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    Steuern auf Verluste - wie wir das wieder weg kriegen - Älteste Beiträge zuerst (Seite 790)

    eröffnet am 17.12.19 08:19:16 von
    neuester Beitrag 30.04.24 13:36:33 von
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      schrieb am 15.06.21 04:10:12
      Beitrag Nr. 7.891 ()
      Bei den Ideologen ist klar das es in dieser Angelegenheit stumpf boshaft ist, bei den Lobbyisten ist die Rolle komplizierter, manipulieren können beide. Worauf ich eigentlich hinaus will, dass man nichts ausschließen kann in diesem ganzen Sumpf
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      schrieb am 15.06.21 09:14:35
      Beitrag Nr. 7.892 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 68.507.619 von startvestor am 15.06.21 00:14:13
      Zitat von startvestor: Ich bin immer wieder enttäuscht, dass ihr auf das ewige Linksframing reinfallt. Die bösen Banken, die die armen Kleinanleger betrügen wollen. Gut, dass die Anleger von SPD und Grünen geschützt werden. :cry:


      Das hat keiner so gesagt. Das Prä-Binding Urteil BFH, Urteil vom 20. 10. 2016 – VIII R 55/13 (lexetius.com/2016,4300), das auch im Schreiben erwähnt ist zeigt ja schon dass die Bindingdenke auch in der Verwaltung bzw Rspr. weit verbreitet ist.

      Wenn man da nur mal den ersten Fall nimmt: "Der Kläger tätigte diverse Optionsgeschäfte an der EUREX. Er räumte am 19. Dezember 2008 Verkaufsoptionen auf den Dow Jones Euro-Stoxx-50-Index (D-Index) mit der Verpflichtung ein, zum Ende der Laufzeit am 19. Juni 2009 die Differenz zwischen dem tatsächlichen Schlussabrechnungspreis und dem Basiswert auszugleichen (Option 1). Er erhielt hierfür eine Stillhalterprämie in Höhe von 168.952 EUR, die im Jahr 2008 seinem Depot gutgeschrieben wurde. Bei Endfälligkeit im Jahr 2009 zahlte er einen Barausgleich ("Cash-Settlement") in Höhe von 165.791 EUR."

      Hier will ja das Finanzamt den Ertrag aus der Prämie (die TEUR 168) komplett versteuern, aber den Aufwand aus dem Schliessungsgeschäft (der "Barausgleich", die TEUR 165) als Privatvergnügen deklarieren. Dagegen wird geklagt. D.h der Kläger hatte TEUR 3 verdient, aber da schon eine Steuerforderung von TEUR 168 * 26% = TEUR 44 am Hals.

      Da kann sich eigentlich nur jeder an den Kopf fassen, dass eine Finanzverwaltung das überhaupt so sehen kann. Das ist völlig absurd und wäre ja, als würd man beim türkischen Gemüsehändler den Erlös besteuern, ohne den Aufwand für den Einkauf gegenzurechnen.

      Da würd kein Gemüsehändler auch nur eine Minute sein Geschäft betreiben können. Der BFH konnte gar nicht anders, als so zu entscheiden. Trotzdem ging das alles erstmal durch alle Instanzen. Und die absurde Auffassung des FA ist jetzt Gesetz. Wo solche Unkenntnis /Dummheit , ideologie auf allen Ebenen herrschen, da ist es leicht für einen Lobbyisten zu manipulieren.


      Zitat von startvestor: Und noch was zum Wochenende. "Liberale Feinde" - das kam aus ihrem Herzen und war kein Versprecher.

      https://www.bild.de/politik/inland/politik/gruene-annalena-b…

      Diese Leute akzeptieren keine Freiheitsrechte für ihre Untertanen, so wie es sich halt für einen Feudalstaat gehört. Und natürlich war der Lebenslauf keine Schluderei, sondern bewusste Selbstverbesserung. Dass die ganzen Journalisten diese lächerliche Lüge aber tatsächlich verbreiten zeigt, wie sehr die uns alle verachten.


      Schon jetzt ein moderner Klassiker dieser phantastische Artikel (ging auch schon mehrfach durch Twitter und Reprint bei Tichy):

      https://www.publicomag.com/2021/06/das-drama-des-unbegabten-…

      Das ist das Problem in der Politik : Dummland überall und dazu die Arbeit machen immer die anderen.
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      schrieb am 15.06.21 09:15:48
      Beitrag Nr. 7.893 ()
      Damit würde es auch sinn ergeben warum die CDU zugestimmt hat. Wer ist denn Nutznießer dieses Gesetzes? Die Banken. Das ist doch unbestreitbar. Wer ist der Verlierer? Ausländische Broker und regulierte Börsenprodukte.

      Besser gehts doch nicht... Bindung wurde nach allen Regeln der Kunst verarscht. Vorgeführt wie einen Tanzbären in der Manege. Nach allen Aufwand den Binding betrieben hat, kommt ein Steuergesetz das Banken noch weiter unterstützt Abzockprodukte auf den Markt zu bringen und verhindert das regulierte Produkte gehandelt werden.


      Btw. wegen Linksframing... Wer als Trader glaubt, die Banken sind die Guten.... sollte mal seine ideologische Brille absetzen.
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      schrieb am 15.06.21 09:52:36
      Beitrag Nr. 7.894 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 68.509.248 von bomike am 15.06.21 09:15:48Ich fasse mal zusammen:

      Der DDV und die Banken haben die Bindingsteuer erfunden. Die hat zwar quasi ihre eigenen Produkte abgeschafft, aber man ist ja Optimist. 18 Monate später hat man ja die eigenen Produkte gerettet und die der Konkurrenz sind kaputt. Lothar Binding hat damit wenig zu tun.


      Wer sowas glaubt, der wird nichts gegen die Bindingsteuer ausrichten können und wollen. Wozu dann dieser Thread?
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      Avatar
      schrieb am 15.06.21 11:18:28
      Beitrag Nr. 7.895 ()
      Nur weil man etwas nicht kategorisch ausschließt ändert das nichts am Thread oder am Grundproblem ;)
      Ich denke übrigens derzeit an eine weit über >50% Chance dass diese Sache von Ideologen ausging würde aber nicht kategorisch alles andere ausschließen da man es einfach nicht weiß. In vielen Parteiprogrammen steht die ideologische Bekämpfung von Anlegern ja auch drin, wäre also genauso nicht verwunderlich.
      Ein Scholz ist das Paradebeispiel wie man Ideologisch redet ("Anleger sind Lobbyisten") und selbst in diversen Lobbymachenschaften verwickelt ist (Cum Ex, Wartburg, Jörg Kukies direkt zu Amtsbeginn eingestellt, etc).
      Das Problem ist doch das diese reinste Zerstörung in dieser Konstellation (Koalition) überhaupt so einfach möglich war. Die Rolle der CDU und Brinkhaus ist hier mindestens genauso interessant wie die von Eigenthaler Binding usw.

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      schrieb am 15.06.21 11:24:23
      Beitrag Nr. 7.896 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 68.509.824 von startvestor am 15.06.21 09:52:36
      Zitat von startvestor: Ich fasse mal zusammen:

      Der DDV und die Banken haben die Bindingsteuer erfunden. Die hat zwar quasi ihre eigenen Produkte abgeschafft, aber man ist ja Optimist. 18 Monate später hat man ja die eigenen Produkte gerettet und die der Konkurrenz sind kaputt. Lothar Binding hat damit wenig zu tun.


      Wer sowas glaubt, der wird nichts gegen die Bindingsteuer ausrichten können und wollen. Wozu dann dieser Thread?


      Die Banken kamen nicht auf die Idee. Das ist doch albern. Binding kam auf die Schnapsidee. Nachdem aber das Gesetz beschlossen wurde, rollte die Lobbymaschine der Banken an. Tatkräftig unterstützt durch die Verbände. Und die haben das erreicht was die Banken wollten. Ihre Produkte unterliegen nicht der Verlustverrechnung.

      Die Verfassungswidrigkeit liegt doch in unseren Augen nicht darin, das es um Termingeschäfte geht, sondern um die Verlustverrechnung. Das Thema ist doch die Verlustverrechnung.

      Und genau diese Verlustverrechnung greift nicht für die Produkte der deutschen Banken. Bitte nicht vergessen. Optionsscheine und Zertifikate sind rein deutsche Produkte. Und es gibt gute Gründe warum in den USA solche Produkte verboten sind.

      Wenn das keine Lobbyarbeit war? Was dann? Zum Schluss, ganz zum Schluss bleibt eins übrig: Banken können weiter machen wie bisher. Null Restriktionen.
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      Avatar
      schrieb am 15.06.21 11:34:16
      Beitrag Nr. 7.897 ()
      Da stimme ich Bomke zu, Lobbyarbeit.

      Was mich nur wundert das man den geistreichen in Berlin nicht erklärt hat das CfD keine Termingeschäftskriterien haben und dahinter ja der Broker (vergleichbar mit Emittent) steht. Bei Forex ist es ja auch so.

      ...

      Im Endeffekt würden dann wirklich nur die richtigen Börsennotieren Termingeschäfte ala Optionen und Futures. ... das würde nur eine Handvoll User betreffen aber da schüttelt man mit dem Kopf, das solche regulierten Produkte für natürliche Personen stark eingeschränkt werden.
      Avatar
      schrieb am 15.06.21 11:40:16
      Beitrag Nr. 7.898 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 68.510.874 von bomike am 15.06.21 11:24:23Ja, das sehe ich ganz genauso. Damit sollten wir die Idee endlich beerdigen, dass die Bindingsteuer vom DDV kommen könne.

      Binding hat sie erfunden und der DDV und die Banken haben es nach 18 Monaten geschafft, ihm Optionsscheine und Zertifikate abzutrotzen. Es ist nicht deren Schuld, dass der CFD-Verband schwächer und die Anleger von Optionen und Futures gar nicht präsent sind.
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      Avatar
      schrieb am 15.06.21 11:58:01
      Beitrag Nr. 7.899 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 68.511.105 von startvestor am 15.06.21 11:40:16Ich beginne mal einen neuen Sammel-Post und zwar zur Geschichte der Bindingsteuer. Ist erstmal ein Einstieg und muss noch konkretisiert werden.

      Sammelpost - Die Geschichte der Bindingsteuer

      Mitte 2019: Die Koalition diskutiert, die Abzugsfähigkeit von Totalverlusten zu begrenzen (CDU dagegen, SPD dafür)
      Herbst 2019: Es kommt zum Kompromiß, die Bindingsteuer ist gebohren (§ 20 Abs. 6 Satz 5 EStG)
      19.12.2019: Der Bundestag verabschiedet das Binding-Gesetz
      01.01.2020: Einschränkung der Abzugsfähigkeit der Totalverluste beginnt
      Anfang 2020: Medien berichten, viel auf Youtube, Aufregung ist da
      Frühjahr 2020: Corona überlagert Binding, Interesse an Bindingsteuer weg
      April 2020: Lothar Binding macht auf abgeordentenwatch.de den Begriff "Bindingsteuer" publik und erklärt quasi seine Verantwortlichkeit als Zockerhasser
      18.06.2020: Entwurf eines BMF-Schreibens, wonach Optionsscheine und Zertifikate nicht unter Binding fallen sollen, wird geleakt
      Mitte 2020: Martin Hlouschek arbeitet an Verfassungsbeschwerde gegen die Bindingsteuer und findet Supporter
      Mitte 2020: DDV und DSW äußern sich immer mal wieder zur Bindingsteuer
      09.10.2020: Bundesrat hält Bindingsteuer für verfasssungswidrig und fordert Abchaffung
      29.10.2020: Martin Hlouschek reicht seine Verfassungsbeschwerde ein
      Dezember 2020: Bundestag beschließt Anhebung der Binding-Grenze von 10K auf 20K
      01.01.2021: Wirkung der Bindingsteuer beginnt
      April 2021: Verfassungsbeschwerde von Martin Hlouschek gegen die Bindingsteuer wird vom BVerfG nicht angenommen
      03.06.2021: BMF-Schreiben, wonach Optionsscheine und Zertifikate nicht unter Binding fallen, wird veröffentlicht
      04.06.2021: BFH stellt fest, dass Aktien-Binding (Aktien-Verlustkreis aus § 20 Abs. 6 Satz 4 EStG) verfassungswidrig ist und legts dem BVerfG vor
      10.06.2021: letzte Rede Lothar Bindings im Bundestag
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      schrieb am 15.06.21 16:09:04
      Beitrag Nr. 7.900 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 68.511.105 von startvestor am 15.06.21 11:40:16Ich möchte hier noch mal auf den "Oberknaller" aufmerksam machen:

      Während nun OS und Zerties von Emmitenten keine Termingeschäfte sind (und demzufolge auch nicht im extra geschaffenen Verlustverrechnungskreis landen), können nun Verluste aus diesen unbegrenzt mit Aktiengewinnen verrechnet werden. Im Gegensatz dazu kann ich bei Verlusten aus Futures aus Depotabsicherungen diese nicht mit meinen Aktiengewinnen verrechnen (noch nicht mal 1 Euro :eek:). Diese bleiben im Verlustverechnungtopf stecken bis die Hölle zufriert, das BVerG zu unseren Gunsten entscheidet oder bis mir ein Trad mit TG gelingt, um diese Verluste auszugleichen.....:mad::mad:

      Das kannst du dir nicht ausdenken und ist an Bosheit nicht mehr zu überbieten, wird aber vermutlich als gelungener Kompromiss in den Finanzmedien verkauft.... Einfach unfassbar, das Produkte, welche in Amerika verboten sind, in Deutschland steuerlich gefördert werden!!!!!!!
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