Diskussion zu TUI (Seite 3192)

[Colar]

Antwort auf Beitrag Nr.: 62.564.032 von D65 am 03.02.20 12:54:30

Ja, vielleicht bzw. hoffentlich haben sie sehr vorsichtig geschätzt, um auch mal positiv zu überraschen. Wäre gut. Die Margen in der klassischen Reisevermittlung sind halt schlecht. Ob sich diese dauerhaft infolge ThomasCook verbessern? Man wird sehen. Kurzfristig scheint es etwas besser = Reisen teurer geworden zu sein. Der Wettbewerb bleibt hier aber sehr hart, fürchte ich.

Am Markt stabilisiert es sich heute etwas, gerade auch an der LSE.

[D65]

Antwort auf Beitrag Nr.: 62.563.621 von Colar am 03.02.20 12:05:17

TC hatte iJahr 2018 einen Umsatz 9,6 Mrd GBP, also ca. 11,2 Mrd EUR.

Demnach geht TUI davon aus, dass sie ca. 10% des ehemaligen TC-Umsatzes bekommen.
Sicher haben sie für diese Einschätzung ihre Erfahrungen aus dem relativ kurzen Zeitraum nach der TC-Pleite herangezogen. Sehr genau ist die Schätzung sicher nicht, und sie haben da sicher sehr vorsichtig geschätzt.

Interessanter könnte am Ende eine gewisser Rückgang der Wettbewerbsintensität durch den Ausfall eines großen Kiunkurrenten sein. Falls sich dadurch die Margen verbessern lassen, ist damit mehr erreicht als mit dem Gewinn eines gewissen Umsatzes.

2019 lag die Umsatzmarge beim Vorsteuerergebnis bei knapp 2,1%. allerdings inklusive der Boeing-Belastung. Da ist also ein richtiger Hebel.

[mbpoll]

Antwort auf Beitrag Nr.: 62.563.684 von D65 am 03.02.20 12:15:17

Lass uns mal den Tag nicht vor dem Abend loben....ABER ich HOFFE mal das es so bleibt!!

[D65]

Antwort auf Beitrag Nr.: 62.563.537 von Colar am 03.02.20 11:55:19

Was ist das überhaupt gerade? Keine roten Prozente? Mein Bildschirm muß kaputt sein.

[Colar]

In unserer Planung für das Geschäftsjahr  2020 haben wir außerdem erwartete positive Umsatz- und Ergebniseffekte aus dem im Herbst 2019 erfolgten Marktaustritt eines Wettbewerbers verarbeitet. Als Reaktion hierauf haben wir unsere geplante Veranstalterkapazität für das Geschäftsjahr  2020 um 1,7  Mio. Gäste erhöht. Dies könnte zu einem Umsatzanstieg um 1,0 bis 1,3  Mrd.  € sowie zu einem positiven Ergebniseffekt auf Basis einer angenommenen Umsatzmarge von 2 bis 3 % führen.

aus GB 2019 Seite 57

Wow: Also 20 bis 39 Mio. mehr Gewinn durch ThomasCook? Also, irgendwie hatte ich da mehr erwartet!🙁

[Colar]

Antwort auf Beitrag Nr.: 62.562.613 von D65 am 03.02.20 10:12:17

Ich gehe auch davon aus, dass letztlich eine zufriedenstellende Lösung gefunden wird. Man hat es ja auch bei den Brexit Verhandlungen gesehen, dass der Bereich Aviation immer vorsorglich weiter gelten sollte, um keinen Shutdown zu provozieren. Und im Brexitvertrag ist formuliert, dass beide Seiten bestrebt sein werden, in der Transitionphase ein umfassendes Luftverkehrsabkommen zu schließen. Könnte sich an dem Vertrag mit Kanada orientieren. Aber: Je nachdem, wer insoweit mehr Interesse hat, könnte dieser Teil als Druckmittel in Bezug auf andere Bereiche (Umwelt, Freizügigkeit pp.) der Verhandlungen genutzt werden, was nicht so schön wäre...

Hätte ich noch ein paar mehr Millionen investiert, würde ich es auch sicherlich nicht ganz so entspannt sehen!

Dies ist aber nur ein Aspekt, der sich vielleicht zusätzlich auf den Kurs ausgewirkt hat. Daneben gibt es: Corona, 737Max,
Verschuldungsgrad...

[D65]

Antwort auf Beitrag Nr.: 62.557.954 von Colar am 02.02.20 15:08:30

Etwas bedenklich finde ich den letzten Satz

"Unser Schwerpunkt liegt darauf, mögliche Auswirkungen des Brexits auf den Konzern zu verringern."

Wenn man "verringern" und nicht "verhindern" als Zielsetzung ausgibt, spricht das nicht gerade für eine optimistische Sicht.

Wobei ich die Gefahr, dass TUI den EU-Luftraum nicht mehr nutzen darf, für extrem gering halte.

Ein gegenseitiges Verwehren der Zugangsrechte zu den Lufträumen beträfe ja sämtliche Fluggesellschaften beider Seiten und würde den Luftverkehr zwischen EU und GB weitgehend lahmlegen. Abgesehen davon ist das gegenseitige Sperren von Lufträumen schon eine sehr extreme Maßnahme, die es zwischen verfeindeten Staaten gibt. Davon sind GB und EU dann doch weit entfernt.

So gesehen könnten natürlich zusätzliche Kosten auf TUI und andere Airlines zukommen. Auch hier gilt aber, dass beide Seiten kein Interesse daran haben können, durch überhartes Agieren letztlich den eigenen Fluggesellschaften zu schaden.

[Colar]

Die Problematik hat nichts mit dem Geschäftssitz oder der Börsenzulassung der TUI AG zu tun, sondern mit der Eigentümerstruktur. Der Geschäftssitz ist in Hannover und Berlin. Die Eigentümerstruktur dürfte nach dem Brexit nicht mehr überwiegend "europäisch" sein. 25 Prozent sind mind. "russisch" und von den übrigen 75 Prozent dürfte ein Großteil "britisch" sein.

Das Thema wurde im letzten Jahr auch sehr häufig bei den Sitzungen des AR besprochen, siehe GB 2019.

Im GB 2019 heißt es zu den Risiken (ab Seite 40) u. a. :

"Die wichtigste Frage im Zusammenhang mit dem möglichen Ausstieg Großbritanniens aus der EU im Jahr 2020 bleibt für uns, ob unsere Airlines weiterhin Zugang zum EU-Luftraum haben werden. Wir werden weiterhin die zuständigen Entscheidungsträger Großbritanniens und der EU auf die Bedeutung einer umfassenden Sondervereinbarung für den Luftverkehr nach einem möglichen Brexit hinweisen, um die Flugangebote für Verbraucher in beiden Regionen zu schützen, und tauschen uns regelmäßig mit den zuständigen aufsichtsrechtlichen Behörden aus. Wir entwickeln weiterhin Szenarien und Minimierungsstrategien für verschiedene Konstellationen, inklusive eines „harten Brexit“ – je nach Ausgang der politischen Verhandlungen. Unser Schwerpunkt liegt darauf, mögliche Auswirkungen des Brexits auf den Konzern zu verringern."

Das Risiko ist im GB als hoch eingestuft.

[Longtrading80]

Antwort auf Beitrag Nr.: 62.557.774 von keks911 am 02.02.20 14:40:01

https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2020-01/4857009…

[Longtrading80]

Antwort auf Beitrag Nr.: 62.557.774 von keks911 am 02.02.20 14:40:01

Ich meine damit Handel in Frankfurt