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    Martha Stewart meldet Verlust im vierten Quartal - 500 Beiträge pro Seite | Diskussion im Forum

    eröffnet am 23.02.05 14:10:17 von
    neuester Beitrag 03.03.05 15:05:35 von
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      schrieb am 23.02.05 14:10:17
      Beitrag Nr. 1 ()

      Das amerikanische Medienunternehmen Martha Stewart Living Omnimedia Inc. musste im vierten Quartal aufgrund des schwachen Anzeigengeschäfts sowie der enttäuschenden Geschäftsentwicklung in der Fernsehsparte einen Verlust hinnehmen.

      Wie der Konzern am Mittwoch bekannt gab, lag der Nettoverlust im Berichtszeitraum bei 7,3 Mio. Dollar bzw. 15 Cents je Aktie, nachdem im Vorjahresquartal noch ein Gewinn von 2,4 Mio. Dollar bzw. 5 Cents je Aktie erzielt werden konnte. Der Verlust aus den fortgeführten Geschäftsaktivitäten lag bei 14 Cents je Aktie. Analysten waren im Vorfeld von einem Fehlbetrag in Höhe von 20 Cents ausgegangen.

      Der Konzernumsatz verringerte sich im Vergleich zum Vorjahresquartal (70,9 Mio. Dollar) um 15 Prozent auf 60,2 Mio. Dollar. Aufgrund des schwachen Anzeigengeschäfts verringerte sich der Erlös in der Verlagssparte von 33,1 Mio. Dollar auf 26,1 Mio. Dollar.

      Für das erste Quartal geht Martha Stewart Living Omnimedia von einem Verlust in Höhe von 35 Cents je Aktie aus. Analysten erwarten für das erste Quartal einen Verlust in Höhe von 14 Cents je Aktie sowie einen Umsatz von 40,90 Mio. Dollar.

      Die Aktie von Martha Stewart Living Omnimedia notierte zuletzt bei 34,48 Dollar.

      Wertpapiere des Artikels:
      MARTHA STEWART LIVING OMNIMEDIA INCORPORATED


      Autor: SmartHouseMedia (© wallstreet:online AG / SmartHouse Media GmbH),14:03 23.02.2005

      Avatar
      schrieb am 03.03.05 15:05:35
      Beitrag Nr. 2 ()
      Wirtschaftskriminalität
      Martha Stewart vor der zweiten Karriere
      Von Roland Lindner, New York

      03. März 2005 Amerikaner lieben Heldengeschichten. Noch mehr lieben sie Geschichten von gefallenen Helden, die ihre Wiederauferstehung feiern. Nur so ist zu erklären, für welche Begeisterung die bevorstehende Entlassung von Amerikas berühmtestem weiblichem Häftling aus dem Gefängnis sorgt.


      Am kommenden Sonntag soll die Lifestyle-Unternehmerin Martha Stewart nach fünfmonatiger Inhaftierung aus einem Gefängnis im Bundesstaat West Virginia verabschiedet werden. Möglicherweise kommt sie sogar schon am Freitag frei. Die Öffentlichkeit breitet für das Ereignis den roten Teppich aus: Medien überschlagen sich seit Tagen mit Berichten, Amerikaner äußern sich wohlgesinnter denn je über Martha Stewart, und der Aktienkurs ihres Medienunternehmens befindet sich im Höhenflug.

      Nach und nach zog sich die Schlinge zu

      Es ist das Comeback des Jahres in der amerikanischen Wirtschaft. Und es ist erstaunlich, wie schnell sich die öffentliche Meinung über die 63 Jahre alte Stewart gewandelt hat. Vor genau einem Jahr war sie ganz unten: Die Geschworenen eines Gerichts in New York hatten Stewart überraschend klar in einem Prozeß schuldig gesprochen, der sich um Insiderhandel mit Aktien drehte.

      Der Schuldspruch war der Höhepunkt in einem Skandal, der im Sommer des Jahres 2002 begann, als erstmals Ermittlungen im Zusammenhang mit dem Aktienverkauf bekannt wurden. Stewart tat die Angelegenheit zunächst als Lappalie ab. Nach und nach zog sich aber die Schlinge zu: Im Juni 2003 wurde Stewart offiziell angeklagt, sechs Monate später begann der Prozeß.

      Ebenso verehrte wie verspottete Persönlichkeit

      Die Affäre stürzte die von Stewart gegründete Mediengesellschaft Martha Stewart Living Omnimedia in eine schwere Krise. Die Gesellschaft produziert Fernsehshows, vertreibt Zeitschriften und Bücher und verkauft Haushaltswaren, mit Stewart als stets präsenter Galionsfigur. Sie selbst moderierte die Shows und war prominent in den Zeitschriften zu sehen. Mit ihrer Inszenierung als perfekte Hausfrau wurde sie in Amerika zu einer ebenso verehrten wie verspotteten Persönlichkeit, auf jeden Fall aber zum Star.

      Weil die Aktivitäten des Unternehmens so eng mit seiner Gründerin verknüpft waren, schlugen sich die juristischen Schwierigkeiten von Stewart unmittelbar im Geschäft nieder: Anzeigenumsätze blieben aus, der Fernsehsender CBS nahm ihre Sendung aus dem Programm, und der Aktienkurs war im freien Fall. Mehrheitsaktionärin Stewart gab zunächst ihre Funktion als Vorstandsvorsitzende ab und zog sich später von allen Positionen zurück.

      „Sieg des kleinen Mannes”

      Kontrovers wirkte Stewart von jeher auch, weil man ihr grenzenlose Arroganz nachsagte. Dieses Image holte sie bei der Insideraffäre ein. In der Öffentlichkeit entstand der Eindruck, Stewart meine, sie stünde über dem Gesetz. Die Affäre ging auf einen Verkauf von 4000 Aktien des Biotechnologieunternehmens Imclone zurück. Stewart soll die Aktien abgestoßen haben, nachdem sie von ihrem Aktienhändler bei Merrill Lynch mögliche Probleme bei Imclone signalisiert bekommen hatte. Tatsächlich meldete Imclone kurz nach dem Aktienverkauf, daß die Gesundheitsbehörde FDA die Zulassung für ein wichtiges Medikament verweigert hatte. Und der Aktienkurs stürzte ab.

      Stewart wurde letztlich nicht wegen des Insiderhandels verklagt und schuldig gesprochen, sondern wegen einfacher nachweisbarer Tatbestände wie Justizbehinderung, Verschwörung und Falschaussage, grob gesagt, also wegen Vertuschung. Insiderhandel wird ihr gleichwohl in einem bis heute laufenden Verfahren der Börsenaufsicht SEC vorgeworfen. Das Bild der überheblichen Martha Stewart wurde später von einem der Geschworenen unterstrichen, der den Schuldspruch als einen "Sieg des kleinen Mannes" bezeichnete, der nicht über ähnliche Informationskanäle wie Stewart verfüge.

      Zur Pflanzsaison auf freiem Fuß

      Nach dem Urteil gab es zwar einige Stimmen, die in dem Schuldspruch eine Verschwörung gegen eine zum Sündenbock gemachte prominente weibliche Unternehmerin sahen. Insgesamt hielt sich das Mitgefühl aber in Grenzen, und es überwog Häme.

      Im vergangenen September war es Stewart selbst, die eine Wende einläutete. Obwohl das Berufungsverfahren noch ausstand, kündigte sie überraschend an, sofort ihre Gefängnisstrafe von fünf Monaten antreten zu wollen. Sie sagte, sie wolle die Angelegenheit hinter sich bringen und außerdem auf freiem Fuß sein, wenn im Frühjahr die Pflanzsaison beginnt. Stewart erntete für diese Entscheidung und für die Volkstümlichkeit ihrer Begründung viel Sympathie. Im Oktober trat sie, begleitet von großem Medienrummel, tatsächlich den Gang nach West Virginia an.

      Aktie hat sich in sechs Monaten verdreifacht

      Seither scheint sich alles zugunsten von Stewart zu entwickeln. Aus dem Gefängnis wurden Geschichten über die Medien kolportiert, die Stewart in sehr gutem Licht erscheinen ließen. Etwa, daß sie klaglos Toiletten reinigt, sich blendend mit ihren Mitinsassinnen versteht und ihnen sogar Yoga beibringt. Stewart soll gleich zwei neue Fernsehshows bekommen, darunter eine eigene Version der Karriere-Reality-Show "The Apprentice", mit der der Immobilienunternehmer Donald Trump in Amerika zu neuem Ruhm kam.

      Der angekündigte Zusammenschluß der Einzelhandelsketten Kmart und Sears bringt den Haushaltsprodukten von Stewart, die einen Vertrag mit Kmart hat, womöglich zusätzliche Absatzkanäle. Ihr Unternehmen hat eine hochrespektierte neue Vorstandsvorsitzende: die frühere Disney-Managerin Susan Lyne, die bei der Fernsehsparte ABC für "Desperate Housewives", den Quotenhit der Saison, mitverantwortlich war. Im Zuge all dieser Nachrichten setzte der Aktienkurs von Martha Stewart Living Omnimedia zu einem Höhenflug an und hat sich in den vergangenen sechs Monaten verdreifacht.

      Weitere fünf Monate unter Hausarrest

      Trotzdem werden nach der Entlassung Stewarts aus dem Gefängnis für das Unternehmen nicht automatisch bessere Zeiten anbrechen: Die Geschäftslage ist noch immer trist. Erst in der vergangenen Woche meldete die Gesellschaft für das Schlußquartal 2004 einen deutlich zweistelligen Umsatzrückgang, im Gesamtjahr hat das Unternehmen bei einem Umsatz von 187 Millionen Dollar einen Rekordverlust von 59,6 Millionen Dollar ausgewiesen. Es ist eine offene Frage, ob die Anzeigenkunden nach der Entlassung Stewarts in Scharen zurückkehren.

      Und auch Stewart selbst hat das unrühmliche Kapitel um die Insideraffäre noch nicht abgeschlossen: Sie steht noch für weitere fünf Monate unter Hausarrest. Sie darf ihr Anwesen in der Stadt Bedford (New York) nur für 48 Stunden in der Woche verlassen, und sie muß ein elektronisches Fußband tragen, mit dem ihr Aufenthaltsort kontrolliert werden kann.


      Text: F.A.Z., 03.03.2005, Nr. 52 / Seite 24
      Bildmaterial: AP


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