprogramms
      (wenn es denn noch nicht vollendet ist), mit grosser
      Sicherheit gestoppt werden koennte?


      Also spinnt Euch aus, aber bitte beim Thema bleiben ;)
      Avatar
      schrieb am 14.10.02 18:50:55
      Beitrag Nr. 25 ()
      @antigone #18:

      Die 66 Todesopfer von Swerdlowsk 1979 passen wohl nicht in Dein Weltbild, oder?

      Na ja, sind ja auch durch "sozialistische Milzbranderreger" getötet worden, da ist es ja dann nicht so schlimm. :laugh:
      Avatar
      schrieb am 14.10.02 19:02:57
      Beitrag Nr. 26 ()
      "In tiefster Gangart" müssten sich doch eher diejenigen bewegen, die

      Usama Bin Laden
      Sadam Hussein
      Musharaff

      mit Waffen in Mrd-Höhe ausgestattet bzw. sogar mit B-WAffen-BAsisausstattung beglückt haben und wichtige Satelliten-Infos zur Optimierung des GAS-ANGRIFFSKRIEGES gegen den Iran lieferten, und die Vergasung der Kurden tolerierten, oder?

      DAs waren (nicht ) rein zufällig die USA....


      Also, seit wann muss ein Staat, der sich an die Genfer Konvention und das Völkerrecht (und - soganz nebenbei - auch an sein Grundgesetz, welches Angriffskriege und deren Vorbereitung unter Strafe stellt) hält, dafür bei einem Staat, der gegen das Völkerrecht verstößt, entschuldigen??? :eek:

      liebe Filzlaus, man merkt, daß Dein Arbeitsbereich (wie bei dieser ID nicht anders zu erwarten) sehr weit vom gehirn entfernt ist......... Berührung nahezu ausgeschlossen... :D
      Avatar
      schrieb am 14.10.02 19:06:18
      Beitrag Nr. 27 ()
      DeepThought, bitte bitte, versuche dazu beizutragen, dass
      zumindest der Versuch unternommen wird, beim Thema
      zu bleiben. ;)
      Avatar
      schrieb am 14.10.02 19:13:47
      Beitrag Nr. 28 ()
      # 25 und was haben die mit dem irak zu tun?
      Avatar
      schrieb am 14.10.02 19:17:48
      Beitrag Nr. 29 ()
      antigone und Rainer: gleiche Bitte an Euch!

      Zu #25 und #28: Antigone, Du hast in #18 behauptet,
      die einzigen Milzbranderreger, die Todesopfer
      gekostet haben, stammten aus den USA, das hat Rainer
      mit seinem posting bezweifelt. Wenn Ihr das weiter
      diskutieren wollt, mache ich Euch einen thread auf!
      Avatar
      schrieb am 14.10.02 19:19:54
      Beitrag Nr. 30 ()
      #18 von antigone 13.10.02 18:26:32 Beitrag Nr.: 7.578.098 7578098
      Dieses Posting: versenden | melden | drucken
      filzlaus
      die einzigen milzbrand-erreger, die bisher tote gefordert haben, das solltest auch du mitgekriegt haben, stammten aus us-laboren. auch wenns nicht in dein weltbild passt.

      #17 von DieFilzlaus 13.10.02 18:24:13 Beitrag Nr.: 7.578.080 7578080
      Dieses Posting: versenden | melden | drucken
      Wartet nur ab bis Hassan seine Milzbrand-Bomber nach Europa schickt.


      wird so der zusammenhang deutlich?
      Avatar
      schrieb am 21.10.02 12:12:32
      Beitrag Nr. 31 ()
      Heute 22:30 im WDR
      Die Story:Im Treibsand

      Scott Ritter UNO-Waffeninspektor zeigt in seinem Film,wie die Kontrolleure an die Aufgabe herangingen.Er zeigt das Katz und Mausspiel ...........
      Avatar
      schrieb am 21.10.02 12:26:04
      Beitrag Nr. 32 ()
      xiangqi, die Überschrift lautet zwar "noch ein Irak-Thread!?" - vielleicht kennst Du diesen hier Thread: The White Rabbit (USA - IRAK) aber noch nicht? Sorry, falls doch!
      Avatar
      schrieb am 21.10.02 12:42:30
      Beitrag Nr. 33 ()
      hawkhead, danke fuer den Hinweis auf diesen thread,
      der in der Tat sehr viele interessante Informationen
      enthaelt. Der Schwerpunkt dieses threads sollte in
      eine etwas andere Richtung gehen, aber das Konzept
      ist offensichtlich gescheitert :laugh:

      limmi, werde ich leider nicht sehen koennen,
      viellicht koennen die Anhaenger der verschiedenen
      Lager morgen hier im board daruber diskutieren,
      wie denn die Sendung zusammenzufassen und zu
      interpretieren ist?! ;)
      Avatar
      schrieb am 22.10.02 20:48:13
      Beitrag Nr. 34 ()
      http://www.heise.de/tp/deutsch/inhalt/co/13467/1.html
      (weiterführende links auf der Original-Seite)


      US-Regierung denkt über Militärverwaltung im Irak nach

      Dirk Eckert   22.10.2002

      Bush garantiert Übernahme der Ölindustrie, die irakische Opposition gespalten

      Die Bush-Regierung ist weiterhin entschlossen, einen Regimewechsel im Irak herbeizuführen, auch wenn im Augenblick dies rhetorisch in der Hintergrund tritt. Was danach kommt, ist aber alles andere als klar - weswegen auch entschiedene Gegner des irakischen Regimes einem Krieg skeptisch gegenüberstehen.


      "Wenn die Amerikaner Saddam Hussein stürzen - woher weiß ich, ob er nicht durch einen neuen Saddam Hussein ersetzt wird? Und woher weiß ich, dass die heute noch moderaten Nachbarländer ihre Spitzen nicht auswechseln gegen ein halbes Dutzend Saddam Husseins? Die Frage, was am Morgen danach geschieht, ist unbeantwortet",  kritisierte etwa der israelische Schriftsteller Amoz Oz.


      US-Präsident George W. Bush hat zwar am 12. September vor den Vereinten Nationen  gesagt, dass eine Nachkriegsregierung im Irak "auf dem Respekt vor den Menschenrechten, ökonomischen Freiheiten und international überwachten Wahlen" basieren müsste. Mehr hörte man aber nicht, wie sich die US-Regierung die Zukunft des Irak nach einem Sturz Saddam Husseins vorstellt. Bis die New York Times am 11. Oktober 2002 von Plänen  berichtete, wonach wie in Japan nach dem Zweiten Weltkrieg eine von den USA geführte Militärverwaltung eingerichtet werden soll. Als Gouverneur eines besetzten Irak wird General Tommy Franks gehandelt, der Oberkommandierende der US-Streitkräfte am Persischen Golf.

      Das Blatt beruft sich auf Mitglieder der Bush-Administration, die allerdings auch betont hätte, dass die Pläne noch nicht offiziell abgesegnet seien und auch nicht klar sei, in wie weit die Verbündeten konsultiert wurden. Ebenfalls unter Berufung auf Beamte in Washington nannte die New York Times zwei Gründe für das Besatzungsmodell: Erstens soll ein Chaos vermieden werden, wie es seit der Vertreibung der Taliban in Afghanistan bestehe. Zweitens wolle die Armee volle Kontrolle über das Land, um alle Massenvernichtungswaffen aufspüren zu können.

      Ob das Modell Japan auf den religiös und ethnisch zersplitterten Irak mit den Kurden im Norden und den Schiiten im Süden übertragbar ist, wird von vielen Kommentatoren bezweifelt. "Alles, was MacArthur tun musste, war, die Göttlichkeit des Kaisers abzuschaffen, die Generäle loswerden, die politischen Parteien wiederherzustellen und die Verfassung so umzuschreiben, dass sie zivile Freiheiten und volle Bürgerrechte garantiert", so Ian Buruma am 15 Oktober 2002 im Guardian. Auch habe der US-General Douglas MacArthur das Land nicht direkt regiert, sondern die japanische Verwaltung sei weiter intakt gewesen: "Was der Irak braucht, ist eine Revolution, keine Wiederinstandsetzung."

      Eine Militärverwaltung hätte aber einen ganz entscheidenden Vorteil. Die USA hätten die Entwicklung der Erdölindustrie des Landes unter Kontrolle. Die Kosten der Besatzung könnte Irak mit Erdöl bezahlen, der Löwenteil der Erdölindustrie ginge an amerikanische Konzerne. Nach einem Bericht der  NY Daily News ist es eines der ersten amerikanischen Kriegsziele, die irakischen Ölfelder zu sichern, bevor Saddam Hussein sie in Brand stecken kann wie 1991 in Kuwait. Nach dem Krieg würden amerikanische Firmen die irakischen Ölfelder modernisieren - diese Ankündigung soll Bush letzten Monat bei einer Konferenz gemacht haben. Gemeint war das als Zusicherung, dass nach einem Krieg der Ölfluss aus dem Irak nicht versiegen würde.


      Q: Why not just say we want him Saddam to go? Why not just say we want him overthrown, we want him out?

      MR. FLEISCHER: The policy is regime change. Saddam Hussein is the heart of the regime.

      Q: But can you define regime change? Can regime change exist, and Saddam still be in power?

      MR. FLEISCHER: This is like how many angels, or in this case, how many devils can dance on the head of a pin.

      Q: -- you guys use all the time. This is crucial, you have to define it.

      MR. FLEISCHER: The resolution that Congress passed didn`t define regime change." -  Pressekonferenz am 22.10.


      Die Pläne über eine mögliche Militärverwaltung bedeuten auch eine Absage an bisherige Überlegungen, die irakische Opposition an die Macht zu bringen. Offenbar setzt Washington jetzt auf einen Pool von eigens ausgebildeten Leuten, die dem amerikanischen Militär während und nach dem Krieg zur Verfügung stehen. Laut  Washington Post vom 19. Oktober hat Präsident Bush in einer "National Security Presidential Directive" vom 3. Oktober grünes Licht für die militärische Ausbildung vom 5.000 irakischen Oppositionellen gegeben.

      Die Auswahl der Rekruten wird weitgehend dem "Iraqi National Congress" (  INC) von Ahmed Chalabi überlassen, der damit gestärkt wird. Laut "Washington Post" lassen sich die irakischen Oppositionsgruppen den einzelnen Teilen der US-Administration zuordnen. Chalabi ist in dieser Einteilung der Mann des Pentagon. Andere Oppositionsgruppen wie der  Supreme Council for Islamic Revolution in Iraq oder die "Patriotic Union of Kurdistan" (  PUK) zeigten sich  enttäuscht. Die PUK sprach sich prinzipiell gegen eine "ausländische Besatzung" des Irak aus. Die  Arabische Liga lehnte die Pläne als "lächerlich" ab.

      Eine dauerhafte amerikanische Besatzung im Irak dürfte das Image der USA im Nahen Osten kaum verbessern. Ex-Außenminister Henry Kissinger gab zu  Protokoll, er sei gegen eine "längere Besetzung eines muslimischen Landes im Herzen der muslimischen Welt durch einen westlichen Staat, der für sich das Recht in Anspruch nimmt, das Land umzuerziehen".

      Zwar wies Victoria Clarke, im Verteidigungsministerium zuständig für Öffentlichkeitsarbeit, den Verdacht zurück, die USA wollten einfach arabisches Land erobern. "Darum geht es uns nicht, das ist nicht unsere Absicht, und das wird sicher nicht Teil unserer Planungen sein", sagte sie während einer  Pressekonferenz am 11. Oktober. Aber ob sich diese guten Absichten in der arabischen Welt vermitteln lassen?
      Avatar
      schrieb am 23.10.02 10:52:10
      Beitrag Nr. 35 ()
      Danke Hawkhead, das ist ein Thema, das in der bisherigen
      Diskussion weitgehend untergegangen ist, obwohl
      es auch von Schroeder in seiner zweiten Fernsehdiskuusion
      mit Stoiber so angesprochen wurde:

      Es wird fuer die USA wohl nicht allzu schwer sein,
      den Irak militaerisch zu besiegen. Aber der Erfolg
      einer solchen Aktion haengt auch stark von der
      Zeit nach dem militaerischen Sieg ab. Ob die Amerikaner
      dafuer wirklich realistische Plaene haben, kann man
      schon bezweifeln.


      Beitrag zu dieser Diskussion schreiben


      Zu dieser Diskussion können keine Beiträge mehr verfasst werden, da der letzte Beitrag vor mehr als zwei Jahren verfasst wurde und die Diskussion daraufhin archiviert wurde.
      Bitte wenden Sie sich an feedback@wallstreet-online.de und erfragen Sie die Reaktivierung der Diskussion oder starten Sie
      hier
      eine neue Diskussion.
      Noch ein Irak-Thread!?