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     2654  2 Kommentare Beim Handelskrieg wird Deutschlands Exportstärke zu seiner größten Achillesferse! - Seite 3

    Gegen kalten (Handels-)Krieg hilft nur friedliche Koexistenz

    Mit eiskaltem Realismus ist vor allem das politische Berlin angehalten, einen exportpolitischen Totalschaden zu verhindern. Es muss das erste Meisterstück der neuen GroKo sein, die europäischen Polit-Krawallköpfe, die jetzt massive Handelsvergeltung üben wollen, zurückzupfeifen. Trump sollte nicht gereizt werden wie ein Stier mit einem roten Tuch. Im Extremfall treten die USA nach dem Klimaabkommen auch noch aus der Welthandelsorganisation aus. Dann wird Trump auch noch Zölle auf Schwarzwälder Kuckucksuhren und bayerische Bierkrüge erheben.

    Herr Trump erinnert mich an meinen früheren Erdkundelehrer, ein Choleriker vor dem Herrn. Damals mussten meine Mitschüler und ich immer sehr diplomatisch agieren, um ihn zu besänftigen. So muss es Brüssel und Berlin auch bei Trump tun. Zum Abbau von Handelshemmnissen könnte die EU die Zölle für amerikanische Güter auf das gleiche Niveau senken wie umgekehrt. Das nimmt der Trump-Administration handelspolitische Munition. Erst Recht nach dem Rücktritt des obersten Wirtschaftsberaters Trumps - Gary Cohn als Freihandelsapostel - muss alles getan werden, um einen Rückfall in die nationalökonomische Steinzeit zu verhindern. Allerdings wird uns der Handelsprotektionismus mindestens noch bis zur amerikanischen Kongresswahl begleiten.  

    Europa muss endlich (wirtschafts-)politisch erwachsen werden

    Aber auch ein Plan B wäre für Europa und Deutschland wichtig. Um dem deutschen Exportüberschuss entgegenzuwirken, wären erstens massive staatliche Infrastrukturinvestitionen in die heimische volkswirtschaftliche Substanz, in Straßen, Brücken, Energie- und Breitbandnetze und viel Bildung geeignete Maßnahmen. Gegen den international kalten Handels-Krieger Trump braucht man mehr nationale Nestwärme: Ist es draußen kühl und nass, macht es auch zu Hause Spaß.

    Zweitens sollte sich Europa über Reformen wirtschaftlich so attraktiv machen, dass Unternehmen auf unserem Kontinent ähnlich festgehalten werden wie ein Gebiss mit Haftcreme. Hier allerdings lässt meine Zuversicht nach dem Wahlergebnis in Italien schon deutlich nach. Unklare politische Verhältnisse deuten nicht auf Aufbruch, sondern auf Weiter so!

    Und drittens müsste sich Europa zusammenrotten, ein geopolitisches Gegengewicht zu Amerika und China bilden, damit man mit uns nicht den Molli machen kann. Es ist nicht Gott gewollt, dass Europa als Stück Parmesan zwischen der amerikanischen und chinesischen Käsereibe endet.

    Ist Europa dazu fähig? Na ja, ich habe meine Wünsche und Hoffnungen ja nicht umsonst im Konjunktiv formuliert.

    Rechtliche Hinweise / Disclaimer und Grundsätze zum Umgang mit Interessenkonflikten der Baader Bank AG

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    Robert Halver
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    Robert Halver verfügt über langjährige Erfahrung als Kapitalmarkt- und Börsenkommentator und ist durch regelmäßige Medienauftritte bei Fernsehsendern und Radiostationen, auf Fachveranstaltungen und Anlegermessen sowie Fachpublikationen und als Kolumnist einem breiten Anlegerpublikum bekannt. Seine Markenzeichen, die unterhaltsame, bildhafte Sprache, kommen bei keinem seiner Auftritte zu kurz.

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    Verfasst von Robert Halver
    Beim Handelskrieg wird Deutschlands Exportstärke zu seiner größten Achillesferse! - Seite 3 Der handelsprotektionistische Hammer kreist wieder und der Hammerwerfer heißt Donald Trump. Unter dem Deckmantel der nationalen Sicherheit kann er Strafzölle erheben oder diese erhöhen. Und so will er Importzölle von 25% auf Stahl und 10% auf …

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