Timburgs Langfristdepot - Start 2012 - Älteste Beiträge zuerst (Seite 3969)

[Timburg]

sorry, das neueste Modell schaut natürlich so aus:

[Galileo_Investments]

Antwort auf Beitrag Nr.: 61.684.393 von codiman am 13.10.19 19:52:23

Zitat von codiman: Wieder viel passiert letzte Woche, einige Depotwerte waren davon betroffen und am Freitag ein schöner Abschluss.
Als erstes hatte ich am Montag Siemens über Bord geworfen.
Gleich mehrere Gründe hatten mich dazu bewogen:

1.) Seit einiger Zeit schon machte Joe Kaeser mehr durch Polit – Tweets auf sich aufmerksam, als mit fulminanten strategischen Enscheidungen
2.) Ich wollte sowieso meinen Deutschland / EU Anteil vermindern, da kam mir dieses Desinvestment entgegen
3.) Karlsruhe. @Timburg. Im Gegensatz zu „Deiner Seite des Tisches“, kam auf „unserer Seite“ Siemens nicht gut weg:
Fehlende Gesamtstrategie, durch schwächelnden Vorstand, der sein Heil in der Zerstückelung des Konzerns sucht,
um evtl. die Verantwortung bei Versagen anderen in die Schuhe schieben zu können.
So oder so ähnlich war der Tenor.
Vor ein paar Jahren, waren die Kraftwerke die Zukunftssparte – hat nicht geklappt, weg damit.
Jetzt sind es Automatisierung / Industrie 4.0 etc.. Und in ein paar Jahren ? Hat nicht geklappt …

Ein weiterer Punkt, früher hat man bei Siemens alles aus einer Hand bekommen und zukünftig läuft es über separate Einzelgesellschaften mit regionalen Direktionen, die nebeneinander her arbeiten und lange Entscheidungswege haben.

Der Verkaufserlös ging in 3M (3M jetzt 5. Größte Position) , Eurofins und BT Group.
Des Weiteren habe ich eine Kauforder für Medistim im Markt- Erhöhung des Anteils an kleinen Wachstumswerten.

Nächste Woche wird wohl dann endlich Aurubis über Bord geworfen.
CO2 Steuer in Germany (und weitere Unfug droht)
Mit einem Teil des Erlöses werde ich meine Position in Nestle aufstocken.
Indirekt bin ich dann auch noch mehr an L'Oreal beteiligt.

VG Codiman

Hallo Codiman,

das klingt alles sehr vernünftig.

Siemens hat einfach keine Strategie (wie so viele Unternehmen aus DE und EU) und daher muss man die Firma auch nicht haben. Eurofins und BT Group gute Wahl denke ich. BT Group sollte das schlimmste hinter sich haben und ist ja am Freitag stark angezogen.

Aurubis: Meint Ihr nicht das die CO2 Steuer einfach zu höheren Kupferpreisen führen wird? Ich denke die Steuer wird vom Markt kompensiert werden.

VG G

[anyway]

Antwort auf Beitrag Nr.: 61.685.959 von Galileo_Investments am 14.10.19 09:18:03

ad Aurubis

Zur Kupferherstellung braucht man vor allem eines, nämlich billigen Strom. Wenn Aurubis den in Deutschland nicht bekommt, sei es durch versteckte Subventionen (Kooperationen mit der Hamburger Müllverbrennung) oder wie auch immer, ist der der Produktionsstandort eher früher als später tot.
Der hohe Strompreis hierzulande schlägt als Standortnachteil für die deutsche Industrie im internationalen Wettbewerb immer stärker durch. Das könnte einer der Gründe sein, warum Frankreich (Strompreis wesentlich günstiger, ich meine -25% gelesen zu haben) momentan besser läuft als Deutschland.

[ungierig]

Antwort auf Beitrag Nr.: 61.684.579 von DieGmbH am 13.10.19 20:45:37

Timburg hat Recht, wir haben eine ähnliche Denkweise ei Optionen
Das mit den Calls und dem " Müll raustragen" würde mich noch interessieren , wenn ich bsp 100 PG habe, wie würdest Du dann die Calls plazieren?

[fallencommunist]

Antwort auf Beitrag Nr.: 61.684.579 von DieGmbH am 13.10.19 20:45:37

Die Optionsverkauferei finde ich ebenfalls sehr spannend, dürfte ich dir dazu ein paar theoretische und praktische Fragen stellen?

- verstehe ich dich richtig, dass du sowohl Calls als auch Puts verkaufst, beide "covered"
- d.h. beim Verkauf der Calls hast du die jeweilige Aktie und willst sie plus extra Bonus wieder loswerden(Müll zum raustragen)
- und für die die du willst verkaufst du keine Calls?
- beim Verkauf von Puts musst du den potenziellen Gegenwert als Cash hinterlegt haben?
- ab welchen Summen würdest du sagen lohnt sich das ganze? Ich bin beispielsweise bei Consors, die 0,5% Provision Gebühr nehmen aber Minimum 7,25 + 12,25 = 19,50€ pro Handel. Für Ausüben kommt dann noch mal eine ähnliche Gebühr oben drauf wenn ich es richtig verstehe.
- für amerikanische Aktien kann ich Consors offenbar nicht nutzen, da es lediglich die Möglichkeit zu einem Eurex-Konto gibt. D.h. du bist vermutlich bei einem anderen amerikanischen Broker für deine Zwecke?

[DieGmbH]

Stillhalterei

@ fallencommunist & ungierig & und alle anderen die es interessiert:

Vorweg eine kurze Selbsteinschätzung.
Ich betrachte mich als klassischer Langfristanleger, mit mittlerweile drei Depots am Start. Zum einen das klassische Depot bei Comdirect, in dem Aktien einfach abgelegt werden. Es laufen hier ein paar Sparpläne (z. Zt. Auf JNJ, MO + MSFT) damit werden neben der Sparrate vor allem die eintrudelnden Dividenden wieder angelegt. Im Comdirect Depot sind mit Ausnahme von Google nur Dividendenzahler vertreten. Insgesamt 24 verschiedene Papiere langweilen sich hier. Vor 4 Jahren habe ich ein Depot bei Lynx eröffnet, weil ich das mit den Optionen mal ausprobieren wollte. Über dieses Depot ist bei mir meistens die Rede. Nun hat man als interessierter Anleger ja immer das Problem die Füße ruhig zu halten und nix zu tun, weil bekanntlich mit nix tun an der Börse am ehesten Geld zu verdienen ist. Hier kommt nun das Lynx Depot ins Spiel. Mit dem Optionshandel kann ich wunderbar meinen Spieltrieb befriedigen und auch noch Geld verdienen.

Klingt auf den ersten Blick zu verlockend um wahr zu sein und in der Tat gibt es schon einige Fallstricke, die ich nachfolgend aufführe.

Niedrige Prämien. Abhängig von der Volatilität des Basiswertes sind die zu erzielenden Prämieneinnahmen im Bereich von 1% des Basiswertes pro Monat anzusiedeln. Puts ein bisschen mehr Calls eher weniger. Kommt daher, daß Puts mehr nachgefragt werden, weil mehr Käufer das Risiko fallender Kurse absichern wollen. Bei Basiswert von $ 10.000 sprechen wir von $ 100 Prämie abzüglich Gebühren.
Die Risiken beim Call sind im wesentlichen entgangene Kursgewinne. Kann auch weh tun. Ich hab schon Calls die ich für $ 50 verkauft habe für $250 zurückgekauft, weil ich die Aktien behalten wollte. (SBUX)
Die Risiken beim Put. Angenommen man verkauft einen Put mit Strike $ 50 und die Aktie rauscht auf $ 45 runter. Dann bekommt man sie für $50 eingebucht. Gibt es dann noch aufgurnd schlechter Zahlen weiteres Abwärtspotential sieht man seine bezahlten $ 50 so schnell nicht wieder. So ging es mir z.B. mit EA die ich wegen Dummheit gleich mit 200 Stück für $120 eingebucht bekam. Mitlerweile hab ich jedoch soviele Calls auf EA geschrieben du verfallen lassen, dass mit sogar $ 90 reichen um sie mit Gewinn loszuwerden.

Hat man sein Portfolio nach Branchen und Länder sauber austariert, kann einem die Ein- und Ausbucherei, die Portfoliostruktur ganz schön durcheinanderbringen.

Consors ist für Optionen eher ungeeignet. Ich habe eine große Portion Stratec Biomedical in meinem Comdirect Depot. Damit schreibe ich zu den Konditionen die du genannt hast langlaufende Calls, die gut aus dem Geld sind. Letzte Tat 5 Calls LZ 6/2020 Kurs € 84. Sollte ich ausgeübt werden ist das wenigstens ein guter Preis.

Lohnen bzw. anwendbar ist das ab $5.000 besser $ 10.000. Broker würde ich etwas von IB empfehlen. Ich bin bei Lynx und zahle an der Eurex € 2/ Trade und US Börsen 3,50/ Trade. Vorteil deutschsprachige HL obwohl ich die noch nie gebraucht habe. Heute würde ich direkt zu IB.

@ungierig. Kommt darauf an. Wenn ich PG los werden will, würde würde ich einen November Call LZ 15112019 mit Strike $125 schreiben. Man bekommt ca. $150 Prämie was auf den Basiswert bezogen gute 13,5% jährliche Prämie sind. Die Chancen auf das Erreichen des Kurses sind gegeben. Chance Risiko = ok.
Wenn ich Sie behalten möchte, würde ich bei gleicher LZ den Strike auf $ 130 setzen. Prämie dann allerdings nur $ 43.

Grüße DieGmbH

[Relli]

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[Relli]

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[Mr-Diamond]

Hallo zusammen,
ich bin eigentlich nur immer stiller Mitleser, weil meine Strategie sehr gut zu eurer passt.
Ich dachte mir, ich stelle zum Quartalsabschluss auch mal mein Depot bei euch rein. Vielleicht interessiert es jemanden :-)

Mit der Börse beschäftige ich mich schon ewig, weil auch mein Vater damit zu tun hatte.
Als mein Bruder, der 6 Jahre älter ist als ich auch Aktien kaufte, musste ich als kleiner Junge natürlich auch welche habe. Deswegen war meine erste Aktie Bougainville Copper. Ich weiß nicht mehr, wie viel ich davon hatte. Damals nur für einige Mark denke ich mal, aber da dort ja dann ein Bürgerkrieg ausbrach, ging das mal richtig schief :-)
Da ich als kleiner Junge von meinem Taufpaten zu Weihnachten auch immer einen Silberbarren bekommen habe, sind mir die Rohstoffe irgendwie immer neben den Aktien treu geblieben.
Das hat sich dann bis zu meiner Diplomarbeit hingezogen und ein paar Rohstoffaktien hab ich ja auch in meinem Depot. Auch wenn ich in letzter Zeit durch den starken Anstieg etwas abgebaut habe.

Ich habe zur Zeit relativ viel Bargeld, dass ich bei Rückgängen teilweise investieren würde.
Ich bin praktisch nie zu 100% investiert, da ich für mich aus der 2000er Krise und der Finanzkrise gelernt habe, dass es mitunter sehe sehr tief fallen kann und ich in solchen Phasen gerne Bargeld zur Verfügung habe. Auch wenn mir bewusst ist, dass das nur alle 20 Jahre vorkommt und ich in der Zwischenzeit Geld verschenke.
Grundsätzlich versuche ich einen Mix aus Dividendenaktien, Value Aktien und Wachstumsaktien zu fahren. Das Ziel ist es, die Dividenden jährlich zu steigern um vielleicht im Idealfall irgendwann davon leben zu können. Träumen darf man ja :-)
Für meinen Geschmack habe ich im Moment zu viele Deutsche Aktien. Die Quote würde ich gerne mittelfristig abbauen, aber ich sehe die deutschen Aktien im Moment im int. Vergleich recht günstig an, deswegen tue ich mich damit noch etwas schwer.
So, genug geredet. Hier ist mein Depot zum 30.09.2019:

Bargeld 24,11%
BMW ST. 3,22%
BASF 3,17%
Allianz 2,84%
Novartis 2,59%
Hypoport 2,32%
Royal Dutch Shel 2,19%
Norilsk Nickel 2,05%
Vodafone 2,04%
SAP 2,04%
Uranium Participation 1,97%
IFA Hotels & Touristik 1,86%
Fresenius 1,85%
Las Vegas Sands 1,83%
Pfizer 1,80%
All for One 1,79%
Procter & Gamble 1,77%
Rio Tinto 1,77%
7 C Solarparken 1,72%
Dt Euroshop 1,71%
Evolution Mining 1,70%
Bristol - Myers 1,69%
IVU 1,69%
Ste Bains Monaco 1,67%
Altria 1,66%
Rayonier 1,62%
Fanuc 1,60%
Gilead Sciences 1,56%
Weyerhäuser 1,56%
Franco Nevada 1,49%
OHB 1,46%
Software AG 1,46%
EVN 1,42%
Zai Lab 1,41%
Lang & Schwarz 1,30%
Wynn Macao 1,27%
Borussia Dortmund 1,18%
Highland Gold 1,17%
Cytosorbents 1,17%
Freenet 1,14%
Resolute Mining 1,12%
Baidu 1,09%
Ares Capital 0,99%
Salzgitter 0,87%

100,00%

[Timburg]

Antwort auf Beitrag Nr.: 61.688.344 von Mr-Diamond am 14.10.19 16:16:49

Hallo Mr-Diamond,

erstmal willkommen hier bei uns - interessante Geschichte und interessantes Depot. Manches dürfte hier nicht ganz unumstritten sein, aber keine Sorge: auch meine Aufstellung wird nicht zu 100% von allen Mitstreitern unterschrieben. Wichtig ist m.M. nach aber, dass man sich selber wohlfühlt mit seiner eigenen Strategie.

Vorab kann ich meinerseits sagen, dass mir 24% Cash zuviel wären. War zumindestens die letzten 10 Jahre auch nicht falsch, voll investiert zu sein. Kann ja aber durchaus möglich sein dass Du mittelfristig besser Einkaufskurse bekommst. Zu Deinen Einzelwerten - ist ein breiter Querschnitt durch diverse Threads hier bei WO, oder ?? Sehe sowohl Dickschiffe und Divi-Werte die hier bei uns häufig tehmatisiert werden, als auch Spezielwerte aus dem Thread vom Kleinen Chef, Prallhans usw.

Ich mische zwar auch mal Nebenwerte bei, aber für Titel wie Borussia Dortmund oder Salzgitter oder All for One konnte ich mich noch nie erwärmen. Soll aber nichts konkret Negatives gegen die sein - hab mich auch nie eingehender damit befasst.

Vielleicht nur als kleiner Wink für zukünftige Käufe - mal Richtung "Gewinnerbranchen" schauen wie sie speziell inm Thread von Simonswald bzw. hier genannt werden. Kann da nur aus eigener Erfahrung sprechen - Werte wie Stryker, Jack Henry, Coloplast, Diasorin usw.usw. machen schon ziemlich viel Freude. Auch wenn die beim Kauf zum einen sauteuer, zum anderen eine sehr geringe DR hatten. War aber allemal eine bessere Entscheidung als Vodafone oder Freenet in den letzten Jahren.

Wünsch Dir auf jeden Fall weiterhin gutes Gelingen - lass ab und zu mal hören wo Du Dein Cash unterbringst.

Viele Grüße
Timburg