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    Aufwachen Leute! Das Land ist am Ende! Bleibt nur die Wahl zw. Pest und Cholera ? - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 03.03.04 18:00:36 von
    neuester Beitrag 03.03.04 21:37:15 von
    Beiträge: 10
    ID: 829.743
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      schrieb am 03.03.04 18:00:36
      Beitrag Nr. 1 ()
      Es läßt sich mit Händen greifen (die Politiker und "Manager" tun´s ja auch, hastig und immer ungenierter :laugh:, um sich schamloser denn je die Taschenzu füllen):Dieses System ist am Ende! -

      Dieses System ist am Ende!

      Die doofe SPD hat nichts gerafft, bekämpft nur hilflos Symptome und Symptömchen...

      Die enorme Zinslast, mit der das Kapital der "Reichen" mittlerweile "bedient" werden muss, läßt nicht mehr ausreichend Spielraum für Investitionen in Arbeit, Bildung und Soziales...

      Also nehmen wirs den kleinen Leuten, vegetieren ist ja schließlich auch ne Lebensform:D :mad:

      Die EU-Osterweiterung wird alles zum Platzen bringen! Mit- per Inflation kurzzeitig gemildertem - Lohn-Dumping und anschließender Riesen-Deflation - dieses System ist am Ende!

      Wer den Beitrag in #2 vollständig gelesen - und verstanden - hat, wird handeln wollen, Fragen an die richtigen Leute stellen müssen etc..
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      schrieb am 03.03.04 18:03:54
      Beitrag Nr. 2 ()
      Leider sher lang - aber jedes Wort ist zutreffend:

      " Dr. Dieter Fuchs:

      Wirtschaftskrise und Geldsystem:
      Symptome Wirtschaftswachstum und Gesamtverschuldung

      Immer deutlicher wird, dass die meisten gesellschaftlichen Probleme finanzielle bzw. wirtschaftliche Ursachen haben. So wird tagtäglich in den Medien berichtet, dass der Sozialstaat nicht mehr finanzierbar, die Renten unsicher, die Gesundheitskassen reformiert werden müssen und auch Arbeit nicht mehr bezahlbar sei. Gleichzeitig versucht man dagegen anzugehen indem Bundesländer z.B. Personalausgaben verringern, Städte und Gemeinden öffentliche Einrichtungen schließen und Nürnberg beim Arbeitslosengeld kürzt. Zusätzlich verkaufen Bund, Länder und Gemeinden auch das Eigentum der Allgemeinheit welches durch Steuern einmal von den Bürgern erworben wurde, insbesondere Kitas, Post, Bahn, Beteiligungen und vor allem Immobilien. Doch scheinbar lassen sich damit nur kurzfristig einige Haushaltslöcher stopfen, weshalb auch weiterhin immer höhere Schulden aufgenommen werden.
      Die Staatsverschuldung wächst dieser Tage auf rund 1300 Mrd. € um über 2000 € pro Sekunde!
      (1) Allein die Zinszahlungen für alte Schulden machen bereits einen Anteil von über fünfzehn Prozent des gesamten Bundeshaushaltes aus. (
      2) Die Verschuldung nimmt immer größere Ausmaße an und ist nicht mehr zu stoppen. Doch was sind die Ursachen?

      Allgemein wird immer wieder darauf verwiesen, dass die Hauptursache eine zu schwache Konjunktur und Wirtschaftsleistung sei. Dabei gilt es zu bedenken, dass das Bruttosozialprodukt (nominal) von 1960 bis 2001. auf ca. das dreizehnfache von 155 auf 2071 Mrd. Euro gesteigert wurde. Gleichzeitig wuchs jedoch die Gesamtverschuldung der BRD (öffentliche und private Haushalte plus Unternehmen) um das einundvierzigfache von 154 auf 6326 Mrd. Euro! Die Verschuldung wuchs also etwa drei mal so stark als die Wirtschaftsleistung! (3) Trotz übervoller Regale in den Konsumtempeln, riesiger Autoschlangen auf den Straßen und deutlicher Verbesserung des materiellen Lebensstandards der Menschen sind wir alle zusammengenommen ärmer als die Bürger um 1960.

      Soll die Wirtschaftsleistung noch einmal um das dreizehnfache gesteigert werden? Dabei ist zu beachten, dass ein Wachstum um zwei Prozent in realen Mengen ein Wachstum von zehn Prozent der 50er Jahre entsprechen würde. Drei Prozent reales Wirtschaftswachstum würde in 48 Jahren eine Vervierfachung und in 72 Jahren eine dreizehnfache Erhöhung unseres heutigen Produktions- und Verbrauchsvolumens bedeuten! Allein durch eine Begrenzung der Rohstoffressourcen auf der Erde wäre dieses ein Ding der Unmöglichkeit.
      Außerdem gilt es zu bedenken, dass auch die dafür notwendigen Investitionen sich mindestens verdoppeln bis verdreifachen müssten. Wer soll derartige Summen investieren? Wer soll das alles erarbeiten? Wer soll die vielen Waren konsumieren? Staatsverschuldung und Arbeitsmarkt Der Sozialstaat, der nach dem Kriege unter Schutt und Asche eingeführt wurde, soll, nachdem nun die Wirtschaftsleistung dreizehnfach gesteigert wurde, nicht mehr finanzierbar sein. Wie passt das zusammen? Sind wir alle zu anspruchsvoll, zu satt und faul geworden? Hätten wir uns noch mehr anstrengen müssen? Waren wir zu langsam, zu träge und zu wenig innovativ? Oder ist es nicht so, dass die meisten Menschen längst unter ständiger Arbeitshetze, Stress und Überforderung leiden? Ist es nicht schon soweit, dass sogar viel zuwenig Zeit für die Familie, für Kinder und Freunde bleibt? Und könnte es auch sein, dass immer mehr Menschen am Rande der Gesellschaft landen, weil diese mit einem ständig wachsenden Leistungsdruck einfach nicht mithalten können? Ist die Wirtschaft eigentlich für die Menschen da oder umgekehrt? Die Sozialkosten sind zu hoch wird überall beklagt und ein neuer Aufschwung soll die Arbeitslosigkeit bekämpfen.

      Blicken wir jedoch die letzten Jahrzehnte zurück, dann ist beim ständigen wachsen der Wirtschaftsleistung auch die Arbeitslosigkeit seit 1960 um das sechsfache von etwa 1,7 auf über 10 Prozent angestiegen (4). Gleichzeitig wurde vom Staat fortwährende Arbeitsmarktförderung betrieben und mit Konjunkturprogrammen und Subventionen immer wieder eine abschwächende Konjunktur belebt. Der Staat hatte also nicht nur für die Folgen der Arbeitslosigkeit aufzukommen, sondern versuchte auch mit Konjunkturprogrammen eine Abnahme der Wirtschaftsleistung im Vorfeld zu verhindern. Dennoch wuchs die Arbeitslosigkeit ständig weiter an. Deshalb kann man die hohen Arbeitslosenzahlen mit den herkömmlichen Mitteln nicht dauerhaft senken - haben diese Instrumente schon in der Vergangenheit ungenügend gegriffen! Weiterhin gilt es zu bedenken, dass ja gerade neue Technologien - auf die heutzutage immer wieder als Lösungsmöglichkeiten verwiesen werden - in der Summe mehr Arbeitsplätze vernichtet als neue geschaffen haben. Und außerdem könnte man sich fragen, was eine ständige Steigerung der Produktivität überhaupt für einen Sinn macht, wenn diese nicht zur Verkürzung der Arbeitszeit beitragen würde. So fände jeder mehr Zeit für eigene Interessen, zwischenmenschliche Beziehungen und auch Erholung, was sich positiv auf das gesellschaftliche Klima auswirken würde.

      Der Staat als Systemstabilisator

      Um einer Wirtschaftskrise vorzubeugen, hat der Staat in konjunkturell schlechteren Zeiten versucht, mit hohen Investitionen die Konjunktur am Laufen zu halten und für Wachstum zu sorgen. Dazu wurde der Staat im Gesetz zur Förderung des Wachstums und der Stabilität der Wirtschaft von 1967 sogar gesetzlich verpflichtet. Deshalb hat er auch so oft kapitalintensive Großprojekte, wie z.B. Ausbau von Flüssen, Straßenbau, Raumfahrt, Atomenergie oder Rüstung gefördert. Mit großen Investitionen lassen sich große Wachstumsschübe erzeugen und eben auch große Gewinne erzielen. Durch Steuermittel gefördert, fließen diese noch besonders reich. So ließen sich zwar Investoren finden, während jedoch die Allgemeinheit einen Großteil der Kosten zu tragen hatte. Dadurch - und natürlich auch aus anderen Gründen - hat sich der Staat mit der Zeit immer mehr verschuldet. Auch eine Kompensation mittels Steuererhöhungen hat die Problematik am Arbeitsmarkt lediglich zeitlich verschoben und verstärkt. Mit der Zeit wird der Staat immer handlungsunfähiger, da die Schulden durch Zinsen und Zinseszinsen expotentiell eskalieren. Es wird allgemein weniger investiert und damit immer mehr Kapital zum Spekulationsobjekt. Deflation naht.
      Eskalierende Schulden, Aktien-, Boden- und Immobilienspekulationen waren in der Vergangenheit häufig die Vorläufer eines Systemcrashs. Verschuldung der Unternehmen In der Diskussion um eine zu hohe Verschuldung wird meistens der Staat als Übeltäter gebrandmarkt. Aber nicht nur der Staat hat sich verschuldet, auch Unternehmen stehen mit insgesamt über 3.300 Mrd. Euro in der Kreide.

      Die Beträge für Investitionen welche Selbstständige aufbringen müssen um im rauen Wettbewerb überhaupt mithalten zu können, haben sich immer weiter erhöht. Besonders neue Technologien und Mieten für Geschäftsräume, Lagerräume oder Produktionsstätten fallen hoch ins Kalkül. Durch die moderne Technik sind viele Selbständige zur ständigen Aktualisierung und Modernisierung gezwungen, möchten sie konkurrenzfähig bleiben. Diese Kosten werden von den Unternehmen in die Kalkulation einberechnet und landen in den Preisen schließlich beim Endverbraucher. Immer weiter steigende Investitionskosten können jedoch immer weniger in Gewinne gewandelt werden. Unternehmensinsolvenzen erreichen dieser Tage neue Rekordstände. Die Unternehmen, welche also im hohen Maße an der dreizehnfachen Steigerung des BSP mitgewirkt haben, sind leistungsfähig wie nie in der Geschichte und trotzdem ärmer als die Kirchenmaus! Noch nie wurde so schnell und produktiv gearbeitet wie dieser Tage in Deutschland und dennoch reicht es einfach nicht aus. Wie passt das zusammen?

      Verschuldung der Privathaushalte

      Bleiben noch die Privathaushalte, welche sich ebenfalls durch geschickte Werbung für Konsumgüter und Immobilien mit über 1500 Mrd. Euro verschuldet haben. So gab es in den letzten Jahrzehnten eine systematische Umerziehung der Bürger vom hortenden zum verbrauchenden Charakter. War es den Menschen früher wichtig Dinge zu bewahren, möglichst lange zu gebrauchen und aufzuheben, so geht es heutzutage vor allem darum, immer wieder etwas neues zu konsumieren um es danach - selbst wenn es noch gebrauchfähig ist - durch etwas anderes zu ersetzen. Entsprechend kurzlebig und auch oft minderwertig sind die Produkte. Oftmals wird Konsum zur Kompensation psychischer und zwischenmenschlicher Probleme als Suchtmittel benutzt. Außerdem gibt es einen Zusammenhang zwischen umfriedigender Arbeits- und Alltagswelt und übertriebenem Konsumverhalten. Wenn die Wirtschaft ständig wachsen soll, dann muss auch der Umsatz an Konsumgütern immer weiter wachsen. Heutzutage ist bereits jeder vierte Haushalt der Bundesrepublik überschuldet. Dabei gilt es zu bedenken, dass diese Schulden überwiegend für eine zusätzliche Nachfrage nach Gütern und Dienstleistungen aufgenommen wurden und daher vom Handel und der Industrie erwünscht sind. Kredite werden dementsprechend beworben und angeboten.

      Doch wo ist das Geld?

      Ergibt sich die Frage, wohin das ganze Geld geflossen ist, wenn sich öffentliche Haushalte, Konsumenten und auch die Wirtschaft so hoch verschuldet haben? Wo sich Schulden stapeln, da müssten sich auf der anderen Seite auch Guthaben bilden. Ohne Guthaben kein Kredit, ohne Kreditrate keine Zinsgutschrift und ohne Schuldner kein Gläubiger. Im Spiegel-Online vom 11.Juni 2003 (5) erschien ein Artikel mit der Überschrift " Trotz Krise immer mehr Millionäre" . In diesem Artikel heißt es u.a. Weltweit können sich 7,3 Millionen Personen - 2,1 Prozent mehr als im Vorjahr - zum Kreis der Dollar-Millionäre zählen. Laut " Wealth Report" ist aber nicht nur die Zahl der Reichen, sondern auch ihr Kapital gestiegen. Weltweit nahm es trotz Börsenflaute um 3,6 Prozent auf 27,2 Billionen Dollar zu. Und weiter heißt es. Geholfen hat den Vermögenden nach Angabe der Studie, dass sie mehrheitlich konservative Anlagestrategien zur Mehrung ihres Besitzes genutzt haben. In den Portfolios der Reichen und Superreichen dominieren laut Merrill Lynch und Cap Gemini festverzinsliche Wertpapiere und risikoarme Anlagen. Der Titel des Berichtes besagt also, dass es trotz einer Wirtschaftskrise immer mehr Millionäre gibt und außerdem auch das Kapital gestiegen ist.

      Man kann also in Zeiten schwindender Wirtschaftsleistung und wachsender Schulden sein Vermögen mit festverzinslichen Wertpapieren und risikoarmen Anlagen kräftig steigern. Noch im Juli 2003 bietet eine bekannte Deutsche Direktbank als Tagesgeld 2,5 Prozent Zinsen ab dem ersten Euro an. Und das, obwohl das BSP nach optimistischen Schätzungen in diesem Jahr nur um 0,75 Prozent steigen soll. Das ist immerhin drei mal so hoch! Wie viel Zins bekommt man wohl für andere Größenordnungen als einen Euro? Überhaupt lag der Kapitalmarktzins seit 1960 im Durchschnitt meist über der Steigerungsrate des BSP! (6) Auch bewegte er sich ständig über der Inflationsrate, da ein Inflationsausgleich Bestandteil des Zinses ist. (7) Fragt sich nun, wie solch ein Finanzsystem überhaupt funktionieren kann? Gibt es möglicherweise einen Fehler im System?

      Das Geldsystem

      Die Funktion des Geldes Geld wird allgemein als Tauschmittel für Waren und Dienstleistungen angesehen. Außerdem hat es noch die Aufgabe als Hortungsmittel zu fungieren. Bei Wissen.de findet man unter dem Begriff Geld folgende Erklärung: " Geld Volkswirtschaft. Mit der Entwicklung des Tauschverkehrs entstandenes, vielgestaltiges Gut mit mannigfachen Aufgaben, das den zweiseitigen Akt des Naturaltausches in zwei einseitige Akte des Kaufs und des Verkaufs zerlegt und dadurch den Wirtschaftsverkehr der einzelnen Wirtschafter untereinander erleichtert" Probleme mit einem reibungslosen Funktionieren als Tauschmittel können entstehen, da Geld nicht nur als Tausch- sondern auch als Hortungsmittel verwendet werden, aber beide Funktionen niemals gleichzeitig ausfüllen kann.
      Wenn jemand Geld aufbewahrt, kann es nicht als Tauschmittel genutzt werden und wenn man damit Geschäfte tätigt kann es nicht gleichzeitig als Wertaufbewahrungsmittel fungieren.
      Weitere Probleme können entstehen, da Geld einen entscheidenden Vorteil gegenüber Arbeit besitzt. Arbeit unterliegt einem Angebotszwang. Das bedeutet, dass jemand, der Waren oder Dienstleistungen anbietet, darauf angewiesen ist, dass diese auch nachgefragt werden, da sonst die Waren veraltern, Lebensmittel verderben, Lagerhaltung kostet Geld, Produkte verlieren an Aktualität usw. Ja, und außerdem muss er von den Einnahmen seinen Lebensunterhalt bestreiten und sein Geschäft unterhalten. Geld jedoch unterliegt keinem Angebotszwang. Wer mehr Geld besitzt als er für die Befriedigung seiner Bedürfnisse verwendet, kann dieses horten. Er ist nicht gezwungen dieses in Umlauf zu bringen.
      Würden viele Menschen dieses zu Hause lagern, gebe es irgendwann einen Geldmangel. Es könnten weniger Geschäfte getätigt, Kredite vergeben werden usw. Damit der Geldbesitzer das Geld jedoch in den Wirtschaftskreislauf frei gibt, bietet man ihm sozusagen ein Lockmittel in Form eines Zinses an. Er kann sein Geld zur Bank bringen und bekommt dafür einen Zins. Er bekommt diese Zinsgutschrift vor allem deshalb, weil er das Geldangebot verknappen könnte! Da Geld eigentlich ein öffentliches Mittel ist, welches von jedermann als Tauschmittel verwendet werden soll, aber auch gleichzeitig als Privateigentum aus dem Kreislauf herausgezogen werden kann, ergibt sich die Problematik eines stagnierenden Geldflusses. Diese Stagnation wirkt sich jedoch negativ auf die Geschäftstätigkeit aus, wie wir dieser Tage überall beobachten können. Zins, Zinseszins und die expotentielle Wirkung Nun ist es ja so, dass dieses Geld - welches der Geldverleiher als Zins bekommt - von jemanden erwirtschaftet werden muss. Ohne Schuld kein Guthaben und umgekehrt. Es muss also jemanden geben, der einen Kredit aufnimmt, mindestens in Höhe der Zinsgutschrift plus der Bankmarge, denn die Bank will auch etwas daran verdienen und trägt das Risiko bei der Kreditvermittlung. Zusätzlich kommt noch eine Knappheitsgröße hinzu, damit das Kapital nicht abgezogen wird. Wenn nun aus konjunkturellen Gründen, weil Märkte irgendwann ganz normale Sättigungserscheinungen zeigen zu wenig Geschäftsleute, Unternehmer und Konsumenten Kredite nachfragen, jedoch die Zinsgutschriften von langfristigen Anlagen bei den Geldverleihern als vereinbarte Größe feststehen, kommt es zu einem Ungleichgewicht. Verschärft wird dieses noch, wenn die einmal erhaltenen Zinsen langfristig auf dem Guthabenkonto stehen bleiben und sich so durch den Zinseszinseffekt expotentiell (siehe 8a) entwickeln.

      Die expotentielle Entwicklung von Guthaben durch den Zinseszins möchte ich an einem theoretischen Beispiel erläutern. Wenn Sie einen angenommenen Betrag von 100 Euro zu einem Zinssatz von 50 Prozent pro Jahr anlegen würden, bekämen Sie nach einem Jahr auf diesem Konto 50 Euro gutgeschrieben. Zusammengenommen würde dies einen Betrag von 150 Euro ergeben. Wenn Sie diese 150 Euro ein weiteres Jahr auf dem Konto belassen würden, ergäbe sich ein Zins auf dem Zins des Vorjahres, also ein Zinseszins. 150 Euro zu 50 Prozent Zinsen für ein Jahr angelegt ergäben am Jahresende 225 Euro, also 150 plus die Hälfte 75 Euro. Es kämen also in diesem Jahr schon 75 Euro statt nur 50 Euro wie im Vorjahr dazu. Diese 225 Euro erneut ein Jahr zu 50 Prozent angelegt, ergäben dann schon einen Betrag 337,50 Euro am Jahresende. Dies wäre dann eine Steigerungsrate von 112,50 Euro, statt 75 oder 50 Euro aus den Vorjahren. Schon nach drei Jahren hätte sich der Ausgangsbetrag mehr als verdreifacht! Und nicht nur der Ausgangsbetrag steigt beim Zinseszins immer stärker (100, 150, 225 und 337,50 Euro), auch die Steigerungsraten werden immer höher (50, 75, 112,50) und eskalieren nach einiger Zeit - je nach Zinssatz - in astronomische Dimensionen. Allgemein bekannt sind expotentielle Steigerungen um 100 Prozent in der Zahlenreihe 1, 2, 4, 8, 16, 32, 64, 128 usw.

      Weniger bekann ist dagegen, dass auch geringe Steigerungsraten zum gleichen Effekt führen müssen, nur eben zeitlich verzögert. In der Praxis verdoppelt sich ein Guthaben welches mit 3 Prozent verzinst angelegt wird, in 24 Jahren, wenn dieses mit 6 Prozent verzinst wird bereits nach 12 Jahren und bei 12 Prozent hat es sich nach etwa 20 Jahren bereits verzehnfacht!

      Dieses Geld muss aber durch die Wirtschaft erbracht werden und dadurch kommt es zum Wachstumszwang! Es muss ein Gegenwert zum Geld erwirtschaftet werden, damit das Wirtschaftssystem funktionieren kann.

      Natürlich werden in konjunkturell schlechten Zeiten die Leitzinsen gesenkt. Jedoch kann der Zinsanreiz für die Geldverleiher nicht zu stark herabgesetzt werden, da diese sonst ihr Kapital abziehen. Dies tun sie heutzutage auch vermehrt, wie man auch an den Aktien-, Anleihen-, und Immobilienblasen erkennen kann. Das Kapital sucht sich immer die beste Möglichkeit zur Rendite und dieses über den ganzen Globus in Milliarden US-Dollar Höhe. Ein Arbeiter kann jedoch nicht immer gerade dort sein, wo ein noch rentablerer Arbeitsplatz entsteht. Das ist die Ursache für viele derzeitigen Probleme am Arbeitsmarkt. Oftmals fehlt es gar nicht an Arbeit, sondern am Geld diese zu finanzieren. Immer mehr wird vornehmlich in kapitalintensive Arbeit investiert, also Projekte welche einen hohen Profit abzuwerfen versprechen. Für normale Arbeit steht immer weniger Geld zur Verfügung, ganz zu schweigen von gemeinnütziger oder sozialer Arbeit. Ökologie, Bildung, Kultur, Familie und Kinder werden zum unfinanzierbaren Luxus. Es entwickelt sich eine Globalisierung der Märkte, die für das Kapital die nächste - und vielleicht letzte - Vermehrungsmöglichkeit, aber für die Volkswirtschaften den Ruin bedeuten. Verdient nicht fast jeder am Zins? Lassen Sie Ihr Geld für sich arbeiten wird von den Banken für Geldanlagen geworben.

      Nun, ich habe bisher ausschließlich Menschen oder Maschinen (welche von Menschen erschaffen und bedient werden) arbeiten gesehen. In Wirklichkeit arbeitet also der Schuldner dafür, die Zinsen des Gläubigers zu erwirtschaften.

      Doch was ist, wenn man selbst gar keine Schulden und etwas Geld auf der Bank hat? So erhält man auch Zinsen und hat etwas davon.
      Dies ist leider eine Milchmädchenrechnung, denn niemand bekommt etwas umsonst und fast jeder verliert am Zins. Als Normalverbraucher zahlt man schon allein Zinsen, wenn man Waren und Dienstleistungen in Anspruch nimmt. Die Zinsen sind nämlich in den Preisen versteckt.

      Da Unternehmen und Dienstleister sämtliche Kosten in die Preise verlagern, sind natürlich auch Kreditkosten darin enthalten. So kann man eine Gesamtrechnung aufmachen: Wenn man die Gesamtverschuldung von Wirtschaft und Staat von etwa 4.600 Mrd. Euro mit einem angenommenen Zinssatz von 7 Prozent berechnet, erhält man einen Zinsanteil in den Preisen von 322 Mrd. Euro. Geteilt durch 35 Millionen Haushalte der Bundesrepublik ergäbe es einen Betrag von 9200 Euro, den jeder Haushalt im Schnitt pro Jahr an die Banken allein für Schulden zahlt, obwohl er selbst keinen Kredit aufgenommen haben muss. Weiter gerechnet, müsste bei einem Zinssatz von 3 Prozent jeder Haushalt ein Vermögen von über 300.000 Euro aufweisen, um aus dieser Rechnung als Zinsgewinner hervorzugehen. Sonst zahlt man in der Summe mehr Zinsen an andere, als man selbst einnimmt. Auch ist anzunehmen, dass jemand mit einem derartigen Guthaben überdies noch ein vielfaches an Besitz sein Eigen nennen wird. Man profitiert also nur ab einem angelegten Guthaben von über 300.000 Euro vom Zinssystem! Da dies ein Durchschnittswert ist, müsste - wenn man selbst nicht über diesen Betrag verfügen sollte - der nächste Bekannte, Verwandte oder Nachbar über die doppelte Summe verfügen. Und trifft dies auch nicht zu, müsste der nächste die dreifache Summe (natürlich immer abzüglich des tatsächlichen Betrages) haben. Der Fehlbetrag dazu landet bei einem angenommenen Haushalt X, denn irgendwo muss das Geld ja sein. Ein Beispiel: Sie haben eine Geldanlage von 30.000 Euro zu 3 Prozent Zinsen angelegt. Damit gehören Sie zu den Zinsverlierern, denn Ihnen fehlen 270.000 Euro um von den Zinsen in der Summe zu profitieren. Der Fehlbetrag muss aber irgendwo vorhanden sein, denn wir hatten ja die 300.000 Euro als Durchschnittswert berechnet. Diese Summe hat also ein imaginärer Haushalt X. Ihre Eltern haben schon etwas länger gespart und etwa 100.000 Euro auf der hohen Kante. Auch sie gehören zu den Zinsverlierern, denn ihnen fehlen 200.000 Euro. Der Fehlbetrag zu 300.000 Euro wird nun wieder zum Haushalt X zugerechnet und summiert sich schon auf 470.000 Euro. Ihr Chef hat etwas höhere Einkünfte und 270.000 Euro angelegt. So zählt er fast zu den Zinsgewinnern, dennoch fehlen schlappe 30.000 Euro. Damit werden dem imaginären Haushalt X 500.000 Euro zugeschrieben. Wahrscheinlich steigt der Betrag des imaginären Haushaltes X, je mehr Haushalte Ihrer Bekannten und Verwandten Sie in diese Rechnung einbeziehen.

      Ist es da ein Wunder, dass es immer mehr Millionäre in Deutschland gibt?

      Und wenn Sie noch die Steuern hinzu rechnen und bedenken, dass ausgerechnet die Haushalte mit größeren Guthaben die wenigsten Steuern einbezahlen, wirds noch etwas herber mit der Verteilung von Lasten. Das ist leider noch nicht alles. Sie müssen noch bedenken, dass gerade diejenigen mit geringen Ersparnissen die Zinsen für die Vermögenden erarbeiten müssen. Wer soll es sonst tun? Oder glauben Sie, dass sich jemand mit einem Guthaben von über 300.000 Euro und vielfachem Besitz selbst die Finger schmutzig macht? Vielleicht denken Sie jetzt, das ist schon allerhand, nun kommt aber die Krönung. Da die großen Guthaben durch den Zinseszinseffekt stärker und schneller wachsen als kleinere Beträge, die Wirtschaftsleistung also der Gesamtkuchen zusätzlich kaum noch gesteigert werden und der Staat keine neuen Schulden aufnehmen kann, müssen zwangsläufig die geringen Guthaben zugunsten der großen beschnitten werden. Woher soll sonst das Geld kommen? Deshalb müssen Arbeitslöhne, Renten und staatliche Leistungen gekürzt und außerdem die Sparguthaben der kleinen Leute herangezogen werden. Und diese Umverteilung wird von den Politikern als sogenannte Reform zur Sicherung der Zukunft der Gesellschaft verkauft. Da die großen Guthaben immer stärker und schneller wachsen, ist das natürlich ein Fass ohne Boden und der Reformbedarf wird immer größer.

      Entlastend spricht für die Politiker, dass diese in dem derzeitigen Finanzsystem gar keine andere Wahl haben. Oftmals fehlt es auch am Wissen um die Zusammenhänge und man verlässt sich blindlings auf Finanzexperten. Die kleinen Gutschriften auf den Konten am Ende jeden Jahres für den Normalbürger scheinen also ein Zuckerbrot zu sein und die Peitsche folgt mit ständigem Zwang zur Leistungssteigerung in der Arbeitswelt. In der Summe verlieren so die meisten - bis auf einige wenige - immer mehr am Zinssystem. Lösungsversuche mit fatalen Folgen Verteilungskämpfe Es kann nur das verteilt werden, was erwirtschaftet wurde wird treffend argumentiert. Bei den ständig steigenden Zinseinkünften macht man jedoch von dieser Regel eine Ausnahme. Die Zinsen nehmen immer größere Teile der Staatseinnahmen und des Bruttosozialproduktes in Anspruch. Wenn jedoch im zu verteilenden Gesamtkuchen, ein Teil (die Kapitalerträge) immer stärker als der andere Teil (Erträge aus Arbeit) wächst, muss letzterer Teil immer mehr zugunsten des ersteren beschnitten werden. Kapitalerträge sind leistungslose Einkünfte, während die Menschen welche mit ihrer täglichen Arbeit große Leistungen vollbringen immer mehr, schneller und für immer weniger Lohn arbeiten sollen. Und auch die Sozialleistungen sollen beschnitten werden, da es angeblich weniger zu verteilen gäbe. In der derzeitigen Wirtschaftskrise produzieren die Bürger bei einem Wachstum um Null Prozent in Mengen genau so viel wie ein Jahr zuvor.

      Warum gibt es trotzdem immer weniger zu verteilen? Und warum soll die Wirtschaft überhaupt weiter wachsen, wenn schon jetzt Waren und Dienstleistungen im Werte von über 24.000 Euro pro Kopf (vom Säugling bis zum Rentner) im Jahr produziert werden?! (8) Ein Vierpersonenhaushalt hätte so fast 100.000 Euro minus Abgaben, also immerhin 50.000 Euro im Jahr zur Verfügung und könnte davon sicherlich gut leben. Doch wo ist das Geld oder haben Sie es etwa? Wenn immer größere Teile des Volksvermögens den Kapitaleinkünften zugerechnet werden, wird es klar. Leider wird dies von den meisten Parteien, Organisationen, Verbänden, den Arbeitgebern und Arbeitern nicht gesehen. Verteilungskämpfe nehmen in Krisenzeiten immer mehr zu und jeder versucht noch etwas vom immer weiter schwindenden kleinen Stück des Kuchens für sich zu sichern. Unternehmerverbände kämpfen gegen Gewerkschaften, Arbeitgeber gegen Arbeitnehmer, diese gemeinsam gegen Arbeitslose und Sozialhilfeempfänger, Angestellte im öffentlichen Dienst und Beamte, politisch Linke Gruppierungen gegen Rechte, Konservative, Liberale oder die Banken, Wirtschaftsliberale gegen Ökologen, Soziale Organisationen gegen die Staatsmacht, Rentner gegen Junge, Familien gegen Singles usw. Gewohnte Feindbilder verschleiern die wirklichen Ursachen. Zusätzlich unterstützen die Medien eine Entsolidarisierung der Gesellschaft, indem vorgefertigte Meinungspole bedient werden, die die Menschen gegeneinander aufhetzen. Die Hauptursache der Finanzkrise, die immer weiter wachsenden Kapitaleinkünfte verschwinden jedoch immer mehr im Nebel. So zerfleischt man sich gegenseitig auf einem Nebenfeld im Verteilungskampf ohne jemals eine Lösung zu finden. Inflation und Deflation Wie kann man mit einer immer weiter zunehmenden Verschuldung umgehen? Man könnte als erstes versuchen die Einnahmenseite zu erhöhen.

      Unternehmen erhöhen die Preise, Arbeitnehmer kämpfen mit den Gewerkschaften für die Erhöhung ihrer Löhne, der Staat erhöht die Steuern und die Banken die Geldmenge. Diese inflationäre Entwicklung der Preise und Gehälter gab es schon in einem gewissen Ausmaß seit Jahrzehnten. Die Deutsche Mark von 1950 wäre heutzutage nur noch zwanzig Pfennige wert. Da man aus der Weltwirtschaftskrise der zwanziger Jahre des letzten Jahrhunderts gelernt hat, versucht man mit allen Mitteln eine Hyperinflation, also eine schlagartige Entwertung des Geldes und damit der Schulden zu verhindern. Die Geldmenge kann heutzutage durch den Staat nicht ohne weiteres mittels Geldpresse erhöht werten. Dafür sorgt schon allein die Unabhängigkeit der Europäischen Zentralbank. Für die Einnahmenseite hat der Staat außer neue Schulden aufzunehmen noch Möglichkeiten Steuern, Gebühren und Abgaben zu erhöhen, wovon er auch kräftig gebrauch gemacht hat. Nun sind die Obergrenzen vollends erreicht und man versucht auf der Ausgabenseite gegenzusteuern. Man glaubt also das Problem mittels Kürzungen von Sozialausgaben und Arbeitslöhnen beheben zu können. Dabei gerät man in eine deflationäre Abwärtsspirale. Die Reduzierung der Einkommen bewirken eine Kaufzurückhaltung der Konsumenten, was die Unternehmen in Bedrängnis bringt. Diese müssen die Preise (z.B. mit Sonderangeboten, Aktionen und Rabatten) herabsetzen, weil sonst die Produkte zu wenig Absatz finden. Darauf schwinden die Unternehmensgewinne und es folgen Lohnkürzungen, Entlassungen oder Insolvenzen. Dies verstärkt die Kaufzurückhaltung der Bürger noch weiter - ein Teufelskreis.

      Die wirtschaftliche Not großer Teile der Bevölkerung ist - wie schon 1929 - bereits vorprogrammiert! Zwischen 1929 und 1933 purzelten die Verbraucherpreise in Deutschland um nicht weniger als 36 Prozent. Der Preisverfall trieb die Arbeitslosenzahlen in die Höhe und Hitler die Wähler zu. Dadurch kann neuer Nährboden für extreme politische Bestrebungen geschaffen werden. Die Menschen werden in der Not zum nächsten Strohhalm greifen und nach Lösungen verlangen. Vielleicht ist dies angesichts des immer noch vorhandenen Wohlsstandes undenkbar? Der Trend ist jedoch klar erkennbar, die Pole Reichtum und Armut nehmen immer größere Ausmaße an. Symptome in den USA und die wachsende Kriegsgefahr Bleibt dann noch die Vernichtung des riesigen Kapital- und Warenüberhanges durch einen globalen Krieg. Die Weichen werden dafür bereits gestellt. Das Haushaltsdefizit der USA dürfte nach offiziellen Prognosen bei 455 Milliarden Dollar liegen. (9) Das Wachstum der Amerikanischen Wirtschaft kann nur noch durch Ankurbeln der Rüstungsindustrie gewährleistet werden. (10) Ohne ein Wachsen der Wirtschaft, würden die USA in eine Deflation rutschen und damit die gesamte Welt in eine tiefe Wirtschaftskrise mitreißen. So kann man mit zusätzlicher Produktion das Nachfragepotential des Kapitals sichern. Kriege sind für das Kapital rentabel, da so einmal teuer produzierte Rüstungsgüter verbraucht und diese dann wieder neu produziert werden müssen. Gleichzeitig wird Infrastruktur vernichtet, welche dann wieder durch Investitionsvorhaben aufgebaut werden muss. Bei immer mehr gesättigten Konsummärkten ist es ein Weg für neue Investitionen. Dieser Automatismus ist verheerend! Ohne in einen Antiamerikanismus das Wort zu reden, zeigt es den Hintergrund der immer mehr zunehmenden Militäraktionen der USA. Zusammenfassung und Lösungsweg

      Mit dem Schuldensystem zum Kollaps

      Das System kann nur mit einer wachsenden Verschuldung funktionieren, da die Guthaben durch den Zins und Zinseszins automatisch wachsen. Das Grundproblem besteht vor allem in der Möglichkeit Kapital zurückhalten und dadurch einen Zins erpressen zu können. Wenn ein Angebot knapp gehalten wird steigt der Preis. Der Realzins lag in den meisten Zeiten im Durchschnitt über der Steigerungsrate des Bruttosozialproduktes. Mit der expotentiellen Wirkung des Zinseszins entwickelt sich der Wachstumszwang der Wirtschaft, da das Kapital immer bedient werden muss, sonst zieht es sich vom Markt zurück, wird nicht mehr in Arbeit sondern in Sachwerte investiert oder dient als Spekulationsobjekt. Dieses kann jedoch für die Wirtschaft Rezession bedeuten. So haben sich die Guthaben bzw. Schulden in Deutschland seit 1960 einundvierzigfach gesteigert - es gibt immer mehr Millionäre im Lande. Gleichzeitig versuchte man mit der Wirtschaftleistung mitzuhalten, wobei der Staat gezwungen war in Konjunkturflauten als Motor einzuspringen. Das Bruttosozialprodukt wurde im gleichen Zeitraum um das dreizehnfache (nominal) gesteigert. Die Guthaben steigen expotentiell, was mit der Wirtschaftsleistung durch eine Begrenzung an Ressourcen und Zeit jedoch nicht möglich ist. Da der Realzins immer positiv ist, eskalieren die Guthaben und Schulden durch den Zinseszinseffekt nach einigen Jahrzehnten expotentiell. Der Kollaps ist bereits vorprogrammiert und das weltweit. Die wirkliche Gleichstellung des Geldes zu Waren und Dienstleistungen Um die fatalen Lösungsversuche der Geschichte nicht weiter wiederholen zu müssen, sollte das System so verändert werden, dass Geld ebenfalls mit einem Angebotszwang ausgestattet wird. Nur dann ist es Waren und Dienstleistungen ebenbürtig - ein echtes Tauchmittel und kein Machtmittel mehr. Das kann mit einer Rückhaltegebühr erreicht werden. Man soll also nicht mehr - wie derzeitig - für die Zurückhaltung von Geld durch einen Zins und für dessen Freigabe belohnt werden, sondern im Gegenteil, eine Zurückhaltung von Geld soll durch eine Gebühr geahndet werden. Dann gibt man es gern frei, bringt es zur Bank und wird mit einer Verzinsung um Null Prozent von dieser Gebühr befreit. Man kann also auch weiter Geld horten, nur vermehrt es sich nicht " von selbst" und gänzlich ohne Gegenleistung. Anders gesagt, muss niemand mehr für die Zinsen eines anderen arbeiten und das nur, weil dieser sein Geld zurück halten könnte. Ein Tauschmittel darf sich nicht automatisch vermehren können! Es darf nur mit der Wirtschaftskraft in Mengen und im Wert wachsen, jedoch niemals selbständig. Geld darf auch kein Spekulationsmittel sein und der Zins darf nicht als Einkommensquelle missbraucht werden können. Geld ist ein öffentliches Gut, ein Ambivalent zu Waren und Dienstleistungen, ein Tausch- oder Hortungsmittel, ein Vermittler von Werten, aber selbst kein Privateigentum. Es wird von der Zentralbank herausgegeben, die eine öffentliche Anstalt ist.

      Initiativen für ein gerechtes Geld

      Eine Lösung der Problematik könnte die Einführung eines im Umlauf gesicherten Geldes sein, wodurch der Zins nebensächlich wird. Dafür engagieren sich bereits viele Vereinigungen und Initiativen. Eine bedeutende ist die Initiative für Natürliche Wirtschaftsordnung e.V. (INWO). Diese wurde 1983 als Internationale Vereinigung für Natürliche Wirtschaftsordnung (ebenfalls INWO) gegründet. Sie umfasste vor allem den deutschsprachigen Raum, was sich bis heute kaum geändert hat. Gegründet wurde diese um einer möglichst breiten Öffentlichkeit Ideen zur Gestaltung eines gerechten und stabilen Geldsystems und einer gerechten und effizienten Bodenordnung zugänglich zu machen.
      Diese Ideen gehen in erster Linie auf den deutsch-argentinischen Kaufmann Silvio Gesell (1862 - 1930) zurück. Grundlegendes hat Helmut Creutz geleistet, indem er die Überlegungen Gesells anhand von Datenmaterial der Deutschen Bundesbank, des statistischen Bundesamts und ähnlicher Institutionen konkretisiert hat. Damit werden Entwicklungen in Deutschland, die Geldpolitik der EZB und auch globale Veränderungen erklärbar. Erste erfolgreiche Versuche mit Freigeld gab es - aus der Not geboren - kurz vor dem Zweiten Weltkrieg in einem Österreichischen Städtchen, welches als Wunder von Wörgl (11) in die Geschichte einging.

      In der Zeit des Freigeldes verschwanden Arbeitslosigkeit und Geldmangel binnen Kürze. Leider wurde dieser Versuch durch den Staat mit Hinweis auf das Geldmonopol unterbunden. Problematik und Lösungsansätze müssen in der Öffentlichkeit breit diskutiert werden. Deshalb ist ein Wissen um die Hintergründe enorm wichtig. Dieser Artikel soll ein Beitrag dazu sein."
      Avatar
      schrieb am 03.03.04 18:04:03
      Beitrag Nr. 3 ()
      :laugh:
      Avatar
      schrieb am 03.03.04 18:06:21
      Beitrag Nr. 4 ()
      Auf Grund der humoristischen Einlage von comicalAli in#2 ändern wir die letzte Zeile von #1 in "Beitrag 3":D
      Avatar
      schrieb am 03.03.04 18:11:51
      Beitrag Nr. 5 ()
      :laugh: sorry, max.

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      schrieb am 03.03.04 18:20:19
      Beitrag Nr. 6 ()
      #5 doesn´t matter -auch schwerster Stoff ist mit Humor besser zu ertragen....;)
      Avatar
      schrieb am 03.03.04 18:55:19
      Beitrag Nr. 7 ()
      Dies ist meine feste Überzeugung:

      Da alle kosmetischen Maßnahmen - wie lächerlich jetzt schon in ihrer Hilflosigkeit ! - nichts bringen werden,

      hilft nur die - im Wortsinn - radikale Maßnahme: Zinsen künftig verbieten! Dafür Investitionen/Beteiligungen und Verbrauch (mit ökologischen Ausnahmen)komplett steuerfrei stellen. Bargeld besteuern !


      Der Erfolg: Keine Inflation, Deflation und Währungsreform zu Lasten der Kleinen!
      Keine Revolution mit Blutbad, und Enteignung, und...


      Denn jeder behält, was er hat, wird künftig aber nur mehr dazu haben können, wenn er andere mit ins Boot nimmt, "beteiligt" - und dann haben wir sie wieder:


      Goldene Zeiten !

      Ohne Schwarzgeld und Schwarzarbeit

      Mit Vollbeschäftigung und an den Bedarf angepaßter Produktivität, ohne Zwangs-"Wachstum"
      Avatar
      schrieb am 03.03.04 19:26:55
      Beitrag Nr. 8 ()
      Wenn das alle Politiker verstanden hätten, wären wir besser dran:

      Der Weg des Geldes durch die Welt endet, sobald es benutzt wird, um einen Kredit zurückzuzahlen. Es hat dann seinen Zweck erfüllt und ist restlos verschwunden, auch, und das ist die Regel, wenn der Kredit, der damit getilgt wird, ein ganz anderer ist, als der, aus dem es ursprünglich entstand.

      Die Sache hat nur einen Haken. Das Geschäft des Kunden mit der Bank ist erst dann wirklich abgeschlossen, wenn nicht nur der geliehene Betrag getilgt ist, sondern wenn auch die vereinbarten Zinsen gezahlt wurden. Das ist tatsächlich ein äußerst gefährlicher Haken, der schon so manchen Fisch ganz unverhofft aus seinem Element gerissen hat. Denn:

      Das Geld, das benötigt wird, um die Zinsen darzustellen, wird im ursprünglichen Kreditvertrag nicht geschaffen.

      Es existiert nicht, die Zinsen können gar nicht bezahlt werden, es sei denn ...

      Es sei denn, Geld, das aus einem anderen Kredit entstanden ist, wird für die Zinszahlung eingesetzt. Das erschwert natürlich die Rückführung dieses anderen Kredites gleich doppelt und an eine vollständige Tilgung und Zinszahlung ist gar nicht zu denken, wenn es nicht gelingt, über weitere Kredite so viel Geld zu schaffen, dass immer neue Zinsen aus immer neuen Krediten bedient werden können.

      Geld kann also nur existieren, weil eine stille Übereinkunft existiert, daran zu glauben, dass in der Zukunft mehr Geld vorhanden sein wird, als in der Gegenwart, dass also die Schulden im Währungsgebiet mindestens in dem Maße wachsen, wie es die Zinsverpflichtungen erfordern.

      Es gibt aus diesem System keinen Ausweg.
      Um es am Leben zu erhalten, erfordert es ein ständiges Wachstum der Verschuldung, denn auch das Bargeld, die schönen bunten Banknoten, die im Auftrag der Zentralbanken von hochspezialisierten Druckereien möglichst fälschungssicher hergestellt werden, sind zunächst kein Geld, sondern nur besondere Formulare. Formulare, die erst dadurch zu Geld werden, dass eine Geschäftsbank sich in entsprechender Höhe bei der Zentralbank verschuldet und sich den Darlehensbetrag zur Auffüllung der eigenen Kassenbestände als Bargeld auszahlen lässt.
      Bargeld ist also tatsächlich nichts als eine besondere Erscheinungsform des Giralgeldes. Eine Erscheinungsform, mit deren Hilfe es dem Giralgeld gelingt, sich von der Bindung an das Bankkonto zu lösen und über eine gewisse Zeit eigene und völlig unkontrollierbare Wege zu gehen.

      Sobald das Bargeld allerdings wieder am Schalter einer Bank einbezahlt wird, steht es in höchster Gefahr, wieder zum wertlosen Formular zu werden und wenn der Bargeldbestand einer Bank die geplante Bandbreite überschreitet, werden die schönen bunten Scheine tatsächlich an die Zentralbank zurückgegeben, wo sie im Keller verschwinden und dort solange das Dasein wertloser Formulare fristen, bis sie erneut verliehen werden.
      Wen erinnert das nicht an Goethes "Zauberlehrling": Die Geister , die ich rief... :eek:
      Avatar
      schrieb am 03.03.04 21:02:36
      Beitrag Nr. 9 ()
      #7

      träum weiter.
      Avatar
      schrieb am 03.03.04 21:37:15
      Beitrag Nr. 10 ()
      #9 marc22

      Alle großen Dinge beginnen mit einer Idee....
      Als wir beide noch Quark im Schaufenster waren, gab es schon einen "Vorträumer" Silvio Gesell...

      Und hier ein Auszug unserer "Träumer-Liste":

      Ein paar interessante Urteile über Silvio Gesell - den " Erfinder" des Freigeldes:

      Wenn man bedenkt, daß Silvio Gesell und die Freiwirtschaft so tot geschwiegen wurden, daß es sogar 20-bändige Enzyklopedien gibt, in denen er mit keiner einzigen Zeile bedacht wird, dann ist die vorliegende Sammlung von Zitaten um so beeindruckender.

      H.G.Wells, Historiker:

      " Gesells Name wird ein führender Name in der Geschichte sein, wenn sie einst entwirrt sein wird"
      Dr. Oskar Stillich, Nationalökonom an der Humboldt-Universität:

      " Gesell hat im Reiche der Wirtschafts- und Sozialwissenschaften Originales geschaffen trotzdem (oder weil?) er ein Autodidakt ist. Gerade deshalb, weil es sich nicht um einen durch eine regelrechte wissenschaftliche Schule gegangenen Theoretiker handelt, muß das, was er geleistet hat, umso höher bewertet werden. Die Schriften Gesells enthalten viel wissenschaftlich Wertvolles und Fruchtbares, das nicht wieder aus dem Bestande der Geldlehre verschwinden wird."
      Berlin, in: Das Freigeld - eine Kritik, Berlin 1923, S. 68

      Prof. Dr. John Maynard Keynes, Nationalökonom an der Universität Cambridge/England:

      " Der Zweck von Gesells Buch als Ganzes kann als die Aufstellung eines antimarxistischen Sozialismus beschrieben werden, eine Reaktion gegen das laissez-faire, auf theoretischen Grundlagen aufgebaut, die von jenen von Marx grundverschieden sind. Ich glaube, daß die Zukunft mehr vom Geiste Gesells als von jenem von Marx lernen wird. Das Vorwort zu `Die Natürliche Wirtschaftsordnung durch Freiland und Freigeld´ wird dem Leser, wenn er es nachschlägt, die moralische Höhe Gesells zeigen. Die Antwort auf den Marxismus ist nach meiner Ansicht auf den Linien dieses Vorwortes zu finden."
      (Allgemeine Theorie der Beschäftigung, des Zinses und des Geldes, Berlin 1935, S.300)

      Prof. Dr. Joachim Starbatty, Nationalökonom an der Universität Tübingen:

      " Die Wirtschaftswissenschaft hat Silvio Gesell tiefe Einblicke in das Wesen des Geldes und des Zinses zu verdanken, jedoch ist Silvio Gesell von der nationalökonomischen Zunft immer als Sonderling betrachtet worden. Er war ja auch kein Professor - und das ist schon verdächtig. Entscheidend ist, daß die grundsätzlichen Ideen, die ordnungspolitischen Ideen von Silvio Gesell richtig und vorbildhaft sind."
      (Eine kritische Würdigung der Geldordnung in Silvio Gesells utopischem Barataria, in: Fragen der Freiheit Nr. 129/1977, S.5 und 30)

      Prof. Dr. Oswald Hahn, Nationalökonom an der Universität Erlangen-Nürnberg:

      " Silvio Gesell hat es verstanden, klar und verständlich zu schreiben - eine Gabe, die sowohl den reinen Theoretikern und Reformern wie auch machen Praktikern unserer heutigen Zeit weitgehend abgeht. Die `Natürliche Wirtschaftsordnung´ ist auch heute noch lesenswert... Gesell entwickelte geniale Konzeptionen und wurde vergessen, während die jeweiligen weniger genialen Zeitgenossen einige Generationen blendeten, ehe sich auch hier die Vorstellung einer Falsifizierung durchsetzte."
      In memoriam Silvio Gesell, in: Zeitschrift für das gesamte Kreditwesen Nr.6/1980, S.5

      Prof. Dr. Irving Fisher, Nationalökonom an der Yale University:

      " Freigeld könnte der beste Regulator der Umlaufgeschwindigkeit des Geldes sein, die der verwirrendste Faktor in der Stabilisierung des Preisniveaus ist....Ich bin ein bescheidener Schüler des Kaufmanns Gesell."
      (in Stamp Scrimp, New York 1933, S.67 und Mail and Empire (Toronto) vom 21.11.1932)
      Prof. Dr. Maurice Allais, Nationalökonom an der Universität Paris/Frankreich:

      " Wir wollen hier ganz besonders den Bahnbrechern wie Proudhon, Walras und Silvio Gesell unsere Hochachtung bezeugen, die die größte Versöhnung von Individualismus und Kollektivismus vollbracht haben, auf der die von uns angestrebte Wirtschaftsordnung beruht."
      (in: Economie et Intèrét, Paris 1947, S. 613)

      Prof. Dr. Hans-Christian Binswanger, Nationalökonom an der Hochschule für Wirtschafts- und Soziaiwissenschaften St. Gallen/Schweiz:

      " Gesell ist der Begründer der `Freiwirtschaftslehre´, ein ökonomischer Ousider, der jedoch von Keynes in gewissem Sinne als Vorläufer anerkannt wurde. Er wird daher auch heute vor allem als Keynesianer, ja geradezu als Hyper-Keynesianer interpretiert, d.h. als Vertreter einer schule, die im Interesse einer Krisenvermeidung einen möglichst tiefen (nominalen) Zins propagiert. Gesell hat aber auch erkannt, daß mit der Reduktion der Zinssätze ein Krisenproblem allein nicht lösbar ist. (...) Gesell schlägt deswegen als notwendiges Korrelat zur Einführung des `Freigeldes´ (...) die Einführung des `Freilandes´ vor. (...) Das Hauptwerk von Gesell trägt daher auch den Titel `Natürliche Wirtschaftsordnung durch Freiland (!) und Freigeld´ . Es zeigt sich, daß man nie die reale Seite der Wirtschaft - d.h. die Beanspruchung des Bodens bzw. der Ressourcen - aus dem Auge verlieren darf, selbst wenn man den monetären Faktoren die primäre Bedeutung beimißt. Das hat Gesell deutlicher erkannt als Keynes."
      (in: Arbeit ohne Umweltzerstörung - Strategien einer neuen Wirtschaftspolitik, Frankfurt 1983, S.246 - 248)
      Prof. Dr. Dudley Dillard, Nationalökonom an der Universität Maryland/USA:

      " Gesells Standort ist sowohl antiklassisch als auch antimarxistisch(...) Die Einmaligkeit der Gesellschen theoretischen Untersuchung erklärt sich aus seiner Einstellung zur Sozialreform. Nur unter der Berücksichtigung seines Allgemeinen Blickwinkels als Reformer kann seine Theorie verstanden werden.(...) In einigen wichtigen Punkten ist seine Analyse nicht voll entwickelt, aber im allgemeinen ist sein Modell einwandfrei."
      (in: Gesells Monetary Theory of Social Reform, in: American Economic Review (AER) Vol. 32 (1942), S.348)
      Heinz Nixdorf:

      " Silvio Gesell hat mich in meinen jungen Jahren beeindruckt"

      " Die Ratlosigkeit der Politiker von heute macht die Arbeiten von Silvio Gesell immer moderner."
      (in einem Brief an Tristan Abromeit, zitiert nach: Klaus Schmitt (Hg. Silvio Gesell der " Marx der Anarchisten, Berlin 1989, S.247)
      Luise Rinser:

      " Da gibt es das sogenannte Experiment Wörgl. Das muß man nachlesen, da gibt es Bücher drüber. Das Experiment ist abgewürgt worden vom österreichischen Staat...Ich würde allen raten, sich mit der Wirtschaftslehre von Silvio Gesell zu befassen."
      (in einem Interview mit der Zeitschrift " info3- Sozialberichte aus der anthroposophischen Arbeit" Nr.7-8 (1985), S.8

      Erich Mühsam:

      " ...Gesells theoretische Leistung ist aber mit dieser Stille um seinen Fortgang nicht abgetan, und wie bedeutungsvoll die Leistung war, wird dann erkannt werden, wenn sie in der Praxis erprobt werden wird. Gustav Landauer wußte, was er tat, als er vor elf Jahren empfahl, die Revolutionierung des Gekldwesens der Räterepublik Bayern dem an Proudhon geschulten, dabei ganz selbstständigen Denker Gesell anzuvertrauen...

      Silvio Gesell war ein sozialer Wegbahner von größtem geistigen Wuchs; der Spott der Börsenpraktiker und das Gelächter der Marxisten können seine Bedeutung als Vorkämpfer gerechter und freiheitlicher Gesellschaftsgestaltung nicht mindern. Die Zeit revolutionärer Verwirklichung wird dem Toten vieles abzubitten haben, was die Zeit dogmatischer Unbelehrbarkeit an dem Lebenden und damit zugleich an sich selbst gesündigt hat. Der Weg der Menschheit zur anständigen Gemeinschaft wird mit mancher Fuhre Erde aus dem Garten Silvio Gesells gestampft sein."
      (Fanal Nr.7 (1930))

      Prof. Dr. Felix G. Binn, Gesamthochschulbereich Düsseldorf, Fachbereich Wirtschaft:

      " Eine fast unüberwindliche Mauer hat bislang den breiten Zugang zu Silvio Gesells Ideenwelt versperrt. Diese Vorurteile wurden gebildet in einer Zeit, die Begriffe wie Demokratisierung des Lebens, Leistungsgesellschaft, Pluralismus, Sozialverpflichtung nicht kannte. In einer solchen " gut bürgerlichen" Zeit mußten diese Begriffe, die uns heute selbstverständlich scheinen, revolutionäre Schreckgespenster par exellance sein.

      Auch Gesell verwendete diese Worte nicht; er meinte sie aber! Gleichzeitig meint er, daß vordemokratische Privilegien in der Geldverfassung und im Bodenrecht keine Basis für unsere Demokratie bilden, schlimmer noch, unserer Gesellschaft die Krisen bescheren und sie jedesmal in ihren Grundfesten erschüttern.

      Neben denen, die diese Zusammenhänge geistig nicht bewältigen, stehen diejenigen, die sich in diesem System zum eigenen Vorteil etabliert haben und an einer Änderung kein Interesse haben.

      Ihnen hinzu gesellt sich die Schar der Brotgelehrten und Vertreter der herrschenden Lehre, die sich im wertfreien Elfenbeinturm mit der Beschreibung und statistischen Erfassung volkswirtschaftlich- wissenschaftlicher Phänomene beschäftigen, die sie im übrigen nach naturwissenschaftlichem Denkmodell in den Ursachen als unbeeinflußbar hinnehmen. Ihnen allen stellt Gesell sein Konzept entgegen."
      in: Silvio Gesell, der verkannte Prophet (1978)


      Albert Einstein:

      " Ich erfreue mich an dem glänzenden Stil von Silvio Gesell. ... Die Schaffung eines Geldes, das sich nicht horten läßt, würde zur Bildung von Eigentum in anderer wesentlicherer Form führen."



      Woww!


      In einer Studie der Harvard–Universität wird diese Zeit des Hochmittelalters als die wohl
      glücklichste der Menschheit bezeichnet. Mehrere hundert Städte entstanden allein im deutschen
      Sprachraum. Die Hanse hatte ihre Blüte. Zum erstenmal gab es einen breiten Bürgerreichtum, den
      man in den wenigen unversehrt gebliebenen Städten wie Dinkelsbühl, Rothenburg, Lübeck u.a. noch
      erkennen kann. Nie wieder hat es so viele Künstler und Kunsthandwerker gegeben wie in diesen
      Jahrhunderten. Fast jeder Balken an den Bürgerhäusern und selbst der letzte Stein auf den Spitzen
      der Kirchen und Kathedralen waren kunstvoll verziert. Gerade die Kathedralen legen heute noch
      Zeugnis ab von dem Reichtum dieser Zeit. Sie wurden nicht — wie die Pyramiden — durch
      Zwangsarbeiter errichtet, sondern von hochbezahlten Handwerkern und Baumeistern. Und dieser
      breitgesteuerte Wohlstand war nicht die Folge einer ständigen Leistungssteigerung oder eines
      Wirtschaftswachstums in unserem Sinne. Er war ganz einfach die Folge einer langen Epoche des
      Wirtschaftens ohne verarmende Konjunktureinbrüche, die Folge eines umlaufenden Geldes ohne
      Ausbeutungscharakter.
      "



      Siehe auch: Brakteaten und Erzbischof von Magdeburg

      Das goldene Mittelalter - durch zinsfreies Geld
      In der Zeit von 1150 bis 1450 gab es in Mitteleuropa eine krisenfreie Zeit, welche durch eine geniale zinsfreie Währung erreicht wurde: Um 1150 begann Erzbischof Wichmann (1110-1192) aus Magdeburg damit, Münzen herauszugeben, welche zweimal im Jahr zum Umtausch aufgerufen wurden. Ziel war es, die Steuern einfach und regelmäßig einzutreiben. Dabei wurden 12 alte Pfennige gegen 9 neue ausgetauscht, die Differenz war Steuer. Um die Münzen schnell und ohne viel Aufwand wieder einschmelzen und umprägen zu können, waren sie nur einseitig geprägt und aus dünnem Blech, daher ihr Name " Brakteaten" (bractes = dünnes Blech). Bald schon breitete sich diese Methode über das ganze Land aus. Das führte dazu, daß sich Geldhortung nicht mehr lohnte. Um dem nächsten Umtausch zu entgehen, wurde Geld zinslos weiterverliehen, da nur der Besitzer der Münzen die Umtauschgebühr zahlen mußte. Damit war Geld wieder reines Tauschmittel, nicht mehr Schatzmittel. Wie gewaltig dieser wirtschaftliche Aufschwung gewesen sein muß, zeigt die Entwicklung der Städte in Deutschland ."


      http://inwo.de/index.php

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