Wie unfreundlich wird der Aktien-Sommer? - Seite 3
Das Positive an einem Handelskrieg
Eine sich über Handelskonflikte abschwächende Weltwirtschaft sorgt immerhin für nachlassenden Inflationsruck, weil z.B. die Rohstoffpreise wegen schwächerer Nachfrage fallen. Doch wo keine Inflation, da keine restriktive Geldpolitik. Es ist absurd, aber eine fulminante Konjunkturerholung in Europa wäre für Aktien sogar fatal. Denn dann müsste selbst die EZB ihre Liquiditätssause, die die Aktienmärkte in den letzten 10 Jahren maßgeblich gestützt hat, beenden. Doch mit Trumps Handelsgemetzel hat Mario Draghi keinen Anlass, den Liquiditätsmörder zu spielen. Zinsvermögen als Alternative zu Aktien scheidet also weiter aus. Diese Zinsentspannung kommt über den Euro der börsennotierten Exportindustrie zugute.
Steherqualitäten des Aktienmarkts nicht unterschätzen
Bislang hat der Aktienmarkt nach kurzer Konsolidierung alles weggesteckt. Solange es nicht zum finalen Systemzusammenbruch kommt, ist weiter mit robusten Aktienmärkten zu rechnen.
Um die heutigen Aktienmärkte zu verstehen, muss man ohnehin politisch denken. (Geld-)Politiker haben die Erfahrung gemacht, dass ein Aktieneinbruch heute, der über Medien jedem und jeder vors Auge geführt wird, morgen über Verunsicherung zu einem Konjunktureinbruch führt. Ein gebranntes Politiker-Kind scheut das Feuer.
Der Aktienmarkt ist weit davon entfernt, zusammenzubrechen. Im Trend ist über den Sommer von einem volatilen Seitwärtstrend auszugehen. Dem kann man mit regelmäßigen Sparplänen gut begegnen.
Insgesamt wird der Aktien-Sommer freundlich, auch wenn ab und zu ein paar Wolken zu sehen sind.