Diskussion zu TUI (Seite 1709)

[juha24]

Antwort auf Beitrag Nr.: 69.423.301 von dlg am 25.09.21 12:23:23

Meine Beweggründe habe hier doch oft und ausführlich beschrieben. Natürlich müssen Antragsgründe für einen Insolvenzantrag vorliegen. Ob der Einzelabschluss noch Eigenkapital hat, wissen wir nicht. Wir kennen nur den Stand 30.09.2020. ich vermute durch EAVs wird dieser auch negatives EK haben. Bilanzielle Überschuldung ist kein Antragsgrund, es kommt hier auf die positive Fortführungsprognose an. Diese wird in Form eines IDW S6 Gutachtens ermittelt. Ende 2020 musste die TUI schon mal eine Vorstufe zu diesem Gutachten anfertigen lassen. Liquidität liegt vor, da das Bankenkonsortium Kreditlinien zur Verfügung stellt, richtig. Die TUI baut über die Wintermonate naturgemäß ihre Liquidität immer ab. Kreditlinien werden jetzt schon genutzt. —>Zinsbelastung steigt weiter
Wie die Kündigjngsmöglichkeiten der Banken aussehen, kennen wir nicht. Aber im Normalfall sind zu bestimmten Zeiten Sonderkündigungen möglich, zB wenn sich die VFE Lage verschlechtert hat.
TUI wird erstmal sicherlich eine weitere KE nutzen um EK zu bekommen und auch noch Assets verkaufen und stille Reserven heben. Im Investorencall zum Q3 wurde das ja angekündigt. Ab Montag hat die Bundesregierung keinen politischen Willen mehr die Beteiligung halten zu müssen (einen finanziellen eventuell schon). Sollte der Bund die Aktien auf den Markt werfen und eine KE kommen, bezweifle ich, dass es genug Investoren gibt. Überhaupt: um auf die EK-Quate von 2019 zu kommen braucht es 4,2Mrd. KE. Davon müsste Mordaschow dann ca 1Mrd nachschießen. Realistisch? Never ever!
Also Assetverkäufe und kleinere KE. Liquidität wird aus Finanzierung und Investitionen aufgebaut. Liquidität wird aber aus operativen Cashflow über Winter abgebaut. Kann das reichen? Kann, muss aber nicht!
Eine Bank im Konsortium bekommt kalte Füße und es wird eng.

Und dann noch by the way: Der Vorstand hat immer etwas Spielraum bei Insolvenzen dank 18InsO: Drohende Zahlungsunfähigkeit, Prognosezeitraum bis 24 Monate. Mit der Einführung des Insolvenzgrundes der drohenden Zahlungsunfähigkeit wollte der Gesetzgeber einen Anreiz für Unternehmen setzen, möglichst frühzeitig ein Insolvenzverfahren einzuleiten, um die Chancen einer Sanierung während des Insolvenzverfahrens zu erhöhen.

[DrJoS]

Antwort auf Beitrag Nr.: 69.423.016 von juha24 am 25.09.21 11:23:19

Siehe TUI Präsentationen zur Buchungslage und neuste Interviews TUI und Ähnliche Destinationen und Unternehmen. Sorry wenn ich mehrere Stunden Research jeden Tag investiere weil ich 250000 Call Optionen habe und entsprechend sicher sein muss.

[dlg]

Antwort auf Beitrag Nr.: 69.421.957 von juha24 am 25.09.21 07:08:03

Zitat von juha24: Aber nochmal: Ich buche meistens mit der TUI. Ich mag die TUI sehr gerne. Aber ich sehe leider realistisch nicht, wie sie bei den Fundamentaldaten, bei dieser finanziellen Belastung den Wandel schaffen kann. Ich überlege mir nur wie sie wettbewerbsfähig bleiben können. Eigenverwaltung mit Insolvenzplan? Definitiv eine Möglichkeit

juha, Du hast jetzt schon über ein Dutzend mal von Eigenverwaltung und Insolvenzplan gesprochen. Offen gesprochen ist das in meinen Augen ziemlicher Mumpitz - zumindest wäre zumindest eine Begründung bezüglich des wie & warum hilfreich.

Meine Gedanken dazu: i) TUI hat in den letzten Monaten zwei mal eine Wandelanleihe platzieren können, die jeweils überzeichnet waren und die aktuell um den Nennwert notieren; ii) die KfW und die Privatbanken haben die Finanzierung bis 2024 verlängert; iii) TUI kann sich staatlicher Unterstützung sicher sein; iv) TUI kann sich (wahrscheinlich ohne große Probleme) neues Eigenkapital an der Börse holen, siehe Lufthansa und andere Touristikunternehmen; v) TUI wird voraussichtlich in 2022 wieder profitabel sein; vi) TUI hat einen Milliardär als Großinvestoren, der sein sein bisheriges Investment sicherlich nicht absaufen sehen will;  vi) TUI hat noch genügend Tafelsilber (weitere Hotels, Kreuzfahrt JV, Marella, Fluglinie, etc), das man zu Geld machen könnte.

Wie soll denn Deiner Meinung nach bei der oben beschriebenen Gemengelage ein Vorstand in der Lage sein, mehr oder weniger freiwillig in die Insolvenz zu gehen? Eine Insolvenz in Eigenverwaltung ist doch ultima ratio und kann man einfach mal so machen gerade wenn man noch so viele Optionen hat und man bisher immer von einem gesunden Unternehmen gesprochen hat. Bei Dir liest sich das so nach "15 Uhr Kaffee & Kuchen, 15.30 Uhr Anruf Schwiegermutter, 16 Uhr Insolvenz, 17 Uhr weiter geht's mit der neuen unverschuldeten TUI". Positives EK in der Einzelbilanz, genügend Liquidität aktuell, Corona-Restriktionen werden geliftet und die obigen sieben Punkte - wie soll ein Vorstand in so einer Situation eine Insolvenz anmelden (können)??

[juha24]

Zudem wage ich zu bezweifeln, dass Buchungen für 2023 heute schon einen relevanten Anteil haben

[juha24]

Zitat von DrJoS: Ähh ne soweit ich weiß und auch aktuell indiziert bekomme sind die Buchungen über 2019… ich meine ja Buchungen bis 2023 und nicht Umsätze

Dann hast du eine falsche Information

[DrJoS]

Antwort auf Beitrag Nr.: 69.422.944 von juha24 am 25.09.21 11:09:21

Ähh ne soweit ich weiß und auch aktuell indiziert bekomme sind die Buchungen über 2019… ich meine ja Buchungen bis 2023 und nicht Umsätze

[juha24]

Zitat von DrJoS: Du buchst da immer und magst sie. Irgendeinen Wettbewerbsvorteil scheint TUI zu haben, auf dem sie aufbauen können. Ich verstehe nicht, warum du nicht die Massen an Anzahlungen bei höherer Marge als geeignet siehst, die Liquiditätslage so lange zu bessern bis auch diese Marge gebucht wird, um Eigenkapital zu schaffen. Du hast einen zu starken Fokus auf Buchwerte!

Massen an Anzahlungen? Die Gesamtbuchungen liegen doch noch immer hinter 2019. der September und co laufen doch nur besser, da heute kurzfristig gebucht wird. Insgesamt sind wir bei weitem nicht bei der Auslastung vor Corona. Umsätze niedriger, Kostenstruktur höher, blöde Mischung.

[DrJoS]

Antwort auf Beitrag Nr.: 69.421.957 von juha24 am 25.09.21 07:08:03

Du buchst da immer und magst sie. Irgendeinen Wettbewerbsvorteil scheint TUI zu haben, auf dem sie aufbauen können. Ich verstehe nicht, warum du nicht die Massen an Anzahlungen bei höherer Marge als geeignet siehst, die Liquiditätslage so lange zu bessern bis auch diese Marge gebucht wird, um Eigenkapital zu schaffen. Du hast einen zu starken Fokus auf Buchwerte!

[juha24]

Aber nochmal: Ich buche meistens mit der TUI. Ich mag die TUI sehr gerne. Aber ich sehe leider realistisch nicht, wie sie bei den Fundamentaldaten, bei dieser finanziellen Belastung den Wandel schaffen kann. Ich überlege mir nur wie sie wettbewerbsfähig bleiben können. Eigenverwaltung mit Insolvenzplan? Definitiv eine Möglichkeit

[juha24]

Antwort auf Beitrag Nr.: 69.421.807 von bonDiacomova am 25.09.21 04:42:04

68% der User haben die App runtergeladen, da man überall Werbung bekommt wie toll die App ist.

Es mag natürlich sein, dass andere die App mehr nutzen. Ouch persönlich habe mir vor dem Urlaub ab und zu mal den Countdown angeguckt. Und im Urlaub wollte ich sehen wann der Bus uns zum Rücktransport abholt, da der Rückflug sich verschoben hatte. Tada, leider stand in der App immer noch die alte Abholzeit (2stunden nach dem Abflug) also den Chat genutzt und nach dem neuen Bus gefragt, keine Reaktion! Also doch wieder mit der lokalen Reiseleitung telefoniert.