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    Der Kassenpatient wird belogen und betrogen! Warum wehrt ich euch nicht? - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 09.07.03 15:23:39 von
    neuester Beitrag 10.07.03 12:17:41 von
    Beiträge: 22
    ID: 751.762
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     Ja Nein
      Avatar
      schrieb am 09.07.03 15:23:39
      Beitrag Nr. 1 ()
      1. Thema:

      Zahnfüllungen:

      Jede Amalganfüllung trägt zur Quecksilberbelastung bei.
      Deshalb ist Amalgan außerhalb der Kaufläche heute verboten
      und sollte generell unbedingt vermieden werden.

      Nun könnt ihr euch vom Zahnarzt diverse Alternativangebote einholen,toll,oder?

      Ersetzt bekommt er von der GKV lediglich die Kosten für Amalgan!

      Frechhheit,Verarschung? Da wird auf Kosten der Beitragszahler gespart!
      Hauptsache der unnötige Verwaltungsapparat, bei dem 10 Milliarden jährlich eingespart werden könnten,darf sich weiter bedienen.


      Die Betriebskrankenkassen haben die Beiträge gerade um durchschnittlich 10% erhöht.Dafür werden die Leistungen weiter reduziert,z.B.,Wegfall der Erstattung von Zahnersatz.

      Mehr Beitrag, weniger Leistung und für die Jungen gilt bald
      generell für alle Sozialsysteme:Doppelter Beitrag,keine Leistung!

      Ihr lasst euch das bieten?
      Avatar
      schrieb am 09.07.03 15:28:26
      Beitrag Nr. 2 ()
      Laß ich mir nicht bieten! Ich hol mir das Geld an der Börse von den Privatpatienten! :laugh:
      Avatar
      schrieb am 09.07.03 15:29:35
      Beitrag Nr. 3 ()
      In einem mir konkret vorliegenden Fall trägt die GKV somit nur rund 20% der Kosten für die Zahnfüllung.

      Es gibt ne Ausnahme! Komplettübernahme bei Sozialhilfeanspruch!

      Und wer bezahlt das?

      Ihr!:laugh:

      Lustig,gell:D
      Avatar
      schrieb am 09.07.03 15:40:50
      Beitrag Nr. 4 ()
      Noch n aktuelles Beispiel?

      Es gibt heute Cholsterinsenker mit über 90% Wirkungsgrad und nahezu ohne Nebenwirkungen!

      Gut,gell:D

      Der Haken an der Sache?

      Wird GKV-Versicherten nicht verschrieben,zu teuer!:D

      Risiken und Nebenwirkungen bei Kassenpatienten erwünscht?
      Avatar
      schrieb am 09.07.03 15:44:45
      Beitrag Nr. 5 ()
      Dürfen Kassenpatienten staatlich verordnet gequält werden?


      Kariesbehandlung mit Laser ist schmerzfrei und wesentlich
      besser für die Zahnerhaltung, da gesundes Gewebe nicht,wie bei den schönen,großen Bohrern, zerstört wird.

      Auch hier gilt:Laser ja,aber nicht für GKV-Versicherte!:D

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      Avatar
      schrieb am 09.07.03 15:50:24
      Beitrag Nr. 6 ()
      Beitragstext

      Jörg Seidler mit seiner Ehefrau auf dem Weg zu einem Arztgespräch. Der 51jährige ist herzkrank. Vor sechs Jahren erlitt er einen Infarkt. Seitdem bekam er wöchentlich eine Blutwäsche. Jetzt auf einmal versagt ihm seine Krankenkasse die Weiterbehandlung.

      Jörg Seidler
      Herzpatient
      "Jetzt habe ich Angst. Ich hab´ Angst, dass es also - weil auch alle Ärzte mir sagen, dass das also - diese Herzverengungen in den Kranzgefäßen - eine fortschreitende Krankheit ist. Und aus diesem Grunde - wenn das jetzt nicht wöchentlich rausgewaschen wird, hab´ ich einfach Angst, dass die Herzkranzgefäße irgendwann zu sind und dann unwillkürlich ein neuer Herzinfarkt auf mich zukommt!"

      Doch das Verfahren, bei dem das Blut außerhalb des Körpers gereinigt wird, ist teuer. Jede Behandlung kostet rund 2000 Mark. Normalerweise bekommen sie Patienten mit einer fortschreitenden Herzkrankheit und extrem hohen Cholesterinwerten. Das kommt häufig vor. Die Krankheit von Jörg Seidler jedoch ist selten: bei ihm ist ein ganz bestimmtes Blutfett extrem erhöht - wie beim Cholesterin droht die Verstopfung der Herzkranzgefäße und damit der Infarkt. Obwohl führende Stoffwechselexperten bundesweit die Blutwäsche auch für diese Patienten fordern, verweigern ihnen immer mehr Kassen diese Behandlung. Elisabeth Steinhagen-Thießen, Chefärztin an der Berliner Charité, ist über die Ablehnung der Kasse entsetzt.

      Elisabeth Steinhagen-Thiessen
      Charité Berlin
      "Ich halte das wirklich für kriminell, und ich muss Ihnen meine persönliche Meinung dazu sagen: Ich denke, es geht hier nur ums Geld; es geht nicht um Sie, es geht nicht um die Gesundheit von Ihnen und von den anderen. Wir haben ja noch mehr Ablehnungen, auch bei anderen Patienten. Und die führen immer wieder als Argument an, dass - wo wie in Ihrem Fall und wie auch in den anderen Fällen - diese Therapie nicht ausreichend gesichert ist. Ich kann Ihnen nur sagen: das stimmt nicht! Das ist auch nicht nur meine Meinung, das ist auch die Meinung anderer. Aber Sie haben eben das Pech, dass Sie zu einer Gruppe von Menschen gehören, die eine seltene genetische Erkrankung haben. Herr Seidler, wir müssen hier etwas unternehmen, Sie müssen hier Widerspruch einlegen! Wir müssen hier kämpfen, notfalls müssen Sie auch klagen! Denn wenn wir das hier nicht weiter machen - ich denke, das ist lebensgefährlich, wenn Sie Ihre Therapie nicht kriegen!"

      Für andere mit derselben seltenen Erkrankung gilt das gleiche. Dieser noch sehr junge Mann, der mit 39 Jahren seinen ersten Herzinfarkt erlitt, schafft es, alle 14 Tage zweitausend Mark für die Behandlung zusammenzukratzen - zum Teil auf Kredit. Auch er fühlt sich vom Tod bedroht - FAKT hat darüber berichtet. Und auch dieser Mann ist bei einer gesetzlichen Krankenkasse versichert - ebenso wie Jörg Seidler.

      Elisabeth Steinhagen-Thiessen
      Charité Berlin
      "Wenn Herr Seidler privat versichert wäre, dann wäre das gar kein Problem - dann würde er weiter seine Plasmapherese bekommen. Wie auch meine anderen Patienten. Aber es gibt noch viel mehr Beispiele, dass wir uns bereits in einer Zwei-Klassen-Medizin befinden. Ich behandle ja nich nur Patienten mit einem hohen Cholesterin, sondern ich habe ja auch eine Klinik, und da ist unser Schwerpunkt Rehabilitation nach Schlaganfall. Und da erlebe ich das tagtäglich: Die Patienten werden bei uns aufgenommen, werden gut rehabilitiert, und dann kommt die Kosteneinstellung! Und zwar meistens dann, wenn die Patienten noch nicht zu Ende behandelt sind. Das heißt: wir machen eine Widerspruch und einen Widerspruch und alles nützt nichts - und wir müssen die Patienten dann entlassen, nach Hause entlassen, obwohl sie noch Defizite haben! Meinetwegen in der Feinmotorik, in der Sprache, beim Schlucken, und so weiter und so weiter. Und so halbfertig müssen wir sie dann nach Hause entlassen. Wenn das keine Zwei-Klassen-Medizin ist!"
      Frage: "Bei Privatpatienten nicht so?"
      "Nein, bei Privatpatienten haben wir nicht diese Schwierigkeiten! Überhaupt nicht!"

      Der Sparkurs der gesetzlichen Krankenkassen macht sich überall bemerkbar - so auch hier, im Jüdischen Krankenhaus in Berlin, bei der Behandlung von Patienten, die an Multipler Sklerose leiden. Rund 30 bis 40 Prozent von ihnen vertragen die Standardtherapie nicht. Für diese Gruppe gab es bisher eine Alternative: ein Präparat, das nachgewiesenermaßen sehr wirksam ist. Allerdings ist es in Deutschland noch nicht zugelassen, was aber bislang nicht störte. Zumal es in den USA, wo sehr strenge Maßstäbe gelten, seit Jahren die Zulassung besitzt. Doch jetzt wollen mehrere Kassen nicht mehr zahlen.

      Prof. Judith Haas
      Chefärztin Jüdisches Krankenhaus Berlin
      "Es gibt in der Neurologie sehr viele Substanzen, deren Wirksamkeit von Experten überhaupt nicht bezweifelt wird, die auch in kleinen Studien gut gesichert ist, die aber keine Zulassung haben. Weil: Zulassungsverfahren sind sehr teuer, und Firmen führen solche Zulassungsverfahren nur dann durch, wenn das auch wirtschaftlich für sie interessant ist. Das heißt also, wenn man diese Richtlinien der Zulassung ganz streng anlegen würde, dann könnten wir in der Neurologie ungefähr 70 bis 80 Prozent der Substanzen, die wir gebrauchen, nicht mehr einsetzen!"
      Frage: "Was bedeutet das für die Patienten?"
      "Das bedeutet für die Patienten, dass sie nicht mehr behandelt werden!"

      Weite Bereiche der Medizin sind betroffen, wenn gesetzliche Kassen ihren Kurs durchziehen und nur noch das bezahlen, wofür es eine Zulassung gibt. Denn es sind Tausende von Behandlungen, die bei Erfolg zumindest per Einzelfall-Entscheidung bezahlt wurden. Das wird jetzt offenbar radikal zurückgefahren. Der Vorschlag einer Kasse: Gymnastik statt wirksamer Medikamente.

      Prof. Judith Haas
      Chefärztin Jüdisches Krankenhaus Berlin
      "Es gibt die groteske Situation, dass wir einer Patientin von mir eine bestimmte Therapie empfohlen haben, deren Wirksamkeit in Studien gut gesichert ist. Die Kasse entscheidet: nein, das sei aber nicht von ihnen finanzierbar, die Patientin sollte Physiotherapie bekommen. Nun ändert die Physiotherapie ja überhaupt nichts an dem entzündlichen Prozess! Und, wenn die Patientin das jetzt in Anspruch nehmen würde, dann käme sie in die Situation, dass ja auch die Physiotherapie von den Kassen eigentlich nicht mehr in dem Umfang finanziert wird, wie sie nötig ist!"

      In der Tat. Der Schmerztherapeut Dr. Gerhard Müller-Schwefe ist Vorsitzender des Schmerztherapeutischen Colloquiums. Er ist mit derartigen Leistungseinschränkungen täglich konfrontiert. Dieser Patientin wurden von der Klinik, in der sie nach einem komplizierten Armbruch behandelt wurde, insgesamt fünf Therapien empfohlen.

      Dr. Gerhard Müller-Schwefe
      Schmerztherapeut
      "Was davon haben sie gekriegt? Wie ging das?"
      Maria Ziegler
      Schmerzpatientin
      "Also von den fünf verschiedenen Therapien habe ich eine gekriegt, und zwar Krankengymnastik."
      Dr. Gerhard Müller-Schwefe
      "Ja, und die anderen haben Sie nicht gekriegt?"
      Maria Ziegler
      "Nein."
      Dr. Gerhard Müller-Schwefe
      "Bei wem sind Sie in Behandlung?"
      Maria Ziegler
      "Beim Orthopäden."
      Dr. Gerhard Müller-Schwefe
      "Und warum hat der es ihnen nicht verordnet?"
      Maria Ziegler
      "Er hat gesagt: das muss reichen."
      Dr. Gerhard Müller-Schwefe
      "Das muss reichen - hm hm. Das ist natürlich eine Katastrophe, denn jetzt ist die Beweglichkeit sehr eingeschränkt. Und das, was wir am Anfang nicht gewonnen haben, das müssen wir uns jetzt sehr, sehr mühsam erkämpfen - wenn es überhaupt noch kommt!"

      Auch der zweite Arm der Patientin ist behindert. Die schlechte Rehabilitation trifft sie deshalb doppelt hart. Doch solche Fälle sind heute an der Tagesordnung.

      Dr. Gerhard Müller-Schwefe
      Schmerztherapeut
      Vors. des Schmerztherapeutischen Colloquiums
      " Wäre Frau Ziegler Privatpatientin, dann hätte sie ohne Frage all diese Maßnahmen verordnet gekriegt - sie wären durchgeführt und auch bezahlt worden. Wir sind mitten in der Zwei-Klassen-Medizin drin, wir sind nicht erst auf dem Weg dahin!"

      Elisabeth Steinhagen-Thiessen
      Charité Berlin
      Frage: "Aus Ihrer Sicht: gilt der Satz ´Jeder bekommt das medizinisch Notwendige´ - gilt der noch?"
      "Ich kann diesen Satz nicht unterschreiben, dass jeder das Notwendige bekommt!"

      01.07.2002 | 15:32
      Avatar
      schrieb am 09.07.03 16:04:38
      Beitrag Nr. 7 ()
      Der Testballon zeigt,das deutsche Volk lässt sich klag- und wortlos zur Schlachtbank führen!:D

      Auch gut,kann ich mir die restlichen 995 gesammelten Beispiele ersparen.:D
      Avatar
      schrieb am 09.07.03 18:00:18
      Beitrag Nr. 8 ()
      Wozu Cholesterinsenker? Wie wärs mit gesunder Lebensweise? Schont die Krankenkasssen und belastet die Rentenkassen, weil man länger lebt:laugh: :laugh: :laugh:
      Avatar
      schrieb am 09.07.03 18:18:03
      Beitrag Nr. 9 ()
      @optimalisty, wie denn wehren, bitte ?!
      Avatar
      schrieb am 09.07.03 18:21:10
      Beitrag Nr. 10 ()
      zu1
      wenn du dich nicht auskennst, dann halt wenigstens die fresse, als solchen blödsinn zu verzapfen.
      Avatar
      schrieb am 09.07.03 18:23:18
      Beitrag Nr. 11 ()
      zu6
      Alternative: Zahlt selbst.
      Avatar
      schrieb am 09.07.03 20:55:30
      Beitrag Nr. 12 ()
      @Optimalisty

      Sei´s drum! :laugh:

      H-T :cool:
      Avatar
      schrieb am 09.07.03 21:09:55
      Beitrag Nr. 13 ()
      @ opti

      Wie wehren? Was schlägst du vor ?

      PKV is nicht, weil zu "arm".
      Avatar
      schrieb am 09.07.03 21:21:15
      Beitrag Nr. 14 ()
      ..eben, wie wehren. Wobei ich Privatpatient bin, hoffentlich lautet der Vorschlag nicht: Privatpatienten abschaffen.:eek:
      Avatar
      schrieb am 09.07.03 21:32:09
      Beitrag Nr. 15 ()
      mein Zahnarzt verwendet grundsätzlich kein Amalgam,
      und ich muss nichts draufzahlen obwohl GKV.
      Vermutlich habt ihr die falschen Zahnärzte :(
      Avatar
      schrieb am 09.07.03 23:13:56
      Beitrag Nr. 16 ()
      Echt geil: ...und Sozialhilfeempfänger, die zum Teil noch nicht einen Pfennig eingezahlt haben, ja nicht mal ein Wörtchen deutsch können, bekommen eine bessere ärztliche Versorgung als jene, die seit 10, 20 oder 30 Jahren einzahlen. Und wer bezahlt`s? Derjenige, der sowieso schon der gearschte ist. Und an der nächsten Ecke kriegt er vielleicht noch vom demjenigen, dem er soeben seine teure Brücke mitfinanziert hat, eine rübergezogen.

      Bananenstaat Deutschland. Frag mich wirklich, weshalb da kein Riegel vorgeschoben wird. Selbst das Thema wird kaputtgeschwiegen.
      Avatar
      schrieb am 10.07.03 00:00:26
      Beitrag Nr. 17 ()
      MegaMotzer
      die Bestimmung über die Du motzt wird geändert werden,
      haben die Politiker jedenfalls versprochen!
      Avatar
      schrieb am 10.07.03 07:42:37
      Beitrag Nr. 18 ()
      Die ganze Zustandsbeschreibung zeigt, daß die gesetzliche Krankenversicherung sich überlebt hat. Sie ist in der alten Weise nicht mehr bezahlbar, sondern braucht eine demographische Komponente, und wegen des staatlichen Eingriffs wird eher der Leistungsumfang eingeschränkt als für die nötige Kostendeckung gesorgt.

      Deshalb: private Krankenversicherung für jeden, Bezuschußung der Beiträge für Geringverdiener und Kinder aus Steuermitteln als soziale Komponente, Übergangsregeln für Versicherte ab ca. 40 Jahren, Aufnahmezwang bei gedeckelten Risikozuschlägen. Selbstbehalt und Zusatzversicherungen, wie 1- oder 2-Bettzimmerzuschlag kann dann jeder frei vereinbaren. Was zur Zeit als Gesundheitsreform verkauft wird, ist ein unsägliches Gemurkse. Und klar sein muß auch: zu Beginn werden wir einfach grundsätzlich mehr für unsere Gesundheit bezahlen müssen, schon allein, um die höheren Kosten im Alter vorzufinanzieren. Aber dafür könnten wir auf eine nachhaltige Absicherung umstellen, bei der jeder eine angemessene Behandlung bekommt - und nicht nur die billigste.
      Avatar
      schrieb am 10.07.03 09:12:32
      Beitrag Nr. 19 ()
      Zweiklassenmedizin bei Krebsdiagnose

      Konstantin Dölz ist 11 Jahre alt. Im Gegensatz zu den meisten Jungen seines Alters, macht er richtig gern Hausaufgaben.


      Konstantin Dölz

      "Seit zwei Wochen bin ich jetzt wieder in der Schule und mir geht`s gut. Und ich freu mich auch, weil ich hab lange drauf gewartet und hab eigentlich gedacht, es dauert noch länger eh ich wieder kann."

      Im Januar diesen Jahres kam die schreckliche Diagnose: Lymphdrüsenkrebs.


      Andrea Dölz, Mutter

      "Meine größte Angst war, dass mein Sohn sterben wird, ganz klar. Wir wussten nicht, wie weit die Krankheit ausgebreitet ist und ob man noch was dagegen tun kann oder ob es mit Erfolg sein wird. Die Angst war ganz klar, dass er das nicht überleben wird, die Krankheit."

      Nach Operation und Chemotherapie die bange Frage: Hat es Konstantin geschafft?

      "Nach den zwei Chemozyklen wurden ja diverse Nachuntersuchungen angestellt, die nicht eindeutig klären konnten, sind da noch Resttumore da oder nicht. Wir standen zwischen Himmel und Hölle, denn die Bestrahlung war dann eigentlich doch ein Thema. Und dann wurde die PET-Untersuchung angesetzt, die also Klarheit gebracht hat im Zusammenhang mit den anderen Untersuchungen, dass er nicht bestrahlt werden muss. Das ist ihm durch die Untersuchung erspart geblieben und damit sehr viel Leid."

      Die Untersuchung mit dem so genannte Positronen- Emissions-Tomograph, kurz PET genannt, kann etwas, was herkömmliche Verfahren nicht können. Sie ist etwa 30% genauer als bisherige Untersuchungen, z.B. die Magnetresonanztomographie. Den Patienten wird schwach dosiert radioaktiver Traubenzucker gespritzt. Dadurch heben sich selbst kleinste Krebsgeschwülste vom gesunden Gewebe ab, egal, wo im Körper sie sich befinden. Wichtig vor Operationen, besonders aber für die Behandlung und Kontrolle danach.

      Prof. Regine Kluge, Klinik für Nuklearmedizin, Uni-Leipzig

      "Die Frage ist nun, sind dort noch lebendige Tumorzellen enthalten und das kann man in der Computertomographie an sich nicht entscheiden, so dass man sich im Moment so entscheidet, in der Regel, wenn dort noch ein Befund übrig bleibt, dann bestrahlt man, obwohl man eigentlich weiß, dass in ganz vielen Fällen die Bestrahlung eigentlich nicht mehr nötig ist. Weil es eigentlich nur noch Narbe ist. Und hier bietet die PET nun den ganz großen Vorteil, dass man das lebendige Tumorgewebe quasi herausheben kann, dass man sehen kann, unterscheiden kann ist das lebendig oder ist das Narbe."

      Handelt es sich nur um Narbengewebe, können dem Patienten oft weitere belastende Operationen und Therapien erspart werden. Gerade bei Kindern ist solch eine Entscheidung sehr wichtig, denn die aggressive Strahlentherapie zum Beispiel verursacht viele Nebenwirkungen.


      Prof. Friedrich Kamprad, Direktor Klinik für Strahlentherapie, Uni-Klinik Leipzig

      "Kinder sind besonders empfindlich gegenüber einer Strahlentherapie, wie auch Chemo-Therapie. Und das sind unerwünschte Folgen, die eintreten können: Das sind zum einen Wachstumsstörungen. Es sind auch hormonelle Störungen, bis hin zur Unfruchtbarkeit, die sich später herausstellt oder auch das sehr seltene Risiko einer Tumorentstehung, einer Zweittumorentstehung nach einer Latenzzeit von 20 Jahren."

      In ganz Deutschland gibt es rund 80 PETs, seit gut zehn Jahren sind sie schon im Einsatz. Allein hier an der Uni-Klinik in Leipzig werden ca. 800 Patienten pro Jahr damit untersucht. Für Ärzte und Patienten ist PET inzwischen unverzichtbar. Doch welche Leistungen von den gesetzlichen Kassen bezahlt werden oder nicht, entscheidet der Bundesausschuss Ärzte und Krankenkassen. Dessen Koordinierungsausschuss hat nun eine überraschende Entscheidung getroffen. Die PET als ambulante Kassenleistung wird nicht mehr bezahlt.

      Dr. Hans- Friedrich Spies, Vorsitzender AG Koordinierungsausschuss

      "Die Frage, die sich ein Bundesausschuss stellen muss ist, führt dieser Therapiewechsel, der durch die PET verursacht ist, tatsächlich zu einer Verbesserung der Lebensqualität und zu einer Verlängerung des Lebens. Und dies ist in den seitherigen Studien nicht belegt."

      Prof. Osama Sabri, Direktor Klinik für Nuklearmedizin, Uni-Leipzig

      "Die Ergebnisse der Studien an vielen tausend Patienten sind bereits in den USA, aber auch in vielen unserer europäischen Nachbarstaaten akzeptiert und dies hat dazu geführt, dass sie dort längst eine Leistung der Krankenkasse ist. Ich denke, die Konsequenz ist diejenige, dass wir hier auf eine Zwei-Klassen-Medizin zusteuern, da der Privatpatient weiterhin die PET bekommen kann, der Kassenpatient aber nicht mehr, so dass hieraus eine deutlich schlechtere Versorgung von Kassenpatienten resultiert."

      Kassenpatienten wie Rolf Schöllner erhalten diese ambulante Untersuchung nun gar nicht mehr oder müssen tief in die eigene Tasche greifen.



      Rolf Schöllner, Patient

      "Als Rentner ist das nicht einfach. Immerhin kostet eine solche Untersuchung in D-Mark noch ausgesprochen 2.400 Mark. Man muss sich das schon überlegen, der normale Bürger kann sich das nicht leisten."

      Rolf Schöllner hatte Gallengangskrebs, 1995 wurden ihm zwei Drittel der Leber entfernt. Herkömmliche Kontrolluntersuchungen danach wiegten ihn in Sicherheit, erst die PET brachte traurige Gewissheit - noch einmal Krebstherapie. Doch sie rettete sein Leben.

      "Es darf nicht verboten sein, eine teure Methode zur Anwendung zu bringen, wenn sie hilft. Bloß, der Arzt kann nur entscheiden, ist bei dem Patienten diese Methode angebracht oder die andere. Und bisher habe ich mich darauf verlassen, dass der Arzt das kann. Wenn die Bürokratie das entscheidet, wird es kritisch."

      Bürokraten, die Kranke nur noch als Kosten-Nutzen-Faktoren in der gesundheitspolitischen Gesamtrechnung sehen und anscheinend nicht einkalkulieren, dass durch PET für den Patienten belastende und obendrein teure Therapien und Operationen überflüssig werden können.



      Kamprad

      "Natürlich ist es eine Milchmädchen-Rechnung. Wir können mit dieser Methode Behandlungen für den einzelnen Patienten entwickeln, die hoch effizient sind und die auf der anderen Seite sogar noch kostengünstiger sind."

      Doch die massiven Proteste von Fachärzten und großen Organisationen, wie der Deutschen Krebsgesellschaft stießen auch beim Bundesgesundheitsministerium auf taube Ohren. Es hat die Entscheidung des Bundesausschusses abgesegnet. Eine Entscheidung mit ernsthafte Folgen für Krebspatienten wie Konstantin.





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      Krebs II

      Krebs



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      Mutter

      "Es macht mich echt fassungslos muss ich sagen. Das ist eine so enorm wichtige Untersuchung, die im Vorfeld angewandt werden kann, um erst mal zu sehen, wie weit sind die Tumore ausgebreitet, wie weit gibt es Metastasen oder nicht oder, wie es bei Konstantin der Fall war, dass also so wichtige Entscheidungen wie Strahlentherapie ja oder nein damit beantwortet werden können. Und gerade an diesem Punkt einzusparen, das macht mich traurig und wütend. Das ist die falsche Stelle."
      Avatar
      schrieb am 10.07.03 09:16:48
      Beitrag Nr. 20 ()
      Ein besseres Fazit kann man nicht ziehen!!!




      #18 von for4zim 10.07.03 07:42:37 Beitrag Nr.: 10.052.234 10052234
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      Die ganze Zustandsbeschreibung zeigt, daß die gesetzliche Krankenversicherung sich überlebt hat. Sie ist in der alten Weise nicht mehr bezahlbar, sondern braucht eine demographische Komponente, und wegen des staatlichen Eingriffs wird eher der Leistungsumfang eingeschränkt als für die nötige Kostendeckung gesorgt.

      Deshalb: private Krankenversicherung für jeden, Bezuschußung der Beiträge für Geringverdiener und Kinder aus Steuermitteln als soziale Komponente, Übergangsregeln für Versicherte ab ca. 40 Jahren, Aufnahmezwang bei gedeckelten Risikozuschlägen. Selbstbehalt und Zusatzversicherungen, wie 1- oder 2-Bettzimmerzuschlag kann dann jeder frei vereinbaren. Was zur Zeit als Gesundheitsreform verkauft wird, ist ein unsägliches Gemurkse. Und klar sein muß auch: zu Beginn werden wir einfach grundsätzlich mehr für unsere Gesundheit bezahlen müssen, schon allein, um die höheren Kosten im Alter vorzufinanzieren. Aber dafür könnten wir auf eine nachhaltige Absicherung umstellen, bei der jeder eine angemessene Behandlung bekommt - und nicht nur die billigste.
      Avatar
      schrieb am 10.07.03 10:57:46
      Beitrag Nr. 21 ()
      Natürlich werden die GKV-Patienten gerade verarscht, aber wer das Gesundheitswesen ein wenig von innen kennt weiß, dass die Zahnersatz-Verarsche nichts gegen das ist, was bereits jetzt an Zwei-Klassen-Medizin bei uns läuft. Nur hierüber schweigen sich alle Beteiligten aus, es würde wohl auch eine Revolte auslösen.

      Ich habe aufrichtiges Mitleid mit den GKV-Versicherten. Ihr solltet Euch aber nicht so viel über die Privatversicherung des Zahnersatzes aufregen, sondern lieber zusehen, dass Ihr nicht krank werdet!
      Avatar
      schrieb am 10.07.03 12:17:41
      Beitrag Nr. 22 ()
      #1 + #15
      stella, ich kann es nicht glauben!

      meine gk übernimmt es nicht, gerade zuzahlung von € 98 für einen zahn (kunstoff statt amalgan).

      übrigens glaube ich es nicht, daß s.hilfeempfänger in diesem fall keine amalganfüllung bekommen hätten.
      werde mich dahingehend beim hiesigen sozialamt kundig machen.


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