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Dax zum Wochenschluss im Vorwärtsgang

FRANKFURT (dpa-AFX) - Ein Potpourri an gut aufgenommenen Nachrichten beschert dem Dax am Freitag einen positiven Wochenausklang. Der Leitindex baute sein Plus am Nachmittag bis auf 0,95 Prozent aus. Mit zuletzt 12 619,64 Punkten wagte er einmal mehr einen Versuch, die seit Wochen umkämpfte Marke von 12 600 Punkten hinter sich zu lassen. Seit vergangenem Freitag liegt das Kursbarometer nun mehr als ein halbes Prozent vorne.

Eine Mixtur aus guten Vorgaben, nachlassender Zinsangst, dem schwachen Euro und geopolitischer Erleichterung trieb den Markt nach oben. Die zuletzt spürbare Sorge, dass höhere Marktzinsen zu Lasten der Aktienattraktivität gehen, ließ angesichts zuletzt gesunkener Renditen bei US-Anleihen etwas nach. Derweil erreichte der Euro am Freitag unter der Marke von 1,21 US-Dollar sein tiefstes Niveau seit Mitte Januar. Dies kann den hiesigen Unternehmen ihre Exporte erleichtern.

Positiv wurde am Markt auch das erste Gipfeltreffen zwischen Nord- und Südkorea gesehen. Für den Marktexperten Thomas Altmann von QC Partners ist dies ein "positives Signal", weil ein geopolitischer Krisenherd damit zumindest temporär von der Bildfläche verschwinde. Beide Länder wollen Gespräche über eine formelle Beendigung des Koreakrieges aufnehmen. Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un bekräftigte außerdem seinen Willen zur Abschaffung von Atomwaffen.

Auch in der zweiten deutschen Börsenreihe waren die Vorzeichen klar positiv: Der Index der mittelgroßen Werte MDax legte um ein halbes Prozent auf 25 927,69 Punkte zu. Für das Technologiewerte-Barometer TecDax ging es um 0,76 Prozent auf 2636,55 Punkte nach oben. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 stand ebenfalls im Plus.

Die Berichtssaison ging am Freitag weiter, die Reaktionen waren in der Breite aber besser als am Vortag. Aus dem Dax berichtete Daimler von seinem ersten Quartal. Vom Hocker reißen konnten die Zahlen die Anleger nicht, die Aktien schafften es aber immerhin mit 0,8 Prozent ins Plus. Analysten werteten den Barmittelfluss positiv.

Bei Continental zehrten derweil Wechselkurseffekte zum Jahresauftakt alle operativen Erfolge auf. Analyst Jose Asumendi von JPMorgan wertete das betriebliche Abschneiden des Autozulieferers im ersten Quartal als leichte Enttäuschung. Die Aktie büßte zuletzt etwa 1 Prozent ein.

Den Dividendenabschlag bei RWE außen vor gelassen, waren die Aktien der Deutschen Bank mit einem Abschlag von rund 3 Prozent das Schlusslicht im Dax. Bei dem Bankhaus blickt der Markt weiter skeptisch auf den Strategiewechsel unter dem neuen Konzernchef Christian Sewing.

Bei anderen Dax-Mitgliedern gab es gute Nachrichten. Die Aktien der Deutschen Telekom kletterten um 1,7 Prozent. Am Markt kamen Spekulationen auf, dass die Tochter T-Mobile US nach mehreren erfolglosen Versuchen nun doch noch mit dem Rivalen Sprint verkuppelt werden könnte.

Als bester Dax-Wert rückte BASF um 2,2 Prozent vor und auch Bayer legten gut 1,5 Prozent zu. Im Ringen um die Übernahme des US-Saatgutkonzerns Monsanto kommt Bayer den Auflagen der Kartellbehörden nach und verkauft weitere Agrarchemie-Geschäfte an den Chemiekonzern BASF. Börsianer sprachen von einer für beide Seiten vorteilhaften Vereinbarung.

Auch die Infineon -Aktien zeigten sich mit einem Aufschlag von mehr als 1 Prozent freundlich. Hier halfen Händlern zufolge gute Zahlen des US-Chipriesen Intel . Im MDax schafften es Salzgitter nach guten Zahlen und einer angehobenen Gewinnprognose mit einem Aufschlag von mehr als 3 Prozent auf einen der Spitzenplätze.

Der Eurokurs fiel zu Wochenschluss unter die Marke von 1,21 US-Dollar. Zuletzt wurden 1,2075 Dollar für die Gemeinschaftswährung bezahlt. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Vortag noch deutlich höher auf 1,2168 Dollar festgesetzt.

Am Rentenmarkt fiel die Umlaufrendite von 0,42 Prozent am Vortag auf 0,39 Prozent. Der Rentenindex Rex stieg um 0,17 Prozent auf 139,91 Punkte. Der Bund-Future legte leicht um 0,13 Prozent auf 158,55 Punkte zu./tih/fba

--- Von Timo Hausdorf, dpa-AFX ---