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    Heute die Aktien von morgen kaufen - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 15.03.00 19:15:44 von
    neuester Beitrag 28.03.01 16:09:40 von
    Beiträge: 50
    ID: 95.422
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      Avatar
      schrieb am 15.03.00 19:15:44
      Beitrag Nr. 1 ()
      Hallo Leute,

      bisher habe ich mich immer etwas um Leonardos Atelier herumgedrückt, da die vielen langen und teils recht detailierten Postings etwas zeitaufwendig sind und ich nur in der Firma die Möglichkeit habe auf das Internet zuzugreifen.
      Nachdem ich aber heute Abend mal etwas hier rumgeschmökert habe denke ich, daß dies der beste Ort für mein Anliegen ist, das ich schon einmal im Revolutionärsdepot angegangen bin, nämlich die kritische Diskusion meiner Anlagestrategie.

      Ich bin ständig auf der Suche nach Produkten, die noch nicht oder erst am Anfang ihres Booms stehen. Hierzu beschäftige ich mich mit Technologien, die heute noch wenig verbreitet sind, von denen ich mir aber vorstellen kann, daß sie in nächster Zeit (sagen wir 3-7 Jahre) den Markt durchdringen werden und zur täglichen Realität gehören werden.
      Dann suche ich nach den Unternehmen, die im entsprechenden Markt gut positioniert sind und von der Entwicklung am meisten profitieren werden. Dies können die Hersteller der Produkte sein, aber auch deren Zulieferer.
      Schließlich interessiere ich mich für die Kennzahlen des Unternehmens, da ich nur in solide, dynamische Unternehmen investieren will, die schon Geld verdienen.
      Ein Unternehmen das all diese Kriterien erfüllt nenne ich einen Pionier.

      Kurz noch eimal die Merkmale eines Pioniers:

      1) Das Unternehmen hat ein innovatives Produkt, das heute noch recht gering verbreitet ist, in naher Zukunft aber eine möglichst große Verbreitung findet oder es verfügt über Maschinen bzw. Verfahren die zur Herstellung solcher Produkte benötigt werden.
      Es sollte sich also noch in der Startphase oder am Beginn der Boomphase befinden.

      2) Das Produkt ist ein Massenprodukt, wobei es egal ist, ob es sich um das Endprodukt, ein Zwischeprodukt oder ein Bauelement handelt.

      3) Das Unternehmen sollte der oder zumindest einer von wenigen Marktführern bezüglich dieses Produktes sein.

      4) Das Unternehmen hat eine gesunde Bilanz (in den letzten Jahren: steigende Gewinne pro Aktie, steigende Umsätze, steigende Umsatzrendite) und schreibt schon heute schwarze Zahlen. Hierbei ist es unerheblich ob es sich um ein alteingesessenes Unternehmen handelt, das die Zeichen der Zeit erkannt hat oder ein gerade erst gegründetes.

      5) Schön wären auch noch steigende Investitionen in Forschung und Entwicklung.


      Beispiele für solche Unternehmen sind:
      Sandisk - Hersteller von Flash-Memory speichern (siehe "Pioniere" im Revolutionärsthread)
      Singulus - Führender Hersteller von Produktionslinien für die DVD-Herstellung

      Ein weiterer Pionier kommt nächste Woche an die Börse: Asclepion - Hersteller von medizinischen Lasern

      Die oben erwähnte Suche nach den entsprechenden Produkten und Unternehmen verlangt häufig gute Kenntnisse in den entsprechenden Branchen, da häufig nur Insider früh den Wert und das Potential eines Produktes erkennen können.

      Deshalb zum Schluß noch ein Aufruf.
      Ich Suche nach Leuten die solche Insiderkenntnisse besitzen und mithelfen hier in WO eine "Datenbank" von Pionieren entstehen zu lassen.

      Dazu folgende "Spielregeln":

      Ich habe ein Userdepot eingerichtet, das unter dem Nickname "Pioniere" läuft. Das entsprechende Paßwort ist ebenfalls Pioniere.
      Wer nun einen Pionier kennt,also ein Unternehmen, das den obigen Kriterien genügt, der sollte diesen hier in diesem Thread vorstellen und dann im Depot für ca. 10.000 Euro die entsprechende Aktie kaufen.
      Mit Sandisk und Singulus habe ich schon mal begonnen und werde diese 2 Unternehmen in getrennten Postings noch vorstellen.

      Viel Spaß beim Mitmachen,

      Gruß, MarkV

      Ich möchte hier in diesem Thread
      Avatar
      schrieb am 15.03.00 19:20:48
      Beitrag Nr. 2 ()
      Hier also ein Kurzresümee von Sandisk

      Sandisk ist ein Unternehmen, das 1995 im Silicon-Valey gegründet wurde und sich auf die Herstellung von Flash-Memory Cards spezialisiert hat. Hierbei handelt es sich um elektronische Speichersysteme, die stromlos große Datenmengen speichern können. Dies ist vor allem bei tragbaren Geräten wichtig, deren Energiereserven ja nur beschränkt sind. Der Markt für diese Bauelemente ist gerade erst im entstehen.
      Flash-Memory Cards werden zB. in Handhold-Computern, Digitalkameras und Videokameras eingesetzt. Ende letzten Jahres hat Sony den ersten tragbaren MP3-Player (analog zum Walkman) auf den Markt gebracht. Hier erlaubt die FM-Card Musik direct aus dem Internet herunterzuladen. Dies entspricht zudem genau der Zukunftsvision des neuen Music-Giganten EMI-Warner (/AOL).
      In diesem Explodierenden Markt ist Sandisk Marktführer, gefolgt eigentlich von nur einem Konkurrenten Silicon-Storage, der allerdings deutlich geringere Produktionskapazitäten besitzt und sich eher auf Lizenzvergabe verläßt.

      Sandisk arbeitet seit seiner Gründung profitabel (also keine Angst vor Luftschlössern) und hat seit dem seinen Umsatz und Gewinn fast jährlich verdoppelt. Der Gewinn pro Aktie stieg im letzten Jahr von 0,09 auf 0,24 $.
      Der Anteil der F&E-Ausgaben an den gesamten operativen Ausgaben beträgt rund 40%. Hier wird also kräftig in die Zukunft investiert.

      Habe die Aktie ins Pioniere-Depot gelegt.

      Gruß,

      MarkV
      Avatar
      schrieb am 15.03.00 19:25:49
      Beitrag Nr. 3 ()
      Hier nun wie versprochen, die kurze Vorstellung von Singulus!

      Die Singulus Technologies AG (SNGT) ist ein Hersteller von CD-Produktions-und Video-Bearbeitungsmaschinen. Das Unternehmen hat eine weltweit einzigartige Stellung im DVD-Geschäft und eine sehr gute Position bei Anlagen zur CD-Fertigung. Der Weltmarktanteil bei Inline-Anlagen liegt bei 60%. SNGT wird durch die ab nächstem Jahr produzierten neuen Fertigungslinien für wiederbeschreibbare DVD-RAM´s sowie einmal bespielbare CD-R´s zusätzliche Marktanteile gewinnen. Die DVD-Technik wird sich in den nächsten Jahren weltweit durchsetzten. Branchenkenner gehen davon aus, daß im Jahr 2002 die Zahl der DVD-Scheiben bei 4,2 Mrd. Stück liegen wird. Zur Produktion dieser Menge sind bis dahin mehr als 1000 Anlagen nötig. Bislang sind weltweit erst rund 35 bis 40 DVD-Linien in Auftrag gegeben worden.
      Auch vor dem Hintergrund eines stark wachsenden Computer-Markts (im nächsten Jahrzehnt wird mit einer Verzehnfachung der weltweit genutzten PC’s gerechnet) und des damit verbundenen Bedarfs an DVD-Laufwerken wird der Marktführer in der DVD-Technik, Singulus Technologies, vom DVD-Boom in besonderer Weise profitieren.
      Auch das Wachstum im Videobereich ist immens. So haben sich z.B. bereits alle Hollywood Studios für den Einsatz von DVD-Videos entschieden. Dieses Jahr wird ein Absatz von ca. 80 Mio. DVD-Videos erwartet, im kommenden Jahr bereits ein Absatz von 220 Mio. und im Jahr 2000 von 570 Mio. Zur Weihnachtszeit werden in Deutschland die ersten Werbekampagnen beginnen. Auch im Musikgeschäft wird voll auf DVD gesetzt. Von Michael Jackson, über Oasis bis hin zu den Spice Girls haben fast alle namhaften Künstler entsprechende Projekte laufen. Das am Neuen Markt notierte Musikunternehmen Edel Music strebt die Replikation von DVD’s an und will bereits nächstes Jahr vier Mio. Stück produzieren.


      Habe die Aktie für ca. 10.000 Euro ins "Pioniere"-Depot gelegt.

      Gruß,

      MarkV
      Avatar
      schrieb am 15.03.00 22:30:18
      Beitrag Nr. 4 ()
      Mark -

      ich finde Dein Engagement für die Pioniere klasse.

      Schau Dir auch mal Universal Display (Thread von Rostro bei Revoluzzern) an.

      Max
      Avatar
      schrieb am 16.03.00 12:29:42
      Beitrag Nr. 5 ()
      Hallo MarkV,

      toll, schon wieder ein Silberstreif am Horizont des village.
      Schön dass du trotz langer Posts ins Atelier gekommen bist. Ich habe nun auch etwas gebraucht bis zu einer Antwort. :( Andererseits hoffe ich, dass sich die Beiträge hier bei Leo und überhaupt im village trotz mancher Ausschweifung von anderen Sites in der Qualität abheben.

      Deinen Ansatz finde ich sehr interessant, deinen Vorstoß eine gemeinsame Datensammlung zu beginnen,begeistert mich sehr. Im Detail kann ich leider (noch) nicht mithelfen, denn ich bin selbst eher an Königen oder mechanischen Verfahren interessiert, aber auch neugierig in alle möglichen anderen Richtungen. Organisatorische Unterstützung kannst du von mir aber auf jeden Fall haben, da sollten wir in Kontakt treten, um mal zu sehen, wie das mit meinen Ideen zusammenpaßt oder was sich noch alles denken läßt.

      Bevor ich nun aber deine Beiträge noch weiterlese, schon mal eine Anmerkun zu deiner Vorgehensweise, zu 4) Welche Kennzahlen genau, mit welchen Grenzen? Zu 5) Investitionen sollten aber auch nicht das ganze Geld auffressen. Was hälst du von Volkers Ansatz, dass Sachinvestitionen höchstens 40% des CashFlow ausmachen sollten?

      So, nun erst mal Mittagessen kochen, die Kids brauchen was zu beißen.

      Gruß
      Wolfgang

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      Avatar
      schrieb am 16.03.00 15:17:55
      Beitrag Nr. 6 ()
      Hallo Mark,

      Du bist Dir darüber im klaren, dass die Punkte 1 und 4 in den meisten Fällen konkurrieren: ist das Unternehmen ein Pionier auf einem neuen Markt, schreibt es zunächst einmal tief rote Zahlen; wenn der Break Even erreicht ist, kann es sein, dass die Pioniereigenschaft schon verblasst ist oder ganz verloren gegangen ist.

      Spontan fällt mir als innovatives und bereits profitables Unternehmen der Sprachsoftwarehersteller Lernout & Hauspie (Nasdaq: LHSP) ein.

      Beste Grüße

      Bernd
      Avatar
      schrieb am 16.03.00 17:21:32
      Beitrag Nr. 7 ()
      Hallo Bernd,

      natürlich ist mir klar, daß die Punkte 1 und 4 (im Internetzeitalter) häufig nicht zusammen kommen.
      Da ich aber Langfristanleger bin, ist der Punkt 4 für mich trotzdem wichtig, da schwarze Zahlen das
      Risiko meiner Meinung nach Reduzieren. Natürlich muß man sich das Unternehmen auch dann noch
      genau ansehen, aber irgendwo muß man ja anfangen.
      Lernout&Hauspie ist ein klasse Unternehmen und gehört sicher zu den Pionieren. Steht auf meiner
      Watchlist ganz oben. Habe bisher nur auf einen günstigen Einstiegszeitpunkt gewartet. (Außerdem
      chronischer Cash-Mangel).

      Wolfgang: Danke für die freundliche Aufnahme in den erlauchten Kreis.
      Prinzipiel mußt Du wissen Du hast es mit einem Naturwissenschaftler zu tun. die technische Analyse
      der Produkte und Ihrer Chancen fällt mir deutlich leichter als das lesen der Bilanzen. Wie genau eine
      solide Bilanz auszusehen hat, ist für mich ein Buch mit 7 Siegeln.
      Wie schon geschrieben betrachte ich mir vor allem den Gewinn pro Aktie, den Umsatz und die
      Umsatzrendite (also Gewinn/Umsatz)
      Wenn diese Zahlen in den letzten Jahren alle nach oben weisen bin ich schon zufrieden. (Aber vielleicht
      belehrt mich da jemand eines besseren). Welche Zahlen im optimalen Fall zu welchen am besten in
      einem bestimmten Verhältnis zueinander stehen, ist vielleicht eine Handlungsbasis für die Vorstände
      der Unternehmen; mir geht das zumindest zu weit.

      Zu Punkt 5) Natürlich sollen die Investitionen nicht den Gewinn auffressen. Aber bei steigenden
      Gewinnen sollte meiner Meinung nach in einem Dynamischen High-Tech Unternehmen der F&E-Etat
      deutliche Zuwachsraten aufweisen, denn ohne F&E keine zukünftigen Produkte und ohne die keine
      Langfristige Anlage. Und meine Pioniere sollen zur Langfristigen Geldanlage taugen.

      Gruß,

      Markus
      Avatar
      schrieb am 16.03.00 21:16:44
      Beitrag Nr. 8 ()
      Hallo Mark,
      schön, daß es mit den Pionieren weitergeht. Da ich auf meinen
      Vorschlag vom 2.3. im Pioniersthread (unter Revoluzer) nix mehr hörte,
      habe ich mir andere Dinge zum begrübeln gesucht.

      Wie ich sehe hast Du den Bergiff "gesunde Bilanz" nun zu
      "steigende Gewinne und Umsätze" ausgearbeitet und steigende F&E
      Investitionen dazu genommen. Ist das nun die entgültige Definition
      der Pioniere fürs Village?
      Zum einen würde es mir gefallen, weil es eindeutiger ist als Dein früherer
      Ansatz, zum anderen bleibe ich skeptisch was die steigenden Gewinne
      angeht. Die werden im village ja schon von allen anderen Gruppen
      inkl. Revolutionären erwartet. Ich bin aber weiter davon überzeugt,
      daß es möglich sein muß gute Unternehmen zu erkennen, bevor sie
      schwarze Zahlen und steigende Gewinne verzeichnen, und diese würde ich als
      Visionäre oder Pioniere bezeichnen.

      Da ich ebenso wie Du eine Naturwissenschaftliche Ausbildung habe
      (welche Branche bist Du denn) kenne ich mich mit BWL nicht so
      aus und versuche mit mehr oder weniger analytisch-gesundem Menschen Verstand
      an diese Thema zu gehen.
      Ich erlaube mir als Vorschlag für eine Modifizierung Deiner
      Punkte 4+5 eine überarbeitete Version meines postings vom 2.3. beizulegen:

      a) die F&E Investitionen eines Jahres werden als reinvestierte Gewinne
      des Vorjahres angesehen.
      b) die F&E Investitionen werden zu den (negativen)Gewinnen
      des _Vorjahres_ addiert:
      Gewinn(Year_i-1) + F&E(Year_i)
      c) Forderung 1 (schwarze Zahlen):
      GFW = Gewinn(Year_i-1) + F&E(Year_i) muß größer Null sein
      d) Forderung 2 (steigende schwarze Zahlen):
      GFW muß jährlich steigen

      Wir hätten demnach einen "gesunden" Pionier, wenn die F&E Ausgaben
      größer sind als die Verluste des Vorjahres. So etwas dürfte eine Bank
      über mehr als 3 Jahre nur mitmachen, wenn diese als Kreditgeber von dem
      Unternehmen überzeugt ist.

      Steigende Umsätze halte ich wie Du für notwendig, von Anfang an.
      In welchem Verhältnis aber diese Umsätze zu den F&E Kosten stehen
      sollten, habe ich mir bisher nicht überlegt.

      Gruß
      Martin
      Avatar
      schrieb am 16.03.00 22:59:16
      Beitrag Nr. 9 ()
      Mark,

      was Bilanzen angeht, die nicht so schön aufgearbeitet sind, wie in der "Aktien-Analyse" (wo man mit Sicherheit keine Pioniere findet), befinde ich mich in einer ähnlichen Lage wie Du, als Kaufman und MCSE (Microsoft Certified Systems Engineer) reicht es für einen groben Überblick ... heutzutage kann man im Internet ja alle möglichen Bilanzen einsehen, ich hatte dem Doc Max auch schon den Vorschlag unterbreitet, ob er nicht einmal ein Seminar diesbezüglich abhält (Max, liest Du mit :) ?).

      In meinem User-Depot wie auch in meinem realen Depot habe ich einen Pionier (die Werte aus dem User-Depot habe ich auch im wirklichen Leben, nur in anderen Stückzahlen), welcher allerdings eine Bedingung von Dir nicht erfüllt, er schreibt keine schwarzen Zahlen. Ich möchte diesen Wert trotzdem einmal vorstellen, da es mein erstes rein spekulatives Investment ist und ich diesen Wert halten werde, auch wenn er heute an der Nasdaq eingebrochen ist.

      Zunächst eine Meldung, die mich schier aus den Socken gehauen hat:

      AOL übernimmt Time Warner
      Die America Online Inc (AOL) und die Time Warner Inc (TWX)gaben heute bekannt, dass beide Unternehmen miteinander verschmelzen werden. Die Nachricht lief am heutigen Vormittag MEZ zur Überraschung der meisten Marktteilnehmer über die Nachrichtenticker. Selbst Analysten und Branchenkenner haben nicht im Traum daran gedacht, dass die beiden Unternehmen mit diesem Gedanken gespielt haben. Erstaunlicherweise konnten die Pläne, Treffen und Gespräche bis zuletzt geheim gehalten werden.

      Eigenen Angaben zufolge wird AOL insgesamt rund 184 Milliarden Dollar in eigenen Aktien aufbringen um Time Warner zu übernehmen, somit ist dies die teuerste Akquisition der bisherigen Industriegeschichte. AOL wird 55 Prozent der Anteile des neu entstehenden Unternehmens namens AOL Time Warner halten und der bisherige Time Warner-Vorsitzende Gerald M. Levin wird die Leitung des Gemeinschaftsunternehmens übernehmen, so ein AOL-Sprecher.

      Time Warner ist mit rund 68.000 Mitarbeitern und einem 98er-Umsatz von 14,58 Milliarden Dollar der weltgrößte Medienkonzern, der in den Bereichen Film, Printmedien, Musik und Kabel-TV mit den Zugpferden Time, Warner Books, Warner Bros, Warner Music Group, Time Warner Cable, Home Box Office und CNN führende Positionen einnimmt. Interessant für AOL ist neben dem Content den Time Warner zu bieten hat, besonders das Kabel-TV-Netzwerk von Time Warner mit rund 15 Millionen Kunden, schließlich gilt das Internet über Kabel-TV als Distributionsweg der Zukunft.

      Im Gegenzug profitiert Time Warner von den weltweit mehr als zwanzig Millionen Internet-Abonnenten, die die Nummer Eins unter den Internet-Service Providern, AOL, vorzuweisen hat. Neben der Möglichkeit Produkte aus den Bereichen Print, Musik und Film an AOL-Kunden verkaufen zu können, erhofft man sich zudem steigende Eimnnahmen aus dem Kabel-TV-Geschäft.

      Experten begrüßen den Zusammenschluss. Das Wachstumspotenzial im Bereich der Verschmelzung von Internet und Kabel-TV sei aktuellen Schätzungen zufolge recht hoch. Zudem ergeben sich auch im Bereich Marketing und eCommerce ungeahnte Möglichkeiten. Durch die Netscape-Software und die Zusammenarbeit bei der Entwicklung von eCommerce-Software u.a. mit Sun Microsystems bietet AOL die Grundlage für den elektronischen Handel. Time Warner kann dagegen neben diversen Inhalten für Internetseiten auch eine ganze Palette von vertriebsfähigen Produkten vorweisen.

      Die Bertelsmann AG, die an AOL beteiligt ist und auch Joint Ventures mit AOL betreibt, lobt den Schritt der Fusions-Partner AOL und Time Warner und sieht sich den Worten des Vorstandsvorsitzenden Thomas Middelhoff zufolge gleichzeitig selbst auf dem richtigen Weg ins Internetzeitalter.


      Dazu muss ich sagen, dass AOL zuvor das beste Investment meines Lebens war. Dann kam der nächste Hammer:

      AOL Time Warner: Übernahme von Platten-Label EMI
      Die Tochtergesellschaft von AOL Time Warner (AOL), Warner Music Group, will nach Informationen des Sunday Telegraph am heutigen Montag die Übernahme der britischen EMI Group bekannt geben. Über finanzielle Details wurde zunächst nichts bekannt. Nähere Informationen dazu sollen im Laufe des Tages veröffentlicht werden.

      Warner Music Group könnte neben den bereits unter Vertrag stehenden Stars wie Cher, Eric Clapton, Madonna und Fleetwod Mac auch Interpreten wie Spice Girls und die Rolling Stones vermarkten. Mit der Übernahme würde der weltweit grösste Musikkonzern mit einem Spartenumsatz von 8,3 Mrd. Dollar entstehen. Durch die Übernahme wird die Strategie der Bertelsmann Music Group wesentlich beeinträchtigt. Bertelsmann wollte nach Informationen eines bekannten deutschen Nachrichtenmagazins durch die Übernahme von EMI oder Sony Music zum Marktführer in diesem Bereich aufsteigen.


      Als ich so am Grübeln war, wie AOL nun den ganzen Content von Nachrichten über Spielfilme bis zu Musik über das Internet an den Kundnen bringen will, fiel mir die dritte Meldung in die Hände:

      Akamai Technologies: Kooperation mit AOL
      Der aktuelle Marktführer im Bereich Load-Balancer, Akamai Technologies (AKAM), gibt eine Kooperation mit America Online (AOL) bekannt.

      America Online wird dabei das Content System von Akamai Technologies nutzen, um seine Performancequalität zu verbessern. Akamai Technologies wird im Gegenzug Zahlungen in nicht genannter Höhe für den Auftrag an America Online entrichten. Akamai betreut unter anderem namhafte Kunden wie Yahoo, Apple Computer und CNN.


      Klick. Was macht Akamai denn nun?

      Akamai erstellt quasi ein "Parallel-Internet", welches unabhängig vom normalen Internet existiert und momentan schon aus 2000 Servern besteht, welches netzwerkbelastenden Content wie Bilder oder Streaming-Media zwischenspeichert, damit diese Daten weltweit schneller zum Kunden geliefert werden können. So besteht eine typische Website aus 30% HTML-Code und 70% "Embedded Objects", Multimedia-Elementen eben. Während die Anfrage des Browsers also an den AOL-Server erfolgt, liefert dieser den HTML-Code zurück und leitet die Anfrage bzgl. des speicherintensiven Contents auf einen in der Nähe befindlichen Akamai-Server um.

      Akamai ist in diesem Bereich weltweit führend, der nächste Konkurrent Digital Island verfügt bislang lediglich über 1200 Server, zudem ist dieser nicht so klar auf den Bereich Content Distribution konzentriert wie Akamai:

      NetReport: Digital Island
      Der Web Hosting Dienst und Network Service Provider Digital Island (ISLD), welcher 1995 in San Francisco gegründet wurde, entwickelt zahlreiche eBusiness Applikationen für weltweit führende Unternehmen.

      Zu den von Digital Island angebotenen Dienstleistungen zählen nicht nur Web Hosting Services, sondern auch Content Distribution, sowie Network und Server Management Applikationen. Durch die kürzliche Übernahme von Sandpiper Networks konnte Digital Island nicht nur sein Produktangebot, sondern auch seine Kundenbasis erheblich erweitern. So betreibt die fusionierte Gesellschaft künftig mit über 1.200 Servern fünf lokale Datenzentren in New York, Santa Clara, Honolulu, London und in Hong Kong und verbindet dadurch über 21 Länder mit einem globalen Content Netzwerk. Die Investmentgesellschaften Crosspoint Venture Partners und Chase Venture Capital Associates halten jeweils Minderheitsbeteiligungen am Unternehmen. Chairman Ron Higgins, hält derzeit 6% an Digital Island.

      Zu den über 100 namhaften Kunden zählen insbesondere Autodesk, Cisco Systems, E*Trade Group, Intuit, CNBS.com, MasterCard, Microsoft und National Semiconductor. Zu den Kooperationspartnern im Bereich Streaming Media Network zählen bekannte Namen wie RealNetworks und Inktomi.

      Als Hauptkonkurrenten gelten insbesondere andere Web Hosting Provider wie AboveNet Communications, Exodus Communications, Concentric Network und Global Crossing. Aber auch ISP´s wie Verio, MindSpring und AT&T zählen im weitesten Sinne zu den Wettbewerbern.

      Digital Island setzte im abgelaufenen Jahr lediglich 2,3 Mio. Dollar um, bei einem Verlust von 16,8 Mio. Dollar. Auf Sicht der nächsten zwei bis drei Jahre sollten die Umsätze weiterhin im dreistelligen Prozentbereich wachsen. Für das laufende Jahr 1999 erwarten Experten ein Minus von $1.70/Aktie. Dieser soll sich im Jahr 2000 auf $2.73/Aktie erhöhen.

      Bisher beobachten mehrere namhafte Brokerhäuser die Aktien der Gesellschaft. Drei von vier Investmenthäuser sehen die Titel von Digital Island als "Strong Buy", während ein Haus die Aktien als kaufenswert einstuft.

      Zuletzt notierten Digital Island bei etwa 57 Dollar (Hoch: 75,1 / Tief: 8,6), womit sich derzeit eine stolze Marktbewertung von etwa 2 Mrd. Dollar ergibt. Digital Island konnte im abgelaufenen Septemberquartal 4,9 Mio. Dollar umsetzen und damit 433% mehr als im Vorjahr. Der Verlust fiel dabei, wie erwartet, mit 22,0 Mio. Dollar bzw. 62 Cents höher aus als im Vorjahr. Insgesamt stehen dem Unternehmen durch den Börsengang unmittelbar 75 Mio. Dollar für Akquisitionen zur Verfügung.

      Kommentar:

      Trotz der Übernahme von Sandpiper Networks, dürfte der Zug für Digital Island im Bereich Web Hosting Services schon abgefahren sein. Exodus nimmt in diesem Segment die führende Position ein, in dem sich auch zuletzt Branchengrößen wie Intel und AT&T engagierten. Inwieweit sich für Digital Island im Bereich Content Distribution und Netzwerk Management zukünftig noch Chancen ergeben, ist derzeit schwer abzuschätzen. Ein aussichtsreicher Ansatz ist hier die umfassende Kooperation mit RealNetworks und Inktomi im Bereich Streaming Media Network. Im Bereich Content Distribution sieht sich Digital Island aber zunehmend der Konkurrenz des Newcomers Akamai Technologies (AKAM) gegenüber.

      Interessierte Anleger sollten Digital Island vorerst nur weiter beobachten. Investoren, welche sich im Bereich Web Hosting noch engagieren wollen, stellt der Marktführer Exodus Communications die ideale Alternative dar.


      Fazit: Ein chancenreiches Unternehmen mit Firmensitz in Cambridge, welches leider noch rote Zahlen schreibt (schreiben muss): http://biz.yahoo.com/z/a/a/akam.html

      Was mich allerdings völlig überzeugt hat, war folgende Meldung:

      Akamai arbeitet mit IBM bei Webbeschleunigern zusammen
      SOMERS/CAMBRIDGE (dpa-AFX) - Akamai , Betreiber eines Netzes von Cacheservern, und der Computerkonzern IBM wollen bei der Installation von Webbeschleunigern zusammenarbeiten. IBM werde die Akamai-Server in das eigene Netz integrieren und als Wiederverkäufer des Akamai-Dienstes auftreten, teilten die Firmen gemeinsam am Donnerstag. Im Gegenzug werde Akamai IBM-Computer vom Typ Netfinity kaufen, die unter dem Betriebssystem Linux betrieben werden sollen.

      Akamai werde das Application-Framework von IBM unterstützen, wodurch eine schnelle Entwicklungen von E-Business-Systemen gewährleistet werde. Durch die Integration mit dem Akamai-System könne IBM seinen Internetkunden schnellere und zuverlässigere Anwendungen bieten, sagte Doug Elix, Leiter der IBM-Sparte Global Services.

      Akamais FreeFlow-System spiegelt übertragungsintensive Inhalte von Webseiten - wie Grafiken, Audio- und Videodateien und Java-Applets - über weltweit verteilte Server. Ein Nutzer bezieht bei Abruf dieser Seiten die Inhalte automatisch von dem am schnellsten erreichbaren Computer./cs/ub


      Was meint ihr dazu?

      Gruss Harald
      Avatar
      schrieb am 17.03.00 00:27:58
      Beitrag Nr. 10 ()
      Hast Dir Mühe gemacht, danke !
      Liest sich spannend und plausibel.
      Wieviel Wissen doch dazugehört, um letztlich
      eine Aktie zu kaufen, an deren Steigerung man glaubt.
      Avatar
      schrieb am 17.03.00 08:36:21
      Beitrag Nr. 11 ()
      Harald

      ich lese mit. ;) Big brother ist watching you.

      Vielleicht kannst Du deinen Akami-Post nochmal im Thread Revolutionäre wiederholen und auch die WKN eingeben, so dass das auch von nicht village-people einzusehen ist.

      Ich habe als Bewohner von Cambridge Akami von Anfang an verfolgt, aber nicht gekauft, weil ich eben von dieser Technologie gar nichts verstehe. (Ein Ebay und ein Yahoo kann man sich ja noch vorstellen, aber ein Akami.)

      Max
      Avatar
      schrieb am 17.03.00 09:07:48
      Beitrag Nr. 12 ()
      Hallo Forticus,

      schön, daß Du wieder Dabei bist. Ich bezwecke mit meinen Vorstößen nicht, autokratisch einen "neuen" Begriff in dieser Runde zu etablieren. Meine Definition sollte eine Grundlage zur Diskusion darstellen. Gerade wegen meiner "BWL-Schwäche" besteht für mich im Punkt 4), also alles was mit Bilanzen zu tun hat, Diskusionsbedarf. Deshalb bin ich Dir für Deine Anregungen dankbar. Ein sehr interessanter Ansatz, die F&E-Kosten gegen die Miesen aufzurechnen, doch das müßte man schon irgendwie begrenzen. Im Extremfall hieße das ja sonst, ein reiner Forschungsbetrieb ohne Vertrieb (und ohne Kunden), also auch ohne Umsatz müßte sich nur in der Höhe seines Finanzbedarfs jedes Jahr Geld leihen. Die kämen dann ganz ohne Geschäft nach Deiner Rechnung auf null. Aber prinzipiell ist das ein Ansatz über den es sich nachzudenken lohnt.

      hamuebue: Das oben geschriebene ist auch eine Antwort auf Deinen Kommentar. Meine Definition soll eine Richtschnur sein und keine starre Regel.
      akamai scheint ja wirklich ein sehr interessantes Unternehmen zu sein. Du hast recht, daß in einem explodierenden Sektor Firmen gezwungen sein können, riesige Investitionen zu tätigen, um im Geschäft zu bleiben und dadurch in die roten Zahlen rutschen. Die Frage ist nur, wie könnte man das berücksichtigen? Es kann ja auch sein, daß mit den Investitionen (Über-)Kapazitäten aufgebaut werden, die dann brach liegen und die Kosten nicht mehr einspielen.
      Ein Vorschlag wäre die Investitionen auf den prognostizierten Gewinn des nächsten Jahres zu beziehen. Dann könnten die Investitionen in einem boomenden Sektor ruhig auch mal etwas überdimensional ausfallen. Da werd ich mir mal Gedanken drum machen.
      Wenn Du von diesem Wert als Pionier überzeugt bist, stelle ihn doch bitte ins User-Depot "Pioniere" (Passwort: Pioniere)(siehe 1. Posting im Thread)

      BerndM: Das gleiche gilt übrigens auch für Dich. Wäre schön wenn Du Lernout&Hauspie hier im Thread vorstellen und dann ins "Pioniere"-Depot stellen würdest.

      Gruß,

      MarkV
      Avatar
      schrieb am 17.03.00 10:03:14
      Beitrag Nr. 13 ()
      Hallo Mark,

      ich bin sicherlich auch deswegen so positiv für Akamai gestimmt, weil ich mit AOL so gute Erfahrungen gemacht habe. Dieses könnte man auch zur Grundlage für eine neue Anlagestrategie machen: Schaue Dir alle Werte an, mit denen AOL Kooperationen eingeht.

      Es ist allerdings als spekulative Beimischung zu verstehen. Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass in Zukunft alle Daten per Funk übertragen werden, was eventuell auch zu Beeinträchtigungen des menschlichen Organismus führen würde. Interessant sind sicherlich alle Werte, die etwas mit der Herstellung oder dem Betrieb von Glasfasernetzen zu tun haben. Wenn sich so ein Unternehmen erst einmal etabliert hat (und die Kooperation mit IBM spricht dafür, dass Akamai auf dem besten Wege dahin ist) kann man es auch nicht so leicht kopieren wie eine Intershop beispielsweise.

      Also gut, wenn Du der Meinung bist, dass von den ungefähr 10 Werten aus dem Musterdepot Pioniere einer auch spekulativ sein darf, dann werde ich diesen gerne eintragen.

      Gruss Harald
      Avatar
      schrieb am 17.03.00 10:19:00
      Beitrag Nr. 14 ()
      Äh hallo Mark,

      Du sagtest im Thread ganz oben, dass Du pro Wert 10000 Euro einsetzen wolltest, bei den von Dir vorgestellten Werten hast Du aber lediglich 5000 Euro pro Wert eingesetzt. Wolltest Du noch nachkaufen oder sollen wir alle mit 5000 Euro starten (meinen vorgemerkten Kauf kann ich bis Montag noch ändern)?

      Gruss Harald
      Avatar
      schrieb am 17.03.00 12:33:31
      Beitrag Nr. 15 ()
      HAllo Hamuebue,

      1. Pioniere sind in gewisser Hinsicht immer spekulativ. Ich denke, wenn man von einem Wert überzeugt ist, der ein wenig aus dem Raster herausfällt, sollte man sich vor allem bewußt machen, warum er aus dem Raster fällt und ob dies im Einzelfall gute Gründe hat. Wenn man nach dieser Analyse noch gut mit dem Wert leben kann sehe ich kein Hindernis ihn ins Pionier-Depot aufzunehmen.

      2. Sorry, ich meinte natürlich ca. 10.000 DM also etwa 5000 Euro. Das läßt uns dann Platz für ca. 20 Aktien. Ich hoffe nämlich noch auf rege Teilnahme.

      Vielleicht schaut ja Rostro mal vorbei, hallo Rostro!!!!, der vertritt nämlich ähnliche Ansätze.

      Gruß,

      MarkV
      Avatar
      schrieb am 17.03.00 13:27:11
      Beitrag Nr. 16 ()
      Mahlzeit!
      Hier bin ich.
      Momentan drückt mich allerdings weniger eine "Neuentdeckung", als vielmehr die allgem. Marktlage, da ich nicht nur Pioniere und Revoluzzer im Depot habe.
      Und diese "Marktlage" ist mir momentan aus charttechnischer Sicht ziemlich suspekt.
      Sitze deshalb auch auf ca. 1/3 Liquidität.
      Deshalb Frage:
      Kennt jemand ein "zivilisiertes" Board zu diesem Themenbereich?

      Danke im Voraus, ROSTRO
      Avatar
      schrieb am 18.03.00 14:32:04
      Beitrag Nr. 17 ()
      Hi MarkV,
      Dein Ansatz gefällt mir sehr gut, ich versuche es schon seit geraumer Zeit mit derselben Methode; dabei sind mir einige gute Würfe gelungen aber natürlich auch einige Quasi-Totalverluste.

      Wie gefallen Dir folgende 3 Pionier-Aktien ?!

      Constellation 3 D (CFMD)
      Nachfolger der DVD: FMD (=fluorescent multilayer disk))

      GERON (GERN)
      Biotech-Wert (Stichwort: Telomerase; Bei jeder Zellteilung wird ein Stück am der Chromosomen (sog. Telomere) abgetrennt, Telomerase (=Enzym) baut die Telomere wieder auf. Geron hat viele Patente auf Telomerase--> Schlüssel zum "ewigen Leben"
      Weiters ist Geron in der Klonierung (Stichwort Dolly) tätig.

      LERNOUT&HOUSPIE (LHSP):
      Spracherkennungs- und Übersetzungssoftware (Weltmarktführer).
      Selbst auf dem Raumschiff Enterprise wird Spracherkennungssoftware verwendet;
      Avatar
      schrieb am 18.03.00 14:41:18
      Beitrag Nr. 18 ()
      Hi MarkV,
      habe gerade (beim Surfen im REVOLUTIONÄR-Room) entdeckt, daß ín Deinem Pionier-Depot auch LHSP aufgelistet ist; habe wirklich nicht abgeschrieben.
      Sorry
      edgar99
      Avatar
      schrieb am 18.03.00 17:12:42
      Beitrag Nr. 19 ()
      Zum Stichwort Glasfasernetze folgende Meldung aus Heise-Online:

      Der Boom der optischen Netze

      Natürlich sind Datenraten von 3,3 Terabit pro Sekunde, wie sie Forscher von Lucent diese Woche demonstrierten, mehr oder weniger unter Laborbedingungen zu Stande gekommen. Bis solche Techniken Eingang in die alltägliche Praxis finden, bis die Internet-Backbones mit Datenraten von mehreren Terabit pro Sekunde über eine Glasfaser arbeiten, wird noch einige Zeit vergehen. In kaum einem Bereich der Computer- und Kommunikationstechnik geht die Entwicklung aber so rasant voran wie bei optischen Netzen, bei kaum einer anderen Technik verringert sich die Zeitspanne zwischen Laborexperiment und Praxistauglichkeit so schnell wie bei der Photonik.

      Das große Thema bei optischen Netzen ist Wavelength Division Multiplexing (WDM). Damit ist die Übertragung unterschiedlicher Datenströme mittels einer einzigen Glasfaser möglich: Die Datenpakete gelangen über verschiedene Wellenlängen (Kanäle) auf einer Faser von Endpunkt zu Endpunkt (Details dieser Technik erläutert der Artikel Mehr Licht!, Photonische Netze: die Zukunft der Kommunikationsnetze in c`t 1/99 auf S. 156). Die Entwicklung der optischen Netze auf WDM-Basis schreitet in drei Bereichen rasant voran: Bei der Datenrate, die über eine Wellenlänge übertragen werden kann; bei der Anzahl der Wellenlängen, die auf einer einzigen Glasfaser möglich sind; und bei der Verbindung zwischen zwei Strecken über optische Router.

      Gebräuchlich sind bei modernen High-End-Geräten inzwischen 10 Gigabit/s über einen Wellenlängenkanal. Nortel, nach Lucent zweitgrößter Hersteller von Netzwerkequipment, demonstrierte aber bereits 80 Gigabit/s über eine Wellenlänge; die Vorführung einer 3,3-TBit/s-Verbindung von Lucent arbeitete mit 40 Gigabit/s pro Kanal. Alan Lytle, Chef von Nortel Dasa, der deutschen Vertretung von Nortel, hält sogar noch mehr für möglich: In einem Gespräch mit c`t meinte er, in absehbarer Zeit dürften zumindest im Labor 160 Gigabit/s über eine Wellenlänge erreichbar sein. Kommerziell einsetzbare Geräte, die mit 40 oder 80 Gigabit/s über einen Kanal arbeiten, erwartet Lytle bereits für das nächste Jahr. Er stellte aber auch klar, dass hier die Physik enge Grenzen zieht: Nur Neuentwicklungen in der Laser-, LED- und Faser-Technik machten weitere Steigerungen der Datenraten möglich; aber in den Forschungslabors aller großen Hersteller sei man schon so weit, dass dies realisierbar erscheine.

      Je mehr dieser Kanäle man auf eine Faser packen kann, desto höher wird natürlich auch die theoretisch erreichbare Datenrate über eine Verbindungsstrecke. Moderne Geräte schaffen beispielsweise 96 Kanäle über eine Faser. Und Nortel liefert inzwischen bereits mit dem 1600G ein WDM-System aus, das mit 160 Wellenlängenkanälen von jeweils 10 Gigabit/s auf einer Faser arbeitet. Alan Lytle hält in ferner Zukunft aber sogar mehrere Hundert, gar bis zu Tausend Wellenlängen für möglich. Dafür müssen allerdings die Kanäle in ihrer Frequenz sehr nah beieinander liegen – dadurch entstehen physikalische Probleme, die sich mit herkömmlicher Technik nicht beheben lassen.

      Ob man nun Datenraten über eine Wellenlänge oder eine Faser betrachtet: Die erzielten oder prognostizierten Bandbreiten beziehen sich immer auf die Verbindung zwischen zwei Endpunkten, wobei die überbrückbare Distanz noch durch Verstärker erhöht wird. Der Geschwindigkeitsrausch endet momentan an den Vermittlungsstellen der Netze und Backbones: Bislang ist immer eine vergleichsweise langsame und kostenintensive Umsetzung zwischen optischer Übertragung und elektronischer Vermittlung notwendig, um die Daten weiterzuleiten. Dies ändert sich erst durch so genannte optische Cross-Connects: Sie verbinden Ein- und Ausgänge von Vermittlungsstellen, an denen optische Verbindungsstrecken angeschlossen sind, ebenfalls mit optischen Techniken. Alle Firmen arbeiten intensiv an entsprechenden Geräten – Lucent stellte bereits den Prototypen eines solchen optischen Routers vor, Lambda-Router genannt. Nortel kaufte vor wenigen Tagen Xros, einen Spezialisten für diese Geräte. Und Agilent, die von Hewlett-Packard ausgegliederte Abteilung für Netz- und Messtechnik, kündigte ebenfalls einen optischen Cross-Connect an.

      Alle Ansätze arbeiten dabei mit Micro-Spiegeln, die zwischen den optischen Ein- und Ausgängen vermitteln. Zwar ist die Neu-Positionierung dieser Spiegel nicht besonders schnell (die Schaltzeiten liegen wohl im Bereich von wenigen Millisekunden) – der größte Anteil des Verkehrs in den zentralen Vermittlungsknoten ist aber Transitverkehr. Die Pfade für die Datenweiterleitung ändern sich dabei relativ selten. Dadurch ist eine Neuausrichtung der Micro-Spiegel in der Regel nicht allzu oft notwendig; die Datenweiterleitung zwischen einmal geschalteten Pfaden erfolgt aber ohne Umsetzung zwischen Optik und Elektronik mit derselben Datenrate, mit der auch die Verbindungsstrecken selbst arbeiten.

      Besonders die beiden Großkopferten der Branche, Lucent und Nortel, versuchen, sich ständig mit neuen Erfolgsmeldungen zu übertrumpfen. Aber nicht nur bei der Technik. Selbst Mitteilungen über die Investitionssummen, die für die Entwicklung und Forschung notwendig sind, posaunen sie mit Stolz hinaus: Lucent investiert 30 Millionen US-Dollar in die optoelektronische Abteilung und erweitert den Bereich für Glasfaserkabel mit 650 Millionen US-Dollar; Nortel baut in zwei Schritten Forschung und Geräteentwicklung für optische Netze um 660 Millionen US-Dollar aus. Und Lucent will innerhalb der nächsten drei Jahre alleine eine Milliarde US-Dollar in die Forschung für diesen Bereich investieren.

      Solche Summern verwundern nicht, wenn man sich den erwarteten Bedarf und die prognostizierten Umsatzzahlen ansieht. So ergaben Studien, dass sich zwar die Übertragungsgeschwindigkeit im Internet alle zwei Jahre verdoppelt, die Verzögerungen bei den Datentransfers haben sich aber um rund die Hälfte erhöht. Der Bandbreitenhunger im Internet erscheint unerschöpflich: Die Zahl der Internet-Hosts steigt jährlich um rund 46 Prozent, die Zahl der Internet-Nutzer wächst geradezu explosionsartig. Eine Untersuchung der Marktforscher von IDC ergab, dass im Jahr 2003 bei erwarteten Gesamtumsätzen der Internet-Ökonomie von 2,8 Billionen US-Dollar allein 1,5 Billionen US-Dollar auf Infrastruktur-Investitionen entfallen. Rund ein Drittel davon soll nach Meinung von Experten mit den optischen Netzen gemacht werden...

      Ein riesiger Markt also, der zudem auf Grund ausgezeichneter Margen hohe Gewinne verspricht. So schätzt Nortel den eigenen Umsatz mit der Photonik für das Jahr 2000 auf 10 Milliarden US-Dollar – nachdem der Konzern für 1999 2 Milliarden US-Dollar erwartete, dann aber tatsächlich 4 Milliarden US-Dollar erzielte. Lucent kann, auch wenn der Marktführer auf Grund von Lieferschwierigkeiten im vierten Quartal 1999 eine geringere Umsatzsteigerung als erwartet in Kauf nehmen musste, regelmäßig zweistellige Umsatzzuwächse bei den optischen Netzen vermelden. Allein im dritten Quartal 1999 wuchs Lucents Umsatz mit der Photonik um 32 Prozent. Und der Börsenkurs von Agilent machte einen Sprung um 52 US-Dollar nach oben, nachdem die Firma ihren optischen Cross-Connect angekündigt hatte.

      Entsprechend begehrliche Blicke richten sich auch auf Startup-Companies, die neue optische Techniken entwickeln oder zur Produktreife bringen: So ging der Spezialist Qtera an Nortel, Lucent dagegen kaufte Ortel ein. Der aus der Netzwerkabteilung von AT&T entstandende Konzern sah sich sogar zu einem etwas überraschenden Schritt veranlasst: Die Lucent-Bereiche für lokale Netze und Telefonie, lange nicht so profitabel wie das Optoelektronik-Geschäft, sollen zukünftig eine eigene Firma bilden.

      Die beiden Marktführer sehen sich aber zunehmend neuer Konkurrenz ausgesetzt. Überflieger Cisco, der mit klassischen Routern das bisherige Geschäft der Internet-Infrastruktur fest im Griff hat, konnte bei der Photonik lange Zeit keinen Blumentopf gewinnen. Trotz der Versuche, dies mehr oder weniger elegant zu überspielen, schlug Cisco dann bei der Ersten sich bietenden Gelegenheit zu. Ciscos Vizechef Don Listwin äußerte im Herbst vergangenen Jahres noch lakonisch: "Wir brauchen WDM nicht." Seine Einschränkung, Cisco hätte aber gerne entsprechende Techniken, setzte das Unternehmen dann im Dezember in die Tat um: Die in der Öffentlichkeit wenig bekannte, aber sehr gut im Markt vertretene Abteilung für optische Netze des italienischen Mischkonzerns Pirelli fiel für 2,15 Milliarden US-Dollar an Cisco.

      Ob Cisco aber durch diesen Zukauf den Rückstand zu Nortel und Lucent aufholen kann, bleibt abzuwarten. Die beiden Platzhirsche dürften die Bemühungen des Router-Spezialisten jedenfalls recht ernst nehmen. Darüber hinaus melden sich auch andere bekannte Namen zu Wort. Siemens gründete eine eigene US-Tochter für optische Netze, um ein Stück vom Kuchen abzubekommen. Und selbst Prozessorbäcker Intel, der sich seit einiger Zeit mit Netzwerkprodukten und IT-Dienstleistungen von den Unwägbarkeiten des Geschäfts mit CPUs unabhängig machen will, steigt ein: Die Übernahme des dänischen Unternehmens GIGA verschafft Intel Know-how bei Design und Entwicklung von Chips für optische Techniken. (jk/c`t)
      Avatar
      schrieb am 18.03.00 18:00:05
      Beitrag Nr. 20 ()
      Wenn von Datenübertragung via Glasfaserkabel die Rede ist, was hält Ihr denn von CIENA ?? (einer der big player im DWDM-Markt; DWDM = dense wavelength division multiplexing). Schaut Euch mal den Chart an!
      Habe schon ziemlich abkassiert und bin noch dünn drin.
      Euer edgar99
      Avatar
      schrieb am 20.03.00 11:04:20
      Beitrag Nr. 21 ()
      Hallo Leute,

      nun wollte ich gerade mal schnell ein paar threads durchgehen und hier und da meinen Senf dazugeben, nun bin ich aber fast eine Stunde allein bei diesem zum Lesen hängengeblieben. Vielen Dank für die umfangreichen und interessanten Beiträge und Diskussionen hier.

      Ich glaube, dies ist genau der richtige Ort, um einmal ein bisschen zu träumen, bzw. von meinem Traum zu erzählen, ich hole erst mal etwas aus:
      Neben den umfangreichen Erläuterungen der Unternehmen und deren Geschäfte sind hier ja schon einige Bilanzkennzahlen diskutiert worden.
      Ich trage einfach mal zusammen:
      Gewinne
      Gewinnentwicklung
      Umsatzentwicklung
      Umsatzrendite (Bruttorendite, Nettorendite)
      Entwicklung der Investitionen (Forschung und Entwicklung)

      Solche und weitere Kennzahlen sind hier ja auch schon z.B. im Bereich der Könige oder zum Beispiel bei der Value-Diskussion zur Sprache gekommen. Ich bin Psychologe, also Sozialwissenschaftler und nicht über 2 Semester ernsthaftes Wirtschaftsinformatik-Studium hinausgekommen. Ich hatte bei letzterem gemerkt, dass mir das was ich da lerne nicht wirklich bei meiner Börsenleidenschaft weiterhilft. Im Gegenteil die hier angesprochene BWL-Schwäche vernebelt nicht unseren Blick, sondern gibt uns die Möglichkeit, uns darauf zu konzentrieren, was wir für unsere Entscheidungen brauchen. Insofern würde ich dafür plädieren, nicht die Experten zu bitten uns einzuweihen, sondern zu sehen, was wir hier für Ideen und Erfahrungen mitbringen und auf dieser Basis die Nachforschungen voranzutreiben. Zum Beispiel der interessanten Frage weiter nachzugehen: Was ist denn nun besser (für die zukünftige Kursentwicklung) schwarze Zahlen oder egal? Welche Kennzahlen können Hinweise geben?

      Mein Traum:
      Wir sammeln die Daten, die zum Teil in Kleinarbeit zusammengetragen wurden.
      Wir überlegen uns, welche denn wirklich wichtig sind und entwickeln ein Raster, z.B. ein spread sheet.
      Diese Datenbank wird gemeinsam gepflegt, neure Bilanzzahlen eingepflegt.
      Wir haben dann, wenn wir über eine Firma diskutieren z.B. die Umsatz- und Gewinnentwicklung der letzten Jahre und auch für die wichtigsten 3 Konkurrenten zur Hand und können sehen, sind hier die Gewinne ausschlaggebend bisher oder worauf ist eher zu achten.
      Je mehr Daten wir über möglichst viele Qualitäts-Unternehmen wir gesammelt haben, desto gezielter können wir Verfahren entwickeln, die Creme der Creme herauszufiltern.
      Hinzunehmen kann man ja kurze Unternehmensbeschreibungen und unsere Schlussfolgerungen.
      Die Qualität unserer Nachforschungen und Analysen wird immer bekannter und zieht immer mehr Leute an, die sich auch mit ähnlichen Fragen beschäftigen. Wir produzieren dann Anlage-Ideen am laufenden Band. Unser gemeinsames Wissen steigt exponentiell. Leonardos Atelier und das wallstreet:village wird genau der Schmelztiegel, den ich mir erträume.

      Das ist die Vision. Ansteckend? Oder habt ihr ähnliche?
      Die Umsetzung ist eine andere Frage, die hier bestimmt nicht über´s Knie gebrochen werden kann. Aber ich bin sicher, dass wenn wir gemeinsam eine starke Idee vor Augen haben, dies auch in die Realität bringen können. Ich bin auch besonders optimistisch, seit ich weiß, dass Volker/VAX für seine Ideen eine sehr umfangreiche Datenbank und eine daran entwickelte Auswahlmethodik zustande gebracht hat, Details könnt ihr ja im Atelier nachlesen.
      Volker, ich hoffe es klappt morgen mit unserer Verabredung und wir können auch mal über diese Vision miteinander sprechen.

      So, wieder langer Beitrag, sorry, aber das musste mal raus. Wenn ich hier weitere Mitstreiter finde, wird das ein Dauerbrenner.

      Gruß
      Wolfgang
      Avatar
      schrieb am 20.03.00 12:55:08
      Beitrag Nr. 22 ()
      Noch zu vorangegangenen Beitrag:
      Interessierte Mitstreiter können mich natürlich auch so erreichen:
      LeoWolfgang@wallstreet-village.de

      Gruß
      Wolfgang
      Avatar
      schrieb am 20.03.00 16:01:15
      Beitrag Nr. 23 ()
      Hallo Wolfgang,
      interessante Idee, die Du da hast.
      Vielleicht sollten wir dafür einen neuen Thread aufmachen.
      Vielleicht noch ein kurzer Gedanke der mir beim Lesen Deines Postings gekommen ist:
      Welcher Indikator könnte verrät uns etwas über die Solidität eines Unternehmens und dessen Zukunftschancen?
      Bilanzen sind ein Wust von Zahlen, wo viele verschiedene Einflußgrößen hinein spielen und die zum Teil sogar "schön gerechnet" werden können.
      Wer kann nun am besten die Perspektiven eines Unternehmens abschätzen? Ich würde sagen ein heißer Kandidat ist die Unternehmensleitung?
      Doch wie kriegen wir heraus, ob die Unternehmensleitung an die Zukunft des Unternehmens glaubt?
      Könnte hierfür nicht die Mitarbeiterzahl ein Kriterium sein?
      Welcher Firmenchef belastet sich mit Personal, wenn er in der Zukunft mit Problemen rechnet oder umgekehrt, wird nicht nur die Firma deutlich ihr Personal aufstocken, die große Umsatzzuwächse erwartet?

      Vielleicht ist also auch die Entwicklung des Personalstandes ein beachtenswerter Faktor.

      Gruß,

      MarkV
      Avatar
      schrieb am 20.03.00 16:13:42
      Beitrag Nr. 24 ()
      Hallo MarkV,
      klar, beizeiten werde ich da auch andere Threads aufmachen. Ich möchte das aber in aller Gelassenheit angehen und sehr sorgfältig planen. Das könnte ein Sache werden, die mich/uns monatelang beschäftigt. Genau solche Fragen, wie du sie anschneidest, können wir meiner Ansicht nach erst wirklich fundiert klären, wenn wir auf Daten, zurückgreifen können. Dann können wir halt nachsehen und vergleichen, welche Zahlen letztlich für eine nachhaltige Kursentwicklung, z.B. bei Senkrechtstartern wichtig sind.
      Gruß
      Wolfgang
      Avatar
      schrieb am 20.03.00 16:41:12
      Beitrag Nr. 25 ()
      Hallo Leute,

      ein weiteres, nicht außer Acht zu lassendes Auswahlkriterium stellt
      in meinen Augen die Entwicklung der Analystenempfehlungen dar.
      Ein sehr interessantes Posting fand ich dazu auf dem EX-SAC-Board,
      geschrieben von Ica, dessen Beiträge ich sehr schätze.

      Kopiert:

      Hast Du wirklich geglaubt, das Brokerhäuser nur aus lauter Mitmenschlichkeit Aktienempfehlungen aussprechen? Du kannst immer davon ausgehen, das sich diese Häuser über ihre jeweiligen Fonds mit den entsprechenden Aktien vorher eingedeckt haben und nur eine Möglichkeit suchen, den Wert zu steigern oder sich gar günstig zu verabschieden. Daher ist es m.E. auch so gefährlich, wenn nur wenige Broker Empfehlungen aussprechen.

      Anders verhält sich die Sache jedoch, wenn viele Broker eine Aktie empfehlen. Wenn Du mal in Südostasien reist und einen Chinesen nach dem Weg fragst, dann wird er immer in eine Richtung zeigen, egal ob er es weiß oder nicht, denn er hat Angst davor, sein Gesicht zu verlieren, indem er Dir offenbart, er wüßte ihn nicht. Daher mußt Du immer 5 verschiedene Leute fragen. Wenn 4 davon in die gleiche Richtung zeigen, dann ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, daß dieses der von Dir gesuchte Weg ist. Dieses Prinzip habe ich bei der Auswahl meiner Aktien auf das o.g. mindestens-15-Brokerhäuser-Prinzip übertragen.

      Grüße

      Torsten
      Avatar
      schrieb am 21.03.00 00:17:18
      Beitrag Nr. 26 ()
      Hallo Wolfgang,
      Deine Vision gefällt mir. Allerdings habe ich in Deiner Ausführung
      auch nach 2 mal lesen etwas nicht kapiert: erst schreibst Du,

      "die hier angesprochene
      BWL-Schwäche vernebelt nicht unseren Blick, sondern gibt uns die Möglichkeit, uns
      darauf zu konzentrieren, was wir für unsere Entscheidungen brauchen"

      was für mich fast soviel bedeutet, wie "BWL Zahlen brauchen wir nicht"
      und anschließend rufst Du zum Sammeln von BWL Zahlen auf ?

      vielleicht bin ich auch zu müde....

      Ich hätte da noch einen Indikator, in Deinem Fachgebiet liegt,
      und aus dem man vielleicht eine Art Kennzahl machen könnte:
      Forbes vergibt einen Preis dafür, wo die Mitarbeiter am liebsten
      Arbeiten. Das kann man positiv in Bezug auf Motivation und Erfolg
      des Unternehmens auslegen oder negativ, in dem man behauptet, die
      Arbeiten deshalb so gerne dort, weil sie den ganzen Tag Kaffe trinken
      und ratschen und keiner sagt was.

      Gruß
      Martin
      Avatar
      schrieb am 21.03.00 00:21:39
      Beitrag Nr. 27 ()
      Hallo Mark,
      noch mal zur Pioniers-Definition:
      steigende Umsätze halte ich für nötig, wie DU, hatte ich ja auch geschrieben.
      Eine Firma die keine Umsätze macht, sondern nur im Labor rumtüftelt,
      würde ich vielleicht als Visionär bezeichnen.

      Gruß
      Martin
      Avatar
      schrieb am 22.03.00 16:44:40
      Beitrag Nr. 28 ()
      Also gut, hier nochmals ein Posting von mir, das ich in den Revolutionärs-Boards ebenfalls gepostet hatte (ich kann nicht überall posten - das wird mir langsam zu viel, auch wegen den Online-Gebühren):


      "Also, Stefan,
      ich möchte Dir recht geben, was an der Definition des Begriffes "Revolutionär" widersprüchlich ist und mich ebenfalls stört. Es ist der Punkt "Profitabilität". Wenn man solange wartet, bis ein Internet- oder Biotechnologie-Unternehmen bereits Gewinn schreibt, dann hat sich der Kurs bereits ver10- und ver20facht, d.h. die ganze Phantasie für zukünfige Gewinne ist dann bereits in den Kurs drin und wenn dann das Unternehmen Gewinne schreibt und man dann die Aktie dieses Unternehmens kauft, dann kann man vielleicht nochmals verdoppeln, aber sicher ist es nicht. Revolutionäre zu finden, ist schwer. Wenn man welche aber gefunden hat, dann muß man auch das Risiko aufbringen, in diese Unternehmen zu investieren, auch wenn sie zur Zeit Verluste machen.
      Man könnte daran denken, das Kriterium abzuschwächen und zu sagen: es geht in Ordnung, wenn die Verluste des Unternehmens abnehmen oder wenn sie zunehmen, aber deshalb zunehmen, weil sie in Forschung und Entwicklung reingesteckt werden und nicht für die Bezahlung von Managementgehälter. D.h. eine differenzierte Sicht wäre angebracht, so wie es die Analysten ja auch machen.

      Nur ein Denkanstoß
      P.S. Und wenn man sich nicht sicher ist, welches start-up-Unternehmen überleben wird (z.B. in der Biotech-Branche), dann soll man sich doch auch ein Zertifikat auf diese Branche kaufen. Das streut das Risiko, denn in ein Biotech-Unternehmen zu investieren, ist sicherlich sehr riskant, da diese Unternehmen meistens am Anfang nur 1-2 Produkte in der Pipeline haben und nicht sicher ist, ob diese Produkte sich am Markt durchsetzen. Ich bin immer noch der Meinung, daß man auch als Kleinanleger (und die meisten sind nicht einmal im Bereich Wirtschaft sehr versiert, d.h. sie können die Märkte nicht abschätzen) auch Fonds kaufen sollte. Denn Fonds werden von Profis verwaltet, die an Informationen schneller und besser herankommen (auch Zugang zum Management haben usw.), denn wie sagte schon Adam Smith: "Arbeitsteilung fördert die Produktivität und ist ein Grundpfeiler des kapitalistischen Systems". Warum soll Arbeitsteilung nicht auch in diesem Bereich gelten? Man kann nicht von jeder Einzelperson verlangen, daß sie sich ständig mit den Märkten beschäftigt. Einige haben gar keine Lust dazu, andere wiederum haben keine Ahnung und die anderen wiederum haben nicht die Zeit dafür. Dann wird der Einwand kommen, daß die meisten Fonds den Index nicht schlagen. Dann soll man Indexzertifikate kaufen oder eben nur solche Fonds kaufen, die den Index schlagen, d.h. Fondspicking ist angesagt (statt Aktienpicking)..."

      ENDE.


      ...
      Avatar
      schrieb am 23.03.00 11:15:22
      Beitrag Nr. 29 ()
      Hallo Leute,
      tolle Beiträge!!!!!!

      Aber das Pioniere-Musterdepot dümpelt immernoch mit nur 3 Aktien vor sich hin.

      Stellt EURE Pioniere doch bitte dort rein!

      Gruß,

      Markus
      Avatar
      schrieb am 23.03.00 16:58:55
      Beitrag Nr. 30 ()
      Hier noch ein Pionier, den man in den nächsten Jahren unbedingt haben sollte, weil die Welt Richtung CDMA-Technologie umrüstet:

      http://biz.yahoo.com/prnews/000323/ca_qualcom_1.html

      ...
      Avatar
      schrieb am 23.03.00 17:16:41
      Beitrag Nr. 31 ()
      Hallo Wahrheit,

      könntest Du Qualcomm mal näher vorstellen und auch erlären, was CDMA genau ist.

      Und dann ab damit ins Pioniere Depot :)
      Avatar
      schrieb am 23.03.00 18:00:18
      Beitrag Nr. 32 ()
      Hier einige Sachen zu Qualcomm (müßte eigentlich jeder kennen):

      "Qualcomm is now more interested in developing the next generation of wireless technology for everything from connecting to the Internet to transmitting huge packets of data between businesses or individuals. Qualcomm also will continue designing the computer chips that run mobile phones.

      One big potential hit is a new wireless technology, called ``high data rate,`` or HDR, that`s capable of zapping video from the Net over radio waves.

      Analysts estimate that by 2005, more than half of the world`s 1 billion cellular phones will use Qualcomm`s technology. That could yield hundreds of millions of dollars in royalties annually.

      ``They`ve got the core technology for the next millennium,`` said analyst Tim Luke of Lehman Brothers.

      Merrill Lynch estimates Qualcomm`s operating margins will jump from 7.6 percent in 1998 to more than 32 percent in 2000."

      ENDE.

      Qualcomm bekommt Lizenzgebühren, da es seine Technologie, die in den USA führend ist (aber nicht in China und nicht in Europa - dort gibt es die GSM-Technologie) patentiert hat.

      Hier ein anderer Artikel über die Bedeutung des chinesischen Marktes, wo wahrscheinlich CDMA dominieren wird - die Verzögerungen sind nur politischer Natur und sollen die USA unter Drcuk setzen. Die CDMA-Technologie ist der GSM-Technologie überlegen, da größerer Datentransfer möglich:
      http://biz.yahoo.com/rf/000225/jb.html


      Qualcomm: "QCOM" ---- dt. WKN: 883121
      Kursziel für die nächsten 12 Monate: 250 USD.


      ...
      Avatar
      schrieb am 23.03.00 18:19:47
      Beitrag Nr. 33 ()
      Wer sich weitergehend informieren will:

      http://www.qualcomm.com/

      ...
      Avatar
      schrieb am 23.03.00 18:40:18
      Beitrag Nr. 34 ()
      Hier die beste Site, wo man durch Anklicken der Themen an der rechten Seite viele Infos über Qualcomm und seine Technologie bekommen kann:

      http://www.qualcomm.com/cda/technology/0,1584,,00.html

      ...
      Avatar
      schrieb am 23.03.00 19:08:57
      Beitrag Nr. 35 ()
      >>Hier einige Sachen zu Qualcomm (müßte eigentlich jeder kennen)<<
      Na sicher doch, dort hab` ich immer meine Gummibärli gekauft.

      Und CDMA is auch irgendwas zum essen. bfhhhhh

      Also CDMA seht für"Code Division Multiple Access" und ist eine "advanced digital wireless transmission technique" die nicht auf Frequenzteilung oder time-slots basiert sondern mathematisch codierte Info-Einheiten transportiert. Etwas grob und ungenau aber sag ma halt sinngemäß MP3 für`s telefonieren. Wieder genauer: mit gleicher Bandbreite können gleichzeitig mehr Informationseinheiten Spracher/Daten(WAP)/Musik ect transportiert werden.
      Vorteile:
      Erhöhte Transportkapazitäten, bessere Sprach(übertragungs)qualität ohne fading Probleme, bessere security/privacy, größere räumliche Abdeckung dh weniger "Senderzellen", geringere Übertragungsenergien dadurch längere Akkulaufzeiten/kleinere Geräte, weniger Störungen für und von anderen elektronischen Geräten, weniger Gesprächsdroppouts, weniger Auslastungsprobleme wegen fehlender Bandbreite usw.
      Bestehende Systeme können weiterlaufen da analog und CDMA verschiedene Spectren ohne Interferenzen verwenden können.

      Abgelöst werden sollen FDMA (Frequency Division Multiple Access) und TDMA (Time Division Multiple Access) Verfahren.

      Naja so ungefähr halt ;-)
      W.Goldberg
      Avatar
      schrieb am 23.03.00 19:46:49
      Beitrag Nr. 36 ()
      "Goldberg", wenn ich sage, daß jeder Qualcomm kennen sollte, meine ich von dieser Community hier, da ich ausgehe, daß die meisten hier intelligente Leute sind, die sich ein wenig auskennen...

      Zusatz:
      Qualcomm ist nicht nur Lizenzgeber im Handset-Bereich, sondern erstellt auch Software, z.B. im Handheld-PC-Bereich, wo es mit Puma Technol. konkurriert.
      Außerdem ist das Mailprogramm "Eudora" von Qualcomm (in der einfachsten Version ist Eudora kostenlos - andere Versionen, die z.T für die Unternehmen bestimmt sind, sind kostenpflichtig):
      http://www.eudora.com/

      ....
      Avatar
      schrieb am 24.03.00 16:40:06
      Beitrag Nr. 37 ()
      Hallo Martin,
      sorry dass ich jetzt erst antworte, ich gelobe Besserung.

      Forticus:
      Allerdings habe ich in Deiner Ausführung auch nach 2 mal lesen etwas nicht kapiert: erst schreibst Du, "die hier angesprochene BWL-Schwäche vernebelt nicht unseren Blick, sondern gibt uns die Möglichkeit, uns darauf zu konzentrieren, was wir für unsere Entscheidungen brauchen"

      was für mich fast soviel bedeutet, wie "BWL Zahlen brauchen wir nicht"
      und anschließend rufst Du zum Sammeln von BWL Zahlen auf ?


      Nein, BWL-Zahlen brauchen wir nicht, wäre nicht mein Schluss. Ich glaube, wir als Privatinvestoren können uns einfach mehr darauf konzentrieren, was uns für unsere Aktienanlage nützt und brauchen keine Lehrmeinugen zu prüfen oder wiederlegen oder was auch immer. Zu viel Wissen hemmt meiner Meinung nach die Entscheidungsfindung.

      Ein Link, der ganz gut zu diesem Thema passt, ist folgender, wo behauptet wird, dass für eine gute Aktienauswahl auch schon reicht, auf die Firmen, die alle kennen zu setzen:
      http://www.mpib-berlin.mpg.de/ABC/Heuristiken/Aktien.html
      Vielleicht ist es wirklich so einfach. Das wäre allerdings auch ein Argument gegen eine Datensammlung. ;)

      -------------
      MarkV,
      ich bin gespannt, wie sich deine Pioniere entwickeln und welche Kriterien sich als wirklich kursrelevant erweisen werden.

      -------------
      Die_Wahrheit und W.Goldberg,

      meint ihr, dass sich QCOM (endlich mal eine Aktie, die ich auch im Depot habe, allerdings über kühl-nüchternes Screen-verfahren) noch als Revolutionär eignet oder haben wir es schon mit einer Dominierung des Marktes oder zumindest einer Nische zu tun?
      Wenn Revoluzzer, wie überzeugen wir Dr.Max? ;)

      Gruß
      Wolfgang
      Avatar
      schrieb am 24.03.00 20:24:34
      Beitrag Nr. 38 ()
      Qualcomm ist ein Pionier und ein Revoluzzer.
      Vor einigen Jahren war die Welt zu 85% der GSM-Technologie verfallen. In 10 Jahren sollen es 85% CDMA-Technologie sein.
      Qualcomm bedient also keine Nische, sondern ist sogar - um dieses Wort zu gebrauchen - ein Welt-Revoluzzer!
      Leider habe ich das "Pionier"-Depot nicht früher gekannt, sonst hätte ich Qualcomm da reingelegt als es bei 115-120 USD einen guten Boden gebildet hatte. Jetzt steigt die Aktie wieder, wobei sie während des Sommers wahrscheinlich wieder fallen wird, um so gegen Jahresende wieder durchzustarten. Aber gut - man sollte solche Aktien nicht zu timen versuchen....

      ;);)
      Avatar
      schrieb am 24.03.00 21:10:35
      Beitrag Nr. 39 ()
      Noch eine Sache zu Qualcomm:
      Qualcomm schreibt schwarze Zahlen UND ist relativ billig (hat ein 2000er KGV von ca. 140, und ein 2001er KGV von unter 100 ! - das soll erst einmal ein Internetwert nachmachen; nur: die Marktkapitalisierung ist bereits hoch)...

      ;)
      Avatar
      schrieb am 24.03.00 22:33:58
      Beitrag Nr. 40 ()
      Hallo Wolfgang,
      interessanter Link.
      Aktienheuristik.... die Brandmeier`scher Pampers-Strategie vom
      Max-Planck-Institut unter die Lupe genommen ;) ;) ;)

      Was hieltes Du von meinem Sozio-Indikator (s.o.)?

      Gruß
      Martin
      Avatar
      schrieb am 27.03.00 18:42:39
      Beitrag Nr. 41 ()
      Martin,
      welchen Sozio-Indikator meinst du?

      und sonst:
      Was ist mit JDS Uniphase, Pionier oder schon König?
      ------------------------
      NetReport: JDS Uniphase Corp.
      von: A. Mittermeier
      Die im kalifornischen San Jose ansässige JDS Uniphase, hervorgegangen im Jahre 1999 aus der Fusion von JDS Fitel und Uniphase, gilt mittlerweile als die kommende Cisco Systems im Bereich der Glasfaserkabel bzw. optischen Netzwerke.
      JDS Uniphase entwickelt Teilkomponenten für den Einsatz in Glasfaserkabeln, aber auch Signal Processing Equipment, automatisierte, lasergestützte Kontrollgeräte und Software für Waver und andere Halbleiter. Die von JDS Uniphase vertriebenen Produkte werden überwiegend bei optischen Netzwerken eingesetzt, um die Übertragungsraten weiter zu verbessern und die Performance möglichst effizient zu überwachen. Hierfür unterhält JDS Uniphase verschiedene Geschäftseinheiten. Die teilweise selbständigen Unternehmen Optical Coating Laboratory Inc., Flex Products und Manteca Lasers zählen zum JDS Uniphase Unternehmensverbund.
      Der Konzern erzielt derzeit etwa 60% seiner Umsätze in Nordamerika. 37% des Absatzes stammen aus der Region Europa. Weitere 3% des Umsatzvolumens stammen aus dem asiatischen und lateinamerikanischen Raum. JDS Uniphase unterhält daher nicht nur Niederlassungen in Kalifornien, Conncticut, Illionois und Pennsylvania, sondern auch in Kanada, Australien, Deutschland, den Niederlanden, der Schweiz und in Großbritannien. Gleichzeitig vertreibt JDS Uniphase seine Produkte über Distributoren in Indien, Japan, Südkorea und in Taiwan.
      Das Unternehmen setzte im abgelaufenen Geschäftsjahr 1999 mit 6.260 Mitarbeitern 282,8 Mio. Dollar um, was einem Umsatzwachstum von über 60% gegenüber dem Vorjahr entspricht. Das Unternehmen musste dabei noch einen Verlust von 171,1 Mio. Dollar in Folge von Akquisitionen hinnehmen. Das operative Ergebnis fiel mit einem Gewinn von 18 Cents je Aktie gleichwohl positiv aus. Für das laufende Jahr 2000 rechnen Analysten mit einem nochmals deutlichen Umsatzanstieg und einen Gewinn von 36 Cents je Aktie. Auch im Jahr 2001 sollte der Umsatz und Gewinn nochmals deutlich zulegen, wobei Analysten mit einem Plus von 55 Cents je Aktie rechnen.
      Die meisten Brokerhäuser, welche das Unternehmen beobachten stufen die Aktien des Unternehmens als "Kauf" ein. WR Hambrecht & Company stuften die Aktien von JDS erstmals als "Kauf" ein und nennen dabei ein Kursziel von 180 Dollar auf Sicht der nächsten 12 Monate. Die Analysten gehen davon aus, dass JDS einen Umsatz im Jahr 2000 von 1,3 Mrd. Dollar erzielen wird. Für 2001 erwarten die Experten sogar einen Umsatz von 2,3 Mrd. Dollar.
      Zuletzt notierten JDS Uniphase bei 132 ½ Dollar (Hoch:153 3/8 / Tief:12 1/8), womit sich aktuell schon eine stolze Marktbewertung des Unternehmens von etwa 94 Mrd. Dollar ergibt.
      Kommentar:
      JDS Uniphase konnte durch die Übernahme von E-Tek Dynamics für etwa 15 Mrd. Dollar seine schon führende Position weiter stärken. So erwarten die Analysten daher für das ablaufende erste Quartal (März´00) einen Umsatz von etwa 230 Mio. Dollar.
      Mit der Einführung weiterer neuer Produkte, wie sogenannte OC-192/STM Systeme, PIN- und APD-Receiver (optische, hochsensitive Receiver), sowie optische Transmitter, welche Übertragungsraten von 10 GB/s unterstützen, sollen weitere Standards gesetzt werden.
      JDS Uniphase dominiert mit seinen Technologien den Markt für optische Netzwerke und Glasfaserzubehör und setzt hier klare Maßstäbe. Es ist zu erwarten, dass JDS seine Marktstellung durch die Übernahme von E-Tek noch weiter deutlich ausbauen kann. Interessierte Anleger und Investoren sollten auch auf dem schon hohen Niveau an dem Unternehmen weiter festhalten bzw. neue Positionen eingehen. JDS Uniphase hat das Potential in wenigen Jahren eine ähnlich hohe Marktkapitalisierung zu erreichen, wie eine Cisco Systems oder Microsoft.
      NASDAQ: JDSU
      WKN: 890 488
      Avatar
      schrieb am 29.03.00 09:43:01
      Beitrag Nr. 42 ()
      Hallo Pionier-Interessenten,

      ich möchte noch mal auf den 4. Punkt der Pioniere-Definition zu sprechen kommen, da ich denke, daß wir hier noch zu keinem befriedigenden Resultat gekommen sind.
      Ich denke, das Kriterium der steigenden Umsätze ist hierbei nicht umstritten.

      Anders sieht es allerding mit den "schwarzen Zahlen" aus, da berechtigterweise angemerkt wurde, daß ein echter Pionier häufig erst einmal noch in den roten Zahlen steckt.
      Folgende Varianten wurden bisher vorgeschlagen:

      I) Das Unternehmen soll schon schwarze Zahlen schreiben.

      II) Nach Abzug der F&E Kosten soll eine schwarze Zahl unterm Strich stehen

      III) Die ausgefeiltere Variante von Forticus
      a) die F&E Investitionen eines Jahres werden als reinvestierte Gewinne
      des Vorjahres angesehen.
      b) die F&E Investitionen werden zu den (negativen)Gewinnen
      des _Vorjahres_ addiert:
      Gewinn(Year_i-1) + F&E(Year_i)
      c) Forderung 1 (schwarze Zahlen):
      GFW = Gewinn(Year_i-1) + F&E(Year_i) muß größer Null sein
      d) Forderung 2 (steigende schwarze Zahlen):
      GFW muß jährlich steigen



      Ich persönlich halte den Ansatz III für sehr gut, allerdings sollte vielleicht noch berüchsichtigt werden, daß Pioniere nicht nur einen überproportionalen F&E-Aufwand haben müssen, sondern auch in erheblichem Maße Produktionskapazität schaffen müssen, was ebenfalls eine Investition in die Zukunft ist.
      Kann man solche Details eigentlich im Geschäftsbericht erkennen?

      Was denkt Ihr denn so zu diesem Thema. Gibt es noch andere Vorschläge, Verbesserungsideen o.ä.?

      Gruß,

      MarkV
      Avatar
      schrieb am 29.03.00 11:33:22
      Beitrag Nr. 43 ()
      Hallo Pioniere,

      zunächst zum Musterdepot Pioniere, wollen wir da traden? Wahrscheinlich doch wohl nicht, oder?

      Akamai habe ich jedenfalls kurzfirstig aus meinen 3Sat-Konkurrenz-Depot entfernt, da das Börsenspiel nur ein halbes Jahr dauert und ich meine relativ gute Plazierung nicht gefährden wollte. Da bei diesem Börsenspiel 3 Werte im Depot Minimum sind, habe ich Cisco hinzugekauft, weil mir nichts besseres eingefallen ist, ansonsten hätte ich erst einmal Cash gehalten. Dieses ändert langfristig nichts an meiner positven Einschätzung von Akamai (nähere Einzelheiten, siehe Revolutionärs-Thread).

      Nun zurück zum Thread. Für mich als Investor sind die F&E-Kosten nicht so relevant, wie mich auch die Verwaltungskosten eines Fonds nicht interessieren, wenn dieser einen Mehrwert an Performance bietet. Vielleicht erforscht der Firmenchef ja auch nur die Rundungen seiner Sekretärin ;) ?

      Was haltet ihr von folgender Kennzahl, welche die Fachleute, wie ich jetzt gelernt habe, "Rising Margins" nennen:

      Wieso taucht Yahoo in der Forbes-Liste der am besten gemanagten und am schnellsten wachsenden High-Tech-Unternehmen der Welt (http://www.forbes.com/asap/00/0403/84.htm nicht auf (eBay schon, wenn auch auf den hinteren Rängen)? Dieses habe ich mir als Autodidakt folgendermaßen erklärt:

      Was mir beim Vergleich von Yahoo mit Critical Path aufgefallen ist: Yahoo hat zwar schon schwarze Zahlen geschrieben, das Verhältnis von Revenue (nehme mal an, dass das Umsatz heisst) zu Operating Expenses (operative Kosten) ist aber ungefähr gleich geblieben:

      http://multex.marketguide.com/mgi/select/A0DCA.html

      Dieser Sachverhalt ist bei CPTH dramatisch anders! Obwohl diese noch keine schwarzen Zahlen geschrieben haben, steigen die Kosten von `98 bis `99 um das 11-fache, während die Umsätze um das 26-fache steigen!
      Das Verhältnis von Umsatzsteigerung zu gestiegenen Kosten ist also deutlich positiv. Was haltet ihr davon?

      Zusätzich zu meinem 3Sat-Depot habe ich einmal ein paralleles Revolutionärs-Depot erstellt, unter der Annahme, man hätte den Verlust bei Kamps realisiert und den Gewinn bei Celera weiter laufen lassen.

      Jetzt werde ich noch ein drittes Muster-Depot mit den Werten von der Forbes-Liste erstellen, mal sehen, wie gut die sind.

      Den ersten Wert der Forbes Liste, Critical Path, können wir auch gerne noch in das Pioniere-Depot aufnehmen.

      Harald
      Avatar
      schrieb am 29.03.00 12:13:05
      Beitrag Nr. 44 ()
      Hallo Hamuebue,

      erst mal die Frage, wer oder was ist die Forbes-Liste, was sagt sie aus und wo finde ich die?

      Zu Deinem Kennzahlenvorschlag "Rising margines".
      So wie ich das verstehe scheint es sich darum zu handeln ob ein Unternehmen im Laufe der Zeit profitabler und effizienter wird.
      Ich muß gestehen, daß ich dies zwar bei jedem Unternehmen für wünschenswert halte, daß ich aber denke, daß gerade in der Pionier-Phase in der die Geschäftsabläufe noch ständigen Änderungen unterworfen sind und dadurch deren Vergleichbarkeit von Jahr zu Jahr nicht gewährleistet ist. Ich finde dieses Kriterium paßt besser zu den Revolutionären.
      Aber vielleicht überzeugt mich ja jemand von etwas anderem.
      Was haltet Ihr von Haralds Vorschlag?

      Critical Path ist mir übrigens völlig unbekannt. Vielleicht stellst Du daqs Unternehmen mal kurz vor.

      Übrigens kann hier auch durchaus mal die Meinung geäußert werden, daß das eine oder andere Unternehmen aus irgendeinem Grund nicht ins PIONIERE-Depot gehört. Dazu sollen ja die Unternehmensprofile gut sein.

      Gruß,

      MarkV
      Avatar
      schrieb am 29.03.00 12:29:21
      Beitrag Nr. 45 ()
      Hallo MarkFive,

      der Link in meinem letzten Posting nicht geklappt hat, hier noch einmal. Dort befinden sich auch die Beschreibungen sämlicher Unternehmen.

      http://www.forbes.com/asap/00/0403/84.htm

      Harald
      Avatar
      schrieb am 29.03.00 13:27:11
      Beitrag Nr. 46 ()
      Als Ergänzung,

      mein Argument bzgl. der F&E-Kosten war natürlich etwas schwachsinnig, was ich eigentlich meinte: ich kann als Aussenstehender nicht beurteilen, wofür diese Kosten anfallen, bzw. wann sie sich auszahlen, ein Problem, was ich mit allen Biotech-Firmen habe.

      ;)
      Avatar
      schrieb am 29.03.00 13:56:43
      Beitrag Nr. 47 ()
      Hi Harald,
      ich denke das ist ein Problem, das man per Definition mit allen echten Revolutionären hat. Wenn Ihre Visionen und die daran ausgerichteten Handlungen von vorne herein sofort einsichtig wären, wären wahrscheinlich schon längst auch andere mit auf dem Zug.

      Gruß,
      MarkV
      Avatar
      schrieb am 29.03.00 14:32:07
      Beitrag Nr. 48 ()
      Klasse link, Harald!

      Wie sollen wir denn jetzt bei dieser ganzen Auswahl unsere nächsten Investment-Entscheidungen treffen.

      Max
      Avatar
      schrieb am 29.03.00 15:06:51
      Beitrag Nr. 49 ()
      Survival of the fittest ;) Habe ein 2tes Musterdepot diesbezüglich eingerichtet, einfach auf meinen User-Namen klicken.
      Avatar
      schrieb am 28.03.01 16:09:40
      Beitrag Nr. 50 ()
      hallo 50-er,

      vielleicht ist die zeit ja gar nicht schlecht, um sich mal über die in diesem thread vorgestellte strategie gedanken zu machen ?

      ich hole ihn mal aus der versenkung...

      liebe grüsse

      rolf


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